Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 39 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
tbc: Die Hütte des Richs / Neuigkeiten aus Mogontiacum
Eigentlich hatte Jaale die Zeit bis zum Abend, wo Thorbrandt vorbeikommen wollte, um bei einem Krug Bier und einem Horn Met, zusammenzusitzen und Neuigkeiten aus Mogontiacum und den Dörfen, durch die der Händler auf dem Nachhauseweg gekommen war zu erfahren, nutzen wollen, um seinen Wagen abzuladen, aber da Widar ihn mit einigen anderen Männern in die umliegenden Dörfer geschickt hatte, war er erst spät zurück. So würde er den Wagen erst morgn früh abladen können und dann mit Smilla, die am besten wusste, was noch gebraucht wurde, die Dinge heraussuchen, die sie behalten würden.
Ein verführerischer Duft nach Abendessen schlug Jaale entgegen, als er den Wohnbereich des Langhauses betrat. wieder einmal wurde daran erinnert, wie sehr er seine Familie vermisst hatte. Jaale trat hinter seine Frau und legte liebevoll die Arme um ihren weichen, warmen Körper. "Das duftet ganz wundervoll, mein Sonnenschein", wobei er offen ließ, ob er den Eintopf oder Smilla meinte, "... ich glaube, wir sollten den Abend nicht allzu lang werden lassen. Ich habe dich unglaublich vermisst..."
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(cf: Tor)
Schon auf dem Weg zum Abendumtrunk mit Jaale hatte sich Thorbrandt Gedanken über den Beginn des Gespräches gemacht.
Allzuviel hatte man im Dorf nicht von dem Gespräch des Händlers mit dem Rich erfahren, und umso mehr waren 'Gerüchte' ins Kraut geschossen. Gerüchte von einem neuen Krieg ...
Der Hüne mit den auffälligen Augenbrauen hatte sich vorgenommen, erst einmal ganz besonnen an das Gespräch zu gehen und sich nicht gleich in wilde Vermutungen zu verstricken.
Der Zimmermann verharrte einen Moment vor Jaales Tür, räusperte sich vernehmlich und klopfte dann - sanft - an.
Beiträge: 20 Mitglied seit: 21.03.2010 IP-Adresse: gespeichert
Summend stand Smilla vor dem Eintopf den sie zum Abendessen vorbereitet hatte. Sontje lag auf einem weichen Fell, in einiger Entfernung auf dem Boden und spielte mit einem der Spielzeuge die ihr Vater ihr von einer seiner Reisen mitgebracht hatte. Ihre beiden Söhne saßen bereits am Tisch und aßen von dem Eintopf. Auch wenn Smilla normalerweise darauf bestand das ihre Familie zusammen zu Abend aß, so hatte sie an diesem Abend eine Ausnahme gemacht. Ihr Mann war bei Widar gewesen und musste nun den Wagen leer räumen. Als ihre Söhne dann gekommen waren und ihr gesagt hatten das sie Hunger hätten, hatte sie beschlossen heute einmal eine Ausnahme zu machen. Nachdem die beiden Jungen leer gegessen hatten, räumten sie artig ihre Teller weg und verzogen sich um noch ein wenig miteinander zu spielen, bevor sie schlafen gehen mussten.
Ein lächeln huschte über das Gesicht der jungen Frau, als ihr Mann sich von hinten näherte und seine Arme um ihren Körper schlang. "Deinen beiden Söhnen hat der Eintopf geschmeckt, dann wird er sicher auch dir schmecken." Bei seinem Vorschlag den Abend nicht zu lange werden zu lassen, drehte sie sich zu ihm um und blickte ihn aus leuchtenden Augen an. "Dem kann ich nur zustimmen." Gerade als sie ihn küsste, klopfte es an der Tür. Smilla wusste das ihr Mann Thorbrand für den heutigen Abend eingeladen hatte und so nahm sie an das dieser es war. "Du solltest deinen Gast hereinbitten."
