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Forum Übersicht » POSITIVE Ausstiegserfolge! » Onlinespielsucht ... WIR HABEN ES GESCHAFFT! » Der Weg aus der Sucht
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Der Weg aus der Sucht
Master Ðfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Beiträge: 1
Mitglied seit: 22.05.2006
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Hallo, mein Nick ist Master Ð. Ich war Internet und Spielsüchtig.
Zur mir, ich bin ein 26 Jahre alter Student aus NRW, der fast 10 Jahre Spiel- und Internetsüchtig war und ist. Warum ist ?
Da eine Sucht nie wirklich aufhört, ein stilles Verlangen wird immer mehr oder weniger stark in einem sein. So ist es zu mindest noch bei mir.
Falls wer den Kontakt zu mir suchen sollte meine ICQ Nummer ist : 94110907


Zu meiner Vorgeschichte :
Meine Spielsucht finge schon sehr früh an, mit Spielen wie Diablo und Duke Nukem 3D. Früher hat man sich noch an Wochenenden getroffen, um auf „Lans“ (Netzwerkrunden) bis zu 20 Leuten, um dann möglichst viel Zeit (ohne Schlaf) zusammen zu spielen.
Das Internet bat damals noch nicht so viele Möglichkeiten wie heute, es war noch recht teuer und ein Modem / ISDN verursacht noch teilweise nervendes „Lags“ (Verzögerungen in den Spielen, die den Spielspaß nahmen).
Anfangs trafen wir uns höchstens einmal im Monat, später spielten wir sogar in der Woche (schwänzten dafür die Schule). Mit Spielen wie Diablo 2, Unreal, Halflife, Quake 3 usw. wurde es nur schlimmer. Zumal zu dieser Zeit Online Spielen anfing sich zu lohnen, durch ISDN – Später ISDN Flatrates konnte man vernünftig spielen und es war auch bezahlbar.
Auf Grund meiner hohen Spielzeit, war der Erfolg in den verschiedenen Spielen auch gesichert. Mit der Zeit kamen auch Spiele wie Dark Age of Camelot, Lineage 2 und auch World of Warcraft dazu.

Die Längste Lan die ich persönlich gemacht habe war 1 1/2 Wochenlang, in der ich persönlich mehr als eine Woche nicht geschlafen habe. In dem Spiel Unreal – Swat/TO später Aot, wurde ich bei der Spielversion 1.2 zum besten Spieler gewählt.
In Lineage 2 hatte ich zur US Release den höchste gespielten Bogenschützen (den ich dann verkauft habe).
Im Spiel Unreal 2003 war ich Mitglied des besten Bombing Run Clans.
Im Spiel Unreal 2004 war ich Mitglied des besten Capture the Flag Clans.
Im Spiel World of Warcraft war ich auf dem Server Aszhara einer der ersten 60er und Mitglied der noch heute größten und erfolgreichsten Gilden.
Es gibt kaum ein Spiel das ich nicht zu mindestens angespielt habe.


Aufgrund meiner exzessiven Spielweise hatte ich eine verschleppte Sehnenscheidentzündung am kleinen Finger, wodurch ich diesen Finger nicht mehr richtig bewegen kann, zudem habe massiv an Körpergewicht zugenommen. Mit Kampfsport hatte ich aufgehört und mein Abitur habe ich gerade so geschafft.


