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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » OSS bleibt noch immer Tabuthema
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OSS bleibt noch immer Tabuthema
Aquamarin1fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo zusammen
ich versuch mal kurz zusammenzufassen, was bei mir in den letzten 16 Monaten geschah (wie ich auch schon in Neckarnixes Thread angetönt hab).

Ich mache hier nun einen neuen Thread auf, weil ich doch glaube, dass der Prozess etwas länger dauern könnte...

Ich habe mich nun mehr als ein Jahr hier nicht mehr gemeldet. (damals eingeschrieben als Aquamarin...)

Ich wollte ausziehen, im Oktober 2007, ich sah keinen Ausweg mehr, es schien mir alles so verlogen und krank. Und obwohl mein Mann als Therapie-Stammgast und Selbsthilfegruppe-Erfahrener die Muster von Sucht und Krankheit kennt, hat er das Gefühl, in dieser Beziehung sei ER und sein Sexualverhalten völlig normal.

Er hat im Herbst vorletzten Jahres hoch und heilig versprochen, alles gelöscht und die Kondome, die er am PC benutzte, weggeworfen zu haben...

Wir blieben zusammen, hatten auch wieder Spass, am gemeinsamen Garten, an unserem Haus und mit Freunden zusammen...

Aber Sex haben wir nur noch 2-3 mal jährlich, Tendenz abnehmend. Er weist mich ab, und wenn er sich mal aufraffen kann mit mir zu schlafen, dann empfinde ich es als Pflichtakt seinerseits - ich vermisse eine lustvolle, offene Sexualität, vermisse Zärtlichkeit, schmusen, kuscheln, Nähe.

Auffallend war jedoch, dass er oft antönte, Lust auf SEx mit mir zu haben, wenn ich grad auf den Zug musste, oder wenn wir ein WE getrennt waren, oder wenn grad sonst die Situation unpassend (Arbeit, unterwegs etc) Auf jedenfall immer dann, wenn er genau wusste, JETZT gibts kein Sex.

Ich hab mir was vorgemacht, hab ihm geglaubt, wenn er sagte, das würde sich auch irgendwann wieder bessern und er hoffe auch, dass sein Bedürfnis nach Nähe zu mir wieder normal würde...

Vor ein paar Tagen fand ich in seinem Arbeitszimmer wieder ne volle Tüte mit Kondomen - wiederum versteckt - diesselbe Situation wie vor knapp 1,5 Jahren.

Als ich ihn abends darauf ansprach, das altgewohnte Muster: Abstreiten, verleugnen, verharmlosen, und dann wütend werden auf MICH, weil ich die gefunden hab - und ich wolle bloss mehr Sex (ist das verwunderlich, bei gerade mal drei mal Sex im letzten Jahr??)

Ich kann so nicht mehr weiter leben. Ich liebe meinen Mann sehr, aber der Druck, diese Belastung, dieses Ausgeliefert sein, seine Aggressionen, seine Unberechenbarkeit, seine Wutausbrüche - verbunden mit absoluter fehlender Zärtlichkeit, das halte ich nicht mehr aus.

Wir sind nun gerade mal 5 Jahre zusammen, dreieinalb davon verheiratet, zweieinhalb Jahre davon leben wir zusammen - vorher haben wir eine Fernbeziehung gelebt, haben uns alle 2-3Wochen gesehen. Und schon da war ich etwas irritiert, dass wir an diesen WE manchmal gar kein Sex hatten...

Die eine Frage ist für mich doch: wie kann ich meinem Partner helfen zu seiner Sucht zu stehen und sich Hilfe zu holen? Das würde ich gerne, ihm helfen, ihn dabei unterstützen - weil ich ihn noch immer sehr liebe!

Und auf der andern Seite die Frage: wie kann ich mein Leben so gestalten, dass ich nicht eingehe? Ich habe den Eindruck, als würde ich erfrieren hier. Sogar zu unseren Miezen ist er zärtlicher und liebevoller als zu mir. Und sagt mir dennoch, dass er mich liebt.

Ich kann ihm nicht mehr helfen - ich bin heute da angelangt wo ich einfach nicht mehr weiter kann in dieser Beziehung, die längst keine mehr ist. Ich bin seine Haushälterin, die im Haus dafür sorgt dass alles schön und sauber und für ihn griffbereit ist - und ich?

Er kann Nähe nicht zulassen (zumindest mit mir nicht; in seiner letzten Thera. hat er es geschafft, mit einer Mitpatientin 6 Wochen lang zu kuscheln um zu lernen Nähe herzustellen..... Sei ja alles im Schutz der Therapie und somit erlaubt!) wieder zu Hause hat er mich jedoch weiterhin nicht in Arm genommen...

Und Sex? Das holt er sich "Zur Entspannung" im Internet, und das sei völlig normal und überhaupt gehe mich das nichts an. Und ich weiss genau, was er macht, wenn er samstags allein zu Hause ich, während ich auf meiner ARbeit bin. Oder wenn er Urlaub hat und ich arbeite....

Und ich weiss nicht was ich tun kann, damit er für sich einsieht, was er tut, was geschehen muss, damit das Thema zumindest aufn Tisch kommt.

Solange er auf NICHTS antwortet, jedesmal wenn ich das Thema ansprechen will, ausweicht, alles abstreitet, im Gegenzug jedoch mir die Schuld zuschiebt, um abzulenken, solange ist doch eine Genesung gar nicht vorstellbar....

Was kann ich in der Zwischenzeit tun?

