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Es geht um EUREN gegenseitigen Erfahrungsaustausch und um die Hilfe zur Selbsthilfe.


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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Gipsy: OnlineSpielSucht, Start 25.07.2014
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Gipsy: OnlineSpielSucht, Start 25.07.2014
Gipsyfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Tag 25.

Ich habe beschlossen dieses Tagebuch zu starten. Ich bin süchtig nach PC-Spielen jeder Art.
Seien sie nun offline, oder online.

Ich habe es schon mehrmals probiert. Ich weiss gar nicht mehr wie oft. Das geht nun schon seit Jahren in diesem Teufelskreislauf weiter: Spielen, Frustration, Entzug, Rückfall.

Dieses Mal möchte ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Leichter gesagt, als getan.
Sicherlich, sind die Menschen in den Beratungsstellen sehr nett, allerdings, können sie mir wohl nicht wirklich weiterhelfen.

Ich könnte auf einen Klinikwarteplatz gesetzt werden, doch das würde dann wohl damit einher gehen, dass meine Sucht öffentlich gemacht wird, was undenkbar für mich wäre.

Zudem wurde mir angeboten einen Platz in der Psychotherapie zu belegen. Klingt gut, wäre da nicht die MINDESTwartezeit von 6 Monaten. Wenn ich es 6 Monate geschafft habe, dann würde ich - denke ich - auch keine Therapie mehr brauchen.

Mittlerweile suche ich nach Selbsthilfegruppen zu diesem Thema. So, bin ich hier gelandet. Die Idee dahinter ist einen Erfahrungsaustausch mit anderen zu haben. Wie geht es denen damit? Welche Strategien haben sie ausprobiert?
Leider finde ich keine reale Selbsthilfegruppe (SHG), welche sich mit dem Thema beschäftigt. Wenn man Alkoholiker ist, oder glücksspielsüchtig, wird man mit Angeboten geradezu erschlagen. Aber PC/Onlinespielsucht? Fehlanzeige.
Das verstehe ich nicht.
In meinem näheren Umfeld (100km) habe ich bisher nichts entdeckt. So langsam packt mich die blanke Angst.

Ich bin nun am Tag 25 angekommen. Ich spüre, wie der Drang zum Spielen jeden Tag wächst. Dem zu widerstehen wird immer schwerer.

Ich habe Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass ich mich nicht "am eigenen Schopfe aus dem Sumpf ziehen kann". Ich suche ja professionelle Hilfe, doch nun stehe ich vor der großen Leere. Das ist einfach frustrierend!

Bei meinen bisherigen Entzügen - auch bei diesem - habe ich folgende Sachen ausprobiert:

- Accounts verkaufen resp. unwiderruflich löschen lassen
- vermehrt Sport treiben
- mich in Studiumsarbeit so zu vertiefen, dass ich abends
einfach erschöpft ins Bett falle
- mit jmd darüber reden. Bisher war es meine Exfreundin,
mit der ich darüber reden konnte. Da, wie ihr es nun
schon erraten könnt, unsere langjährige Beziehung
zerbrochen ist, habe ich nun probiert mich gegenüber
einer Freundin zu öffnen, welche selber ein psychisches
Problem hat und professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.
- Kreierung bzw. Reaktivierung einer sozialen Umwelt.
das ist schwierig und führt dann auch oft zu
Unternehmungen mit Menschen, die mich wenig reizen.

Dieses Mal probiere ich zuzüglich noch ein paar neue Sachen aus. Ich visualisiere meinen Erfolg durch meinen Kalender, in dem ich dort jeden Tag fortlaufend den Cleantag notiere. Nach jedem geschafften Cleanmonat, so habe ich mir das überlegt, sollte ich mir eine Belohnung dafür gönnen.

Mal sehen, wie das klappt.

Ich würde mich freuen, wenn sich hier hin und wieder jemand melden würde.
ich befürchte jedoch, wenn ich mir die Forenaktivität insgesamt anschaue, dass diese website wohl eingeschlafen ist.


