Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Leider kam es doch wieder so, wie es in den letzten Tagen ständig kam. Kaum hatte der Rich ausgesprochen, da schwirrte Ragnar schon wieder der Kopf. Alarich hatte recht, zumal er ja nicht wissen konnte, wie kompliziert sein Familienleben inzwischen war. Er hatte kaum etwas mit seinen Geschwistern klären können, weil das in letzter Zeit einfach unmöglich war. Zuviel Chaos zwischen ihnen und dardurch eine Distanz, die immer größer zu werden schien ... Nun war es Ragnar, der einen hilfesuchenden Blick zu Larcia warf, ehe er sich wieder an Alarich wandte. Allerdings war es ziemlich schwer, das alles in neutralen Worten zusammenzufassen - er konnte Amalia und Pharamond ja wohl kaum einen Vorwurf machen, daß das Schicksal es in ihren Liebesangelegenheiten genausowenig gut meinte, wie zuvor bei ihm und Larcia. Dennoch wühlte ihn das alles viel zu sehr auf, da er bei jedem Wort, daß er an seine Geschwister richtete, Angst hatte, sie noch mehr zu verlieren. "Natürlich solltest du mir das nicht sagen, Alarich. Aber wie du schon sagtest, meine Geschwister haben nicht wenigere Probleme als ich - besonders nicht Pharamond. Nur leider ist dadurch unsere Kommunikation ... so ziemlich am Ende", gestand er ein, holte abermals tief Luft. "Und das soll kein Vorwurf an die anderen sein, sondern es ist eine Tatsache, gegen die wir uns nicht wehren können. Ich seh, wie schlecht es den beiden geht und kann nichts dagegen tun ... ihnen dann auch noch meine Schwierigkeiten reinzudrücken, wäre das nicht viel anmaßender? Ich möchte so viel, wie in meiner Macht steht, selbst regeln, und ich kann von Glück sagen, daß ich Freunde habe, die mich dabei unterstützen. Ohne Roald, Grimoald, Yelva und Larcia wüßte ich noch weniger, wie ich mit der Situation umgehen soll."
Beiträge: 297 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Larcia wusste nicht, ob sie in der momentanen Situation in das Gespräch einsteigen sollte. Die Worte des Richs ließen auch sie nachdenken, denn natürlich hatte er Recht. Sie hatten nichts und selbst wenn sie ihr bestes gaben, konnte es Jahre dauern, bis sie auf eigenen Beinen in einem eigenen Haus stehen konnten. Wieder einmal wurde ihr bewusst wie viel sie doch aufgegeben hatte und sie fragte sich, ob wohl etwas anders gelaufen wäre, wenn sie vorbereitet an die Sache gegangen wären. Hilfesuchend, fast schon verzweifelt, blickte Ragnar seine Verlobte an, aber sie wusste immer noch nicht, was sie sagen sollte. In letzter Zeit fühlte sich ihre Kehle immer öfter wie zugeschnürt an und sie brachte kein einziges Wort heraus. Ob es nur an der neuen Sprache lag oder auch an der fremden Umgebung konnte sie nicht sagen... Jedenfalls lag es nicht an den Bewohnern des Germanendorfes, denn die behandelten sie alle gut und das hatte sie bestimmt nicht erwartet... Im Grunde hatten sie ja sowieso keine andere Wahl als erst einmal in Ragnars Elternhaus wohnen zu bleiben. Sie waren gut aufgenommen worden und Larcia tat ihr bestes Amalia nach ihren Kräften zu unterstützen, aber da war doch eine Stimme in ihr, die ein eigenes Zuhause wollte... und das lag vor allem daran, dass Romaeus ihrer Meinung nach nie zu ihr finden würde, solange Amalia und Pharamond die meiste Zeit in seiner Nähe waren... Aber darum ging es nicht... Es ging nicht um sie, es ging um Ragnars Familie, um ihre neue Familie... Sie drückte leicht seine Hand. „... aber wir können auch nicht vor den Problemen fliehen.“, sagte sie leise. War es nicht eine Flucht, wenn man vor den Spannungen in der Hütte floh?
