RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Umgebung » Auf der Suche nach Lucans Vergangenheit
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Auf der Suche nach Lucans Vergangenheit
Grimoaldfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"So ist es. Nun bist Du nicht mehr allein damit." Grimoald umarmte seinen Sohn und drückte ihn fest an sich. Die Last, die der Junge geglaubt hatte tragen zu müssen, war auch viel zu schwer für so junge Schultern gewesen. Es war gut, daß Lucan sich bewußt geworden war, daß dem nicht so war. Er war ein Kind, er sollte so unbeschwert wie möglich aufwachsen. Die Kindheit war so kurz und kostbar. Grimoald wünschte sich, daß Lucan sich später größtenteils an gute Dinge erinnerte. Eine gute Kindheit gab Kraft für das Leben als Erwachsener. Und Lucan sollte stark sein.


14.03.2010 08:07:49   
Lucanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ein paar Minuten lang blieb Lucan einfach nur so stehen, an seinen Papa gekuschelt. Auch, wenn er schon acht war, jetzt gerade brauchte er den Halt und die Nähe Grimoalds.
Nach einer Weile sah Lucan abermals zu ihm hoch.
"Dann reiten wir morgen wieder nach Hause?" wollte er wissen. Mama freut sich bestimmt!"
Er hatte sehr wohl die Sorge in Livias Augen gesehen, obgleich sie sich bemüht hatte, sie nicht allzu offen zu zeigen.


14.03.2010 13:06:05   
Grimoaldfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Ja, morgen machen wir uns auf den Rückweg. Nicht nur Mama wird sich freuen. Ich freue mich auch auf Zuhause. Und auf die Familie. Ich vermisse sie alle sehr, weißt Du? sogar meinen werten, immer brummeligen Bruder." Grimoald schmunzelte und drückte Lucan noch einen Moment lang fest an sich. "Komm, laß uns schlafen gehen. Damit wir morgen Kraft für die Reise haben."

Sie kehrten in die Hütte zurück, wo man ihnen einen Schlafplatz angewiesen hatte. Die Hunde zu ihren Füßen waren sie bald tief und fest eingeschlafen.


16.03.2010 17:10:31   
Lucanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Und ich meinen wortkargen, holzverrückten Bruder", nun mußte Lucan doch tatsächlich ein bißchen kichern.
Erleichtert, aber auch todmüde folgte er Grimoald zurück in die Hütte des Richs. Außer einem Gutenacht-Wunsch an seinen Papa wechselte der Junge gar keine Worte mehr mit ihm. Eine Hand leicht auf das Ohr von Pix gelegt, der irgendwann ein kleines Stückchen zu ihm hochgekrochen kam, schlief er bald tief und fest ein. Lucan war so erledigt, daß sogar die verwirrenden Träume um seine Vergangenheit die Nacht über ausblieben.


21.03.2010 15:13:52   
Grimoaldfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nebelschwaden lagen auf den Wiesen, denn in der Nacht hatte es heftig geregnet. Der Boden war aufgeweicht und Grimoald war sich nicht sicher, ob es heute über Tag trocken blieb. "Pack Dich warm und trocken ein", ermahnte er Lucan, als sie am Morgen die Pferde für den Aufbruch fertig machten. "Deine Mutter bringt mich um, wenn ich Dich mit einer dicken Erkältung heimbringe." Er grinste und zwinkerte Lucan zu. Der Junge würde es schon richtig verstehen.

Der Abschied war herzlich, aber kurz. Und so ritten Vater und Sohn zum Tor hinaus, die Hunde liefen voraus und tobten ein wenig am Wegesrand, wobei sie sich ziemlich einsauten. Grimoald seufzte innerlich und ließ nun, als sie das Dorf hinter sich gelassen hatten, einen Pfiff hören. Kurz darauf ertönte der Schrei eines Adlers. Grimoald hob den Arm und ließ Horus darauf landen. "Na Du", begrüßte er ihn in zärtlichem Tonfall. "Schon gefrühstückt?" Der Adler antwortete nicht, sondern begann, sich das Gefieder zu putzen.


