Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Swana
Heute waren Aswin und Swana nun endlich in eines der Nachbardörfer aufgebrochen, damit Swana ihr Anliegen der Wala des Dorfes vortragen konnte. Irgendwie hatte diese Unternehmung im letzten Herbst nicht mehr geklappt und so musste Swana bis zum Früjahr damit warten. Da Aswin sowieso im Dorf von Gernot, in dem eine alte Wala lebte, zu tun hatte, hatte er dem Wunsch seines Vaters entsprochen und die Imkerin mitgenommen.
Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs und Aswin hatte kaum ein Wort mit ihr gewechselt. Langsam ging Swana dieses ewige Schweigen auf die Nerven. Auch wenn sie nicht die besten Freunde waren so konnte sie sich doch wenigstens etwas unterhalten, vielleicht würde sie Aswin dann etwas besser verstehen, "Bist du immer so schweigsam? Oder hast du ein Problenm mit mir?", fragte die junge Frau direkt. In solchen Dingen hielt sie nicht viel davon, lange um den heissen Brei heurmzureden.
Aswin
Immer noch fragte Aswin sich warum er diesem Unternehmen bloß zugestimmt hatte. Ein Frau unterwegs in ein fremdes Dorf. Zusammen mit ihm. Doch es war der Wunsch seines Vaters und dessen Wünsche hatte man zu entsprechen. Deswegen sprach Aswin auch nicht besonders viel. Er war nicht direkt wütend, doch ganz wohl war ihm bei der Sache auch nicht. Sein nachtschwarzer Hengst schritt ruhig dahin. Es war ein prachtvolles Tier auf welches Aswin besonders stolz war. Oft war man schon zu ihm gekommen, damit er die Stuten des Dorfes decken sollte. Als Swana ihn nun ansprach, hob er den Kopf und sah sie an. "Wenn ich ein problem mit dir hätte, wärst du nicht hier. Meine Probleme lasse ich für gewöhnlich im Dorf zurück, wenn ich wegreite. Was willst du denn reden?"
Swana
Swanas schmutzig-grau-braune Stute mit ihrer struppigen Mähne, die nach dem Brand auf dem Hof ihrer Eltern nicht mehr richtig nachgewachsen war, wirkte neben Aswins herausgeputzem Hengst geradezu lächerlich beinahe schon grotesk.
Na, das konnte ja noch eine fröhiche Reise werden! Wenn Aswin jetzt schon so eine Laune hatte. Swana sah Aswin von der Seite an und verzog den Mund, "Du weisst, dass das so nicht stimmt Aswin. Dein Vater wollte, dass ich mit dir reite, damit ich mit der Wala in Gernots Dorf spreche und so wie ich ihn kenne, ist es ihm egal, ob du ein Problem mit mir hast oder nicht. Und da du fast kein einziges Wort mit mir geredet hast, seit wir aufgebrochen sind... Aswin, es verlangt niemand von dir, dass wir beide auf ein mal die dicksten Freunde sind, wir reiten nur gemeinsam ins Nachbardorf, weil wir beide dort etwas zu erledigen haben", sie lächelte den Sohn des Rich freundlich an, damit er sah, dass sie es ihm nicht übel nahm, dass er so wortkarg war.
"Hm, über was ich reden möchte? Ich weiss nicht so recht, vielleicht erzählst du mir mal ein wenig von dir? Ich wüsste schon gerne mit wem ich da so allein durch den Wald in Gernots Dorf reite. Und jetzt sag mir nicht, das weisst du doch, dass ich der Sohn von Alarich bin...", meinte sie lachend, "das ist ein bisschen wenig."
Aswin
"Sehr viel mehr gibt es da aber nicht zu erzählen." Gab Aswin von sich und tat so als müsste er sich auf sein Pferd konzentrieren. "Was willst du denn von mir hören? Du hast doch sicherlich den Klatsch im Dorf auch gehört. Also möchtest du, dass ich dir davon etwas bestätige?"
Swana
Swana seufzte, "Wenn ich etwas auf den Dorfklatsch geben würde, hätte ich dich nicht gefragt... Und nein, ich möchte nicht, dass du den Dorfklatsch bestätigst", sie sah ihn an.
"Was ist für dich eigentlich so schwierig daran, mit anderen Menschen zu reden? Ich möchte mir eine eigene Meinung über dich bilden Aswin, ist das so schwer zu begreifen? Langsam solltest auch du begriffen haben, dass ich nicht so bin, wie die Anderen im Dorf, deren hauptsächlicher Lebensinhalt daraus besteht, sich das Maul über jemanden zu zerreissen."
Die Imkerin wusste ganz genau, dass ihre direkte Art, Dinge anzugehen, auch nach hinten losgehen konnte, aber anders sah sie keine Möglichkeit, etwas über Aswin zu erfahren.
Aswin
Seufzend schüttelte Aswin den Kopf. Das hier war mal wieder einer der Gründe warum er immer alleine zu den anderen Dörfern geritten war. Um solch einer Unterhaltung aus dem Weg zu gehen. "Da gibt es wirklich nicht viel. Ich gehe meiner Arbeit nach, steige anscheinend so gut wie jedem aus dem Dorf auf die Füße und wenn ich in die anderen Dörfer reite, dann versuche ich immer den besten Handel für unser Dorf zu schließen. Außerdem bin ich in eine Frau verliebt, deren Bruder mich am liebsten im Moor versenken würde und die mich mittlerweile hasst weil ich einen Fehler gemacht habe der nicht wieder gut zu machen ist."
Swana
Im ersten Moment dachte Swana, Aswin würde gar nichts mehr sagen, als er den Kopf schüttelte. Die junge Frau nickte zu Aswins Worten, "Ja, dein Vater erwähnte es irgendwann einmal, dass du deine Arbeit in den anderen Dörfern sehr gut machst. Das ist auch ein Grund, warum ich nicht so ganz verstehe, warum du in unserem Dorf diese Schwierigkeitenn hast..."