Selbst erkennen ist der erste Schritt aus der Sucht. Ich persönlich habe schon immer gewusst, dass ich Süchtig bin. Mein verlangen zu spielen, die Angst etwas im Internet zu verpassen schwelten immer in mir, sobald ich nicht an meinem Rechner saß.
Dennoch selbst eingestehen wollte ich es mir nicht, auch wenn es mir bewusst war.
Wenn Freunde oder meine Eltern zu mir meinten, dass ich süchtig wäre, habe ich mit Aggressionen und Abweisung reagiert.
Die Ausreden wie „das ist nur mein Hobby“, „das ist viel besser als nur Fernsehen“ und „ich könnte auch sofort aufhören“ mit einem zickigen Unterton war eine normale Reaktion von mir.
Aufgrund meiner langen Spielgeschichte saß ich dann mal nachts um halb 4 und habe mich gefragt, was ich eigentlich mache. Ich starrte auf den Bildschirm und wusste nicht, was mich wirklich fesselte. Diese Frage hatte ich mich zwar schon oft gefragt, aber noch nie so intensiv wie in dieser Nacht.
Ab diesem Zeitpunkt machte mir das Spielen nicht mehr wirklich den Spaß, den ich vorher hatte, es hat mich nicht mehr „befriedigt“ zu spielen.

Darauf hin habe ich als aller ersten die Spiele gelöscht und mich möglichst immer fern vom PC gehalten. Nach 3 Monaten bin ich dann zwar wieder etwas rückfällig geworden, dennoch habe ich wieder aufgehört, da es mir nicht mehr das gegeben hat, was ich suchte.

Was hält die Sucht aufrecht?

Es ist eine Mischung aus vielem.
Man hat sehr schnell und sehr leicht Erfolg in der virtuellen Welt.
Zwischenmenschliche Beziehungen sind viel leichter aufgebaut unter dem Deckmantel der Anonymität. Man erhält viel schneller Bewunderungen und Bestätigungen von anderen, und vergibt selber dieses auch viel schneller.
Die weiblichen Nutzer haben es immer genossen von so vielen Männern angegraben zu werden, die männlichen Nutzer haben es genossen sich wie „Schweine“ benehmen zu können, einfach sich ausleben ohne Risiko. Mit anderen Worten, man kann sich einfach ausleben, das machen was man will, was man sich sonst nicht traut.
Der Vergleich zu anderen, ist man besser? Es treibt einen an, das man besser sein will als andere. Auch der Vorletzte in den Scorelisten fühlt sich gut, da er nicht der letzte ist.
Auch teilweise Langweile treibt einen dazu. Man hat nichts zu tun, also geht man Online.


Wie die Sucht erkennen?

Eine Regel oder Punkte kann man nicht wirklich aufstellen, in meiner Zeit habe ich Leute getroffen die viel gespielt haben, aber dennoch nicht süchtig waren, sogar ihr Leben sehr gut im Griff hatten, und wenn sie sagten jetzt ist Schluss, war es so. Dennoch gibt es Anzeichen die ich an mir selber feststellen konnte.

- Wenn man von der Schule/Arbeit nach Hause kommt, stellt man dann als ersten den PC an?
- Sitzt man Abends solange vor dem PC, das man morgens unausgeschlafen ist und Probleme hat aufzustehen ?
- Vernachlässigt man Aufgaben ? Bei mir war es z.B. das ich selten mit meinem armen Hund raus gegangen bin
- Vergisst man Sachen/Aufgaben ? Hausaufgaben habe ich nie gemacht, Sachen um die man mich gebeten hat, hab ich schlecht weg vergessen.
- Geht man noch vor die Tür ? Geht man noch mit Freunden aus, trifft man sich, geht zum Sportverein, oder ist das eher nur noch einmal im Monat, wenn überhaupt ?
- Vergeht die Zeit so schnell, das man der Meinung ist, nie Zeit zu haben für etwas anderes ? Ich hatte immer den Eindruck, dass ich mit Schule +Spielen eigentlich überhaupt keine Zeit mehr hatte was anderes zu machen, ich war fest davon überzeugt, und mal eine Pause im Spielen zu machen war undenkbar
- Wenn man während des spielen angesprochen wird, das Telefon schellt oder eine andere Störung ist, reagiert man dann aggressiv ?
- Man setzt sich selbst stark unter druck, weil man gebraucht wird von den Bekannten aus dem Internet – bei mir war es so, das ich mich immer gehetzt habe, damit ich möglichst zu einer bestimmten Zeit am PC sitzen konnte.
- Man gibt sich selbst auf- kündigt den Job/wird gefeuert


Bei mir war jeder dieser Punkte erfüllt, wobei ich mich noch relativ viel mit Freunden getroffen habe (so jede 2 Woche). Ich persönlich würde schon von Ssucht reden wenn 2 dieser Punkte erfüllt werden, jedoch habe ich es im Internet noch nie erlebt das nur 2 Punkte auf die unterschiedlichen Leuten zutrafen. Meistens sind es alle oder noch mehr.

