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| Ich plane die Nachrüstung einer dezentralen Wohnraumlüftung und möchte dafür ein Kunststoffkanalsystem einsetzen. Wichtig sind mir eine möglichst flache Bauweise in der Wand, geringe Druckverluste und eine gute Reinigbarkeit der Leitungen. Zudem bin ich unsicher, welche Systemgröße (110/220/222) für die Luftmengen in Küche und zwei Bädern sinnvoll ist. Wie kombiniere ich Flachkanal in der Wand mit Rundrohr in Schächten, und worauf sollte ich bei Bögen, Übergängen und Außengittern achten? Gibt es bewährte Set-Empfehlungen oder Checklisten für die Montage im Bestand?
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| Für eine Wohnraumlüftung in Bestandsgebäuden hat sich ein modulares Kunststoffsystem bewährt, weil es leicht, korrosionsfrei und einfach zu montieren ist. Als Faustregel passt das 110-System für Einzelräume und kurze Strecken bis ca. 300 m³/h, das 220-System deckt mittlere Stränge bis etwa 500 m³/h ab, und das 222-System eignet sich für hohe Volumenströme oder lange Leitungen. Plane möglichst wenige Richtungswechsel und setze, wo es geht, 45-Grad-Bögen statt enger 90-Grad-Winkel, damit der Druckverlust niedrig bleibt. Rechteck-zu-Rund-Übergänge helfen beim Wechsel zwischen Flachkanal in der Wand und Rundrohr in Schächten, und ein Außengitter mit Rückstauklappe verhindert kalte Zugluft und Geruchsrückströmung. Achte zudem auf schwer entflammbare, halogenfreie Qualitäten (z. B. B1/DIN 4102, UL94 V-2) und Betriebsgrenzen um 70 °C, damit du normkonform und sicher unterwegs bist. Für die Reinigung sind Revisionsstücke oder abnehmbare Endstücke sinnvoll, und Klemmen bzw. Muffen mit Dichtlippe sorgen für eine dichte, klapperfreie Verbindung.
Eine praktische Teileübersicht mit Rundrohren, Flachkanälen, Bögen, T-Stücken, Übergängen und Außengittern findest du hier bei diesem Online-Shop Angebot hochwertiger Kunststoffteile. Für enge Installationszonen kannst du Flachkanäle (z. B. 111×54 mm oder 220×54 mm) in der Wandführung einsetzen und erst kurz vor dem Gerät auf rund wechseln. Wenn du Geräusche minimieren willst, halte Strömungsgeschwindigkeiten moderat (typisch ≤ 3 m/s), entkopple Ventilator und Kanal mit flexiblen Verbindungen und meide unnötige Reduktionen. Bei Durchführungen durch kalte Bereiche empfiehlt sich eine äußere Dämmung der Kunststoffleitungen, damit es weder zu Kondensat noch zu Effizienzverlusten kommt. Kalkuliere auch Befestigungen im 1–1,5-m-Raster und setze an Decken weiche Zwischenlagen, damit keine Körperschallbrücken entstehen. Abschließend: Erstelle eine kleine Stückliste pro Strang (Längen, Bögen, Übergänge, Gitter, Klemmen, Muffen), dann kannst du Angebote vergleichen und deine Anlage zügig, sauber und dauerhaft dicht realisieren.
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