LG
Aquamarin


29.01.2009 13:10:10  
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Hallo Aquamarin,

Es mir Leid dass dein Mann seine Versprechen nicht eingehalten hat und kann mir vorstellen wie du dich fühlst. Man schöpft neue Hoffnung und damit auch neue Kraft, nur um dann feststellen zu müssen das alles wie zuvor ist. Mit jeder Enttäuschung und mit jedem erneuten Vertrauensbruch geht von dem wenigen was uns noch geblieben ist, noch mehr verloren und der Schmerz und Leidensdruck wird immer größer.

Was ich dir nur raten kann, ist dass du in der Zwischenzeit etwas für DICH tust. Dein Gefühl sagt dir, du kannst so nicht weiter leben. Ignoriere das nicht und handel dem entsprechend.

Vielleicht solltest du eine Auszeit nehmen!? Nicht in der Hoffnung deinen Mann damit dazu bringen zu können sich Hilfe zu suchen, sondern um einfach mal nur Zeit und Raum für dich zu haben und darüber nachzudenken wie du den Rest deines Lebens verbringen möchtest.

Auch kann ich dir nur dazu raten therapeutische Hilfe für DICH in Anspruch zu nehmen. Ich selbst bin seit einigen Monaten in Therapie und obwohl ich Anfangs das Gefühl hatte das es mir nicht wirklich helfen würde und schon gar nicht meiner Ehe, muß ich nun zugeben dass die ersten Erfolge sich bemerkbar machen.
Ich fange tatsächlich (und das wohl zum ersten Mal in meinem Leben) damit an an MICH zu denken, mich um mein Wohlbefinden zu kümmern und Wege zu finden die mein Leben lebenswerter und somit auch glücklicher machen.
Ich will damit nicht sagen dass die Therapie einfach ist, im Gegenteil; alte Wunden werden geöffnet und die Schmerzen jetzt bewusst fühlen zu müssen ist manchmal fast mehr als ich ertragen kann. Dennoch bin ich froh dass mein Leidensdruck endlich so stark geworden ist, dass ich Hilfe für mich gesucht und gefunden habe. Endlich bin ich mir wichtig genug auf mich selbst acht zu geben.

Wir können einen anderen Menschen nicht ändern aber wir können uns selber ändern. Jeder ist für sein eigenes Glück zuständig und wenn wir in diesen unglücklichen Beziehungen verweilen ohne wenigstens Hilfe für uns selbst zu holen, sind wir auch an dem daraus resultierenden Leid schuld.

Schon oft wurde hier der Tip gegeben sich das Buch von Robin Norwood zu besorgen, mit dem Titel "Wenn Frauen zu sehr Lieben" (Die heimliche Sucht gebraucht zu werden) Dazu würde ich dir auf jeden Fall auch raten.
Ich selbst hatte das Buch in den 90er Jahren schon einmal gelesen und den Inhalt dann wieder vergessen.
Vor ein paar Wochen habe ich es dann noch einmal gelesen und es war als ob meine Augen mit einem Schuhlöffel geöffnet wurden.
Mir hat es, neben der Therapie auf jeden Fall geholfen und ich denke einen Versuch ist es allemal wert.
Vielleicht liegt auch bei dir der Grund warum du scheinbar endlos dazu bereit bist zu kämpfen und zu leiden nicht in deiner gegenwärtigen Situation, sondern der Vergangenheit.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute.
LG, Addi


29.01.2009 13:55:52 
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Hi zusammen

danke Addi für den Tipp mit dem Norwoodbuch; es steht nebst vielen andern guten Büchern in meinem Bücherregal. Gelesen hab ich darüber (Co- und Abhängigkeiten überhaupt) schon unglaublich viel, selber aktiv das Richtige tun ist dann doch etwas anderes.

Ich habe gestern Abend meinen Partner gebeten, dass wir uns am WE zusammen setzen und reden. Er war einverstanden. Ich bat ihn dann noch, dass wir uns bemühen sollten, beide bei sich zu bleiben dabei, keine Schuldzuweisungen, keine Vorwürfe, sondern nur von den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen - und da wurde er schon wieder genervt, bloss weil ich da nochmal Wert darauf legte.

Inzwischen weiss ich schon nicht mehr, was ich mir davon erhoffe.... Klarheit? Worüber denn? Wir haben unterschiedliche Wahrnehmungen.

Wenn ich ihn frage, was für ihne eine Ehe bedeutet, weicht er aus, gibt keine Antwort, solche Fragen seien ihm zu blöd...

Wenn ich frage, ob unsere Ehe für ihn in Ordnung sei so wie es jetzt ist, dann beantwortet er das mit JA.

Und ich fühle mich dabei in die Rolle geschoben einer Schwester, einer Krankenschwester, einer Mutter, einer Bekannten, oder einer Angestellten, je nach Laune von ihm. Aber niemals wie seine Partnerin, seine Geliebte, seine Ehefrau.

Wie ein geschlechtliches Neutrum komme ich mir vor. Und klar nagen da immer häufiger Zweifel an MIR, obwohl mein Kopf, mein Verstand, mein Wissen sagt, ER ist krank und nimmt dich nicht (mehr?) als Frau wahr.

Aquamarin


29.01.2009 15:30:43  
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Hallo Aquamarin,

eine Therapie würde dir sicherlich dazu verhelfen das richtige für dich zu tun. Vielleicht könntest du das Thema ja mal bei deinem Artz ansprechen, meine Ärztin hat immer ein offenes Ohr für mich und hauptsächlich ihr ist zu verdanken dass ich letztendlich in Therapie gegangen bin.

