Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 132 Mitglied seit: 21.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
(Einige Tage nach der Ankunft)
Ansgar hatte sich Zeit gelassen sich von seiner Verletzung zu erholen und dabei sehr viel nachgedacht. Sein Vater, von dem er gehofft hatte, ihn kennen lernen zu können, war im Kampf gefallen und er war wenigstens auf den Stamm getroffen, zu dem er gehört hatte. Beim Kampf gegen die Römer war er dann selbst verletzt worden und Ansa war ihm kaum noch von der Seite gewichen, während man dafür gesorgt hatte, dass die Wunde sich schloss und nicht mit irgendwelchen Infektionen besiedelt wurden.
Nun war er wieder in der Lage zu stehen und zu gehen und ging, mit der Hand auf die Wunde gepresst, durch Siegmars Dorf, um sich dort ein wenig umzusehen. Irgendwie hoffte er darauf, auf Swana oder Alarich zu treffen, denn es gab seiner Meinung nach noch genug Gespräche zu führen, was seine Stellung anging. Immerhin war er eigentlich weder Mitglied ihres Stammes, noch hatte er von seinem Vater akzeptiert werden können. Nun war es an seinem Onkel, mit Ansgar zu klären, was aus diesem werden sollte.
Ansa lief vergnüglich neben ihm her und plapperte vor sich hin, wie toll sie es hier doch fand und wie nett die anderen Kinder waren und dass zum Glück alle Verletzten wieder auf die Beine kamen und wie froh sie war, dass es ihrem großen Bruder wieder gut ging. Sie plapperte um genau zu sein ohne Unterlass, seit sie im Dorf angekommen waren und er hörte dem kleinen, blonden Mädchen, welches genau genommen nur seine Halbschwester war, kaum noch zu.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Auch wenn Swana in Siegmars Hütte nicht viel bei den täglichen Hausarbeiten helfen durfte, weil die Frauen der Meinung waren, sie solle sich und ihre ungeborenes Kind nach den ganzen Strapazen ein wenig schonen, so hatte sie es sich doch nicht nehmen lassen, sich den Korb mit der dreckigen Wäsche zu schnappen und diese zusammen mit Mechthilta waschen zu gehen. Sie konnte einfach nicht einfach nur rumsitzen und gar nichts tun.
Nun kamen sie gerade mit der frisch gewaschenen Wäsche wieder und Mechthilta hatte ein paar andere Kinder gesehen, mit denen sie spielen wollte. Swana sah ihr gehen noch hinterher und winkte ihrer Tochter noch zu und lief so in Ansgar hinein, den sie überhaupt nicht gesehen hatte. "Oh... Mist...", entfuhr es der junge Richfrau und sie konnte gerade noch den Korb mit der frisch gewaschenen Wäsche festhalten, damit dieser nicht herunterfiel. Jetzt erst erkannte sie Ansgar, den jungen Mann, der während des Überfalls der Römer auf den Tross der Flüchtlinge gestossen war und Alarichs Neffe war.
"Entschuldige, Ansgar. Tut mir leid...", entschuldigte sich die Imkerin, "Heilsa, Ansa", meinte sie lächelnd zu dem kleinen blonden Mädchen, an dem Mechthilta einen Narren gefressen hatte, dann sah sie die Hand, die auf die Verletzung gehalten wurde und deutete darauf, "Ich hoffe, das ist jetzt nicht meine Schuld..."
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Mit etwas weniger Selbstbeherrschung hätte der junge Germane wohl aufgeschrien, aber so kniff er nur die Augen zusammen, biss die Zähne aufeinander und zog zischend Luft ein, als Swana mit dem Wäschekorb in ihn hineinlief.
"Swana!" rief Ansa erfreut und umarmte die Richfrau einfach erst einmal stürmisch. "Du sollst doch nichts schweres tragen!" plapperte das Mädchen drauf los.
