RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Lebensweise der Germanen
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Lebensweise der Germanen

Häuser der Germanen

Die Häuser wurden aus dem Material gefertigt, das die Landschaft hergab. So konnte als Baumaterial Holz, Schilf, Grassoden, Lehm, Reisig, Rinde, zum Teil auch Steine verwendet werden. Das Dach hatte Sattelform und trug auf seinen Sparren Schilf, Stroh oder Grasplaggen.

Die Häuser waren zweckmäßig gebaut, schützte es vor Regen und Kälte, war es gut. Erst später wurden die Giebelseiten mit Schnitzereien und Farbe verziert.

Die Häuser waren unterschiedlich groß, je nachdem, wieviel Vieh der Besitzer unterzubringen hatte. Der bei Ausgrabungen am häufigsten gefundene Typus bestand aus einem Rechteck von 8 - 10 m Länge und 4 – 6 m Breite. Die tragenden Pfostenreihen teilten das Innere in drei Längsräume, die bis unters Dach keine Trennwände hatten. An den Wänden der beiden Seitenschiffe entlang lief ein Podest, das, mit Fellen bedeckt als Sitzbank oder Schlafpritsche diente. In der Mitte des Hauses stand die aus Feldsteinen errichtete Feuerstelle, Herd und Ofen zugleich, deren Rauch durch eine Öffnung im First abzog. Der Fußboden im Wohnteil bestand aus Steinpflaster oder starken Bohlen, der im Stallteil aus festgestampftem Lehm. Die Kühe standen mit dem Kopf zur Wand in einzelnen Boxen, an denen Jaucherinnen enlangführten. Zwei Türen an den beiden Längsseiten führten in das Innere, Fenster gab es nicht, allenfalls Luken, sogenannte Windaugen.


Hauseinrichtung der Germanen

Die tragenden Pfostenreihen der germanischen Langhäuser teilten das Innere in drei Längsräume, die bis unters Dach keine Trennwände hatten. An den Wänden der beiden Seitenschiffe entlang lief ein Podest, das, mit Fellen bedeckt als Sitzbank oder Schlafpritsche diente. In der Mitte des Hauses stand die aus Feldsteinen errichtete Feuerstelle, Herd und Ofen zugleich, deren Rauch durch eine Öffnung im First abzog. Der Fußboden im Wohnteil bestand aus Steinpflaster oder starken Bohlen, der im Stallteil aus festgestampftem Lehm. Die Kühe standen mit dem Kopf zur Wand in einzelnen Boxen, an denen Jaucherinnen enlangführten. Zwei Türen an den beiden Längsseiten führten in das Innere, Fenster gab es nicht, allenfalls Luken, sogenannte Windaugen.

Als Tische dienten kleine, auf Gestellen ruhende hölzerne Tafeln, die nach Beendigung der Mahlzeiten wieder abgehoben wurden. Als Sitzmöbel dienten die an den Seitenschiffen entlanglaufenden Bänke. Auch kleine Baumstümpfe, deren Wurzeln zu Beinen zurechtgestutzt waren, wurden als Hocker genutzt. Ein Stuhl war etwas außerordentlich vornehmes und stand allenfalls dem Hausherrn zu. Sie wurden oft aus einem Baumstamm herausgearbeitet oder in Form eines ledernen Klappstuhles gefertigt und waren oft reich verziert.

Speiseschüsseln und –schalen waren aus Holz, Kochtöpfe aus gebranntem, unglasiertem Ton, der über dem Feuer hängende Kessel aus Eisen. Als Besteck dienten das eigene Messer und beinerne oder hörnerne Löffel. Silbernes Tafelgeschirr besaßen nur die Reichen und selbst sie benutzten es nur sehr selten.

Selbst der ärmste Mann besaß ein schönes Trinkgefäß. Die einfachsten waren aus gedrechseltem Ahornholz, reich mit Schnitzereien verziert. Die besseren aus Silber, aus Bronze, selten auch goldene Becher. Beliebt war Rinderhorn, wobei man den Trinkrand mit Silberblech ausschlug. Gläser gehörten zu den aus Rom importierten Waren. Aus den Schädeln der erschlagenen Feinde zu trinken, wie es die Kelten taten, war nicht üblich, kam aber vor. Aus welchem Material sie auch bestanden, fast alle Trinkgefäße hatten die Form des Rinderhorns nachgebildet oder des Auerochsen.


