Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Yngve packte gerade seine letzten Sachen zusammen, die er in ihr altes Dorf mitnehmen wollte, denn heute war der Tag, an dem der Trupp Männer aufbrechen sollte, die sich bei der Versammlung für den vorläufigen Wiederaufbau ihres Heimatdorfes gemeldet hatten.
Maíghread hatte seit der Versammlung kein Wort zu seiner freiwilligen Meldung gesagt, aber schon dort hatte er an ihrem Blick gesehen, dass sie nicht einverstanden war und er befürchtete, dass sich das bis heute nicht geändert hatte... Yngve seufzte, denn er empfand es als seine Pflicht, dies für sein Heimatdorf zu tun und sie würde sich ja auch schon bald wiedersehen. Es war ja nicht so, dass er jetzt mondelang weg wäre...
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Seit Yngve sich dafür entschieden gehabt hatte, bei dem Wiederaufbau des alten Dorfes zu helfen, hatte Maíghread kein Wort mehr darüber verloren. Sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Die Heilerin war nicht einverstanden das ihr Mann sie nun einfach wieder alleine lassen wollte, nach alldem was sie durchgemacht hatten. Sie sah es als seine Pflicht bei ihr und seinen ungeborenen Kindern zu bleiben, dafür sorge zu tragen das es seiner Familie an nichts mangelte. Doch stattdessen empfand er es als wichtiger ein Dorf wieder aufzubauen in dem sie einmal leben wollen würden. Das er dafür seine Familie zurücklassen musste schien ihm egal zu sein.
Die Heilerin machte kein Geheimnis daraus das es ihr nicht gefiel was er vorhatte und noch weniger machte sie am heutigen Tag ein Geheimnis daraus. Den heute würde es soweit sein. Yngve würde gehen und sie alleine zurücklassen, in einem Dorf das ihr unbekannt war, bei Menschen die ihr noch immer distanziert gegenüber waren. Sie würde wiedereinmal auf Yngves Familie angewiesen sein, ein Zustand der sie schier zur Verzweiflung trieb. In ihrerm Heimatdorf war sie eine intelligente, selbstständige und geachtete Person gewesen, hier war sie nichts von alledem. Hier war sie nur die Frau des Schmieds die zufällig auch noch Heilerin war.
Während ihr Mann damit beschäftigt war seine Sachen für den Aufbruch zu packen, hatte Maíghread sich mit einem Berg frisch gewaschener Wäsche in eine Ecke verzogen und flickte ein paar kaputte Stellen. Sie würdigte Yngve keines Blickes und sagte kein Wort zu dem was gerade geschah. Zu enttäuscht war sie darüber, das ihm sein altes, abgebranntes Dorf wichtiger war als seine Frau und seine Kinder.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Maíghreads Meinung hatte sich nicht geändert, das war sehr deutlich an ihrem Verhalten heute morgen zu merken. Sie hatte noch nicht ein Wort mit ihm gesprochen und als er angefangen hatte seine Sachen zu packen, hatte ihn die Heilerin nicht mal mehr eines Blickes gewürdigt.
Seufzend ließ Yngve den Beutel sinken, in den er gerade ein paar Vorräte packen wollte. So konnte er nicht gehen und so wollte er auch nicht gehen... „So kann es nicht gehen, Maíghread“, meinte er und ging zu seiner Frau hinüber. „Ich, weiss, oder kann mir denken, dass du mit dem, was ich gerade tue nicht einverstanden bist“, fuhr er fort, als er bei ihr angekommen war, „aber sag mir bitte warum, anstatt zu schweigen und mich auszuschließen.“ Er wusste und konnte es auch nicht wissen, dass sie es als so belastend empfand, auf seine Familie angewiesen zu sein, denn so deutlich hatte Maíghread dies nie gesagt. Auch verstand er es nicht, warum sie nicht mit ihm redete, hatten sie sich doch erst vor ein paar Tagen erneut versprochen, immer über alles zu reden....
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Du hast für dich entschieden zu gehen ohne mit mir darüber zu sprechen, also sehe ich keinen Grund mit dir über meine Gründe zu sprechen." Gab sie patzig zur Antwort und blickte nicht zu ihm auf. Sollte er doch denken was er wollte, sie würde ihre Meinung weder heute noch morgen ändern. Yngve hatte einfach beschlossen mitzugehen und das obwohl sie solche Entscheidungen immer gemeinsam treffen wollten, doch er hatte sie einfach übergangen. So wie es alle Männer in diesem Dorf mit ihren Frauen machten. Im gegensatz zu Caledonien hatten die Frauen hier überhaupt nichts zu sagen. Wie gerne hätte sie geglaubt, dass Yngve anders darüber dachte doch sie war nun eines besseren belehrt worden.
