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| Ausstiegstagebuch von Twain (OSS) (Start 07.12.2009) |
| twain |   
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 8 Mitglied seit: 10.12.2009 IP-Adresse: gespeichert  | Hallo zusammen, seit nun genau zwei Wochen bin ich dabei aus der OSS auszusteigen. Zum wiederholten Mal, aber zum ersten Mal mit beratender Unterstützung. Jetzt beginne ich mit meinem Tagebuch. Ich will hier meine Fortschritte und Gedanken auf dem Weg reflektieren, natürlich auch die Rückschläge, wobei ich hoffe, es werden nicht zu viele. Ich hoffe dem ein oder anderen damit eine Hilfe sein zu können, wenn er vor ähnlichen Herausforderungen steht, freue mich aber auch über Kommentare, Zuspruch und Kritik. Nun erstmal etwas zu mir: Ich bin 27 Jahre alt, berufstätig. Ich lebe seit sechs Jahren in einer Beziehung. Sie weiß nichts davon und soll es auch nicht wissen. Der Konsum begann schon bevor ich sie kennenlernte. Ich möchte das Thema abschließen und hinter mir lassen. Pornographie konsumiere ich seit der Pubertät. Es ist mit den Jahren immer mehr geworden. Sucht, in dem Sinne, dass ich häufig andere Dinge vernachlässige, um Pornos zu konsumieren, habe ich wohl seit drei bis vier Jahren. Das ich ein Problem habe, ist mir vielleicht seit ca. ein bis zwei Jahren bewusst. Ich habe mehrmals versucht aufzuhören. Bei meinem letzten Umzug mein CD-Archiv weggeschmissen. im letzten halben Jahr mehrmals alle Dateien von meinem Rechner gelöscht. Hat aber alles nicht gehalten. Ich hoffe, diesmal läuft es besser. Schönen Gruß und bis bald Twain Days without porn: 14 | |
| 21.12.2009 16:28:19 |   | |
| twain |
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 8 Mitglied seit: 10.12.2009 IP-Adresse: gespeichert | Tag 18 Es ist Weihnachten und ich fühle mich gerade ungefähr fünf Zentimeter von einem Rückfall entfernt. Bin froh, dass ich hier die Möglichkeit habe, zu schreiben, denn so kann etwas darüber reflektieren, statt direkt einzusteigen. Jedenfalls verspühre ich gerade einen heftigen Drang mir pornographisches Material zu besorgen. Die Weihnachtsfeierlichkeiten für heute sind vorbei, meine Freundin ist etwa 150 km weit weg und ich weiß nicht so recht, was ich mit mir anfangen soll, da ich mich noch nicht nach schlafen fühle. Etwas in mir möchte sich gerne den Illusionen hingeben, die ich mir durch die Pornos aufbauen kann. ich sehe ständig Bilder aus Szenen von Filmen, die ich früher häufig angeschaut habe. Sie blitzen vor meinem inneren Auge auf und etwas in mir flüstert mir immer wieder ein: "Es ist so leicht. Du kannst jederzeit mehr haben. Wenn Du willst, dauert es keine fünf Minuten und Du hast die tollsten Frauen, die sich vor Dir ausziehen, die alles möglich machen. Wenn Sie dir nicht gefallen, suchst Du Dir einfach eine andere aus. Und was Dir gefällt, kannst Du sie wieder und wieder tun lassen. Du kannst auch mehrere auf einmal haben. Und erinnerst Du Dich an die Kleine, die Du gestern in der Kneipe gesehen hast? Die sah doch fast so aus wie die aus diesem einen Film. Und wenn Du den jetzt anschaust, dann ist es fast als hättest Du sie gestern abgeschleppt. Und deine Freundin wird es nie erfahren. Und es ist ja auch kein Fremdgehen, weil es ist ja alles nicht real. Und natürlich darfst Du sie trotzdem weiter lieben und es ist doch alles kein Problem. Und so viele Pornografie wie es gibt, das heißt doch ganz klar, dass es alle machen und dann ist es doch normal. Und keine Sucht. Du lebst einfach nur aus wonach Dir ist. Tu es endlich. Du willst es doch. Erinnerst Du dich an diesen einen Film in dem A.B. vor dem Billardtisch ..... oder diesen anderen wo T.B. in dem Waschraum auf die Knie geht..." und so geht es immer weiter. Aber gleichzeitig ist da diese Gewissheit: "Es macht mich nicht glücklich. Es hat mich nie glücklich gemacht. Es gibt mir vielleicht kurz einen Kick, aber hinterher werde ich mich beschissen fühlen, denn ich weiß, dass ich nur zu schwach war den Versuchungen zu widerstehen." Doch diese zweite Stimme ist leise. Ich fühle mich zerissen und mein Kopf fährt Achterbahn.Ich schalte jetzt den Rechner aus und hoffe etwas Ruhe in der Nacht zu finden. Twain. | |