Smilla nahm ein paar Becher und stellte sie, zusammen mit dem Eintopf, auf den Tisch. Nachdem dieser gedeckt war, begrüßte sie den Gast und verabschiedete sich mit den Worten, die Männer alleine lassen zu wollen.
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Thorbrandt hatte am Eingang zu Jaales Haus gewartet, bis dieser ihm die Tür öffnete und ihn hereinbat.
"Guten Abend Smilla", grüßte er die Frau des Händlers und warf einen raschen Blick in Richtung des auf dem Fell am Boden strampelnden Kindes - Jaales Söhne waren nicht zu sehen.
"Ihr wollt noch essen, sehe ich - hoffentlich komme ich nicht zu früh?", der Zimmermann wollte sich nicht aufdrängen, gerade an diesem Abend nicht, wo doch der Händler gerade erst von einer längeren Fahrt zurückgekehrt war, aber der Hüne war auch begierig, Neues zu erfahren, gerade auch von den Römern und 'seinem' Großen Fluss ...
"Ich will auch nicht lange bleiben, nur auch fragen, ob ich morgen mal nach dem Wagen sehen soll - bei so einer langen Fahrt und schweren Last wird leicht was gelockert oder schadhaft ..."
Entgegen seinen Worten setzte sich Thorbrandt schon mal an den Tisch - mit dem Rücken zu dem Kind, denn manchmal reagierten die Kleinen etwas 'verschreckt' auf ihn ...
Smillas Abschied registrierte der Besucher nur mit einem Nicken.
Beiträge: 39 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
"Das glaube ich wohl, dass den beiden Rackern der Eintopf geschmeckt hat und dass er mir schmecken wird. So wie der duftet...", meinte Jaale lachend. Lächeknd betrachtete der Händler seine Frau, als diese sich zu ihm umdrehte und ihn mit ihren wunderschönen grünen Augen anstrahlte. Wie sehr er sie doch vermisst hatte. Leidenschaftlich erwiderte er ihren Kuss und beendete ihn nur recht widerwillig, als es an der Tür klopfte.
Noch einmal drehte sich Jaale zu Smilla um und warf ihr ein vielsagendes Grinsen und einen eindeutigen Blick zu, als er zur Tür ging, um Thorbrandt hereinzubitten.
"Heilsa, Thorbrandt", begrüsste er seinen Gast und bat ihn herein. "Nein, nein, du bist nicht zu früh. Smilla hat mit den Kindern schon gegessen", beruhigte Jaale den Zimmermann, "Met oder Bier?", fragte er den Gast nach seinem Getränkewunsch und schenkte, dann das Gewünschte ein. Mit einem Lächeln blickte er seiner Frau noch hinterher, als diese sich verabschiedete und setzte sich dann zu Thorbrandt an den Tisch.
Nachdem Jaale das rituelle Opfer für die Götter gebracht hatte, forderte er Thorbrandt auf, "Greif zu. Heute Abend bist du Gast in meinem Haus und so soll es dir an nichts fehlen."
Beim Essen kam Jaale noch einmal auf das von Thorbrandt angesprochene Thema Wagen zurück, "Ich wäre dir ausgesprochen dankbar, Thorbrandt, wenn du morgen nach dem Wagen schauen könntest, denn während meiner Abwesenheit ist hier doch einiges an Arbeit liegengebleiben." Smillas Eintopf schmeckte köstlich und Jaale nahm sich noch ein zweites Mal nach. das essen in Mogontiacum konnte ben nicht mit den Kochkünsten seiner Frau mit halten. "Und nun erzähl du doch erst einmal, was es hier im Dorf für Neuigkeiten gibt, bevor ich aus Mogontiacum berichte."
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Thorbrandt nahm vom Herrn des Hauses einen Becher mit Bier entgegen, welches mit einer dünnen Schaumschicht überzogen war. Er wartete, bis die Götter das ihnen gebührende Opfer erhalten hatten bevor er selbst einen kleinen Schluck nahm und sich dann, nach Jaales Aufforderung, etwas von Smillas gutem Eintopf nahm. Er machte die Schüssel vor sich aber nur zur Hälfte voll, denn seine eigene Frau kochte auch gut und der Zimmermann hatte auch heute wieder Wert darauf gelegt, dass die ganze Familie gemeinsam die Abendspeise einnahm.
