Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 168 Mitglied seit: 14.02.2010 IP-Adresse: gespeichert
(erstmal reserviert für Ragnar & Thore)
pp: Amalias Familie im Schatten
Thore sah Ragnar entgegen und spürte dessen Blick, der ihm das Misstrauen regelrecht entgegenzusprühen schien. Natürlich war ihm klar, dass er eine Art Eindringling war, auch wenn der Rich ihm vertrauen schien. Er machte ein Gesicht das soviel sagte wie 'Tut mir leid...ich wollte nicht stören'. Langsam kam er näher, zögernd.. "Du willst vermutlich wissen...was ich hier suche...eigentlich...habe ich nur deine Worte gehört...sie waren beeindruckend...tut mir leid...ich störe euch nicht länger." Sein Gesicht wurde irgendwie resignierend, und man sah für einen Moment auch eine Spur Traurigkeit darin, eine gewisse Sehnsucht, irgendwo wieder dazuzugehören. Durch die Behandlung durch Athina und das Misstrauen, das von allen Seiten auf ihn einstürmte, hatte Thore seinen Stolz ein wenig zurückgesteckt und wollte eigentlich nur ein einziges Mal so etwas wie nettere Worte hören... Er drehte sich halb um, bereit zu gehen.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
pp: Amalias Familie im Schatten
Erstaunt verschwanden Ragnars Augenbrauen unter seinem Stirnhaar, denn die Worte des Fremden erinnerten ihn mit einemmal an Dagny. Wie sie damals zu ihm gekommen war und seinen Rat wissen wollte - und ihn am Ende sogar weise genannt hatte. Was er definitiv nicht war, auch wenn solche Worte guttaten. Sein harter Blick wurde eine Spur nachdenklicher, als der junge Mann sich nun fast schon verschüchtert zum Gehen wandte.
Seine Zähne streiften nachdenklich über seine Unterlippe. In der Tat war es ungewöhnlich, daß der junge Mann ohne Pferd, aber so gut bewaffnet unterwegs war. Ein Anblick, der viele Fragen aufwarf, ja - aber das, was in den Augen des Fremden geschrieben stand, weckte eine ganz andere Erinnerung in ihm: Wie er damals nach der Varusschlacht mit den anderen Jungkriegern losgeritten war, um sicherzugehen, daß die Römer auch wirklich abzogen. Wie genau diese Entscheidung ihm am Ende doch nicht vor dem Schicksal bewahrt hatte, daß sein Name unter denen der verlorenen Krieger war. Seine gesamte Kriegsgefangenschaft über hatte ihn die Ungewißheit geplagt, was wohl mit seiner Familie passiert war. Selbst heute noch spürte er die Erleichterung von damals, als er mit Romaeus zurück ins Marserdorf gekehrt war und zwei seiner Geschwister lebend vorfand. Eine Freude, die sich in den Gesichtern von Pharamond und Amalia widergespiegelt hatte.
Und jetzt, wo er Thore so resigniert den Rückzug antreten sah, überkam ihn eine Ahnung, daß diesem jungen Mann vielleicht kein solches Glück zuteil geworden war. Eine Spur Einsamkeit umgab ihn, anders als bei Raban. Und gerade in schweren Zeiten wie diesen war es ab und an wichtiger, Vorurteile außer Acht zu lassen und anderen eine Chance zu geben. So, wie Larcia und er es sich von ihrer Familie gewünscht hätten, und er sogar ein Stück weit von Tribun Valerius.
"Hey! Warte mal!" rief Ragnar nun weitaus freundlicher zu Thore hinüber, ehe er sich entschuldigend an Larcia wandte, ihr zusammen mit einem Kuß ins Ohr hauchte, er wäre gleich wieder bei ihr. Ruhig erhob sich der junge Krieger und näherte sich nun dem Fremden. "Entschuldige, ich wollte dich nicht verjagen", erklärte er sein Verhalten so knapp und direkt, wie es in dieser Situation möglich war. "Ich hab nur schon üble Erfahrungen gemacht mit mysteriösen fremden Germanen, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen." Er grinste Thore ein wenig schief an. "Auf Dauer wird man leider schnell übervorsichtig. Aber das muß ich auch viel zu oft, wegen meiner Familie, weißt du."
