RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Siegmars Dorf » Langerwartetes Widersehen
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Langerwartetes Widersehen
Rabanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Kurz blickte er der jungen Frau nach, als sie sich ihrer Schwester zuwandte. Ida sah wirklich nicht gut aus, es wurde Zeit, dass Isolde sich etwas um sie kümmerte und nicht den eindruck bekam, Raban wollte sich zwischen die Schwestern drängen. Er würde noch genug Zeit mit Isolde haben, das spürte er zum ersten Mal sehr sicher.

Schweigend räumte er weiter die Sachen aus dem Wagen und stellte sie in einiger Entfernung ab. Zum Glück war die Arbeit auch für einen allein einigermaßen schnell zu bewältigen und so hob er nach einer Weile die letzte schwere Kiste herunter, um sie vorsichtig abzusetzen.
Jetzt würde zu klären sein, in welche Hütte sie für den Dauer ihres Aufenthaltes einziehen würden. Eine Sache, die Bernward als Familienoberhaupt zufiel.


24.10.2010 16:56:00  
Geschichtenerzählerfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ida


Natürlich entging Ida die 'zufällige' Berührung nicht, mit der Isolde über den Handrücken von Raban strich. Normalerweise sah Ida solche Dinge nicht so eng, hatte sie doch auch das ein oder andere Mal schon 'verbotene' Sachen getan, aber in ihrer jetzigen Stimmung versetzte ihr diese allzu vertraute Geste einen Stich. Sie schluckte, um den Kloß im Hals loszuwerden, den sie seit Mathis Tod irgendwie nicht loswerden konnte...
Das rothaarige Mädchen kaute auf der Unterlippe, ergriff aber ohne zu zögern die Hand seiner Schwester und nickte nur stumm auf die Aufforderung von Isolde, ein paar Schritte zu gehen.




Bernward


Es war kein Problem gewesen, dem Mann namens Clodwig zu erklären, dass der Händler Raban mit zu seiner Familie gehörte und somit auch in der gleichen Gästehütte untergebracht werden sollte. So war der Fischer schneller zurück, als er gedacht hatte.
Als Bernward auf die Hütte zuging, sah er allerdings nur Raban, der gerade die letzte schwere Kiste auf dem Boden abstellte.

Gerade als der Fischer sich Raban zuwenden wollte, kam Mathilda aus der Hütte und sah sich fragend um, "Ja, wo sind sie denn alle?", fragte sie an die beiden Männer genwandt, "die Mädchen sollten mir doch die Kisten mit den Sachen in die Hütte bringen..."
Fragend sah nun auch Bernward Raban an.


bearbeitet von Geschichtenerzähler am 25.10.2010 19:20:16
25.10.2010 19:17:26   
Rabanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Raban sah auf, als Bernward und seine Frau zurückkehrten. Scheinbar hatte der Fischer bereits alles geklärt und es war schneller vonstatten gegangen als vermutet. Wenn Bernward nun wusste, welche Hütte sie beziehen würden, konnte Raban mit ihm zusammen die schweren Kisten ins Haus tragen.
"Isolde geht ein Stück mit Ida, um sich um sie zu kümmern.", erklärte Bernward und Mathilda, "Sie sahen beide sehr müde und erschöpft aus, und ich schaffe das hier auch alleine." Er nickte zu den Kisten.
"Wenn ihr möchtet, helfe ich euch, die Kisten in die Hütte tragen."
Raban hoffte, dass es nicht so klang, als hätte er sich in die Belange der Familie eingemischt, indem er Isolde vorgeschlagen hatte, sich um die jüngere Schwester zu kümmern. Aber es war das Beste gewesen...er hatte es nicht mitansehen wollen wie Ida litt.


26.10.2010 19:02:18  
Isoldefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Idas schlanke Finger hielten Isoldes Hand eng umschlungen. Die Haut ihrer Schwester war warm und weich. Sie hatte zarte Hände, auch wenn sie wie alle in der Familie schon früh das Arbeiten gelernt hatte.
Sie war ein fleißiges Mädchen, eine brave Tochter, eine gute Schwester und eine treue Freundin und engste Vertraute. Die beste Freundin, die ein Mädchen wie Isolde sich wünschen konnte.
Um nichts in der Welt hatte sie es verdient, dass ein solches Schicksal sie ereilte und früh im Leben prägte.

