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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Aus und vorbei?!
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Aus und vorbei?!
Pusteblume78fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo zusammen,
seit etwa einem Jahr schaue ich regelmäßig auf diese Seite und lese die Beiträge, um wieder neue Kraft zu schöpfen. Aber jetzt ist der Moment gekommen, an dem ich wirklich nicht mehr weiter weiß. Hier die Kurzversion:
Mein Freund und ich sind seit fast 4 Jahren zusammen. Nach ca. 1 1/2 Jahren zog er zu mir in meine Mietwohnung, und vor ca. 1 1/2 Jahren kauften wir uns zusammen ein Eigenheim, weil wir uns (in meinen Augen zumindest)beide sicher waren, dass wir uns gesucht und gefunden haben und für immer zusammen bleiben wollen. Alles war gut. Bis ich im Sommer letzten Jahres zum ersten Mal feststellte, dass mein Freund sich verstärkt in unserem Büro aufhielt. Irgendwann suchte ich etwas in den Schreibtischschubladen. Was ich fand, hat mir die Sprache verschlagen: Ein mit Sperma übersätes T-Shirt. Ich war völlig angewidert und habe ihn angesprochen und er meinte, es würde nicht wieder vorkommen. Ich muss dazu sagen, dass ich aufgrund einer OP zu der Zeit für einige Wochen keinen Sex haben durfte, und habe es halt auf den "Druck" des Mannes geschoben und nicht weiter beachtet. Ca. 3 Wochen später fand ich ein ähnliches Exemplar in der Schublade seiner Unterwäschekommode. Daraufhin habe ich ihn erneut zur Rede gestellt und dann sprudelte es aus ihm heraus: Er gab zu, seit ca. 8 Jahren regelmäßig in kostenpflichtigen Chatrooms Frauen dabei zuzusehen, wie sie sich selbst befriedigen. Alternativ sah er sich Pornos und dergleichen an. Er selbst sah ein, dass er es ohne therapeutische Hilfe nicht schaffen würde. Ich war völlig verzweifelt,blieb aber bei ihm und gab ihm eine Chance, unter der Voraussetzung, dass er die Therapie macht. Von da an ging er regelmäßig zur Therapie und bekam von der RV dann eine stationäre Therapie in einer Klinik bewilligt. In Zwischenzeit lief unsere Beziehung im Prinzip gut, wir hatten seine sämtlichen Accounts zu den einschlägen Seiten gelöscht und ich verschloss das Lsptop vor ihm, womit er einverstanden war. Dennoch -auch wenn ich es wirklcih nicht wollte- zeigten sich auch bei mir die typsichen Sympthome der Co-Abhängigkeit. Ich kontrollierte seine Handy-Rechnungen(Sex-Hotlines hatte er in Zwischenzeit auch angerufen)und sobald ich das Haus verlies, sah ich ihn in Gedanken vor mir, wie er das Schloss zu der Laptoptasche aufbrach. Aber ich hielt durch, die stationäre Therapie sollte ja im Mai losgehen. Einige TAge vor Beginn der Therapie bat er mich, ob er ans Laptop dürfe, um etwas nachzuschauen, was im Prinzip kein Problem war, er sah öfter mal ins Netz wenn ich daneben saß oder mit im Zimmer war. Warum auch immer, an diesem Abend hatte ich irgendwie ein schlechtes Gefühl und kontrollierte ihn mal wieder, was ich schon längere Zeit nicht mehr getan hatte. Im Internetverlauf, den