Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 33 Mitglied seit: 02.06.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Bevor ich irgendetwas zum Thema sage, möchte ich festhalten, dass ich weder die Vorgeschichte, sondern nur diesen Thread kenne, noch selbst Kinder habe. Ich versuche mal meine "fachmännische" Meinung als Studentin der Erziehungswissenschaft zum Ausdruck zu bringen. Ich finde es toll, dass ihr euch auf einen Kompromiss einigen konntet, den ihr auch unbedingt einhalten solltet. Selbst, wenn sich euer Sohn mal nicht an die Abmachungen hält, solltet ihr die Abmachungen auf keinen Fall wieder komplett für nichtig erklären, weil Rückfälle in einer Sucht nichts ungewöhnliches sind und er durch ein Streichen der Abmachungen erst recht dicht machen würde. Was euer Sohn momentan tut, ist folgendes: er sieht, dass ihr ihm eine Hand reicht, um aus seinem Problem rauszukommen. Und er testet aus, ob diese Hand auch festhält, oder anders ausgedrückt, ob die Leiter aus diesem Sumpf, die ihr ihm aufgestellt habt, auch wirklich stabil ist. Das würde jeder machen, der ein Problem hat (unabhängig ob Sucht oder anders geartet). Vielleicht könnt ihr euch ja einmal pro Woche an einem festgesetzten Zeitpunkt an einen Tisch setzen und Bilanz ziehen und festhalten was gut lief. Wenn es etwas Schlechtes festzuhalten gibt, sagt ihm auf keinen Fall, das und das ist so und Punkt, sagt ihm, was ihr wahrnehmt. Sagt nicht, das und das wird von ihm erwartet, sondern, dass ihr euch wünschen würdet, dass es irgendwann mal so uns so wäre. Fangt mit dem Positiven an und zeigt ihm, dass ihr ihn unterstützt und dass ihr ihn auch noch liebt, wenn es Rückschläge gibt, dass er sich auf euch verlassen kann, denn das Liebe-gegen-Leistung-Prinzip funktioniert bei keinem Teenager. Nur dann könnt ihr auch auf den Umkehrschluss hoffen, nämlich, dass ihr euch auch irgendwann auf ihn verlassen könnt. Ihr solltet einfach sehr viel Interesse für euren Sohn zeigen, nicht nur für das, was euch an ihm stört, also das Spiel und die Schulleistungen, sondern auch an seinen Freunden oder wo er seine Freizeit sonst noch so verbringt (nicht im Sinne von Überwachung, sondern von echtem Interesse) und ähnliches. Ich hatte als Teenager auch mal ein Problem und der Fehler den meine Mutter gemacht hat, war: Ihr ganzes Interesse auf dieses vermeintliche Problem zu legen, das in Wirklichkeit nicht mal eines war, ohne nach den Ursachen zu fragen, geschweige denn, sich mal mit mir hinzusetzen und ganz offen darüber zu reden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sogar mit ihr geredet hätte, wenn einfach mal ein offenes Gespräch an einem Tisch und vor allem ohne jegliche Vorwürfe zustande gekommen wäre. Damit will ich jetzt nicht unterstellen, euer Sohn hätte kein Problem oder dass ihr nicht auf ihn eingehen würdet. Ich kann auch nur aus meiner persönlichen Erfahrung und aus meinen Wahrnehmungen heraus versuchen, Ratschläge zu geben. Ich denke, ihr seid mit euren Vereinbarungen auf dem richtigen Weg und kann euch eigentlich nur alles Gute wünschen. Seid stark. Bleibt standhaft. Ich bin überzeugt, dass ihr das Problem so in den Griff bekommt.
LG, Franzi.
|
Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 52 Mitglied seit: 21.12.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Zusammen,
leider hat die Vereinbarungn nicht gehalten. Sein "Fleiß" hat nachgelassen und der PC kam immer wieder mehr in den Vordergrund . Auch die anderen Vereinbrungen hat er nicht eingehalten, wie z.B. sich um einen Ferienjob kümmern ect. In Latein hat er gleich mit 2 x Note 6 (reine Vokabelexen) und eine 5 in der Schulaufgabe eingeschlagen. Er hat wieder mal die Kindersicherung geknackt, wie? keine Ahnung. In den Pfingstferien (wir sind ohne ihn in den Urlaub gefahren, haben ihn einen Job auf dem Bau besorgt) hat er 200 Stunden durchgezockt. Seine Aussage: "Das musste ich doch ausnutzen, wenn ihr schon mal nicht da seid!" Erst aufgrund eines weiteren Gesprächs, dass wir ihn auf ein Internat stecken wollen, da wir die Nase voll haben, lenkt er wieder mal ein, ist nett und spielt nur seine erlaubten 1,5 Stunden. Wobei diese natürlich vorrangig sind!!! Wir haben gestern g e m e i n s a m in ARTE die Sendung über Sucht angesehen und ihn anschließend damit konfrontiert. Er hat sehr deutliche Parallelen zwischen den Familien und uns entdeckt, aber süchtig, Nein, das ist er nicht! Und das Gespräch war beendet!
Zwischenzeitlich ist mir nicht mehr nur um unseren Sohn Angst sondern um die ganze Gesellschaft, wenn man so mitbekommt, welches Ausmaß das mit der PC-Sucht annimmt! Bald können wir die Kampange starten, die es zu meiner Jugendzeit gab! "Keine Macht den Drogen!" nur heute "Keine macht dem PC"!
Wie immer Danke für euren Zuspruch, tut immer wieder gut. Wir bleiben dran! Gruß Bemu
|