Du schreibst dass du dir nicht mehr sicher bist was du dir überhaupt von einer Ausprache mit deinem Mann erhoffst. Dabei muß ich an meine eigenen Gedankenzüge in Bezug auf meinen Mann denken. Auch ich hatte stets das Bedürfnis mit ihm zu reden, jedoch habe ich sowieso an fast allem gezweifelt was er mir gesagt und versprochen hatte, weil das Vertrauen eben verloren gegangen war. Somit hatten diese Aussprachen für mich ihren Wert verloren. Inzwischen fällt es mir aber wieder leichter an das was mein Mann mir erzählt zu glauben, was mir persönlich hilft.

Ich musste soeben auch an die gestrigen Worte meines Therapeuten denken, der mich darauf hinwies das ich ständig sage "dass verstehe ich einfach nicht". Es bezieht sich stets auf Menschen und Situation, wo ich mich frage wie ein Mensch einem anderen Menschen so etwas antun kann. Zurzeit geht es in der Therapie zwar um meine Kindheit/Familie und nicht die Sucht meines Mannes, dennoch denke ich über das was er gesagt hat nach. Und zwar fragte er mich warum ich immer alles verstehen muss? Je mehr ich darüber nachdenke ist mir klar dass ich das Verständnis dann dazu benutze um die Handlungen bzw. Verletzungen die mir zugefügt wurden zu entschuldigen.
Genau dass habe ich eigentlich immer getan, mich zuerst beklagt, dann eine Erklärung für das Verhalten des Anderen gesucht und mich kurz danach als Anwalt für den 'Angeklagten' eingesetzt, anstatt meine eigene Position zu verteidigen.

Wenn ich nun also lernen kann nicht mehr die Handlung anderer verstehen zu müssen, sondern mich einfach nur auf den Effekt den diese Handlung auf mich hat konzentriere, werde ich mich in Zukunft sicherlich noch besser schützen können.
Vielleicht solltest auch du einmal darüber nachdenken.
Was dein Partner mit seinem Leben machen will ist seine Sache. Du kannst ihn entweder im Ausstieg aus der OSS zur Seite stehen und mit ihm gegen seine Sucht kämpfen, oder dir klare Grenzen setzen und diese dann auch auf keinen Fall überschreiten lassen, oder du verlässt deinen Mann, oder du findest dich damit ab dass du (wahrscheinlich)noch viele Jahre weiterhin so leben und leiden wirst wie jetzt.

Ist es im Endeffekt nicht ausschlaggebend ob, wie, bzw. wie lange DU mit dem Ausmaß und Effekt seiner Sucht umgehen kannst? Du darfst dich und deine Bedürfnisse um Himmels Willen nicht vergessen!

Kein Wunder übrigens dass dein Mann mit seinem Leben, so wie es jetzt ist, zufrieden ist. Er hat dich und seine Sucht. Die Sucht will er (vermutlich) nicht aufgeben und dich braucht er nicht aufgeben.

DU bist die jenige die auf der Strecke bleibt, die an sich selbst zweifelt und wahrscheinlich einen großen Teil der Schuld für seine OSS bei sich selbst sucht.

Wie dubai hier in diesem Forum schon oft geschrieben hat: Du musst deine Grenzen setzen, ihm diese ganz klar und deutlich mitteilen und vor allem ganz konsequent bleiben.

Ich wünsche dir/euch alles Gute.

LG,
Addi

PS: Life is for living!!!!!!!!!!!




29.01.2009 16:18:02 
dubaifehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Habe mir gerade ein paar "alte" Beitraege durch gelesen bes. die von Aquamarin.
Es sind da Parallelen zu sehen, die mich echt ( mal wieder ) erstaunt haben.
- verklemmte Sexualitaet
- sexuelle Wuensche nicht formulieren koennen
- " das ist ja ekelig..."
- schwierigkeiten mit koerperlicher Naehe
etc. etc.

So war mein Mann, als ich ihn kennen gelernt hatte - ich hab das allerdings anfaenglich ueberhaupt nicht "begriffen" ( da er ja "offiziell" eher so den womanizer darstellt :)...)
Ich bin einfach so "hoppla-di-hopp" auf ihn zu ( is eh so ein bisschen meine Art ), auch sexuell, ich kannte sowas ja nicht - und habe ihn da wohl schlicht ueberrannt, im positiven - er war auch begeistert - aber - er hatte z.B die ersten ca. 4 Wochen unserer Beziehung Ejakulationsprobleme..."Neuland" fuer mich...

Ich hab das aber dann auch ganz schnell angesprochen - und mein Gott, war ihm das unangenehm...ich habe aber nicht locker gelassen und ganz klar gesagt, Du willst mit mir zusammen sein, DANN REDEN WIR DARUEBER oder wir lassen das Ganze. Haben wir dann auch - und dieses Problem war weg ( der Begriff "sauberer Orgasmus" oder so aehnlich fiel in dem Zusammenhang uebrigens auch, Aquamarin... : )

Den ganzen Berg dahinter kannte ich da ja noch nicht, OSS etc. etc.

Was ich damit sagen moechte, ich habe IMMER darauf BESTANDEN, Dinge nicht unter den Teppich zu kehren ( und so ich sie mitbekommen habe, habe ich das auch nicht...).