Beiträge: 168 Mitglied seit: 14.02.2010 IP-Adresse: gespeichert
Unterbewusst hatte sich der junge Krieger wahrscheinlich wirklich gewünscht, auf diese Weise aufgehalten zu werden... Er hatte geglaubt, die ganze Zeit würde er von jetzt an von jedem als Feind betrachtet werden, er hätte wirklich nicht erwartet, dass nun doch jemand mit ihm sprechen wollte. Langsam drehte er sich wieder um und sah etwas verblüfft drein. Was er sagte war nun irgendwie überraschend. Er wollte ihm so etwas wie eine Chance geben? Zumindest klang es zwischen den Zeilen so... "Familie...ja, ich glaube das kann ich gut verstehen...", sagte er knapp aber auch nicht unfreundlich. Jetzt war es teilweise an ihm, etwas misstrauisch zu sein. Es war doch eigentlich ein ziemlich plötzlicher Sinneswandel gewesen oder? Ach Quatsch, das konnte nicht sein! Der Mann war ein Liebender Vater und Ehemann, das konnte man doch deutlich erkennen...der war nicht hinterhältig oder sonst etwas in der Art. Dessen war sich Thore sicher.
"Ich hatte auch einmal eine Familie...ich weiß nicht, ob sie noch leben..." Seine Stimme klang zum einen recht fest und sicher, zum anderen konnte man jedoch etwas Trauer oder Heimweh mitschwingen hören. "Du bist auch Krieger, nicht wahr?", fragte er und blickte ihn an.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Also doch! Ragnar war doch etwas überrascht von seiner eigenen Intiution. Sonst konnte man eher von Larcia oder Amalia ein solch gutes Gespür erwarten ... "Ja", erwiderte er schlicht. "Die Varusschlacht damals war meine erste große Schlacht. Und hinterher war ich genauso in Ungewißheit, was mit meiner Familie geschehen ist. Ich wurde gefangen genommen, aber erst dadurch hab ich meine Frau kennengelernt. Und wie du siehst, sind wir heute zumindest fast alle wieder vereint." Abermals musterte er den Jüngeren genau, diesmal jedoch eher das, was in seinem Gesichtsausdruck zu lesen war. "Weißt du - ich hab mal gehört, Liebe und Haß sind zwei Seiten derselben Medaille. Aber ... Ungewißheit läßt auf der anderen Seite genausoviel Hoffnung zu. Und wenn du daran glaubst, wirst auch du diese Erfahrung irgendwann machen. Ich selbst kenn sogar einen kleinen Jungen, der ähnliches erlebt hat." Für einen Moment verlor sich sein Blick am Himmel, wo zwischen den Wolken ein paar Sterne matt hervorblitzten. So verworren die Wege der Götter waren, Ragnar war sich sicher, sie hatten für jeden einzelnen von ihnen ein Ziel. Selbst für Romaeus, egal wie klein er noch war ... "Ähm - ich bin übrigens Ragnar", stellte er sich schließlich dem jungen Mann vor.