"Amalia hasst dich?", verwirrt sah Swana Aswin an, "warum sollte sie das tun? Ich habe euch beide gesehen, als du beinahe ertrunken wärst. Sie war halb wahnsinnig vor Sorge um dich... Was sollte das denn für ein schrecklicher Fehler gewesen sein, den du begangen hast?" Der einzige Fehler, der Swanas Meinung nach unverzeilcih wäre, wäre dass Aswin Amalia betrogen hätte, alles Andere konnte doch durch ein vernünftiges Gespräch wieder ins Lot gebracht werden.
Aswin
Für einen Moment wirklich wütend, sah Aswin Swana an. Gefrustet bließ der Richsohn die Luft zwischen den Zähnen aus und sah wieder nach vorne. Es hatte keinen Wert. Entweder er galoppierte jetzt davon und ließ Swana zurück oder aber er musste sich auf sie einlassen. "Ich dachte, wenn ich mich den Winter über zurück ziehe, könnte ich Amalias Bruder davon überzeugen, dass ich Amalia liebe. Keinem bin ich während dieser Zeit auf die Nerven gegangen und ich konnte nichts anstellen. Als ich neulich dann bei Amalia geklopft hatte, sah sie aus wie eine lebende Leiche, wollte mich nicht sehen und ihr Bruder hätte mich am liebsten aus dem Haus geworfen."
Swana
Warum war er denn jetzt schon wieder wütend? Problembewältigung war wohl nicht gerade Aswins Stärke... Sie hatte doch nur zu hinterfragen versucht, warum der Sohn von Alarich im eigenen Dorf derartige Probleme hatte, und woanders nicht. Die junge Frau hatte doch gar nicht gesagt, dass er zuhause irgendetwas falsch machte... Swana schüttelte innerlich den Kopf, wie konnten Vater und Sohn nur so unterschiedlich sein?
Schweigend hörte die Imkerin zu, warum Amalia wohl so wütend auf Aswin war und Swana konnte dies gut nachvollziehen. Keine Frau würde sich so ein Verhalten gefallen lassen, aber darum ging es jetzt gar nicht. Sie wollte Aswin nicht klarmachen,warum sich Amalia so gekränkt und verletzt gefühlt hatte, dass musste Amalia schon selber tun. Ihr ging es eher darum, dass Aswin endlich einsah, dass seine Entscheidung, sich den Winter über zurückzuziehen, ein Fehler gewesen war, diese aber nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte, er aber trotzdem zu seiner Entscheidung stehen musste.
"Aswin. Du liebst Amalia und möchtest sie zurückgewinnen? Und du möchtest im Dorf endlich die Anerkunng bekommen, die du in den anderen Dörfern schon hast? Und ist es immer noch dein Wunsch Rich zu werden, ich meine ein guter Rich?" Ernst sah sie ihn an und weder Sarkasmus noch Belustigung waren aus ihren Worten zu hören.
Aswin
Schweigend war Aswin dahingeritten. Er bereute es mit jedem Schritt den sein Pony tat, dass er Swana mitgenommen hatte. Diese Ausflüge waren immer soetwas wie eine Erholung gewesen. Weg vom Dorf, weg von den Problemen und vor allem weg von den Leuten die seine Probleme darstellten. Jeder sah in ihm nur den rechthaberischen Richssohn, der nichts zustande brachte und der es nicht einmal wert war eine Frau zu lieben. Auf Swanas Frage ob er Richssohn werden wollte, gab er nur einen undefinierbaren Laut von sich und trieb sein Pony weiter an. Es schien als wollte Aswin Swana davonreiten. Ein Problem wäre das nicht, denn der Hengst hatte ihn bereits in mehrere Schlachten begleitet und er war schnell. Doch das wäre keine Lösung. Irgendwann würde Swana ihn einholen. Spätestens im Deimatdorf und dann würde sein Vater ihn wieder zusammenstauchen weil er sich nicht um sie gekümmert hatte. Also blieb Aswin nichts anderes übrig als bei der Imkerin zu bleiben. "Du kennst die Antworten auf deine Fragen doch selbst. Und ich werde weder das Eine noch das Andere erreichen. Es soll jemand Rich werden, dem die Leute genau so vertrauen wie meinem Vater. Und dafür ist jeder besser geeignet als ich." Der Richssohn sah Swana nicht an, sondern konzentrierte sich auf den Weg. "Wenn ich etwas erreichen möchte, dann dass ich mich für Amalia würdig erweise. Was ich getan habe habe ich für sie getan und es war falsch. Nun habe ich sie verloren, ihr Bruder hat mir verboten um ihre Hand anzuhalten und sie möchte mich nicht mehr sehen. Bei unserem letzten Treffen hat sie mich gebeten zu gehen." Warum erzählte er das alles? Aswin wusste es selbst nicht. Normalerweise behielt er soetwas für sich, schließlich hatte er kaum jemanden mit dem er darüber reden konnte.
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Swana
So, das wars, dachte Swana, nachdem sie den undefinierbaren Laut von Aswin als Antwort auf ihre Fragen erhielt, jetzt hab ichs übertrieben...
Als Aswin dann doch nach einer Weile doch noch antwortete, hörte die junge Frau aufmerksam zu und lächelte vor sich hin. Aswin war zwar der Frage, nach dem "Rich werden" wieder einmal ausgewichen, aber zumindest bei der frage, nach Amalia hatte sie erricht was sie wollte: Endlich redete er!
Nun sah Swana ihn doch wieder an und meinte mit fühlend, "Das tut mir leid, Aswin...", und aus ihren Worten konnte man hören, dass sie es wirklich ehrlich meinte, "das klingt nach einem guten Vorhaben, Aswin. Hast du dir schon überlegt, wie du Amalia zurügewinnen möchtest?"
