Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
Dieses Forum ist optimiert für Mozilla Firefox. In anderen Browsern kann es zu Abweichungen und Schwiergkeiten in der Ausführung kommen.
WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die Töpferhütte welche von der alten Brodwada auf Eila übergegangen ist, liegt etwas zurückgesetzt vom Dorfplatz am Rande der Siedlung. Die Töpferei selbst besteht aus einem Raum von etwa vier Schritt Länge und Breite. Die Wände werden nur von der dem Dorfplatz zugewandten Türöffnung unterbrochen. Gegenüber der Tür ist im Dach eine Öffnung direkt über der kleinen Feuerstelle, einem Lehmofen, der jedoch frei im Raum steht und nicht an der hölzernen Hüttenwand. Mittig im Raum ist der eigentliche Arbeitsplatz Eilas, die mit Fußkraft betriebene Töpferscheibe daneben noch ein weiterer Arbeitstisch auf dem Gerätschaften für das Handwerk abgelegt sind und Gefäße mit verschiedenen Mineralien stehen die für die Formbarkeit des Tons oder die spätere Glasur wichtig sind. An den Wänden entlang sind auf Brettern die fertigen oder noch ungebrannten Tonwaren zum Trocknen aufgestellt. In einer Ecke befindet sich eine im Boden eingelassene, hölzerne Klappe unter der die Töpferin ihre Tonvorräte kühl und feucht lagert. Hinter der Töpferei ist der Brennofen errichtet. Dieser gleicht in seinem Aussehen einem großen Bienenstock mit einer Brennkammer unten und einer darüberliegenden, glockenförmigen Kammer für die Keramik. Zwischen den beiden Kammern sind Löcher in Decke bzw. Boden. Die untere Kammer hat einen Rauchabzug und wird mittels eines Blasebalgs belüftet, solange die Öffnung zum Holznachlegen mittels einer großen Kachel verschlossen ist. So wird auch die Temperatur für den Brennvorgang verändert. In der obere Kammer muss für jeden Brennvorgang neu eine mit Ziegeln und Lehm zu verschließende Öffnung geschaffen werden um die Tonwaren hineinzustapeln oder zu entnehmen. Die meisten waren werden zwei Mal gebrannt, einmal zum Härten und einmal zum Glasieren.
Durch ihre günstige Lage am Rande des Dorfes war die Töpferei beim Überfall durch die Römer bestens geschützt. Sie gehört zu einem der wenigen Gebäude die dem Feuer und der Zerstörungswut der Römer trotzden konnte.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Neues Feuer - Glück im Unglück (Wenige Tage nach der Rückkehr der Flüchtlinge)
Bangen Herzens hatten Eila ihre Schritte zu der alten Werkstatt geführt. Der Bote, welcher in Siegmars Dorf zurückgesandt worden war um sie alle zur Rückkehr zu rufen, hatte zwar vage zu berichten gewußt, dass einige wenige Gebäude im alten Dorf noch erhalten geblieben waren und auch die Töpferwerkstatt darunter war, aber die junge Witwe des Schreiners war doch unsicher gewesen, ob wirklich dieser Zipfel des Glücks doch noch in ihrer Hand geblieben war. Die Schreinerei, dieses große, dreigeteilte Haus - Wohnbereich, Schafstall und Werkstatt unter einem Dach, war vom Brand im Dorf arg in Mitleidenschaft gezogen und Eila fehlten bei Weitem die Mittel, jetzt schon an einen Wiederaufbau zu denken - zumal sie nun allein dastand mit Alans ungeborenem Kind unter dem Herzen ... Natürlich waren da noch Grimoald und Roald mit ihren Frauen und Familien und in gewisser Weise auch noch Thyra, doch die hatten auch ihre eigenen Leben wieder zu ordnen und den Besitz zu sichern. Vielleicht würde sich Marwin - ja praktisch ihr Neffe - eines Tages der Schreinerei annehmen?