" Schön, dann ist das also abgemacht. ", kommentierte der Hüne Jaales Zustimmung, morgen den Wagen kontrollieren zu lassen. Die nächste Frage des Händlers stellte Thorbrandt da schon vor eine größere Aufgabe ... Etwas hilflos zuckte der Hüne mit den Schultern, kaute bedächtig zuende und ließ dann nachdenklich den Löffel halb unbeachtet in seinen Napf sinken. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und die Stirn legte ich in Falten. " Nun, allzuviel ist den Göttern sei Dank nicht in unserem Dorf geschehen - jedenfalls nichts Bedeutendes, was Alle betroffen hätte ... " Der Zimmermann machte eine kurze Pause, denn er wollte seine Worte sorgfältig wählen und nicht 'weibisch tratschen'. " Über dem Haus des Richs hängt ein Schatten. " überwand sich Thorbrandt schließlich zu sagen. " Fara ist von Zuhause fortgegangen, keiner weiß wohin und warum. Und natürlich geht es Hella dabei am schlimmsten - wie man so hört. Widar ist recht ... 'grimmig' im Moment und dann ist da noch das Verschwinden der Wala ... " Der Hüne verzog das Gesicht zu einem bitteren Ausdruck. Er machte Sieke nicht und fand, sie habe einen schlechten Einfluss auf die Frauen des Dorfes gehabt. Seit einiger Zeit hatte jedoch niemand mehr die Wala gesehen. " Ich kenne mich nicht so aus mit den höheren Mächten, aber ich denke, die Hüterin des heiligen Hains hat sich irgendwie vergangen ... Mögen die Götter sie allein strafen und das Dorf verschonen! " Schnell machte der große Mann eine beschützende Geste zur Abwehr böser Geister und nahm schnell einen neuen Löffel Eintopf in den Mund, um nicht sofort weitersprechen zu müssen. " Du warst doch beim Rich, um ihm Nachricht von Deiner Reise zu geben ... Was denkst Du, wie hat er Deinen Bericht aufgenommen? - War Hella bei ihm, oder sonst jemand? " Im Allgemeinen kümmerte sich der Zimmermann nicht um den Aufenthalt der Frauen des Dorfes oder um irgendwelchen Ehezwist - Hauptsache er wußte wo Alwine und Frija waren! Neugierig blieb der Blick des Zimmermanns an Jaale hängen.
Beiträge: 39 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
Während Jaale aß, ließ er Thorbrandt berichten und hörte aufmerksam zu, bis dieser gegendet hatte. Der Händler nickte, als er hörte, dass die Tochter des Richs 'fortgegangen' war, "Ja, das kann ich gut verstehen, dass Hella darunter leidet, dass ihr einizges Kind fort ist. Ist sie an jemanden verheiratet worden? Oder ist sie forgelaufen?" Jaale hielt die zweite Möglichkeit eigentlich für die warscheinlichere, denn die Hochzeit der Richtochter wäre länger geplant gewesen und das ganze Dorf hätte schon seit Monden über nichts anderes mehr geredet und zum anderen war Fara ja auch ein richtiger Wildfang. Der Mann, der sie einmal bekommen würde, würde sie erst noch zähmen müssen... "Jetzt verstehe ich auch, warum Widar so schlecht gelaunt war. Smilla würde wahnsinng werden vor Sorge, wenn eines vorn unseren Kindern verschwinden würde."
