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Forum Overview » Rund ums Thema Angeln » Basteln und Selbermachen » Rutenbau in 8 Schritten.......Teil 3
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Rutenbau in 8 Schritten.......Teil 3
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6.3 Entgültige Ringmontage

6.3.1 Das Rutenbindegarn

Rutenbindegarn besteht üblicherweise aus Nylon, Baumwolle ist aufgrund der relativ rauen Oberfläche nicht geeignet. Bindegarn wird von mehreren Herstellern angeboten und ist im Rutenbauhandel erhältlich. Leider sind die Preise dafür relativ hoch. Eine preisgünstige Alternative ist das Maschinenstickgarn „Polyneon“ der Firma Madeira, das in duzenden verschiedener Farben und Metallic in Stickereifachgeschäften erhältlich ist. Achten Sie unbedingt darauf, Polyneon zu verwenden, da Rayon ungeeignet ist.
Rutenbindegarn wird in verschiedenen Stärken von „A“ (das dünnste) bis „EE“ (das dickste) angeboten, wobei die Stärke A für den allgemeinen Gebrauch, wie Ringwicklungen und Unterwicklungen am besten geeignet ist. Die stärkeren Qualitäten werden u.a. für schwere Bootsruten mit Rollerringen und Zierwicklungen verwendet.

6.3.2 Anwickeln der Rutenringe

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten die Ringe an den Blank zu binden. Für die einfachste und preiswerteste Art benötigen Sie folgende Gegenstände: 1 Kaffeebecher als Garnspulenhalter, 1 Telefonbuch um die nötige Schnurspannung zu erzeugen, 1 flachen Karton mit zwei V-förmigen Ausschnitten auf gegenüberliegenden Seiten als Rutenauflage.
Das Zubehör für ein professionelleres Arbeiten sehen Sie auf meinen Rutenbaubildern. Es lässt sich mit ein wenig Geschick leicht selbstbauen. Wenn Sie nicht aufs Geld achten müssen und Profiwerkzeuge haben möchten, auch das ist möglich. Suchen Sie im Internet nach „Rodbuilding“, da die meisten Hersteller in den USA zu finden sind.
Für die Schnurspannung gibt es keine gültigen Regeln, da hilft nur Ausprobieren. Üben Sie erst mal an einem alten Blank, wenn sich die Ringe nach dem Wickeln mit etwas Kraftaufwand auf dem Blank ausrichten lassen, stimmt die Schnurspannung.

Bevor Sie mit dem Anbinden der Ringe beginnen, sollten Sie sich überlegen ob Sie eine Unterwicklung der Ringfüße wünschen, es handelt sich dabei einfach um eine Garnwicklung direkt auf dem Blank, in etwas mehr als der Breite des Ringfußabstandes. Diese Wicklung kann in einer anderen Farbe als die eigentliche Ringwicklung oder auch mit Metallicgarn ausgeführt werden, was interessante Farbeffekte zulässt. Benutzen Sie aber kein Metallicgarn für die eigentliche Ringwicklung, da die Festigkeit dieser Garne zu gering ist. Ansonsten sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt, mehrfarbige Wicklungen, Breite der Wicklungen usw., wie es Ihnen gefällt.

1.Beginnen sie die Wicklung damit, das Garn einige Millimeter vom, mit Klebeband fixierten Ringfuß entfernt um den Blank zu legen und drücken Sie das Garn an den Blank um die Spannung aufrecht zu erhalten
2.Legen Sie das Garn über den Schnuranfang
3.Drehen Sie nun den Blank und wickeln Sie in Richtung des Ringfußes. Achten Sie darauf, dass die einzelnen Windungen dicht neben einander liegen, damit sich ein schönes Wickelbild ergibt.
4.Nach ca. 6 Umdrehungen schneiden Sie das überstehende Ende des überwickelten Garnanfangs ab
5.Wickeln Sie weiter auf den Ringfuß hinauf. Beim Übergang vom Blank zum Ringfuß unbedingt darauf achten, nicht übereinander zu wickeln. Wenn der Ring vom Garn gehalten wird, entfernen Sie das Klebeband mit dem der Ring provisorisch fixiert wurde
6.Wickeln Sie weiter über den Ringfuß. Ca. 6-8 Windungen vor dem Ende der Wicklung legen Sie eine Schlaufe aus 25er Monofil so an die bis jetzt bestehende Wicklung an, dass die Schlaufe in die Richtung weist in die Sie wickeln. Jetzt wickeln Sie die Schlaufe mit an den Blank.
7.Wickeln Sie weiter bis zu dem Punkt, an dem die Wicklung endet, drücken Sie das Garn fest an den Blank um die Spannung aufrecht zu erhalten und schneiden das Garn ab.
8.Stecken Sie das lose Ende des Garnes durch die Monofil-Schlaufe. Halten Sie dabei unbedingt die Spannung der Wicklung!
9.Ziehen Sie die Schlaufe unter der Wicklung heraus, so dass das Garnende mit unter die Wicklung gezogen wird.
10.Ziehen Sie an dem, jetzt aus der Wicklung herausstehenden, Ende des Garns um eine kleine Öffnung in der Wicklung zu schaffen
11.Legen Sie nun ein Skalpell, Rasierklinge o.ä. auf die Wicklung an das untere Ende des herausstehenden Garnes und ziehen Sie das Garn gegen die Klinge um es abzuschneiden. Um die Wicklung nicht zu beschädigen dürfen Sie nicht wie mit einem Messer schneiden.
12.Schieben Sie die entstandene Öffnung in der Wicklung zusammen um so das abgeschnittene Garnende zu verstecken.
13.Wickeln Sie alle Ringe in der beschriebenen Art an den Blank, achten Sie dabei darauf dass bei 2-füßigen Ringen beide Wicklungen eines Ringes gleich breit sind. Je mehr Sie sich beim Anwickeln der Ringe der Rutenspitze nähern, um so kleiner werden die Ringe und um so schmaler sollten auch die Wicklungen werden.









