RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
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Mitte April - Mitte Juni
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Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Umgebung - Archiv » Vorgeschichte ...Vor einiger Zeit/ der Tribun auf Reisen
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Vorgeschichte ...Vor einiger Zeit/ der Tribun auf Reisen
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Titus Valerius Lucanus hatte gerade erst sein Amt als ritterlicher Tribun in Mogontiacum angenommen und eine Einladung von einem guten Freund erhalten. Marcus Aurelius Constantinus war nicht gerade einer der nettesten Burschen, die er kannte, doch er wollte die Beziehung zu ihm nicht unnötig mit Diskussionen über die Behandlung von Sklaven belasten. So reiste er ohne Svanvith und mit zwar angemessenem aber nicht zu großem Gefolge zu seinem Freund aus Kindertagen.
Die Reise war ohne weitere Vorkommnisse verlaufen, so dass der Tross am frühen Abend bei der Villa Rustica ankam. Rasch wurde alles für den Tribun vorbereitet und er wurde in das Haus geführt.
Lucanus freute sich sehr seinen Freund wieder zu sehen. Auch wenn sie ihre Meinungsverschiedenheiten hatten, nach dem tot seines Vaters konnte er nun etwas Aufmunterung gut vertragen. Und Maximus hatte ihm sogar dazu geraten, ein wenig die Abwechslung zu suchen. Warum dann nicht dieser kleine Ausflug.
Auch wenn man durchaus seine finstere Miene erkennen konnte, versuchte er dennoch so freundlich zu wirken wie es nur ging. Drinnen ging er mit den Händen auf dem Rücken unruhig umher und wartete, dass man dem Hausherren die offensichtliche Ankunft des Tribun ankündigen würde. Constantinus lies bestimmt wieder extra auf sich warten. Lucanus musste ein wenig in sich hineingrinsen.


17.01.2009 23:36:04 
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Soeben war Lucan mit dem Ausmisten im Stall fertig geworden, da stand auch schon der Stallmeister hinter ihm.
"Ah, gut, daß du fertig bist! Der Herr erwartet dich im Speisesaal, Bursche, und beeil dich besser - wichtiger Besuch ist eingetroffen!"
Der Junge nickte nur wortlos. Constantinus mochte es gar nicht, wenn man ihn in warten ließ - oft genug hatte er schon unter dessen Ungeduld leiden müssen. Zügig räumte er die Mistgabel weg, säuberte seine Füße in einer Pfütze und lief anschließend noch durchs Gras, damit er keine Dreckspuren mit ins Haus brachte.
Das letzte Mal hatte sein Dominus ihn ganze zwei Korridore putzen lassen, nur weil er in der Eile vergessen hatte, sich die Füße zu waschen.
So schnell ihn seine dünnen Beine trugen, flitzte Lucan kurz darauf durch den Flur. Leider hatte er nicht bedacht, daß es dort, wo keine Teppiche lagen, mit nassen Füßen glitschig sein würde. Prompt schlitterte er über die Fliesen und knallte rückwärts hin.
"Aua ..." Das hatte weh getan! Jammernd hielt Lucan sich den Kopf. Zum Glück blutete er nicht ...


18.01.2009 00:01:43   
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Trotz der Geräusche, die durch die Rüstung und die Befestigung des Schwertes erklungen konnte Lucanus deutlich hören, wie etwas auf dem gang draußen hinfiel...Seine Augenbrauen verängten sich und er trat hinaus. Wenn er eh warten musste, so konnte er ebensogut nach dem Rechten schauen.
Er sah einen Jungen. Offensichtlich ein Sklave, der wohl gefallen war. Zur zeit war niemand auf dem gang, also konnte er es wagen. Langsam schritt er auf ihn zu. Seine Stimme war nicht laut aber in dem gewohnten Tonfall des Anführers.

"Na, Junge. Nicht so schnell, dann fällt es sich leichter."