18.08.2014 16:05:19   
hexe61fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hallochen gipsy,
nein,hier lesen noch viele mit...schreib ruhig deine gedanken auf..und mit der belohnung find ich gut.

lg hexe


18.08.2014 21:27:34  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Gípsy,

nein, dieses Forum ist keinesfalls "eingeschlafen", wie Du an den Beiträgen (auch in den anderen Kategorien) sehen kannst! Um ein Forum lebendig zu halten, bedarf es natürlich immer wieder neuer Beiträge und Kommentare. Aber es gibt eben auch Momente, in denen Betroffene und Angehörige einfach lieber mal lesen möchten, als selbst zu schreiben. Das ist doch durchaus auch legitim!

Für Dich ist es jetzt eine Plattform, Dein Tagebuch hier fortzusetzen. Sei gewiss, dass Deine Gedanken gelesen werden. Und dann und wann mag vielleicht auch jemand etwas dazu sagen.

Die Wartezeiten der Kliniken sind wirklich schlimm! Du hast völlig recht, in 6 Monaten brauchst Du die Hilfe nicht, sondern jetzt! Wende Dich doch bitte zunächst an die Spieler-Ambulanzen, die es inzwischen in zahlreichen Kliniken gibt. Beginne mit dem UKE in Hamburg oder wende Dich an die Uniklinik in Mainz. Die Kontaktdaten findest Du auf unserem Portal unter www.onlinesucht.de -.-- "Therapeuten". Evtl. können Dir auch die anderen Adressen dort weiterhelfen?

Viel Erfolg und viel Kraft wünscht
Gabriele


Hier noch einige Daten zu DIESEM Forum:
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Ich denke, da kann man nicht von "eingeschlafen" sprechen, oder?



bearbeitet von gabriele_farke am 19.08.2014 10:22:50
Gabriele Farke (HSO e.V.)

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19.08.2014 10:18:23    
hexe61fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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und es ist noch urlaubszeit...ich denke,ab herbst werden wieder mehr schreiben.
lg hexe


19.08.2014 21:29:27  
Gipsyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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So. Leider, gab es bei meinem gestrigen Beitrag technische Probleme. Drum noch mal von vorne ;)

Zunächst mal: Mea culpa. Ich wollte hier niemandem auf die Füsse treten, sondern lediglich mal auf den Busch klopfen. :)

Tag 26 und 27

Mein Aggressionspegel wächst von Tag zu Tag. Die kleinsten Dinge bringen mich an den Rand meiner Selbstbeherrschung.
Glücklicherweise konnte ich heute schwimmen gehen. Sport ist wirklich nützlich. Es senkt die Reizschwelle etwas.
Aber so ein gewisse Grundaggression bleibt vorhanden. Es ist der Frust darüber, nicht spielen zu können.
Ich freue mich schon darauf morgen Abend joggen zu gehen. Mich so auszupowern, dass ich nach einer Dusche nur noch ins Bett fallen kann. Wut ist eine sehr mächtige Triebfeder!

Seit ich mich letzte Woche dazu entschieden habe, professionelle Hilfe anzunehmen, beschäftigt mich dieses gesamte Thema pausenlos.
Ich stelle viele Handlungen, Erfahrungen und Standpunkte auf den Prüfstand. Die Abgründe, in die man dort blickt, sind nicht immer sehr motivierend und sorgen für mehr Frust.

Ich bin so frustriert und wütend, dass ich mit meinen 31 Jahren immer noch keinen Uniabschluss habe. Soviel Lebenszeit vor dem Laptop verbrannt. Mir fällt es sehr schwer, mich in der Uni auf meine Hausarbeit zu konzentrieren (wissenschaftliche Arbeit mit einem Umfang von ca 25Seiten, geschrieben zu einem selbst gewählten Thema).

