Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 55 Mitglied seit: 30.01.2010 IP-Adresse: gespeichert
(ooc: editiert :))
Die Zwillinge duckten sich. Nach einer Weile riskierten sie einen Blick. Der Schlamm hatte die Frau direkt auf die untere Hälfte ihres Kleides getroffen. Der Mann war so beschäftigt damit ihr zu helfen, sich wieder sauber zu machen, dass er weder rechts noch links schaute. Silana kicherte leise und warf nun ebenfalls. Diesmal traf sie den Mann genau am Hinterkopf. Ohje, hoffentlich hatte dieser sie nicht bemerkt!
bearbeitet von Iulia Silana am 18.01.2011 21:43:10
Beiträge: 68 Mitglied seit: 09.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(ooc: danke )
Die Tunika der Frau war von oben bis unten mit dem dunklen Dreck des Daches bespritzt und der Flatschen hatte in Höhe des Oberschenkels einen großen Fleck hinterlassen, bevor er zu Boden gefallen war. Ab und zu riskierte Drusus einen Blick aus seinem Versteck heraus. Dieser wanderte zwischen dem römsichen Paar und den Mädchen hin und her. Zuerst konnte er sie nicht sehen und glaubte schon sie hätten sich aus dem Staub gemacht. er hätte es in einer solchen Situation getan, denn die Beiden waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht bemerkt hätten, wie er sich davon gemacht hatte.
Aber dann tauchten die beiden Köpfe der Mädchen wieder auf und nun hielt auch noch Silana Dreck in der Hand. Drusus wagte sich wieder ein Stücken vor, schüttelte heftig den Kopf und macht abwehrende Gesten mit den Händen, in der vagen Hoffnung, das Silana ihn bemerken und ihr Vorhaben aufgeben würde... Aber zu spät. Das Schlammpaket fand seinen Weg direkt auf den Hinterkopf des Mannes...
Wütend fuhr der Mann herum und sah in Richtung des Daches, auf dem die Zwillinge saßen. Mit der einen Hand wischte er sich notdürftig den Schlamm vom Hinterkopf. "Wer...?", rief er aufgebracht, dann entdeckte er die bei e Mädchen, "...Ihr...? Unverschämtes Pack... ich werde euch", ereiferte er sich weiter. Dass er von seiner Position aus gar nicht imstande war, den Kindern irgendetwas zu tun, vergaß er in seiner Rage. Die Frau hatte inzwischen ebenfalls zu den Kindern hochgeschaut und beugte sich nun zu ihrem Mann und flüsterte ihm etwas zu. "Das wird ein Nachspiel für euch zwei haben", rief er den Zwillingen entgegen, "ich weiss wo ihr wohnt..." mit diesen Worten drehte er sich um und ging schnellen Schrittes mit seiner Frau weg.
Als Drusus sicher war, dass die beiden weg waren, kam er aus seinem Versteck hervor und ging zu dem Haus, auf das Stella und Silana geklettert waren und rief zu ihnen hoch, "Ihr solltet jetzt besser wieder herunterkommen...", er hoffte, dass die beiden auf ihn hören würden, denn wenn sie es nicht taten, würden sie mit Sicherheit noch mehr Ärger bekommen, als es ohnehin schon der Fall war. Wegen Stella war es ihm ja noch relativ egal. Er konnte sie nicht leiden und sie konnte ihn nicht leiden... aber um Silana tat es ihm leid... hätte er doch nur verhindern können, dass sie den Dreck geworfen hatte...
bearbeitet von Drusus Iulius Caesar am 20.01.2011 19:59:43
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Für die Timeline: Anfang November 14 n. Chr.
Senna
Die letzten Monde waren für die junge syrische Sklavin alles andere als angenehm gewesen. Sie war bestraft worden, nachdem der junge Herr Drusus seine Spielchen mit ihr gespielt hatte und ihre Gutmütigkeit ausgenutzt hatte. Er war ihr wiederholt ausgerissen und hatte sich in der Stadt herumgetrieben. Es wurde ein neues Kindermädchen eingestellt und sie war weggeschickt worden, auf eine weit abgelegene Villa Rustica, Senna wusste nicht, wo genau diese gewesen war. Dort hatte sie die niedrigsten Arbeiten verrichten müssen und der Majodomus der Villa Rustica war alles andere als freundlich zu ihr gewesen. Erst vor kurzem hatte Agrippina sie zurückholen lassen, weil wieder Sklaven für den Haushalt benötigt wurden, aber ihre frühere Arbeit als Kindermädchen für die Söhne von Germanicus und Agrippina durfte sie noch immer nicht wieder verrichten.