Ein gekonnter Blick zeigte ihm, dass sie noch immer alleine waren, so hielt er dem Jungen seine hand hin. Und da dieser etwas benommen durch den leichten Schlag auf dem Kopf aussah, wollte er es dem Sklaven erleichtern, eine unterwürfige Geste zu machen. Denn Lucanus wusste von der Erziehungsweise seines Freundes.

"Ich bin Tribun Titus Valerius Lucanus."

Es war mehr eine rauhe Feststellung, als alles andere. Noch immer bedachte er sich mit der Maske des unnachgiebigen Tribun, der mit Germanen keine Gnade zeigte.


18.01.2009 00:36:12 
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In der Tat war Lucan noch ziemlich benebelt von seinem Sturz, und so schaute er umso erschrockener drein, als auf einmal dieser edel gekleidete Römer vor ihm stand!
Konzentriert und kleinlaut richtete er seinen Blick auf ihn, in der Ewartung, gleich auf Latein ausgeschimpft zu werden.
Als dann plötzlich Germanisch erklang, malte sich deutliche Überraschung auf die Züge des Knaben. Und noch dazu half der Römer ihm nun hoch!
Ein Tribun also, mit Namen Titus Valerius Lucanus. Dabei klang der dritte Name fast so wie sein eigener - ein seltsamer Zufall ...
"Ich bin ... Lucan, Herr", antwortete er schüchtern. "Danke ... Herr?" Er war sich nicht sicher, ob eines respektvoll genug war. Zumal sich nun auch noch Schritte näherten, die gewiß die seines Dominus waren, sah er unsicher zwischen dem Tribun und dem anderen Ende des Ganges hin und her.
Nervös glitt sein Blick über die Rutschspuren, die seine Füße auf dem glatten Boden hinterlassen hatten.


bearbeitet von Lucan am 18.01.2009 14:43:45
18.01.2009 00:58:43   
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Lucanus grinste ein wenig, als er die Überraschung auf dem Gesicht des Jungen sah. In solchen Momenten dankte er Gudula, die Sklavin seines Vaters und jetzt Köchin in seinem Haus, für die Unterweisung, die sie ihm und Svanvith nach einigem Drängen heimlich gegeben hatte.

"Lucan? Das nenn ich einen wirklich guten Namen."

Der Tribun hatte noch immer diese unnachgiebige rauhe Stimme, doch seine Augen glänzten vor Freude. Fast hätte er gelacht, bei dem Gedanken sein guter Freund würde ihn jetzt mit seinem Kurznamen ...Lucan..rufen.
Auch er hörte nun die Schritte und sah das Gesicht des Jungen. Es musste schwer sein in diesem Haushalt als Sklave zu leben. Dass sah er deutlich. Doch er würde niemals offen vor einem der Sklaven Constantinus' gegen diese Vorgehensweise sprechen.
So holte er, als er glaubte die Schritte waren nun nah genug, dass die Person ihn sehen musste, aus und schlug dem Jungen mit dem Handrücken ins Gesicht. Allerdings war es weder fest noch schmerzhaft. Dabei tat er einen, dank der Rüstung, geräuschvollen Schritt nach vorn. Wirkte dabei als würde er auf den Jungen losgehen wollen. Doch sein eigendliches Ziel, war das fehlen des Schlaggeräusches zu vertuschen. Mit festem Blick schaute er den Jungen an. Kalt und herrisch war seine Stimme.

"Kanst du nicht aufpassen? Du nichtsnütziger sohn eines Babaren! Geh und mach das sauber. Noch einmal und ich werde deinen Herren darum bitten den Stock an dir zu testen."

Nichts ahnend, das die Sklaven in diesem Haushalt nicht alle Latain konnten, waren diese Worte, da er nicht damit Hausieren ging, Germanisch sprechen zu können, in seiner Muttersprache. Dabei war seine Handbewegung gekonnt abwertend. Den Jungen nicht weiter beachtend wand er sich nun mit einem Lächeln der Person zu, die sich genähert hatte.