"Sieke ist verschwunden? Was meinst du damit? Sie wird sich bestimmt nur mit den anderen Walas treffen, da hat sie doch noch nie groß ein Wort drüber verloren. In ein paar Wochen ist sie bestimmt wieder da, genauso plötzlich, wie sie verschwunden war", Jaale sah darin keinen Grund zur Besorgnis, seine Schwägerin war schon immer etwas eigenartig gewesen und Smilla hatte auch nichts gesagt, dass sie sich allzu große Sorgen um ihre Schwester machte. "Nein, das glaube ich nicht, Thorbrandt", der Markomanne schüttelte den Kopf, "Sieke ist zwar... merkwürdig, aber wer weiss, wie wir uns verhalten würden, wenn wir ungefragt Visionen hätten..."
Jaale dachte noch einmal kurz über sein Gespräch mit Widar nach, bevor er antwortete, "Nein, Hella war nicht da. Widar war ganz allein und hatte auch schon sehr gut Bier und Met zugesprochen, als ich zu ihm kam. Er war sehr besorgt, dass die Römer so spät im Jahr noch auf einen Feldzug gehen und hat mich und ein paar Männer sofort in die anderen Dörfer geschickt, damit diese wachsam sind. ichb wiess zwar nicht, warum er sich solche Sorgen macht, da wir doch mit den Römern verbündet sind, aber er ist der Rich und Wachsamkeit kann ja nicht schaden."
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Thorbrandt hatte den Napf mit Eintopf inzwischen geleert und spülte mit einem guten Schluck aus seinem Becher nach.
Kurz runzelte er die Stirn, als Jaale ihn fragte, ob der Rich Fara vielleicht verheiratet hatte. "Nein, ich habe nichts davon gehört, dass Widar einen Mann für seine Tochter gefunden - oder auch nur gesucht hätte. Aber sie ist schon eine ganze Weile weg, ausgerissen halt. - Wie ich schon sagte, keiner weiss was genaues."
Auf die Beipflichtung des Händlers, dass seine Frau auch 'außer sich' wäre, wenn eines ihrer Kinder verschwunden wäre, nickte der Hüne sehr energisch und grimmig. "Ja, wenn ich an meine Frija denke ... da würde mich nichts aufhalten, bis ich sie gefunden hätte!"
"Ich weiss nichts von den Wegen Deiner Schwägerin, Jaale.", meinte der Zimmermann schulterzuckend. "Wenn sie weg ist ist es gut und wenn sie wiederkommt wohl auch." Thorbrandt war es fast egal, was aus Sieke wurde, solange sie seiner Alwine und seiner Tochter nicht 'zunahe kam' ...
Als der Hausherr dann berichtete, dass er den Rich allein und angetrunken vorgefunden hatte, da nickte der Hüne wieder traurig. "Hmm, ja. Man sieht in letzter Zeit wenig von Widar. Meist bleibt er daheim und was man so von den Frauen und Bediensteten hört ..." Thorbrandt wiegte bedenklich den Kopf. "Nur Fraomar scheint noch gut mit ihm auszukommen."
Die Nachricht vom Kriegszug der Römer und noch mehr Jaales Schilderung von der nur bedingt verständlichen Reaktion des Richs machte den Zimmermann auch nicht unbedingt glücklicher. Grimmig presste er die Kiefer zusammen, nahm dann aber doch noch einen tiefen Zug aus seinem Becher und hob dann zu einer Erklärung für den Händler an. "Also eigentlich sollten wir ja gar nichts von Germanicus zu befürchten haben. Schließlich sind wir - wie Du sagtest - mit den Römern jenseits des Großen Flusses verbündet ... irgendwie. Und Du meinst ja, sie sind nach Norden verschifft worden, auch das spricht dagegen, dass die Mattiaker ein Ziel sein könnten." Thorbrandt zögerte seine nächsten Worte mit einem weiteren Schluck hinaus. "Aber Widar persönlich könnte seine Gründe haben, die Römer zu fürchten, besonders einen von ihnen, den Anführer, den er mal hier gefangen gehalten hat und der dann aber fliehen konnte." Der Hüne blickte Jaale vielsagend an und dachte sich, dass dieser doch wohl davon gehört haben musste, was damals mit den Besuchern in Lambertas Haus geschehen war. "Hat mich eigentlich gewundert, dass wir da nie wieder 'Ärger' mit diesem Ludger - oder wie immer der Römer tatsächlich hieß - bekommen haben, aber Widar war ja auch mal nach Mogontiacum gereist - vielleicht nicht nur um Fara zu suchen?" Der Zimmermann wußte von den Angelegenheiten des Richs nicht viel, und eigentlich interessierte es ihn auch nicht, Hauptsache er hatte seine Ruhe und konnte mit der Familie in Frieden leben! Thorbrandt hatte eine zu schlechte Erfahrung mit einem früheren Rich und vor allem dessen machtebewußten und rücksichtslosen Sohn gemacht. Er würde niemandem mehr vertrauen. - Niemandem der vielleicht meinen könnte, sich in seine - seine! - Familie einmischen zu dürfen!