Als nächstes schwirrt mir dann durch den Kopf, dass ich wegen der verfluchten Zockerrei meine langjährige Gefährtin verloren habe. Ich....wollte mit ihr Kinder haben...5 Jahre, einfach...verzockt!

Mann, bin ich ein Jammerlappen. :P
Aber, es stürzt gerade eine ganze Menge auf mich ein. Es gibt so viel zu tun. Es fällt einfach schwer im Augenblick den Silberstreif am Horizont zu erblicken.

Liebe Gabrielle und liebe Hexe :). Danke, für Eure Rückmeldungen. Es gibt mir Mut weiterzuschreiben.
Ein Klinikaufenthalt ist für mich inakzeptabel. 12-16Wochen Fernbleiben wäre für mich schwer zu erklären. Es würde bekannt werden, was für mich eine Stigmatisierung und möglicherweise der Verlust meines Nebenjobs mit sich bringen würde.
Mein Arbeitgeber hat schon 2 mal schlechte Erfahrungen mit Mitarbeitern gehabt, die einer Sucht nach hingen. Wenn er mitbekommen würde, dass ich süchtig nach Onlinespielen bin, würde er wohl sein Vertrauen in mich verlieren. Was sehr unglücklich für mich wäre. Ich habe eine Führungsposition inne, was in meinem Falle impliziert, dass ich teilweise die Verantwortung über einen hohen vierstelligen Betrag habe.
Drum kein Klinik für mich.

Ich möchte mich vielmehr um einen Therapieplatz bei einem ansässigen Therapeuten/in bemühen. Am Freitag ist mein nächster Termin bei der Suchtberatung. Vielleicht, können die mir ja was vermitteln. Ich hoffe, dass in der Zeit bis zum tatsächlichen Antritt der Therapie die Möglichkeit besteht, hin und wieder dort hinzugehen und mit der freundlichen Beraterin zu reden.
Es gibt leider keine realen SHG´s in meiner weiteren (100km) Umgebung.
Ich stehe sonst alleine da.

Doch nun ist es 22.36Uhr Tag 27 neigt sich dem Ende und ich habe nicht gespielt! Ein weiteres Mal habe ich diese kleine, hässliche, miese und verführerische Stimme in meinem Kopf besiegt, die mir vorgaukelt, dass es vollkommen in Ordnung sei nur ein bisschen zu spielen!
Gewonnen Du A**** gewonnen!

Morgen beginnt ein neuer Tag und ein neuer Kampf!

Verdammt, ich fühle mich schlichtweg einsam und alleine damit...



20.08.2014 22:43:34   
Gipsyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Sollte ich zuviel schreiben, lasst es mich wissen, dann formuliere ich etwas zusammenfassender.
Irgendwie habe ich im Moment einen großen Mitteilungsbedarf.


20.08.2014 22:45:42   
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nein, Du schreibst nicht zu viel. Schreibe es Dir von der Seele, wenn es Dir schlecht geht, das ist gut so!

Gipsy, ich meinte mit meinen Hinweisen auch gar nicht so sehr eine Klinik, sondern die Spieler-Ambulanzen in den Kliniken. Es gibt einige Uni-Kliniken, die bieten das an (z.B. Hamburg, Mainz und Hannover). Da handelt es sich also nicht um eine stationäre Behandlung, sondern um eine Sprechstunde, in der Du professionelle Hilfe bekommst. Ein Blick in die Liste lohnt sich also vielleicht doch?

Für OnlineSPIELsucht sind die Therapieangebote inzwischen um ein Vielfaches besser, als für OnlineSEXsucht, so dass Du eigentlich recht bald etwas finden müsstest.

Toll, dass Du aus eigener Kraft schon so viele Tage den Suchtteufel besiegt hast! Jeder Tag ohne Zockerei ist ein Gewinn und ein Schritt mehr in ein Leben OHNE Sucht!

Weiterhin viel Erfolg!
G.