18.01.2009 12:06:02 
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Ein guter Name?
Diese Worte kannte er - von seinem Vater. Lichtbringer bedeutete es, hatte Mutter ihm immer erzählt.
Daß die Augen des Tribuns so fröhlich aussahen, erstaunte den Jungen wiederum. Es schien beinahe so, als würde der Römer sich freuen, daß ein Sklave so ähnlich hieß wie er ...
Plötzlich jedoch geschah etwas, womit Lucan nun überhaupt nicht gerechnet hatte. Gerade hatte er sich wieder nach den lauter werdenden Schritten umgeschaut, da traf ihn unvermittelt ein Schlag des Tribuns ins Gesicht. Ein Schlag, der nicht wirklich traf, aber es reichte, daß das Kind einen ängstlichen Satz nach hinten machte, zumal der Mann sich ihm nun bedrohlich näherte.
Von dem wütenden, lateinischen Wortschwall, der die Gesten Lucanus' begleitete, verstand Lucan lediglich ein paar Brocken. Doch das, was er verstand, ließ ihn bereits Schläge erahnen ... und daß dieser Tribun ihn auch nur als Bestiz von Constatninus ansah.
Hektisch ging er in die Hocke, und weil er gerade keinen Lappen zur Hand hatte, wischte er die Wasserschlieren mit seinem Ärmel weg. Wenigstens ausrutschen konnte so niemand mehr ... und drüberputezen würde er später nochmal, jetzt war es erstmal wichtig, zu erfahren, weshalb sein Dominus ihn eigentlich her bestellt hatte.



18.01.2009 15:04:29   
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Lächelnd ging Constantinus auf seinen alten Freund Lucanus zu. Er zog eine Augenbraue hoch, als er den Jungen auf dem Boden kniend hinter Lucanus sah, beachtete ihn aber erstmal nicht weiter. „Lucanus, alter Freund.“ begrüßte er ihn überschwänglich und streckte ihm die Hand entgegen um ihn an sich zu ziehen und ihm auf die Schulter zu klopfen. „Tritt ein und erzähl was es Neues aus Rom zu berichten gibt. Ich hoffe deine Reise nach Mogontiacum war nicht zu anstrengend.“ Bestimmend führte Constantinus Lucanus ins Triclinium wo bereits Sklaven auf sie warteten und ihnen sofort etwas zu trinken anboten.

„Wein, Lucanus? Oder verträgst du ihn noch immer nicht so gut?“ Ein breites Grinsen erschien auf Constantinus Gesicht. „Und Lucan…!“ brüllte er in den Flur hinein wo der Junge wohl noch immer auf dem Boden hockte, „...lauf nicht weg sondern komm herein. Und mach dir die Füße sauber!“ setzte Constantinus noch hinterher.
„Bitte nimm doch Platz,… Lucan.“ sprach Constantinus seinen alten Freund Lucanus mit seinem früheren Kurznamen an.



bearbeitet von Geschichtenerzähler am 19.01.2009 21:54:23
19.01.2009 11:09:33   
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Den Sklaven nun nicht mehr beachtend trat Lucanus auf seinen guten Freund zu und erwiederte dessen herzlichen Gruß. Sicher hatten sie ihre Streitgespräche und Constantinus neigte dazu Lucanus öffter mal zu reizen...aber dies hatte nur zur Folge, das der Tribun eine Maske gelernt hatte aufzusetzen, die ihm nun sehr hilfreich war. Lächelnd begleitete er ihn ins Triclinium und konnte sich ein düster wirkendes Grinsen nicht verkneifen.

"Constantinus, älterer Freund... zunächst möchte ich dir für die freundliche Einleidung Danken. Du weißt doch, dass ich mich weder für Politik interessiere, noch für dass wertlose Gerede der Herrschaften, die nichts besseres zu tun haben, als den Tag mit unnützen Dingen zu füllen. Und meine Reise war recht... ereignislos...leider."

Mit schief gelegtem Kopf gin er zum angebotenen Platz und hielt die Hand so, um von irgendeinem Sklaven ein Getränk was auch immer es sein würde entgegenzunehmen. Seine Augen fixierten Constantinus, wobei er den Scherz mit dem Namen eigendlich gar nicht so schlecht fand.

