Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Römisches Namenssystem
Bis zur frühen Republik: Vor der Kaiserzeit war es allgemein üblich, zwei Namen zu tragen, praenomen (Vornamen) und nomen/gens (Familiennamen). Für gewöhnlich trug der Sohn den Namen des Vaters, was zur Folge hatte, dass in einer Familie mehrere Personen gleichen Namens lebten, zumal überhaupt nur wenige Vornamen insgesamt gebräuchlich waren (s. Liste der allgemein üblichen römischen Vornamen). Um eine klare Unterscheidung herbeizuführen, wurde es immer üblicher, einen dritten Namen, das cognomen, hinzuzufügen, um auf besondere Eigenschaften, Erfolge oder Herkunft des Trägers hinzuweisen und somit eine klare Unterscheidung möglich zu machen.
Ab der Kaiserzeit: (also bei uns!!) Ab der Kaiserzeit setzte sich das System des dreiteiligen Namens, bestehend aus praenomen, nomen gentile und cognomen, nach und nach durch und hatte das System des zweiteiligen Namens bis ca. 50 n. Chr. weitestgehend abgelöst. Es war sogar möglich, je nach Verdiensten, mehrere cognomen zu führen. Nur sehr wenige Römer haben zu dieser Zeit einen nur zweiteiligen Namen.
Vornamenliste bei Wikipedia Liste der Gentes (Familien) bei Wikipedia Liste der Cognomina bei Wikipedia
Namenszusätze: Zwischen nomen und cognomen wurde die Tribus eingefügt. Hierbei wurde die festgelegte Abkürzung benutzt.
Außerdem war es möglich, den Namen des Vaters und manchmal auch des Großvaters mit einzufügen, die sogenannte Filiation. Die Endung des jeweiligen Namens änderte sich dabei von – us auf –i.
Beispiel: M. Tullius M. f. M. n. Cicero bedeutete so viel wie: "Marcus Tullius Marci filius Marci nepos Cicero", oder auch "Marcus Tullius, Sohn von Marcus, Enkel von Marcus, Cicero".
Zusammen mit der Tribus ergibt sich folgendes Beispiel: M. Tullius M. f. M. n. Cor. Cicero mit der Bedeutung: Marcus Tullius, Sohn von Marcus, Enkel von Marcus, Tribus Cornelia, Cicero
Anrede Als Anrede für die Männer diente für gewöhnlich das cognomen. Eine Anrede mit dem praenomen war nur im engsten Familienkreis oder unter sehr engen Freunden üblich. Selbst Ehegatten nannten sich für gewöhnlich nicht beim Vornamen, sondern benutzten im Regelfall ebenfalls das cognomen. Hat jemand mehrere cognomen, so wurde für gewöhnlich das erste cognomen für die Anrede gewählt.
Rief man jemandem bei seinem Namen, dann änderte sich die Endung des Namens, um deutlich anzuzeigen, dass man zu ihm sprach und nicht über ihn. Grundsätzlich kann man dabei von folgender Regel ausgehen: Namen mit der Endung –us änderte sich in –e (Beispiel: Brutus in Brute), die Endung –ius änderte sich in –i (Beispiel: Tullius in Tulli)
Bei sehr formellen Anlässen oder wenn man sich jemandem zum ersten mal vorstellte bzw. vorgestellt wurde, war es üblich, den vollständigen Namen zu nennen.
Benutzung von zwei Namensteilen bei der Anrede: Welche Namen man wählte, wenn man zwei Namen benutzten wollte, hing von dem Status des Angesprochenen ab. Bei einem nobilis war es angebracht, das praenomen und das cognomen zu wählen. Ein novus romus wurde normalerweise mit seinem praenomen und nomen angesprochen.
Titel Es war durchaus auch möglich, jemanden mit seinem Titel (z. B. Consul) anzusprechen, besonders in einem Gespräch mit politischem Kontext oder in einer Besprechung eines Geschäftes. Aber es war keine Pflicht, den Titel zu verwenden, es galt keineswegs als unhöflich, als Anrede den Namen zu wählen.