er versehentlich wohl nicht gelöscht hatte,las ich dann, dass er sich nach "Huren und Nutten" im Bereich der Klinik, in der er untergebracht werden sollte, umgesehen hat. Ich war wie vor den Kopf geschlagen,warf es ihm vor, aber ich verbuchte es letztendlich als Rückfall ohne wirkliche Bedeutung, da die Sucht ja erst in der Klinik so richtig in Angriff genommen werden sollte. Ich muss dazu sagen, dass mein Freund als Kind sexuell missbraucht wurde, was er nie richtig verarbeiten konnte, weil er es nie erzählt hat. Vor ca. 1 Jahr erzählte er mir davon, ich war -mal wieder- total geschockt,hatte aber die Hoffnung, dass er auch dieses in der Klinik verarbeiten könnte.
Derzeit befindet sich mein Freund in der Klinik, die Therapie sollte eigentlich 6 Wochen dauern, wurde aber um 2 Wochen verlängert. Anfangs hatte ich ein gutes Gefühl, er erzählte mir am Telefon davon, dass ihm die Gespräche und das leben in der Gruppe sehr gut tun würden. Nach 5 Wochen besuchte ich ihn (leider waren häufigere Besuche aufgrund der großen Entfernung nur schlecht möglich), alles war gut, wir schliefen sogar miteinander. Unsere Beziehung war trotzt des Rückfalls wirklich wieder richtig gut, ich habe sogar das Verhütungsmittel abgesetzt weil wir uns beide ein Baby wünschten. Vor 3 Tagen nun (ca. 2 Wochen nach meinem Besuch) verkündete er mir nun am Telefon, dass er mich verlassen wird. In den letzen beiden Wochen wurde in der Therapie wohl der Missbrauch so richtig aufgearbeitet. Und ihm ist angeblich klar geworden, dass er nie er selbst war, dass er sich immer verbogen hat und dass wir nun nicht mehr zusammen passen. Ausserdem würde ich permanent Druck auf ihn ausüben, habe ihn zum Hauskauf gedrängt und einen Babywunsch hätte er auch nie gehabt. Der Gipfel kommt aber noch: In der Klinik hat er eine Frau kennengelert, die ihm wohl in den beiden letzten Wochen immer zur Seite gestanden hat, wenn es ihm schlecht ging, mit der unheimlich tolle und intensive Gespräche hatte und in die er sich jetzt verliebt hat. Für sie hat er angeblich Gefühle, die er für mich noch nie gehabt habt. Ich habe auch in den beiden Wochen des öfteren mit ihm gesprochen, mir ist aber nichts aufgefallen, ausser vielleicht, dass er mir nicht mehr besonders viel aus den Sitzungen erzählte, habe mir aber nicht wirklich etwas dabei gedacht. Dachte eher, ihm geht es gut, so dass er keinen Gesprächsbedarf hat. Ausserdem vermisste ich ihn so und hatte daher genug mit mir selbst zu tun.
Meine Welt gerät gerade völlig aus den Fugen, am Dienstag kommt er nach Hause und will mit mir über den Verkauf des Hauses sprechen, einen Einzug in unser gemeinsames Heim, auf das wir in meinen Augen ursprünglich beide mal so stolz waren, steht gar nicht mehr zur Debatte. Was soll ich denn nur tun??? Ich kann nicht mehr, kann weder schlafen noch essen, bin völlig am Ende....seine Familie und unsere gemeinsamen Freunde können sich das auch nicht erklären, er hat nie ein Wort davon erwähnt, dass er unglücklich war in unserer Beziehung.