"Ich trinke gerne Wasser mit ein wenig Wein, zur Feier des Tages. Ich mein Bester weiß wenigstens, dass ich nicht so viel trinken sollte, nicht war? ... Oh, nein, ...ich weiß schon, den Jungen hasst du sicher nur wegen seinem Namen gekauft, was?"

Lucan musste in den Pausen ein Lachen unterdrücken, wobei seine Augen nur auf den guten Freund gerichtet waren und alles Sklaven erst einmal ignorierten. Dabei nahm er sich fest vor, mit dem jungen Germanen das eine oder Gespräch zu führen.


21.01.2009 15:20:19 
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Abrupt sprang Lucan auf, als er den Befehl seines Herrn vernahm.
"... und mach dir die Füße sauber!“
Prüfend ging sein Blick nach unten. Sauber waren seine Füße, nur noch vom Wasser ein wenig feucht. Und kalt, aber das waren sie fast dauernd, das kam von den Fliesen im Haus.
Kurz setzte er sich wieder hin und rubbelte sie mit seinem Ärmel trocken.
Anschließend betrat der Junge das Triclinium, wie sein Dominus verlangt hatte.
"Herr? Was wünschst du?" fragte er auf Latein nach dessen Begehren, nicht ohne ein unterwürfiges Kopfnicken, wie man es ihm eingebläut hatte.


bearbeitet von Lucan am 21.01.2009 21:50:58
21.01.2009 21:41:15   
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Der Sklave, welcher für die leiblichen Genüsse zuständig war, wollte soeben Lucanus fragen was er gerne trinken wollte, als dieser erzählte, dass er lieber Wasser mit ein wenig Wein trank. Schnell füllte der Sklave einen Becher zu zwei Dritteln mit Wasser und einem Drittel Wein und reichte ihn zu Lucanus dargebotener Hand. Nicht ohne eine unterwürfige Haltung einzunehmen.

Constantinus konnte es nicht glauben. Selbst jemand wie Lucanus, der sich nicht wirklich für Klatsch und Tratsch interessierte, musste doch was aufgeschnappt haben. „Das du dich nicht sonderlich für Politik interessiert ist mir wohl bekannt, aber was macht das Liebesleben? Wie ich sehe hast du kein Weib mitgebracht. Immer noch unverheiratet?“ Constantinus hatte einen anzüglichen Ausdruck in den Augen und um die Mundwinkel. Er selbst hatte erst vor wenigen Monaten seine zweite Frau, Aurelia, im Kindbett verloren. Die Trauer war nicht besonders groß, da Constantinus sich sein Bett von willigen Dienerinnen wärmen ließ.

Er musste lachen als Lucanus sofort erkannte weshalb er den Jungen hatte rufen lassen. „Du hast mich sehr schnell durchschaut, alter Haudegen.“ Da sie jetzt bei seiner neuesten Errungenschaft, dem Sklavenjungen Lucan, angelangt waren, wand Constaninus seinen Kopf und schaute auf den Knaben der auf seine Anweisung wartete.
„Geh und hole eine Schüssel, sowie Wasser, damit du meinem Gast die Füße waschen kannst.“ Befahl er Lucan in barschem Ton.

Sofort wendete er sich wieder an Lucanus. „Begleitet dich dieses Mal deine hübsche Sklavin? Wie hieß sie noch gleich… Svanvith?“ Er konnte sich noch sehr gut an ihren Namen erinnern, schließlich war Lucanus in seinen Kinder- und Jugendtagen kaum ohne sie anzutreffen gewesen. Ein vorfreudiges Lächeln war auf Constantinus Gesicht zu sehen. Er rieb sich ein wenig die Hände. Dieses hübsche Ding würde er zu gerne mal in sein Cubiculum zitieren. Aber Lucanus war, was diese Sklavin anging, schon immer etwas eigen.