Aswin
Irgendwie kam er sich hier gerade vor wie bei seinem Vater vor einigen Tagen in der Hütte. Plötzlich wollten ihm alle helfen. Eine Situation, die für Aswin vollkommen fremd war. "Wenn ich wüsste wie ich Amalia wieder zurück gewinnen könnte, dann würde ich jetzt nicht mit dir hier reiten. Denn mir wäre diese Lösung viel wichtiger gewesen als jegliche Verhandlungen mit anderen Dörfern." Gab Aswin geknickt als Antwort. Dann hüllte er sich wieder in Schweigen. Für seine Verhältnisse hatte er in dieser kurzen Zeit schon eine Menge gesagt.
Swana
Verstehend nickte Swana zu Aswins Worten. Amalia schien ihm wirklich mehr zu bedeuten, als er es jeztz im Moment in Worte fassen konnte. Die junge Frau konnte es nicht wirklich nachvollziehen, denn einen solchen Strum der Gefühle hatte sie nicht nicht durchgemacht. Und sollte dies nicht eigentlich die schönste Zeit des Lebens sein, wenn man verliebt war? Für Aswin schien es eher eine Qual zu sein...
"Aswin?", mitfühlend legte Swana ihm eine Hand auf den Arm, "möchtest du vielleicht, dass wir zusammen nach einer Lösung für dieses Problem suchen?"
Aswin
Als Swana ihm die Hand auf den Arm legte, sah Aswin darauf als wäre sie jemand vollkommen fremdes. Und als er die Narben darauf erkannte, erschrak er, sodass er die Zügel seins Pferdes verriss, woraufhin dieses wütend schnaubte. Was um Himmels Willen war ihr denn zugestoßen? Aswin musste zugeben, dass er keine Ahnung hatte. Er hatte sich nie für die Belange der Anderen interessiert. Noch ein Grund warum er nicht Rich werden konnte. Um sie nicht in Verlegenheit zu bringen, sah er wieder starr gerade aus und auf den Weg vor sich. Er glaubte, dass es nicht angebracht war, sie jetzt danach zu fragen. Schließlich war er kein neugieriges Kind mehr. Seine Reaktion war schon falsch genug gewesen. Da wollte er es nicht noch verschlimmern. "Da gibt es eigentlich keine Lösung. Es ist vorbei." Meinte Aswin dann verbittert. "Lass uns etwas schneller reiten. Sonst wird es dunkel und wir haben kaum die Hälfte des Weges geschafft." Insgeheim hoffte er, dass Swana durch den etwas schräfenen Ritt nicht mehr so viel zum fragen kam.
Swana
Hastig zog Swana ihre Hand zurück, als sie den Blick sah, mit dem Aswin auf ihren Arm starrte. Sie seufzte und biss sich auf die Lippe. So reagierten die meisten, wenn sie das Ausmass der Verletztung sahen, die sie bei dem Brand des Hofes ihrer Eltern davongetragen hatte.
"Du gibst zu schnell auf Aswin. Wenn dir Amalia wirklich so viel bedeutet, dann solltest du um sie kämpfen, damit jeder sehen kann, wie ernst es dir mit ihr ist", meinte Swana ernst. Die junge Frau nickte, sie hatte nichts gegen ein schnelleres Tempo einzuwenden, ganz im Gegegnteil, ihr machte es Spass, schnell wie der Wind daher zu reiten.
"Wie lange wirst du in Gernots Dorf zu tun haben, Aswin? Doch sicherlich ein paar Tage oder? Dann haben wir bestimmt abends mal Zeit, um über eine Lösung nachzudenken." Mit diesen Worten trieb sie ihre struppige Stute zu einem schnellleren Tempo an.
Aswin
~Zwei Tage später~
Die Reise war gut verlaufen und Aswin konnte bereits erfolgreiche Geschäfte mit den Händlern in Gernots Dorf abschließen. Alles verlief gut bis jetzt. Die beiden Gäste teilten sich eine Hütte und gerade war Aswin mit seinem Abendbrot fertig. Der Tag morgen würde lang, denn man musste schon langsam wieder ans Aufbrechen denken. Er sah nochmal nach dem Feuer und verzog sich dann auf sein Schlaflager. Im Schein des Feuers blickte er zu Swana und meinte leise. "Wie ist das mit deinem Arm passiert?"
Swana
Nach diesen zwei Tagen fragte Swana sich langsam, was es überhaupt für eine Sinn gehabt hatte. dass sie mit gekommen war. Sie lief die ganze Zeit nur mit diser wirklich unralten Wala durchs Dorf und sprach mit den Leuten. So lagsam hatte sie den Verdacht, die Frau wusste, überhaupt nichts mit ihrem "Problem" anzufangen und sie freute sich einfach nur, mal jemand anderes zum unterhalten zu haben...
Swana räumte das Geschirr vom Abendbrot weg und kroch dann ebenfalls unter ihre Felle. In dem flackernden schein des Feuers schaute sie überrascht zu Aswin hinüber. Mit dieser Frage hatte sie nun überhaupt nicht gerechnet. Sie schaute zuerst ihren Arm an und blickte dann wieder zu Aswin hinüber. Wieso wusste er das nicht? "Das ist letzten Sommer passiert, als unser Hof abegebrannt ist...", mittlerweile konnte sie junge Frau einigermassen über diese Ereignisse sprechen ohne gleich in Tränen auszubrechen, "meine Familie ist dabei gestorben, ich bin die Einzige, die es überlebt hat. Seitdem wohne ich bei Grimoald."
Aswin
Schweigend sah Aswin in das langsam ersterbende Feuer und dachte an Amalia. Es tat so schrecklich weh an ihr wunderschönes Lachen zu denken. Ihre Augen, die schöner waren als eine taubedeckte Wiese am Morgen. Und die netten Worte, die sie stets für ihn hatte nicht mehr zu hören war zu grausam. Aswin musste sich in der Früh jedesmal zwingen aufzustehen, denn er sah einfach keinen Sinn mehr darin einen Tag ohne Amalia zu verbringen. Dann jedoch hörte er Swanas Erzählungen und riss sich von dem Feuer und den damit verbundenen Erinnerungen los. "Das tut mir leid zu hören, ehrlich. Sorgt Grimoald gut um dich? Du kannst eine eigene Hütte haben, wenn du möchtest. Ich könnte bei meinem Vater ein gutes Wort für dich einlegen."