Es ist doch so, die Maenner, von denen wir hier sprechen, wollten ( und wollen offensichtlich noch ) mit uns zusammen sein, sie haben GEHEIRATET....das ist nichts Unverbindliches...und ich gehe davon aus, dass Ihr sie genauso wenig wie ich ( ich wollte nicht mal..., immerhin hatte ich mich lange genug gut ohne Ring durchgeschlagen... ) vor den Standesbeamten geschleppt habe....
GENAU DAS habe ich meinem Mann auch gesagt, wenn er mal wieder abblocken wollte.

Nein, mein Freund, das hier ist auch ein bewusst eingegangener "Vertrag", der nicht nur "Rechte" sondern auch "Pflichten" beinhaltet.
Klar mag das jetzt furchtbar unromantisch klingen...aber erstaunlicherweise, habe ich ihn genau da - auf die Art ( wenn ich "emotionslos" argumentiert habe, selbst wenn es um genau die ging ) immer am besten "erwischt".

Kleine Auszuege:

- "Dein davon ausgehen, dass dein unmoegliches Verhalten von mir toleriert werden soll, ist schlicht eine Frechheit,weil es mich zum Deppen degradiert...moechtest Du das umgekehrt ? "

- "In keiner deiner Geschaeftsbeziehungen koenntest Du dich so verhalten ( Luegen etc. etc. ) Warum soll ich das akzeptieren ? Ich bin ein genau so ernst zu nehmendes Gegenueber, wie jeder Geschaeftspartner...wir haben hier naemlich auch einen s.g "deal" laufen.

- " mit zweierlei Mass wird hier nicht gemessen "

Nun, in der Richtung eben...und es hat gefruchtet.

Ich finde, ein bisschen an der ( allgemeinen) "Ehre" packen, schadet nicht, im Gegenteil.

Recht fruchtbar war - und ist auch immer meine Frage : " Moechtest Du das ? Moechtest Du belogen werden, Du, der Du so viel Wert auf Ehrlichkeit legst ? Moechtest Du, dass ich mich so verhalte, wie Du ?
Am besten wirkte immer noch jeder konkrete Anlass..." moechtest Du......?

Es wurde sich gewunden, Ausreden gesucht, verharmlost etc. etc. Aber spaetestens, wenn ich das Alles ueberging und stoisch immer wieder Frage " moechtest Du das ? " gestellt habe, kam irgendwann ein klares Nein ! Damit habe ich es dann auch bewenden lassen und hoechstens noch gesagt " siehst Du "

so, das war jetzt lang - aber ich hoffe ein bisschen "hilfreich"

LG



29.01.2009 19:44:53  
Aquamarin1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi zusammen
danke euch für eure Rückmeldungen.

@Addi: danke dir für den Ratschlag, aber weisst du, Therapie ist sicher nur EINE Möglichkeit; ich habe gute Therapieerfahrungen machen dürfen.

Aber hier, in diesem konkreten Fall meiner "Hilflosigkeit", da möchte ich Erfahrungen einholen von Menschen / Frauen, die DASSELBE erleben / erlebt haben. Für mich sind die Fachleute in Sachen Onlinesexsucht und Angehörige von OSS hier im Forum, und hier kann ich mir Hilfe und Erfahrung holen...

@ Uschi: danke dir auch für die PN; ich wünsche mir sehr, dass ich so klar und so konsequent meine Bedürfnisse und meine Grenzen darlegen kann.

Ich bin sehr gespannt, wie unser Gespräch am WE nun ausgeht. Ist das nicht irgendwie schon eigenartig, dass ich mich bei meinem PArtner um ein Gespräch "anmelden" muss? dass ich das vorankündigen kann?

Andererseits - so hat er auch die Möglichkeit sich darauf vorzubereiten; worum es geht wird ihm ja wohl klar sein. Und mir ist wichtig, dass er nicht unvorbereitet von mir "überfallen" und damit wieder unberechenbar und impulsiv reagiert und zurückkrebst...

Irgendwie hab ich nicht wirklich Kraft mehr... Zudem bin ich mit einer grässlichen Erkältung im Bett und bin dadurch eh wenig stabil. Innerlich stelle ich mich auch schon aufs "Wohnung-suchen-und-umziehen" ein und allein bei diesen Gedanken zieht sich mir der Magen bis zum Hals zusammen....

Und bin traurig und enttäuscht.

Es ist wie soviele schon schrieben: ausser DIESER Sache war unser Leben im letzten Jahr wirklich schön - wir haben viel gelacht, viel Spass gemeinsam gehabt, vieles miteinander teilen können.

Aber ich beginne beim Lesen hier im Forum immer besser zu verstehen, woher die Gefühlsschwankungen, die Ausbrüche, die Unberechenbarkeit seines Gemütszustandes kommen....

Aquamarin


29.01.2009 20:18:37  
Aquamarin1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Guten Morgen zusammen

ich schaffe es (noch) nicht, gelassen zu bleiben. Heute Morgen habe ich ihn gefragt, ob er früher heimkommen und mich heute Nachmittag zum Arzt fahren könnte (wir haben nur ein Auto, das er aber zur Arbeit braucht).

seine kurze Antwort: nein - dazu reicht die Zeit nicht, geh mit dem Bus.

Er geht nach der Arbeit jeden Tag stundenlang ins Fitnessstudio (?) - dazu reicht die Zeit. Statt dass ich ihm sagte, dass mich das verletzt, dass er sein Sport über meine Bedürfnisse stellt, wurde ich wütend.

