RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Umgebung » Auf der Suche nach Lucans Vergangenheit
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Auf der Suche nach Lucans Vergangenheit
Áinefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich will das du glücklich bist, wie ein Echo hallte diese Wort ein ihrem unruhigen Schlaf wieder. Das Schicksal hatte jedoch andere Pläne mit ihr gehabt. Ihr Vater hätte sich wohl niemals vorstellen können, dass er eines Tages so sehr von seinem Schwiegersohn enttäuscht würde. Coinneach hatte sie zur Sklavin gemacht und damit auch den Glauben an Liebe und Geborgenheit. Mit nur wenigen Worten hatte er ihr alles genommen. Plötzlich schien die tröstende Stimme ihres Vaters nicht mehr so tröstend zu sein, nur noch höhnisch. Selbst die guten Erinnerungen schienen nun einen bitteren Beigeschmack zu haben.
Während die eben noch schönen Träume sich langsam in den Alptraum verwandelte der nun ihr Leben zu sein schien. Ein Leben als Sklavin… Moment, hatte sich da nicht etwas geändert? Der Mann, das Kind, der Hund. Es war gar nicht so einfach die vielen verwirrenden Gedanken zu ordnen. Sie war Lucius entkommen, doch damit war noch immer nicht gewiss, wie ihre Zukunft aussehen würde. Zurück nach Rom würde sie nicht gehen und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es überhaupt kein zurück gab. Nicht einmal zurück in ihre Familie. Sie würde nie wieder das unbeschwerte glückliche Mädchen sein können. Nicht mit all diesen Wunden. Sie hatte sich verändert… wahrscheinlich würde ihre Familie sie nicht wieder erkennen. Und was blieb ihr nun? Nichts! Das war die bittere Realität. Wäre es doch nur besser, wenn Lucius sie umgebracht hätte. Dann bräuchte sie jetzt nicht die Zukunft fürchten.
Irgendwo zwischen Traum und Erwachen vernahm sie neben sich leise Stimmen. Die eine tief, die andere hell und rein. Diese Stimmen lenkten sie für den Augenblick ab und ließen die düsteren Gedanken in den Hintergrund treten. Nicht wirklich konnte sich der Sinn dieses Gespräches für sie erschließen. Dafür war sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.



18.06.2010 12:08:09  
Grimoaldfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Lucan schien doch noch sehr müde zu sein. Jedenfalls bewegte er sich nicht, was sonst gar nicht seine Art war, wenn sein Vater ihm etwas auftrug. Grimoald schmunzelte leicht. "Nun geh schon und schau mal, ob sie wach ist und wie es ihr geht." Gut, es mochte ein wenig auffällig sein, daß er seinen Sohn mal für ein paar Minuten los sein wollte. Aber er fürchtete, daß es schmerzhaft würde, wenn er aufzustehen versuchte. Und Lucan sollte das nicht so mitbekommen, Grimoald fürchtete, den Jungen allzusehr zu beunruhigen.