24.03.2010 18:18:32   
Lucanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Als Lucan nach dem Frühstück am nächsten Morgen zu den Pferden gehen wollte, blieb er ein wenig bedröppelt in der Tür stehen und verzog mißmutig das Gesicht. Draußen war alles triefend naß und aufgeweicht! Schon am Nebel konnte man sehen, welche Kälte auch ohne Wind in der Luft lag und die grauen Wolken am Himmel versprachen ebenfalls nichts gutes.
Prompt ertönte neben ihm auch schon die Stimme seines Papas, der ihn bat, sich warm und trocken anzukleiden. So packte Lucan nochmals sein Bündel auseinander und zog sein Schaffell hervor, das Livia ihm für diesen Zweck eingepackt hatte. Außerdem nahm er noch seine kleine Decke, diese allerdings für Vangio, damit das Pferd auch schön warm gehalten wurde.

Wenig später machten Lucan und Grimoald sich auf den Heimweg. Grinsend beobachtete der Junge, wie die Hunde im Schlamm herumtollten. Als schließlich Horus auf Grimoalds Pfiff erschien, mußte Lucan leise lachen, da dem Adler das Wetter wohl auch nicht allzu sehr zusagte.
"Ich glaub, ihm ist es auch zu naß ..." Verwundert drehte er sich um, da einer der Hunde plötzlich bellend angelaufen kam.
"Och nö, Pix!" schalt Lucan ihn, als er die Maus sah, die der jüngere der beiden Hunde stolz herantrug. "Du hattest doch schon dein Frühstück!" Oder wollte der Hund die Maus etwa dem Adler schenken?!



bearbeitet von Lucan am 01.04.2010 16:00:39
01.04.2010 16:00:22   
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Ah, Pix hatte wieder mal geräubert. Grimoald seufzte. "Eine Maus... Also wirklich Pix, ein Kaninchen hätt's schon sein dürfen." Er setzte Horus auf dem Block am Sattel ab und saß ab, um Pix zu loben und ihm die Beute abzunehmen. Natürlich erhielt Pix seinen Teil, wobei der bei einer Maus sehr klein ausfiel. Den Rest bot er Horus an. Doch der Adler hatte anscheinend doch schon gefrühstückt und pickte nur enmal lustlos daran, um dann gleich wieder bei seinem Gefieder weiterzumachen. "Na, der ist wohl satt." Der Jäger grub kurz ein Loch und entsorgte die Maus. Sie aufzuheben lohnte sich wirklich nicht und Pix hatte auch keinen Hunger.

Sie ritten weiter, wobei das Wetter nicht besser wurde. "Der Winter ist nicht mehr weit, Lucan. Aber wir müssen ihn nicht fürchten. Unsere Vorräte sind mehr als reichlich gefüllt."


03.04.2010 11:46:37   
Lucanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Grinsend beobachtete Lucan, wie Pix stolz mit dem Schwanz wedelte und anschließend das 'Stück Maus' verputzte, als wäre es eine Delikatesse. Horus hingegen zeigte sich äußerst unbeeindruckt, was wieder auf ganz eigene Art amüsant war.
Bald darauf ging ihr nasser Ritt weiter, und schon nach kurzer Zeit fingen die beiden Hunde wieder an, sich gegenseitig zu jagen und spielerisch zu raufen. Anda und Pix machte das kalte Wetter rein gar nichts aus. Lucan allerdings bibberte schon ein wenig.
"Das merkt man", gab er zur Antwort, als Grimoald darauf hinwies, daß der Winter bald käme. "Heute Morgen hat's auch schon ein bißchen nach Winter gerochen. Aber der Winter kommt einem meinsten viel länger vor, als der Sommer", stellte er nachdenklich fest.