"Der einzige der andere ausschließt bist du." Diesen kleinen bissigen Kommentar hatte sie sich dann doch nicht verkneifen können, obwohl sie sich geschworen hatte nicht weiter mit ihm zu reden. Verbissen blickte sie auf ihre Arbeit und machte sich akribisch daran ein kleines Loch auszubessern.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Yngve starrte sein Frau an. Wann hätte er denn mit ihr darüber reden sollen? Sich mit ihr besprechen sollen? Der Rich hatte auf der Versammlung, nachdem die Mehrheit des Dorfes entschieden hatte zurückzukehren, Freiwillige gesucht... da war keine Zeit geblieben, um erst darüber zu diskutieren.... Was hatte Maíghread nur in letztet Zeit? Wenn sie mit irgendetwas nicht einverstanden war, benahm sie sich gleich zickig... dass ihr Heimweh so stark war, dass es derart auf ihre Stimmung drückte, ahnte der Schmied nicht, und dass die Schwangerschaft noch ihr Übriges dazutat, auch davon hatte er keine Ahnung... Natürlich wusste Yngve, dass in Caledonien die Frauen in noch viel mehr Dingen um Rat gefragt wurden, wie bei den Marsern und dass es üblich war, dass sie an solchen Versammlungen teilnahmen, aber wer wusste, nicht Maíghread auch hier sehr darunter litt, dass sich in diesem Punkt die Gebräuche der Caledonier so sehr von denen der Germanen unterschied.
"Ich tue was?", fragte Yngve ungläubig und ging vor Maíghread in die Hocke, griff energisch, aber nicht grob, mit der einen Hand nach ihren Hönden, um sie am weiternähen zu hindern, und wesentlich sanfter mit der anderen Hand unter ihr Kinn, um sie zu 'zwingen', ihn anzusehen. "Eklär mir bitte, was das soll, Maíghread. Ich habe dich nicht ausgeschlossen. Die Entscheidung mitzugehen musste in dem Moment getroffen werden. Auf der Versammlung war keine Zeit, um sich mit die abzusprechen, also kann es nicht alleine diese Entscheidung sein, die dich so wütend macht..." Abwartend sah der Schmied seine wunderschöne tempramentvolle Frau an, die wenn sie so aufgebracht war, noch schöner aussah.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Böse funkelte sie ihren Mann an, als dieser ihre Hände festhielt, sodass sie nicht weiternähen konnte. "Nein? Du hast mich nicht ausgeschlossen? Gut das wir darüber geredet haben." Die Ironie in ihrer Stimme war deutlich zu sehen. Sie konnte nicht glauben das Yngve der festen Meinung war er hätte sie nicht ausgeschlossen. Das hatte er, denn das er mitgehen würde war seine Entscheidung gewesen und keine gemeinsame. Nun würde er auch mit den Konsequenzen leben müssen. "Nein musste sie nicht und das weißt du auch. Es hatten sich genügend Männer gemeldet. Es wäre also nicht zwingend gewesen das du mit gehst. Und selbst wenn du es dennoch unbedingt hättest tun wollen, hättest du Alarich auch ein paar Stunden später noch bescheid geben können. Dann wenn wir beide miteinander gesprochen haben. Aber du hast es vorgezogen über den Kopf deiner Familie zu entscheiden. Also lebe auch mit den Konsequenzen." Wie gerne hätte sie nun ihre Hände unter den seinen weggezogen und einfach weitergenäht. Doch Yngve war zu stark als das sie einen Versuch hätte wagen können und so starrte sie geradeaus an ihm vorbei und wartete darauf, das er ihre Hände losließ.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Resignierend schüttelte Yngve den Kopf. Er hatte ja damit gerechnet, dass Maíghread sauer auf seine Entscheidung war und dass sie nicht einverstanden sein würde, weil er diese spontan getroffen hatte. Aber dass sie derart wütend und eingeschnappt sein würde, damit hatte er nicht gerechnet.
Es wahr auch nicht richtig, dass sich schon genügend Mäner gemeldet hatten, denn vor ihm hatten sich lediglich Athina und Marwin gemeldet... Eine Frau und ein halbes Kind. Warum verstand sie nicht, dasss manche Entscheidungen eben sofort getroffen werden mussten und nicht erst lange darüber diskutiert werden musste... Yngve hatte mehr und mehr das Gefühl, dass er es seiner Frau im Moment gar nichts recht machen konnte, an allem hatte sie etwas auszusetzten... ob das mit ihrer Schwangerschaft zu tun hatte...?