Dann fragte ich ihn, wo er denn die Kondome nun hingepackt habe - und er fragte mich, was ich gegen meine Kontrollsucht tue - und alles andere geht mich nichts an.

Ich bin wütend, aufgebracht. Aber eigentlich nur traurig, enttäuscht, kann das aber so gar nicht mitteilen. Statt dass ich ihm sage, dass ich enttäuscht bin, fange ich an mit Vorwürfen - destruktiv und zerstörend...

In unserer Beziehung ist das Vertrauen zerstört. Wie kann ich das von meiner Seite her überhaupt wieder herstellen? Was könnte ICH denn dazu beitragen, dass er künftig nicht mehr lügen, und ich nicht mehr kontrollieren muss?

Es ist so unglaublich krank, was momentan abläuft. Ich will das Muster durchbrechen und weiss gar nicht wie.

Aquamarin


30.01.2009 08:44:11  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Aquamarin,

Ihr seid so überemotional momentan (beide), dass es wohl nicht viel Sinn macht, jetzt auf eine "Klärung der Sachlage" zu bestehen. Er macht dicht und Du lässt nur Nerven.

Mein Tipp an Dich:
Schreibe ihm eine E-Mail, sende ihm die und lege sie ausgedruckt auf seine Tastatur. Sage (schreibe) ihm, dass Du den Eindruck hast, Ihr wärt festgefahren und Du Dir wünscht, dass Ihr das wieder hinkriegt. Frage ihn, ob er das auch will.

Keine Vorwürfe, nichts.
Schreibe es Dir von der Seele.

Manchmal klappt so etwas einfach besser als ein Gespräch, weil Ihr beide Euch verletzt und unverstanden fühlt. Da könnte nur ein Dritter sachlich vermitteln, aber den habt Ihr momentan nicht. Also ...

viel Glück!

G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



..........................................................
30.01.2009 09:11:48    
Aquamarin1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Gabriele
vielen Dank für deine Hilfe.
Ja, das mit der Mail hab ich mir auch schon überlegt.

Ich habe im im Verlauf unserer Beziehung oft Mail geschrieben, weil ich da ruhiger sein und v.a. darauf achten kann bei MIR zu bleiben - das funktioniert im Gespräch dann oft nicht.

Ich weiss nie, ob er die Mails überhaupt liest - eine Reaktion kriege ich nie darauf.

Ich habe ihn die Woche angefragt ob er zu einer Paartherapie bereit sei, er antwortete, er wolle sich das überlegen.

Hätte das aber überhaupt Sinn? Ist OSS ein Thema für eine Paartherapie? ist das nicht viel mehr etwas für Einzeltherapie?

Ich weiss zur Zeit nicht wirklich viel, nur eines: diesmal werd ich nicht wieder überstürzt eine Entscheidung treffen was das Ausziehen resp. Zusammenbleiben anbelangt. Diesmal will ich den Prozess zu Ende führen, in welche Richtung auch immer, aber ich möchte mir dazu Zeit lassen.

Ich hoffe, dann wird der richtige Weg sich weisen...

Mir tut es schon unheimlich gut hier zu lesen und zu spüren, dass ich mit unserem Problem nicht allein dastehe.

LG
Aquamarin


30.01.2009 09:22:39  
Verwünschtfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo liebe Aquamarin,
ich habe deinen Thread gelesen und (wie soll es auch anders sein) finde ich auch hier so viele Parallelen.
Ich finde den Vorschlg von Gabriele, deinem Partner eine E-Mail zu schreiben sehr gut. Auch Neckarnixe hat sie diesen Vorschlag in ähnlicher Ausführung gemacht.

Vorab gesagt denke ich auch in diesem Fall kommt es immer darauf an wie zugänglich die Partner darauf reagieren (können).
Bei uns war es so, dass ich meinem Partner schon handschriftl. Briefe schrieb, als ich den Begriff OSS noch gar nicht kannte (er aber schon süchtig war). Ich erklärte im Detail meine Sehnsucht nach ihm, meine Traurigkeit, Hilflosigkeit, wie schlecht es mir geht......ach, was man in dem Moment emotional einfach los werden muss!

Diese Briefe las er...........macht sich bestimmt den einen oder anderen Gedanken, aber seiner Sucht nahm das keinen Abbruch.
Das ist allerdings jetzt Jahre her, irgendwann wurde ich konsequenter, erst einmal mit mir selbst, dann mit dem Thema OSS (da ich durch dieses Forum belehrt wurde) und schließlich mit ihm.

Wir haben dann irgendwann einmal über das Thema Telegramme (zeitgleich also) hin und her geschrieben.
Das war ein Gespräch wie es real bei uns schon lange nicht mehr stattgefunden hat.
Ich konnte ihm seinen Antworten mehr Glauben schenken als wenn wir uns verbal unterhalten hätten. Jeder hatte Zeit bevor er einen neuen Text eingab um gut darüber nachzudenken. So gab es keine "unüberlegten", vorwurfsvollen Worte, jeder blieb bei dem Thema bei sich.
Ein Gespäch mit hohem Wert über ein Thema, dass nur zu leicht in eine Stresssituation führt.
Fast zeitgleich "beichtete" ich ihm, dass ich in diesem Forum schreibe. Ich fühlte mich so unsicher, wußte aber
dass es mein gutes Recht war/ ist in diesem Forum Hilfe zu suchen. Mir hier Hilfe suche, über das, was er in seinem Leben verbockt(e) und mich seelisch fertig macht(e).

