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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » OnlineSEXsucht » Es ist vorbei!!! Teil 1
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Es ist vorbei!!! Teil 1
Timmi27fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Ich schreibe nun meinen zweiten und gleichzeitig auch letzten Beitrag in dieses Forum. Und ich möchte euch erzählen, was mich zu diesem Entschluss bewegt hat.

Die letzten zwei Wochen waren nicht leicht für mich. Erst habe ich erkannt, dass ich Online-Sexsüchtig war, dann musste ich mich damit gedanklich auseinandersetzen, was ich jeden Tag getan habe. Ich habe mich in diesem Forum angemeldet und bin auch zu dem Entschluss gekommen, dass ich zusätzlich eine Therapie machen will.

Bei all dem hat mir meine Ex-Freundin sehr geholfen. Sie hat mich in all dem ermutigt. Sie war sogar bereit, die Therapie mit mir zusammen zu machen. Als Partnertherapie. Das hat mir so viel Hoffnung gegeben. Jeden Tag haben wir über Messenger miteinander geschrieben und ich habe jeden Tag mehr gemerkt, wie ich glücklicher wurde. Jeden Tag haben wir darüber geredet, was ich ihr angetan habe und mit keinem Wort hätte ich es gewagt zu leugnen, was ich alles für Fehler gemacht habe (s. meinen ersten Beitrag). Es war eine tolle Aufarbeitung mit ihr und es hat mir so ein gutes Gefühl gegeben, dass ich ihr endlich sagen konnte, was mich bewegt, dass ich endlich ehrlich sein konnte zu ihr...bedingungslos ehrlich. Meine Ex-Freundin sagte mir auch, dass sie mich immer noch liebt. Genau, wie ich sie immer noch liebe.

Doch nach allem, was ich ihr angetan habe, wollte sie eine gesunde Distanz zu mir wahren. Sie konnte noch nicht mit mir telefonieren oder mich gar wiedersehen. Dafür hatte ich vollstes Verständnis. Ich war ihr so dankbar, dass sie überhaupt noch mit mir sprach, auch wenn es nur über den Messenger war. Wir näherten uns immer weiter an und am Dienstag dann geschah etwas, was mich zum glücklichsten Menschen auf dieser Welt gemacht hatte. Ich war gerade aufgestanden und wollte zur Arbeit, als das Telefon klingelte. Und aus heiterem Himmel war sie dran. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich mich dieser Anruf gemacht hatte. Ein einziges Telefonat, das Gefühl, ihre Stimme zu hören, hatte mich so glücklich gemacht. Als ich später arbeiten war, hat sie mich dort ein zweites Mal angerufen und auch dieser Anruf hat mir so viel gegeben. Ich habe gedacht, dass wir es echt schaffen können, war voller Hoffnung.

Mittwoch Abend dann haben wir uns wieder im Messenger gesprochen. Sie schrieb mir, dass sie abends zuvor im Bett gelegen und an mich gedacht hatte. Warum ich nicht bei ihr wäre und noch vieles mehr. Ich hatte seit langem wieder das Gefühl, da ist wieder diese Vertrautheit zwischen uns. So lief das Gespräch dann weiter und wir arbeiteten auch wieder meine Online-Sexsucht auf.

Ich hatte mir wie gesagt, in den letzten Tagen viele Gedanken gemacht im Hinblick auf Fragen, die mir ein Therapeut bei der Therapie stellen könnte. Ich war mir sicher, dass eine Frage lauten würde, ob ich mit irgendwas unzufrieden war in der Beziehung, ob ich irgendwelche Sorgen hatte. Darüber habe ich nachgedacht. Und ich hatte tatsächlich Sorgen und war mit gewissen Dingen unzufrieden.

Meine Ex-Freundin hat zwei Kinder und ich war mit meinem Einkommen nicht in der Lage gewesen, meiner „Familie“ jeden Wunsch zu erfüllen. Ich konnte es finanziell einfach nicht. Ich musste jeden Tag von ihr bis zu meiner Arbeit 130 km fahren, was mich immer sehr geschlaucht hat. Jeden dritten Tag musste ich deswegen 60 EUR tanken und jedes Mal habe ich mir gedacht, wie viel Geld und wie viel Stress durch die ganze Fahrerei entsteht. Ich habe deswegen wie ein Berserker gearbeitet, um mehr Geld zu bekommen, was mich auch wieder gestresst hat und wenn ich dann abends völlig fertig bei ihr war und ins Bett wollte, war sie sauer, dass ich schon wieder so früh schlafen wollte. Hinzu kam der Gedanke, dass wir nicht einfach zusammenziehen konnten, da meiner Ex-Freundin dann wahrscheinlich das Geld vom Sozialamt gestrichen worden wäre bzw. das man ihr mein Einkommen angerechnet hätte. Ich lebte also mehr oder weniger aus dem Koffer, habe immer wieder Klamotten von zu Hause holen müssen und habe nur „inoffiziell“ bei ihr gelebt. Dadurch habe ich mich zwischen allen Fronten bzw. nicht heimisch gefühlt. Wir hatten doch schließlich ernsthaft den Gedanken in unserem Herz getragen, dass wir heiraten und ein gemeinsames Kind haben wollen. Und jedes Mal hat mir der Gedanke daran das Herz zerrissen, weil ich wusste, dass ich unter all den Umständen nicht mit meiner Frau zusammen leben konnte und finanziell nicht in der Lage war, für ein drittes Kind zu sorgen, obwohl das mein größter Wunsch gewesen wäre. Dann bin ich allergisch gegen Katzen, von denen meine Ex-Freundin gleich drei hatte. Da war es auch immer schwierig, mich in der Wohnung zu bewegen, z.B. mich einfach mal auf die Couch zu legen. Das einzige katzenfreie Zimmer war das Schlafzimmer, also hat es mich dorthin auch meistens gezogen. All das zusammen hat es mir nicht leicht gemacht. Ich war sehr glücklich mit meiner Ex-Freundin und ich habe sie geliebt, sonst hätte ich auch all das nicht auf mich genommen. Ich habe meiner Ex-Freundin davon aber damals nichts sagen wollen, weil ich Angst hatte, dass sie denkt, ich würde sie oder die Kinder nicht lieben. Ich wollte auch nicht, dass sie denkt, sie würde mich nur belasten oder ich wäre ohne sie besser dran.