Über den Kopf der Familie? Sie meinte wohl über ihren Kopf hinweg, denn alle anderen Familienmitglieder hatten seine Entscheidung akzeptiert... Langsam wurde der Schmied ebenfalls wütend. Er wollte sich nicht mit Maíghread streiten, gerade jetzt nicht, wo der Abschied bevorstand, also schluckte er den aufkeimenden Ärger hinunter.
Yngve spürte, dass Maíghread sich damit unwohl fühlte, dass er ihre Hände hielt, so ließ er sie los, denn dies war nicht seine Absicht gewesen und schon gar nicht sollte es ein Zeichen von Beherrschung sein... "Ich weiss nicht, was ich noch sagen soll, damit du nicht mehr wütend auf mich bist, m'annsachd", meinte er leise und er befürchtete, das auch diese Worte Maíghreads Wut nicht mildern würden und dachte noch während er sprach, angestrengt nach, wie er sie beruhigen konnte. "...wenn", begann er dann, "...wenn du nicht möchtest, dass ich gehe... dann pack deine Sachen und komm mit..."
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Kaum das Yngve ihre Hände losgelassen hatte, verschränket sie diese vor der Brust. Sodass er gar nicht mehr erst aufdie Idee kommen konnte sie erneut in die Hand zu nehmen. Egal was er sagen würde, nichts würde sie davon abhalten wütend zu sein. Yngve hatte sie ausgeschlossen, hatte eine Entscheidung getroffen den sie ebenfalls betraf. Doch er hatte sie nicht danach gefragt. Und das ärgerte sie sehr. Er konnte doch nicht einfach für sie mitentscheiden. Sie waren eine Familie und wichtige Entscheidungen wurden dort zusammen getroffen. So hatten ihre Eltern ihr das vorgelebt und so war es bisher in ihrer Ehe gewesen. Doch anscheinend hatte Yngve gerade eben die Regeln geändert.
Die Heilerin wollte schon zu einer Antwort ansetzen, als Yngve etwas sagte, das ihr förmlich die Sprache verschlug. Mit offenem Mund starrte sie ihren Mann an und ließ sich seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Sie sollte mitkommen? War das sein ernst? Für einen kurzen Moment hielt sie dies wirklich für eine gute Idee. Sie konnte mit anpacken und den Männern helfen. Zumal ja nicht nur Männer mit aufbrachen. Auch Athina wollte mitkommen. Maíghread würde sich niemals mit der Kriegerin verkleiden, aber anpacken konnte sie. Doch dann fiel es ihr wieder ein. Wütend sprang sie auf, denn es hielt sie nicht mehr auf dem Stuhl. "Ist das dein Ernst?" Wütend funkelte sie Yngve an und deutete auf ihren Bauch. "Du weißt genau das ich nicht mitkommen kann. Warum also machst du dann so einen Vorschlag? Nur um mir noch einmal vor Augen zu führen das ich an diese Hütte gefesselt bin während du freudig durch die Gegend reitest?" Ihr war sehr wohl klar das es kein freudiges Erlebnis für Yngve sein würde, aber das war ihr gerade total egal. "Es macht überhaupt keinen Sinn mit dir darüber zu reden. Du verstehst nicht was ich dir sagen will und anscheinend ist es dir total egal. Nimm einfach deine Sachen und verschwinde, Yngve. Und wenn du meinst alles erledigt zu haben, dann kannst du dich ja wieder hier blicken lassen."
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Der winzige Funken Hoffnung, dass die Rage seiner Faru sich ein wenig gelegt hatte, der gerade im dem Schmied aufflammte, als diese ihn für einen Moment wortlos anstarrte, erlosch schneller, als es ein Regenschauer vermocht hätte. Den dann folgenden Wutausbruch konnte Yngve nicht weniger nachvollziehen, wie die Argumente, die Heilerin zuvorgebracht hatte.
Nein, er wollte nicht einfach so gehen. Und er war überzeugt, dass auch Maíghread dies eigentlich nicht wollte, aber der schmied hatte keine Ahnung, wie er seine Frau beruhigen sollte. Wieso konnte sie nicht mitkommen? Niemand hatte gesagt, dass Maíghread nur in dieser Hütte bleiben musste... Yngve öffnete den Mund, um ihr die Unsinnigekeit ihrer Worte klar zu machen, klappte ihn aber sofort wieder zu, da er wusste, dass sie sich von logischen Argumenten im Augenblick bestimmt nicht überzeugen ließ.