"Was denkst Du, was die Römer tatsächlich vorhaben?"
Beiträge: 39 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
"Ausgerissen also...", Jaale nickte. Ein wenig konnte er Fara verstehen, mit einem Vater wie Widar und ihrem eigenen aufbrausenden Temprament. Da wird der Haussegen wohl des öfteren schief gehangen haben. Vermutlich hatte das Mädchen aber nicht darüber nachgedacht, was sie ihrer Mutter damit antat...
Der Händler seufzte, "Hoffen wir mal, dass er bald wieder zu Verstand kommt, unser Rich. Fara wird schon wieder auftauchen, sie kann sich schon alleine durchschlagen, wenn es sein muss, sie ist eben ein wenig anders, als andere Mädchen in ihrem Alter, die nur ans Heiraten denken", fügte Jaale lachend hinzu. "Nun ja, Fraomar und Widar sind befreundet. Wenn die beiden nicht mehr miteinander auskommen würde, dann müssten wir uns ernsthafte Sorgen um unseren Rich machen."
Nachdenklich wiegte Jaale den Kopf ein wenig hin und her, als er von Thorbrandts Vermutung hörte, warum Widar vielleicht die Römer fürchtete, "Du meinst diesen Tribun?", fragte er nach, denn er selber war zu dem Zeitpunkt, als Lucanus und Svanvtih hier im Dorf waren, unterwegs gewesen und hatte im Nachhinein von Smilla erfahren, was vorgefallen war, "... hm, vielleicht. Smilla hat mir die Geschichte erzählt. Aber vielleicht liegt es auch an Widars Einstellung, wie er unser Bündnis mit den Römern sieht. Nicht nur die Wege der Götter sind unergründlich, sondern auch die unseres Richs", meinte Jaale mit einem schiefen Grinsen.
"Was die Römer wirklich vorhaben?", der Markomanne dachte einen Augenblick nach, bevor er antwortete, "Ganz ehrlich, Thorbrandt, Ich weiß es nicht. Also, diese Hektik in der Römerstadt war schon nicht normal. Aber wenn sie gegen die Mattiaker ziehen wollten, hätten sie viele eventuelle Gegner ausschalten können, indem sie die Mattiaker, die sich in der Stadt aufgehalten haben, festgenommen oder getötet hätten, aber nichts dergleichen ist geschehen. Die Gerüchte, dass die feindlichen Stämme eine Lektion erhalten sollten, kamen auch erst an dem Tag auf, als die Römer die Stadt verließen. Vorher war es absolut friedlich in der Stadt. Da steckt bestimmt noch mehr dahinter, aber frag mich bitte nicht was...", ein wenig ratlos zuckte Jaale mit den Schultern.
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die letzten Worte Jaales hatten zwar wirklich nicht viel mehr Licht auf die Pläne der Römer geworfen, aber immerhin konnten sie den Hünen soweit beruhigen, dass die Mattiaker und vor allem ihr Dorf hier wohl unmittelbar nichts zu befürchten hatten. "Ja, Ich denke Du hast recht, wenn die Römer gegen uns ziehen wollten, dann hätten sie wohl noch mehr verhindert, dass jemand wie Du von ihren Vorbereitungen unjd dem Aufbruch erfährt, oder hätten verhindert, dass man dem Feind Nachricht gibt." Thorbrandt ließ sich alles, was er gehört hatte noch einmal durch den Kopf gehen. "Dass es alles so plötzlich vorgenommen wurde und so rasch der Aufbruch der Legionäre erfolgte mag mit dem kommenden Winter zusammenhängen oder eben, dass man die Feinde nicht vorwarnen wollte sondern überraschend zuschlagen, sogar ganz unüblich im Herbst zum Winter hin."