Eine Grundrisszeichnung einen typischen germanischen Langhauses



3-D Ansicht des Langhauses, mit aufgeschnittenem Dach
Links befindet sich der Wohnbereich, mit Feuerstelle in der Mitte. Die Schlaflager befanden sich unter den Schrägen des Daches an den Längsseiten des Hauses (Es gab keine separaten Schlafräume. Die ganze Familie schlief zusammen im Wohnbereich des Hauses.)
Rechts der Stallbereich mit den einzelnen Boxen



Ansicht des Hauses von oben
Links: Wohnbereich mit Feuerstelle
Mitte: Türen und 'Flur'/Druchgangsbereich
Rechts: Stallbereich mit den einzelnen Boxen für das Vieh



Quellen:
Fischer-Fabian, S.: Die Ersten Deutschen – Über das rätselhafte Volk der Germanen; Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch-Gladbach, 2003

http://www.gymnasium-schloss-neuhaus.de/faecher/latein/Germanen/_private/foyer.htm[


bearbeitet von Swana am 09.12.2013 11:56:35
15.01.2012 10:34:02  
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Viehhaltung, Jagd und Nahrung der Germanen

Viehhaltung

Im deutschen Binnenland hatten die Langhäuser einen Stallteil für sechs bis zwölf Rinder. Eine Kuh benötigt im Winter insgesamt fünfzig Zentner Heu. Das Heu musste in schlechten Jahren mit trockenem Laub gestreckt werden.

Kühe waren nicht nur ein Stück Vieh und Milchlieferant, sondern ein Wertmesser des Wohlstandes.

Pferd und Rind sind die Tiere, die den Göttern als Opfer an angenehmsten waren.

Pferde hatten eine Widerristhöhe von etwa 1,35 m.

Die Eichenwälder boten mit ihren Eicheln eine ideale Weide für die Schweine. Wochen und Monate war der Hirt in den entlegensten Waldungen unterwegs, ehe er am Ende des Herbstes zurückkehrte. Schweinefleisch kam erst auf den Tisch, wenn es einige Monate im Rauch gehangen hatte.


Die Jagd

Der Jagd konnten sich nur betuchte Leute widmen. Der einfache Mann jagte eher, um Raubwild (Bär, Wolf und Luchs) zu jagen und damit seine Herden zu schützen

Wolf, Bär und Wildschwein fing der germanische Bauer vor allem mit Hilfe von Fallgruben, die er meisterhaft anzulegen verstand und ebenso gut zu tarnen. Es kam nur auf den Vernichtungseffekt an, wobei das Fleisch, vom Wolf abgesehen, eine willkommene Zugabe war.

Schwein, Hirsch Elch, Wisent und Ur (Auerochse) wurden mit Hund und Pferd gehetzt und mit dem Spieß getötet. Diese Art des Jagens wurde nur von den Stammesfürsten und ihrem Gefolge geübt.


Nahrungsmittel

Viele Nahrungsmittel, die uns heute zur Verfügung stehen, kannten die Germanen noch nicht, dennoch hatten sie ein ausgewogenes und doch recht reichhaltiges Nahrungsangebot. Mangelerscheinungen traten auf, wenn es Hungersnöte gab oder kamen in armen Familien vor.
Hauptnahrung war Brei oder Mus aus grobgemahlenen Hafer- und Hirsekörnern und wurde mit Wasser oder Milch zubereitet
An Getreide wurden Hafer, Roggen, Weizen, Hirse und vor allem Gerste angebaut.
Aus der Gerste wurde auch Bier gebraut. Leindotter ergänzte die Zutaten für den Getreidebrei.

Fleisch von der Jagd. Wild gab es aber nur sehr wenig, da die Wälder arm an Wild waren. Die Jagd war eher das Vergnügen der reichen Leute. Der einfache Mann jagte eher, um Raubwild (Bär, Wolf und Luchs) zu jagen und damit seine Herden zu schützen

Fleisch wurde von allen Nutztieren, die die Germanen hielten gegessen, also von Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen, Pferden, Geflügel und Mastgänsen.