22.01.2009 16:38:01   
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Der junge Sklave namens Lucan tat dem Tribun irgendwie leid. Wieso nur musste dieser Germanische an einen solchen Schurken geraten? Sicher, er war Lucanus' Freund ...aber dieser wusste genau, was für ein Sklavenschinder Constantinus sein konnte.
Ohne weiter auf den Sklaven zu achten, der ihm das Trinken reichte, nahm er es entgegen und hob es zum trotzigen Gruße Constantinus entgegen, bevor er einen guten Schluck nahm. Es war durchaus schmackhaft... aber Lucanus wusste genau, dass es bei diesen einen Becher bleiben würde.
Die spitze Frage zu seinem Stand, quittierte er nur mit einem nichtssagenen, düsteren Lächeln. Denn schließlich hatte er seinen schlechten Ruf zu waren, der ihm sicher vorausgeeilt war.
Fast amüsiert musste er nun den Befehl mit anhören, legte den Kopf schräg und schaute seinen Freund tadelnt an.

"Verstehe, damit du später behaupten kannst, ich hätte es selber getan."

Doch Lucanus machte nicht die geringsten Anstalten es abzuwehren. Denn schließlich war dies eine völlig normale Vorgehensweise. Nur dass es zu Hause meist Svanvith...wieso entreistete dieser Knabe sich jetzt dazu ihren Namen in den Mund zu nehmen? Böse funkelte er Constantinus an. Der wusste doch immer genau den richtigen Nerv zu finden. Und bei Lucans Schwester war dies der Fall....Nein, seiner Sklavin.

"Nein, Svanvith wird mich nie wieder begleiten, nachdem ich sie das letzte mal gerade noch davor bewahren konnte statt meinem Bett das deinige zu wärmen...denk immer daran, guter Freund...Sie ist mein Besitz!"

Und wie immer konnte er es einfach nicht richtig betontn. Er konnte den grausamen Tribun spielen, ja. Aber wenn es um sie ging, da war er zumindest für jemand der ihn schon so lange kannte, ein offenes Buch. Und nicht selten hatte er sich damals zwischen Constantinus und Svanvith gestellt. Und wenn es drauf ankam, hatte er sich sogar für seine kleine Schwester geprügelt... So dass er rasch versuchte, jedesmal wenn er Constantinus getroffen hatte, allein zu sein.
Seine Augen verfolgten aber dabei einige Zeit den Jungen. Er schien recht verängstigt. Sicher wurde er oft geschlagen. Vieleicht könnte Lucanus im laufe des Abends es erreichen, den Jungen als Sklaven zu bekommen, solange er hier verweilte. So würde dieser den Schlägen seines Herren wenigstens einige Tage entgehen können.