Das waren meine Sorgen damals. Heute weiß ich, wie unwichtig das alles ist. Ich sehne mich so sehr nach allem zurück. Ich liebe meine Ex-Freundin doch und ich will wieder bei ihr sein. Und bei ihren Kindern. All die Sorgen, die ich damals hatte, waren doch nur nebensächlich, wie mir nun klar ist.

Das alles habe ich meiner Ex-Freundin am Mittwoch geschrieben, dass ich diese Gedanken hatte. Dass für mich in unserer Beziehung nicht alles „heile Welt“ war und sie ist dann total ausgerastet. Sie hat es so aufgefasst, dass ich ihr jetzt die Schuld für alles geben wollte. Dass ich ihr vorwerfen würde, sie hätte mich in die Online-Sexsucht getrieben. Als ob das alles eine Entschuldigung für mich sein würde, warum ich im Internet diese Scheiße gebaut habe. Und dass ich von Geldsorgen schreiben würde und gleichzeitig aber für Pornos Geld ausgegeben habe. Dass ich auch schon vor unserer Beziehung Online-Sexsüchtig war, sie also nicht der Grund dafür sein könnte. Und dass ihre Welt heil war, bis ich sie zerstört habe.

Sie hat total missverstanden, was ich ihr sagen wollte. Ich wollte halt offen mit ihr darüber sprechen, was mich damals so bewegt hat. Ich wollte mich nicht dafür entschuldigen, dass ich alles kaputt gemacht habe. Ich wollte ihr nicht die Schuld geben für die Scheiße, die ich produziert habe. In den letzten zwei Wochen habe ich immer wieder gesagt, wie dumm ich war und dass es einzig und allein meine Schuld war, was geschehen ist.

Und sie hat ja auch Recht...Ich war vor unserer Beziehung auch schon Online-Sexsüchtig. Und auch, dass ich für Pornos Geld ausgegeben habe und gleichzeitig gedacht habe, wir hätten zu wenig Geld, war das Allerletzte von mir. Und sie hat auch Recht, wenn sie sagt, dass ich ihre heile Welt zerstört habe. Mit alldem hat sie Recht. Aber wie gesagt, ich wollte mich mit meinen Gedanken ja auch gar nicht rechtfertigen oder irgendetwas erklären wollen. Ich habe in den letzten Tagen immer wieder gesagt, dass ich alles falsch gemacht habe damals. Dass ich die Schuld trage. Immer und immer wieder habe ich es gesagt und auch so gemeint. Ich wollte halt einfach nur mal erzählen, was mich damals bewegt hat. Mehr nicht. Und zudem waren es, wie bereits erwähnt, Sorgen, die ich damals hatte und die mir heute so unwichtig sind.

Jedenfalls schrieb mir meine Ex-Freundin dann, dass wir wohl nie in der gleichen Welt gelebt haben und sie nur wohl nur in in ihrer eigenen kleinen Welt gelebt hat und dass ich sie mal könnte. Ich solle es gut machen und dann hat sie sich abgemeldet.

Ich habe ihr bis heute mehrere SMS geschrieben und gemailt, aber sie antwortet mir nicht mehr. Ich muss davon ausgehen, dass sie nun entgültig nichts mehr mit mir zu tun haben will. Dabei wollte ich ihr doch nur sagen, was ich damals mal gedacht habe. Es waren doch nicht mal Gedanken von heute. Und ich wollte ihr doch keine Vorwürfe oder so machen. Gar nichts von dem, aber sie hat es so aufgefasst.

Nun habe ich sie wohl entgültig verloren. Meinen Engel. Und nun sage ich euch, warum es das Ende für mich in diesem Forum ist. Ich bin nun entgültig von meiner Online-Sexsucht geheilt. Ich weiß, das hört sich nach leeren Worten an, aber ich versuche mal, es euch zu erklären.

Mit meiner Online-Sexsucht - dem Teufel in mir - habe ich meinen Engel vernichtet. Den einzigen Menschen, mit dem ich glücklich werden wollte. Aber dieses Opfer darf nicht umsonst gewesen sein. Ich werde meinen Engel immer voller Wehmut in meinem Herzen tragen. Er wird für immer das warnende Brandmal meines Herzens sein. Wie könnte ich es in Zukunft da noch wagen, dem Teufel noch einmal die Hand zu reichen? Wo ich nichts als grenzenlosen Hass ihm gegenüber und in diesem Zusammenhang mir gegenüber empfinde? Und sollte der absolut unwahrscheinliche Fall auftreten, dass ich tatsächlich in Erwägung ziehe, dem Teufel in mir wieder nachzugeben, so wird mein Engel das Brandmal sein, das in meinem Herzen die Wut auf mich und die Erinnerung an mein Versagen dem Teufel gegenüber entflammen wird. Der Teufel in mir hat keine Chance mehr. Was für ein schlechter Mensch wäre ich sonst? Wie sehr würden mich meine Gefühle zerreißen, wenn ich noch einmal versage? Wie sehr müsste ich mich schämen, wenn ich es wagen würde, mich noch einmal mit dem Teufel in mir einzulassen? Nein, es ist entgültig vorbei.



15.12.2006 01:54:35  
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