Was hilft?

Nicht nur an mir, sondern auch durch Gespräche mit anderen Leuten aus dem Internet habe ich festgestellt, das meistens die Frage „was mache ich eigentlich hier? - ist es das was ich will?“ den Leuten geholfen hat.
Z.B. nach einem längeren Urlaub ohne PC hatte ich meist selber keine Lust mehr zu Spielen. Erst nach einiger Zeit vor dem PC fing es wieder richtig an.

Insgesamt helfen jegliche Aktivitäten die einem vom PC fernhalten, wie Freunde treffen, Sport verein usw. Solange man sich anderes beschäftigt, wird man auch schnell feststellen, dass einem das Spielen/Chatten nicht mehr fehlt.
Auch wenn es hart ist, sollte man bei seinen Kindern das Internet abstellen (oder : sie müssen es selber bezahlen – das Geld müssen sie sich verdienen durch arbeit)
Fragt viel, was macht ihr Sinnvolles am PC ? Man kann alles am PC machen, ohne das Internet, nur nicht Spielen und Chatten. Informationen gibt’s immer noch in Büchern.
Das Spielen am PC ohne die Verbindung zu anderen wird nach kurzer Zeit langweilig.
Man wird selbst feststellen, wie viel Zeit man an so einem Tag hat.

Noch ein Tipp, es ist sicherlich einfacher im Sommer aufzuhören, in dieser Zeit ist es sehr unangenehm zu spielen, wenn es zu heiß ist geht es bei vielen auch nicht da die Rechner dann nicht mehr gekühlt werden und im Zimmer es meist unerträglich ist. Zumal es meist auch im Sommer klassischer weise die Leute nicht Spielen, die nicht süchtig sind und damit teilweise recht merkliche leere im Internet vorhanden ist.

Dennoch muss jedem Süchtigen erstmal bewusst werden, dass er süchtig ist. Solange man selbst nicht dran glaubt, wird man seine eigene Sucht banalisieren und nicht ernst nehmen. Und man kann jede Hilfe brauchen, Eltern und Freunde sollten sich nicht abhalten lassen.

Ich hoffe das dieser Text wem geholfen hat, für sich selbst oder um einem Bekannten zu helfen.
Das schlimmste ist, dass es mit einem Spiel anfängt und für den süchtigen immer ein Spiel bleibt und auch gerade deshalb das unverständig der Süchtigen immer gegen sich hat.


Noch eine Meinung von mir :
Die Zahl der Spielsüchtigen würde ich viel höher ansetzen als die meisten Experten. In den verschiedenen Szenen wurde schon immer über diese Experten Zahlen gelacht, da sie viel zu gering sind.
Viele Leute behaupten das sie viel zu tun haben und nicht viel Spielen, aber in den Spielen die ich gespielt habe, waren meist über 50% der Leute sehr oft online (+7 Stunden und auch Leute die nicht in Top Clans waren), man kennt nach einiger Zeit die Namen und sieht selber dann wieder, das man selbst ja keine Ausnahme ist, sondern eher die Regel.

Die Spielzeit die man angibt bei Umfragen ist viel zu gering, aufgrund, dass man selbst das Zeitgefühl verliert. Ich selbst hätte früher steif und fest behauptet, dass ich nicht mehr als 6 Stunden am Tag spiele, als ich dann drauf geachtet habe, waren es mehr als 9 Stunden pro Tag.



22.05.2006 16:56:30  
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