09.04.2010 21:54:10   
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Grimoald lachte. Worauf der Junge da nur wieder kam! "Natürlich kommt einem der Winter länger vor als der Sommer. Im Sommer sind wir ständig draußen und immer so beschäftigt, daß die Zeit einfach so dahinfliegt. Im Winter sind die Tage mit Beschäftigung kurz und die dunklen Abende lang. Die Zeit vergeht nur langsam. Vor allem, wenn man dann auch noch Hunger und Kälte erleiden muß. Aber auf jeden Winter folgt auch wieder ein Sommer, darauf kann man sich dann wieder freuen." Der Adler machte es sich auf seinem Block bequem und zog den Kopf ein wenig ein. Ganz offensichtlich hatte er keine Lust, bei solchem Wetter loszufliegen.


14.04.2010 06:20:47   
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Lucan mußte unwillkürlich lächeln - ein Lächeln, das zugleich nachdenklich und traurig, aber auch irgendwie verträumt war.
"Meine Mutter - also meine richtige! - hat mir mal gesagt, der Winter macht alles leiser und gemütlicher. Und sie hatte recht! Der Schnee macht die Schritte leiser ... und die Kälte die Vögel. Die frühe Nacht macht die Menschen leiser und das Feuer und die Schlaflager zu Hause viel gemütlicher. Und viele Tiere machen Winterschlaf, damit wird dann auch der Wald leise und gemütlich."
Er grinste ob dieser Erkenntnis leicht in sich hinein, beugte sich vor und streichelte Vangio am Hals. Ein bißchen müde war er jetzt auch, obwohl er die vergangene Nacht sehr gut geschlafen hatte. Aber vielleicht lag das auch daran, daß er die Nächte davor so seltsame Träume gehabt hatte ...
Lucan gähnte plötzlich, verzog dann etwas verwundert das Gesicht.
"Ich glaub wir reden lieber vom Frühling, sonst schlaf ich noch ein!" stellte er kopfschüttelnd fest.


20.04.2010 00:05:29   
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Grimoald lachte leise. "Der Winter ist gemütlich, wenn man eine gut gebaute Hütte, reichlich Decken und Felle und noch reichlichere Vorräte hat. Ansonsten ist er einfach eine Prüfung der Götter. Du willst also lieber über den Frühling reden? Klingt, als hättest Du schon Pläne für den nächsten Frühling?" Der Junge war wirklich unglaublich, was seine Gedankensprünge anging. Grimoald schmunzelte, doch es lag auch Stolz in seinem Blick, als er den gähnenden Jungen betrachtete. "Laß uns lieber noch ein wenig Tempo machen, damit Du nicht einschläfst. Gerade bei solchem Wetter sollten wir sehen, daß wir vorankommen. Damit wir es nicht so lange ertragen müssen." Er trieb sein Pferd ein wenig an und pfiff leise, damit die Hunde nahe bei ihm blieben.



29.04.2010 06:37:07   
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Verdutzt verzog der Junge das Gesicht, da Grimoald meinte, er hätte wohl schon Pläne fürs Frühjahr. Dann aber grinste er spitzbübisch.
"Klar", meinte er feixend, "Ich werd doch zum ersten Mal großer Bruder, da kommt bestimmt viel auf mich zu! Ich will Mama ja auch schon helfen, bevor das Geschwisterchen kommt!"
Stolz reckte Lucan sich ein wenig in den Hüfen, nickte dann aber, als sein Papa den Vorschlag machte, schneller voranzureiten.
"Umso eher sind wir im Trockenen", stimmte er zu. "Papa, weißt du schon, wo wir heute nacht schlafen?"


02.05.2010 16:35:51   
Grimoaldfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Grimoald lachte. "Naja, im ersten halben Jahr sind große Brüder noch nicht so stark in der Pflicht. Aber danach, ich sage Dir, da kann es echt anstrengend werden. Vor allem bei einem Bruder wie Roald. Kleine Schwestern werden erst anstrengend, wenn andere Jungs sich für sie interessieren. Natürlich können kleine Geschwister auch sehr praktisch sein, aber ich glaube, das findest Du ganz allein heraus. Niedlich sind sie allemal. Genieße die Zeit mit kleinen Geschwistern. Sie können Dich genauso viel für Deine Zukunft lehren, wie Du sie." Hoffentlich kam nicht doch irgendwann Eifersucht dazu. Kleine Kinder brauchten eben mehr Pflege als große.