22.01.2009 19:59:43 
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Unter normalen Umständen hätte Lucan jetzt wohl das Gesicht verzogen. Wozu das Füßewaschen, wenn die Römer ohnehin badeten? Und zu Hause hatte er sich auch selbst gewaschen, sogar hinter den Ohren!
Inzwischen jedoch wußte er, daß es für die Römer wohl eine besondere Entspannung war, von einem Sklaven ein Fußbad bereitet zu bekommen. Soviel hatten die anderen Sklaven ihm schon erklärt, genauso wie die Merkwürdigkeit, daß man hier zwei oder drei Namen statt nur einem trug.
Und dadurch, daß Constantinus ihn und die anderen äußerst streng 'erzog', wagte er noch nicht mal mehr, daran zu denken, daß er keine Lust hatte. Im ersten Moment zog er ob des barschen Tonfalls unwillkürlich den Kopf ein, dann aber nickte er gehorsam.
Schüssel und Wasser ... Zum Füßewaschen sollte das Wasser angewärmt sein und in einer Karaffe gebracht werden, damit man es nach und nach in die Schüssel goß, das wußte er schon längst.
Das dumme war nur, so eine randvolle Karaffe war gar nicht so leicht zu heben. Schon gar nicht mit dem schwachen Arm, der manchmal immer noch weh tat.
Flink tappten seine nackten Füße über die Fliesen, bis er draußen auf dem Teppich war und zügig in Richtung Küche verschwand.
Wenig später kehrte Lucan mit der dampfenden Karaffe zurück, wobei er sichtlich Mühe hatte, nichts von dem Wasser zu verschütten. Behutsam stellte er das Gefäß auf dem Tisch ab, nur um erneut zu verschwinden.
Diesmal brachte der Junge eine aufwendig verzierte Schüssel herbei, die mit getrockneten Orangenblättern gefüllt war. Über dem Arm trug er zwei weiße, saubere Tücher - eins zum Waschen und eines zum anschließenden Trockenreiben. Lucan lief extra vorsichtig auf den Fliesen, denn diese Waschschüssel zählte zu Constantinus' bestem Geschirr, welches er nur für besondere Gäste herausholen ließ. Wenn er auch nur einen Kratzer an der Schüssel verschuldete, er wollte gar nicht daran denken, welche Bestrafung ihm dann blühte ...
Vorsichtig ging er in die Hocke und setzte die Schale neben der Cline ab. Sorgfältig faltete er das Trockentuch zusammen und legte es zunächst auf der freien Cline an seiner Seite ab. Währenddessen hatte der Tribun bereits seine Füße in der Schale abgestellt, über welche Lucan nun langsam das warme Wasser goß.
Scheu sah er dabei zu Lucanus auf, denn er mußte sich vergewissern, ob ihm die Temperatur so angenehm war. Es fiel ihm schwer, mit seiner linken Hand die schwere Karaffe abzutützen, und gerade als er fragend den Tribun anblickte, kippte das Gewicht ein wenig über.
Gerade noch konnte er die Kanne retten, so zeugte lediglich ein kurzes Platsch von seinem kurzen Ausrutscher. Zum Glück war die Schüssel noch nicht so voll, daß es überschwappen konnte.


bearbeitet von Lucan am 22.01.2009 22:36:09
22.01.2009 22:02:08   
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Mit einem Nicken quitierte Constantinus, dass Lucanus seiner Frage nach einem Weib an seiner Seite ausgewichen war. Wie nicht anders zu erwarten.
„Hast du kein Interesse an der Politik oder an einem weiteren Aufstieg im Militär? Ohne eine Frau wirst du nicht weit kommen.“ bohrte Constantinus noch mal nach. Es war ihm völlig unverständlich, dass ein stattlicher und gutaussehender Mann wie Lucanus noch immer keine Frau hatte. „Vielleicht sollte ich ein paar Nachbarn her bitten, damit sie dir ihre Töchter vorstellen.“ schlug er hilfsbereit vor. „Ich hatte wirklich angenommen, dass du zwischenzeitlich in Rom dein Glück gefunden hättest.“

Als er Lucanus auf seine Sklavin ansprach, merkte er den Unterschied in der Tonlage des Tribuns sofort. Sie waren also noch immer ein Herz und eine Seele. „So, so, du teilst also mit deiner Sklavin dein Bett.“

Als Lucan sich ein wenig ungeschickt mit dem Wasserkrug anstellte, fuhr Constantinus ihn an. „Sei gefälligst vorsichtig und verbrüh meinem Gast nicht die Füße!“ An Lucanus gewandt fuhr er fort. „Es ist hier in der Provinz so schwierig an gute Sklaven zu kommen, dass kannst du dir einfach nicht vorstellen, Lucan. Ich hoffe du hast deine aus Rom mitgebracht, ansonsten…“ Er ließ den Satz unbeendet, da er seinem Freund nicht weiter ausmalen wollte, wie schlimm hier die Zustände waren.

Ein weiterer Sklave trug eine Platte mit den ersten Speisen herein. Gefüllte Eier und Datten im Speckmantel, dazu lauwarmes Brot.