Nahrung wurde durch Räuchern und Pökeln haltbar gemacht, so gab es auch bei den Germanen schon geräucherten Schinken.

Fische aus Flüssen und Seen vervollständigten das Nahrungsangebot, Lachse (Rhein), Stör (Donau und Main) Trüschen (Bodensee), Forellen, Hechte, Karpfen, Schleie, Aale, Welse, Hausen, Äschen

Gemüse, welches angebaut wurde, waren z. B. Ackerbohnen, Saubohnen, Erbsen, Linsen, Möhren, Rüben, Rettiche, Kürbisse

Der Wald bot außer dem Wild im Herbst auch noch Pilze. Die Essbaren waren eine willkommene Abwechselung auf dem Speiseplan und die giftigen, aber nicht tödlichen, wurden gerne von den Goden und den Walas als Rauchkraut verwendet.

Honig wurde zum Süßen und zur Herstellung von Met verwendet.

Heilkräuter wurden hauptsächlich zu medizinischen Zwecken verwendet.

Zwiebel, Porree und Schnittlauch dienten als Würze

Salz

Raps

Apfelbäume wurden ein wenig gepflegt. Ansonsten gab es wildwachsendes Obst wie Schlehen, Vogelbeeren, Hagebutten, Traubenkirschen, Brombeeren, Holunder. Die Beeren wurden gesammelt und zu Säften verarbeitet

Kirschen, Birnen, Pflaumen, Quitten und Feigen wurden erst durch die Römer nach Germanien gebracht

Brot konnten sich bis ins Mittelalter hinein nur die Vornehmen leisten (wurde mit Hilfe von Sauerteig in Fladen gebacken)

Butter. War ein Luxusprodukt und eigentlich zu schade zum essen. Mit ihr kurierte man kranke Pferde, behandelte man die Wunden der Krieger, rieb man sich den Körper ein, die Frauen benutzten sie als Haarwuchsmittel oder Pomade


Getränke

Milch
Milch von Kühen, Schafen und Ziegen wurde als Sauermilch getrunken oder zu Käse verarbeitet und wurde gelegentlich mit Honig und Beerensäften veredelt

Käsewasser (Molke) wurde als Stärketrunk verwendet

Met
Met bestand aus nichts anderem als Wasser und Honig, die man miteinander vermischt, zum Kochen bringt und gären lässt. Der Met wurde oft mit verschiedenen Kräutern gemixt.

Met wurde nur an hohen und höchsten Feiertagen serviert. Den Honig, den man dazu brauchte, fand man in den Wäldern zwar reichlich, aber da er auch das einzige Mittel zum Süßen der Speisen war, war er dennoch knapp.

Bier
Bier wurde aus Weizen oder Gerste gebraut und schmeckte ziemlich säuerlich, weil man es mit Hilfe von Eschenblättern, Scharfgarbe oder Sumpfporst haltbar machte. Außerdem waren die für den Gärungsprozeß notwendigen Mikroorganismen seinem Geschmack und Geruch nicht förderlich. Die Germanen tranken Bier sehr regelmäßig.
Das Bier wurde zunächst von den Frauen gebraut, die es ebenfalls tranken, allerdings an Gelagen nicht teilnehmen durften.


Quelle:
Fischer-Fabian, S.: Die Ersten Deutschen – Über das rätselhafte Volk der Germanen; Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch-Gladbach, 2003


bearbeitet von Swana am 15.01.2012 10:37:34
15.01.2012 10:36:18  
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Handwerks- und Herstellungsverfahren, Werkzeuge und Waffen


Käseherstellung

Sauermilch wird durch Erwärmen, Auspressen und Durchkneten in eine Masse verwandelt, die eßbar war und sogar einigermaßen haltbar. Der erste Käse glich einer sehr weichen Quarkmasse. Man füllte sie in durchlöcherte Tongefäße, aus denen die Molke abfließen konnte.