Heute war der erste Tag, an dem sie das Haus verlassen durfte, um mit der Köchin auf dem Markt einkaufen zu gehen und um ihr die Lebensmittel nach Hause zu tragen. Aurelias Herz schlug schneller, als sie an den Knochenschnitzer dachte, den sie, bevor sie verbannt worden war, ein paar Mal heimlich getroffen hatte. War es noch da, auf seinem gewohnten Platz und würde sie ihn heute wiedersehen? Beschämt über ihre eigenen Gedanken senkte sie den Kopf und schalt sich selbst ein dummes Huhn. Sie war so lange weg gewesen, da hatte Einar sie mit Sicherheit längst vergessen und sich eins unter der vielen anderen hübschen Mädchen gesucht, die in der Stadt oder im Umland lebten.
bearbeitet von Geschichtenerzähler am 20.12.2012 19:43:52
Beiträge: 24 Mitglied seit: 31.12.2010 IP-Adresse: gespeichert
Helena gähnte und schloss kurz die Augen, sich dabei die Wärme Roms um diese Jahreszeit vorstellend, nicht die feuchte Kälte Germaniens. Sie war nun schon einige Wochen hier, doch das Leben in Mogontiacum war nichts im Vergleich zur ewigen Stadt. Es war brauner, schlammiger, ja. Es hatte nicht wirklich etwas von der kalten Schönheit Roms, und dies konnte Helena nur sagen, weil sie nur die schönen Hügel gesehen hatte. Sie zog die dunkle Wollpalla enger um die schmalen Schultern und ließ den Blick wandern. Zudem gab es keine politischen Intrigen, über die sie sich lustig machen könnte... geschweige denn sich in irgendeiner Art und Weise ablenken. Ins Lager ging sie natürlich nicht, es wäre ein Skandal, und sie würde Germanicus damit beschämen - davon ab, dass es für ihre Jungfräulichkeit sicher nicht sehr positiv aussehen würde.
Sie hatte sich der Köchin und der jungen Sklavin um Marktbesuch angeschlossen, obgleich sie sich nicht in solchen Gegenden hätte herumtreiben sollen - aber es bot Ablenkung vom Alltag, und Helena beobachtete liebend gern Menschen, merkte sich ihre Eigenheiten, ihre Art, sich zu bewegen und zu sprechen. So fiel ihr Blick auf die Sklavin, deren Namen sie nicht einmal kannte. Sie wirkte unaufmerksam, in Gedanken - man konnte natürlich niemandem verbieten zu denken, aber Helena war im Glauben aufgezogen worden, dass Sklaven Dinge waren, und Dinge konnten nicht denken. Sie zuckte lediglich mit den Schultern, das Mädchen sollte machen, was es wollte, sie wusste ohnehin nicht, was die Köchin kaufen wollte. Helenas Blick blieb jedoch scharf, und der sarkastische Unterton verschwand nicht aus der Stimme. "Bist du anwesend, Mädchen?"