Gabriele Farke (HSO e.V.)

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21.08.2014 00:36:24    
hexe61fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hallo gipsy,
nein,du schreibst nicht zuviel.ich finde es gut so.wenn man nicht mit jemanden drüber reden kann,so sollte man seine gedanken niederschreiben.es nimmt etwas den druck.ich persönlich finde ja eine stationäre therapie nach wie vor besser,aber wenn es nicht geht,versuch es anders.aber bevor du
wegen eventuellen misserfolgen aufgeben solltest,ziehe lieber eine stationäre therapie in betracht.lieber eine arbeit aufgeben,als sein leben.
ich wünsch dir viel erfolg und das du es auch auf anderen weg schaffst.
alles gute für dich und toi,toi,toi

lg hexe


21.08.2014 20:22:11  
Gipsyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Tag 28

Nun, ihr habt beide Recht. Eine stationäre Therapie, wäre wahrscheinlich das beste. Nur, zaudere ich da noch ein wenig. Ich habe weniger Angst vor dem Jobverlust, da ich in der Tätigkeit gut bin und wahrscheinlich auch in anderen Betrieben was bekommen würde. Vielmehr, habe ich Angst vor einem Stigma. Das wird kommen und das will ich erst dann auf mich nehmen, wenn ich alle anderen Mittel ausgeschöpft habe.

Ich habe bereits mit einer freundlichen Frau der Uni-klink Mainz telefoniert. Sie wäre am nächsten,gemessen an meinem Wohnort. Sie hat mir auch angeboten zu kommen, wobei mich jede Sprechstunde 40€ kosten würde (Bahnticket).
Versteht mich nicht falsch. Die Kosten würden mir finanziell weh tun, letztlich ist es jedoch ein kleiner Preis.

Ich habe morgen einen weiteren Termin in der Suchtberatung. Mal schauen, ob die mich an einen Therapeuten vermitteln können, ohne eine längere Wartezeit. Sofern, die Wartezeit zu lang ist, werde ich wohl den Weg nach Mainz gehen.
Bei den Kosten, werde ich mir jedoch was einfallen lassen müssen. Bahncard, Fernbus, Mitfahrgelegenheit. Irgendwas, wird sich da hoffentlich ergeben.

Ich habe heute ein interessantes Angebot bekommen. Ich hatte mich zusätzlich zu SEKIS meines Bundeslandes auch bei SEKIS des Nachbarbundeslandes wegen einer SHG erkundigt. Heute, kam die Antwort, dass es auch da keine SHG gäbe. Jedoch, fragten sie mich, was ich davon halten würde selber eine ins Leben zu rufen.
Ich habe allerdings keine Ahnung, ob ich dafür qualifiziert bin. Schließlich, bin ich selber süchtig, habe bisher keine Therapie erhalten und auch keine pädagogische Ausbildung, ausgenommen einiger Erziehungswissenschaftlicher Seminare an der Uni, welche aber eher für die Katz waren. ;)

Ich danke euch, für eure Rückmeldung. Es gibt mir Mut.

Oh, ich sehe es ist 00.04Uhr. Ein weiterer Tag ohne Zockerei. :)


22.08.2014 00:06:47   
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Gipsy,

zuächst Gratulation zum weiteren spielfreien Tag! Nun hast Du schon eine große Hürde genommen, toll! Mach weiter so, denn Du siehst, Du kannst auch ohne Zocken überleben!

Ich möchte Dich sehr ermutigen, den Weg nach Mainz auf Dich zu nehmen, denn die Kollegen dort sind wirklich qualifiziert und kennen sich in der Thematik bestens aus! Sprich mal bei Deiner Krankenkasse vor (persönlich, nicht per Brief), ob die sich evtl. an den Fahrkosten beteiligt!

Bezüglich der Gründung einer Selbsthilfegruppe schau doch mal hier:

http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=3625

Solltest Du Dich dazu entschließen (was DIR und anderen sehr helfen würde), dann gib mir bitte Bescheid, ich würde die Gruppe dann hier und auf der HP von onlinesucht.de bekannt machen!

