Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(erst einmal für Grim und Livia reserviert)
Livia lief in der Hütte auf und ab. Ihre Arbeit hatte sie erledigt und eigentlich hätte sie sich jetzt etweder mit der Spindel oder mit Nadel und Faden ans Feuer gesetzt, bis die restliche Familie zum Abendessen kam. Der Topf mit Eintopf stand so beim FEuer, dass er warm blieb, aber nichts anbrennen konnte.
Aber heute hatte sie sich kurz nacheinander mehrfach in den Finger gestochen, weil sie einfach mit Gedanken nicht bei der Sache gewesen war. An sich, war sie sich ja sicher, was sie wollte, aber immer wieder kamen Momente der Unentschlossenheit. Schließlich hatte sie ihre Näharbeit genervt weggelegt und seitdem wanderte sie ruhelos auf und ab. Hoffentlich kam Grimoald vor den anderen! Sie wollte alleine mit ihm sprechen. Vor allem Roald wollte sie nicht dabeihaben. Grimoalds Bruder war zwar ein netter Mensch, aber hatte bisweilen ebenso viel Taktgefühl wie ein Baum.
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Grimoald hatte noch eine Menge zu tun gehabt, nachdem sie aus dem Wald heimgekehrt waren. Und auch er war nicht so hundertprozentig bei der Sache, da seine Gedanken ständig um Livia kreisten. Und natürlich um die Antwort, die sie ihm geben wollte. Hatte er sie zu sehr unter Druck gesetzt? Würde sie nein sagen? Es wurde wirklich Zeit, daß er sich wieder eine Frau nahm. Jetzt, wo die Familie plötzlich so groß war, auf jeden Fall. Er mochte Livia gern. Und sie hatte sich hier gut eingelebt. Natürlich war es nicht die heiße Liebe, wie sie einen in der Jugend schon mal überfiel. Doch er sah das eigentlich nicht als Nachteil.
Endlich hatte er alles erledigt und er schritt auf das Haus zu. Sein Schritt verzögerte sich unwillkürlich. Wollte er die Antwort wirklich wissen? Auch wenn sie nein lautete? Der sonst so furchtlose Jäger atmete tief durch. Dann betrat er endlich die Hütte. Die Hunde, die er tüchtig hatte toben lassen, liefen schwanzwedelnd zu Livia, um sie zu begrüßen. "Heilsa, da bin ich wieder", grüßte Grimoald sichtlich verlegen."
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Livia gehörte eigentlich nicht gerade zu den schreckhaften Frauen, es sei denn, es ging um die Kinder, trotzdem fuhr sie zusammen, als die Tür aufging. Eigentlich so gar nicht ihre Art. Sie war eben doch ziemlich neben der Spur. Erleichtert erkannte sie dann, dass es Grimoald war, der eintrat, besser gesagt verrieten ihn die Hunde. Livia wuschelte den Hunden zur Begrüßung über den Kopf. Die quicklebendigen Tiere gaben ihr ein wenig Kraft, so dass sie GRimoald immerhin nicht entgegensah, wie das Kaninchen der Schlange.
"Heilsa Grimoald!", gab Livia zur Antwort, nicht minder verlegen. Einerseits wollte sie nicht mit der Tür ins Haus fallen, andererseits, Grimoald saß vermutlich auf glühenden Kohlen. Sollte sie ihn fragen lassen, oder gleich antworten? Nun, vielleicht fing sie besser an, ehe sie ihre Fähigkeit zu sprechen noch völlig verlor, dachte sie selbstironisch und so setzte sie sich auf die Bank. Doch irgendwie verhedderten sich die Worte in ihrem Hirn, weshalb sie Grimoald eine ganze Weile lang nur schweigend ansah, ehe sie sich endlich dazu brachte zu sprechen: "Ich will nicht um den heißen Brei herumreden. Die Antwort lautet Ja!" Für einen Außenstehenden hätten sich die beiden knappen Sätze merkwürdig angehört und Livia hoffte, dass Grimoald begriff, denn für mehr war ihr Verstand momentan zu langsam, auch wenn sie selbst nicht begriff, warum.