Weiß irgendwer von Euch vielleicht Rat?? Ich sehe gerade keinen Ausweg...


14.07.2013 18:21:49  
Dormarthfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Pusteblume,

das ist in der Tat ein schwerer Schlag.
Ich kann dir nur vorerst raten Abstand zu dem ganzen zu bekommen.
So eine Liebelei entsteht manchmal bei Menschen, die stationär sind. Sie fühlen sich verstanden und denken etwas gemeinsam zu haben. Darauf würde ich nicht viel geben. Denn oft zerbricht das wieder.

Eher sehe ich das Problem weiter bei deinem Mann. Er tut sich selbst nichts gutes indem er seinen nächsten "Rettungsengel" am Haken hat.
Und da komme ich zum Kern der Sache. Er ist krank.
Für mich schlägt er wie ein halbtoter Fisch um sich und zieht alle Register, ehe er ertrinkt.
Denn das er sich schon nach so kurzer Zeit selbst gefunden hat, daran glaube ich nicht.
Und nimmm ihm das nicht ab, dass er dir nun die ganze Schuld zuschiebt. Er will unverfänglich aus der Beziehung und du wirst als Sündenbock genutzt, damit er sich nichts zu schulden kommen lassen braucht. Naja, wenn er dadurch ruhiger schläft nicht wahr? Zwinkern

Leider bleiben dir aber nur wenig Möglichkeiten.
Zum einen wäre da die Trennung oder du distanzierst dich so weit, kümmerst dich um dein Leben und wartest ab.
So wie es gerade aussieht durch Hausverkauf wäre deine ganze Energie in einen neuen Lebensabschnitt zu stecken.

lg







Eine Partnerschaft ist keine "One-Man-Show".
16.07.2013 14:02:15  
Pusteblume78fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Dormarth,
vielen Dank für Deine lieben Worte.

Seit meinem letzten Eintrag ist Einiges passiert. In unserem letzten Telefonat 2 Tage vor seiner Rückkehr aus der Klinik ist die Situation eskaliert und er hat mir am Telefon verkündet, dass er Sex mit dieser anderen Frau hatte. Daraufhin habe ich -wohlgemerkt mit Unterstützung seiner Familie- seinen Kram in Umzugskartons verpackt und zu seinen Eltern verfrachtet. Morgen kommt er nun vorbei, damit wir besprechen können, was wir nun mit dem Haus tun werden. Einerseits bin ich unendlich traurig, weil ich ihn so sehr liebe. Aber selbst wenn er irgendwann wieder zur Besinnung kommt und zu mir zurückkehren will: Mir fehlt die Kraft, ihm das zu verzeihen. Wie du schon sagst: Er ist krank. Ich habe alles versucht, ihn zu unterstützen, aber wenn er es nicht zulässt, dann kann ich ihm auch nicht mehr helfen...

Resignierte Grüße
Pusteblume


18.07.2013 22:07:29  
Dormarthfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Pusteblume!

Das tut mir sehr leid für dich! *Mitgefühlsdrücker*
Ja, es kann gut sein, dass er irgendwann zu dir zurückkommen will. Ich denke nicht, dass das lange halten wird.
Stationär ist alles toll, doch im Alltag zurück und vorallem im eigenen Leben wieder,...

Wie du sagst. Du hast alles versucht und dein Bestes gegeben. Mehr kann man nicht.
Es ist besser du konzentrierst dich auf dich.

Das verstehe ich gut. Da ist jetzt nicht nur der Betrug an sich, sondern auch sein Verhalten schon vorher zu dir.
Helfen kann man niemanden. Jeder muss aus seiner "Rolle" selbst raus wollen.
Das gute ist, dass du auch deine Rolle verlassen kannst und auf zu besseren Ufern. Jetzt kannst du dich vorrangig um dich kümmern.

Für das morgige Gespräch wünsch ich dir viel Kraft!

lg Dormarth




Eine Partnerschaft ist keine "One-Man-Show".
19.07.2013 14:25:23  
kätzchenfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Pusteblume,

als ich gerade Deine Geschichte gelesen haben, habe ich mich dabei an mancher Stelle in mein eigenes Leben versetzt gesehen. Auch mir erging es ähnlich wie Dir, sogar sehr ähnlich. Mein Mann war stationär in einer psychosomatischen Klinik, allerdings wussten wir damals noch nichts von seinen "sexuellen Problemen". "Nur" Depressionen standen auf dem Behandlungsplan. Auch er lernte damals dort eine Frau kennen, die ihm so gut zuhören konnte, zu deutsch, ihn eben bemutterte. Und genau das ist der Punkt, ich glaube nicht, dass das wirklich Liebe ist, was Deinen Mann zu dieser Aktion bewegt, sondern da sind ganz andere Hintergründe.

Ich hatte mich damals selbst in Therapie begeben und das war das Beste, was ich tun konnte. Denn nur so lernt man wirklich zu verstehen, was da tatsächlich abläuft. Denn Frauen wie wir werden nur deshalb "Opfer" dieser" Geschichten, weil wir auch wir unsere Defizite aus der oft frühen Kindheit mittragen. Dass man so leiden muss, wenn einem der Partner eigentlich ja nur noch Gemeinheiten an den Kopf wirft, dass man oft nicht loslassen kann, hat sehr viel mit der eigenen Abhängigkeit zu tun. Davon kann ich ein Lied singen.

