Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die Weiden und Felder rund um das Dorf herum sind nur noch schwarze Flecken in der Landschaft. Alles was einst darauf wuchs und blühte wurde zerstört. Bevor neue Lebensmittel angebaut werden können müssen die Weiden und Felder erst einmal umgegraben und aufgeräumt werden.
Beiträge: 92 Mitglied seit: 17.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
(Arvid und Amalia - Ende März)
Es war beinahe so, als wären sie sich gegenseitig aus dem Weg gegangen. Seit Aswins Tod waren sie nicht mehr aufeinander getroffen, so als wollten die Götter verhindern, dass sie miteinander sprachen. Auch wenn sie sich nicht bewusst aus dem Weg gegangen waren, so hatten sie es nicht darauf angelegt gehabt sich zu begegnen. Langsam schritt Arvid über die verbrannten Weiden und dachte darüber nach, warum er nicht schon viel früher zu ihr gegangen war. Die Antwort war ganz einfach. Er hatte sich nicht getraut. Hatte Angst vor ihren Worten gehabt, vor ihren Tränen. ES gab nichts, dass er weniger sehen konnte als eine weinende Frau. Schon bei seiner eigenen Frau hatte es ihm beinahe das Herz zerrissen, als er sie einmal hatte weinen sehen. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen und hielt die Leine fest, die um den strammen Hals des Hengstes gebunden war. Das große, starke Tier folgte ihm bereitwillig und schnaubte hin und wieder. Arvid tätschelte ihm beruhigend den Hals und redete leise auf es ein. Bald hatten sie es geschafft. Von weitem konnte er Amalia schon erkennen. In ein paar Minuten würde er bei ihr sein und dann würde er noch einmal erzählen müssen was geschehen war. Musste noch einmal erleben was er versucht hatte zu verdrängen. Der Sohn des Richs atmete noch einmal tief durch und überwand dann die letzten Meter bis zur Heilerin. Er band das Pferd an einem der wenigen Bäume an, welche die Weide an einer Seite umsäumten und lief zu Amalia. Er räusperte sich kurz, damit sie nicht erschrak wenn er sich ihr näherte. „Heilsa Amalia.“
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Amalia wusste nicht einmal, was sie hier überhaupt tat. Wieso war sie hier auf den Weiden und wann war sie hier her gegangen? Es kam immer wieder vor, dass sie irgendwo war, aber nicht genau wusste wie sie den da überhaupt hin gekommen war. Aber im Grunde war es ihr auch egal. Nachdenklich hatte sie sich auf das verbrannte Feld gesetzt gehabt und einfach nur nach vorne gestarrt. Irgendwann hatte sie Schritte hinter sich gehört und schließlich umgewandt. Als sie Aswins Bruder auf sie zukommen sah, zuckte sie kurz zusammen und unterdrückte den Drang danach einfach wegzulaufen. Sie konnte ihm nicht ewig aus dem Weg gehen. Als er näher an sie heran trat, blickte sie auf und zwang sich zu einem freundlichen Lächeln. „Heilsa Arvid.“
Beiträge: 92 Mitglied seit: 17.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Lautlos setzte er sich neben Amalia auf die verbrannte Weide, auch wenn es etwas unbequem zum sitzen war. Es gab wichtigere Dinge als sich darüber zu beschweren, dass der Boden unbequem war. „Es tut mir Leid, dass ich die aus dem Weg gegangen bin. Nein, eigentlich bin ich dir nicht aus dem Weg gegangen, aber irgendwie…ach ich weiß auch nicht.“ Murmelte der Sohn des Richs vor sich hin. Er wusste nicht genau was er sagen solle oder was er hier überhaupt tat. Rasch warf er einen Blick auf die Heilerin neben sich und musste sich eingestehen, dass sie wirklich eine hübsche Frau war. Zu dünn, aber eindeutig hübsch. Ihre langen braunen Haare hingen in Locken ihren schlanken Rücken hinunter und ihre Augen hatten eine wunderschöne Farbe, auch wenn sie im Moment betrübt wirkten.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Amalia schüttelte leicht den Kopf, als Arvid anfing sich bei ihr zu entschuldigen. Sie blickte ihn an und war einen Moment erstaunt über die Ähnlichkeit, die er mit seinem Bruder hatte. „Nein, du musst dich nicht entschuldigen Arvid. Ich weiß was du sagen willst. Ich…ich bin dir aus dem Weg gegangen. Nicht weil ich etwas gegen dich habe.“ Warf sie gleich ein, denn sie wusste wie dämlich ihre Worte klangen. „Ich…ich möchte so viel wissen…über das was geschehen ist und….über seinen Tot. Aber ich habe Angst, dass ich es nicht verkrafte und du auch nicht.“ Fügte sie leise hinzu und musste sich bemühen, dass er sie trotz ihrer brüchigen Stimme verstand. „Noch immer habe ich das Bild vor mir, wie du mit ihm zurück zum Tross gekommen bist. Wie er dalag, auf diesem wunderschönen Pferd. Sein Gesicht war so bleich und dennoch….irgendwie wirkte er erlöst. Ich….ich bin egoistisch. Denn ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das Aswin wieder hier bei mir ist, anstatt auf ihn Stolz zu sein, dass er als Krieger gestorben ist. Als er für die Menschen aus seinem Dorf gekämpft hatte und versuchte sie zu beschützen.“ Während sie sprach, kullerten einzelne Tränen aus ihrem Augenwinkel, doch diese bemerkte sie nicht einmal.
