RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Siegmars Dorf » Hast du vergessen? - Erinnerungen
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Hast du vergessen? - Erinnerungen
Rabanfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Timeline: Einen Tag nach der Ankunft im Dorf

Gerade stand die Sonne knapp über den Bäumen und ein kühler Wind fegte die fallenden Blätter über den Boden. Raaban hob eines von ihnen auf. Rot-orange, ein bisschen gelb und an den Spitzen braun und trocken. Vorsichtig tasteten seine Finger über die brüchigen Stellen, die sofort unter seiner Berührung zerfielen. Sein Blick streifte die feinen Äderchen des zerknitterten Ahornblattes. So fein verwoben... Ein Luftzug wehte ihm durch die halblangen Haare.
Blätter...sie wurden vom Wind durch die Welt getragen und blieben irgendwo liegen, hängen, verweht und rastlos. So wie er selbst. Eine Aufgabe hatte er erfüllen sollen und er war daran gescheitert. Sein Herr hatte ihm aufgetragen, Ragnar zurückzubringen, dann die entflohene Tochter.

Hast du vergessen? - Nein, niemals.
Er würde den Tag, an dem alles begann, niemals vergessen. Der Tag, an dem sein Herr ihn persönlich geweckt hatte, zum ersten Mal seitdem er ein Kind gewesen war. Damals, der Herr hatte ihn oft geweckt, nachts oder früh am morgen, ihn Dinge tun lassen...ordnen, aufräumen, vieles. So tat man es wohl mit einem Lieblingssklaven. Doch dieser Tag war anders. Schon lange war er diesen Aufgaben entwachsen und es gab keinen Grund mehr für den Offizier, ihn des Nachts mit einem leisen "Psst, wach auf!" aus dem Schlaf zu locken. Verwundert hatte Raban ihn angesehen, im ersten Moment zu erschrocken, um etwas zu sagen. Noch immer konnte er den beleibten, kräftigen Mann vor sich sehen sobald er nur die Augen schloss, wie er sich neben ihn ans Lager gesetzt hatte, die hastig übergeworfene Toga schweißgetränkt. schummriges Fackellicht hatte flackernde Schatten an die Wände geworfen. Raban hatte nicht gewagt, nach dem Grund des Besuches zu fragen, sondern ihn nur angesehen. "Vergiss nie, was ich dir jetzt sage." Noch immer hörte er die zischende Stimme. "Du musst nach ihm suchen und nach der Tochter eines Freundes." Die Hand hatte ihn grob an der Schulter gepackt bis er genickt hatte. Natürlich würde er das tun, für ihn, für seinen Herrn. Raban war ihm treu gewesen, niemals hätte er auch nur einen Grund gesehen, es nicht zu sein. Aus verwirrten Augen hatte er ihm nachgesehen, während der Mann, so schnell seine Beine den plumpen Körper getragen hatten, davongeeilt war.
Vergiss niemals...niemals!


Mit einem Ruck kehrte er aus seinen Erinnerungen in die Gegenwart zurück. Das Dorf, all die Leute, die nach der Flucht hier ein Zuhause suchten und erst einmal zur Ruhe finden mussten. Unwillkürlich sah er sich um, das Blatt immer noch in der Hand.
Es war Zeit, loszulassen. Dieser Gedanke kam ihm ganz plötzlich, als sein Blick wieder auf das kleine, gefärbte Blatt fiel. Zeit, das Blatt swegeln zu lassen, um zu sehen, wohin es getrieben wurde..und Zeit, endlich einmal liegen zu bleiben.
Raban wandte sich um, als ein harter Windstoß kam und ihm das Blatt aus der Hand riss. Seine scharfen Augen beobachteten es eine Weile, wie es über den blauen Himmel fegte, bis es endlich verschwunden war. Vielleicht konnte er es nicht vergessen und sollte es auch gar nicht. Die Schuld, aus reinem Egoismus, beinahe Menschenleben ausgelöscht zu haben, saß tief in seinem Herzen und würde ihn ein Leben lang begleiten. Aber sie durfte ihn nicht bestimmen und sie war bei Weitem nicht alles, was ihn ausmachte. Raban kniff die Augen zusammen und spähte in die Sonne. Irgendwann, mit der Zeit, so ruhig und still wie eine Pflanze, die im Dunkeln Kraft schöpfen musste, irgendwann würde er sich verzeihen können.
So wie das Blatt, getrieben, aber nicht ohne Ziel. Es wusste es nur nicht.