Auch mir hatte man hier immer wieder im Forum geraten, ich solle mich doch um mich selber kümmern, ihn einfach beiseite stellen. Doch wenn man die Hintergründe noch nicht weiß, warum das alles so zustande gekommen ist, dann fällt einem das enorm schwer. So muss ich doch gestehen, dass ich es sehr gut finde, dass Du doch die Kraft und den Mut hattest, ihn vor die Tür zu setzen. Das zeigt, dass Du Dich doch noch wehren kannst, uns das ist sehr gut.

Ich fing damals an, ihn fortan zu kontrollieren, litt wie ein Hund und je mehr er merkte, dass er mir damit zusetzen konnte, umso mehr zettelte er solche Gemeinheiten an. Er war auch sehr aggressiv. Heute ist er in Therapie, aber die Sache ist noch längst nicht ausgestanden, selbst wenn wir zusammenbleiben, wird er ein Leben lang ein sehr schwieriger Mensch bleiben, denn Menschen mit derartigen Störungen (vor allem, wenn Missbrauch, egal welcher Art, mit dabei war) sind meist schwer zu therapieren. Und mit jedem Rückfall bleibt auch was an der Beziehung hängen.

Auch wir haben ein Haus gebaut, und dann wollte er sich plötzlich trennen und suchte sich eine Wohnung. Das Haus war ihm plötzlich ganz egal, er ließ mich mit allem hängen. Doch merkte ich auch hier zum erstenmal richtig, wie abhängig ich doch von ihm war. Allerdings wollte er dann zum Essen heimkommen, für die sexuelle Variante bevorzugte er die Wohnung mit DSL-Anschluss fürs Internet. Erst als ich die Trennung wollte, nachdem ich auch rausgekriegt hatte, dass er mit der Frau aus der Therapie, mit unserer Postbotin,und wer weiß noch wem sonst auf Kontaktkurs ging, und natürlich auch immer wieder im Hurennet die Damen der Umgebung googelte, kam er heulend nach Hause zurück und begann eine ambulante Therapie, zu der wir in gewissen Abständen auch als Paar Termine haben.
Übrigens die Frau aus der Klinik wollte nachher, als er heimlich Kontakt zu ihr aufnahm nichts mehr von ihm wissen. Sie hatte schon einen anderen.

Doch damit ist das Problem nicht gelöst. Wir hatten schon einige Rückschläge, aber heute weiß ich auch, dass die Auslöser für all diese Geschichten hier, meist viel weiter zurückliegen. Nicht Du und ich sind schuld daran, er muss bei sich selber suchen und finden, was ihn belastet. Sich damit auseinandersetzen und lernen, über das Geschehene zu trauern, es endlich loszulassen. Denn wer sich mit Sex etc. betäuben muss, ist abhängig, hängt noch immer an unverarbeiteten Themen fest.

Und auch der Partner hat oft ähnliche Themen zu bewältigen, denn nicht umsonst versuchen wir die Welt oder besser unsere Männer zu retten. Die Wahrheit ist aber, dass sie sich nur selber retten können. Tun sie das nicht, dann müssen wir Frauen uns selber retten. Denn weder Kontrolle noch Bemuttern werden etwas am Zustand des "kranken" Partners ändern. Ganz im Gegenteil, auch wir verstricken uns immer mehr in der heillosen Geschichte.