Swana
In dem schummrigen Licht konnte Swana bald nicht mehr viel erkennen, aber Aswin schien sehr abewesend zu sein, während sie erzählte. Er denkt bestimmt an Amalia und fühlt sich einsam, obwohl er gar nicht allein ist..., dachte die junge Frau. In diesem Augenblick konnte Swana Alarichs Sohn das erste Mal wirklich verstehen, auf einmal war er nicht mehr der seltsamen junge Mann, dessen Verhalten so schwer nachvollziehbar war. Er war einfach nur Aswin, der die Frau, die er liebte, vermisste...
Mitfühlend legte sie ihm eine Hand auf den Arm, "Du vermisst sie, nicht wahr...?", fragte Swana leise.
Die junge Frau lächelte, "Danke, Aswin, das ist lieb von dir, aber das brauchst du nicht. Und ich glaube, das wäre gar nicht mal nötig, die Hütte würde ich vermutlich auch so bekommen, wenn ich sie wollte, dein Vater ist nämlich ein sehr, sehr netter Mann...", sie zögerte kurz und war froh, dass Aswin ihr Gesicht in der dunkler werdenen Hütte nicht mehr gut sehen konnte, "... in einer eigenen Hütte würde mir vermutlich die Decke auf den Kopf fallen, ich brauche Menschen um mich herum. Ich fühle mich bei Grimoald und seiner Familie sehr wohl, es ist so ähnlich wie eine Eigene, weisst du... ausserdem kenne ich Roald noch aus Kindertagen. Das ersetzt die eigene Familie zwar nicht, aber so sind mir die Leute doch nicht ganz fremd.
"Und der Arm, na ja", sie blickte auf den vollständig mit Brandnarben übersäten Arm, die im ersterbenden Licht noch bizarrer aussahen als sonst, "ich bin froh, dass wir zwei wirklich gute Heilerinnen im Dorf haben, wer weiss, wie er sonst aussehen würde, als die Wunde wieder aufgeplatzt waren, nachdem ich dich...", Swana hielt inne und biss ich auf die Lippe, "ich meine, nachdem sie wieder aufgeplatz waren..." Aswin sollte nicht denken, dass sie ihm einen Vorwurf deswegen machte, ein Menschenleben war schliesslich wichtiger, wie ein Arm...
Aswin
Und doch hatte Aswin den Sinn des halben Satzes verstanden. Er fühlte sich schuldig, dafür das er Swana indirekt weh getan hatte. Wie es wohl war mit Leuten zusammen zu wohnen, denen man alle wichtig war? Er kannte und hatte nur seinen Vater. Diesen liebte und respektierte er. Alarich war ein strenger Mann und Aswin bekam selten ein Lob oder sonst ein nettes Wort von ihm. Vielleicht viel es ihm deswegen so schwer nett zu anderen Leuten zu sein. Und doch mochte das ganze Dorf seinen Vater. Ihn verachtete man. Etwas das Aswin traurig stimmte. Und doch wusste er warum. Sein Vater hatte sicherlich von den Brandverletzungen von Swana gewusst. Ja, er hätte sicherlich auch von dem Brand selber gewusst. Aswin hatte nur mal mitbekommen, dass in der Nähe des Dorfes ein Hof gebrannt hatte. Aber weiter hatte er sich dafür dann nicht mehr interessiert. Ein Fehler wie sich jetzt herausstellte. Es war Swanas Hof. Langsam entzog er sich ihrer Berührung. Er war es einfach nicht gewöhnt und es fühlte sich komisch an. Schuldig, als wäre er es gewesen, der das Feuer auf Swanas Hof gelegt hatte legte er sich hin. Eine Hütte voller Leute die man liebte. Aswin wusste nicht einmal wie das war. Die Frauen, die in der Hütte seines Vaters arbeiteten taten dies weil es ihre Pflicht war. Und die beiden Sklaven? Tja, die hassten sie wohl eher. Wie es wohl wäre mit Amalia zusammen zu wohnen? Aswin hätte am liebsten geseufzt bei dem Gedanken daran. Doch er wollte sich nichts anmerken lassen. Deswegen stellte er sich auch mal wieder stur und baute die Mauer um ihn erneut auf, als Swana ihn nach Amalia fragte. "Wen sollte ich vermissen?"
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Swana
Swana spürte förmlich, wie sich Aswin wieder verschloss und die Mauer um sich herum neu errichtete, als er sich ihrer Berührung entzog.
Sie wickelte sich in ihr Fell und hockte sich vor Aswins Lager auf den Boden, damit sie ihn wenigstens etwas sehen konnte, nachdem er sich weggedreht hatte. "Aswin, ich mache dir keinen Vorwurf, dass die Wunden an meinem Arm wieder aufgeplatzt sind. Wie hätte ich dir denn sonst helfen sollen? Es ist alles veheilt und Narben hätte ich sowieso von dem Feuer zurückbehalten. Ich habe keine Schmerzen, nur manchmal spannt die Haut ein wenig, aber das ist nicht wichtig, wichtig ist, dass du es überlebt hast..."
So ein alter Sturkopf! Als ob er nicht genau wusstte, wen Swana meinte. "Jetzt stell dich nicht so dumm, Aswin", meinte sie leise, "Amalia natürlich. Ich sehe doch, wie sehr du darunter leidest. Und Amalia leidet ebenso, glaub mir. Du hast sie verletzt, hast ihr wehgetan, indem du dich den ganzen Winter nicht bei ihr hast sehen lassen. Versteh das bitte nicht falsch, das soll jetzt kein Vorwurf sein. Du hast mir deine Gründe erklärt und die kann ich auch nachvollziehen... und an der Tatsache, dass es ein Fehler war und wir nun vor einem grossen Problem stehen ist nun einmal nichts mehr zu ändern. Aber wenn du sie wirklich liebst, dann solltest du um sie kämpfen und alles versuchen, um sie zurück zu gewinnen."