Die beiden Mädchen gingen ein paar Schritte, ohne etwas zu sagen. Isolde wusste einfach nicht, wie sie beginnen sollte und ob es überhaupt etwas gab, was ihrer Schwester Trost spenden und Linderung bereiten konnte.
Sie sah deutlich wie traurig und mitgenommen Ida war und hatte Angst, diese Gefühle aus Unachtsamkeit noch zu verstärken.

"Es tut mir so Leid.", sagte sie schließlich und glaubte im selben Moment, das dies nicht der richtige Ansatz gewesen sein konnte. Ihr Blick wurde schwer und die tiefen Ringe unter ihren Augen wirkten auf einmal noch dunkler als zuvor.
"Wir können nur auf die Götter vertrauen und hoffe, dass das alles einen Grund hatte... Dass... Dass das alles nicht sinnlos war."

Sanft drückte Isolde Idas Hand und strich ihr mit dem Daumen über den Handrücken. Dabei ging sie jedoch weiter, denn sie wusste, wenn sie jetzt stehen blieb und ihrer kleinen Schwester in die Augen sah, würde sie den Kampf gegen ihre eigenen Tränen nicht gewinnen können.


10.11.2010 14:04:08  
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Bernward


Die Besorgnis um ihre beiden Töchter war deutlich an den Gesichtern von Bernward und Mathilda abzulesen, als Raban sagte, dass die beiden ein Stück gehen würden.
Aufmuntenrd drückte Bernward seine Frau, bevor diese wieder seufzend in der Hütte verschwand.

Nachdenklich sah der Fischer seiner Frau nach, "Sie macht sich große Sorgen um Ida. Seit Mathis Tod ist Ida wie ausgewechselt, still und in sich gekehrt..." er schüttelte den Kopf, denn auch ere macht sich Sorgen um seine jüngste Tochter, "es ist gut, dass Isolde sich jetzt um sie kümmert, die beiden haben ein sehr inniges Verhältnis zueinander."

Bernward nickte zu Rabans Angebot, die Kisten in die Hütte zu tragen. Er legte dem Händler eine Hand auf die Schulter, "Danke, Raban. Du bist ein guter Junge." Dann nahm auch der Fischer sich eine Kiste und trug sie in die Hütte. Yngve war nicht hier, er begleitete Maíghread vermutlich bei ihren Krankenbesuchen.



Ida

Ida wusste nicht, wie ihre Schwester gerade von ihr dachte, aber wenn sie gewusste hätte, dass Isolde sie gerade als brave Tochter bezeichnet hätte, hätte sie normalerweise laut losgelacht, denn sie war von den Geschwistern diejenige, die auch als Kind am meisten Blödsinn angestellt hatte... im letzten Sommer hatte sie sogar verbotener weise einen Junge geküsst... aber jetzt hätte sie vermutlich nur kurz den Mundwinkel verzogen... was bedeutete es schon, einen brave Tochter zu sein... ein unschuldiges Kind war getötet worden, vollkommen grundlos... nachdem der Angriff der Römer bereits vorüber gewesen war...

Das rothaarige Mädchen war froh, dass seine Schwester ihr die Hand hielt, wenigstens etwas, das soetwas wie Normalität widerspiegelte, etwas Vertrautes, woran Ida sich klammern konnte.
Alles um sie herum schien sinnlos oder unwichtig geworden zu sein, seit sie Mathi nur noch tot unter dem Pferd hatten bergen können, dabei hatte sie den Jungen noch nicht einmal gut gekannt... dass die Römer sie angegriffen hatten war schlimm gewesen, aber damit hatten sie nach dieser Warnung rechnen müssen, auch mit der Gefahr, dass das Dorf angegriffen wurde, lebten sie schon ihr ganzes Leben... aber Mathis Tod war etwas anderes...