Beiträge: 92 Mitglied seit: 17.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Reden, reden war etwas gutes. Das hatte Swana ihm zu mindestens gesagt. Auch wenn er für sich entschlossen hatte, dass es nicht das beste war, musste es nicht heißen, dass es anderen genauso ging. Schweigend saß er da, während Amalia einfach losredete. Er sagte nichts, unterbrach sie nicht. Irgendwo tief in seinem inneren war er froh darüber, dass sie ihn all die Dinge die sie wissen wollte nicht gefragt hatte, denn es stimmte was sie sagte. Er würde es nicht ein zweites Mal überstehen. Als Arvid sah, wie ihr die Tränen über die Wange kullerten, zuckte er instinktiv mit seiner Hand und wollte sie wegwischen, doch dann sah er ein, dass es vielleicht das falsche gewesen wäre. Stattdessen legte er seine Hand auf die ihre, ganz unverbindlich, einfach um zu zeigen, dass er in der Nähe war. Nun war es an ihm seinen Kopf zu schütteln. „Nein, das ist nicht egoistisch, Amalia. Du liebst ihn, auch nach seinem Tod. Und es gibt nichts, was man sich mehr wünscht, als das die geliebte Person wieder bei ihm ist. Mariks Mutter ist erst vor kurzem verstorben und ich habe mir seither jeden Tag gewünscht, das sie wieder bei uns wäre. Aber das schlimmste ist, dass ich nicht wollte das sie wegen Marik wieder bei uns ist, sondern wegen mir. Ich habe sie so schrecklich vermisst und tue es immer noch, das ich keine Worte dafür finden kann. Es ist nicht egoistisch sich das zurück zu wünschen, was einem am meisten bedeutet.“
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die Heilerin schenkte Arvid ein kurzes Lächeln, als dieser betonte, dass es nicht egoistisch von ihr war was sie dachte. "Danke, das ist lieb von dir." Sie wusste nicht was sie sonst noch sagen sollte, denn irgendwie hielt sie es nicht mehr aus, das alle ständig von ihr wollten, dass sie über das sprach, was sie bedrückte. Wieso wollte niemand einsehen, dass es für sie einfacher war, wenn sie nicht ständig darüber sprechen musste? Weder ihre Familie, noch Swana oder die anderen Menschen im Dorf verstanden, dass es nicht besser werden würde nur weil sie über das sprach was passiert war. Es würde nichts ändern, es würde ihn nicht wieder zurückbringen und es würde nicht dazu beitragen, dass es ihr besser ging.
"Das soll nicht unhöflich wirken Arvid, aber kann ich dir irgendwie weiterhelfen?" Nicht das sie Arvid nicht mochte oder sich nicht mit ihm unterhalten wollte, es war nur so, dass sie das Gefühl hatte einfach einmal einen Moment alleine zu sein. Es schien ihr, als würde man sie auf Schritt und Tritt verfolgen, was natürlich Blödsinn war, denn sie war nun einmal die Heilerin des Dorfes und wenn es etwas gab, dann ersuchte man sie eben um Hilfe.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
NAME DES PLAYS
Monat und Tageszeit: [Bitte tragt hier den Monat und die Tageszeit ein. Bsp: Mitte September| Nachmittags] Beteiligte Charaktere: [Bitte hier die beteiligten Charas eintragen. Wenn das Play für alle offen ist, dann schriebt einfach OFFEN hin] Plot: [Hier könnt ihr eine kurze Beschreibung eures Play geben. Was ist geplant?]
Wiedereinstieg
Timeline: Parallel zu Merlind am Tor / April
Gleich nach seinem Unterricht bei Achodis war Lucan auch an diesem Nachmittag, wie so oft, zur Weide gegangen, um seine kleine Stute zu besuchen. Bruna war nun bald so groß wie ein ausgewachsenes Pferd, was jedoch nicht hieß, daß man sie schon reiten konnte. Dennoch hatte Lucan schon vor ein paar Wochen angefangen, sich ab und zu vorsichtig auf ihrem Rücken niederzulassen - so wie auch jetzt, als er sich sachte vom Zaun löste, auf dem er saß.