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die Worte, die nun aus Ragnars Mund kamen, überraschten den Rich. Hieß das etwa, dass es ernsthafte Probleme in Pharamonds Haus gab? „Ich kann gerne mit Pharamond reden. Vielleicht findet ihr dann wieder einen Weg zueinander. Die Familie ist das Wichtigste, wie du selbst an deinem Sohn und deiner Verlobten festgestellt haben dürftest. Also solltet ihr keine Möglichkeit unversucht lassen, wieder vernünftig miteinander reden zu können und eine gemeinsame, sinnvolle Lösung zu finden.“ Väterlich legte Alrich eine Hand auf Ragnars Rücken.
Larcia erwiderte nicht viel, aber das wenige war sehr aussagekräftig und entlockte Alarich ein kleines Schmunzeln. „Eine durch aus weise Aussage, Larcia.“ bestärkte er sie.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ragnar warf dem Rich ein dankbares, aber auch hilfloses Lächeln zu. "Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob es richtig wäre, wenn du nun auch noch das Gespräch mit Pharamond suchst. Es geht ihm nach wie vor sehr schlecht wegen Ranias Tod. In seinem eigenen Schmerz auch noch über unser Gefühlschaos zu reden, überfordert ihn wahrscheinlich noch." An Larcia gewandt, fügte er hinzu: "Wir können nicht davor fliehen, aber ... er braucht im Moment einfach Zeit. Ich möchte seine Gefühle nicht noch mehr aufwühlen, aber das würde ich zwangsläufig ..." Er zögerte einen Moment, bevor er erneut Alarichs Blick suchte. "Weißt du, ich kann mir ziemlich genau vorstellen, wie Pharamond sich fühlt. Während meiner Zeit bei Larcia konnte ich ... mit den Erinnerungen an die Schlacht nicht wirklich abschließen, ich hab sie ganz einfach ignoriert. Als ich dann wieder hier war und so unerwartet von Pharamonds Gedächtnisverlust erfahren habe, wußte ich nicht, wie ich ihn darauf ansprechen sollte. Aber durch die lange Trennung von Larcia ist alles wieder hochgekommen. Erst nur schleichend, und dann -" Er schüttelte den Kopf. "Hast du vielleicht einen Rat, wie man mit solchen Erinnerungen umgehen kann?"
Beiträge: 297 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eine weise Aussage? Vielleicht... Aber eine Sache beim Namen nennen war das eine. Diese Sache dann auch wirklich umsetzen – das war das andere und viel zu oft bekam man es dann doch nicht hin. Sie sprach von Flucht und dass sie nicht fliehen wollte und dabei war es doch eine Flucht gewesen, die sie hier her geführt hatte. Sie war vor ihrer Familie, ihrer Kultur, ihrer Vergangenheit geflohen und nun wollte Ragnar das selbe tun und sie verurteilte es. War das gerecht? Nein... Aber was in dieser Welt war schon gerecht...
Pharamond brauchte Zeit... Sicher... Aber wie viel Zeit? Wie lange sollten sie ihm aus dem Weg gehen? Und wo sollten sie solange unterkommen? Larcia schwirrte der Kopf. Sooo viele Probleme auf einmal. Wann nahm das denn endlich mal ein Ende...? Gerade wollte sie etwas sagen, als Ragnar weiter sprach... Er redete von seinen Erinnerungen an die Schlacht und Larcia wollte ihm nicht dazwischenfunken. Diese Sache nahm ihn sehr mit und sie wünschte sich so sehr für ihn, dass er seine Albträume endlich loswurde.