19.06.2010 12:07:05   
Lucanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Verwirrt drehte der Junge den Kopf und blinzelte seinen Vater an. Ihm fiel gar nicht auf, daß Grimoald ihn für den Moment loswerden wollte. Bloß daß er selbst gerade ziemlich durcheinander war, bemerkte er natürlich.
"Ähm, ich glaub, sie schläft noch", entschuldigte er seine verspätete Reaktion und huschte dann auf Zehenspitzen an die Seite der Frau.
Einen Moment lang wartete er noch, dann entschloß er sich doch dazu, sie leise anzusprechen.
"Heilsa! Bist du wach?" Ganz sachte berührte Lucan die Hand der Kranken. Sie fühlte sich normal warm an, was er als gutes Zeichen deutete. "Ich hoffe, dir geht's wieder besser?"
Ruhig wartete er ab, ob er eine Antwort bekam. Dennoch waren seine Gedanken immer noch halbwegs bei seinem Traum und all den offenen Fragen, die dieser aufgeworfen hatte. Vielleicht sollte er gleich nochmal mit dem Rich reden, der konnte ihm doch bestimmt sagen, was mit dem toten Römer am Weg war? Und was war überhaupt mit den Römern, die Alarichs Dorf angegriffen hatten? Waren sie noch in der Nähe, gehörte der tote Römer vielleicht sogar dazu?!
Wieder fuhr Lucan sich mit dem Handrücken über die Augen, jedoch nicht, weil er immer noch müde war, sondern weil ihm vor lauter Grübeln so langsam der Kopf schwirrte. Trotzdem bemerkte er sehr wohl, daß die verletzte Frau immer noch tief und fest schlief.
"Mhm, sie wacht nicht auf", stellte der Junge fest und warf einen Seitenblick zu seinem Papa. "Dann lassen wir sie wohl besser noch schlafen." Nachdenklich musterte er wieder die zierliche Gestalt, deren einziges Lebenszeichen ihr ruhiger, gleichmäßiger Atem war. Schließlich nickte er vor sich hin und wandte sich von ihr ab.
"Papa, ich geh schnell den Rich was fragen, wegen dem Römer, der uns angegriffen hat", gab er ihm kurz Auskunft und war, ehe Grimoald noch etwas sagen konnte, schon nach draußen gehuscht.

Glücklicherweise brauchte er nicht lange nach Erhard suchen. Der Rich saß, gemeinsam mit seiner Frau, draußen vor der Hütte, in ein Gespräch vertieft.
Zögernd blieb Lucan im Türrahmen stehen. Irgend etwas in ihm drin wußte, daß es zumindest jetzt nicht gut war, Grimoald von seinem merkwürdigen Traum zu erzählen. Obwohl dieser ihn fürchterlich erschreckt hatte, hielt Lucan es für unangebracht, sich deswegen bei seinem Vater auszuweinen. Die Fragen, die so dringend aus ihm raus wollten, konnte Grimoald ohnehin nicht beantworten. Er wußte ja noch nicht mal, ob sein Traum nicht doch das Ergebnis seiner vergangenen Erlebnisse und dem daraus entstandenen Gefühlschaos war. Erhard und seine Männer wüden da schon eher bescheid wissen.
Lucan atmete tief durch, ehe er dann kurz entschlossen zu Erhard und Gundis an den Tisch trat. "Heilsa!" begrüßte Lucan sie höflich, wobei er kaum merkte, wie er wieder einen Strang seiner lockigen Haare um den Finger zwirbelte. Er war ganz einfach nur froh, daß es seinem Vater inzwischen wieder gut ging, aber eben auch total durcheinander wegen dem, was er erlebt und geträumt hatte.
"Entschuldigt, ich wollte nicht stören, ich würde euch nur gern etwas fragen."