"Da vorne ist ein Dorf, wir haben schon auf dem Herritt dort übernachtet. Komm, sehen wir zu, daß wir ins Trockene kommen."


11.05.2010 06:44:26   
Lucanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Mhmh!" stimmte Lucan sofort zu. So langsam wurde diese ständige Nässe um sie herum wirklich lästig!
"War'n Roald und Ragnar früher wirklich so schlimm?" wollte er neugierig wissen, bevor er grinsend feststellte: "Oh, Mechthilta kann auch jetzt schon sehr anstrengend sein! Wenn wir zusammen spielen und sie nicht ihren Willen kriegt, dann guckt sie immer wie'n Kälbchen, bis ich doch ja sage!" Der Junge rollte leicht mit den Augen, trieb dann sein Pferd ein wenig mehr an, um wieder zu Grimoald aufzuschließen.


13.05.2010 15:06:43   
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Mitten im germanischen Nirgendwo. Einige Meilen von Grimoald und Lucan entfernt

Der Wagen mit der kostbaren lebenden Fracht schaukelte auf der unebenen Straße hin und her. Stetiger Regen ging auf den Trupp aus sechs Söldnern, dem Sklavenhändler und dessen Gehilfe nieder. Eingesperrt wie Vieh, kauerten auf dem Wagen vier Sklaven, zwei junge Frauen, eine Blond, die andere mit dunklen Flechten, ein Knabe und kräftiger Gladiator.

Zusammen gekauert, mit dem Rücken gegen die Gitterstäbe gelehnt, die Beine an den Körper gezogen blickte Áine mit leerem Blick in die Ferne.
Ihre Handgelenke waren wund und aufgerissen von den groben Fesseln und sie spürte dumpfe Wut in ihrem Bauch. Wut und Verzweiflung. Niemals hätte sie sich träumen lassen können, so zu Enden, als Sklavin mitten im germanischen Nirgendwo. Fern von den vertrauten Gesichtern ihrer Familie.
Kurz schmeckte sie Hass, bitter wie Galle, auf der Zunge, als sie daran dachte, wem sie dieses Leben nun zu verdanken hatte. Coinneach. Er hatte sie verkauft, eine Tochter Edanas. Das war unverzeihlich.
Ihre Mutter würde ihn lebendig häuten und anschließend den Raben zum Fraß vorwerfen, wenn diese davon erfuhr. Vertrauensvoll hatte sie Áine in die Hände des Jünglings gegeben.
Menosgada schien so weit weg zu sein… Fern wie ein Traum. Das warme und sichere Herdfeuer ihrer Familie, nur noch eine blasse Erinnerung, an die sie sich klammerte um nicht vor Verzweiflung den Verstand zu verlieren.
Sie biss sich auf die Lippe und kämpfte die drohenden Tränen nieder. Áine ballte ihre Hände zu Fäusten und verzog das Gesicht, als ein stechender Schmerz ihre Arme hinauf lief. Schmerz war gut, ließ sie nicht vergessen, dass sie Rache wollte. Rache an dem Mann, der sie eigentlich beschützen sollte. Rache an dem Mann, der geschworen hatte ihre Ehre zu verteidigen. Keines seiner Versprechen hatte er gehalten, seine Schwüre waren nur leere Worte gewesen. Verkauft hatte er sie, für ein paar Sesterzen.