"Ansa, langsam..." bremste der junge Germane seine Halbschwester aus und blickte Swana an. Sie war schön, das hatte er schon früh festgestellt, aber erholt fand er sie noch schöner. "Nein, das ist nicht deine Schuld. Es... tut eben noch weh. beantwortete er dann die Frage der Ehefrau seines Onkels.
Sein Gesicht war noch etwas müde und nun, da er Swana schon einmal greifbar hatte, wollte er sie auch gleich etwas fragen. "Was wird jetzt aus dem Stamm? - Ich hoffte ja, meinen Vater endlich einmal kennen zu lernen, aber... naja... die Römer waren mal wieder schneller als ich." murmelte Ansgar zerknirscht vor sich hin. "Ich weiß nicht, was jetzt aus Ansa und mir werden soll... Wir haben ja sonst niemanden mehr."
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lachend nahm Swana das kleine Mädchen in den Arm, als dieses sie so stürmisch umarmte. "Lass sie nur Ansgar", meinte die junge Richfrau beschwichtigend. Sie beugte sich zu Ansa herunter und stubste sie ganz kurz mit dem Zeigefinger auf die Nase, "Es ist lieb, dass du dir Sorgen um mich machst, Ansa, aber so schwer ist der Korb nicht", fügte sie lächelnd hinzu und strich dem blonden Mädchen über das Haar.
Als Ansgar dann auf seine Verletzung zu sprechen kam, wurde Swana wieder ernst und nickte zu seinen Worten. Ja, es würde noch viel Zeit vergehen, bis alle Wunden, die ihre Flucht hinterlassen hatte, verheilt waren. Nicht nur die Körperlichen... Und bei denen hatten sie noch recht viel Glück gehabt, sie hatten nur wenige wirklich schwer Verletzte. Allerdings machte Swana sich große Sorgen um Almarius. Ihr Schwager hatte die schlimmsten körperlichen Verletzungen davon getragen und es ging ihm noch nicht wirklich besser...
Das Gesicht der Imkerin verdüsterte sich und die Trauer kehrte zurück in ihre Augen, als Angsar auf Alrich ansprach. Sie hatte zwar kein gutes Verhältnis zu ihrem Schwager gehabt, aber der Verlust war einfach noch zu frisch, als dass es ihr nichts mehr ausmachen würde... Mitfühlend sah die junge Richfrau Alarichs Neffen an und legte ihm sacht eine Hand auf den Arm, "Wenn die Zeit gekommen ist, wird Alarich dir alles über deinen Vater erzählen, was du wissen möchtest, Ansgar. Aber gib ihm noch diese Zeit, damit er den Verlust selber auch betrauern und verarbeiten kann."
Seine letzte Aussage verwirrte Swana ein wenig, da Ansgar und Ansa ja bereits mit in Siegmars Hütte untergebracht waren, war dieses für sie ein deutliches Zeichen dafür gewesen, dass Alarich die beiden als Familienmitglieder ansah.. Mit leicht gerunzelter Stirn fragte sie, "Wie? Was aus Ansa und dir werden soll? Ihr habt doch noch uns, eure Familie. Ich denke nicht, dass Alarich euch wieder wegschicken wird."
Swana seufzte leise, "Die Römer werden vermutlich viele Dörfer, nicht nur in Alarichs Gaue, sondern auch in anderen Gauen der Marser, niedergebrannt haben. Und wieviele Alarichs Warnung noch erreicht hat, wissen wir auch nicht", sie machte ein kurze Pause, als sie daran dachte, wie viele Menschen ihr Leben hatten lassen müssen, nur weil die Marser sich vor fünf Sommern Arminius angeschlossen hatten... Ein leichtes Frösteln überlief sie, als sie an den Cherusker dachte, dem sie noch nie begegnet war, der aber schon bei dem bloßen Gedanken an ihn, ein ungutes Gefühl in ihr hinterließ. "Was aus den Überlebenden unseres Dorfes wird, wird auf der Versammlung entschieden werden, die morgen oder übermorgen stattfinden wird. Alle sollen mitentscheiden, wo wir demnächst leben werden. Das möchte Alarich nicht allein entscheiden."
