Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Monat und Tageszeit: April | 15 | Abends nach dem Essen Beteiligte Charaktere: offen für alle in der Familie die nach dem Essen noch da sind Plot: Pharamond möchte die Familienverhältnisse klären | Wird ja langsam voll
Es war Abend und das Essen war vorbei. Noch einige Zeit blieb Pharamond grübelnd sitzen. Um ihn herum war die abendliche Betriebsamkeit zu bemerken. Säubern. Feuer für die Nacht vorbereiten. Kinder versorgen. Tiere versorgen. Der Garten? Tief athmete er durch und sah sich um, wer noch bei ihm in der Nähe stand. Die Hütte war voll und einiges war zu klären. Nicht alles würde ihm leicht fallen, aber dennoch hatte er Entscheidungen zu treffen ...
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Es war eines der wenigen Male, dass sie tatsächlich alle in der Hütte versammelt waren. In den letzten Tagen und Wochen waren sie alle zu sehr damit beschäftigt gewesen Normalität in den Alltag einkehren zu lassen. Zumindestens war es ihr selbst so gegangen. Amalia hatte ihre Pflichten als Heilerin ernster als sonst genommen, hatte damit begonnen die zärtlichen Knospen der Heilpflanzen in ihrem kleinen Garten zu versorgen und hatte ihren Teil der Hausarbeit ordentlich erledigt. Beinahe schon zwanghaft versuchte die junge Heilerin in die Normalität zurückzufinden und ab und an hatte sie tatsächlich das Gefühl es sei ihr gelungen. Dann aber kehrten die schlimmen Träume zurück, dass Gesicht von Aswin bestimmte wieder ihre Gedanken und sie hatte das Gefühl es ohne ihn nicht zu schaffen.
Nachdem das Essen beendet gewesen war, hatte sie das Geschirr gesäubert, die Feuerstelle gereinigt und neues Feuer gemacht und einen letzten Blick in den Garten geworfen. Das Wetter war im moment sehr gnädig zu ihnen allen und der April war den größtenteil der Tage angenehm warm. Der Regen der fiel war nicht zu viel und nicht zu wenig und Amalia freute sich darüber, dass ihre Pflanzen im Garten wuchsen und gedeihten. Die Heilerin hatte sich ein wenig der Näharbeiten an den Tisch geholt, sich in die hinterste Ecke gesetzt und begann damit die kaputten Kleidungsstücke auszubessern. Diese Nacht würde sie ohnehin nur schwerlich einschlafen.
Wie so oft hatte sich Athina schweigend zurück gezogen. Noch immer sah er ihr nach. Seit sie ihr gemeinsames Kind verloren hatten war es so viel schwerer geworden. Auch für Pharamond. Dennoch gaben sie es nicht auf, es weiter zu versuchen. Seine Frau machte vieles mit sich aus, wie er auch. Weshalb sie sich so gut verstanden. Doch ob das so gut war bezweifelte er. Das Leben in der Hütte machte ihm oft Mut. Vor allem wenn der kleine Romaeus sich mit seinem Onkel Pharamond beschäftigte. Der Marser ging gerne auf den Jungen zu, erklärte ihm die Welt und versuchte ihm ein Vorbild zu sein. Doch letzten endes war es Ragnar, der für seinen Sohn verantwortlich war. Es schmerzte dies zu wissen und sich dabei klar zu machen das das eigene Kind tot war. Die Trauer zeigte er nicht nach außen. Pharamond wurde einfach nur ein wenig stiller.
Gerne ging er dabei hinaus. Sein Blick suchte den von Amalia. Denn bei dem Gedanken an den immer schöner werdenden Garten musste er lächelnd an sie denken. Er nickte ihr anerkennend zu. Was er damit meinte blieb zunächst sein Geheimnis. Trotz ihrer Trauer hielt sie ´viel in der Hütte zusammen. Nicht nur die Pflanzen. Das wusste er genau. Er bewunderte seine kleine Schwester für diese Stärke. Eine Stärke von der er glaubte das sie ihn verlassen hatte. Da er selber all zu oft mit Alpträumen zu kämpfen hatte, bemerkte er in seinem eigenen Leid das seiner kleinen Fee nicht. Wüsste er es, so müsste er sich dafür strafen.