Ich nannte ihm übrigens nicht meinen Nick, das musste er schon selbst herausfinden.
Neugierig schaute er sich hier noch am selben Tag um. Las einige traurige Beiträge. Das es nicht lange dauerte bis er "seine Denise" spricht für ihn.Zwinkern

DANN passierte etwas was ich nicht erwartet hätte. Er sagte mir (und das kam wirklich ehrlich von ihm) dass es ihm sehr Leid tut, was er mit mir macht. Er hätte nie geglaubt das ich darunter so leide, dass es mir so schlecht geht, das mich die ganze Sache so sehr mitnimmt, dass er nicht begreifen kann wie sehr er unsere Beziehung für so einen Mist aufs Spiel gesetzt hat..........

Für mich ein Weiterkommen einer entlich mal wieder gemeinsamen Ebene. Er las viele andere Beiträge und ich glaube er begriff immer mehr wie sehr er sich doch mit dem für ihn "harmlosen Spielchen" im Internet, aus der normalen Bahn des Lebens entfernt. Das es von mir nicht (so wie er immer sagte) "mißverstanden" wird, da es für ihn nur ein Spiel sei.
Das unser Sexleben tatsächlich so darunter leidet.

JA, ich gebe auf den Erfolg des Schreibens und Lesens sehr viel. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert!!!!
Was kann denn schon passieren????
Im schlimmsten Falle: Stress, und den gibts doch eh Zwinkern
Allerdings würde ich dann ruhig bleiben können, da es ja mein Versuch war.
Neckarnixe schrieb in ihrem Thread, dass sie Angst hätte er könnte einen Vertrauensbruch darin sehen, dass sie hier im Forum schreibt. Ich sehe das nicht so! Liebe Neckarnixe wenn du das hier liest, DU hast ein RECHT darauf dir helfen zu lassen. Dein Partner profitiert auch davon, dass du dich hier im Forum mal ausk..... kannst. (sorry, sagt man ja aber so)Das du deine Erfahrungen weitergeben kannst und auch Hilfe bekommst!
WAS um Himmels Willen soll er dagegen halten können???
Ich sehe den Rat von Gabriele als sehr wertvoll an, denn so lernst du wieder eine weitere Seite deines Partners kennen.
Hat er wirklich ein weiches, und gutes Herz so wie du sagst, dann wird er dich verstehen, GERADE DANN wenn er deine Verzweiflung hier liest!

ABER, meine Erfahrung hat mir auch gelehrt, dass um so mehr ich mich selbst von dem Thema OSS distanzierte, vor allem psychisch UND meine unmissverständliche Konsequenz meinem Partner gegen über hat ihm immer weiter die Augen geöffnet.

Ein "Gesamtpaket" also von geänderten Verhaltensweisen meinerseits!

UND mir geht es 1000Mal besser als vorher.
Ich habe aufgehört IHN verändern zu wollen. Ich habe ihm gesagt was ICH nun in meinem Leben für MICH ändern werde.
Hab ihm klar gemacht, dass er durch seine "Aktivitäten" zu wenig Zeit für mich hat, zu wenig Lust auf mich hat. Von meiner Lust / Abneigung auf ihn ganz zu schweigen, auch das habe ich ihm klar und unmissverständlich gesagt. Das ich mir nicht klar bin, ob ich ihn überhaupt noch liebe.....

Nur so (denke ich zumindest) konnte ich meinen Partner wieder "auf meine Seite" ziehen. Das er mich liebt habe ich damals NIE geglaubt, heute WEIß ich es, denn er kam wieder zu mir! (Auch wenn wir heute noch kein erfülltes Sexleben teilen....trotzdem sehe ich einen Erfolg. Erfolg, da wir einen großen Schritt weiter raus aus dem Beziehungskiller OSS sind.
Leider wird auch dasvon mir Geschilderte kein Patentrezept sein, aber vielleicht ein Denkanstoss.....

Im Grunde genommen komme ich damit "Dubei`s", also Uschis Verhaltensweisen ihrem Mann gegenüber, sehr nahe......

Alles Liebe wünscht euch
Denise

P.S. Juchuu freuendes Smilieist heute gar nicht mal soooo lang geworden!!!!


*Mit Steinen, die man mir in den Weg gelegt hat, habe ich mir einen Weg gebaut ++++++ Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe -- Julie Andrews+++++*

SHG für Angehörige: Jeden 1. Montag ab 20.30 Uhr
30.01.2009 12:47:14  
Aquamarin1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hi ihr alle

nachdem ich eben wir lange durch die div. Postings gelesen und zwischendurch meinem Mann einen langen Brief geschrieben habe, gehts mir irgendwie besser, gelassener

Es ist erstaunlich, wieviele Parallelen es zwischen uns Angehörigen gibt - fast überall in den Beiträgen kommt bei mir ein "genausooo ist es bei mir auch" oder ein "ja, das kommt mir bekannt vor" auf. Ich bin also nicht allein.

und dann noch was: mir tut es auch gut die Berichte der Betroffenen zu lesen; ich lese darin ganz viel wirkliches Bemühen um Genesung, und fange erst jetzt so richtig an zu verstehen, WIE verherend diese Krankheit OSS ist.

viele von uns Angehörigen haben schon die entsprechenden PCs und Handys durchsucht, und da auch alles Mögliche gefunden an "Beweismaterial".