(ooc: reserviert - Yngve, Raban)


bearbeitet von Raban am 29.09.2010 18:05:55
22.09.2010 22:07:50  
Yngvefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Yngve ging gerade über den Dorfplatz, um zu schauen, ob er noch irgendwo helfen konnte etwas auszupacken, was ihn von den schrecklichen Bildern, von Alans Tod und was dann noch bei den Angriff geschah, ablenken würde, die noch immer in seinem Kopf herumspukten und von denen er Maíghread unmöglich erzählen konnte, als er Raban mit einem Blatt dort stehen sah.

Der Schmied blieb stehen und beobachtete den jungen Mann. Sie hatten keinen guten Start gehabt, Raban hatte gelogen und betrogen und noch immer war sich Yngve nicht ganz sicher, ob der Händler es mit seiner Schwester Isolde ernst meinte oder ob er wirklich ein so durchtriebener Mensch war, wie es den Anschein hatte.
Andererseits vertraute sein Vater ihm, hatte sogar dafür gesorgt, dass er bei ihnen mit untergebracht war. Raban hatte mit ihnen gekämpft, hatte nicht in dem ganzen Durcheinander die Chance genutzt, seinen Auftrag doch noch zuende zu führen...
Vielleicht tat Yngve ihm unrecht, dass er ihm misstraute, aber es ging hier in erster Linie um Isolde. Niemals würde der Schmied es zulassen, dass jemand seiner kleinen Schwester ein Leid zufügte...

Leise trat er auf den Händler zu, der gerade dem Blatt hinterherschaute, welches er eben noch in seiner Hand gehalten hatte und sprach ihn an, "Einen Kieselstein für deine Gedanken, Raban"
Der junge Mann hatte eine Chance verdient, nach alldem was in den letzten Tagen geschehen war, nachdem so viele Menschen hatten sterben müssen...


bearbeitet von Yngve am 29.09.2010 11:10:47
29.09.2010 11:08:21  
Rabanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Raban sah überrascht auf, als Yngve ihn ansprach. Der Schmied schien nicht unfreundlich, trotz allem. Bisher war Yngve ihm immer misstrauisch begegnet, an jenem Abend am Feuer sogar angriffslustig. Eine Tatsache, die Raban ihm unmöglich verübeln konnte.... Er hatte selbst dafür gesorgt, dass es so weit gekommen war, war selbst daran Schuld. Vielleicht...vielleicht gab es ja noch Hoffnung, dass der Schmied ihm zumindest Isolde zuliebe zuhören würde, nur einen Moment lang.
"Yngve.", erwiderte er schließlich. "Ja, ich musste kurz nachdenken...Es ist so viel passiert in den letzten Tagen, das ist für uns alle schwer zu begreifen."
Langsam gingen sie ein paar Schritte über die kühle Erde, die von vereinzelten, herbstlichen Blättern bedeckt war. Der Wind fegte wirklich beachtlich heute, obwohl es noch etwas dauerte bis der Winter über sie hereinbrechen würde. Genug hoffentlich, um ein wenig Ruhe zu finden.
Als Raban bemerkte, dass Yngve ihn immer mal wieder ansah, ließ er die Hände sinken und sah den anderen kurz an.
"Ich glaube, ich weiß, was du von mir denkst und du hast allen Grund dazu. Seit ich hier bin, habe ich kaum einen Grund geliefert, mir zu vertrauen. Du wirst dir Sorgen machen wegen Isolde, hab ich Recht? Dass ich sie ebenso betrügen könnte wie euch alle." Er hielt inne in seinem Gehen und wandte sich dem Bruder Isoldes zu.
"Yngve, ich bitte dich nicht darum, mich zu mögen....Nur dass du mir glaubst oder es zumindest versuchst, dass ich nie etwas ernster gemeint habe als meine Liebe zu Isolde. Ich würde ihr niemals Schaden zufügen wollen." Raban sah ihn direkt an und hoffte, dass Yngve ihm Glauben schenken würde. Es war Zeit loszulassen.....