Frauennamen: Ursprünglich treten Frauen in römischen Namenssytem nur als Angehörige einer bestimmten gens in Erscheinung, also Iulia, Claudia, Cornelia = Frau aus der gens der Iulii, Claudii, Cornelii = feminine Form, die vom Namen der väterlichen gens abgeleitet ist. Gab es in einer gens mehrere Frauen derselben Generation, dann wurden sie als ältere (maior natu) bzw. jüngere (minor natu) bezeichnet. Bei mehr als zwei Frauen, griff man offensichtlich zur Numerierung (Prima, Secunda, Tertia).
Beginnend mit der frühen Kaiserzeit fängt zunächst die römische Aristokratie mit der Ausbildung eines Zweinamensystems für ihre Frauen an, wohl allerdings weniger, um die Individualität der Frauen zu fördern, sondern um die Abstammung und die Bedeutung der gens zu unterstreichen. Beispielhaft sind die drei Schwestern des Caligula, die alle Iulia heißen, das nomen gentile aber durch die Beinamen Agrippina (von M. Agrippa, dem Schwiegersohn des Augustus, abgeleitet), Drusilla (nach Drusus, dem 9. v.Chr. verstorbenen Großvater) und Livilla (nach der Ehefrau des Augustus und Mutter des Drusus) erweitern. Durch die Verkleinerungsform -illa wird die Abstammung zusätzlich unterstrichen.
Wichtig und abweichend zum heutigen System ist, daß die Frau selbst bei einer Heirat nicht ihren Namen ändert, sondern der Bezug zur Ursprungsgens bleibt bestehen, was für die Analyse von Familienbeziehungen wichtig ist.
Was die Listen angeht: Da können natürlich die Männerlisten ebenfalls genommen werden Aus -us wird -a
Namen von Sklaven und Freigelassenen: Ein Sklave war rechtlich gesehen kein Mensch, sondern eine Sache, die ihren Namen von ihrem Herren erhielt. Der Name konnte an die ethnische Herkunft erinnern (Lydus, Syrus), aber auch bewußt gewählt werden, um die Andersartigkeit des Sklaven zu unterstreichen (griechische Namen).
Beispiel: Syrus C.Caecilii s(ervus)
Durch die Freilassung wurde der Sklave rechtlich gesehen zum Menschen und trat in die römische Bürgerschaft ein. Sein ehemaliger dominus wurde jetzt zu seinem patronus. Der libertus wählte sich einen Namen, der an den Namen seines dominus angeglichen war, ersetzte aber die Filiation durch die Angabe 'C(ai) l(ibertus)'. In der Regel wurde der libertus in eine der Stadttribus eingeordnet. Sein ehemaliger Individualname wurde zum cognomen.
Beispiel: C.Caecilius C.l. Pal. Syrus
Mit der Freilassung erhielt der libertus auch das Recht, eine rechtsgültige Ehe einzugehen, deren Kinder so behandelt wurden, als seien sie die Kinder von römischen Altbürgern. Sie trugen also die Spezifikation 'Gai filius/ia'. An die Herkunft des Vaters erinnerte in der Regel nur noch die tribus.
Namen von Nichtrömern: Ein freier Nichtrömer war als solcher einwandfrei zu identifizieren. Er trug seinen Indidualnamen (z.B. Isidorus), seinen Vatersnamen (Athenodorus) und eine Herkunftsangabe, die identisch mit dem Namen einer Stadt (Athenaeus, Ephesius) oder eines Volkes/Stammes (Germanus, Nervius, Ubius) sein konnte.
Beispiel: Isidorus Athenodori f(ilius) Athenaeus
Auch dieser Name wurde bei einer Aufnahme in die römische Bürgerschaft den neuen rechtlichen Umständen angepaßt. Der alte Individualname wurde zum cognomen, der Vatersname übernahm die Funktion der römischen Filiation 'Marci filius'.
Der Neubürger war im Gegensatz zum ehemaligen Sklaven in der Wahl seines nomen gentile wesentlich freier, doch man kann davon ausgehen, daß er in der Regel praenomen und nomen gentile der Person übernahm, die sich besonders um seine Aufnahme in die römische Bürgerschaft bemüht hatte, also eines römisches Statthalters oder des Kaisers selbst. Die Zuteilung zu einer tribus richtete sich vor allem nach seinem alten sozialen Status.
Beispiel: C. Iulius Athenodori f(ilius) Cl(audia tribu) Isidorus
Auch hier gilt, daß mit der Generation der Kinder die weitgehende Konformität mit dem römischen Namenssystem beginnt.