Also, ab nach Mainz!

Viel Erfolg,
g.




bearbeitet von gabriele_farke am 22.08.2014 06:36:19
Gabriele Farke (HSO e.V.)

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22.08.2014 06:34:49    
Gipsyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Tag 29

Ich war heute noch einmal bei der Suchtberatung. Dort gab es einen Hammer.

Es wird immer da sein. Das Verlangen zu spielen. Es mag mit den Jahren wohl schwächer werden, doch es wird stets im Hintergrund warten und lauern. Bereit jede Situation der Schwäche auszunutzen um sich wieder in mein Leben zu drängen.
Entweder, ich werde daran wachsen und es wird meinen Willen stählen, oder ich zerbreche daran.
Irgendwie, habe ich es mir schon gedacht, aber das ist eine dieser Wahrheiten, die man zwar im Stillen erahnt, aber nicht wahrhaben will.

Ich glaube, ich werde meine Wette (1 Monat lang keinen Alkohol trinken) heute canceln. Ich habe seit 9 Tagen schlechte Laune und bin fast ständig am Nachdenken. Ich muss mal ein paar Stunden abschalten.

Danke für den Hinweis Gabriele. Das nächste mal gucke ich mir das Forum genauer an, bevor ich fragen stelle.Lächeln:)

Zum Thema Therapieplatzsuche melde ich mich die Tage mal zurück. Das ist eine Odyssee. Muss nun arbeiten gehen.


22.08.2014 22:19:24   
hexe61fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hallo gipsy,
ja,es stimmt,man kann nicht von einer sucht geheilt werden,aber man kann lernen,damit umzugehen.alle erfahrungen,erlebnisse sind abgespeichert im unterbewusstsein und kann man nicht löschen.der mensch funktioniert wie ein computer.beim pc kann man dinge höschen,aber sie sind weiterhin irgendwo auf der festplatte.nur es gibt den einen unterschied,man kann die festplatte austauschen,der mensch kann nix austauschen,nur umprogrammieren.wie wir ja nun alle wissen,hat es mit dem belohnungssystem zu tun.bei einer sucht verlangt es ständig nach neuer nahrung.du musst jetzt sehen,was du tun kannst,damit es zufrieden ist.also dinge,die dir spass machen und vorallem bestätigung bringen.ist alles bissel schwer zu beschreiben,ich kann es besser erklären mit reden.ich hatte früher eine depression mit esstörungen und bin dort auch rausgekommen.also gib die hoffnung nicht auf.man kann es schaffen und geht dann gestärkt daraus hervor.so schlimm die zeit auch war,so hat sie mir sehr geholfen.

liebe grüße hexe


23.08.2014 08:34:45  
hexe61fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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ach,aber vorsicht,die gefahr von einer sucht in die nächste zu rutschen ist groß.bei mir waren es süssigkeiten,wodurch ich innerhalb eines reichlichen jahres ca 20kg zugenommen hatte(von 47 auf 67kg).dann kam die trennung von meinem ex-verlobten und ich war wieder kurz davor ,esstörungen zu bekommen.aber es ging nochmal alles gut.du darfst dich nicht auf eine sache konzentrieren,die dir glücksgefühle verschafft,sondern brauchst abwechslung.du musst natürlich selber für dich herausfinden,was dir gut tut.


23.08.2014 08:53:07  
Gipsyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Tag 30-34

Back again. Ich habe es geschafft einen Monat lang die finger von jeglichen PC/Online-spielen zu lassen. Yippie!

Als Belohnung, habe ich mir einen Tag Auszeit von allem und jedem genommmen.
Habe mir fastfood gegönnt, was ich sonst nicht mehr mache, habe mir gemütlich ein paar Filme reingezogen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.