Beiträge: 168 Mitglied seit: 14.02.2010 IP-Adresse: gespeichert
"Gewissheit habe ich bei einer Person...denn ich habe dessen Tod miterlebt...mein Vater..." Bei diesen Worten wurden seine Augen wieder voller Hass auf die Römer, und zugleich schmerzvoll. Sein Vater war der einzige gewesen, dem er sich so nahe gefühlt hatte. Sicher, er liete seine Geschwister und seine Mutter ebenfalls, aber sein Vater war ihm immer am nächsten gewesen... "Ich war selbst noch in keiner großen Schlacht...ich war nur Zeuge...damals...ich konnte nicht zu Hause bleiben...ich musste weg, verstehst du? Ich hätte nicht geglaubt, dass die einsame Reise mich so angreift...wer glaut denn schon, dass man überhaupt angreifbar ist von irgendetwas, wenn man von einer Entschlossenheit ergriffen ist, die stärker ist als alles, was man bisher empfand..." Der junge Krieger sah den erfahrenen Krieger fast bewundernd an. Er war in genauso großen Schlachten gewesen wie sein Vater, hatte womöglich sogar mehr duchgemacht als sein Vater...viel mehr. Vermutlich brach irgendwo tief in seinem Kopf eine Vorstellungswelt zusammen, in der der Sohn glaubte, sein Vater wäre der größte Krieger, der größte Held der Welt...dass Wotan seinen Vater am meisten gesonnen war...jetzt nahm er zum ersten Mal so richtig wahr, dass andere viel größeres vollbracht haben konnten, viel mehr durchgestanden hatten und womöglich....ja womöglich sogar besser und stärker waren als sein Vater... "Ragnar...ein kraftvoller Name...ich..bin einfach nur Thore. Aber auch ein Thore vollbringt eines Tages etwas Großes...und der Tod meines Vater...und überhaupt die ganze Bedrohung...wird irgendwann gerächt...ich glaube, ich kann erst dann meinen Frieden finden...selbst unter euch sehen alle in mir einen Feind. Ich habe es in den Augen deiner Frau gesehen...sie mag mich nicht, und das geht wohl vielen so..." Er wusste es nicht, aber tief drinnen wünschte er sich womöglich auch einfach nur in diesem Moment eine Geborgenheit, wie sie nur in einer Familie inne wohnte. Und die würde er vermutlich niemals wieder haben...nicht wenn man ihn verachtete, so wie es fast alle hier taten..Thore war jung, dynamisch und teilwese sehr naiv, und so dachte er, dass sich dieser Zustand nicht so bald ändern konnte, dass sie ihn alle weiterhassen würden oder misstrauen oder was auch immer...
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Diese Gewißheit hast bei weitem nicht nur du. Es gibt kaum einen Krieger, der sie noch nicht erlebt hat, sei es bei Eltern, Freunden oder Geschwistern. Bei mir war es mein älterer Bruder - ich konnte ihn nur vom Schlachtfeld bergen, aber war nicht dabei, als er starb. Teils durch meine eigene Schuld. Und unser ältester Bruder, Pharamond", er nickte in die Richtung hinüber, wo Pharamond immer noch im Gespräch mit Amalia war, "er hat unserem sterbenden Vater vesprochen, an seiner Stelle auf die Familie achtzugeben. Bevor ich das alles erlebt habe - da hatte ich denselben Tatendrang wie du ... Ich hab ihn heute noch, nur ändert sich mit der Zeit die Perspektive darauf."