29.09.2010 18:34:59  
Yngvefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Raban hatte recht, es war viel geschehen in den letzten Tagen und Yngves Meinung nach war es nicht nur schwer sondern gar nicht zu begreifen. Ja, sie lebten dicht an der Grenze zu den Römern, in dem Wissen, dass es jederzeit zu einem Angriff kommen konnte, aber was am Heiligtum geschehen war, war mehr als ein bloßer Angriff gewesen...
Und vermutlich hätte auch niemand von Tross überlebt, wenn Lucanus nicht den Befehl zum Rückzug gegeben hätte, denn das nahm der Schmied an, dass es nur Lucanus gewesen sein konnte, er war da gewesen, hatte über Amalia Grüße ausrichten lassen. Hoffentlich hatte der Tribun, der zu einem Freund geworden war, sich damit nicht selbst in Gefahr gebracht...

Yngve ging langsam neben Raban her, sein verletztes Bein schmerzte noch immer, aber das störte ihn nicht, vielleicht war es eine Strafe der Götter, für das was er getan hatte...
Ernst nickte der Schmied,"Das hast du richtig erkannt, Raban" Diese Befürchtung hatte es auch immer noch und würde er vermutlich auch immer haben, das hatte nichts mit Raban zu tun. Diese Befürchtung hätte er bei jedem anderen Mann auch, der um Isolde warb.

Schweigend hörte Yngve Raban zu, was dieser noch zu sagen hatte, "Es sind zwei verschiedene Dinge, ob du Isolde wehtust oder ob du jemanden betrügst und verrätst Raban. Du kannst einen Menschen von Herzen lieben und trotzdem Verrat begehen, das ändert ja nichts an deinen Gefühlen für diesen Menschen. Ich glaube dir, dass du Isolde niemals absichtlich schaden würdest, aber sie ist meine kleine Schwester und jeder, der ihr oder irgend jemandem aus meiner Familie ein leid zufügt, ist ein toter Mann." Er machte eine kurze Pause, um seinen Worten mehr gewicht zu verleihen, bevor er fortfuhr.
"Aber, mein Vater hat recht, jeder Mann hat eine zweite Chance verdient und du hast uns auf unserer Flucht begleitet, den Tross beschützt, hast uns in der Gefahr beigestanden, anstatt einfach zu gehen, was du ohne weiteres hättest tun können...", und wie es andere getan haben, die weitaus engere familiäre Bindungen hatten, fügte Yngve noch in Gedanken hinzu, "aber das hast du nicht getan, Raban und das spricht für dich. Das Misstrauen ist noch da, das wirst du sicherlich verstehen und wenn es um deine Schwester ging, würdest du mit Sicherheit genauso handeln. Aber die Götter halten mit Sicherheit weitere Gelegeheiten für dich bereit, zu beweisen, dass du Isoldes würdig bist und kein Verräter an deinem eigenen Volk."