Wie gesagt, meine beste Entscheidung war aber, auch alleine Hilfe zu suchen. Ich habe vieles gelernt in dieser Zeit und weiß heute, nach einigen Rückschlägen, dass so eine schwierige Beziehung nicht das Ultimatum eines, nämlich meines Lebens ist. Auch ich habe ein Recht auf ein sorgenfreieres Leben, ich muss mich von niemanden be- oder ausnutzen lassen. Und gerade das ist leider oft der Fall in dieser Art von Beziehung. Wenn man eigentlich nur noch für den Haushalt und die mütterliche Umsorgung zuständig ist, dann ist das keine Beziehung mehr, sondern eher eine Nachversorgung aus frühkindlichen Defiziten dieser Männer. Die Sexualität leben sie auf ihre Art aus und das ist der Knackpunkt. Du und ich, wir sind Frauen, die ihr eigenes Selbst finden müssen, damit wir vor derartiger Benutzung immun werden. In derartigen Beziehungen mangelt es meist beiden, dem Mann und der Frau an ihrem eigenen "Selbst".

Ich durchlaufe gerade diese Selbstfindungsphase. Meinem Mann geht es dadurch schlecht, denn ich sehe erst jetzt, was ich doch alles auf mich genommen habe, um ihn zu entlasten, wo er doch "krank" ist. Ich musste aber Lernen, dass das Verhalten dieser Männer auch oft viel mit Trotz und Aggression zu tun hat, die eben nun der dafür ausgesuchte Partner abbekommt. Sie verfahren geradezu rücksichtlos mit einem. Und hier als Warnung:
Auch wenn er zurückkommt und kleinbei gibt. Glaube mir, deshalb ist er mit diesen paar Wochen Klinikaufenthalt längst nicht geheilt. Das ist ein jahrelanger Prozess, oft lebenslang. Da sollte man sich nichts vormachen.

Du, Pusteblume, hast es zunächst einmal geschafft, Dich freizuschwimmen. Gratulation, auch wenn es sicher sehr, sehr schwer für Dich ist. Ich glaube auch, dass er doch wieder auf Dich zukommen wird, denn spätestens, wenn seine neue Eroberung in sich zusammenfällt, wird er wieder bei Dir nach Unterstützung suchen. Ich sehe bei meinem Mann inzwischen ganz deutlich, wie sehr er selbst abhängig ist. Obwohl er ja immer nach außen so tut, als ob der über allem stehen würde. Wenn so ein Mann die Frau verlässt, ist das für ihn oft bei weitem nicht so schlimm, als wenn er selber verlassen wird. Das macht ihm sehr viel mehr Angst. Und Angst ist bei ihm sicher ein großes Thema. Denn mit diesen unverbindlichen Sexkontakten zeigt er ja auch seine große Angst vor wirklicher Nähe.

Ich wünsche Dir alles Gute für die nächste Zeit, und bedenke, ohne echten Therapiewillen wird es schwer werden, falls er doch zurück möchte. Du hast ein gutes Leben verdient, ohne Abwertung, ohne unnötige Sorgen. Du hast ein Leben verdient, in dem Du als Frau geachtet und wirklich geliebt wirst.




23.07.2013 19:04:11  
kätzchenfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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also vor lauter Schreiben habe ich die lieben
Grüße an Dich ganz vergessen!
Ich wünsch Dir alles Gute!

LG Kätzchen Zwinkern


23.07.2013 19:05:45  
Pusteblume78fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Ihr Lieben,
erstmal vielen Dank für die lieben, tröstenden Worte. Kätzchen, es ist wirklich erschreckend, wie sich unsere Geschichten zu ähneln scheinen. Aber ICH bewundere eher DICH: Es hört sich für mich so an, als ob du diese Sucht deines Mannes mit allem, was sie für uns Partner Schreckliches mit sich bringt, schon sehr lange mitmachst und ich frage mich, wie man das überhaupt so lange aushält. Es ist so verletzend, so demütigend und gemein. Aber vielleicht hast Du recht: Vielleicht hätte es geholfen, wenn ich mir selbst hätte helfen lassen oder zumindest eine Paartherapie mit ihm zusammen gemacht hätte....wenn ich jetzt so darüber nachdenke, hat er so etwas sogar mal in den Raum geworfen und vorgeschlagen, aber irgenwie ist es nie soweit gekommen.