Nun also 'ihr Lebensunterhalt' die Töpferei - diese und Alans Schafherde, das war ihr geblieben vom alten, geliebten Dasein. Die junge Frau näherte sich der Werkstatt von der Rückseite her und traf so zuerst auf den Brennofen, der im unteren Teil - der Brennkammer - noch erhalten war. Die 'Glocke' darüber war zum Teil eingefallen, doch dies war ja kein großes Unglück, schließlich musste sie bei jedem Brennvorgang etwas abgetragen werden. Die Ziegel waren noch da und wenn man das Leder des Blasebalgs neu fetten würde, dann ginge es sicher den Brennofen wieder in Betrieb zu nehmen. Eila schluckte einen Teil ihrer Sorgen hinunter und umrundete die Ecke der eigentlichen Werkstatt, bis sie zur Tür hineinspähen konnte. In dem quadratischen Raum war es recht dunkel. Dies war ein gutes Zeichen, denn es bedeutete, dass er eines der wenigen noch intakten Dächer des alten Dorfes besaß. Die Bodenklappe in der Ecke war aufgerissen und überall in der Werkstatt und auf den teilweise herabgefallenen Brettergestellen waren Tierspuren und -hinterlassenschaften zu finden - doch nichts, was ein guter Besen und genügend Fleiß nicht beseitigen könnte ... Ihre Bank, die auf der sie vor der Töpferscheibe gesessen hatte, war umgestürzt und daher nicht so von Schmutz befallen. Eila bückte sich mit einem kleinen Stöhnen und richtete den Sitz wiedxer auf bevor sie sich schwer auf die Bank fallen ließ und das Gesicht in den Händen verbarg. Tränen traten in ihre Augen und quollen zwischen den Fingern hervor - halb aus Erleichterung, dass ihre Werkstatt so glimpflich davongekommen war - halb weil sie mit diesem Gedanken wieder der Verlußt überkam, den sie persönlich aber auch so viele aus dem Dorf erlitten hatten - Besitz, Heim und geliebte Menschen.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Amalia wusste nicht genau warum ihre Schritte sie in Richtung der Töpferei getragen hatten. Sie hatte einfach nur ein wenig spazieren gehen wollen, denn sie hielt es nicht länger in ihrer Hütte aus. Irgendwie hatte sie das Gefühl bekommen, als würden die Wände immer näher kommen und versuchen sie zu erdrücken. Beinahe fluchtartig hatte sie daraufhin die Hütte ihres Bruders verlassen und war einfach gelaufen. Die kühle Luft des Tages hatte sie frösteln lassen, denn in ihrem übereilten Aufbruch hatte sie vergessen ein Tuch oder etwas ähnliches mitzunehmen. So schlang sie also die Arme um ihren Oberkörper um sich ein wenig zu wärmen. Langsam wurden die Tage immer kürzer und die Nächte länger. Die Temperaturen wurden stetig kälter und der Nebel verharrte nun länger auf den Feldern. Der Winter kam und schickte die ersten Boten.
Vor der Töpferei blieb sie einen Augenblick stehen und holte tief Luft. Sie wusste nicht genau warum sie hier war, was sie hier her gebracht hatte, aber irgendetwas hatte veranlasst, das ihre Schritte sie hier her gebracht hatte. So gerne sie auch daran glauben würde, das die Götter ihr einen Weg wiesen, so sehr zweifelte sie daran. Immerhin hatten sie ihr ihre Liebe genommen. Nach nur wenigen Schritten erblickte sie Eila, die auf einer Bank saß und das Gesicht in den Händen verborgen hatte. Amalia seufzte leise und trat vorsichtig an sie heran. Langsam setzte sie sich neben Eila auf die Bank und legte eine Hand auf ihren Rücken. Sie wusste nicht was sie sagen oder tun sollte, doch sie wusste wie Eila sich fühlte.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Clodwig hatte mit seinen Männern beim Aufbau geholfen. Und dann noch etwas gefunden und noch etwas...immer wieder fand er Gründe, wieso er bleiben musste. Seine Männer fanden es nicht so schlimm. Sie halfen gerne und die jungen Krieger versuchten eh meist in anderen Dörfern und Gauen bei den Frauen zu landen. Er natürlich nicht. Nein. Niemals. Er blieb stehen. War er doch nur ein wenig im Gedanken umher gegangen. Dann sah er sie. Eila... so wunderschön...und so... traurig. Das mochte er nicht besonders. Was sollte er sagen? Tun? Er ging auf sie zu, drehte ab, wieder in ihre Richtung... bis es zu spät war. Du Ideot! Nannte er sich selber im Gedanken und sah wie Die Heilerin dieses Dorfes sich Eila annahm. Das war vermutlich auch besser so. Viel besser. Er drückte sich noch ein wenig in der Nähe herum, kontrollierte dabei das ein oder andere dach oder eine Wand... natürlich nur um ihr näher kommen zu können. Nicht das er es zugeben würde.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila war so in ihrem Kummer und den tränenreichen Gedanken über die schöne Vergangenheit und die zweifelhafte Zukunft versunken gewesen, dass sie die Nähe der Heilerin erst wirklich bemerkt hatte, als diese schon neben ihr auf die hölzerne Bank sank. Fast erschreckt zuckte die junge Frau zusammen, als Amalia ihr tröstend die Hand auf den Rücken legte - ausgerechnet Pharamonds Schwester, die doch selbst einen so großen Verlußt erlitten hatte!