| 25.12.2009 00:30:20 | | |
| joseph80 |
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 54 Mitglied seit: 25.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo twain, ich hoffe du hast es seit deinen letzten Eintrag geschafft clean zu bleiben. Deine Gedanken kenne ich nur zu gut. Wünsche Dir die innere Stärke wirklich damit zu brechen. Es wird zwar ein langer und schwerer Kampf, aber er lohnt sich auf alle Fälle. Vor allem wird man dann im Leben wieder eine Spur ehrlicher. man braucht nichts vor seinen Partner verschweigen, man braucht nicht heimlich nach diversen Material zu suchen, man muss sich nicht selbst belügen usw. Alles Gute joseph | |
| 28.12.2009 07:35:51 |  | |
| twain |
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 8 Mitglied seit: 10.12.2009 IP-Adresse: gespeichert | Tag 30 Danke für die Mut-machenden Worte, Joseph. Ja, ich habe durchgehalten und bin bereits seit fast einem Monat clean. Das hätte ich Anfang Dezember nicht erwartet. Meine längste Zeit ohne Pornos waren vorher 17 Tage, von denen ich zwei Wochen ohne Internet im Urlaub war und mich die letzte Urlaubswoche wie ein kleines Kind auf Weihnachten gefreut habe, bald wieder am Rechner sitzen zu können und mir dort einen runter zu holen. Dieses völlig irrationale Gefühl damals (war im Oktober) hat mir auch gezeigt, dass ich ein Problem habe, denn ich hatte eigentlich vorgehabt, nach dem Urlaub aufzuhören. Seit meinem letzten Eintrag ist wieder etwas Zeit vergangen. Die zwölf Tage waren für mich erstaunlich einfach. Dies lag aber auch daran, dass ich über die Feiertage kaum Internet-Zugang und vor allem praktisch keine Langeweile hatte. Heute habe ich nun einen freien Tag allein zu Haus vor mir. Die Versuchung ist da größer. Ab morgen startet dann der Arbeitsalltag. Ich hoffe, dass ich dann im Alltagsleben nicht wieder rückfällig werde. Im Moment ist der Drang nach "heißem" Material halbwegs erträglich. Ich habe zwar heute schon mehrfach Bilder aus früheren "Lieblingsfilmen" vor meinem Auge aufflackern sehen, konnte sie aber bisher ganz gut wieder vertreiben. Beziehungsweise konte ich mir in einem inneren Dialog klar machen, dass es mich nicht weiter bringt, diese Dinge wieder wacher zu machen, indem ich mir die entsprechenden Filme organisiere. Kurz vor meinem Ausstieg hatte ich noch ein Making-of eines Porno-Films gesehen. Das versuche ich mir dann in Erinnerung zu rufen, denn eine meiner favorisierten Darstellerinnen war da so völlig anders als in ihren Filmen, auf eine für mich eher abstoßende Weise. Für jemanden, der kein Suchtproblem hat, klingt vielleicht banal, aber ich muss mir einfach immer wieder ganz bewusst klar machen, dass alle diese Filme nur Illusionen sind. Ansonsten redet mir mein Unterbewusstsein ein, es hätte doch einen realen Anteil und ich könnte irgendwie an den Frauen teilhaben, wenn ich sie mir in Filmen anschaue. Ist natürlich völliger Quatsch, aber ich muss mir dass im Moment noch immer wieder bewusst sagen. Schönen Gruß Twain | |
| 06.01.2010 10:16:56 | | |
| twain |