Die Familie tat ihre Arbeit und Pharamond saß an seinem Platz, sah ihnen zu und dachte dabei nach. Als Amalia sich an den Tisch setzte, sah er sie fragend an. Wieso setzte sie sich so weit weg? "Amalia?" ... Eine Antwort konnte er kaum abwarten. Seine Hände lagen flach ausgestreckt vor ihm auf dem Tisch. "Amalia ... wir müssen reden ... glaube ich." Pharamond sprach leise und ein wenig unsicher. Seine Finger spielten dabei mit den kleinen Unhebenheiten der Tischplatte.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Den hintersten Platz in der Ecke hatte immer ihrem Vater gehört, daran erinnerte sich Amalia vage. Sie hatte nicht sehr lange bei ihrem Vater und ihren Brüdern gelebt, nachdem ihre Mutter gestorben war, doch einige Erinnerungen aus dieser Zeit waren ihr geblieben. Damals war sie noch sehr klein gewesen, vielleicht 3 oder 4 Jahre, genau wusste sie es nicht mehr. Amalia erinnerte sich noch gut daran, dass ihr Vater immer an diesem Platz gesessen hatte, an welchem sie jetzt saß und seinen Blick über die Hütte hatte gleiten lassen. Von dieser Stelle aus hatte er alle sehen können ohne unbedingt von den anderen gesehen zu werden. Die Heilerin glaubte sich daran zu erinnern, dass ihr Vater es geliebt hatte seinen Kindern zuzusehen und so ein Teil ihres Spiels zu sein, ohne das sie es unterbrachen nur weil er ihnen zusah. Irgendwann hatte sie diesen Platz eingenommen. Sie konnte alles in der Hütte überblicken ohne selbst unbedingt gesehen zu werden und das war der jungen Frau im Augenblick ganz Recht. Der Weg zurück ins Leben war lange und beschwerlich. Für jeden Schritt den sie vorwärts ging, ging sie an einem anderen Tag zwei Schritte zurück. Manchmal wollte sie mit aller Kraft vorankommen und einfach weitermachen. Wollte das vergangen hinter sich lassen. Doch die meiste Zeit über wollte sie sich im dunkeln verkriechen und auf das Ende warten.
Amalia schenkte ihrem Bruder ein kleines Lächeln, als dieser zu ihr hinüberblickte und widmete sich dann wieder ihrer Arbeit. Was Pharamond und Athina im Winter zugestoßen war, war einfach schrecklich und Amalia fühlte sich in gewisser Weise dafür verantwortlich. Natürlich wusste ein Teil von ihr, dass es einfach passiert war und sie nichts dazu konnte doch ein andere Teil von ihr war der Meinung, dass sie als Heilerin irgendetwas hätte tun können und müssen. Es tat ihr unglaublich Leid was den beiden wiederfahren war und sie wünschte sich von ganzem Herzen das sie ihnen irgendwie helfen könnte und das die beiden bald über diesen schmerzlichen Verlust hinwegkommen und eine wunderbare und glückliche Familie gründen würden.
Die junge Heilerin sah auf als Pharamond sie ansprach und legte ihre Näharbeit beiseite. Fragend blickte sie ihren Bruder an, als er meinte sie müssten reden. Amalia runzelte die Stirn und rutschte etwas näher an Pharamond heran. "Über was möchtest du denn mit mir reden, Pharamond?"
Während er Amalia betrachtete fiel ihm ganz allmählich auf das sie auf Vaters Platz saß ... sein Lieblingsplatz, und wieder musste er lächeln. Vielleicht war nicht er der beste Ersatz für den verstorbenen Vater ... vielleicht waren sie es gemeinsam. Laut aussprechen sollte er es wohl besser nicht. Das wäre nicht besonders klug für seine Männlichkeit. Davon abgesehen war er der große Bruder und so musste er sich jetzt auch verhalten ... so schwer es ihm auch fiel.
Das er am Ende dadurch für einige Schritte rückwerts verantwortlich sein würde, ahnte er nicht, doch Pharamond musste es einfach tun. Tief atmete er durch. Amalia hatte ihn angelächelt ... bald würde sie das nicht mehr tun ... bald würde sie ihm Dinge an den Kopf werfen ... ganz sicher!
Die Gedanken an Athina und ihr Kind waren für den Augenblick in den Hintergrund gedrängt ... sicher würden ihm die Träume zeigen, das es nicht so leicht sein würde es zu vergessen ... aber wer will schon sein Kind vergessen?
Immer noch spielten seine Hände mit der Tischoberfläche und er sah Amalia fast ein wenig traurig an. Er winkte sie zu sich ... doch schnell entschied er sich anders und stand einfach auf. Es würde schwer genug für sie sein, da brach er sich keinen Knochen, wenn er auf sie zu gehen würde. Allerdings hockte er sich neben sie auf den Boden und sah zu ihr auf. Seine Hände suchten ihre um sie zu umschließen. Pharamond sah Amalia dabei fest und brüderlich in die Augen. "Ich weiß ... nein, eigendlich weiß ich nicht wie es ist ... aber ich muss langsam ... für dich sorgen. Ich will es nur nicht gegen deinen Willen tun. ... D...darf ich dir ... jemanden suchen? Dir vorstellen? ... es ... nun es ist nicht so, das es nicht einige gibt, die mich ... nach dir fragen." Amalia war eine hübsche Frau die nicht wenig zu bieten hatte. Auch die Mitgift würde sicher nicht klein ausfallen ... kurz gesagt ... sie war eine gute Partie. Aber sie trauerte. Und Pharamond wollte sie nicht über ihren Kopf hinweg vergeben. Nein, niemals! Das hätte ihr Vater nicht gewollt! Wie gut das er ihre Hände hielt ... so konnte sie ihm nichts so schnell an den Kopf werfen. Natürlich würde er sie los lassen, sollte sie es wollen ... allerdings hoffte Pharamond das Amalia ihm verzeihen würde.