"Amalia ... was ... Du?", die Töpferin war im ersten Moment fast ebenso sprachlos wie ihre Besucherin - dann drehte sie sich einfach halb zu der Anderen hin und nahm sie in den Arm. "Du zitterst ja, oder bin ich das?" Eila war sich nicht sicher und hätte es jeder von ihnen oder auch tatsächlich beiden zugetraut. "Es ist schwer, so schwer wieder hier anzukommen, meine alte Werkstatt - unser Dorf - wird wieder aufgebaut ... und doch wird es nie wieder so werden wir früher ohne ..." Die junge Witwe zuckte hilflos mit den Schultern, war sich aber sicher - sehr sicher - dass Amalia sie verstand. "Thyra hat gesagt, dass wir sie nicht verraten, wenn wir wieder glücklich werden - dass sie es uns wünschen! ... Glaubst Du das auch - dürfen wir das?"
Die Töpferin hatte Amalia noch immer umarmt, nahm jetzt aber etwas Abstand, damit sie der Heilerin ins Gesicht sehen konnte. In Eilas Augen standen Tränen, bange Sorge und ... Hoffnung.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Schweigend hatte sie sich zu Eila auf die Bank gesetzt gehabt und ihren Blick zum Boden gerichtet gehabt. Sie wusste nicht genau was sie hier eigentlich wollte, aber aus irgendwelchen Gründen war sie hier hergekommen. Als Eila aufsah schenkte ihr Amalia ein kleines Lächeln und nahm die Töpferin in den Arm. Es tat ihr von Herzen leid, dass die junge Frau ein solch schlimmes Schicksal erleiden musste und noch dazu ein Kind alleine aufziehen musste. Auf Eilas Frage hin wusste Amalia keine Antwort und zuckte nur kurz mit den Schultern. Sie konnte nicht sagen ob es nur Eila war, die zitterte oder ob sie selbst es nicht auch tat.
Eilas Worte entsprangen genau ihrer Seele. Es war das was auch die Heilerin fühlte. Hier zu sein war so schwer. Alles schien so wie immer zu sein und doch fehlte etwas ganz entscheidendes. Sie wusste das sie meisten Menschen hier jemanden verloren hatten und dennoch sah es bei ihnen so leicht aus einfach weiterzumachen. Amalia fragte sich jeden Tag woher sie diese Kraft nahmen. Amalia sah in Eilas tränennasse Augen und wusste nicht genau was sie dazu sagen sollte. Es war eine Frage mit der sie sich nicht beschäftigt hatte, denn sie hatte Angst vor der Antwort gehabt. So zuckte sie mit den Schultern und antwortete Eila ehrlich. "Ich weiß es nicht, Eila. Auf der einen Seite bin ich mir sicher, das Alan und ...Aswin sich für uns wünschen würden, das wir wieder glücklich sind. Doch auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen mein Leben mit einem anderen Mann zu teilen. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen einmal jemanden so zu lieben wie Aswin."