“Ist sie Jungfrau?“ fragte der grobschlächtige Kerl, welcher mitten in der Nacht die Tür eingetreten hatte. Verängstigt stand sie in einer Ecke. Suchte den Blick ihres Mannes, fragend, verwirrt. Doch er wich ihr aus. Die Sprache der Römer verstand sie nur mäßig. „Sie ist meine Frau“ , antwortete Coinneach. „Was glaubst du denn?“ seine Stimme klang nur halb so selbstbewusst, wie er wollte.
Unsaft wurde sie am Arm gepackt. Sie wehrte sich gegen den Griff. „Lass mich los!“ sie schlug nach dem Mann. Sie kratzte und hinterließ blutige Kratzer auf der Wange des Mannes. Dann wurde ihr schwarz vor Augen, als der Mann zuschlug.
Tullus der Schläger, ein Zuhälter und Kopf einer gefürchteten Bande. Seine Faust krachte gegen ihre Schläfe und sie brach an Ort und Stelle zusammen. Mit Mühe kämpfte sie gegen die Ohnmacht an, während sie auf dem Boden ihrer Insula lag. „Wie viel bekomm ich für sie?“ Langes schweigen folgte diesen Worten. Und sie begriff es nicht. Ihr Herz wollte es nicht akzeptieren, dass sie gerade verkauft wurde. „Du würdest mehr bekommen, wenn du noch nicht über sie drüber gerutscht wärst… 100 Sesterzen!“ „500!“ „So viel ist sie nicht wert! 200!“ „450! Sie ist hübsch und ihre Mutter hat ihr das Wissen über Heilmittel vermittelt!“ „Und was soll ich damit? Für die Leibsklavin einer reichen Frau ist sie zu hübsch. Da muss die domina ja fürchten, dass ihr Mann sie mit diesem Ding hinter geht. 300! Und damit komm ich dir schon entgegen. Für Krankheiten gibt es Ärzte, niemand braucht eine kleine keltische Hexe!“ „375! Ich bin mir sicher du wirst sie für das Dreifache verkauft bekommen…“, mehr bekam sie von diesem Gespräch nicht mit. Die Sinne schwanden ihr. Aber es reichte aus, damit sie begriff, dass Coinneach sie betrogen hatte. Verraten und verkauft…

Aufgewacht war sie erst außerhalb von Rom, die Sonne hatte schon den Zenit überschritten. Ihr war übel gewesen, nicht nur weil der Wagen so geschaukelt hatte, sondern auch weil sie unsägliche Kopfschmerzen hatte. „Sieh an, unsere kleine Hexe ist aufgewacht“, erklang eine hämische Stimme. Mit Mühe hob sie den Kopf und hatte in das Gesicht eines hässlichen kleinen Mannes geblickt. Er war fast kugelrund, der Kopf thronte direkt auf dem Rumpf. Er hatte fleischige Lippen und er wirkte aufgedunsen. Seine Hautfarbe wirkte wie alter Teig. Cotius Rufo, diesen Mann hatte sie schon einmal gesehen. Ein eisiger Schauer war ihr den Rücken herunter gelaufen. Ein Sklavenhändler! Vor Angst, Gewissheit und Wut war ihr kurz das Herz stehen geblieben. „Nein…“, hatte sie entsetzt gehaucht und der Mann hatte gelacht. Ebenso wie die Söldner um sie herum.
„Es geht nach Germanien!“ hatte ihr irgendwer dann später erklärt. Einer der Sklaven, die auch in diesem Wagen gesessen hatten.
Mittlerweile waren von den zehn Sklaven nur noch vier übrig. Unterwegs hatte Rufo bereits schon ein gutes Geschäft gemacht.

Sie waren bereits einige Tage unterwegs gewesen, hinter Luca, einer italischen Stadt, als sie der Schock nachgelassen hatte und sie sich angefangen hatte zu wehren. Sie wollte es nicht akzeptieren, dass sie nun Sklavin war. Hatte geschrieen und um sich geschlagen und war am Ende wieder bewusstlos geschlagen worden, weil sie sich wie eine Furie aufgeführt hatte. Dies wiederholte sich alle paar Tage, bis der Sklavenhändler und seine Handlanger die Geduld mit ihr verloren. Rufo ließ es zu, dass sich zwei seiner Söldner an ihr vergnügten, anschließend ließ er sie noch auspeitschen. Zuletzt ließ er sie auch noch brandmarken. Das Zeichen einer unwilligen Sklaven direkt auf ihr linkes Schulterblatt. Vor Schmerz wurde sie erneut ohnmächtig. Fast dankbar ließ sie sich in die leere Schwärze gleiten.
Trotz allem hatte er ihren Willen nicht brechen können, sie hatte nur gelernt abzuwarten…



14.05.2010 14:49:59  
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