30.09.2010 11:00:26  
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Obwohl er nichts anderes erwartet hatte, machte ihn das Misstrauen des Schmiedes einen Moment lang hilflos. Wie sollte er je beweisen, dass er kein Betrüger war? Es war ihm nie leicht gefallen, seine Rolle zu spielen. Aber Raban schluckte seine Wut herunter, denn er wusste sehr wohl, dass Yngve jedes Recht hatte, ihm das alles zu sagen.
"Du hast Recht.", gab er zu, "Ich würde bei meiner Schwester genauso handeln und sie vor allem Unheil beschützen wollen. Leider konnte ich das nie..." Ein bisschen wehmütig dachte er an die wenigen Bruchstücke, die er von seiner Vergangenheit kannte. Fast nichts. Nicht einmal den Stamm hätte er benennen können.
"Ich bin bestimmt nicht stolz auf das, was ich getan habe.", fuhr Raban fort, "Das alles hätte nie passieren dürfen und ich hätte für Freiheit nie so weit gehen dürfen." So weit, dass das Leben so vieler auf dem Spiel gestanden hatte....
"Gefühlen hindern Menschen nicht an Verrat, aber was ich hier gefunden habe, muss irgendetwas zu bedeuten haben. Wer immer unser Schicksal lenkt, ob es nun die Götter der Römer oder die euren sein mögen, ließ mich deine Schwester treffen und das lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Nicht dass ich das wollte.", fügte er hinzu. "Aber selbst wenn: ich könnte nicht wieder zurück. Weder zu meinem früheren Herrn noch zu dem Menschen, der ich einmal war." Er hoffte, Yngve würde ihn verstehen oder zumindest spüren, was er sagen wollte. Raban verstand selbst dieses unbestimmte Gefühl noch nicht ganz, er wusste nur, dass es so war.
"Dein Vater ist ein weiser Mann.", sagte er endlich, "Er wartet ab bevor er ein Urteil fällt und er gibt Menschen das Gefühl, dass er sie ernst nimmt. Ich bewundere ihn für diese Eigenschaften. Ihm ist das Glück seiner Familie am allerwichtigsten, genau wie dir, Yngve. Weißt du, ich hatte niemals eine Familie und habe nie erlebt, was Zusammenhalt bedeutet. Dank deiner Schwester habe ich zum ersten Mal das Gefühl, irgendwo dazuzugehören...." Es kostete Raban viel Überwindung, so offen zu dem Schmied zu sein, aber es war nötig, damit Yngve die Chance bekam, ihn zu verstehen.


01.10.2010 18:27:33  
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'Leider konnte ich das nie...'
Diese Worte von Raban klangen so grundehrlich und traurig, dass Yngve den Händler überrascht ansah. Bedeutete dies, dass seine Schwester tot war oder Raban nicht hatte verhindern können, dass ihr etwas Schlimmes widerfahren war...?
Yngve würde es sich nie verzeihen, wenn einer seiner Schwestern etwas zustoßen würde und er es nicht verhindern könnte.
Sein Beschützerinstinkt mahnte den Schmied ständig zur Vorsicht, wenn es um Yelva, Isolde oder Ida ging, das war schon so, als sie noch Kinder waren und deswegen fiel es ihm schwer sein Misstrauen gegenüber Raban einfach abzulegen, aber die wenbigen Worte Rabans über seine eigene Schwetser, ließen Yngve nachdenklich werden.

"Weisst du, Raban, es gibt Dinge im Leben eines jeden Mannes, auf die er nicht stolz ist, aber es ist nicht das wichtig was gewesen ist, was vergangen ist, sondern nur das, was vor uns liegt", ein kleines bisschen heuchlerisch kam der Schmied sich schon vor, denn er konnte selbst nicht nach vorne schauen, nachdem was bei dem Angriff der Römer geschehen war, aber das war ein anderes Thema und das würde er jetzt nicht hier Raban diskutieren, das ging niemanden etwas an, "niemand von uns könnte vorher sagen, wie weit er gehen würde, um seine Freiheit zurück zu erlangen. Und dein Wunsch nach Freiheit war groß genug, um alles dafür zu tun. Daran ist eigentlich nichts verwerfliches, Raban. Irgendetwas haben die Götter damit bezwecken wollen, dass du meiner Schwester begegnet bist. Vielleicht war auch dies schon eine Prüfung für dich. Die Begegnung mit Isolde hat dich zum Nachdenken gebracht, hat dein Gewissen wachgerüttelt und du hast dich richtig entschieden, indem du mit uns gekommen bist."