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila hörte der anderen, trauernden Frau zu und nickte dann tapfer. Mit einer Ecke ihres Tuchs versuchte sie die Tränen aus den Augen und von den Wangen zu wischen. Sie sah nach unten auf Ihren Schoß und wurde wieder einmal durch die leichte Wölbung ihres Leibs daran erinnert, dass es mindestens einen Grund gab der sie bewegen mochte ihren Kummer zu überwinden und das Leben wieder anzunehmen - wie immer es sich ihr in der Zukunft erweisen würde. "Ach Amalia - ich weiß auch nicht wie das geht und ob ich jemals ..." Eila hob die Hände und 'wedelte' leicht in der Luft herum als ihr die Worte ausgingen. "An Alans Seite war ich eine Frau, ich fühlte mich ganz ... ich war geborgen und habe nur Glück für meine Zukunft gesehen. - Und nun? Nun bin ich wieder wie ein Mädchen, unvollkommen, fast linkisch, manchmal hilflos ... Ich wohne sogar wieder bei meinen Brüdern!" Eila musste unwillkürlich ein leichtes Lächeln um den Mund zulassen - es hatte sich ja so angehört, als sei dies ein 'furchtbares Los' in Grims Hütte zu leben! "Entschuldige, ich sollte nicht scherzen ... Bei allem Kummer habe ich es doch besser getroffen als Andere, ich habe noch meine Töpfereiund die Schafe, ein Dach über dem Kopf und Alans Erinnerung im Herzen - und darunter." Und eine winzige Tür zu einer kleinen Kammer meines Herzens steht schon einen Spalt offen ... , dachte Eila, aber das war nichts, was sie Amalia jetzt erzählen würde ... Eigentlich hatte Eila schon als junges Mädchen eher daran gedacht, eines Tages von einem Fremden 'verzaubert' zu werden ... und dann hatte doch überraschend Alan ihr Herz so tief berührt.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Zu wenig. Er konnte einfach zu wenig hören. Zu weit weg war Clodwig. Der Krieger wurde immer nervöser. Die Trauer der beiden Frauen schien ja beinahe greifbar zu sein. Damit konnte er nicht besonders umgehen. Langsam überlegte er sich einen Weg an den Beschädigungen der Hütten entlang zu den beiden. Sein Herz schlug so laut. Was sollte er sagen? Dumm! Er war ja so dumm! Wie lächerlich war das was er nun tat? Dann war er nahe genug... Alans Herz? Und darunter? Warum kam da eine Träne? Es war so wie es war. Clodwig kannte es doch von sich... nur das er kein Kind hatte, in dessen Augen er seine Frau hatte sehen können... Aber war es dann nicht besser Eila in Ruhe zu lassen? Weg zu gehen? Wieso war er nur geblieben? Und warum war er weiter gegangen. Erschrocken sah er auf, als der Krieger bemerkte, das er nun beinahe vor ihnen stand. Abwechselnt sah er beide Frauen an. Stolpernd ging er zurück. "Oh... Heilsa...ich wollte nicht stören...bin nur eben...die Hütten überprüfen. Naja... bis dann... oder so."
Na toll! Ganz toll! Was für ein Jammerlappen! Was für ein lächerliches Bild gab er denn jetzt wieder ab? So sprach kein Mann! So sprach er nicht! Noch nie! Naja, fast nie. Er räusperte sich und versuchte einfach sich auf das Dach der vor ihm stehenden Hütte zu konzentrieren.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Amalia wusste genau wie Eila sich fühlte oder sie ahnte es zu mindestens. Die Heilerin wusste, dass es Menschen in Alarichs Dorf gab, die ein noch schlimmeres Schicksal erleiden mussten wie sie oder wie Eila. Und dennoch wollte es ihr nicht gelingen ihren eigenen Kummer beiseite zu schieben. Ganze Familien waren umgekommen, dagegen war ihr Verlust kaum nennenswert. Doch Aswins Tod hatte ein Loch in ihr Herz gerissen und die Heilerin konnte nicht daran glauben, dass es jemals besser werden würde. Schweigend lauschte sie den Worten der werdenden Mutter und fragte sich, ob sie sich anders fühlen würde, wenn Aswin und sie verheiratete gewesen wären. Etwas das sie sich sehnlichst gewünscht hatte, doch es hatte nicht sollen sein. Gerade erst hatte sie Pharamond davon überzeugt gehabt, das Aswin, trotz seines schlechten Benehmens des letzten Winters, der Mann war dem sie ihr Herz geschenkt hatte. Einer gemeinsamen Zukunft hatte nichts im Weg gestanden und dann…dann hatten die Römer angegriffen. Und ihren Traum von einer gemeinsamen Zukunft mit Aswin zerstört. Die Heilerin konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr sie die Römer für das hasste was sie ihr und was sie den anderen Menschen in Alarichs Dorf angetan hatten.