Erst viel später entdeckten die Germanen im Labmagen der Kälber ein Mittel, das die frische Milch gleich gerinnen ließ, so daß man nicht mehr auf das Sauerwerden zu warten brauchte. Dieser Labkäse schmeckte nicht nur besser, sondern hielt sich auch länger. Den Quark wurde durch Vermischung mit Kräutern, Haselnüssen, Pfeffer und Salz veredelt.


Gerben bei den Germanen

Zum Gerben benutzte man eine aus Holzasche hergestellte Lauge, später auch die Borke verschiedener Bäume, wobei sich Eichenrinde gut bewährte.


Werkzeuge der Germanen

Die Germanen hatten vermutlich keine Sensen, sondern nur Sicheln (In anderen Quellen wird auch von Sensen gesprochen, diese Angabe ist also nicht sicher)

Hakenpflüge aus Eichenholz, die den Boden nur aufrissen und nicht wendeten. Daher wurden die Furchen kreuz und quer gezogen

Zum Dreschen wurden Knüppel verwendet. Als Untergrund dienten Bretter aus dem Holz der Tanne

Windschaufel. Eine Schaufel, mit der man nach dem Dreschen die Getreidekörner in den Wind warf, damit die Hülsen weggetrieben wurden

Siebe. Dienten dazu, die Samen de Unkräuter auszusieben, weil sie das Mehl kraftlos und bitter machten

Handmühlen aus Stein zum Zerquetschen der Getreidekörner für die Breizubereitung


Bewaffnung der Germanen

Schild, Frame, Axt, Eisenbeschlagene Keule, Steine und Schleuderkugeln, Schwert.


Germanischer Schild

Der Schild bestand aus Holz, war mit Leder überzogen und mit Eisen eingefasst. In der Mitte wölbte sich ein eiserner Buckel, der die an der Innenseite in der Schildfessel, einem hölzernen Griff, steckende Hand gegen Speere und Pfeile schützte. Später wurde aus dem Buckel ein langgezogener Dorn, so daß man zusätzlich eine Stoßwaffe hatte. Manche Stämme bemalten ihre Schilde mit grellen Farben oder schmückten sie mit bunten Bildern.

Kam es in einer Schlacht zu Auflösungserscheinungen, so schloß man sich zu sogenannten Schildburgen zusammen, igelförmigen Gebilden, die nur schwer zu sprengen waren.


Frame

Ein 1,80 – 2,40 Meter langer Speer mit einem Schaft aus Eschenholz und einer zweischneidigen Eisenspitze, der sich zum Wurf und zum Stoß eignete.


Axt

Fand sich häufig und galt, da sie leicht herzustellen war, als Waffe des „kleinen Mannes“


Eisenbeschlagene Keule

Fand sich häufig und galt, da sie leicht herzustellen war, als Waffe des „kleinen Mannes“


Schwert

In der Bronzezeit noch sehr selten, wurde es in der Eisenzeit allgemein gebräuchlich. Das Schwert war nicht nur Waffe, sonder auch Symbol kriegerischer Tüchtigkeit und war der ständige Begleiter des Mannes. Schwerter wurden von den Waffenschmieden gefertigt und die guten unter ihnen waren vielgefragt und weitberühmt.

Das Material der Schwerter war im allgemeinen schlecht, von spröder, weichlicher Beschaffenheit, die Klingen wurden rasch schartig und stumpf und verzogen sich sogar. Daß man sie zusammengerollt oder – gefaltet in Graburnen legen konnte, sagt alles über ihre Qualität.

Wirklich gute Schwerter, wie die in Sagen und Geschichten gerühmten „Wunderschwerter“, müssen ganz große Ausnahmen gewesen sein und waren vielleicht durch die noch nicht weitverbreitete Kunst des Damaszierens den normalen Produkten überlegen.


Quelle:
Fischer-Fabian, S.: Die Ersten Deutschen – Über das rätselhafte Volk der Germanen; Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch-Gladbach, 2003


bearbeitet von Swana am 15.01.2012 10:39:18
15.01.2012 10:38:13  
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Gesellschaft, Familie, Familienrecht und Rechtsprechung


Gesellschaft

Es gab Fürsten, die andere für sich arbeiten ließen und zum Vergnügen auf die Jagd gingen.