Tja, das Ende vom Lied ist ja nun bekannt...Das erste persönliche Gespräch, dass wir nach seiner Rückkehr aus der Reha hatten, war eine Katastrophe. Er war überhaupt nicht er selbst, hat ein absolut "selbstbewusstes" (arrogantes?!) Verhalten an den Tag gelegt, so dass ich regelrecht ausgerastet bin. Ich hab ihm Vorwürfe gemacht, ihn beschimpft, aber ich hatte das Gefühl, das ist alles überhaupt nicht bei ihm angekommen. Bzgl. des Hauses haben wir an diesem Tag auch nicht viel regeln können, es waren viel zu viele Emotionen da.

Gestern nun haben wir einen weiteren Anlauf genommen, er war da, um sich ein wenig um den Garten zu kümmern (sehe überhaupt nicht ein, dass ich mich jetzt um alles alleine kümmern soll!!)und wir haben nochmal betont sachlich über die Trennung usw. gesprochen. Er meinte nun, dass er den Entschluss zu der Trennung bereits getroffen hat, bevor er die Neue kennengelernt hat (kann man glauben oder nicht). Begründung: Er hätte ja wohl nie genügend Vertrauen zu mir gehabt, um mir Einzelheiten über seinen Missbrauch zu erzählen. In der Therapie hingegen hätte er sich nun schon mehreren Teilnehmern seiner Gruppe anvertraut, unter anderem dieser anderen Frau, was für ihn bedeutet, dass ich ja wohl nicht die Richtige für ihn bin/war. Ich hab versucht ihm begreiflich zu machen, dass er ja vorher noch nie mit überhaupt irgend jemandem über die Missbrauchsfälle gesprochen hat, dass er ja genau zu diesem Zweck in die stationäre Reha gegangen ist, damit er mal darüber spricht und sich öffnet. Das scheint ja zumindest geklappt zu haben, aber was um alles in der Welt veranlasst ihn jetzt bloß dazu, daraus solche Schlüsse zu ziehen? Ich versteh es einfach nicht. Aber in der Sache ist derzeit nicht mit ihm zu reden, er ist sich offensichtlich sicher, die richtige Entscheidung zu treffen.
Also kam unser Gespräch auf das Unvermeidbare: Den Verkauf des Hauses. Doch für mich ist es so unheimlich schwer, solche Themen überhaupt anzupacken, wenn noch gar nicht richtig bei mir angekommen ist, was da eigentlich in den letzten 14 Tagen passiert ist. Dauernd denke ich, dass alles kann nur ein ganz böser Albtraum sein und ich warte nur darauf, dass ich endlich wieder aufwache. Bloß leider passiert das nicht und mir geht´s richtig dreckig. Von wegen ich bin stark und mutig und hab mich freigeschwommen: Im Moment bin ich soweit, dass ich ihn mit großer Wahrscheinlichkeit sogar ohne lange zu Zögern zurücknehmen würde. Er fehlt mir einfach so, er war nicht nur mein Partner, er war gleichzeitig auch mein bester Freund, ich konnte alles mit ihm besprechen und hab mich -trotz seiner Sucht- in seiner Nähe immer so geborgen gefühlt.

Ich habe im Moment wirklich viele liebe Menschen um mich,Familie und Freunde, die mich aufmuntern und ablenken wollen. Aber egal was ich tue: Ich fühl mich einfach nur total einsam und so unheimlich leer und kann an überhaupt nichts anderes mehr denken, habe in 1 Woche 4 Kilo verloren.

Zu allem Überfluss habe ich nun auch noch die Aufgabe, mich in den nächsten Tagen um das Inserat zum Verkauf des Hauses zu bemühen. Das Ganze dann auch noch in dem Wissen, dass er nun wieder zu ihr in die Klinik fährt, um das WE mit ihr zu verbringen...ich weiß ja, dass unsere Beziehung, nach alldem keine Chance mehr hat, aber wann kommt das denn bitte auch mal in meinem Gehirn an??? Es tut einfach nur so verdammt weh;-((

Traurige Grüsse
Pusteblume


25.07.2013 22:50:54  
kätzchenfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Pusteblume,

Deine Worte rühren mich wirklich sehr an, denn auch das alles kenn ich nur zu gut. Allerdings ist es wohl mehr Abhängigkeit, was uns da so furchtbar weh tut und so derart leiden lässt. Frauen, wie wir, die zu sehr lieben, sind in der Regel vom Partner abhängig. Ich habe lange gebraucht, um das zu verstehen. Und auch ich habe das noch nicht so ganz überstanden.