Amalia griff nach Eilas Hand und hielt diese in ihrer. Es war schwer auf all das etwas zu erwidern, denn ihr fehlten die Worte um all das auszudrücken, was sie sagen wollte. Die Heilerin lächelte leicht auf Eilas Worte hin. „Wieso nicht? Lachen ist gesund für die Seele und warum sollten wir uns das nicht erlauben dürfen? Wir trauern um zwei wundervolle Männer, doch ein Scherz sollte uns erlaubt sein. Findest du nicht?“ fragend blickte sie Eila an und hielt noch immer ihre Hand. Überrascht blickte sie auf, als jemand zu ihnen trat. Amalia kannte den Mann nur vom sehen aus Siegmars Dorf und war ein klein wenig verwirrt ihn hier zu sehen. Doch sie fragte nicht weiter nach, denn der Mann schien etwas verlegen zu sein und stotterte hilflos vor sich hin. „Heilsa.“ Begrüßte sie ihn freundlich.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila atmete gerade etwas auf, weil Amalia ihr versicherte, dass es keine Schande war auch in der Trauer einmal fröhlicher zu sein. Dankbar drückte sie die Hand der Heilerin, doch bevor sie noch Gelegenheit hatte etwas zu erwidern wurde die Zweisamkeit der Frauen gestört.
Mit einem halb erstickten Schreckens-Seufzer reagierte die Töpferin auf das unerwartete Auftauchen des Mannes, ausgerechnet des Mannes der gerade noch einen Zipfer ihrer Gedanken beschäftigt hatte!
Eila sah Clodwig mit großen Augen an, dann zu Amalia hinüber und wurde mit einem Mal rot vor Verlegenheit - so wie in früheren Mädchentagen ... "Oh, ja ... Heilsa, Chlodwig ..."
Eila versuchte zu erfassen, was der nur noch halbwegs Fremde da sagte oder meinte. Natürlich hatte sie gewußt, dass er noch im Dorf war und weiter beim Wiederaufbau half. Sie hatte ihn auch schon einige Male kurz und aus weiterer Entfernung gesehen - eigentlich überraschend oft - aber es hatte nie Gelegenheit für mehr als ein 'Heilsa!' gegeben ... Und nun stand er direkt vor ihr, und Amalia war dabei ...
Die junge Witwe schluckte einmal schwer und überwand sich dann - trotz der Heilerin - zu einer vorsichtigen Frage: "Du bist nur hier um nach den Hütten zu sehen - ich meine ausgerechnet jetzt?"
Eilas Herz schlug bis zum Hals, kaum das die Frage heraus war und schon kam sie sich absolut 'blöd' vor. Entsprechend wurde ihre Gesichtsfarbe kaum 'natürlicher'.
Fehlte nur noch, dass ich ihn in Grims Hütte einlade, damit ...
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Noch immer ärgerte Clodwig sich darüber, wie kindisch er war und wie viel Mühe er damit hatte, vernünftig zu sprechen. Sonst war es doch nicht so schlimm. Es erinnerte ihn an seine verstorbene Frau...sie hatte damals kurz gelacht und damit sein Herz gefangen...so wie es nun erneut gefesselt war. Etwas was der Krieger für unmöglich gehalten hatte. Vorallem nach so schneller Zeit.
Er hatte Amalia wohl ein wenig überrascht, was er aus ihrem Blick glaubte erkennen zu können...oder? Unsicher verzog sich sein Mundwinkel zu einem Grinsen. Ihren Freundlichen Gruß erwiederte er mit einem Nicken.