Statt irgendetwas zu sagen, ging Yngve auf Maíghread zu und nahm sie einfach wortlos in den Arm. Nicht einengend, sondern sanft und liebevoll. Etwas anderes konnte er nicht mehr tun, denn rationalen Argumenten war sie im Augenblick nicht zugänglich. Und doch hierbleiben konnte er auch nicht, wo er einmal seine Zusage gegeben hatte, diesen Ehrverlust würde er nur schwer wieder wettmachen können...
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Es war ihrem Mann deutlich anzusehen, das er nicht verstand was sie meinte. Umso mehr kränkte es sie, denn die war der Meinung sich klar ausgedrückt zu haben. Was daran verstand er nicht? Sie wollte nicht das er sie alleine zurückließ. Sie waren erst vor kurzem getrennt worden und Maíghread hatte um ihren Mann bangen müssen, hatte zu ihren und seinen Göttern gebetet und um Schutz für ihn gebeten. Nun hatten sie sich erst seit ein paar Tagen wieder die hauptsächlich davon geprägt waren um die Verstorbenen zu trauern, die Verwundeten zu versorgen und sich an die neue Situation zu gewöhnen. Und schon würde er sie wieder alleine lassen.
Maíghread hasste es alleine zu sein. Sie fühlte sich hier nicht zuhause, das einzige was sie hier hatte war Yngve. Und diesen schien es nicht zu interessieren, das sie nicht wollte das er ging. Erst vor kurzem hatten sie erfahren das sie Zwillinge erwarteten und das Maíghread sich ausruhen sollte. Wie sollte sie dies tun wenn sie sich um ihn sorgen musste? Das würde sie nicht tun können. Als er auf sie zukam und sie in den Arm nahm, ließ sie es wiederstandslos geschehen. Es würde nichts bringen mit ihm weiterzureden. Yngve verstand sie entweder nicht oder es war ihm egal. "Du musst gehen." meinte sie irgendwann matt. Er würde gehen, das hatte er unmissverständlich klar gemacht. Dann war es besser er würde nun gehen anstatt zu spät zu kommen.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Dass er sie nicht alleine lassen sollte, weil sie sich hier derart unwohl fühlte, weil sie ihrer Meinung nach viel zu lange getrennt gewesen waren und sie viel zu viel Angst um ihn hatte austehen müssen, all das war in ihren Argumenten nicht vorgekommen, von all dem wusste Yngve nichts. Er sah nur Maíghreads Wut darüber, dass er sie ausgeschlossen hatte und nicht mit ihr gesprochen hatte. Und das hatte er ihr versucht klar zu machen, warum dies so war...
Sanft strich Yngve seiner Frau über den Rücken, als sie sich widerstandslos in den Arm nehmen liess. "Tha fhios agam...", meinte er leise, "...tha mi duilich, m'annsachd. Tha gràdh mòr agam ort...". Auch er wusste, dass er bald gehen musste, aber die wenigen Momente, die er noch hier war, wollte er Maíghread noch ganz nah spüren. Ihre Wärme, den Duft ihrer Haare, ihren wundervollen Babybauch, der ganz deutlich zu spüren war, als er sie noch etwas näher an sich zog.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Maíghread wusste nicht was sie sagen sollte. Noch immer war sie sehr wütend auf Yngve, doch ihr fehlten die Worte um auszudrücken was sie sagen wollte. Zumal er nicht verstehen würde was sie von ihm wollte. Hatte sie nicht deutlich gesagt was sie dachte? Wieso verstand er nicht wie sehr es sie verletzte das er sie einfach so übergangen hatte? Nun wo sie ihn so dringend brauchte? Sie hatte hier niemanden außer ihn und nun verließ auch er sie noch. Langsam löste sie sich aus der Umamrung ihres Mannes. "Greas ort, Yngve!" Sie blickte ihn noch einen Moment an, ehe sie sich von ihm abwandte und hinüber zu der Kleidung ging die sie flicken wollte.