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Ansa streckte Angsar frech die Zunge raus. "Bhl, siehst du dich darf das!" meinte das Mädchen und rannte dann, weil sie ein Mädchen aus Siegmars Dorf mit einer Puppe sah, auch schon los. "Zeig mal!" Und weg war sie.
Ansgar blickte die Ehefrau seines Onkels an. "Swana, er kann mir erzählen was er will. Ich hätte mich gefreut, wenn ich wieder eine Familie gehabt hätte. Der Mann, den ich als meinen Vater kannte, starb durch die Hand der Römer, meine Mutter starb vor Kummer und kaum stoße ich auf euch, treffe ich auf Römer - Und wer hat meinen leiblichen Vater getötetet? Genau, Römer! Ich bin so voller Zorn, Swana! Ich frage mich, womit ich das verdient habe, dass die Götter mir das antun! Uns das antun! Uns allen! Manchmal glaube ich, niemand kann diese Schatten stoppen. Tod und Verderben sind dort, wo sie hinkommen. Sie fackeln Dörfer nieder, nehmen Menschen gefangen und verkaufen sie wie Vieh irgendwohin." sprach der junge Germane und schaffte es dabei offensichtlich, sich ziemlich in Rage zu reden. "Ich frage mich langsam, was eine Familie überhaupt ist, Swana. Wir leben in unseren Familienverbänden in den Stämmen und halten zusammen, wo es nur geht, wenn wir erst einmal wo dazu gehören, aber... die kommen einfach und zerstören alles."
Er machte ein sehr trauriges Gesicht. "Wenn es nach mir ginge, würde ich so weit wie möglich vor den Römern wegziehen, egal wohin das ist... Ich habe ja sowieso kein Zuhause mehr."
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lächlend blickte Swana dem kleinen Mädchen hinterher. Wenigstens die Kinder waren wieder unbeschwert und genossen es mit den Kindern aus Siegmars Dorf zu spielen.
Geduldig hörte die junge Richfrau zu. Sie konnte durchaus verstehen, dass der Brudersohn von Alarich einen Hass auf die Römer entwickelte hatte und sich fragte, warum die Götter ihm dies antaten. Dann nahm die Imkerin den jungen Mann, der erst seit wenigen Tagen zur Familie gehörte, kurz in den Arm und drückte ihn leicht, "Doch, Ansgar. Du hast eine Familie und du hast ein Zuhause. Dort wo wir sind, wird auch dein Zuhause sein."
"Es mag dir nicht gerecht erscheinen, was die Götter tun, Ansgar, aber ihre Wege sind oft unergründlich. Irgendwann wirst du vielleicht einen Sinn darin erkennen, warum dir dies alles widerfahren ist. Es kann morgen sein, es kann aber auch erst in zehn oder vielleicht sogar erst in zwanzig Sommern sein. Dein Weg hätte dich vielleicht nie zu uns geführt, zu deiner Familie, wenn nicht genau all diese Dinge geschehen wären. Vielleicht lernst du hier die Frau kennen, mit der du dein weiteres Leben verbringen möchtest...", Swana machte eine kurze Pause, sie wollte Ansgar nichts über seinen Vater erzählen, denn dies hätte nur ein schlechtes Licht auf Alarichs Bruder geworfen und das hatte er eigentlich nicht verdient. Er hatte sein Leben am Heiligtum gelassen in einem ehrenvollen Kampf und nur das zählte jetzt noch.