Ida blieb stehen, als sie Isoldes Worte vernahm und starrte ihre Schwester an. So tröstlich die Berührung ihrer Hand auch war und so ungern sie diese missen wollte, sie und sie Worte von Isolde klangen so falsch und so unpassend zu dem, was Ida gerade fühlte.
"Das ist nicht dein Ernst...", meinte sie tonlos, "Was bitte schön, soll es denn für einen Sinn haben, wenn die Götter das Leben eines kleinen unschuldigen Kindes beenden, nachdem es den Angriff der Römer überlebt hat?" Sie schüttelte den Kopf. Das Mädchen konnte damit umgehen, wenn ein Krieger ehrenvoll in der Schlacht starb und nach Wahalla ging, sich einen Platz an der Tafel seiner Ahnen verdient hatte, aber in diesem Fall verstand sie die Götter einfach nicht, zweifelte soagr an ihnen.


14.11.2010 14:38:46   
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Raban sah der älteren Frau mitfühlend nach. Bernward und sie hatten es nicht leicht, gerade jetzt. Die Sorge um die eigenen Kinder konnte eben letzten Endes nur jemand verstehen, der selbst Kinder hatte.
"Ich hoffe, Isolde kann sie etwas trösten.", erwiderte Raban, "So einen Verlust zu verkraften, wenn man noch so jung ist wie sie und es dann noch ein Kind war...das ist sehr schwer. Aber sie haben einander und sie haben euch, das ist das Wertvollste und unersetzbar." Er lächelte nachdenklich.
"Ich helfe euch, wo ich kann, das weißt du."
Mit diesen Worten nahm sich Raban eine der größeren Kisten und folgte Bernward in die Gästehütte. Eine nach dem anderen trugen die beiden Männer die schweren Sachen in die Hütte, wo es nun wohl erst einmal galt, Dinge zu sortieren und eine Bestandsaufnahme zu machen. In der Hoffnung, dass alle Habseligkeiten den Transport überstanden hatten und nichts verloren oder zu Bruch gegangen war.


16.11.2010 18:02:15  
Isoldefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Die Tonlosigkeit in Idas Stimme war viel schlimmer als Wut oder Trauer. Isolde hatte es noch schlimmer gemacht. Es wäre besser gewesen, wenn sie nichts gesagt hätte, oder doch nicht..?

„Doch. Das ist mein Ernst.“, beharrte sie auf ihrem Standpunkt und versuchte dabei nicht zu verbissen auszusehen.

„Ich weiß, dass es nicht gerecht ist. Das Leben ist nicht gerecht.
Ich weiß, dass Kinder nicht sterben sollten, aber ich vertraue auf die Götter.
Warum sterben so viele Kinder, bevor sie ihren eigenen Namen sprechen können?
Warum greifen die Römer uns an?
Warum brauchen wir Waffen aus Eisen um uns zu verteidigen?
Warum musste Mathi sterben?“
Je länger Isolde sprach desto wütender wurde sie auf alles und die ganze Welt.

„Ich verstehe es nicht. Ich verstehe die Urteile der Götter selten, aber wenn man zweifelt und sich von ihnen abwendet werden sie grausam... Noch grausamer.“ Ihr Blick verfinsterte sich und sie spürte wieder wie Tränen in ihr aufstiegen. Sie wollte nicht, dass ihre kleine Schwester, der Wirbelwind, den Zorn der Götter auf sich zog.

„Manchmal glaube ich, dass der Tod nur da ist, um uns zu zeigen, dass wir noch leben und und das beste daraus machen müssen... und bevor du jetzt wieder sagst, dass ich Schwachsinn rede: Ich weiß es nicht. Woher soll ausgerechnet ich das wissen?“ Isolde redete einfach immer weiter und sich in Rage.

„Ich kann nicht beurteilen, was Sinn macht und was nicht, was gerecht ist und was nicht, was falsch ist und was richtig.
Ich weiß nur, dass es auf jeden Fall FALSCH wäre, wenn wir alle uns jetzt aufgeben und ich weiß auch, dass alle von denen, die ihr Leben lassen mussten, gewollt hätten, dass wir weitermachen.“ Sie lehnte sich gegen einen Baum und atmete tief durch.