Die Imkerin machte eine kurze Pause, bevor sie leise fortfuhr, "Bring ihr ein Geschenk mit, ich habe gesehen, dass es hier im Dorf auf jeden Fall einen Knochenschnitzer gibt, vielleicht gibt es noch jemandem, der anderen Schmuck herstellt, das wäre ein erster Schritt. Frauen mögen es, beschenkt zu werden."
Aswin
Immer noch sehr schweigsam saß Aswin auf seinem Lager und zog nur kurz eine Augenbraue hoch, als sich Swana auf den Boden setzt. Doch er sah sie nicht mehr an, er zog nicht nur das Fell um seine Schultern höher, er mauerte auch die Wand dichter um sich auf. Niemand sollte ihm je wieder so nahe kommen wie es Amalia gelungen war. Niemandem wollte er je wieder so nachtrauern wie er es bei ihr nun tat. Selbst bei Eila damals war es nicht so schlimm wie jetzt. Und schon damals hatte er sehr unter deren Zurückweisung gelitten. Es machte den Anschein als wollte er zuerst überhaupt nicht antworten, doch dann meinte er halblaut. "Vielleicht solltest du alleine zurückreiten. Ich werde noch hier bleiben und ein paar Erledigungen tätigen." In Wahrheit brachte Aswin es nur nicht fertig wieder zurück zu kehren und Amalia zu sehen.
Swana
Jetzt hatte er sich wieder vollkommen in sein Schneckenhaus zurück gezogen. Nun wurde es auch Swana langsam zuviel. "Sag mal, bist du jetzt völlig übergeschnappt, Aswin? Bist du ein Feigling oder ein Mann? So kannst du ihr nicht beweisen, dass du sie liebst, wenn du davon läufst." Die Imkerinn macht ein ägerliches Geräusch, "Und das mit den Erledigungen ist doch nur eine Ausrede..." Sie schwieg für einen Moment und meinte dann wesentlich sanfter, "Aswin, bitte... wenn du wirklich soviel für Amalia empfindest, warum willst du dann nicht um sie kämpfen, sodern einfach aufgeben?"
Aswin
"Weil es absolut überhaupt keinen Sinn hat!" Nun wurde auch Aswin wütend und sah Swana direkt an. "Du hast absolut keine Ahnung! Selbst wenn ich Amalia ein Geschenk mitbringe, dann zertrümmert es ihr Bruder! Es geht nicht darum Amalia wieder für mich zu gewinnen. Es ist auch ihr Bruder und nein, diesen Kampf werde ich nicht schlagen." Er drehte sich weg, denn eigentlich wollte er sich ja gar nicht mit Swana streiten. Aswin hatte einfach aufgegeben, das war der springende Punkt und das wollte er nicht zugeben. "Wir sollten uns hinlegen, es ist schon spät und morgen wird ein anstrengender Tag."
Swana
"Nein, wir klären das erst!" Swana richtete sich etwas auf, "so ich habe also keine Ahnung? Dann sag mir endlich genau was passiert ist, da muss doch dann noch mehr sein... Und um was geht es dann, wenn nicht um Amalia? Ihr das Geschenk zukommen zu lassen, ohne das Pharamond es zertrümmern würde, wie du sagst, ist die einfachste Sache der Welt...", Swana verdrehte die Augen, "Oh man, Aswin sei doch nicht so stur... willst du etwa, dass sie irgendwann in den Armen eines Anderen liegt und du dir dann sagen musst, du hast nicht alles getan, um sie zurück zu gewinnen? Würde dir das nicht noch mehr das Herz brechen?"
Aswin
Nun war der Sohn des Richs wieder ganz ruhig. Es hatte keinen Sinn sich aufzuregen. Entweder er kloppte Swana mit dem Kopf voraus in den Lehmboden der Hütte oder aber er musste ihr antworten. So atmete er tief durch, blickte weiterhin stur ins Feuer und meinte dann gefährlich leise. "Ihr Bruder hat mir untersagt je wieder um ihre Hand anzuhalten. Ich kann also jetzt meinen Ruf treu bleiben und trotzdem um sie werben. Doch dann wird mir Pharamond vermutlich das Genick brechen. Also werde ich Amalia zwangsläufig irgendwann in den Armen eines anderen Mannes sehen." Er brach ab und wurde noch leiser. "Ich hoffe nur, dieser Mann macht sie dann glückliche als ich."
Swana
Es war doch zum verrückt werden mit diesem Mann... Wie konnte er nur so leicht aufgeben? "Hast du deine Probleme schon immer so gelöst?", kam es bissiger als beabsichtigt, sie konnte das einfach nicht begreifen, warum ein Mann einfach so aufgab und sich nicht seinen Problemen stellte... Alarich hätte mit Sicherheit ganz anders gehandelt... "Woher willst du das eigentlich wissen? Hast du denn schon mit ihm geredet? Leg dir doch nicht schon vorher zurecht, was du meinst, was die Leute sagen... das führt nur zu Missverständnissen."
Swana legte ihm eine Hand auf die Schulter und erwiederte ebenso leise, "Du könntest immer noch dieser Mann sein, Aswin. Du musst es nur wollen. Wirklich und von ganzem Herzen wollen", sie machte ein kurze Pause, "weisst du, Pharamond ist kein schlechter Mensch und wenn er sieht, dass du dich wirklich um seine Schwester bemühst und sie dir einfach alles bedeutet, dann wird er dir eine Chance geben, glaub mir."