Das Seufzen von Eila hingegen ließ ihn kurz zucken. War es falsch gewesen? Sollte er jetzt besser gehen? Sein Blick ging hilflos umher, bis er ihre Augen traf. Starrte er sie etwa an? Tonlos bewegte sich sein Mund, ohne das er etwas sagte. Sie wurde rot... das hatte er nicht gewollt. Auch er sah zu Amalia, dann wieder zu Eila...was sollte er nun sagen? Er war der Mann, er hatte dafür zu sorgen, das man nicht schlecht von ihr denken würde. Aber es wollten ihm nicht die rechten Worte einfallen. Sie antwortete...das war doch gut. Und vollkommen ... normal. Er schenkte ihr ein offenes Lächeln und Augen, die er schon lange nicht mehr gemacht hatte.
Ob er diesesmal über das Heilsa hinaus kam? So recht wollte er es nicht glauben. Nur die Hütte? Ausgerechnet jetzt? Sein Kopf wurde leer. Clodwig machte beschwichtigende Gesten, bevor die Arme sich senkten und er sie mit großen Augen ansah. ... Sei einmal ehrlich und offen zu einer Frau... ganz direkt, ohne Umwege! und ohne zu stottern! Der Krieger schluckte. Er sah zu Amalia und wurde ein wenig unsicherer. "Naja... wenn ich ehrlich sein soll. Ich... ich wollte zu dir Eila. Aber..aber ich wollte euch beide nicht stören... ist wohl doch etwas unpassend... bitte verzeiht mir..."
Na toll! Und wieder redete er Schwachsinn! Ihre Gesichtsfarbe ließ ihn lächeln und gab ihm Mut. Doch dieser Mut reichte nicht um sich zu setzen...nur einen Schritt wieder nach vorn. So das er vor den Beiden Stand. Ob er nicht doch zu sehr störte?
Hätte es die Gelegenheit gegeben, Clodwig hätte seinen Besitz aufgezählt...aber nein! Dafür war es wesendlich zu früh. Würde es jemals diese Zeit geben? Fragend sah er beide Frauen nacheinander an. "Ich...störe ich? ... sonst ... ich würde euch beide zu einem Met einladen...wären wir zu Hause." Ja, genau. Beide ansprechen! Das war gut. Aber viel zu unsicher! Viel zu unmännlich! Wer will denn so einen Mann? Er war der beste Krieger...nach Siegmar und dessen Stellvertreter. Er war jemand! Aber irgendwie war das alles weg, wenn er Eila sah. Er fühlte sich wie der junge unerfahrene Krieger, der sein erstes Herz zu erobern versuchte.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Interessiert betrachtete sie was zwischen Eila und dem ihr weniger bekannten Mann vor sich ging. Bezog sich Eilas eben gestellte Frage darauf? Vermutlich, denn Blicke sagten oftmals mehr als tausend Worte und in diesem Moment hatte Amalia das Gefühl völlig fehl am Platz zu sein. Auch wenn Clodwig seine Worte auch an sie richtete, war es offensichtlich, das sie eigentlich Eila galten. Amalia lächelte leicht, denn sie freute sich für Eila, für deren ungeborenes Kind. Es würde für sie sicher alles leichter werden, wenn sie wusste, das es jemand gab der für sie sorgte.
"Du störtst nicht." Ergriff Amalia das Gespräch. "Ich wollte ohnehin gerade gehen." Das hatte sie zwar nicht vorgehabt, aber sie wollte den beiden nicht länger im Weg stehen, denn Clodwig schien etwas von ihr zu wollen und wenn es nur um wenige Sätze ging, die gewechselt wurden.
Amalia stand auf, strich ihren Rock glatt und blickte zu Eila. "Wenn die Trauer einmal zu stark werden sollte, dann zögere nicht zu mir zu kommen. Ich würde dir gerne ein offenes Ohr und offene Arme schenken, wenn du dies möchtest." Sie strich der werdenden Mutter kurz über den Oberarm und wandte sich dann an Clodwig. "Vielen Dank für deine Hilfe in unserem Dorf." Mit einem kleinen Lächeln unterstrich sie ihren Dank noch einmal und wandte sich dann zum Gehen um.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila war sich gar nicht sicher, ob sie sich nun über Chlodwigs Anwesenheit freute, oder ob sie ihr 'peinlich' war - aber dann nur, weil Amalia da war ud weil sie doch gerade über die erst vor kurzer Zeit Verlorenen gesprochen hatten ... Aber auch über neue Hoffnung und Lebensfreude.