„Ich hatte solche Angst, dass dir etwas passiert oder Yngve, Mama, Papa... oder... oder... überhaupt jemandem“, schluchzte sie.
„Es tut so weh dich so zu sehen, weil ich das Gefühl habe, dass ich dich verloren habe, dass du in Gedanken nicht mehr bei mir bist, sondern bei ihm und ich wenn ich es könnte, dann würde ich es rückgängig machen, aber ich kann es nicht. Ich... ich... will dir helfen und ich mache es gerade nur noch schlimmer, aber ich kann dich nicht mehr länger so ansehen. Ich kann es einfach nicht.“
Isolde griff nach Idas anderer Hand und sah ihr direkt in die Augen. Nein, sie wollte Ida nicht verlieren und schon gar nicht an einen dunklen Schatten, der sie tief ins Reich der Trauer und Depression zog.


26.11.2010 17:06:31  
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Bernward


Nachdenklich sah Bernward noch einmal über den Dorfplatz, da er nicht gesehen hatte, in welche Richtung seine Töchter verschwunden waren.
"Das wird sie bestimmt, Raban. Sie findet bei Ida immer die richtigen Worte und umgekehrt."

In der Hütte stellte Bernward die Kisten dorthin, wo seine Frau sie hinhaben wollte. Als alle Kisten in der Hütte waren, schauten sie, ob alle ihre Besitztümer den Transport unbeschadet überstanden hatten.

"Oh nein...", entfuhr es Mathilda und sie ließ sich auf einen der Schemel fallen, die in der Hütte standen. Tränen liefen über ihre Wangen und sie hielt einen zerbrochenen Haarkamm aus Bein in den Händen, den ihr Bernward vor langen Jahren einmal geschenkt hatte und den sie wie ihren Augapfel gehütet hatte...

Sofort war der Fischer bei seiner Frau und nahm sie tröstend in den Arm, "Nicht so schlimm, Liebes. Spätestens zum Julfest hast du einen Neuen..."



Ida


Sprachlos sah Ida ihre Schwester an. Wenn auch sie der Meinung war, dass es ungerecht und nicht zu verstehen war, warum vertraute sie dann noch auf die Götter? Wenn sie eine solche Ungerechtigkeit zuließen...
"Aber...", begann sie, kam aber nicht weiter, da Isolde immer weitersprach und sie gar nicht erst zu Wort kommen ließ.

Langsam, wie Schneeflocken an einem Wintertag, rieselten die Worte ihrer Schwester in Idas Gehirn und das Mädchen begann zu verstehen, zu begreifen, was ihre Schwester ihr sagen wollte. Und langsam kam auch die Erkenntnis, dass Isolde recht hatte, mit dem was sie sagte.
Hätte Mathi gewollt, dass sie aufgeben? Oder Alan, der Mann von Isoldes bester Freudnin Eila? Der vielleicht nicht einmal gewusst hatte, dass im nächsten Frühjahr eine richtige kleine Familie gehabt hätte... Und all die anderen? Nein, sie alle hätten gewollt, dass sie weitermachen und ihrer gedenken.

Mit offenem Mund stand Ida da, als auch die letzten Worte Isoldes zu ihr durchdrangen und starrte ihre Schwester für einen Moment fassungslos an. Sie ließ Isoldes Hände los und nahm ihre Schwester ganz fest in den Arm, "Du hast mich nicht verloren... du hast mich nicht verloren...", flüsterte sie, "ich weiss... ich weiss... dass du es rückgängig machen würdest... und... und...", sie sah ihre Schwester an, "...du machst gar nichts schlimmer... ach, Isolde..." erneut drückte Ida ihre Schwester an sich, "... ich weiss gar nicht, was ich ohne dich tun würde..."