Ein Lächeln, das sowohl Stolz, Bewunderung, als auch Liebe für den Vater, beinhaltete, erschein auf dem Gesicht des Schmieds, "Ja, das ist er." So und nicht anders kannte Yngve seinen Vater, so war er schon immer gewesen.
Ernst sah Yngve Raban an, als dieser von Dazugehörigkeitsgefühl sprach. Er konnte dies nur schwer nachvollziehen, da er immer eine intakte Familie gehabt und auch in Caledonien war er damals von Maíghreads Familie ohne Vorbehalte aufgenommen worden.
Der Schmied legte dem Händler eine Hand auf die Schulter, "Wenn es das ist, was du dir für dein Leben wünschst, Raban, dazuzugehören, eine Familie, die dich liebt, dann weisst du doch schon, was du tun musst. Einfach nur ehrlich zu deinen Mitmenschen sein."


03.10.2010 17:57:56  
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"Du magst Recht haben.", erwiderte Raban, "Aber letzten Endes macht uns das Vergangene zu dem, was wir sind. Wir können die Dinge, die uns von der Familie und anderen Menschen mitgegeben werden nicht ändern, wir können nur beeinflussen, was daraus entsteht." Eine Erkenntnis, die er bitter hatte lernen müssen in der letzten Zeit, aber alles, was er seither erfahren hatte, wog diese Bitterkeit um ein Vielfaches auf.

"Die Freiheit ist das kostbarste Gut, das wir besitzen, das habe ich immer geahnt, aber erst jetzt begriffen. Du weißt, ich bin unter Sklaven aufgewachsen.", begann Raban, "Obwohl die Sklaven dort vom selben Volk wie wir waren, war ich nie einer von ihnen, weil.. nunja, sagen wir einfach, der Offizier wusste wie er Neid und Missgunst streuen konnte." Es fiel ihm nicht leicht, dem Schmied dies alles zu erzählen, obwohl er spürte, dass es gut war, die Geschichte einmal zu erzählen...um sie endlich ruhen lassen zu können.

"Du hattest das Glück, immer eine Familie zu haben, Yngve. Vielleicht.. lernst du durch meine Geschichte, was passieren kann, wenn ein Mensch fernab seiner Familie aufwachsen muss. Wenn er letztlich zu etwas benutzt wird, das er niemals selbst gewählt hat..." Die letzten Worte klangen tonlos und er starrte auf irgendeinen Punkt zwischen den Bäumen, gleichzeitig weit weg von der Wirklichkeit und mit einem müden, verlorenen Blick in den Augen.

Endlich wandte er sich wieder dem Schmied zu. "Ehrlichkeit ist das Wichtigste, das ist wahr." Er lächelte leicht.



06.10.2010 18:57:32  
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"Du hast ebenfalls recht, Raban", meinte Yngve lächelnd, "natürlich prägt uns die Vergangeheit und unsere Eltern, aber letztendlich ist nur wichtig, was wir aus unseren Erfahrungen machen. Wenn wir erkennen, dass das was man uns gelehrt hat, falsch ist und wir versuchen es zu ändern, sind wir auf dem richtigen Weg. Und ich glaube, du hast den richtigen Weg eingeschlagen."