Die junge Frau sah unsicher zu dem Mann vor ihr auf, der jetzt auch einen weiteren Schritt näher kam. Sie senkte den Blick wieder in den Schoß - blickte zu Amalia - wieder zu Chlodwig ...
Dann gab er es zu - er war wegen ihr gekommen - um sie zu sehen, mit ihr zu sprechen - keine Ausflüchte mehr ...
Die Töpferin fand den Mut, Chlodwig in die Augen zu sehen und seinem Blick Stand zu halten - er hatte es verdient!
Bei seiner Fast-Einladung lächelte Eila und schüttelte ganz leicht den Kopf. Sich von einem Mann in seine Hütte einladen lassen? - Na immerhin wäre ja noch Amalia dabei ...
Die Gestalt des Mannes vor ihr 'straffte' sich, Chlodwig machte für einen Moment einen durchaus selbstbewußteren Eindruck ...
Dann ergriff schn die Heilerin das Wort und Eila war sich nicht sicher, ob Chlodwig sie beide nicht doch 'störte', zumindest hatte er ihr Gespräch unterbrochen und nun auch beendet, denn Amalia wollte sich verabschieden. Sicher hat sie 'etwas' bemerkt- wie wäre es auch anders möglich!
"Danke Amalia, für alles und für dein Verständnis - ich meine, ich hoffe für Dich und ..." Eila wußte nicht mehr, was sie weiter sagen konnte, sagen durfte - vor dem fast fremden Mann. Sie legte ihre hand auf die hand der Heilerin, als diese Ihr über den Arm strich und drückte sanft und dankbar.
Amalia wollte gehen - und sie hier allein lassen mit Chlodwig - wäre das gut? Unwillkürlich kam der Töpferin Furhild in den Sinn, die ihre Augen und Ohren am liebsten überall hatte ...
"Chlodwig, wenn Du uns schon nicht einladen kannst, weil wir nicht bei Dir Zuhause sind, dann besuch uns doch einmal - also meine Familie in Grimoalds Haus! - Du weißt doch sicher welches?"
Die junge Witwe stand auf als Amalia die Töpferei verließ und trat ebenfalls vor den Eingang - sollte doch zumindest keiner behaupten können, sie habe 'Heimlichkeiten' mit Chlodwig ...
"Bist, bist Du meinerwegen noch so lange hier im Dorf?" fagte sie sehr leise und musterte Chlodwig mit gesenktem Kopf und erhobenem Blick.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Verwirrt sah Clodwig sich zwischen den Frauen um. Er hatte in der Tat nicht stören wollen. Aber nun war er sich nicht mehr so sicher, ob es eine so gute Idee gewesen war, her zu kommen. Auch wenn Eilas Augen für so einiges entschedigten... sogar für sein Gefühl ein absoluter Trottel zu sein.
Amalias Lächeln musste er einfach erwiedern. Es wurde zu einem leichten Grinsen. Dem was er in jungen Jahren gerne mal den Frauen entgegen geworfen hatte. Doch er besann sich und versuchte es ein wenig zu mildern. Sie wollte gehen? Erschrocken sah Clodwig Amalia an. Aber...dann wären Eila und er alleine. Und er hätte die Heilerin vertrieben. Hilfesuchend sah er Eila in die Augen.
Der Krieger reichte eine helfende Hand als Amalia aufstand. und sah sie fragend an. "Du musst wirklich nicht gehen.." Doch dann hielt er lieber den Mund, denn die offenen Worte von Amalia an Eila wollte er nicht stören. Ja, der Verlusst. Schuldbewusst sah der Marser nieder. Es war falsch hier zu sein...oder? Amalias dankende Worte erwiederte Clodwig mit einem offenen Lächeln. Er sah ihr nach und zeigte einen Moment noch in ihre Richtung als er sich Eila zuwandt. Sein Lächeln sollte dabei gewinnend wirken. Jedenfalls wenn es nach ihm ging. Sah sie etwa zweifelnd aus? Dagegen musste er etwas unternehmen. Ihr Blick war zwischendurch gesenkt gewesen. War sie unsicher? War er schuld?