26.11.2010 21:56:40   
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Endlich ließ Isolde ihren Gefühlen und Tränen freien Lauf. Ida zog sie an sich und Isolde umarmte ihre kleine Schwester ebenfalls. Sie legte ihren Kopf an Idas und genoss diese Berührung. Am liebsten hätte sie das andere Mädchen gar nicht wieder losgelassen.
„Ich auch nicht, Ida. Ich auch nicht.“
Ein Leben ohne ihre Schwester war einfach unvorstellbar. Isolde konnte sich nichts, kein Ereignis, keinen Schicksalsschlag vorstellen, das das Verhältnis der beiden Schwester zerstören könnte. Sie waren die beiden jüngsten Kinder der Familie und mehr als nur Blutsverwandte. Sie waren beste Freundinnen. Für immer und ewig. Das war schon immer so gewesen und würde immer so bleiben. Wenn sie Sorgen hatte, dann kam Isolde zu ihrer Schwester und vermutlich war es ihre Schuld, dass Ida sich nicht gleich an sie gewandt hatte. Die Gefühle zu Raban, die sie verspürte, waren plötzlich gekommen und völlig neu und ungekannt gewesen. Sie hätte sich gleich ihrer Schwester anvertrauen können. Sie wusste doch, dass sie ihr alles sagen konnte. Warum hatte sie es nicht getan? War es Scham gewesen? War es Angst, dass ihre Gefühle zu Raban ihr Verhältnis, ihre so feste Beziehung zu Ida ins Schwanken bringen könnten? Vielleicht war dieses Stillschweigen der Grund dafür gewesen, dass sie einander fast an diese grausigen Erinnerungen verloren hätten... Genau konnte sie es nicht mehr sagen, aber selbst es zu wissen würde nun nichts mehr rückgängig machen können. Es war gekommen wie es gekommen war und sie konnte einzig und allein versuchen aus den vergangenen Fehlern zu lernen.
„Ich kann und will mir auch gar nicht vorstellen müssen, dass es irgendwann nicht mehr so sein könnte.“
Sie schluchzte leise.
„Wir gehören einfach zusammen.“


28.11.2010 20:14:59  
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Ida


Auch Ida liefen nun die Tränen über die Wangen, aber nicht aus Verzweiflung oder Trauer, sondern aus tiefster Erleichterung. Sie wusste selbst gar nicht so recht, warum sie derart erleichtert war, warum Isolde Worte ihr eine derartige Last von der Seele genommen hatten, sie wusste nur, dass wieder alles so war, wie es früher war, wie es sein musste... so wie es immer gewesen war... bis... ja, bis Raban gekommen war... Hatte sie etwa Angst gehabt, dass der Händler ihr die Schwester wegnehmen wollte, wenn auch unbewusst? War sie eifersüchtig gewesen, dass Raban und Isolde etwas teilten, woran sie nicht teilhaben konnte?
Ganz fest hielt sie ihre Schwester im Arm. Sie waren wieder zusammen und so würde es immer bleiben.

"Sssccchhh... ist schon gut, Isolde", beruhigend strich Ida ihrer Schwester über den Rücken, "nichts und niemand wird uns trennen. Das verspreche ich dir. Ich...", sie sah Isolde nun direkt an, "...ich habe mich total kindisch benommen, weil ich... weil ich gedacht habe, dass... dass jetzt alles anders ist zwischen uns... wegen Raban... aber jetzt weiss ich, dass das nienmals so sein wird. Es wird sich nie etwas ändern. Ich mag Raban und möchte, dass du mit ihm glücklich wirst. Hoffentlich sieht Papa das genauso", fügte sie mit einem Zwinkern hinzu.


30.11.2010 19:45:31   
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Raban fühlte sich noch immer ein bisschen verlegen, wenn er in etwas persönlicheren Moment in der Familie anwesend war, obwohl er sich mehr und mehr daran gewöhnte. Um den schönen Kamm tat es ihm Leid, denn er ahnte, dass er für Mathilda sehr wertvoll gewesen sein musste. Auch wenn Frauen generell eher Gefühle zeigten...vielleicht keine schlechte Angewohnheit, dachte er bei sich. Männer konnten es sich nicht leisten so viele Tränen zu verschwenden.