7. Ausrichten der Ringe und Wicklungen

Nachdem Sie alle Ringe angewickelt haben, stecken Sie die Rutenteile erneut zusammen und prüfen Sie ob der Rollenhalter, die Ringe und der Spitzenring in einer Flucht auf dem spine liegen. Korrigieren Sie evtl. vorsichtig die Ringlage.
Benutzen sie jetzt ein sog. „Burnishingtool“ (Glättwerkzeug) um die Oberfläche der Wicklung zusammen zu schieben und zu glätten. Ein Burnishingtool kann vieles sein, der Griff eines Nagelknipsers, eine große Sattlernadel und, und, und. Die Hauptsache ist, dass es eine gerundete, glatte, polierte Oberfläche hat. Jeder nimmt dazu, was am ihm besten geeignet erscheint. Ich persönlich bevorzuge eine Art Reißnadel. Reiben Sie dazu mit dem von Ihnen gewählten Werkzeug von Außen nach Innen über die Wicklungen, dadurch schließen sich eventuell vorhandene Öffnungen in der Wicklung.

8. Lackierung der Wicklungen

Im letzten Arbeitsschritt versiegeln Sie die Wicklungen mit einer dauerhaften, klaren Schutzschicht. Benutzen Sie dazu unbedingt einen guten 2-Komponenten-Epoxy-Lack, der flexibel und haltbar genug ist, die empfindlichen Wicklungen über lange Zeit zu schützen. Meine Empfehlung: Flex Coat High Build Polymer Rod Wrapping Finish. Durch die Lackierung werden die Farben der verwendeten Garne stark nachdunkeln. Um das zu verhindern können Sie die Wicklungen mit im Handel erhältlichen Color Preserver behandeln, oder bereits vorbehandelte Garne benutzen. Diese Behandlung hat aber den Nachteil, dass die Wicklung den eigentlichen Lack nicht oder nur schlecht aufsaugt, was dazu führt, dass die Stabilität der Ringwicklung herabgesetzt wird.

1.Stellen Sie sicher, daß die beiden Lackkomponenten eine Mindesttemperatur von 25°C haben, höhere Temperaturen schaden nicht, der Lack wird dadurch dünnflüssiger.
2.Messen Sie von Harz und Härter jeweils die gleiche Menge ab. Sie können die benötigten Mengen sehr gut mit den kleinen Messlöffeln abmessen, die mit Stabilit Express Klebstoff ausgeliefert werden. Je 1 solcher Messlöffel der Komponenten vermischt reicht gut um einen Ring zu lackieren. Achten Sie darauf die beiden Komponenten bis zur Mischung streng getrennt zu halten. Besorgen Sie sich z.B. 2 Messlöffel die Sie mit A+B beschriften, um immer 1 Löffel für die gleiche Komponente zu benutzen.



Sauberes Arbeiten ist wichtig, damit die Lackkomponenten in den den Flaschen nicht aushärten.
3.Geben Sie beide Komponenten in einen Mischbecher (ein Eierbecher tut hier gute Dienste)
4.Mischen Sie beide Komponenten gründlich 2 Minuten lang mit ruhigen Bewegungen durch, um möglichst keine Luftblasen unter zu mischen. Benutzen Sie dazu ein Kunststoff oder Metallstäbchen, da durch die Verwendung von Holz Luftbläschen entstehen.
5.Nun lackieren Sie, unter Drehung der Rute, mit einem guten, nichthaarenden, kleinen Pinsel die Wicklungen. Verteilen Sie den Lack möglichst gleichmäßig in einer dicken Schicht (die Wicklung saugt einiges an Lack auf) bis ca. 1 mm über die Wicklungen hinaus. Wenn Sie keine ruhige Hand haben, können Sie den Blank auch vorher abkleben, um einen gleichmäßigen Abschluß zu erhalten. Entfernen Sie das Abdeckband bevor der Lack getrocknet ist. Eventuelle Lufteinschlüsse in der Lackierung können jetzt durch vorsichtiges Erhitzen mit einem Alkoholbrenner entfernt werden.
6.Um eine schöne, gleichmäßige Oberfläche zu erhalten und ein „absacken“ des Lackes zu verhindern müssen Sie die Rute nach dem Lackieren abhängig von der Dicke der Lackierung und der Raumtemperatur über eine Zeit von 30 Min. bis 1,5 Std. immer wieder eine viertel Umdrehung weiter drehen. Eine „Drying engine“ mit Getriebemotor (10-30 U/min.) ist hier sehr hilfreich. Nach ca. 6-8 Stunden müsste der Lack trocken sein. Wiederholen Sie die Lackierung bis zu drei mal, wobei die aufgetragene Lackmenge jedes Mal geringer wird.
7.Lassen Sie die Rute noch einige Tage ruhen, bis alle Klebstoffe und Lacke vollständig durchgetrocknet sind.
8.Gehen Sie Angeln!


Immer einen dicken Fisch an Ihrer neuen Rute wünscht



fishmanschorsch



Grüsse von Georg (alter Sack + CRF-Rutenschmied)

www.rutenbauforum.de...............
4/8/2006 9:39:32 AM  
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