Als sie dann seinem Blick begegnete war ihm als würde alles um sie herum stehen bleiben. Sanft erwiederte er ihren Blick. Es war als würde sie sein Unvermögen mit solchen Situationen umzugehen, einfach fortschieben. Seine Mimik zeigte deutlich seine Freude darüber.
Ihr Kopfschütteln war wohl ein 'Nein'. Aber es wirkte nicht verärgert. Das war gut. Sein Grinsen wurde wie damals... als er eine ganz besondere Frau für sich hatte gewinnen wollen. Doch diesesmal ... diesesmal war es keine Absicht. Es war als würde es von tief in ihm kommen. Und es gab ihm eine gewisse Selbstsicherheit.
Eine Einladung? War das eine? Seine Mimik wechselte von Überraschung über Verwirrung zur Freude. "Ja...ja, ich kenne es gut. Ich werde ganz sicher den Weg finden." Er nahm es sich für den folgenden Tag vor. Auch wenn er wusste das seine nervöse Ader es ihm schwer machen würde.
Der Krieger bemerkte ihre Haltung sowie ihren Blick und sah sie lächelnd, direkt an. Ihre Stimme war leise. Doch er hörte sie genau. Clodwig musste tief durchatmen und antwortete mit ebenso leiser Stimme. "Ja. Auch. Ich habe einem... Freund meine Hilfe versprochen. Aber erst nach dem Winter...denke ich. Es wäre schön, danach hierher zurück zu kommen. So...als Besucher. Und bis dahin... wollte ich hier bleiben...ja, ich wollte in deiner Nähe sein. Ich... ich hoffe es ist nicht unpassend. Bitte sei ehrlich. Also... Wenn du... es nicht möchtest...werde ich ... naja... euch nicht besuchen." Damit versuchte er natürlich so unverfänglich es nur ging auf den Besuch in Grimoalds Hütte anzuspielen. Ohne dabei zu... deutlich zu werden. Manchmal sprach er ja wirklich unsinn. Allerdings versuchte er jetzt gerade das Maß an Verwirrung gering zu halten.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die junge Frau rtunzelte leicht die Stirn und versuchte Clodwigs Ausführungen und Erklärungen zu folgen. Dabei sah sie aber nicht abweisend, sondern nur ein wenig 'hilflos' aus ... Er war also hier, weil er auf einen Freund wartete, dem er helfen wollte ... und er wollte in Ihrer Nähe sein ... und der Freund würde aber erst nach dem Winter kommen ... und Clodwig würde solange hier warten - als Besucher ... und wenn er 'unpassend' wäre, dann würde er sie doch nicht besuchen?
Eila sah Clodwig aus großen, fragenden Augen an. "Also wenn Du hier wartest, bis Dein Freund aus Eurem Dorf nachkommt - aber erstnach dem Winter ... das ist aber eine lange Zeit! - Und Du wartest hier auf ihn weil Du in meiner Nähe sein willst, ja?" Eila wurde schon wieder etwas rot um die Wangen und sah sich schnell um, ob sie beide bei diesem 'merkwürdigen' Gespräch wohl hoffentlich nicht beobachtet wurden ...
"Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ... ob es passend ist, aber Besuchen kannst Du meine Brüder bestimmt, bitte ... weil es sonst vielleicht nicht richtig ist, wenn wir zu zweit sind, oder ..."
Die junge Töpferin machte eine paar vage, wedelnde Gesten mit den Händen. Sie konnte sich einfach nicht so recht ausdrücken bei ihm. Am besten ich mache es kurz und überlasse es der Zeit was wird!, dachte Eila.
"Also, ich denke es wäre schön, wenn Du uns besuchst! ... Und später, wenn Du Deinem Freund geholfen hast, dann - dann ist vielleicht alles klarer und einfacher ... im Moment (die junge Witwe wirkte verunsichert und zaghaft) - im Moment ist alles noch so - neu ..."
Nach dem Winter, wenn das neue Jahr beginnt und das neue Leben in die Natur kommt und mein Baby ... dann wird Alan in Walhall Ruhe gefunden haben und dann ist es möglich - vielleicht ...
"Ich gehe jetzt heim, oder Du gehst .. und ich warte auf Deinen Besuch und auf den Frühling."
Die junge Frau wartete auf die Entscheidung des - fast noch fremden - Mannes.