Beiträge: 39 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
Nachdenklich rieb sich Jaale das Kinn, "Ja, das wird schon mit dem nahenden Winter zu tun haben, dass die Einschiffung so zügig vonstatten gegangen ist. Trotzdem ist es schon merkwürdig, dass nicht schon zuvor irgendwelche Informationen bekannt waren, dass es noch einen Feldzug geben wird. Normalerweise wissen die Händler, die immer einen Stand auf dem Markt von Mogontiacum haben über die Dinge, die in der Stadt und im Castellum vor sich gehen, recht gut Bescheid."
Der Markomanne dachte wieder an Einar, den Knochenschitzer, der ebenfalls an dem Morgen, als die Soldaten abgezogen sind, verschwunden war. Auch war der Sugambrer immer gut informiert gewesen, wenn irgendetwas vor sich ging... "... wenn sie nicht gerade an dem Tag verschwinden, an dem die Soldaten aufbrechen..."
Jaale schüttelte den Kopf, "Sehr weit nach Osten werden die Römer aufgrund des nahenden Winters nicht die Stammesgebiete vordringen, deswegen muss hinter dem ganzen Aufwand noch mehr stecken. Einar, ein sugambrischer Knochenschnitzer, der den Stand neben mir hat, hätte bestimmt mehr gewusst..."
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Als Jaale erwähnte, von welchem Stamm sein Standnachbar auf dem römischen Markt war, da nickte Thorbrandt.
"Ein Sugambrer also ... die sind doch ebenso wie wir mit den Römern verbündet, zumindest diejenigen, die man über den großen Fluss nach Westen gebracht hat und die man nun 'Cugerner' nennt. Leben sie nicht auch bei der großen Garnisonsstadt im Norden am Rhenus, diesem Castra Vetera? - In diese Richtung sind die Legionen doch aufgebrochen - vielleicht hatte er seine Gründe mitzugehen, oder besser - ihnen voraus zu eilen."
Der Zimmermann sah seinen Gastgeber fragend an, vielleicht wußte dieser ja noch mehr über den Knochenschnitzer zu berichten, oder darüber, wie dieser persönlich zu den Römern stand?
"Vielleicht ist es ja auch gar kein Kriegszug, sondern nur ein Wechsel der Garnison?" Der Hüne zuckte zum wiederholten Mal an diesem Abend ratlos mit den Schultern. Er hatte sich noch nie sonderlich für die Pläne der Römer oder das interessiert, was die 'Macht' im Lande betraf. Früher, als er selbst noch am Großen Fluss wohnte, fischte und Boote baute, da hatte er gelernt, sich mit den Südländern zu arrangieren, die das andere Ufer besetzt hielten, man trieb Handel und ließ sich ansonsten weitgehend in Ruhe - wenn nicht hin und wieder eine Gruppe junger Männer 'der Hafer stoch' ...
Bei diesem letzten Gedanken trat ein wehmütiges Lächeln auf die Züge des Mannes, der 'seine besten Jahre' doch schon hinter sich hatte.
"Weißt Du was, Jaale ... wir werden schon früh genug erfahren, was da im Norden vorgeht - Hauptsache wir haben hier unsere Ruhe, hm?"
Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen hob Thorbrandt seinen Becher, um mit dem Händler anzustoßen.