Gastfreundschaft: Wurde sie gewährt, gehörte dazu die Schüssel mit Wasser und das Handtuch, der Platz am Feuer, das mit Bier gefüllte Trinkhorn, der Braten vom Spieß, wenn nötig, neue Kleidung. Die Feinde des Gastes waren in dem Moment, da er die Schwelle übertrat, auch die Feinde des Gastgebers. Wenn der Gast zum Abschied einen Wunsch äußert, ist es selbstverständlich, daß dieser Wunsch erfüllt wird. Andererseits scheut sich der Gastgeber nicht, eine Gegengabe zu verlangen. Über Geschenke freut man sich, ohne daß man sich deshalb irgendwie verpflichtet fühlt. Dies wurde nicht über Gebühr beansprucht. Was die Dauer des Aufenthaltes betraf, so handelte man nach dem alten Sprichwort, wonach Fische und Gäste nach drei Tagen anfangen zu stinken.

Als Junggeselle gilt man bei den Germanen nichts.

Die Germanen waren keine Kriegerkaste, sie waren vor allem Bauern. Sie duldeten keine Tyrannen, Führer nur im Krieg.

Die jungen Männer schlossen sich gerne dem Gefolge eines Königs, Fürsten oder eines anderen einflussreichen Mannes an. Sie erwarteten, von ihrem Gefolgsherrn mit einem Pferd und einer Lanze ausgestattet zu werden. Als Sold galten der tägliche Umtrunk und bei Gelagen reichlichen (aber einfachen) Speisen. Im Kampf war es für einen Gefolgsherrn eine Schande, sich an Tapferkeit übertreffen zu lassen. Für die Gefolgschaft eine Schande, es ihrem Gefolgsherrn an Tapferkeit nicht gleichzutun. Die größte Schade war es, ohne den Gefolgsherrn aus der Schlacht zurückzukehren.


Kindheit der germanischen Mädchen

Die Mädchen wuchsen auf dem elterlichen Hof auf, zusammen mit den Kindern der Sklaven, da wurde kein Unterschied gemacht. Sie spielten mit Puppen, Puppentöpfen, Puppentellern, Rasseln, Klappern usw. Bald wurden sie mit Handreichungen und Arbeiten beschäftigt, wie sie eben auf einem Bauernhof anfielen.

Die Frauen und Mädchen fertigten Schuhe aus Rinderhäuten, webten Kleider, Decken und Wäsche, formten das Tongeschirr, sorgten für die Vorratshaltung, bereiteten den Met, kochten und buken und brauten Bier. An den Gelagen allerdings durften sie nicht teilnehmen. Nur jungen Mädchen wurde es hin und wieder gestattet, den Recken die bis zum Rand gefüllten Trinkhörner zu reichen.

Im Sommer hüteten Jungen wie Mädchen das Vieh in den Auwäldern, im Winter verspannen die Mädchen den Flachs und die Schafwolle zu den dünnen Fäden, aus denen die Stoffe gewebt wurden. Dabei wurden Lieder gesungen, gegenseitig Gruselgeschichten erzählt, Märchen, Sagen, von den Heldentaten der Ahnen berichtet und über die Vorzüge und Nachteile der heiratsfähigen Männer gesprochen.

Da die Kinder zusammen mit den Erwachsenen auf der großen Bank längs der Feuerstätte schliefen und durch keine Wand von ihnen getrennt waren, gab es vermutlich kaum sexuelle Probleme. Die Mädchen badeten auch zusammen mit den jungen Männern in den Flüssen und machten laut Cäsar aus den Verschiedenheiten des Geschlechts kein Geheimnis.