Ich habe diese "Möglichkeit" nicht. Mein Mann kommt aus der PC-Branche und wir haben eigene PCs. Seiner ist gesicherter und verriegelter als eine Schweizer Bank! Wenn er mal nur 5Min. nicht dran sitzt, schaltet er automatisch aus und das Passwort vor. Ausserdem hat er soviele Möglichkeiten auf unterschiedlich installierten VM-Wares seine Sachen anzuschauen, ich würde gar nie wissen, von wo aus er ins Netz geht... Und Spuren verwischen resp. Sicherheiten am PC - das ist doch sein Job :-)

Vielleicht sollte ich froh sein, gar nicht alles zu wissen? Vielleicht wäre ich so angeekelt und schockiert, dass wir gar keine Chancen mehr hätten? Ich weiss es nicht.

Früher (eben im Herbst 2007) da hab ich ihn mal gefragt, was es denn ist, was er sich anschaut, er sagte "nur Bilder". Ich wusste aber, dass man zum "nur Bilder" anschauen keine Lautsprecher braucht.Und SEINE Tischlautsprecher waren jedesmal an, wenn ich heimkam. Obwohl ich sonst NIE erlebte, dass er die für irgendwas sonst benützte.

Das einzige, was ich halt nachweisen kann, ist die absolut fehlende Zärtlichkeit und Sexualität in unserer Ehe - und eine Plastiktüte mit Kondomen, deren Vorrat wöchentlich um 5-7Stk. abgenommen hat, dann verschwand, und letztes WE plötzlich wieder aktiviert wurde.

Früher wusste ich, jeden Nachmittag, den er alleine zu Hause verbrachte, bedeutete ein Kondom weniger in der Tüte.War ich ein ganzes WE mal weg, fehlten montags zwei bis drei Kondome.

Ich habe sie gezählt - knapp 100 Stück waren am Anfang drin, bei etwas über 60 habe ich ihn zur Rede gestellt und die Tüte verschwand in seiner Werkstatt. Als ich die dann auch fand (das dann aber per Zufall ein paar Monate später) zählte ich da weiter, ca. zwei WOchen lang, stellte ihn wieder zur Rede - und die Tüte verschwand wieder.

heute hab ich weder gezählt noch gewartet sondern ihn sofort konfrontiert und ihm gesagt, dass das so nicht mehr geht. Ich will und brauche nicht mehr kontrollieren und so entwürdigende Dinge tun wie Kondome zählen.

Boah - ihr könnt euch nicht vorstellen, wie beschämend das war: ich aufm Boden, um mich lauter Kondome verstreut, und gezählt - jeden zweiten Tag, wann immer möglich. Kontrollsucht pur.

Nein, das will ich nicht mehr. Ich will wieder Vertrauen haben können. Ohne "Beweisführung". Offenheit und Vertrauen fördern, gesund werden lassen - und nicht warten bis meine Kontrolle eine Eigendynamikt entwickelt und auch zur Sucht wird.

Aber genau diese "fehlenden" Beweise ermöglichen ihm immer wieder zu lügen. Er sagte mir montags, die Kondome seien uralt und längst im Datum abgelaufen; ICH sah aber ganz neue fast vollständige Packung, mit Verfallsdatum 04-2010 drauf! Und ne neue Sorte... Er behauptet weiterhin, das seine uralte gewesen, hat aber die Tüte wieder versteckt.

Eine Sucht versuchen anzugehen mit "Beweisführung"?? es ist unmöglich - und ich glaub, es ist menschenunwürdig. Es erinnert mich an einen Rosenkrieg, an Schlammschlachten vor dem Scheidungsrichter. Und es ist mir zuwider.

Ich brauche nicht RECHT haben - ich will bloss dass unsere Beziehung wieder gesund wird.

LG
Aquamarin



bearbeitet von Aquamarin1 am 30.01.2009 18:16:58
30.01.2009 18:06:09  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo,
Zitat: Früher wusste ich, jeden Nachmittag, den er alleine zu Hause verbrachte, bedeutete ein Kondom weniger in der Tüte.War ich ein ganzes WE mal weg, fehlten montags zwei bis drei Kondome.

Sorry, das ist neu für mich : braucht man für Onlinesexsucht Kondome?

Außerdem finde ich deine Kontrollsucht nicht als "Sucht an sich" sondern ein Symptom von Co-Abhängigkeit. Genauso das Verharren in Beziehungen, die nicht gut tun (egal welcher Art von Sucht/Fremdgehen/Zwängen im Spiel sind). Nur in SM-Beziehungen ist emotionale Folter, seelischer Schmerzen, Erniedrigung (von beiden Seiten gewollt) zum "Kick" gehörend.

Vielleicht solltest mal dein Leben so gestalten, damit es DIR guttut, egal welche Konsequenzen es hat? Denn einen Süchtigen "rettest" und "hilfst" nicht mit Kontrolle...sondern du verlängerst nur die Sucht, indem du ihm weitere Chancen zu Lügen und Heimlichkeiten gibst. Verharren in solchen Beziehungen gibt dem/der Süchtigen die Möglichkeit beides zu behalten: Alltag, geregeltes Leben nach außen, Verleugnen der Sucht - und die Ausflüge in das virtuelle Rotlicht-Milleu (sorry, wenn Kondome im Spiel sind, denke ich, dass es nicht nur ums "Virtuelle" geht, denn da ist ja keine Ansteckungsgefahr).

Hoffe mein Beitrag ist nicht zu brutal für dich, aber "es wird schon wieder" oder "abwarten, bis sich was ändert" und "die Liebe fordert Opfer" bringt dich nicht weiter...!?