Lucan war heilfroh, als die beiden ihn nun freundlich anwiesen, sich zu ihnen an den Tisch zu setzen.
"Guten Morgen, Lucan. Wie geht es deinem Vater - und der Frau - ich hoffe, besser?" erkundigte die Richfrau sich teilnahmsvoll. "Konntest du überhaupt schlafen?"
Der Knabe nickte verblüffend ruhig zur Antwort. "Papa ist gerade aufgewacht. Er hat auch gleich nach den Tieren gefragt, ich glaub, das ist ein gutes Zeichen ... Und die Frau schläft noch ganz tief. Aber ist wohl auch das beste, wenn man krank ist." Ein unsicherer Blick traf seine beiden Gegenüber.
"Meistens, da hast du recht." Der Rich nickte ihm ermutigend zu. "Also, Lucan, was genau bedrückt dich?"
Der Junge atmete erleichtert auf, da Erhard nun direkt zur Sache kam. Daß Gundis sich mit einer tröstenden Geste von ihnen beiden verabschiedete, um in der Hütte das Frühstück vorzubereiten, bekam er nur am Rande mit. "Ich, ähm ... hab mich gefragt, was jetzt mit dem toten Römer passiert, und ... Ich meine. Was, wenn noch andere Römer in der Nähe sind?"
"Zu deiner ersten Frage kann ich dich beruhigen, Lucan." Erhard lächelte verständnisvoll. Es war deutlich zu sehen, wie nervös der Knabe war und daß er dennoch versuchte an all das zu denken, woran auch Erwachsene in einer solchen Lage denken mußten. Und gerade weil er sich solche Mühe gab, war Erhard auch der Meinung, daß es unsinnig wäre, das Kind zu schonen. Schließlich war der Junge zu ihm gekommen, um zu erfahren, ob und welche Gefahren drohten.
"Meine Männer haben den Toten an einer sicheren Stelle vergraben. Es ist besser so, als daß es noch zu mehr unnützem Blutvergießen kommt." Er machte eine Pause, um dem Jungen Gelegenheit zu geben, diese Aussage zu überdenken und fuhr dann schlicht und geradeheraus fort: "Daß sich noch mehr Römer in unserer Gegend aufhalten, diese Befürchtung hegen wir auch. Mehr als die Augen offen halten können wir im Moment jedoch nicht. Aber sollten die Römer uns nach dem Verschwinden ihres Kameraden oder einem Schuldigen befragen, ihr könnt gewiß sein, daß wir nichts verdächtiges bemerkt haben."
Wieder nickte Lucan vor sich hin, in dem Versuch, seine wirren Gedankengänge zu ordnen. Dann hob er erneut den Kopf, brachte nun etwas detaillierter hervor, worum es ihm eigentlich ging.
"Das ist gut, Danke, aber ... Ich meine eigentlich, was ist, wenn noch mehr Römer da sind, die aber gar nicht nach ihrem Kameraden suchen, sondern ..." Er druckste hilflos herum, entschied sich schließlich, einfach von der Warnung zu erzählen, die sie vor ein paar Tagen in jenem anderen Dorf erhalten hatten.
"In Luitwinis Dorf sind hat man uns erzählt, daß aus dem Norden römische Truppen losgezogen sind, Richtung Süden, und ... daß wir besser auf den Fluß achtgeben sollen, ob sie ihn nicht doch irgendwo überqueren, um anzugreifen."
Nun war es Erhard, der in versonnenes Nicken verfiel.
"Etwas ähnliches haben wir auch schon gehört. Aber bei uns ist bis zu eurer Ankunft gestern nichts ungewöhnliches aufgefallen. Ich denke, es ist das Vernünftigste, wenn ich einen Spähtrupp zusammenstelle. Und bestell deinem Vater, ihr könnt gern so lange hier bleiben, bis ihr euch stark und sicher genug fühlt, eure Reise fortzusetzen."

Tief holte Lucan Luft und atmte sie mit einem besorgten "Mhmh" wieder aus.
"Danke, Erhard." Trotz des Versuches wollte sein Lächeln zum Dank ihm nicht so wirklich gelingen. Die beruhigend gemeinten Worte des Richs hatten ihn nur geringfügig getröstet, aber wenigstens war er einen kleinen Teil seiner Sorgen losgeworden. "Ich sag dann mal meinem Vater bescheid, mal sehen, was er dazu sagt."

Die Hände tief in den Taschen vergraben, kam Lucan nach seinem Gespräch mit dem Rich wieder zurück in die Hütte. Gundis war inzwischen dabei, den Tisch zu decken und ein paar Worte mit Grimoald auszutauschen.
Still ließ Lucan sich auf seinem Gästelager nieder und wartete ab, bis die beiden ihr Gespräch beendet hatten.
"Wir, äh, Erhard weiß nicht genau, ob noch andere Römer in der Gegend sind", ließ er schließlich halblaut vernehmen. "Er will einen Spähtrupp aussenden und wir sollen ruhig hier bleiben, bis wir stark und sicher genug sind zum Weiterreisen." Bei diesen Worten streiften Lucans blaue Augen erneut die schlafende Frau.
"Und um unseren Angreifer ha'm seine Männer sich schon gekümmert ..."


