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Ganz ehrlich, ich dachte immer, ich hätte alles im Griff. Ich bin kein impulsiver Typ. Ich führe Haushaltsbücher, ich plane meine Einkäufe, ich weiß, wo jeder Euro hingeht. Aber Online-Casinos haben eine ganz eigene Art, diese Logik auszuhebeln, wenn man nicht verdammt aufpasst. Es fing alles ganz harmlos an einem verregneten Samstagabend an. Ich hatte Langeweile und dachte mir, ich probiere mal Slot Madness aus, weil ein Kumpel meinte, die hätten eine gute Auswahl an Slots, die nicht jeder Anbieter im Programm hat. Mein Plan war simpel: 50 Euro einzahlen, ein bisschen Spaß haben und aufhören, sobald das Geld weg ist oder ich 50 Euro Gewinn gemacht habe. Das klingt vernünftig, oder? Und am Anfang lief es auch genau so. Ich spielte vorsichtig, niedrige Einsätze, immer den Kontostand im Blick. Das ist ja einfach, dachte ich mir, als ich plötzlich bei 120 Euro stand.
Aber hier begann der eigentliche Fehler, den ich erst viel später realisierte. Anstatt auszuzahlen und mir einen schönen Abend zu machen, erhöhte ich die Einsätze. Ich redete mir ein, dass ich ja mit "Hausgeld" spiele. Das ist die gefährlichste Lüge, die man sich selbst erzählen kann. Innerhalb von zwanzig Minuten war der Gewinn weg. Und nicht nur der Gewinn, sondern auch meine ursprünglichen 50 Euro. An diesem Punkt hätte ich den Laptop zuklappen müssen. Stattdessen spürte ich diesen nagenden Ärger in der Magengegend. Ich wollte mein Geld zurück. Also zahlte ich nochmal 100 Euro ein, diesmal mit dem festen Vorsatz, aggressiver zu spielen, um den Verlust schnell auszugleichen. Ich ignorierte komplett meine Bankroll-Regeln, die ich mir vorher so schön zurechtgelegt hatte. Ich jagte den Verlusten hinterher, blind und stur.
Der Moment, als alles kippte
Es war kurz nach zwei Uhr morgens, als die Realität mich wie ein nasses Handtuch traf. Ich hatte nicht nur die zweiten 100 Euro verloren, sondern in einer Art Trance noch zwei weitere Einzahlungen getätigt. Ich starrte auf den Bildschirm, auf dem mein Kontostand nun glatte "0,00 EUR" anzeigte, und realisierte, dass ich gerade einen Großteil des Geldes verbrannt hatte, das eigentlich für die Autoreparatur nächste Woche gedacht war. Mein Herz raste, aber nicht vor Aufregung, sondern vor Panik. Ich hatte keine Strategie mehr, ich hatte nur noch Emotionen. Ich klickte wild durch die Spiele, hoffte auf diesen einen magischen Spin, der alles wieder geradebiegen würde. Aber Slots funktionieren so nicht. Sie kümmern sich nicht darum, ob du Miete zahlen musst oder ob du einen schlechten Tag hast.
Das war der Tiefpunkt, aber auch der Wendepunkt. Ich schloss die Seite, ging in die Küche und trank ein Glas Wasser. Ich musste mir eingestehen, dass ich die Kontrolle verloren hatte. Es ging nicht um das Glücksspiel an sich, sondern darum, dass ich mein Budgetmanagement völlig über Bord geworfen hatte, sobald die Emotionen hochkochten. Ich hatte keine Stop-Loss-Limits gesetzt, keine Zeitlimits, nichts. Ich war einfach nur gierig und ungeduldig gewesen. Am nächsten Morgen schrieb ich mir eine strikte Regel auf einen Zettel und klebte ihn an meinen Monitor: "Kein Nachschießen. Niemals." Wenn das Budget für die Woche weg ist, ist es weg. Punkt. Heute spiele ich immer noch gerne, aber ich sehe das Geld, das ich einzahle, als Ausgabe für Unterhaltung – wie eine Kinokarte. Wenn ich gewinne? Super. Wenn nicht? Dann war es eben ein teurer Abend, aber keiner, der mich meine Existenz kostet.
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