Aswin
"Er hat nicht verstanden, dass ich alles für Amalia gemacht habe, als er mir damals in der Hütte gedroht hatte. Wie sollte er jemals verstehen wie sehr ich Amalia liebe?" Aswin schüttelte den Kopf. "Leg dich jetzt hin Swana. Das sind alleine meine Probleme. Sonst hat sich bisher auch niemand dafür interessiert was mit mir ist oder was ich für Sorgen habe. Es ist zwar nett gemeint von dir aber du musst damit jetzt nicht anfangen. Und vor allem sieh mich nicht so an. Du vergleichst mich mit meinem Vater, stimmts? Aber der bin ich nicht. Also hör auf damit. Ich habe verloren und es wird wohl kaum einen Weg geben das wieder zu ändern. Was ich getan habe war falsch und damit muss ich nun leben." Und mit diesen Worten legte Aswin sich auf die Seite, mit dem Rücken zu Swana. Er wollte einfach nicht weiter darüber reden und vor allem wollte er nicht, dass Swana sah wie sehr er unter der Trennung von Amalia litt.
Swana
"Indem du mit ihm redest, Aswin", meinte Swana eindringlich, "mach ihm ganz deutlich, dass du es für Amalia getan hast und nicht für dich selbst... weisst du, Pharamond hat auch Fehler gemacht und muss im Moment mit Schatten aus der Vergangenheit kämpfen, jetzt, wo seine Erinnerungen langsam zurückkehren."
"Aber, das...", wollte die Imkerin prostestieren und senkte verlegen den Blick. Sie merkte, wie ihr die Röte ins Geschicht stieg und wandte sich schnell ab. Das musste Aswin dann doch nicht unbedingt sehen. Hoffentlich hatte er es auch nicht... "Entschuldige bitte, das sollte ich nicht, du hast recht...", meinte sie leise. Damit war das Gespräch dann wohl endgültig beendet. Swana nahm ihr Fell und kroch ebenfalls auf ihr Lager, aber einschlafen konnte sie noch lange nicht.
Nachdenklich lag sie da und starrte die Dachbalken an. Warum nur wollte sich Aswin so wenig helfen lassen? Aber eine andere Frage beschäftigte sie noch mehr, Warum verglich sie Aswin nur dauernd mit Alarich? Weil sie Vater und Sohn waren? Gedanklich schüttelte sie den Kopf. Wohl kaum, das hatte sie bei ihren Brüdern und ihrem Vater auch nie getan... Über diesen Grübeleien schlief sie irgendwann ein.
Aswin
Am nächsten Morgen stand Aswin leise auf und richtete sein Schlaflager zusammen. Im Laufe des Tages würden sie aufbrechen und da durfte man nicht mehr all zu viel Zeit verlieren. Er hatte noch gehört, was Swana gestern Abend gesagt hatte. Alles und doch war er sich immer noch nicht sicher was er davon halten sollte. Schließlich kannte er Pharamond nicht besonders gut. Genausowenig wie dieser ihn. Doch er hatte bereits seine Meinung über ihn und diese war unumstößlich wie es schien. Als er seine Ledertasche packte glitzerte etwas und als er es herausnahm, war es die Kette, die Amalia ihm vor der Abreise gegeben hatte. Mit einem unterdrückten Seufzer setzte Aswin sich wieder auf das Lager, hielt die Kette in der Hand und sich den Mund mit der anderen Hand zu. Er wollte keinen Laut von sich geben obwohl er in diesem Moment am liebsten losheulen würde. Doch zum einen tat ein Mann das nicht und zum Anderen wollte Aswin nicht, dass Swana ihn so sah. Deswegen schloss er die Finger um die Kette und versteckte sie wieder in seiner Reisetasche. Ohne nachzusehen ob Swana in der Zwischenzeit wach war, zog er sein Hemd aus um es durch ein anderes zu ersetzen. Darüber kam dann später seine Felljacke.
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Swana
Swana wachte von den leisen Geräusche, die sich beim Zusammenpacken nun einmal nicht vermeiden liessen aufgewacht und konnte einen Blick auf die Kette erhaschen, die Aswin aus der Tasche holte. Sie wollte gerade schon etwas zu ihm sagen, als er sich auf sein Lager setzte und die Kette betrachtete. dabei sah er so leidend aus, dass Swana sich beherrschen musste, nicht aufzustehen und Aswin einfach in den Arm zu nehmen. Wenn er Amalia so sehr liebte, warum gab er dann auf?
Erst als Aswin sich umgezogen hatte, gab Swana zu erkennen, dass sie wach war. "Guten Morgen Aswin", sagte sie und verliess ihr eigenes Schlaflager. Schnell zog sie sich auch an und räumte ihre Sachen zusammen. "Ist alles in Ordnung? Du wirkst irgendwie noch bedrückter als gestern...", fragte sie leise, während sie das Feuer neu anfachte. Hoffenltich fragte er sie, nicht, warum sie das Gespräch gestern abend so plötzlich beendet hatte... sie wüsste nicht, was ihm antworten sollte, denn ihre Grübeleien hatten zu keinem Ergebnis geführt...
Aswin
"Guten Morgen Swana." Begrüßte auch Aswin die Mitreisende und versuchte sich nicht weiter anmerken zu lassen. Fleißig packte er weiter zusammen und als er dann so gut wie fertig war, sah er Swana an und meinte. "Es tut mir leid was ich gestern Abend gesagt habe. Ich scheine dich ziemlich getroffen zu haben, denn du warst auf einmal so still. Dafür möchte ich mich bei dir entschuldigen. Ich hatte kein Recht so mit dir zu sprechen."
Swana
Aswin packte alle seine Sachen ein, das hiess wohl, dass sie heute wieder nach hause reiten würden. Überrascht sah Swana ihn an, als er sich bei ihr entschuldigte, für sein Verhalten von gestern abend. Nun war das Thema doch angeschnitten... "Ich... ähm..., nein, es war nicht deine Schuld, Aswin... und doch, das hattest du... ich hatte kein Recht, dich mit deinem Vater zu vergleichen...", sie beschäftigte sich intensiv mit dem Feuer, damit er ihre erneute Verlegenheit und auch die Röte, die ihr wieder ins Gesicht zu steigen drohte, hoffentlich nicht mitbekam.