bearbeitet von Lucan am 05.07.2010 14:32:04
20.06.2010 17:07:24   
Grimoaldfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Während Lucan nach der Verletzten schaute, richtete Grimoald sich vorsichtig auf. Er konnte sich ein schmerzhaftes Verziehen des Gesichtes nicht verkneifen. Wie gut, daß Lucan gerade nicht hinsah. Aber trotz der Schmerzen ging es besser, als gedacht. Langsam schwang er seine Beine über die Kante des Schlaflagers. Doch mit dem Aufstehen wartete er noch, bis Lucan seinen kurzen Bericht abgab und schon verschwand, um mit dem Rich zu reden. Kurz runzelte Grimoald die Stirn. Vielleicht hätte er Lucan zurückhalten sollen. Vielleicht fühlte der Rich sich belästigt von der Wißbegierde des Jungen. Aber andererseits gab es Grimoald die Möglichkeit, langsam aufzustehen und die Latrine aufzusuchen. Mit jeder Bewegung wurde der Schmerz weniger. Er verschwand nicht völlig. Und einige Bewegungen wurden auch mit einem scharfen Zwicken quittiert. Aber im Großen und Ganzen ging es recht gut. Wenn er sich schonte, würde diese Wunde bald nur noch eine blasse Narbe sein. Und eine Erinnerung.

Als er von der Latrine kam, gesellte er sich zu Gundis. Sie tauschten ein paar freundliche Worte und Grimoalds Magen knurrte wahrhaftig unüberhörbar. Als Lucan wieder herein kam und von seinem Gespräch berichtete, konnte Grimoald sogar lächeln. "Das ist gut, daß er einen Spähtrupp losschickt. Obwohl ich den Eindruck habe, daß dieser Kerl ein Handlanger war. Vermutlich von einem Händler. Wie ein Legionsangehöriger wirkte er nicht auf mich. Wir müssen sehen, wie es ihr geht. Und wir müssen sie dringend befragen, wer sie ist und zu wem sie gehört." Vielleicht wollte sie ja auch hierbleiben. Oder ganz woanders hin. "Sorge Dich nicht, es wird alles gut, mein Sohn." Zärtlich zerstrubbelte Grimoald Lucans wilde Lockenmähne.

OOC: Bitte nicht Grimoald mitschreiben! Es hätte genügt, zu schreiben, daß Lucan ihn anspricht, ohne genau darauf einzugehen, was er tut.


06.07.2010 20:11:56   
Lucanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Mhhm, kann sein ..." Immer noch ruhte der Blick des Jungen nachdenklich auf der geheimnisvollen Fremden. Grimoalds tröstende Worte nahm er mit einem bedrückten Lächeln hin, wich jedoch leicht unwillig der Hand aus, die ihm durchs Haar wuschelte. Livia machte das auch ständig, manchmal war das auch in Ordnung, aber nicht, wenn er so viel zum Nachdenken hatte wie jetzt.
"Ich geh mal die Hunde füttern", murmelte er seinem Papa zu. Er hatte gestern seine eigene Portion vom Abendessen für die beiden zurückgestellt. Inzwischen hatte er zwar wieder Appetit, aber dafür war er heute wirklich hundemüde. Ganz so, als ob er letzte Nacht kein Auge zugetan hätte ... Das lang bestimmt an diesem verrückten Traum! Schweigend schnappte er sich die Schüssel mit dem Rest Eintopf und stellte sie dorthin, wo Pix und Anda gemütlich vor sich hin dösten. Sofort sprangen beide Hunde schwanzwedelnd auf, und Pix drängelte sich wie so oft frech vor seine Mutter und schleckte nach Lucans Händen.
"Laß das!" murrig schob Lucan den Rüden von sich weg. Dieser legte kurz den Kopf schief, trottete dann aber zu Anda, um wenigstens zu versuchen, ihr die besten Happen vom Fressen wegzuschnabulieren.
Normalerweise fand Lucan es schön und beruhigend, Tiere bei dem zu beobachten, was sie so alles taten. Jetzt aber konnte er nur schwer das gewaltige Gähnen unterdrücken, das ihn plötzlich überkam. Unsicher sah er für einen Moment zwischen dem Eßtisch und seinem Schlaflager hin und her. Nach kurzem Überlegen entschied er sich lieber für's Frühstück. Dabei konnte er wenigstens nicht solch wirres Zeug träumen und außerdem würde das Essen ihn bestimmt wach machen!