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
„Nun gut, dann regelt das mit Pharamond selbst, aber wartet nicht zu lange damit. Und bedenkt meinen Rat. Die Hütte eurer Familie ist groß genug um euch alle zu beherbergen. Und Pharamond wird nicht mehr viel Zeit brauchen um über den Verlust von Rania hinweg zu kommen. Das werdet ihr bestimmt noch abwarten können, oder?“ Gütig blickte der Rich von einem zum anderen. „Oder ist die Spannung in eurem Heim so groß, das ihr lieber in die Gästehütte ausweichen möchtet? Aber das wäre auch wieder ein Schlag gegen Pharamond, was er bestimmt nicht begrüßen wird.“
Interessiert hörte sich Alarich an, was Ragnar weiter zu erzählen hatte. Den jungen Mann beschäftigte als noch mehr. Aber die große Schlacht war nun schon so lange her, das konnte Ragnar doch unmöglich die ganze Zeit mit sich geschleppt haben? „Sprich mit anderen Kriegern über das was dich beschäftigt. Sie haben das gleiche erlebt wie du und so könnt ihr euch austauschen und gegenseitig helfen. Es muß nicht dein Bruder sein. Wende dich an Grimoald, Roald, Alan oder Aswin. Es gibt genug Krieger in unserem Dorf, die das gleiche erlebt haben. Oder du verbannst die Bilder aus deinem Kopf. Es war unser Feind, den du getötet hast und du hast alles richtig gemacht. Es gibt kein Heilmittel um diese Bilder zu vergessen, du kannst nur lernen mit ihnen zu leben und sie in den tiefsten Winkel deines Geistes zu verbannen.“
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Rasch schüttelte Ragnar den Kopf. "Nein, die Gästehütte wird nicht nötig sein. Wir sind und wollen doch eine Familie bleiben ..." Gespannt lauschte er den Ausführungen des Richs, nickte schließlich langsam. "Sowas hab ich mir schon gedacht ... Aber aus dem Kopf verbannen klappt nur zum Teil. Tagsüber geht es, aber Nachts ...", er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. "Ich nehme auch an, das hängt mit der Situation zu Hause zusammen. Wir haben damals Vater und Hagan verloren, und jetzt hab ich Angst, daß wir Pharamond auch verlieren könnten ."
Beiträge: 297 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Larcia bewunderte den Rich offenkundig. Was für ein weiser Mann er war. An ihren Vater reichte er bei weitem nicht heran. Ihr Vater wäre nicht so ruhig geblieben und hätte nicht versucht jemandem zu raten, der in letzter Zeit zu viele Risiken eingegangen war... Doch Alarich nahm Ragnars Probleme, Sorgen, Ängste und Nöte ernst... Kein Wunder, dass er der Rich war...
Die junge Frau fühlte sich schlecht, weil sie Ragnar nicht helfen konnte. Sie spürte wie schlecht es ihm ging und dennoch war sie nicht in der Lage ihm die Last der Albträume abzunehmen. Er war nicht der erste Mann in ihrem Leben, der sich mit dieser Bürde auseinandersetzen musste und schon bei Servius hatte sie in dieser Hinsicht versagt. Sie wollte helfen und tat ihr bestes, aber ihr bestes war nicht gut genug. Sie war zu schwach und sich seine eigene Schwäche eingestehen zu müssen war schwer.
An Ragnars Albträumen konnte sie vermutlich nichts ändern, nur versuchen sie zu lindern, aber wenn es irgendwie in ihrer Macht stand das Verhältnis zu Amalia und Pharamond zu verbessern würde sie es tun... Die Frage, die blieb, war nur: WIE?
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
‚…und jetzt hab ich Angst, daß wir Pharamond auch verlieren könnten.’ Alarich hob eine Augenbraue. „Wie kommst du darauf, Ragnar? Nur weil er sich zurück gezogen hat, damit er in Ruhe trauern kann? Wie war es für dich, als du Hagan und deinen Vater verloren hast, beziehungsweise, als du es nach deiner Rückkehr erfahren hast? Hast du da nicht auch einen großen Verlust gespürt und wolltest dich am liebsten irgendwo verkriechen? Wie gehst du mit dem Verlust geliebter Menschen um, Ragnar?“ Alarich hatte das Gefühl, das in der Familie von Pharamond jeder anders mit seinen Empfindungen umging und jeder versuchte für sich alleine zu recht zu kommen, dass konnte auf Dauer nicht gut gehen.
„Versucht miteinander zu reden. Wenn nicht heute, dann in den nächsten Tagen, aber ihr müsst als Familie wieder zueinander finden, dann wird sich auch alles weitere ergeben.“ Nun wand sich Alarich noch an Larcia. „Wie hast du dich in den ersten Tagen hier eingelebt?“