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Tatsächlich hatte Grimoald mit sich gerungen, sogleich die Frage zu stellen. Doch er hatte sie nicht über die Lippen gebracht. Hatte nichts durch übergroße Ungeduld zerstören wollen. So hatte er nur verlegen vor ihr gestanden und abgewartet, während ein Augenblick nach dem anderen verstrich, ohne daß auch nur ein Wort gesprochen wurde. Er hatte sie nur angesehen und abgewartet. Anscheinend fiel es ihr ebenso schwer und er begann schon zu glauben, daß dies wohl ein schlechtes Zeichen war. Doch dann sprudelte es aus ihr hervor. Fast als hätte sie es auf einmal eilig, es loszuwerden, bevor sie der Mut verließ, es auszusprechen.
Ja. Hatte er wirklich ja gehört? Er wagte es kaum, daran zu glauben. Regungslos stand er da und schaute sie einfach nur an. Nein, für ihn hörte es sich nicht merkwürdig an. So gut kannte er sie mittlerweile. Sie war eben niemand, der lange Reden hielt, wo es ein paar einfache Worte taten. Ja. Sie hatte ja gesagt. Sie hatte wirklich ja gesagt!!
Nun entrang sich ein Jubeln seiner Kehle. Ein wenig stürmisch trat er auf sie zu, faßte sie unter den Achseln und wirbelte sie voller Freude herum. Worte hatte er keine für seine Freude. Dafür fragten seine leuchtenden Augen, ob er sie küssen durfte.
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Nach ihren wenigen Sätzen schien die Welt für Livia still zu stehen. Hatte sie zu verwirrt geantwortet, hatte Grimoald sie nicht verstanden? Du liebe Güte, so jung bist du nun auch wieder nicht mehr, dass eine solche Verwirrung gerechtfertigt wäre!, schalt sie sich selbst im Stillen. Doch dieser merkwürdige Zustand wollten nicht gehen.
Bis Grimoald sein Ungestüm wieder fand. Noch ehe Livia es richtig realisiert hatte, wirbelte Grimoald sie herum, was ihm nicht sehr schwer fallen dürfte, denn Livia war zwar für eine Römerin groß, doch nicht für die Germanen. Zum ersten Mal seit langem lächelte Livia nun aus ganzem Herzen, ihre Augen strahlten mit denen Grimoalds um die Wette. Das Strahlen in ihren Augen gab GRimoalds stummer Frage ebenso wortlos eine Antwort, wie es ein Nicken getan hätte. Nun, wo Livia endlich wieder ohne eine Spur von Kummer strahlte, fiel jedoch auch auf, welcher Schatten ihrer selbst sie gewesen war, als sie im Herbst in das Marserdorf gekommen war. Ein deutliches Zeichen dafür, was sie in Mogontiacum alles hatte einstecken müssen.
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Was für ein wunderbares, warmes Lächeln sie hatte! Grimoald sah keinen Schatten mehr darin. Er wußte natürlich, der Schatten würde nicht für immer verschwunden sein. Aber hin und wieder würde es gewiß solch kostbare Momente geben, wie diesen hier. Vorsichtig stellte er sie wieder auf dem Boden ab, blickte in ihre strahlenden Augen. Dann näherten sich seine Lippen langsam den ihren, um sich in einem sanften Kuß zu finden.
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Als Grimoald sie abstellte, spürte Livia, dass ihre Knie immerhin ihre Standfestigkeit noch behalten hatten, auch wenn sie sich ziemlich schwindelig fühlte.
Als Grimoald sie küsste, schossen Livia die Tränen in die Augen. Größtenteils waren es Freudentränen, doch ein klein wenig mischte sich auch die Erinnerung an Tullius in Livias Glück. Ganz hinten irgendwo im hintersten Winkel ihres Herzens war der Wunsch da, dass Tullius an Grimoalds Stelle stehen möge. Doch energisch verdrängte Livia diesen völlig verdrehten Gedanken. Sie erwiderte den Kuss und schob jeglichen Schmerz, den sie noch in ihrem herzen trug für diese Augenblicke weit fort.