"Du hast vielleicht recht, dass niemand diese Schatten stoppen kann", fuhr sie mit ruhiger Stimme fort, "Das mag uns nicht gefallen, aber es ist eine Tatsache. Wir werden immer für unsere Freiheit kämpfen, egal was die Römer tun werden. Wir sind ein starkes stolzes Volk, Ansgar, das darfst du nie vergessen. Aber sie sind auch Menschen, Menschen wie du und ich. Du hast recht, sie fallen in unser Land ein und zerstören alles, aber tun wir nicht das Gleiche, wenn wir gegen einen anderen Stamm kämpfen, weil wir dessen Land brauchen, weil unseres unfruchtbar geworden ist oder unser Stamm zu groß wird?", Swana wollte Angsar mit ihrer Frage ein wenig zum nachdenken bringen, denn er sollte nicht einen Einzelnen für die Taten eines ganzen Volkes verantwortlich machen. Denn sie waren nicht alle so, das bewiesen ihre Freunde Livia und Marcus und auch Larcia, die alle drei herzensgute Menschen waren.
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Ansgar seufzte. Auch er hatte seiner Schwester nachgesehen.
"Swana, es ist lieb, was du sagst, aber es fühlt sich für mich noch nicht so an. Ich erkenne seit Jahren keinen Sinn in dem, was geschieht. Der Mann, den ich für meinen Vater hielt, starb und bevor meine Mutter starb sagte sie mir, wer mein wirklicher Vater ist. Ich komme zu euch und erfahre, dass er von den Schatten ermordet wurde. Ich komme zu euch, als sie euch angreifen. Es ist so unendlich grausam."
Er seufzte wieder. "Wir bekämpfen einen Stamm und nicht alle Stämme von einem Volk. Wir breiten uns nciht so erbarmungslos aus wie sie. Wir brennen nicht Siedlung für Siedlung nieder und versklaven alles, was uns über den Weg läuft." knurrte er. "Swana, das sind keine Menschen, das sind dämonische Schatten aus der Unterwelt. So viele von ihnen kann es gar nicht geben, dass sie Volk um Volk unterwerfen, weil ihnen der Platz nicht mehr reicht. So schnell vermehrt sich doch kein Volk, dass es bei ihnen so zu eng wird, dass sie uns heimsuchen." Er räusperte sich.
"Zeig mir einen von ihnen, der nicht so ist, und ich glaube dir, aber bislang kenne ich nur das Böse in ihrem Wirken." Livia, Marcus und Larcia kannte Ansgar immerhin nicht.
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Ansgar hatte für sein junges Leben anscheinend schon viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen, obwohl es nicht selten vorkam, dass der Ernährer einer Familie nicht erst im hohen Alter starb. "Die Umstände unter denen wir uns begegnet sind, waren auch wirklich nicht gerade ideal, um ein Familiengefühl aufkommen zu lassen, Ansgar", meinte Swana lächelnd, "aber sei dir versichert, von unserer Warte aus, gehörst du zur Familie." Die junge Richfrau seufzte. Ansgar hatte recht, wie er die Römer bezeichnete. Wie Schatten waren sie über die marser hergefallen und wenn Einar nicht rechtzeitig mit der Warnung von Lucanuns bei ihnen eingetroffen wäre, dann wären jetzt alle entweder in Walhalla oder im Totenreich... Swana kannte die Umstände nicht, unter denen Ansgars Mutter Alrich begegnet war, aber sie kannte Alrich und das ließ sie Unangenehmes ahnen, dennoch wollte sie nicht schlecht über ihren Schwager sprechen, auch wenn sie wusste, dass er kein guter Mensch gewesen war. Immerhin war er trotz der Gefahr sofort zum Heiligtum aufgebrochen. Mitfühlend legte Swana Ansgar eine Hand auf den Arm, "Dein Vater war ein tapferer Krieger, Ansgar. Auch wenn der Verlust noch so schmerzlich für dich ist, eines ist gewiss. Er hat sich seinen Platz in Walhalla mehr als verdient, durch seine Taten am Heiligtum." Aus Sicht des Trauernden mochte es zunächst ein schwacher Trost sein, aber einem Krieger konnte keine größerer Ehre zuteil werden.