bearbeitet von Lucan am 08.07.2010 01:01:26
08.07.2010 00:59:53   
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Grimoald runzelte die Stirn, als er seinen Sohn beobachtete. Er sah bedrückt und müde aus. Selten hatte der Jäger erlebt, daß der Junge Pix so zurückschob. Und auch der Hund schien darüber etwas verwirrt, auch wenn er die Gelegenheit wahrnahm, beim Fressen zu drängeln. Was ihm nicht lange bekam, denn Anda knurrte und schnappte nach ihrem Sohn, der daraufhin den Schwanz einzog.

"Was ist los? Hattest Du irgendwelchen Ärger? Oder bist Du einfach nur völlig übermüdet? Du hast doch hoffentlich nicht doch die ganze Nacht bei mir gesessen, oder?" Seine Stimme klang besorgt, nicht vorwurfsvoll. Wer konnte es dem Jungen schon verübeln, wenn er sich um seinen verletzten Adoptivvater Sorgen machte, nachdem er doch schon einmal seine Familie verloren hatte?


08.07.2010 17:58:26   
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"Nein, hab ich nicht!" Ohne daß er es wollte, klang selbst dieser Satz nun ein wenig maulig. Schnell warf er seinem Papa einen entschuldigenden Blick zu.
"Naja, es war schon länger dunkel, als ich eingeschlafen bin, aber die Erwachsenen war'n noch wach", er zuckte mit den Schultern. "Nur dann hab ich so'n blödes Zeug geträumt und jetzt fühlt's sich an, als hätt ich überhaupt nicht geschlafen", gab er unwillig zu.


08.07.2010 18:55:39   
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Grimoald warf Lucan einen strafenden Blick zu, sagte aber nichts. Der Junge hatte viel durchgemacht in den letzten Tagen und offensichtlich wenig und schlecht geschlafen. Da konnte man schon mal eine kleine Entgleisung durchgehen lassen. "Ich würde vorschlagen, daß Du gleich nach dem Essen versuchst, noch ein wenig zu schlafen. Wir sollten ohnehin besser noch einen Tag hier bleiben, damit unsere Wunden uns keinen Ärger machen unterwegs."


11.07.2010 21:29:04   
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"Ist gut." Lucan nickte verständnisvoll. Dieser Vorschlag erschien ihm nur vernünftig und bestimmt würde er auch besser nachdenken können, wenn er ausgeschlafen war. Noch ein weiterer Tag Ruhe konnte ihnen allen nicht schaden und auch Pix' Hinterlauf würde sich hoffentlich bis dahin wieder erholt haben. Außerdem mußten sie ohnehin abwarten, wie es der verletzten Frau bis morgen ging.

Seinem Vater ein weiteres entschuldigendes Lächeln zuwerfend, gesellte er sich nun zu den anderen an den Frühstückstisch. Während des Essens sprach Lucan selbst nicht sehr viel. Es dauerte eine ganze Zeit, bis seine verwirrten Gedanken sich wieder einigermaßen beruhigt hatten. Da tat es ihm einfach nur gut, den Gesprächen der Erwachsenen mit stiller Aufmerksamkeit zuzuhören und seine eigenen Überlegungen dazu erstmal für sich zu behalten.