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Da Grimoald seine Augen geschlossen hatte, entgingen ihm die Tränen, die ihr in die Augen traten. Für ihn war dies einfach ein wunderbarer Moment. Natürlich kam auch ihm der Gedanke an seine erste Frau. Doch es lag kein Schmerz in diesem Gedanken. Er war sicher, daß sie diese Verbindung gut heißen würde. Sie war eine sehr praktisch veranlagte Person gewesen, die ganz sicher mit ihm geschimpft hätte, wenn sie gewußt hätte, wie lange er allein geblieben war.
Nachdem sich ihre Lippen voneinander gelöst hatten, lächelte er wieder ein wenig verlegen, umarmte sie aber weiterhin. "Meine Eltern leben nicht mehr. Und Deine nicht hier. Wir könnten unsere Hände einfach selbst ineinander legen, dies wäre keineswegs unüblich. Aber vielleicht wäre es schöner, wenn Alarich das tun würde? Was würdest Du Dir wünschen?"
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ein ganz klein wenig zuckte Livia zusammen, als Grimoald ihre Eltern erwähnte. Diese hatten sie verstoßen, so gesehen hatte auch sie keine Eltern mehr. Ein klein wenig war das ein wunder Punkt bei ihr.
"Ich glaube auch, dass es schöner wäre, wenn es Alarich tun würde!", stimmte Livia Grimoald zu und gab damit auch indirekt Antwort auf seine Frage. Livia grinste ihn ein wenig schief an: "Du wirst mir auf jeden Fall bei der Zeremonie helfen müssen, ich habe keine Ahnung, was eure Zeremonien angeht."
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Grimoald hatte die Eltern nur der Form halber erwähnt, da ja sie normalerweise die Aufgabe hatten, ihre Kinder zu verheiraten. Es tat ihm leid, ihr einen Stich zuzufügen mit dieser Erwähnung, doch man durfte eben die Form nicht ganz außer acht lassen. "Eine direkt vorgeschriebene Zeremonie gibt es bei uns nicht. Man kann es sehr einfach gestalten und in Gegenwart einiger Zeugen einfach die Hände zusammenlegen und sich einander zugehörig erklären. Oder auch sehr aufwendig mit großer Feier und sogar einem Opfer an die Götter, um ihren Schutz zu erflehen. Dazwischen ist natürlich auch alles möglich. Es liegt bei uns zu entscheiden, wie förmlich wir es haben wollen."
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Bitte nicht allzu förmlich!", meinte Livia mit einem kleinen Grinsen, "Bei Förmlichkeiten habe ich immer das Talent irgend ein Fettnäpfchen zu treffen!"
Ihre Eltern waren mit ihr fast verzweifelt, wenn sie dann wieder einmal die Förmlichkeiten missachtet oder durcheinandergebracht hatte. Ihr Mann hatte das nicht so schlimm gefunden, er hatte darüber lachen können, wenn Livia dann wieder einmal nicht mehr wusste, was tun.
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"Dann sind wir uns doch schon einig", lachte Grimoald. "Also, wir laden einfach in den nächsten Tagen Alarich ein und bitten auch ein paar unserer Freunde zum Essen? Der Rich spricht ein paar Worte und wir feiern dann ein wenig mit denen, die uns etwas bedeuten? Wollen wir gleich zu ihm gehen und fragen, wann er Zeit dafür hat?"
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"Scheint so!", antwortete Livia lächelnd. Sie konnte an diesem Abend gar nicht damit aufhören. Etwas, was bei der stillen, in sich gekehrten Frau kaum vorkam.
"Da wäre ich auch dafür. Warum nicht, ich sehe keinen Grund, es aufzuschieben!", erwiderte sie auf Grimoalds Fragen.
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Grimoald lächelte und küßte sie nochmals, sanft und leicht. Dabei strich seine Hand durch ihre Haare. Wie schön es war, sie in den Armen zu halten und zu sehen, daß es ihr gefiel.
"Dann laß uns gleich gehen", sagte er und faßte ihre Hand, um sie mit sich zu ziehen.
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