Alles Liebe, Amalia


"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!
01.02.2009 07:46:15  
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geschrieben von A... am 01.02.2009 07:46:15


Sorry, das ist neu für mich : braucht man für Onlinesexsucht Kondome?


Hi Amalia
Ja - offenbar funktioniert das damit besser... oder einfacher, und vermutlich sauberer, oder was weiss ich was....

Und glaub mir, wenn einer von uns mit dem Auto weg ist, ist der andere buchstäblich ans Haus "gefesselt" hier. Ausserdem lagen früher dauernd die leeren Packungen /Schnippsel der Verpackung am, unter und nebem dem Schreibtisch.

Wir haben heute kurz das Thema angesprochen - er ist bereit, mit mir eine Paartherapie zu machen. Auf meine Fragen, ob wir da das Thema Online-Sexsucht ansprechen werden, meinte er nur "ja klar sonst macht die THerapie ja keinen Sinn".

Und er hat sich die Seite von Gabriele angeschaut, gelesen, und sich Gedanken dazu gemacht, offenbar hat ihn da einiges aufgewühlt.

Aber ich habs nicht geschafft, ruhig zu bleiben. Sein überlegenes, aufgesetzt-cooles Verhalten beim Gespräch - ich hatte einfach keine Lust mir anzuhören, dass ich ihm entweder glauben soll oder meine Koffer packen könne.Wie um alles in der Welt soll das, was er jetzt sagt, auch zutreffen, wo er doch die letzten zwei Jahre diesbezüglich dauernd gelogen hat?

Vor drei Monaten hätte er "damit" aufgehört.

Aha. das hörte ich vor knapp zwei Jahren schon mal, vor eineinhalb Jahren nochmal. Warum soll es jetzt anders sein als damals?

Und nein, er brauche keine Hilfe, er schaffe das allein. Hm - also ganz alline - so so. Ich hab ihn gefrag, für wie lange er es denn schaffen will?

Ich hab irgendwie resigniert. Klar müsste ich ihm nun glauben, in die Zukunft schauen, positiv denken etc.

Aber ich tue es nicht. Ich seh nur den Mann vor mir sitzen, der sich bemüht mich zu beruhigen und mir das Blaue vom Himmel zu versprechen, damit ich nun jaaa nicht ausziehe. Aber der noch immer nicht zugeben kann, süchtig nach Onlinesex zu sein.

Ach ja, er sagte noch, er hätte die Abo´s von Sex-Newscroups gekündigt. Ich: was für Abos denn? häää?
Noch beim letzten Mal, als wir darüber sprachen, hatte er doch alles abgestritten, es sei nichts gewesen, ich bilde mir alles ein etc, und das was er sich mal anschaue, sei völlig normal und ok so...

Und nun - für angebl. 8 Euros pro Monat hatte er Newscroups für irgendwelche SEiten abonniert?

Ich komme mir so belogen vor - ich weiss doch gar nicht mehr, was wahr ist und was nicht. Ich kann mir v.a. nicht vorstellen, dass man sich für nur 8 Euros sowas abonniert?

Und ausserdem hat der soviele VMwares auf seinem PC - da kann er doch soviel anschauen wie er will, ohne was zu abonnieren...

Ich lasse es erst mal. Ich hab heute gar keine Lust mehr auf ein Gespräch mit ihm. soll er doch machen was er will, wo er will, wie er will....

LG
Aquamarin - ziemlich desillusioniert grad




01.02.2009 15:33:03  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Aquamarin, hattest Du Deinem Mann denn eine E-Mail geschrieben? Momentan ist einfach zu viel "Sprengstoff" in Euren Diskussionen, deshalb schlug ich den schriftlichen Weg vor.

Alles Gute!
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



..........................................................
01.02.2009 15:43:56    
Aqumarin1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi Gabriele
ja, das hab ich, am Freitag Nachmittag schon.
Gestern im Verlauf des Tages hat er ihn dann tatsächlich auch gelesen (hab ihn vorher zweimal gefragt, ob er ihn gelesen hätte, er sagte dann immer "nee, noch nicht".

Und heute ist er mit keinem einzigen Satz darauf eingegangen. So, als würde ihn das alles nicht interessieren, was ich geschrieben hab. Und das, obwohl ich ihm nur von mir schrieb, von meinen Gefühlen, was es bei mir auslöst etc.

Ohne Vorwürfe, nichts. Scheint ihn jedoch nicht sonderlich berührt zu haben Durcheinander!

Er tut seit unserem Mini-Gespräch nun so, als wäre alles in bester Ordnung, ist lieb und nett und sucht irgendwie ne Möglichkeit um in Kontakt zu bleiben mit mir... Wie zum signalisieren, jetzt ist alles in Butter und er bemühe sich ja.

hm.... ich bin nur müde und bin im Moment froh, dass ich meine eigenen Zimmer hab.

Ich glaube, er schämt sich einfach nur sehr, darüber zu reden. Vor lauter Peinlich macht er dann einen auf "obercool". So wirklich fruchtbar war ja das Gespräch vorhin nicht - und ER hat das sicher auch gespürt, dass das nun der nicht Weisheit letzter Schuss war, und versucht nun, das mit Nett-Sein zu kompensieren.

Irgendwie sind Männer komplizierter gestrickt als Frauen, aber echt! Statt dass man sich hinsetzt und über das spricht was belastet, wird so ein Riesen TamTam mit Spielchen und Lügen und Geschichten etc. gemacht....

LG
Aquamarin




01.02.2009 16:04:16  
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