Als das Feuer wieder brannte und Swana sich wieder einigermassen gefasst hatte, fragte sie Aswin, "Wenn ich das richtig sehe, brechen wir heute wieder auf? Wann müssen wir denn losreiten? Die Wala wollte nämlich noch einmal mit mir sprechen und ich weiss nicht, wie lange das dauern wird..."
Aswin
"Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen. So gut wie jeder vergleicht mich mit meinem Vater und sagt mir, dass ich niemals so ein guter und gerechter Rich werden kann wie er es ist." Niedergeschlagen hielt Aswin kurz inne mit dem Packen und sah zu Swana. Dann aber zog er die Schultern hoch und stopfte als letztes sein Schlaffell in die Tasche. "Da bist du nicht die Erste und wirst nicht die Letzte sein." Irgendwie hatte Aswin sich verändert seit der Trennung von Amalia. Er war nicht mehr so sehr auf seinen Vorteil aus und verschloss sich eher, als dass er wie früher mit allen Mitteln sein Recht einforderte. Deswegen ließ er sich jetzt auch mit Swana nicht weiter auf ein Gespräch ein.
"Du hast so viel Zeit wie du benötigst." Aswin stellte alles auf dem Boden zusammen. "Meine Arbeit ist so gut wie erledigt, aber ich werde dann auf dich warten, bis dein Gespräch mit der Wala vorbei ist."
Swana
"Ja...äh... nein...äh, so habe ich das nicht...", Swana unterbrach sich, verdammt, was stammelte sie denn hier so rum? Sie holte tief Luft und ordnete ihr Gedanken. Langsam ging sie zu Aswin hinüber und legte ihm eine Hand auf die Schulter, bevor sie fortfuhr, "Aswin... natürlich wirst du auch ein guter Rich werden. Ich habe in den letzten Tagen doch gesehen, wie gute Arbeit du leistest und die es gibt hier nicht einen Dorfbewohner, der nicht mit Anerkennung und Respekt von dir spricht. Und die Vergleiche mit deinem Vater, na ja... ich glaube, da hätte es jeder sehr schwer", ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, das man schon fast als verträumt bezeichnen könnte, "keiner könnte ein so perf... ich meine, ein so guter Rich werden, wie Alarich."
"Danke, Aswin", meinte Swana lächelnd, "Ich hoffe, sie hat nicht wieder vor, den ganzen Tag nur mit mir durchs Dorf zu laufen und mit den Dorfbewohnern zu reden... ich weiss nämlich nicht, wie mir das helfen soll, aber wer weiss was sie heute vor hat...", meinte die Imkerin gut gelaunt, "wir sehen uns dann später, Aswin." Mit diesen Worten verliess Swana dir Hütte und machte sich auf den Weg zu der unralten Wala des Dorfes.
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Aswin
Alleine in der Hütte setzte Aswin sich vor das halb erloschene Feuer und hing lange seinen Gedanken nach. Für ihn gab es heute kaum noch etwas zu tun und er musste auf Swana warten. Außerdem war jetzt niemand hier, der ihn sah und so konnte er seiner Trauer um Amalia freien Lauf lassen.
Am frühen Nachmittag stand Aswin bei den Pferden und belud seinen Rappen mit den nötigen Vorräten. Als er sich umdrehte sah er Swana bei der Wala und sie sah nicht besonders glücklich aus. Doch Aswin kannte sich in diesen Dingen nicht aus. So hielt er sich nicht weiter damit auf. Erst als Swana auch auf dem Heimweg seltsam still war fragte er schließlich. "War dein Treffen mit der Wala nicht erfolgreich?"
Swana
Still und in sich gekehrt hatte Swana am Nachmittag ihre Sachen aus der Hütte geholt und belud schweigend ihre Stute. Eigentlich waren sie schon sehr spät dran, aber die Wala hatte noch lange mit Swana geredet, nachdem sie ihren erneuten Rundgang durchs Dorf beendet hatten und Swana nun wirklich alle Dorfbewohner kannte.
Erst als Aswin sie ansprach wurde ihr bewusst, dass sie die ganze Zeit über nur ihren Gedanken nachgehangen hatte. "Hm..., wie bitte? Oh entschuldige, hm ja, nicht so wirklich. Tut mir leid, wenn ich nicht so gesprächig bin", meinte die junge Frau entschuldigend, "ich hatte gehofft, dass sie mir etwas anderes sagen würde. Es ist auch gar nicht mit einem Satz zu erklären, warum ich zu ihr gegangen bin, gebeten wurde, doch mit einer Wala zu sprechen. Die meisten Leute, denen ich das erzählt habe, denken, ich würde spinnen oder wäre verrückt, aber dein Vater und auch M... und noch jemand halten es für eine Gabe", schnell hatte sie sich verbessert und nicht den Namen des Römers ausgesprochen, da sie genau wusste, dass Aswin nichts von Pera hielt, jetzt wo sie an die Beiden dachte, freute sie sich wieder nach hause zu kommen. Allerdings bedrückte es sie sehr, dass sie Alarich schwer enttäuschen würde, weil sie nicht in der Lage war, ihre Gabe vernünftig und sinnvoll zu nutzen...
"Wenn ich Menschen das erste Mal begegne, kann ich dir sagen, ob dies ein guter oder ein schlechter Mensch ist, ob man ihm trauen kann oder besser nicht und bis jetzt habe ich mich niemals getäuscht. Aber es ist nicht mehr wie ein Gefühl, verstehst du? Und nun sollte ich mit einer Wala reden, damit diese mir beibringen kann, diese Gabe bewusst zu nutzen und damit ich besser mit ihr umgehen kann, aber das funktioniert einfach nicht. Je mehr ich mich darauf konzentriere, wie sie es gesagt hat, desto weniger klappt es", niedergeschlagen schaute sie einfach nur geradeaus. "Er wird sehr enttäuscht sein von mir...", fügte Swana kaum hörbar hinzu.