Vorsichtig machte er sich an die nächste große Kiste, die vor allem Decken und hölzernes Geschirr enthielt, nichts Zerbrechliches.
Vielleicht konnte er Isolde auch einmal ein solches Schmuckstück schenken, dachte er ein wenig gedankenverloren beim Auspacken der Decken, die er ganz selbstverständlich auf den Lagern verteilte. Sie würde sich sicher freuen. Wenn irgendwann alles wieder gut war...Raban schüttelte kurz den Kopf. Es würde nichts mehr gut werden und das musste doch gerade er wissen. Es blieb nur die Hoffnung auf einen Alltag, der irgendwann wieder einkehren würde. Aber keiner der Toten würde zurückkehren, so weh es jedem von ihnen tat. Ein weiteres Mal war Raban froh, dass die Götter bei allem Zorn so gut auf die Familie aufgepasst hatten.

"Wenn ihr wollt, gehe ich mich kurz umsehen, wo Ida und Isolde sind.", schlug Raban vor, als er einen guten Teil der Kisten ausgeräumt hatte, "Sie können uns mit dem Rest helfen, es ist ja nicht mehr viel." Er hoffte, dass die beiden sich inzwischen ausgesprochen hatten und nach alldem wieder zueinander gefunden hatten.


01.12.2010 17:20:21  
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Bernward


Traurig sah Mathilda ihren Mann an. Ja, so wie sie ihn kannte, würde er das Versprechen wahr machen und ihr zum Julfest einen neuen Haarkamm schenken würde... es wäre nicht der Gleiche, mit dem sie so viele schöne Erinnerungen verband, aber vielleicht wäre es soetwas wie ein Neuanfang...
"Ist schon gut, Bernward", sacht strich Mathilda ihrem Mann über den Arm, "es geht schon wieder... es... es war nur alles ein bisschen viel in den letzten Tagen...", fügte die Weberin mit einem Lächeln hinzu.

"Es war für uns alle etwas viel, Liebes", meinte Bernward leise und stirch Mathilda sacht über die Wange, bevor er sich wieder an Raban wandte.
"Das ist eine gute Idee, Raban. Geh sie suchen. So wie ich Isolde kenne, hat sie wieder alles ins Lot gerückt." Ja, so war seine kleine Isolde, immer um das Wohl der anderen besorgt und gerade zu ihrer jüngeren Schwester hatte sie ein ausgesprochen inniges Verhältnis.


07.12.2010 19:58:17   
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Isolde nickte und genoss es wieder mit ihrer Schwester zusammen sein zu können. Ablehnung und Abweisung von Ida hätte sie nicht ertragen können – nicht lange wenigstens. Ob jetzt wieder alles so wie vorher sein würde? Vielleicht. Hoffentlich. Doch der Tod des kleinen Jungen und allen anderen, die die Flucht nicht überlebt hatten, konnte niemand rückgängig machen. Auch wenn Ida in diesem Moment gelöster schien, so glaubte Isolde zu wissen, dass sich die dunklen Schleier auf solche einfache Weise nicht von ihrer Seele lösen würden. Die Erinnerungen würden in ihnen allen weiterleben und mit ihnen die Trauer. Isolde konnte ihrer Schwester die Trauer nicht nehmen, aber sie konnte versuchen sie an das Gute und Lebenswerte zu erinnern, ihr Mut zu vermitteln.

„Ja... du hast recht.“, antwortete Isolde.
Dabei hat sie selbst sogar sehr große Angst, dass sie früher getrennt werden würden als sie beide dachten. Das war noch ein Grund dafür, warum Isolde lieber hier geblieben wäre. Sie wollte nicht noch einmal als Treck reisen müssen. Wollte nicht noch einmal von Römern vertrieben und verfolgt, darum bangen müssen, dass all ihre Lieben verschont blieben.
„Du hast dich nicht kindisch benommen...“, versuchte sie ihre Schwester zu beruhigen.
„Vermutlich hätte ich ganz genauso reagiert.“ Sie lächelte Ida an.
„Ich mag Raban sehr, aber das was ich für ihn fühle, kann man nicht mit dem vergleichen was uns beide verbindet. Ohne dich kann ich nicht sein.“
Sie seufzte leise.
„Ja, hoffentlich sieht er das auch so... Und Yngve natürlich.“