Die Verbitterung war deutlich aus den Worten des jungen Mannes herauszuhören, während er weitersprach. "Als Volk mögen die Römer uns grausam und unmenschlich erscheinen, Ansgar, aber wenn wir sie als einzelne personen sehen, müssen wir erkenne, dass auch sie nur Menschen sind, die die gleichen Bedürfnisse haben, wie wir. Ich weiß, es fällt unglaublich schwer, wenn man das erlebt hat, was wir erlebt haben. Sie unterwefen und erobern andere Völker auch nicht, um diese aus ihrem Land zu vertreiben, sie denken sigar, dass sie uns damit etwas Gutes tun, indem sie uns in ihr Reich integrieren. Nur, dass unsere Lebenweise eine andere ist, wie sie ihre und dass wir nicht so leben wollen, wie sie, ist ihnen vollkommen egal." Sie konnte sich noch gut an die Worte von Svanvith erinnern, die ihr die Vorzüge und Vorteile erklären wollte, die ein Leben im römischen Imperium hatte.
Ein breites Lächeln erschien erneut auf Swanas Gesicht, "Das ist leicht", meinte die junge Richfrau, "in unserem Dorf leben drei Römer. Livia, die Frau unseres Jägers Grimoald, Larcia, die Frau von Pharamonds Bruder und Marcus Iunius Pera. Und selbst der jüngste Bruder deines Vaters hat unter den Römern gedient und die römische Staatsbürgerschaft erworben. Mit Livia und Marcus bin ich gut befreundet. Ich versichere dir, es sind alles gute Menschen. Wenn du willst, kann ich sie dir gerne vorstellen. Ich kann dir sogar noch ein paar Namen nennen, nur wird es da mit dem Bekanntmachen etwas schwierig... Unter anderem einen römischen Tribun, dem wir es eigentlich überhaupt zu verdanken haben, dass wir rechtzeitig gewarnt wurden und fliehen konnten."
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Der junge Germane nickte nur auf Swanas Worte hin. "Meinst du, ich kann irgendwann mal mit deinem Mann sprechen? Er ist wenigstens der Bruder meines Vaters und wenn ich meinen Vater schon nicht mehr kennen lernen kann, dann wäre wenigstens mein Onkel wünschenswert." wollte er dann allerdings von Swana wissen.
Skeptisch blickte Ansgar dann allerdings Swana an. "Der tapfere Krieger hat meine Mutter - noch mehr ein Mädchen als eine Frau - verführt... Sie wurde schwanger und da sie eigentlich meinen... naja... Vater liebte, heiratete sie diesen. Mit ihm bekam sie aber all die Jahre keine Kinder. Als sie dann endlich schwanger wurde, starb ihr Mann. Es brach ihr das Herz und Ansa lernte nur eine traurige Frau kennen, die sie zwar Mama nennen konnte, aber die zu schwach war, um wirklich immer für sie da zu sein. Meine Tante kümmerte sich um uns und meine Mutter."
Ansgar hatte das Pech gepachtet. An ihm schien kein Unglück der Welt vorbeigehen zu wollen und egal wie schnell er rannte, es holte ihn anscheinend auch immer ein. Fortgezogen aus der alten Heimat in der Hoffnung seinen Vater zu treffen, traf er statt dessen nur auf Leid, einen Stamm auf der Flucht und die Nachricht, dass sein wirklicher Vater als Held starb.
Nun machte sich allerdings Skepsis bei ihm breit. Wie sie über die Römer sprach. Wie konnte sie bei all den Grausamkeiten immer noch so über die Schatten sprechen? "Wollen sie etwa, dass wir einfach unser Leben aufgeben? Unsere Götter und Stammesgefilde hinter uns lassen? Die ganzen Riten vergessen und statt dessen nach ihren Regeln leben?" hakte er nach.