25.01.2009 21:37:04   
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Mit steigender Sorge beobachtete er die ungeschickten Bewegungen des Sklaven. Aber dennoch ließ er sich nichts anmerken. Achtete nicht einmal darauf, wie der Junge das Wasser etwas zu schnell fließen ließ. Unmerklich zog er ein wenig den Fuß weg, nur um ihn dann sofort wieder abzusetzen.
Constantinus hatte sich wirklich nicht verändert und es ärgerte Lucanus dass er tatsächlich ein wenig rote Ohren bekommen hatte.

"Wenn die Legion mich nicht als Offizier sondern als Ehemann bewerten will, so ist dies deren Sache. Ich warte auf meine Gelegenheit. Und sie wird kommen.
Ach ja? Seit wann interessiert dich das Glück anderer Leute?..Nein, ich denke für diese Aufgabe wäre dann wohl am ehesten Legat Valerius Maximus zuständig."

Ja, vor Constantinus machte es immer besonders viel Spaß mit dem eigenen Titel oder im Notfall auch mit dem von seinem Onkel anzugeben. Er teilte sich ein Bett mit der Sklavin? Seine Augen weiteten sich kurz. So war dass doch gar nicht gemeint. Hatte sein Freund es schon wieder geschaft die Worte für sich umzudrehen. Alles was Lucanus einfiel war ein nichtssagendes Schulterzucken.
Die Beschwerde über die Sklaven nahm Lucanus mit einem breiten Grinsen entgegen. Er sah seine Gelegenheit den Jungen aus dieser Hölle zu holen. Denn der Tribun wusste genau, wie sein Freund mit Sklaven umzugehen pflegte.

"Nun, wenn er dir zu...ungeschickt ist. Ich denke für den Spaß kaufe ich ihn dir gerne ab."

Als das Essen reingetragen wurde lächelte Lucanus, durch die Reise ermüdet, aber sichtlich begeistert auf.

"Na dass wurde aber auch Zeit. Jetzt verstehe ich was du damit meinst, dass die Sklaven hier nicht ...viel Wert sind. Dass hat ja ewig gedauert."

Ein düsteres Funkeln begleitete seine Worte. Ja, er hatte gelernt den grausamen Tribun zu spielen. Aber gefallen fand er daran noch immer nicht. Es war mehr ein Mittel zum Zweck. Eine Maske. Als Constantinus wegschaute, entzog er sachte dem Sklaven die Füße, nickte ihm wohlwollend zu und schaute vielsagen zu den Handtüchern. Mann musste es ja nicht übertreiben. Der arme Junge. Hatte er wohl jemals eine Kindheit gehabt? Sorge stand in seinen Augen. Doch er schaute rasch wieder auf, da er nicht unbedingt wollte, dass Constantinus dies sah.


26.01.2009 11:20:58 
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Allmählich leerte sich der Krug, womit auch das unangenehme Ziehen in seinem Arm allmählich abebbte. Nachdem der Junge ihn beiseite gestellt hatte, nahm er das angefeuchtete Handtuch - triefend naß, das mochten viele nicht - und strich damit über die Haut der bereitgehaltenen Füße.
Ohne es zu wollen, konnte der Junge nicht umhin, dem Wortwechsel der beiden Männer zu lauschen. Da dieser jedoch, wie üblich, auf Latein stattfand, konnte er nur wieder einzelne Worte oder Satzfetzen verstehen.
Die Worte Sklaven und Ungeschickt verstand er, hörte er sie doch jeden Tag. Dann aber kam etwas, das ihn verwirrt innehalten ließ.
Abkaufen? Hatte er richtig verstanden?
Unsicher sah er zu Lucanus auf, als dieser seine Füße nun wirklich weg zog und nicht nur zur Seite.
Ah, er möchte die Handtücher!
Gehorsam legte Lucan das nasse Tuch ins Wasser, zog die Schale beiseite und griff nach dem Trockentuch. Vorsichtig rubbelte er damit über die Füße des Tribuns, bis diese wieder trocken waren.
Anschließend erhob Lucan sich, und da er damit rechnete, gleich wieder die schwere Schüssel raustragen zu müssen, schüttelte er ein wenig den angeschlagenen Arm aus.



27.01.2009 23:48:32   
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