12.07.2010 22:38:23   
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Beim Frühstück waren eher allgemeine Themen angesagt. Grimoald hatte sogar das Gefühl, daß die Römer als Thema mit Absicht vermieden wurde. Um ihn zu schonen? Um den Jungen zu schonen? Wie auch immer, auch er war der Meinung, daß Lucan eine Pause brauchte. Von den Sorgen, von der Anstrengung, überhaupt von allem. Reden konnte Grimoald immer noch, wenn der Junge schlief. Und sich seine Wunde neu verbinden lassen. Er mußte unbedingt mit der Heilerin sprechen, um zu hören, wann er wieder reiten konnte. Und auch die junge Frau.

Nachdem er fertig gegessen hatte, setzte er sich an das Lager der Fremden. Erst jetzt hatte er Gelegenheit, sie genau zu betrachten. Sehr jung war sie. Und sehr hübsch. Wie war sie nur in solch eine schreckliche Lage geraten?


20.07.2010 18:53:25   
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Im Gegensatz zu seinem Vater fiel dem Jungen kaum auf, daß sich die Gespräche scheinbar absichtlich nicht um das Thema Römer drehten. Denn seine eigenen Gedanken waren immer noch voll davon.
Was war zu Hause passiert? Wohin sollten sie gehen, wenn nicht dorthin, um die anderen wiederzufinden?
Obwohl er gar keinen rechten Appetit hatte, aß Lucan stillschweigend seinen Getreidebrei auf. Als alle fertig waren, bot er Gundis seine Hilfe beim Abräumen an. Ablenkung von solchen Gedanken war schließlich immer gut ... manchmal mußte man einfach den Kopf leer kriegen, um auf die Lösung eines Problems zu kommen.

Nachdem sie fertig aufgeräumt hatten, verkroch Lucan sich wieder auf seinem Schlaflager. Das Gesicht zur Hüttenwand, zog er eins der Felle über seinen Kopf und machte die Augen zu.
Doch wie sehr er sich auch bemühte, seine Atemzüge zu zählen oder an irgendwas schönes zu denken, ständig kamen die Bilder aus seinem Traum zu ihm zurück. Ganz egal, wie fest er die Augen zukniff.
Nach einer Weile schlug er mißmutig das Fell wieder zurück und setzte sich auf. Er schaute sich um zu dem anderen Lager, wo Grimoald inzwischen bei der mysteriösen Fremden saß.
Was war mit ihr passiert?

Lucan zog die Beine an und legte die Arme um seine Knie. Mit aufgestütztem Kinn sah er nachdenklich zu der Frau hinüber. Sie hatten sie im Wald gefunden. Und im Traum war er auch durch einen Wald gelaufen. Aber war dunkel gewesen - und doch hatte Raban ihm gesagt, er müßte durch das Dunkel zurück. War das Dunkel villeicht das alles, was sie nicht wußten?
Seine Hand stahl sich in seine Haare, zwirbelte eine der rotblonden Locken um die Finger.
Zurück auf den Weg, hatte Raban gesagt. Daß sie nur dort die anderen finden konnten. Aber welchen Weg? Den Rückweg nach Hause? Nur so konnte er herausfinden, was von seinem Traum tatsächlich die Wahrheit war ...

Eine feuchte Berührung riß ihn aus seinen Gedanken. Pix hatte ihn mit der Schnautze angestubbst und den Kopf auf den Rand seines Lagers gelegt. Fast schon verwundert stellte Lucan fest, daß Anda gerade zu Grimoald trottete. Als ob die beiden sich abgesprochen hätten, ihre Herren zu trösten.
Das erste Mal an diesem Tag, glitt ein Lächeln über das Gesicht des Jungen. Flink kroch er näher zu Pix heran, legte die Hand auf den Kopf des Hundes und kraulte ihn hinter den Ohren.


20.08.2010 20:52:48   
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Der Tag, den sie sich zur Erholung gönnten, gab ihnen allen Kraft und auch den Mut, wieder loszuziehen. Zwar wußte Grimoald, daß es für seine Wunde besser wäre, noch länger zu rasten, doch er fühlte eine Unruhe in sich, eine große Sehnsucht nach seiner Frau und seinem älteren Sohn. Und so weit war es ja auch gar nicht. Mit einer festen Bandage würde es schon gehen. Der Regen hatte aufgehört, auch das würde die Reise erleichtern.