Verwirrung machte sich bei ihm breit. "Die stellst du mir bei Gelegenheit mal vor." brummte er und sah zu Ansa, die gerade immer noch mit einem Kind durchs Dorf tollte. "Ich wünsche die Schatten immer ganz weit weg. Mein ... Vater erzählte mir oft von einem Leben ohne sie. Als sie noch weit weg waren und in der Ferne drohten und wie friedlich es damals noch gewesen war. - Er wusste, dass er nicht mein Vater war, behandelte mich aber wie einer... Schon seltsam."
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"Ja, natürlich kannst du mit Alarich sprechen. Warum denn auch nicht?", ein wenig verwundert sah Swana Ansgar an. der Moment des Kennelernens und die letzten Tage waren zwar sehr hektisch gewesen, wo auch noch hinzu kam, dass Alarich selber um seinen Sohn und den Bruder trauerte, auch wenn er dies nicht nach außen hin zeigen wollte und durfte, aber es war nicht Alarichs Ar jemandem, der mit ihm sprechen wollte, einfach abzuweisen oder wegzuschicken, "Du könntest auch mit Almarius sprechen, wenn es ihm wieder besser geht, aber ob er dir viel über deinen Vater erzählen kann, weiss ich nicht, er war noch sehr jung, als er von zuhause weggegangen ist."
Swanas Lippen bildeteten eine dünnen Strich und ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich, mit jedem Wort, welches Ansgar über Alrich sprach. So etwas ähnliches hatte sie sich schon gedacht... traurig schüttelte sie den Kopf, wie konnten zwei Brüder nur derart unterschiedlich sein. manchmal hätte man meinen können... nein das wollte und das sollte sie nicht einmal denken! "Es... es tut mir leid, was euch widerfahren ist, Ansgar. Niemand sollte soetwas durchmachen müssen", kurz umarmte sie den jungen Mann tröstend, sollte Furhild, wenn sie dies sah, doch denken, was sie wollte, Ansgar gehörte schließlich zur Familie und als Familienmitglied sollte er sich auch fühlen. "Alrich ist... war... kein guter Mensch, das habe ich vom dem Augenblick an gewusst, als ich ihn das erste Mal gesehen habe", es fiel Swana nicht leicht, so über einen Toten zu sprechen, aber Ansgar hatte das Recht, die Wahrheit über seinen Vater zu erfahren, "aber dennoch war er ein tapferer Krieger, der alles getan hat, um seine Familie zu schützen. Das eine schließt das andere nicht aus, Ansgar."
"Nein, nein...", die junge Richfrau schüttelte den Kopf, " ...so ist es wohl nicht. Unsere Gebräuche, ja sogar unseren Glauben könnten wir beibehalten. Sie würden uns sogar gegen andere Feinde beschützen, wenn ich das richtig verstanden habe, aber dafür müssten wir ihnen Teile unserer Ernten abgeben und unsere jungen Männer müssten in ihrer Armee dienen, wenn ich das richtig verstanden habe."
"Ohja, das werde ich, Ansgar, darauf kannst du dich verlassen", meinte sie lachend, wurde aber sofart wieder ernst, als sie die weiteren Worte Ansgars hörte. "Wir alle wünschen das, Ansgar", sagte Swana seufzend, "nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Kinder und deren Kinder. Sie sollen nicht in ständiger Angst vor ihnen leben müssen." Skeptisch zog die Imkerin eine Augenbraue nach oben, es gab immer irgendwelche, wenn auch kleineren Kämpfe, nicht nur mit den Römern, sondern auch mit anderen Stämmen... und selbst vor der großen Schlacht hatte es diese gegeben...
Ein Lächeln huschte erneut über Swanas Gesicht, "Du warst der Sohn der Frau, die dein Vater geliebt hat. Das hat dich in seinen Aigen zu seinem Sohn gemacht. Mechthilta ist auch nicht Alarichs Tochter, trotzdem behandelt er sie, als wäre sie sein eigenes Kind. Familie bedeutet manchmal nicht unbedingt, dass das gleiche Blut in den Adern fließen muss, Ansgar."