Beiträge: 39 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
"Ja ich weiss, Thorbrandt", bestätigte Jaale den Zimmermann, "die Sugambrer, die auf der römischen Seite des Rhenus leben, sind mit ihnen verbündet. Und wenn ich mich recht entsinne, kommt Einar wohl auch aus dieser Ansiedlung in der Nähe vom Catra Vetera." Der Markomanne zuckte mit den Schultern, "Zumindest sind die Schiffe der Römer nach Norden gefahren... es ist nur, es passt eigentlich nicht zu Einar, dass er sang- und klanglos verschwindet ohne sich zu verabschieden..."
"Ein Garnisonswechsel? Möglich, aber dann wären doch Soldaten aus der anderen Garnison nach Mogontiacum gekommen. Aber es kamen keine... Man munkelt sogar, dass Germanicus persönlich mit den Soldaten gegangen sei...", wieder zuckte Jaale die Schultern, denn eigentlich hielt er von solchen Spekulationen wenig. Er war eher ein Mann der Tatsachen.
Der Händler hob ebenfalls seinen Becher, um mit Thorbrnadt anzustoßen, "Auf unsere Ruhe", denn er war überzeugt davon, dass ihnen durch die Römer keine Gefahr drohte. "Mit Sichherheit werden wir erfahren, was im Norden vorsich geht, spätenstens, wenn ich das nächste Mal in Mogontiacum war."
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Thorbrandt nahm genußvoll einen Zug aus dem Becher nachdem die Männer angestoßen hatten. "Ja, das wird aber wohl erst im Frühjahr sein, wenn Du wieder aufbrichst, was?" Der Zimmermann überlegte. "Du hast recht, bis dahin werden wir sicher schon Nachricht haben, was geschehen ist oder gerade geschieht - wenn wir nicht schon früher Nachricht von anderen Dörfern bekommen." Plötzlich huschte ein Grinsen über das Gesicht des Hünen und fast schon 'väterlich' meinte er: "So Jaale, allzulang willm ich nicht mehr bleiben, das Wichtigste ist besprochen und wir sehen uns ja morgen wieder wegen Deines Wagens ... da überlasse ich Dich für den weiteren Abend besser Deiner lieben Smilla!"
Thorbrandt trank seinen Becher leer und stand schon mal auf um dem Gastgeber zu zeigen, dass er es ernst damit nahm, die Einladung nicht weiter zu 'strapazieren'. "Mach es gut und ein schönes Wieder sehen mit Deiner Familie wünsche ich noch!" meinte der Zimmermann über der Schwelle.
Beiträge: 39 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
Jaale leerte seinen Becher und nickte, "Ja, vermutlich werde ich erst wieder im nächtsten Frühjahr nach Mogontiacum aufbrechen. Es sei denn, es würde etwas dringenes aus der Römerstadt benötigt." Der Markomanne wusste, dass diese Sehnsucht des Reisens von heute auf morgen überkommen konnte, auch wenn er jetzt sgane würde, dass er nichts lieber täte, als den Winter mit seiner Familie zu verbringen. Warme kuschelige Abende mit Smilla...
"Mit Sicherheit werden die anderen Dörfer Augen und Ohren offenhalten und sofort Nachricht geben, wenn ihnen etwas ungewöhnliches auffällt oder zu Ohren kommt, vor allem nachdem Widar mich und ein paar Männer heute nachmitag sofort losgeschickt hat, um die Nachricht des Feldzugs zu überbringen."
Jaale wollte Thorbrandt schon widersprechen, der Abend hatte doch gerade erst angefangen, aber der Hüne ließ keinen Zweifel daran, dass der Abend doch nun anderweitig viel besser genutzt erden konnte. Er begleitete den Zimmermmann noch zur Tür, "Danke, Thorbrandt. Einen schönen Gruß an deine Alwine und wir sehen uns morgen. Bei Gelegenheit können wir so einen Abend ja wiederholen", bot der Markomanne an und verabschiedete sich mit diesen Worten von Thorbrandt und schloss die Tür hinter sich.
Sorgfältig räumte er noch den Met und das Bier weg und reinigte die Becher, bevor er auch diese an ihren Platz zurückstellte. Jetzt freute Jaale sich auf einen romantischen Abend mit seiner Smilla.
29.07.2010 18:44:02
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