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Beiträge: 131 Mitglied seit: 19.11.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Gerade lag ich auf dem Sofa und habe draussen dem Regen zugehört. Da erinnerte ich mich an dieses Forum und die Zeit die es mich begleitete. Ich suchte danach und fand die Nachricht, dass Gaby mit nur 63 Jahren verstorben ist. Ein Schock.
Meine Geschichte ist wohl wie die vieler anderer hier. Geprägt vom auf und Ab des Lebens, Sinnsuche in virtuellen Süchten und den ständigen Versuchen sich daraus zu befreien.
Ich denke ich kann heute sagen ich habe es geschafft meinen Weg zu finden und ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen (das Auf und Ab bleibt übrigens, weil es ganz normal ist). Pornographie spielt eine sehr untergeordnete Rolle und ist langweilig geworden. Onlinespiele ebenfalls. Vor kurzen habe ich eins beendet, als ich merkte, wie sehr es mich beeinflusst hat und nun mache ich wieder viel mehr von den Dingen die mir Spass machen: Sport, Lesen, Freunde treffen und vieles mehr.
Wenn ich eine Antwort geben sollte, warum ich erfolgreich war, was würde ich sagen?
Zunächst hat mir sicher geholfen die Schuld und Schamgefühle zu beenden. Wer sich schuldig oder schamhaft fühlt, der kann nur schwer etwas ändern. Das haben auch die Forschungen der letzten Jahre hervorgebracht. Ein schmerzhafter aber notwendiger Schritt war, sich von den vorwurfsvollen und verurteilenden Menschen rigoros zu trennen. Menschen die sich aus Süchten befreien wollen, die verurteilen und strafen sich selbst im Innernen schon mehr als genug. Da braucht es nicht auch noch andere, die das von aussen verstärken.
Das führte dann zum nächsten Schritt, eine Inventur all der alten Hass und Wutgefühle, diese zu erleben und auszusprechen und dann vergeben und bereuen zu können.
Pornographie besteht zu einem grossen Teil aus Aggression gegen Frauen und Unterdrückung dieser in der Fantasie. Die erste wichtige Frau in unser aller Leben ist unserer Mutter. Es ist kein Klischee, dass sie auch das Ziel unserer ersten und heftigsten Wutausbrüche ist, von denen einiges an Gefühlen in der Seele stecken bleibt, vergessen wird und dann zu so etwas wie einer Sexsucht, mit versteckter Gewalt gegen Frauen wird.
Ich habe das aufgearbeitet und kann heute aus vollem Herzen sagen: Danke Mamma, dass es dich gibt und dass du, soweit es dir eben möglich war, alles für mich getan hast, damit ich überlebe. Es war nicht perfekt, aber es hat mich wachsen lassen. Auch ich war nicht immer gut zu dir und bin dankbar, dass ich das verstehen durfte.
Ja,...... damit war es das wohl hier. Ein einsamer virtueller Raum, der sich irgendwann zerstreuen, oder als vergessene Datenspur auf irgend einem Server weiterexistieren wird.
Mach`s gut Gaby und danke für alles! Biberle85
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