Ihre Hände griffen nach dem kalten Stoff der Kleidung und verkrampften sich darin. Noch immer hatte sie Yngve den Rücken zugedreht und hoffte das er bald gehen würde. Er hatte nicht mehr viel Zeit, dann würde der Trupp aufbrechen und er mit ihnen gehen. Mühsam kämpfte sie die Tränen herunter, denn sie wollte nicht das Yngve es mitbekam. Er haatte nichts verstande, gar nichts. Und das würde sich auch nicht ändern, in den 5 Minuten bevor er gehen würde.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Schweren Herzens löste Yngve die Umarmung und nickte, als Maíghread meinte, er müsse sich beeilen. Auch er schaute sie noch diesen Moment an, bevor sie sich abwandte, um sich das Bild von ihr genau einzuprägen. Er würde sie vermissen, auch wenn sie nicht lange getrennt sein würden, aber er war es den Dorfbewohnern und dem Rich schuldig, dass er mit ins Dorf ritt, um dort die ersten Hütten wieder auszubauen.
Der Schmied wollte ohne einen Abschiedskuss von seiner Frau nicht gehen, aber ihr noch immer recht abweisende Haltung machte es ihm nicht leicht. So ging er die wenigen Schritte zu ihr und vor ihr in die Hocke. Sacht legte er eine Hand auf ihre Hände und sah die Tränen in ihren Augen glitzern. Zärtlich strich er mit der anderen Hand über ihre Wange. "Ich werde doch bald wieder da sein, m'annsachd", meinte er leise, "die Zeit, bis wir wieder zusammen sind, wird wie im Fluge ergehen, du wirst sehen." Auch jetzt war er sich nicht sicher, ob seine Worte die Richtigen waren, aber wusste nicht, was er anderes tun sollte, so kurz vor dem Aufbruch.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Maíghread wusste das sie manchmal sehr schwierig sein konnte, doch in diesem Moment sah sie das Problem nicht bei sich. Yngve war derjenige der sie nicht verstand. Sie musste akzeptieren das er sie nun verließ, aber er konnte und wollte nicht akzeptieren wie sie sich dabei fühlte. Noch immer hielten ihre Hände den kalten Stoff, es war beinahe so als wollte sie sich daran festhalten. Als Yngve vor ihr in die Hocke ging, riss sie sich zusammen und hob ihren Blick ein wenig. Maíghread wusste nicht was sie auf seine Worte erwiedern sollte. Die Zeit würde nicht wie im Fluge vergehen, denn sie vermisste ihn jetzt schon schrecklich und das obwohl er noch nicht einmal weg war. Er war alles was sie hier hatte und gerade in dieser Zeit brauchte sie ihn mehr denn je. Würde es ihr besser gehen, dann würde sie sich nicht so an ihren Mann hängen, denn die Heilerin war eine selbstbewusste und starke Frau. Doch die letzten Tage hatten sie sehr mitgenommen und die Sorge um ihre Kinder brachte sie beinahe um den Verstand. "Tha uam thu bhi sona, Yngve. Wenn du meinst dies tun zu müssen, dann tu es. Chan ionmhuinn leam..." Maìghread brach ab. Natürlich wollte sie nicht das Yngve ging, diesen Standpunkt hatte sie nun schon ein paar mal vertreten, sie würde es nicht noch einmal tun. "Damit du schnell wieder bei uns sein kannst, solltest du gehen, Yngve."
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Das wollte er doch auch, er wollte, dass Maíghread glücklich war... mehr als alles andere auf der Welt. Vielleicht war auch das einer der Gründe, warum Yngve nicht wirklich verstand, warum seine Frau unbedingt wollte, dass er blieb. Sie war eine starke und selbstbewusste Frau, so kannte er sie und so liebte er sie... Dass die letzten Tage an ihrer aller Nerven gezehrt hatte, wusste er nur zu gut, hatte er am eigene Leib erfahren und auch dass die Sorge um ihre ungeborenen Kinder noch hinzu kam, aber dass all dies Maíghread derart mitnahm, ahnte der Schmied nicht...
"Ssssccccchhh... ist schon gut, m'annsachd. Tha fhios agam. Tha thu bhuamaidh...", auch Yngve fiel es schwer, sich von Maíghread zu verabschieden. Insgeheim wünschte er sich, dass sie seinem Vorschlag zugestimmt hätte und mitgekommen wäre... Schnell beugte er sich vor und küsste Maíghread zärtlich zum Abschied, "Tha gràdh mòr agam ort, m'annsachd. Ich werde bald zurück sein...", nur langsam konnte Yngve sich von seiner Frau lösen, bevor er aufstand. An der Tür drehte sich noch einmal um und warf Maíghread eine Kusshand zu, bevor er die Hütte endgültig verließ.
tbc: Am Flüsschen - Geschwistergespräch mit Hindernissen