Heirat bei den Germanen

Junge Leute verliebten sich ineinander wie zu allen Zeiten. Doch dies hatte keinen Einfluß auf die Wahl des Partners, manchmal hatten sich die zukünftigen Eheleute vorher noch nicht einmal gesehen. Die Eltern / Die Sippe bestimmten, wer wen heiratete. Dies galt sowohl für Frauen wie für Männer. Allerdings hatten die jungen Frauen /Männer auch ein Widerspruchsrecht gegen den von den Eltern / Sippe ausgewählten Partner. Und in Verträgen wurde genau festgelegt, wie hoch der Brautpreis war. Die Zahlung erfolgte in Form von Kühen. Im Laufe der Zeit erhielt die „Kaufsumme“ den Charakter eines Geschenkes und konnte aus Rindern, Pferden Waffen oder Hausrat bestehen. Oft wurde ein Teil dieses Geschenkes dem jungen Paar mitgegeben zusammen mit der Aussteuer der Braut.

Es war auch möglich, die Braut zu entführen und sie so in die Ehe zu führen, wenn es auf andere Weise nicht möglich war. Doch damit wurden alle Brücken zur Familie abgebrochen, weswegen diese Art der Eheschließung selten gewesen sein dürfte.



Geburt / frühe Kindheit bei den Germanen

Die germanische Frau war praktisch durchgehend schwanger, solange sie fruchtbar war. Nach Schätzungen ereilte jede dritte germanische Mutter irgendwann der Tod im Kindbett. Empfängnisverhütung war verpönt, aber wohl bekannt. Ebenso bekannt, aber verpönt waren Praktiken, Fehlgeburten auf künstlichem Wege herbeizuführen.

Es kann davon ausgegangen werden, daß von drei Neugeborenen eines schon als Säugling starb, ein zweites als Kind und nur jedes dritte die Chance hatte, zum Erwachsenen heranzuwachsen und eine eigene Familie zu gründen. Kinder, die unerwünscht waren, wurden ausgesetzt. Ob ein Kind erwünscht war oder nicht, entschied der Vater. Das traf nicht nur missgebildete oder schwache Kinder, sondern vor allem auch die neugebornen Mädchen, wenn schon ein Mädchen in der Familie vorhanden war oder die Frau nur Mädchen und nicht die erwarteten Jungen geboren hatte.

Neugeborene Kinder wurden vor dem Vater auf den Boden gelegt. Erst wenn er das Kind vom Boden aufgenommen hatte, war es vor einer Aussetzung sicher. Aufhebung war gleichbedeutend mit Anerkennung. Bei manchen Stämmen trat dieser Zeitpunkt erst ein nach Empfang der ersten Nahrung.

Mit der Namensgebung flößte der Vater dem Kinde sozusagen die Seele ein, von diesem Zeitpunkt an war es ein Mitglied der Familie. Was an Kraft, Mut, Begeisterung, Wehrhaftigkeit und Glück in dem Namen steckte, das sollte in das neue Wesen eingehen.


Die Stellung der Frau bei den Germanen

Frauen besaßen weder Sitz noch Stimme im Thing, der Volksversammlung, sie durften sich den Ehepartner nicht selbst wählen, sie waren nicht erbberechtigt, sie mussten sich dem Spruch des Mannes beugen, ob die von ihr geborenen Kinder aufgezogen oder ausgesetzt wurden. Die Frau konnte durch einen einseitigen Willensakt ihres Mannes verstoßen werden. Als Grund genügte eine „schimpfliche Verfehlung“, dessen Definierung dem Mann überlassen war. Ließ sie sich mit einem anderen Mann ein, wurde sie automatisch ehrlos. Der Mann dagegen durfte sich außerehelich sexuell betätigen.

Auch wenn dies das geltende Recht war, so waren die germanischen Frauen kaum so unterdrückt, wie es bei dieser Aufzählung erscheint. Tatsächlich waren die germanischen Frauen geachtet, selbständig und sogar eigenmächtig. Sie war die Herrin über das Haus, den Hof und das Gesinde (Mägde und Sklaven) und hatte hier das Sagen. Der Mann vertrat sie in den öffentlichen Dingen des Lebens, dort hatte sie kein Mitspracherecht.


Sklaverei bei den Germanen

Man vermied es, mehr aus praktischen Gründen als aus Skrupel, gefangene Landsleute in Haus und Hof zu beschäftigen, da sie zu widerspenstig waren, um gute Arbeitskräfte abzugeben. Gallier bildeten das Gros der Unfreien, aber auch Angehörige slawischer Völker und Gefangene, die man unter den römischen Legionären machte. Für römische Gefangene versuchte man Lösegelder zu kassieren, das umso höher war, je vornehmer der Gefangene.


