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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Tagebuch von Franz952001 (OSS) - Start: 25.11.07
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Tagebuch von Franz952001 (OSS) - Start: 25.11.07
franz952001fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nach ziemlich langer Abstinenz von diesem Forum habe ich mich entschlossen das Tagebuch wieder aufzunehmen.

Die letzten 5 Jahre ware ich in therapeutischer Behandlung. Da ich mich jedoch aktuell im Ausland befinde musste ich diese unterbrechen.

Insgesamt geht es mir aktuell nicht wirklich gut. Die OSS-Sucht erscheint mir schlimmer denn je und nach all dieser Zeit des Kämpfens fehlt mir aktuell der richtige Kampfeswille und die Entschlossenheit wirklich weiter dran zu bleiben. Nach Rückfällen kommt dann häufig die Flamme der Entschlossenheit zurück, zumindest für ein paar Tage. Danach ist wieder alles beim Alten.

In der Theorie weiß ich denke ich grundsätzlich worauf es ankommt, um der Sucht zu entrinnen. In der Praxis scheitere ich jedoch, nur zu häufig an fehlender Motivation bzw. Klarheit über meine Zielsetzung, vor allem in schwachen Momenten. Vor allem in Momenten von großen Gefühlsschwankungen verliere ich jegliches Interesse an den gut überlegten Vorsätzen und Zielen. In den Momenten erscheint mir alles egal, wie auch ich selbst erscheine mir wertlos. Was macht es da schon, wenn ich rückfällig werde? Aktuell scheitere ich daher regelmäßig mit rationalen Gedanken dagegen anzugehen.

Ich bin mir bewusst, dass meine Lebensumstände mit einem IT-fixierten Beruf (PC und Smartphone sind ein Muss), sehr wechselhaften Arbeitszeiten und viel Streß nicht sonderlich gut sind, um aus der Sucht auszubrechen. Nichts desto trotz mag ich die Abwechslung und suche regelrecht nach neuen Herausforderungen, die mich an meine Grenze bringen. Ich weiß, dass die Balance zwischen Struktur und Verbindlichkeit auf der einen und Chaos sowie Spontanität auf der anderen Seite für mich wichtig ist, jedoch aufgrund der beschriebenen Lebenszustände zeitweise aus dem Gleichgewicht gerät, was dann wiederum häufig zu Rückfüllen führt.

Inzwischen denke ich, dass auch ein gewisser Bruch in meinem bisherigen Lebensentwurf her muss, um letztendlich nicht nur der OSS zu entfliehen sondern auch generell glücklicher zu sein.

Hierfür versuche ich an dem Tagebuch dranzubleiben. Trotz des Stresses aktuell nehme ich mir vor mindestens ein mal pro Woche hier zu schreiben.




04.03.2016 04:08:05   
franz952001fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Das hat ja gut funktioniert...

Ich schreibe hier einfach mal meine aktuellen Gedanken nieder.
Die vergangene Woche war einfach nur sch... Jeden Abend (bis auf einen) hatte ich mindestens einen Rückfall. Es ist irgendwie das alte Dilemma. Ich würde gerne mehr Hürden für mich setzen, jedoch geht mein Beruf mit einem Smartphone einher, was gleichzeitig auch noch einen ordentlichen Internetzugang hat. Mein privates Handy könnte ja zumindest gesperrt werden. Ich scheue jedoch aktuell den Aufwand alle technischen Geräte (2 Smartphones + Laptop) sinnvoll zu sperren, ohne diese im nächsten Moment auch gleich wieder selbst entfernen zu können. Andererseits hat die Vergangenheit gezeigt, dass gerade in solchen Phasen echte Hürden helfen können.

Ansonsten wäre es sicher auch gut, mich wieder regelmäßiger an meine Ziele zu erinnern und konsequent Gedanken-Stopp usw. einzuüben. Ich weiß, dass dies funktioniert hat. Andererseits kann das regelmäßige sich erinnern auch wieder den Bedarf hervorrufen. Ich erkannte in der Vergangenheit auch schon, dass das Ausblenden der Impulse auch helfen kann, wobei auch nicht langfristig. Insgesamt bin ich frustriert, ich kenne viele Techniken der Sucht Herr zu werden, sie haben auch schon funktioniert, aber momentan gewinnt meist die Sucht.

Ich bin aktuell recht frustriert. Ich denke es ist gut heute ausnahmsweise mal ohne OSS ins Bett zu gehen und endlich mal wieder etwas länger zu schlafen. In dem Sinne wünsche ich eine gute Nacht und hoffe für diese OSS-frei zu bleiben.


01.09.2017 23:02:26   
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