Hätte sein Sohn auch nur ein Wort über seine Träume verloren, Grimoald hätte es sicherlich keine weitere Nacht in diesem Dorf gehalten. So aber trat er am Morgen nach dem Aufstehen an das Lager der jungen Frau, um sie sanft an der Schulter zu schütteln. Den Jungen zu wecken, überließ er den Hunden.

"Guten Morgen", begrüßte er die Verletzte. "Wie geht es Dir heute?"


07.09.2010 13:22:42   
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Das leise Gespräch zwischen Vater und Sohn hatte sie zurück gleiten lassen in die Welt der Träume. Die Stimmen um sie herum hatten etwas Beruhigendes und vertrautes. Fast kam es ihr so vor, als sei sie wieder zu Haus, im sicheren Schoß ihrer Eltern. Als hätte es nie die unglücklichen Jahre in Rom gegeben. Als wäre alles nur ein böser Traum, aus dem sie nur erwachen brauchte.
Am Morgen darauf nahm sie zum ersten Mal ihre Umgebung wieder wahr. Doch es war deutlich, dass sie mitgenommen war, von den Ereignissen und auch nicht so schnell würde aufbrechen können. Die Heilerin des Dorfes verschrieb ihr vehement noch einen Tag Ruhe und wollte auch keine Einwände hören. So hatte sie jedenfalls die Gelegenheit ihre Retter kennen zu lernen. Doch hatte sie das Gefühl, dass eine merkwürdige Anspannung in der Luft lag. Ob es daran lag, dass man die Sklavenhändler fürchtete denen sie entkommen war, oder die nachdenkliche Miene des Jungen, das konnte sie nicht näher bestimmen. Zu sehr, war sie auch mit sich beschäftigt, den Veränderungen die ihr Leben so radikal auf den Kopf gestellt hatten. Die Wahl zwischen bleiben und gehen fiel ihr nicht schwer, sie wollte nicht so nah an dem Ort bleiben, wo sie mit Müh und Not mit ihrem Leben davon gekommen war. Vielleicht war es auch ein Wink des Schicksals, dass ihr sagte, dass sie nun ihr Leben selbst bestimmen konnte. Doch die Verbitterung angesichts des Verrates, würde wohl noch lange Zeit schwer auf ihr lasten. An ein unbeschwertes Leben war nicht zu denken, war sie doch gänzlich Fremd. Und Fremden traute man nicht über den Weg, so war das in kleinen Dörfern mitten im Nirgendwo.
Zumindest würde sie Lucan und Grimoald erst einmal begleiten können.