Geschickt kletterte er auf den Pferderücken, wo er ein, zwei Minuten sitzen blieb und Bruna ausgiebig streichelte. "Schön machst du das!" sprach er ihr freundlich ins Ohr, ein kleines, stolzes Grinsen auf den Lippen. Nach ein paar Minuten rutschte er wieder von ihrem Rücken runter, wobei er abermals den Zaun als Abstiegshilfe benutzte.
Breit grinsend griff er nach dem Führstrick und fuhr Bruna mit zwei Fingern kraulend über das obere Nasenfell. "Na komm!" Ein kurzes, doppeltes Schnalzen, und die Stute setzte sich brav in Bewegung. Auch Lucan begann automatisch, etwas schneller zu laufen, da Bruna in leichten Trab verfallen war. Unter der kleinen Baumgruppe angekommen, schnalzte er erneut leise mit der Zunge, und Bruna verfiel in zügigen Schritt, bis sie schließlich an seiner Seite stehen blieb. "So ist gut - hey!" Lachend stolperte er rückwärts, als Bruna ihn spielerisch mit dem Kopf anstubbste. Heute hatte er zwei Apfelstückchen für sie mitgebracht, die er von seinem zweiten Frühstück aufgespart hatte, das Livia ihm meist zu Achodis mitgab. "Später!" sagte er, nun etwas strenger, seine Hand locker, aber bestimmt, auf ihre stumpende Nase gedrückt.
"Bleib ..." Langsam ging er vor ihr zurück und hob, zum Zeichen, daß sie warten sollte, die rechte Handfläche in die Höhe. Erst, als die andere Seite der Weide erreicht hatte, ließ er den Pfiff ertönten, der ihr das Signal zum Galopp gab.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Schnell lief Rupert zu den Weiden, wie Yngve ihm aufgetragen hatte. Schon von weitem sah er Lucan mit seinem Fohlen. "Lucan! Lucan!", rief der Junge schon von weitem und war ziemlich aus der Puste, als er bei Lucan ankam. "Lucan... Yngve schickt mich, du sollst sofort zum Tor kommen. Da ist ein Mädchen, das sagt, es sei deine Schwester..."
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lucan war eben dabei, die Hälfte des ersten Apfelschnitzes an Bruna zu verfüttern, als plötzlich vom Zaun her lautes Rufen ertönte. "Jah?" Verwirrt wandte der blonde Junge sich um, als er Rupert heranstürmen sah, der schließlich nach Luft schnappend vor ihm stehen blieb. Lucan überlegte schon besorgt, ob vielleicht etwas passiert war, als der andere Junge etwas so unglaubliches sagte, daß ihm erst einmal der Mund offen stehen blieb. "Meine ... Schwester?!" fragte er und schüttelte verwirrt den Kopf. Doch schlagartig fing sein Herz an zu pochen. "Ich, ähm ... ja, ich komm gleich!" brachte er hervor und starrte verdattert Bruna an, so als könnte die kleine Stute all die stummen Fragen beantworten, die in seinem Kopf zu wirbeln begannen.
Seine Schwester? Merlind?! Konnte das wirklich sein ...? Lucan schluckte nervös. Sein Herz tat beinahe weh vom Pochen, als er die Schreckensbilder aus jener Nacht in seiner Erinnerung heraufbeschwor, sich zu erinnern versuchte, was er damals gesehen hatte. Und gehört ...
Überall war Feuer, Kampfgeschrei, und seine Mutter hatte irgend etwas gerufen ... „Nicht meine Tochter - nicht meine Kinder!!!" - Und dann war da dieses schaurige, dieses sterbende Geräusch gewesen ... All das Blut, in dem Mutter, Vater, ihr Hund und auch seine Brüder lagen ... Wo war Merlind gewesen? Hatte er sie gesehen? Oder nicht? Und dann der Traum. Raban hatte nur ... gelächelt. Irgendwie gelächelt.
Der Junge blinzelte verwirrt, versenkte nachdenklich die Fingerspitzen hinter Brunas Ohr. "Ich ... schirr nur noch schnell Bruna ab, dann komm ich!" meinte er endlich zu Rupert. Doch auch während er das tat, erschien jede einzelne routinierte Bewegung plötzlich wie ein verschwommener Traum zu sein. Wie die Träume, die er auf dem Rückweg von ihrer Suche gehabt hatte. Konnte das wirklich wahr sein?
"Los Mädchen, lauf!" So aufmunternd sein Klaps auf Brunas Flanke sonst war, diesmal fiel er um einges sanfter und eher fahrig aus. Sogar Bruna selbst trabte recht gemütlich davon, nicht ohne sich fast schon verwundert zu ihrem kleinen Herrn umzusehen. "Wie sieht sie denn aus?" fragte er Rupert, während er sich im Laufschritt zum Weidetor aufmachte. Immer noch klopfte sein Herz wie verrückt, so daß er sich leicht atemlos fühlte.