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 8 Mitglied seit: 10.12.2009 IP-Adresse: gespeichert | Tag 35 Im Moment treibt mich die Frage um, ob ich denn wirklich für immer auf Pornographie verzichten muss. Ist schließlich eine verdammt lange Zeit. Kann man irgendwann wieder einen normalen, kontrollierten Konsum von Pornografie finden? Gibt es überhaupt einen "normalen" Umgang mit Hardcore-Pornos oder sind sie immer der erste Schritt in den Abgrund und es ist nur eine Frage wann und wie tief man fällt? | |
| 11.01.2010 13:31:04 | | |
| twain |
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 8 Mitglied seit: 10.12.2009 IP-Adresse: gespeichert | Tag 36 Bin gerade ganz knapp an einem Rückfall vorbeigeschrammt. Hatte gestern einen Film (einen ganz normalen) mit einer recht hübschen Schauspielerin gesehen und wollte mal schauen, was die sonst noch so gemacht hat. Bin dann bei der Recherche auf ein paar Fotos gestoßen und fand mich plötzlich auf der Bild-Suche von google wieder habe sogar kurz den Content-Filter dort deaktiviert. Bin dann aber gerade rechtzeitig wieder weg vom Rechner und habe mir nur angezogene Frauen angeschaut. Mein Verhaltensmuster war aber ähnlich wie wenn ich mein Porno-Such-Sessions gemacht habe. Ich muss also besser aufpassen früher reagieren, wenn ich die Grenze zum Rückfall nicht überschreiten will. | |
| 12.01.2010 14:26:58 | | |
| Nairolf |
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 2 Mitglied seit: 17.01.2010 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Twain, erstmal möchte ich dir Mut zusprechen und den Hut vor dir ziehen da du dich dazu entschlossen hast mit der Gehirnwäsche Cyberpornograhie zu brechen. Ich bin wie du auch ein Süchtiger der mit seiner Terapie, wenn man es mal so nennt, schon früher begonnen hat, aber auch schon ein paar Rückfälle erlebt hat über die er nicht stolz ist. Ich habe zum Glück eine sehr tolle Freundin die von meiner Sucht weiß und mir die Waffe auf die Brust setzt wenn ich nicht an mir arbeite. Du glaubst gar nicht wie tief dieser Müll in einem verankert ist und wie schwer man ihn wieder raus bekommt. Zu deinem Fall mit dem mal eben sehen wo Schauspielerin XY mitgespielt hat und dann auf Abwege geraten, da habe ich eine kleine Hilfestellung, die mir mittlerweile doch sehr gut hilft: Ich setze mich erstens nur vors internet wenn ich eine genaue Vorstellung davon habe was ich dort machen will oder suche und kontroliere mich so gut es geht selber. Zudem habe ich am Bildschirm einen Zettel kleben wo " Selbstdisziplin macht frei" drauf steht und der mich immer daran erinnert dass ich nur abtrünnig werde wenn ich meine Disziplin verliere, zudem steht da noch ein Bild meiner Freundin, die mich prüfend ansieht. Es ist zwar nicht ein automatischer Holzhammer der bei jedem Verstoß mir eine auf die Zwölf gibt und mir so sagt lass den Blödsinn es tut dir ganz und gar nicht gut, aber es ist eine sehr gute Erinnerung daran. Einen weiteren Tipp, den du sicher schon bekommen hast, lege dir eine Kindersicherung von salfeld zu, es lohnt bei unserer Sucht 1000%ig. So wirst du schon beim kleinsten Anzeichen von Schwach Werden daran errinnert dass der folgende Inhalt pornograhischen Ursprungs ist und die Seite öffnet erst gar nicht. Damit es deine Freundin nicht mitbekommt, kannst du sagen, dass du es leid bist andauernd mit links und popups von Abzockseiten bombadiert zu werden und damit bist du vor denen sicher. Hoffe dir damit ein wenig geholfen zu haben. Ich wünsch dir noch sehr viel Kraft dass du es schaffst davon los zu kommen und davon befreit zu bleiben!! Grüße Nairolf | |
| 17.01.2010 19:41:47 | | |
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