Quelle:
Fischer-Fabian, S.: Die Ersten Deutschen – Über das rätselhafte Volk der Germanen; Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch-Gladbach, 2003


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Kampfweise der Germanen

Der Keil oder Eberkopf war ihre bevorzugte Schlachtordnung. An seiner Spitze standen die am besten bewaffneten Leute und das waren gleichzeitig die Edlen, die Besitzenden. Die Flanken des Keils wurden durch die dicht aneinander gehaltenen Schilde gedeckt. Die Keilform entsprach dem Grundgedanken germanischer Strategie: die gegnerische Front in rammstoßartiger Offensive zu durchbrechen. Gelang das, so gab erst die Bruchstelle nach und anschließend die ganze gegnerische Schlachtordnung. Missglückte der Durchbruch, dann war die Gefahr groß, von den feindlichen Flügeln umgangen und vernichtet zu werden. Der Keil ist eine reine Angriffsformation. Defensive hatte im Denken der Germanen keinen Platz. Sie kannten keine Auffangstellungen, bildeten nie strategische Reserven, konnten keine geordneten Rückzüge organisieren.


Opfer an Wodan nach der Schlacht

(Wird es vor der Schlacht geschworen, das besiegte Heer Wodan zu opfern: Mann und Roß, überhaupt alles Lebende wird dem Untergang geweiht)

Die Gewänder der Gefallenen wurden zerrissen und in den Kot getreten, das Gold und Silber in den Strom geworfen, die Panzer zerhauen, der Schmuck der Pferde vernichtet, die Pferde selbst in den Strudeln des Flusses ertränkt, die Menschen mit Stricken um den Hals an den Bäumen aufgehängt, so daß der Sieger keinerlei Beute erhielt, der Besiegte kein Erbarmen erfuhr.

Quelle:
Fischer-Fabian, S.: Die Ersten Deutschen – Über das rätselhafte Volk der Germanen; Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch-Gladbach, 2003


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Sprache und Schrift bei den Germanen

Sprache

Die Germanen hatten eine gemeinsame Sprach, wobei allerdings Dialekte, wie auch heute, eine Rolle gespielt haben. Die mundartliche Verschiedenheit ging aber nicht soweit, daß sie sich nicht hätten verständigen können.


Runen

Aufgrund der starken Ähnlichkeiten zwischen der Schrift der Etrusker und der Runenschrift der Germanen kann angenommen werden, daß die Kimbern, die die Schlacht auf den Raudischen Feldern überlebt hatten, die Schrift in ihre Heimat trugen.

Runen sind die ältesten Schriftzeichen der Germanen. Sie können einerseits als Zeichen für jeweils einen Laut geschrieben werden , andererseits als Zeichen stehen für die jeweiligen Begriffe deren Namen sie tragen. Daneben können sie Zahlen darstellen oder als magisches Zeichen angesehen werden. Runen waren vor allem vom 2. bis zum 12. Jahrhundert für geritzte und gravierte Inschriften auf Gegenständen und auf Steindenkmälern in Gebrauch. Ihre Verbreitung zeigt von Anfang an einen deutlichen Schwerpunkt in Südskandinavien (einschließlich Jütlands). Die Fibel von Meldorf, auch Runenfibel von Meldorf, ist ein archäologischer Fund aus Schleswig-Holstein. Dabei handelt es sich um eine bronzene Rollenkappenfibel (Gewandspange), aus der Zeit zwischen 50 und 100 n. Chr. Die Fibel besitzt eine Inschrift, die Runen darstellen könnten. In den anderen Siedlungsräumen germanischsprachiger Völker ist nur eine dünne Streuüberlieferung zu finden, die außerdem mit dem jeweiligen Einzug des Christentums zum Ende kommt.