Mit einem gewissen Entsetzen hörte Yngve, wie es Raban bei seinem 'Herrn' ergangen war. So ein Leben hätte er nicht leben wollen... Er wusste zwar nicht, wie es sein musste, kein anders Leben als das in Sklaverei zu kennen und er wusste auch nicht, wie weit er bereit wäre, in einer solchen Situation, zu gehen, um seine Freiheit zu erlangen. Aber nun konnte er Raban viel besser verstehen, als vorher.
Kameradschaftlich legte er dem Händler erneut eine Hand auf die Schulter und sagte in mitfühlendem Tonfall, "Es ist vorbei, Raban. Du musst nie wieder dorthin zurück" es war ein großer Vertrauensbeweis des jungen Mannes, dass er dem Schmied von seinem vergangenem Märthyrium erzählte, "das werden wir nicht zulassen."

Yngve seufzte, "Das ist wahr, Raban und ich danke den Göttern dafür, dass ich eine so wundervolle Familie habe."
Nachdenklich sah er den Mann an, der seine kleine Schwester liebte, wie dieser auf einen Punkt zwischen den Bäumen starrte, "Man hat dir keine Wahl gelassen Raban, nur die zwischen Freiheit und Sklaverei. Aber ich habe schon Menschen kennengelernt, die trotz einer intakten Familie zu solchen Taten, die du unter Zwang begangen hast, fähig waren. Aus freien Stücken." Er dachte an die Jahre in Caledonien und was er dort hatte erleben müssen, wozu ein Mann aus verschmähter Liebe fähig gewesen war... aber auch das war Vergangenheit und nun trennten ihn und Maíghread von Foltlaig nicht nur eine Menge Land, sondern auch noch das große Wasser. Sie würden ihn nie wieder sehen...

Yngve erwiderte Rabans Lächeln offen und ehrlich, "Und es ist schön, dass du damit angefangen hast, ehrlich zu uns zu sein, bevor es zu spät ist."


07.10.2010 19:55:23  
Rabanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Fast ein bisschen lächelnd vernahm er die Worte des Mannes. Ein Versprechen zum Schutz. Gab man so etwas nicht nur Kindern? Trotzdem war er Yngve dankbar, denn es war bei Weitem nicht selbstverständlich, auf solche Weise in einer Familie willkommen geheißen zu werden. Letztlich war es genau das, was in Yngves Versprechen lag: die Anerkennung als Teil des Dorfes.
Raban atmete tief durch.
"Ja, mag sein, dass ich nie eine Wahl hatte. Ich möchte mich nicht als Opfer darstellen, aber so wie ich das sehe, scheinst du das auch nicht so aufzufassen.", erwiderte er deutlich entspannter.
"Manche Menschen sind zu allem fähig, das ist leider bittere Wahrheit. Sonst hätten wir nicht fliehen müssen in den letzten beiden Tagen. Trotzdem gibt es auch viel Gutes, deshalb leben wir schließlich.", sagte er. Unwillkürlich dachte er an die wenigen glücklichen Moment seines Lebens, die meisten davon waren noch gar nicht lange her. Dank Isolde.
"Deine Schwester hat mir viel gegeben." Raban sah den Schmied an. "Ich möchte ihr das irgendwann zurückgeben..." Er zögerte kurz. "Sie sah sehr mitgenommen aus, als ich sie gestern gesehen habe. Eigentlich will ich mir lieber nicht vorstellen, was sie alles durchmachen musste. Im Grunde sind unsre Motive dieselben, Yngve. Ich will sie vor allem Unheil beschützen, wie du."


10.10.2010 23:37:24  
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Nachdenklich sah Yngve den Händler an, "Du bist jahrelang ein Opfer gewesen, ohne es bewusst wahrzunehmen, Raban, weil du es nicht anders kanntest. Aber die Aussicht auf Freiheit hat dein wahres Erbe als Marser, Chatte, Cherusker, oder welchem Stamm auch immer du angehören magst, geweckt. Und als du Isolde und meine Familie kennengelernt hast, gesehen hast, was eine wirkliche familie ausmacht, hast du dich entschieden, dass du einen anderen Weg einschlagen willtest, als den, den dein früherer Herr dir diktiert hat. Seitdem bist du kein Opfer mehr. Nun bist du eine freier Mann, mit allen rechten und Pflichten, die ein freier Mann hat."