08.12.2010 13:29:52  
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Zu Bernwards Worten nickte er und hoffte, dass es auch wirklich so war. Er glaubte nicht, dass alles wieder war wie immer, keinesfalls, aber so hatte es der Fischer wohl auch nicht gemeint. All die schrecklichen Ereignisse konnte niemand wieder gut machen, das hätte ausgesehen wie Hohn den trauernden Familien gegenüber. Raban stellte die letzte Kiste in eine Ecke, wo sie nicht störte, und trat dann aus der Hütte.

Draußen herrschte noch immer reges Treiben. Die Familien räumten ihr Hab und Gut von den Wagen, versorgten die Pferde und richteten sich so gut es eben ging in der Fremde ein. Sie würden eine Weile hier bleiben bis die schlimmsten Wunden verheilt waren. Was danach geschah, blieb abzuwarten...
Sich umsehend ging Raban durch das Dorf, an den Menschen vorbei und suchte die beiden Frauen. Innerlich hoffte er, er würde keine völlig aufgelöste Isolde oder Ida antreffen, denen er keinen Trost spenden konnte. Wenn er daran dachte, wie sorglos und fröhlich Isolde gewesen war, als er sie kennen gelernt hatte - und wie tief sich der dunkle Schatten auf ihr schönes Gesicht gegraben hatte, wie sehr der Schmerz in ihren Augen zu lesen gewesen war....Ihre Tapferkeit war bewundernswert. So vieles nahm sie hin ohne zu klagen und versuchte immer allen anderen etwas von ihrer Stärke abzugeben, obwohl sie sie doch selbst so sehr brauchte. Noch etwas, dass sie für Raban unersetzlich machte.

Nach einer Weile entdeckte er Idas roten Haarschopf am Rand des Dorfes. Erleichtert, obwohl er doch wusste, dass den beiden hier nichts geschah, ging er das kurze Stück zu Isolde und ihrer Schwester.
"Isolde..." Er lächelte den beiden zu. "Euer Vater schickt mich. Ihr könnt uns in der Hütte mit den Kleinigkeiten helfen...Geht es euch gut?", unterbrach er seinen eigenen Satz, als er die tränengeröteten Gesichter sah. Immerhin schenen sich die beiden ausgesprochen zu haben. Trotzdem spürte er wie jedesmal einen Stich, als er Isolde so sah, wissend, dass er sie nicht so liebevoll trösten durfte wie Bernward seine Mathilda vorhin. Wo doch sein Herz ihm sagte, dass er ihr so nahe wie möglich sein wollte.


08.12.2010 22:00:24  
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Ida


"Nein, hättest du nicht...", grinste Ida ihre Schwester an, "...und das weisst du auch." Isolde mochte zwar sehr viel feinfühliger sein als Ida, aber sie war auch um einiges vernünftiger und realistischer als ihre kleine Schwester.

Lächelnd beobachtete die Rothaarige Isolde, als diese von ihren Gefühlen zu Raban erzählte und musste sich ein Grinsen verkneifen. Ihre Schwester war wirklich richtig verliebt. Ob Raban wusste, wieviel Isolde für ihn empfand?
"Und ich kann ohne dich nicht sein, Isolde", meinte Ida und umarmte Isolde spontan. Als sie die Umarmung wieder gelöst hatte, sah sie ihre Schwester ernst an, "Lass uns schwören... dass es niemand schafft uns auseinanderzubringen, niemals...", Idas blaue Augen funkelten rebellisch. Sie würde nicht eher Ruhe geben, bis Isolde geschworen hatte...

"Heilsa Raban", begrüsste Ida den jungen Mann, der sich ihnen genähert hatte und über den sie gerade gesprochen hatten, "ja, es geht uns gut, danke." Die Tränenspuren in ihrem Gesicht hatte Ida vollkommen vergessen.


10.12.2010 10:23:39   
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