Nun ist, glaube ich, eine sehr gefährliche Phase von meinem Suchtbewußtsein initiiert worden.
Ich habe das Gefühl, ich hätte es geschafft und eigentlich sei ich doch über den Berg.
Gleichzeitig, merke ich, wie in manchen Situationen verstärkt der Drang in mir aufsteigt, doch ein ganz kleines onlinegamechen zu machen.
Es kostet ja nicht viel Zeit. Ich könnte mich damit ja für meinen Tagesfortschritt belohnen usw.
Zum Glück, habe ich das bisher als das wahrgenommen, was es ist. Ein kleiner Schmierentrick der Sucht, die mich versucht in Sicherheit zu wiegen.
Aber, dies ist die Phase, die ich nie überwunden habe. Dank der Suchtbearterin weiss ich, dass innerhalb des 1. jahres die Rückfallquote am höchsten sei. Erst ab dem 7.Jahr, kann man davon ausgehen, dass man mehr oder weniger über den Berg ist, bzw. nicht mehr so schnell in alte Verhaltensmuster hineinrutscht.

Ich suche in meinem Kopf nach weiteren Sensibilisierungsmöglichkeiten. Ansonsten, wird mich die Sucht vielleicht doch noch mal überlisten.

Die Suche nach einem Theraphieplatz gestaltet sich sehr frustrierend. ich habe in dieser und letzten Woche soviel telefoniert, wie schon lange nicht mehr. Und jedem von neuem über ein Thema zu berichten, das mir so Nahe geht, sit nicht unbedingt ermutigend.
Niemand, mit Ausnahme von Mainz, hat die Zulassung für eine ambulante Theraphie. 160€ im Monat für Zugtickets ist finanziell wohl nicht zu tragen für mich. Abgesehen davon, habe ich keine Erkundigungen eingeholt, wie lange dort die Wartezeit wäre. Möglicherweise, habe ich jedoch die Chance, zu einer Sozialarbeiterin zu gehen, welche im Bereich der PC-Sucht ausgebildet ist, aber keine staatliche Zulassung für eine Theraphie hat.

Liebe Hexe. Ja, da bin ich gerade dabei. Zur Zeit, mache ich etwas mehr Sport als früher. Ich hoffe, das zum einen zu halten, und zum anderen in begrenztem Maße steigern zu können.
Am liebsten, würde ich mehr reisen, doch dafür, fehlt das nötige Kleingeld.
Zudem, genieße ich gerade mein singledasein. Da ich in einem Club einen Nebenjob habe, fällt das auch ziemlich einfach. Aber, auf Dauer, ist das auch nichts.
Bei anderen Hobbies, fehlen mir soziale Kontakte, die dafür Interesse haben. Oder, es fehlt auch da am nötigen Kleingeld.
In letzter Zeit, gehe ich wieder mehr spazieren und lese wieder mehr.

Ich habe Sorge, dass ich eines Tages aufstehe und es mir egal ist, ob ich spiele, oder nicht. Jeden Tag zu kämpfen und wachsam zu sein, raubt Energie und Konzentration.
Letzten freitag, war ich so am Ende mit den Nerven, dass ich mich,während der Arbeit, einfach restlos betunken habe.
Nun, da meine beiden Kollegen ebenso voll waren, hat es keine Probleme gegeben und auch keine größeren Versäumnisse. Ich mache den Mist schon so lange, dass ich es blind und taub bewerkstelligen könnte.
Nur, will ich eben nicht, von der einen Sucht in eine andere abrutschen. Oder, da ich noch nie Probleme in der Regulierung meines Alkoholkonsums hatte, will ich nicht, dass Alkohol das einzige Mittel wird, bei dem ich abschalten kann.

Auf gehts, ins Schwimmbad. ;)


27.08.2014 16:25:58   
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Du bist auf einem sehr guten Weg!

Gratuliere zu den ersten Erfolgen und wünsche weiterhin viel Kraft!

G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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