Der Schmied nickte. Leider gab es solche Menschen, die zu allem fähig waren, die keine moralischen Skrupel oder Bedenken hatten, nur um das zu bekommen, was sie begehrten...
So sehr Yngve seine zweite Heimat Caledonien und Maíghreads Familie vermisste, so froh war er, dass Foltlaig auch genauso weit weg war, wie Baldur und Aílis.

Ein liebevolles Lächeln erschien auf dem Gesicht des Schmieds, ja so war seine Schwester. Isolde hatte so viel zu geben und war doch so empfindsam. Das war auch ein Grund, warum er ausgerechnet sie am meisten beschützen musste...
Yngve nickte, es war ein ehrenvoller Wunsch, Isolde vor allem Unheil beschützen zu wollen und Raban hatte wohl recht, dass sie damit beide das Gleiche wollten.
"Sei immer ehrlich zu ihr, beschütze sie und halte sie stets in Ehren, sollte mein Vater deinem Anliegn, um Isolde werben zu dürfen, zustimmen, dann gibst du ihr sehr viel von dem zurück, was sie dir gegeben hat."


12.10.2010 18:28:12  
Rabanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Ich danke dir für dein Verständnis, Yngve.", sagte Raban, "Das ist mir sehr wichtig, denn du sollst nicht den Eindruck haben, ich wollte Isolde etwas Böses. Vielleicht verstehst du jetzt etwas besser, warum manche Dinge geschehen sind." Er lächelte schwach.
Raban war froh, dass sowohl Mogontiacum als auch die Römer weit entfernt waren und keine Bedrohung mehr darstellten. Trotzdem, man konnte niemals sicher sein....Jederzeit konnte sein früherer Herr sich auf die Suche machen, um ihn zu finden und Raban war sich sicher, dass er keinen Moment zögern würde, ihn für sein Verhalten mit dem Tod zu bestrafen.
Vielleicht würde er noch länger mit der Angst leben müssen, die Römer könnten irgendwann wieder auftauchen, nicht nur wegen ihm. Die Erlebnisse hatten auch ihn geprägt.


24.10.2010 17:03:45  
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Es war nicht immer so gewesen, dass Yngve Verständnis für Raban gehbat hatte. Immerhin hatte Raban gelogen und hatte sein und Maíghreads Vertrauen missbraucht, indem er nicht ehrlich zu ihnen gewesen war. Wenn diese Geschichte im Dorf umgegangen wäre, hätte das einen großen Ehrverlust für Yngve zur Folge haben können, das Raban unter seinem Dach gelebt hatte und der Schmied somit auch für die taten des Händlers mitverantworltich war.

"Du weißt, dass das nicht immer so war, Raban, aber nun kenne ich deine Geschichte und deine Bewegründe. Ich wünsche keinem Menschen, dass er soetwas durchmachen muss, wie du es musstest oder dass er vor eine derartige Entscheidung gestellt wird."
Yngve musterte den Händler, der das Herz seiner kleinen Schwester erobert hatte. Ob er ihm jemals vollkommen vertrauen würde, dass er Isolde gut behalndeln und ihr keinen Schmerz zufügen würde? Als großer und einziger Bruder hatte er schon immer das Bedürfnis gehabt, seine Schwestern und gerade Isolde vor allem Leid und Übel beschützen zu wollen...
Irgendetwas schien aber noch an Raban zu nagen, irgendetwas schien den Händler noch nachdenklich zu stimmen.
"Mir schient, dir macht noch etwas Sorgen?"