Die Verwendung der Schrift war vor der Christianisierung in den germanischen Kulturen, die Runen gebrauchten, nicht tief verwurzelt; Schriftkulturen waren sie allenfalls ansatzweise. Die Runenschrift entwickelte sich daher auch später nie zu einer Buch- und Urkundenschrift und erfasste niemals so weite Bereiche der Alltagskommunikation und des kollektiven Gedächtnisses wie die lateinische Schrift in Antike und Mittelalter.
Runen wurden vor allem für Inschriften zum Gedenken an Verstorbene oder an besondere Ereignisse, zur Weihe oder zum Verschenken von Gegenständen, als Besitzerangaben und als Münzinschriften verwendet.


Runen als magische Zeichen

Schriftgebrauch wurde in allen archaischen Kulturen (auch) als Medium magischer Macht und Aura angesehen. Viele der alten Kulturen hielten ihre Schrift (selten aber ihre Sprache!) für die Erfindung oder das Geschenk eines Gottes. Zweifellos waren auch die Runen, zumal in ältester Zeit, mit sakralen und religiösen Zwecken verbunden (Grabinschriften, Opfer an Götter, Amulette etc.).
Eine magische Funktion der Runen wird schon nahegelegt durch die zahlreichen Inschriften, die die Runenreihe (f u th a r k …) enthalten. Auch der Name der Runen, der „Geheimnis“ bedeutet, bezeugt diese Aura.
Die Entstehung der Runen wird oft im Zusammenhang mit Orakelbräuchen vermutet; ein solcher Zusammenhang ist jedoch nicht gesichert. Ein frühes Zeugnis für das germanische Losorakel im 1. Jahrhundert n. Chr. ist im 10. Kapitel der Germania des Tacitus erhalten. Man streute mit „gewissen Zeichen“ (notis quibusdam) bezeichnete hölzerne Stäbchen auf ein weißes Tuch. Darauf wurden auf gut Glück drei dieser Stäbchen aufgehoben und gedeutet. Dies wurde nacheinander dreimal durchgeführt. Ob es sich bei diesen Zeichen aber schon um Vorläufer der Runenschrift oder sogar schon um eigentliche Runen handelte, ist kaum bestimmbar.
Die Verwendung der Runen zu magischen Zwecken ist besonders im Norden bezeugt. Als Begriffsrunen bedeuteten z.B. Vieh, (gutes) Jahr, Gabe, Ritt einen entsprechenden Segenswunsch, umgekehrt sollten Not, Geschwür eine Befürchtung bannen oder einen Fluch aussprechen.
Der Gott des Runenwissens und der Runenmagie ist Odin. Ein Götterlied der Lieder-Edda (Hávamál) erzählt, wie Odin sich selbst opferte und neun Tage kopfüber in der Weltesche Yggdrasil hing, bevor er Kenntnis von der Macht der Runen gewann und sich befreien konnte. Im weiteren Verlauf des Liedes werden magische Kräfte der Runen beschrieben und schließlich 18 Zaubersprüche genannt.


Die älteste Runenreihe

Die älteste überlieferte Runenreihe (nach den ersten sechs Buchstaben fuþark genannt) bestand aus 24 Zeichen, die in drei Abschnitte eingeteilt waren. Sie war anfangs nur bei nordgermanischen Stämmen, in der Völkerwanderungszeit vereinzelt auch bei Ostgermanen (vor allem Goten, ab 3. Jahrhundert?) und Westgermanen (ab 5. Jahrhundert) in Benutzung. Etwa 350 Inschriften in dieser ältesten Runenreihe wurden bislang entdeckt. Alle jüngeren Runenreihen ab etwa 700 leiten sich vom älteren Futhark ab.



Älteste Runenreihe („futhark“)

Ein Charakteristikum der germanischen Runenschrift ist, dass jede Rune einen Namen trägt, gewöhnlich ein bedeutungsvolles Wort, das mit dem jeweiligen Laut beginnt; so hieß die Rune für f Fehu, das heißt „Vieh, beweglicher Besitz, Reichtum“. Für das älteste Futhark sind diese Runennamen nicht überliefert. Sie können erschlossen werden, weil die Namen sich weitgehend übereinstimmend bei allen jüngeren Runenreihen der germanischen Stämme finden.


Quellen
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