Ich fühle mich zwar schon um Welten eigenständiger, aber trotzdem sind da immer wieder diese Rückfälle in Gedanken wie: Wo ist er denn schon wieder hingefahren... er wird doch nicht zu einer anderen fahren, oder gar zu einer Bezahlten? Das kann einen ganz schön mitnehmen. Es schmerzt so sehr, wenn man kein Vertrauen mehr haben kann. Wobei ich das früher sehr wohl hatte. Ich hätte für meinen Mann die Hand ins Feuer gelegt, ..... und sie mir wohl dann doch glatt verbrannt. Wie gesagt, die Ungewissheit nach solchen Vorkommnissen ist eine schlimme Sache. Das Vertrauen ist erschüttert, und das nicht nur einmal. Denn kommt ein Rückfall, ist auch das inzwischen kläglich wieder eingekehrte bisschen Vertrauen wieder gänzlich kaputt.

Wie ich ja schon schrieb, weiß ich auch noch nicht, wo der Weg hingeht. Auch diese Arroganz kenne ich bei meinem Mann. Es ist alles so verletzend, aber letztlich müssen wir selbst darüber entscheiden, ob wir uns verletzen lassen wollen. Das ist der entscheidende Punkt. Solange man nicht losgelöst ist von so einem Menschen, er übt ja irgendwie eine regelrechte "Macht" über einen aus, kann man auch nicht frei entscheiden.

So ist es für Dich nun trotz all der Schmerzen gut, dass die Trennung vollzogen ist. Ich denke, da sind auch narzistische Züge bei ihm vorhanden, wie auch bei meinem Mann. Gegen solch frühkindliche Störungen können weder wir noch eine neue Geliebte etwas ausrichten. Er läuft nur einmal mehr weg. Er muss die Verantwortung für seine Störungen übernehmen. Sie nicht betäuben mit Sucht oder anderen Frauen. Solange er dazu nicht bereit ist, und andere, nämlich Dich für seinen unguten Zustand verantwortlich macht, wird sich nichts ändern. Wir sind da grade mittendrin. Ich spreche aus Erfahrung. Was draus wird, weiß noch keiner.

Schau auf Dich, liebe Pusteblume, und lass Dir auch helfen,
damit Dir so etwas nicht nochmal passieren kann. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft Lächeln
glg kätzchen




13.08.2013 16:34:57  
Pusteblume78fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo zusammen...
Kätzchen, seit Deinem letzten Beitrag sind nun schon einige Tage vergangen. Tage, in denen der Vertrag zum Verkauf unseres Hauses unterschrieben wurde, in denen mein Ex seine kompletten Sachen aus dem Haus geholt hat und in denen ich soviele Tränen vergossen habe, wie in meinem ganzen vorherigen Leben noch nicht...

Aber was nützt es, Zeit der Realität ins Auge zu sehen:
Ich habe alles verloren, was mir wichtig war/ist, meinen Partner und gleichzeitig auch meinen besten Freund, unser Haus, unsere Pläne von einer glücklichen kleinen Familie....quasi alles, wofür ich in den letzten Jahren gelebt habe. Ob ich das jemals wirklich verdauen werde: Ich weiß es nicht. Aber mir bleibt keine Wahl, ich werde es irgendwie akzeptieren müssen.

Ich kann Euch nur allen den Rat geben:
Seit nicht so dumm wie ich, zieht die Reißleine, sobald ihr merkt, dass ihr zu sehr leidet und opfert Euch nicht für jemanden auf, der Eure Hilfe und Unterstützung eigentlich gar nicht will. Niemand hat das Recht, Euch so weh zu tun, Sucht hin oder her.

Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft auf Eurem Weg...

Liebe Grüße
Pusteblume







25.08.2013 00:33:55  
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