24.10.2010 19:08:39  
Rabanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Ich bin mir nicht sicher...", begann er, "Ob ich euch nicht in Gefahr bringe, wenn ich hierbleibe. Ich habe eine entscheidung getroffen, die nicht nur mich betrifft." Raban sah den Schmied kurz an. "Kurz gesagt, ich bin nicht sicher oder... um ehrlich zu sein, ich bin überzeugt davon, dass mein früherer Herr irgendwann nach mir suchen wird. Sei es nun, um herauszufinden, was aus meinem Auftrag geworden ist oder weil er mich als seinen Besitz betrachtet. Das könnte euch nicht nur erneut die Römer auf den Hals hetzen, sondern euch alle in Gefahr bringen..."

Inständig hoffte er, dass es so weit niemals kommen würde, doch er wusste genau, zu was der Offizier fähig war. Zwar konnte er auf den Schutz durch die Marser hoffen, allerdings widerstrebte sich alles in ihm, Isolde und all die anderen liebgewonnen Bewohner nur wegen seiner Entscheidung in Gefahr zu bringen. Schon wieder.
Er hatte gesehen wie sehr sie alle darunter gelitten hatten und er hatte längst Ida, Bernward und sogar den misstrauischen Yngve genauso als Familie ins Herz geschlossen wie schon Isolde. Sie waren sein Zuhause, das würde er nicht kampflos aufgeben.

"Aber was immer er tun mag, ihr könnt euch darauf verlassen, dass ich niemals zu ihm zurückkehren würde.", fuhr Raban fort, "Ich würde euch genauso verteidigen wie ihr es bei mir getan habt."


27.10.2010 11:40:48  
Yngvefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Das waren also Rabans Befürchtungen. Dass sein fürherer Herr nach ihm suchen würde und ihn wieder zu seinem Sklaven machen würde... und er dadurch die Familie und das gesamte Dorf in Gefahr bringen würde.

Erneut legte Yngve Raban beruhigend eine Hand auf die Schulter, "Ich kenne deinen frühreren Herrn nicht, Raban", beagnn der Schmied und betonte extra das Wort 'frühreren', "du wirst besser wissen, zu was er fähig ist, und zu was nicht. Aber hat er wirklich eine so hohe Position in der römischen Armee inne, dass er es bewirken kann, dass die Römer uns erneut angreifen?"
Mit kleineren Angriffen der Römer mussten sie, die sie so nah im Grenzgebiet gelebt hatten, immer rechnen.
Yngve schmunzelte, bevor er fortfuhr, "Und wenn er wirklich auftauchen sollte, dann wird er sehen, was es heisst, eine Familie zu haben, die hinter dir steht. Sei unbesorgt, Raban. Ich glaube nicht, dass es soweit kommen wird udn wenn doch, wird er nichts ausrichten können. Er kann dir nichts anhaben, denn du bist jetzt ein freier Mann."


27.10.2010 18:52:02  
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Raban konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen. "Du hast Recht.", erwiderte er, "Vermutlich mache ich ihn in meiner Fantasie mächtiger als er ist." Er wurde ernst. "Die Erlebnisse haben uns alle zu sehr geprägt..."
Trotzdem war es jetzt an der Zeit nach vorne zu sehen und zu akzeptieren, was geschehen war. Niemand konnte etwas rückgängig machen und vielleicht war das ganz gut so.

"Ich dankle dir dafür, dass du mir zugehört hast und meine Geschichte akzeptierst.", sagte er, "Und vielleicht... vielleicht wollen wir beide zu sehr dasselbe für Isolde und unsre Familie, um uns noch weiter über die Vergangenheit zu streiten. Sie sagte, was geschehen ist, ändert nichts an ihren Gefühlen und sie hat die Entscheidung selbst getroffen. Auch wenn wir beide Zeit brauchen, um es zu akzeptieren." Er sah den Schmied ernst, aber auch bittend an. "Wir sollten die Vergangenheit ruhen lassen, darum bitte ich dich. Was ich jetzt und in Zukunft tue, das kannst du mir anrechnen oder vorwerfen, aber ich will keinen Streit mehr um Dinge, die keiner mehr ändern kann. Würdest du das akzeptieren?"


31.10.2010 20:19:59  
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