Auch wenn dieses Thema das schwerste war, es war nicht das einzige was er klären musste ... Aber wohl jenes das ihm am schwersten fiel.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Es war nur eine Frage der Zeit gewesen. Er tat das was er als Familienoberhaupt tun musste, beruhigte sich Amalia in Gedanken selber. Ihr Herz schlug schnell und sie spürte wie jegliche Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war, als ihr Bruder meinte, dass er für sie sorgen musste und das er ihr gerne einen Mann suchen würde. Ihre Hände hatten sich in den seinen verkrampft, doch sie bekam es nicht wirklich mit. Ihre Gedanken kreisten um das was Pharamond gesagt hatte. Sie wusste, sie wusste in der tiefe ihres Herzens, dass ihr Bruder genau das richtige tat und dafür bewunderte sie ihn sehr. Pharamond war ihrem Vater so ähnlich und anstatt ihr einfach einen Mann zu suchen bat er sie um Erlaubnis obwohl er es nicht müsste. All das rief sie sich immer wieder in Erinnerung um das Gefühl von ihrem eigenen Bruder verraten worden zu sein, niederzukämpfen.
Hatte sie wirklich schon so lange um Aswin getrauert, dass man es für angemessen halten würde wenn sie nun mit einem anderen Mann verheiratet werden würde? Bei diesem Gedanken zog sich ihr Magen zusammen und der jungen Heilerin wurde schlecht. Sie konnte sich nicht vorstellen die Frau eines anderen zu sein. Viel zu sehr hatte sie darum gekämpft Aswins Frau sein zu können, doch dazu war es nie gekommen. Jeder im Dorf hatte gewusst, dass sie den Sohn des Richs liebte, doch sie waren nicht verheiratet gewesen und so stand es ihrem Bruder natürlich frei jederzeit einen Mann für sie zu suchen. Die Frage war nur, warum er ausgerechnet jetzt damit anfing. Pharamond hatte Aswin noch nie leiden können und er hätte schon damals einen Mann für sie suchen können oder gleich nachdem Aswin gestorben war. Doch stattdessen hatte er sie in dem glauben gelassen, dass es in Ordnung war das sie trauerte und nicht verheiratet war.
Wieder versuchte sie ihren Ärger hinunterzuschlucken, denn sie wusste, dass es unfair Pharamond gegenüber war das von ihm zu denken. Sie versuchte sich einzureden das alles einen Sinn hatte auch wenn sie noch keinen Erkennen konnte. Im Grunde wusste sie nicht was sie sagen oder tun sollte. Widersprüchliche Gefühle tobten in ihr. Auf der einen Seite war sie wütend auf ihren Bruder das er das tun wollte, auf der anderen Seite verstand sie das er es tun musste und ein anderer Teil von ihr war traurig darüber, dass Pharamond sie aus der Hütte haben wollte. Für ihn, Ragnar, Athina und Larcia auch für Romaeus würde sich nichts ändern. Sie würden noch immer unter einem Dach wohnen, eine Familie sein, doch sie würde dann nicht mehr bei ihnen sein. "Ich..." versuchte sie einen ersten Ansatz, ließ es dann aber bleiben weil sie nicht wusste was sie sonst noch sagen sollte. Amalia nahm ihre Hand aus der ihres Bruders und fuhr sich durch die Haare. Ein-, Zweimal atmete sie tief ein und aus, blickte dann ihren Bruder an und sprach mit fester Stimme, auch wenn es ihre höchste Anstrengung brauchte. "Tu was du tun musst."
Das alles fiel Pharamond sehr schwer und er musste sich immer wieder sagen das es richtig war, so zu handeln. Dabei dachte er nicht daran Amalia aus der Hütte zu werfen. Nein, wenn es nach ihm ginge, würde sie auch mit einem Mann hier bleiben. Sie war eine Konstante, die ihm in schwerer Zeit sehr geholfen hatte. Kurz verzog er sein gesicht, als sie sich derartig in seine Hände krallte. War sie blasser geworden? Fragend und ein wenig unsicher sah er sie an. Bei allem dachte er schon nicht mehr an Aswin, was sicher der größte Fehler war, doch er wollte in die Zukunft blicken. Zu viel schlechtes war in der näheren Vergangenheit geschehen. Nun musste er in die Zukunft sehen. Und einiges musste, würde sich ändern. Auch Ragnar würde sich etwas anhören müssen. Nicht nur über das was der kleine Bruder sich für seine Familie so vorstellte sondern auch über den längst fälligen Ersatz des Pferdes, das er verloren hatte.
Aufmerksam sah Pharamond auf, als Amalia zu reden begann. Seine Lippen formten ein tonloses , Ja? Gespannt wartete er ab und gab Amalia die Zeit die sie brauchte. Gab sie etwasauf? Es klang fast so, als sie meinte er solle tun, was er tun müsse. Nachdenklich stand Pharamond auf und nahm neben sie platz. "Ich ... ich will dich zu nichts zwingen, Amalia. Ich kann mich ja umhören und du ... du sagst mir wenn dir einer mehr oder einer weniger gefällt, ja?" Er wollte das sie glücklich wurde und allein deswegen konnte und wollte er sie zu nichts zwingen.