Als Thore weitersprach, wanderte Ragnars Blick versonnen zurück zu Larcia und Romaeus - und er zögerte irritiert. Die Laune seiner Frau schien schon vorhin nicht die beste gewesen zu sein, aber jetzt ignorierte sie ihn wohl gekonnt. Unwillkürlich entfuhr ihm ein leises Seufzen. Na ganz toll - und schon wieder was falsch gemacht! "Wir sind alle erschöpft und überreizt. Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen sind Fremde nirgendwo gern gesehen. Bei Rodrik und seiner Schwester ist es nicht viel anders, nur kamen sie, bevor wir fliehen mußten. Und sie haben offen gesagt, woher sie kamen", wieder umspielte das schiefe Grinsen seine Mundwinkel. "Hätte Athina sich nicht schon deiner angenommen, es hätte vorhin leicht passieren können, daß ich dich genauso behandelt hätte", gab er unumwunden zu. "Vertrauen ist leider nunmal eine Sache, die man sich verdienen muß, und das immer und immer wieder." Beinahe hätte er gelacht, als ihm einfiel, daß genau dieselben Worte von Pharamond an ihn hätten stammen können. "Du bist der älteste Sohn bei euch, oder?" ließ er dann direkt seine Vermutung fallen, jedoch nicht ohne Erklärung, wie er darauf kam: "Die Barrieren, die du um dich herum siehst ... Wärst du der zweite oder gar jüngste Bruder, würdest du das Gefühl kennen, Thore." Er zwinkerte ihm zu. "Und was deinen Namen angeht - auch in den wirst du noch reinwachsen. Deine Mutter wird gewußt haben, warum sie dich so genannt hat", erneut fand sein Blick hinüber zu seiner Familie. "Und ich glaube, es wird Zeit, daß ich wieder zur Mutter meines Sohnes komme. Sonst kann ich mir von den Frauen in der Familie wieder was anhören ...", er grinste Thore vielsagend an. "Also, wir sehen uns!"
Beiträge: 168 Mitglied seit: 14.02.2010 IP-Adresse: gespeichert
Thore hörte Ragnar aufmerksam zu. Der schien ja echt viel zu wissen und sehr erfahren zu sein...Thore war irgendwie tief eeindruckt, aber so richtig zeigen wollte er das natürlich nicht, er wollte nicht schwach wirken, das hatte er schon viel zu viel offen gezeigt. "Ich verstehe...nun, ich werde mein Bestes versuchen, zu beweisen, dass man mir vertrauen kann...ich bin erst 19 Jahre alt, ich bin nicht so erfahren wie du...ich muss wohl noch viel lernen...mein Vater lehrte mich das Kriegshandwerk, doch viel mehr weiß ich nicht...bis auf das was du mir eben sagtest..." Dann warf er einen Blick zu den anderen, insbesondere auf die Frau, die ihn so böse angestarrt hatte, die Ehefrau... "Okay...dann...gute Nacht und...auf dass der morgige Tag keine bösen Überraschungen bringt...", sagte er seufzend. "Richte ihr aus...deiner Eherfrau meine ich...dass ich mich dafür entschuldige euch gestört zu haben...ich wollte keinen Ärger bringen...ich weiß es wird nichts bringen...aber sie soll es trotzdem wissen." Mit diesen Worten entfernte sich der junge Krieger wieder, sah sich noch einmal um und nickte ihm zu. In seinem Blick lag eine Mischung aus leichter Dankbarkeit, Freundlichkeit und Bewunderung. Wenige Augenblicke war er wieder ind er Dunkelheit verschwunden, um sich einen Platz abseits der meisten Leute zu suchen, wo er schlafen konnte...
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Nun entfuhr Ragnar tatsächlich ein gedämpftes Lachen. "Viel erfahrener als du bin ich mit meinen fünf Sommern, die ich älter bin, auch nicht", winkte er ab. "Aber ich werd's meiner Frau ausrichten, Danke! Und auch dir eine erholsame Nacht!" verabschiedete er den jüngeren Krieger.
Ein bißchen mußte er schon über diese merkwürdige Situation den Kopf schütteln. Erst wollte Dagny seinen Rat hören, und nun fanden sogar wildfremde Nutzen daran! Dabei gab es noch so viel, was auch er noch zu lernen hatte, so viele unausgegorene Dinge, die er an sich akzeptieren mußte, ohne seine Pflicht als Familienvater dabei einzubüßen. Aber jeder von ihnen hatte da wohl mit seinen ganz eigenen Prüfungen zu kämpfen, die das Leben einem so stellte. Eines Tages würde sicher der Tag kommen, an dem er genau dies seinem kleinen Sohn beibringen mußte ...
(tbc Amalias Familie im Schatten)
08.03.2010 18:33:21
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