Eine Hand auf ihrer Schulter weckte sie, sanft aber bestimmt. Recht plötzlich schlug sie die Augen auf und blickte direkt in das unbekannte Gesicht. Eine Gefahr ging von ihm nicht aus, dafür war seine Körperhaltung viel zu entspannt. Einen Augenblick später wusste sie dann auch wer er war und wusste einzuordnen, warum sie hier in einem Dorf mitten im germanischen Nirgendwo war und nicht in Rom oder vielleicht sogar dem Dorf ihrer Geburt. All die bitteren Erkenntnisse der vergangenen Wochen stürmten auf sie ein und hinterließen neben den Wunden auf ihrem Körper auch frischen Schmerz auf ihrer Seele. Doch Tränen stiegen ihr nicht in die Augen, eher verhärtete sich nur kurz ihre Miene. Ganz leicht drehte sie den Kopf, so dass ihr die Haare ihre verbitterte Miene versteckten. Dann richtete sie sich langsam auf. Jede Bewegung löste Schmerz aus, aber es war nicht mehr ganz so schlimm. Aushaltbar, außerdem wollte sie sich irgendwie keine Schwäche eingestehen. Ihr Stolz hatte furchtbar gelitten in den letzten Wochen und ein Fünkchen regte sich nun wieder in ihrer Brust. Ihr Mann hatte sie erniedrigt und verraten und die Römer versucht sie zu brechen, aber die Götter hatten ihr nun die Möglichkeit eröffnet einen anderen Weg einzuschlagen. „Guten Morgen!“ nuschelte sie und strich sich dann die kurzen Haare erst einmal aus dem Gesicht. „Besser“, gab sie dann knapp von sich. Sie wollte nicht undankbar erscheinen, aber die Ereignisse steckten ihr noch in den Knochen. Noch war sie nicht wirklich dazu aufgelegt, viel zu erzählen. Aber Besser umschrieb ihre Verfassung recht genau. Noch immer hatte sie Schmerzen, würde sich aber davon nicht klein kriegen lassen und gar aufhalten. Sie wollten weiter und sie konnte durchaus verstehen, dass sie sobald wie Möglich aufbrechen wollten. Mit langsamen und bedächtigen Bewegungen half sie schließlich dabei die Sachen zu verstauen. Sie trug nun auch nicht mehr den zerrissenen besudelten Kittel, sondern ein braunes Kleid aus brauner Wolle und feste Stiefel. Dinge die man ihr geschenkt hatte. Die Gastfreundschaft wurde eben überall gewahrt. Auch wenn man sicherlich froh war, sie gehen zu sehen.


bearbeitet von Áine am 07.09.2010 17:35:50
07.09.2010 17:18:52  
Grimoaldfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Das freut mich", lächelte Grimoald freundlich und rückte etwas beiseite, damit sie aufstehen konnte. "Fühlst Du Dich auch schon stark genug, die Reise fortzusetzen? Falls nicht, können wir auch noch einen Tag bleiben." Es fiel ihm schwer, dies zu sagen, denn es drängte ihn wirklich, aufzubrechen. Natürlich konnte es auch sein, dass sie gar nicht mitwollte. Das fiel ihm gerade in dem Moment ein und so fühlte er sich zu einer weiteren Frage veranlasst: "Falls Du überhaupt mit uns kommen möchtest." Schließlich wollte er niemandem etwas aufzwingen und war sich auch gar nicht so sicher, was Alarich davon halten würde, wenn er schon wieder jemanden ins Dorf brachte. Langsam wurde das ja richtig zur Gewohnheit.


07.09.2010 17:34:45   
Lucanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Auch den Rest des Tages verbrachte der Junge recht still, grübelte entweder vor sich hin oder er versuchte, sich damit abzulenken, indem er dem Rich und seiner Frau bei einfachen Arbeiten zur Hand ging. Dadurch, daß er nicht so viel wie Grimoald und die fremde Frau geschlafen hatte, ging Lucan an diesem Abend freiwillig gleich nach dem Essen ins Bett. Dieses Mal verlief sein Schlaf traumlos und tief. Statt der beängstigenden Bilder wurde er am Morgen von den gedämpften Stimmen der Erwachsenen geweckt und von vertrauten Schritten, die an seinem Schlaflager vorbei gingen.

Müde vor sich hin blinzelnd, drehte Lucan den Kopf und sah zu seinem Papa, der wie am vorherigen Morgen wieder am Lager der Kranken saß.
"Morgen!" rief er schläfrig zu den beiden hinüber, während er sich ein Stück weit aus seinen Fellen herauswühlte. Aufmerksam betrachteten seine blauen Augen die junge Frau. Ihrer Stimme und auch ihrem Aussehen nach war sie immer noch erschöpft, aber ansonsten schien es ihr wirklich besser zu gehen.
"Wir reiten heut' nach Hause?" Lucans Augen suchten die von Grimoald, sein Tonfall halbwegs eine Feststellung, aber auch fragend. Schon gestern hatte er das eine oder andere Wort aufgeschnappt, daß sie wohl nicht mehr allzu lang hier bleiben würden. Und so weit weg von ihrem Heimatdorf waren sie schließlich nicht mehr ...


07.09.2010 17:47:23   
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