Aswin
"Hm..." War alles was der Richssohn zuerst von sich gab. Was hätte er auch groß darauf antworten sollen? Hätte er sie fragen sollen was sie für einen ersten Eindruck von ihm hatte? Nein, er wollte nicht schon wieder von jemandem hören, dass er kein guter Mensch war. So ritt er einfach weiter, lange und schweigend. Irgendwann meinte er dann jedoch. "Wir haben auch wieder eine Wala im Dorf. Die Schwester des Krüpp..." Aswin unterbrach sich selbst und fing neu an. "Die Schwester des Schreiners ist seit kurzem wieder im Dorf. Du könntest ja auch noch zu ihr gehen. Sie ist noch jünger als die Wala aus diesem Dorf. Sie kann dir vielleicht besser helfen." Mehr fiel dem Richsohn dazu nicht ein. Er kannte sich mit diesem Thema nicht wirklich aus. Wenn er schon wieder hörte, dass sein Vater in die Sache verwickelt war, vermieste es Aswin ohnehin alles. Wer konnte schon gegen seine Vater ankommen?
Swana
Hm... war alles was Aswin dazu einfiel? Obwohl Swana sehr niedergeschlagen war, dass sie Aalrich so enttäuschen würde und eigentlich lieber wieder in ihre Gedanken versunken wäre, sah sie Aswin an. "Hm ist alles, was die dazu einfällt?", fragte sie sichtlich verwirrt, "oder hast du mir gar nicht zugehört?" Es war wirklich manchmal zum Verrücktwerden mit Aswin. An seinem Gesicht konnte die junge Frau schon wieder ganz deutlich sehen, dass ihm irgendetwas nicht passte, aber sie hatte keine Ahnung, was das sein könnte.
Aswin
"Natürlich habe ich dir zugehört." Log Aswin etwas. "Wenn du jemandem begegnest, weißt du ob er gut oder schlecht ist. Aber ich will nicht wissen was du bei mir empfunden hast. Denn das will ich nicht hören. Ich weiß es auch so. Das ist auf jeden Fall eine gute Gabe. Das solltest du dem Rich sagen. Wenn er das nächste Mal Gespräche mit einem Abgesandten eines anderen Dorfes hat, kannst du erkennen ob er lügt oder nicht."
Swana
Skeptisch zog Swana eine Augenbraue hoch, sie hatte eben nicht diesen Eindruck gehabt. Erleichtert stellte sie fest, dass sie recht gehabt hatte, beim ersten Teil hatte er ja noch zugehört, aber er hatte, den Göttern sei Dank, nicht alles mitbekommen...
Als Aswin meinte, er wolle gar nicht wissen, was sie bei ihm gedacht habe, musste sie loslachen, "Wenn du das so genau weisst, Aswin, dann hast du eine viel bessere Gabe als ich. Und ich sage es dir trotzdem, auch wenn du es nicht hören willst... Aswin, du bist ein guter Mensch, das meine ich ehrlich."
Sie sollte Was? Entgeistert starrtte sie Aswin an. Bei Gesprächen dabei sein und sagen ob man den Leuten trauen konnte? Und Alarich entsetzlich enttäuschen, weil sie einfach nicht in der Lage war, diese Gabe sinnvoll zu nutzen? Bei diesem Gedanken stieg ihr wieder diese leichte Röte ins Gesicht und sie senkte wieder verlegen den Kopf, "Ähm, nein, das geht nicht, dein Vater wollte dass ich mit der Wala spreche, damit ich besser mit dieser Gabe umgehen kann, aber es geht einfach nicht, denn je mehr ich mich darauf konzentriere, desto weniger geht es... und deswegen.... und deswegen... wird er sehr enttäuscht sein...", sie schaute weg und fügte kaum hörbar hinzu, "... von mir..."
Aswin
Der Richssohn gab einen undefinierbaren Laut von sich. "Du wärst nicht der Erste, von dem er enttäuscht ist." Aswin zog die Schultern hoch und sah Swana von der Seite an. "Hey, beruhige dich doch es war nur ein Vorschlag. Ich wollte nur etwas gesagt haben. Mein Vater würde dich bei solchen Dingen gar nicht dabei haben wollen. Da will er niemanden dabei haben." Wieder ritt er weiter, je näher sie dem Dorf kamen umso näher kam er der Frau, die er liebte und die er nicht lieben durfte.
Swana
Swanas Laune sank noch weiter, als sie Aswins Worte hörte. Noch niedergeschlagener als vorher ritt sie nun schweigend neben dem Richsohn her. Sie hatte jetzt auch gar keine Lust mehr, sich noch weiter mit Aswin zu unterhalten, dabei konnte man manchmal gute Gespräche mit ihm führen.
Innerlich rollte Swana mit den Augen, warum konnte der Mann nicht einfach mal das sagen, was er auch meinte? Nur um irgendetwas zu sagen, irgendwelche blödsinnigen Vorschläge zu machen? Da war es besser gar nichts zu sagen... Dass sie als Frau bei solchen Verhandlungen unerwünscht war, war ihr auch bewusst, aber dass Alarich nicht mal seinen Sohn dabei haben wollte, das wunderte die junge Frau doch sehr. Wie sollte er denn da lernen, solche Gespräche zu führen? War ihr im Moment auch egal, ausserdem würde sie von Aswin sowieso keine befriedigenden Antworten auf diese Fragen bekommen.
Swana trieb ihre Stute zu einenm schärferen Tempo an, sie wollte endlich nach hause, heim zu Mechthilta, die sie in den letzten Tagen schrecklich vermisst hatte und so schnell wie möglich das Unausweichliche hinter sich bringen...
tbc: Alarichs Dorf /Das Tor
10.12.2008 19:03:23
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