Beiträge: 39 Mitglied seit: 17.11.2011 IP-Adresse: gespeichert
Senna
Senna war wirklich nicht bei der Sache, aber sie musste sich zusammenreißen, damit nicht auch noch die Köchin ärgerlich auf sie wurde, weil sie ihr den Korb zu spät hinhielt, damit diese die gekauften Lebensmittel hineinlegen konnte. Aber immer wieder schweiften ihre Gedanken ab zu dem starken blonden Knochenschnitzer, obwohl ihr klar war, dass dies nur Tagträumereien sein konnten... In diesen Tagträumen hatte die syrische Sklavin die junge Patrizierin, die seit einiger Zeit bei ihrem Dominus wohnte, vollkommen vergessen und schrak ordentlich zusammen, als diese sie ansprach. Erneut senkte sie den Kopf und wagte nicht Helena anzusehen, „Es... es tut mir leid, Herrin... es... es wird nicht wieder vorkommen....“ Senna musste sich einfach auf diesen Einkauf konzentrieren, sie wollte auf keinen Fall, dass Helena Agrippina hiervon erzählte und dass sie von ihr wieder weggeschickt wurde. Auf keinen Fall! Dann wäre ihre Chance, Einar vielleicht noch einmal zu sehen, vertan... Nur zögernd hob sie ihren Blick und sah den Gast ihrer Herrin unsicher und scheu an, „Was wünschst du, Herrin?“
Beiträge: 24 Mitglied seit: 31.12.2010 IP-Adresse: gespeichert
„Nur keine Angst, ich werde dich schon nicht schlagen...“, murmelte Helena, als das Mädchen zusammenschrak. Helena hatte nie einen Sklaven geschlagen, aber das kam auch daher, dass sie sich nur mit ihrer Leibsklavin umgeben hatte und sie ein freundschaftliches Verhältnis führten und sonst meist in ihren Bereichen blieb. Helena brummte, blickte sich dann kurz um. „Ich habe deinen Namen vergessen, teilst du ihn mir nochmal mit?“ Götter, hoffentlich verstand man sie, immerhin sprach sie das reinste Städtelatein. Sie faltete die Hände erneut vor dem Bauch, sah zu der Köchin und dann wandte sie sich wieder der jungen Sklavin zu, die Stimme gesenkt und versuchend, langsamer zu sprechen – für sie nicht besonders einfach, denn oftmals kam ein regelrechter Schwall an Worten von ihr, gegen den man sich kaum wehren konnte. „Ich sehe schon die ganze Zeit, dass du nicht wirklich bei der Sache bist, und wenn du so weitermachst, wird sie dir noch den Korb ins Gesicht schlagen.“ Helena deutete ein Grinsen an, als wäre das lustig, und deutete auf die Köchin. „Woran denkst du? Willst du selbst etwas haben?“
Beiträge: 39 Mitglied seit: 17.11.2011 IP-Adresse: gespeichert
Senna
Auch wenn es nur gemurmelt war, hatte Senna die Worte Helenas vernommen und atmete erleichtert auf. In den letzten Monden auf der Villa Rustica war sie für vergehen, und waren sie noch so klein, geschlagen worden.
Die Köchin sah Helena eher nicht verstehend an, aber Senna glaubte verstanden zu haben, was die junge Herrin von ihr wollte, auch wenn sie einen ihr nicht so vertrauten Akzent sprach, aber sie sprach langsam genug, damit die junge Syrerin sie verstand „Senna...“, sagte sie schüchtern. Jetzt musste sich Senna schnell etwas überlegen, etwas, was auch glaubwürdig erschien, sonst würde Helena nicht lockerlassen, um zu erfahren, woran oder besser gesagt an wen sie gerade gedacht hatte. Erschrocken sah sie zu der Köchin, die sich aber schon wieder dem Gemüse an dem Stand zugewandt hatte und mit dem Händler über den Preis verhandelte. „Ähm nein...“, sprudelte es viel zu schnell aus der Sklavin heraus, dann besann sie sich und ihr kam die, die sie glaubte, rettende Idee, „... doch, aber nicht böse werden Herrin... ich... ich möchte...“, ihr Blick huschte noch einmal über Idee Auslage, „...ich möchte so einen Apfel....“ Senna zeigte auf die reifen roten Äpfle, die in einem Korb lagen und hoffte inständig, dass sie Helena überzeugt hatte.
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(cf: Taverne "Cervisia Quell"
Chlodwig und Einar (Timeline: Anfang November 14 n. C.)
Die Nachtruhe und das Morgenmahl waren für die beiden in geheimer Sache reisenden Männer eine wahre Labsal gwesen - zumal nach der langen, unbequemen Reise in 'germanischem Wetter'.
Clodwig schien von der Umgebung, der Schlafstätte und dem guten Essen angemessen beeindruckt und Einar freute sich, dass der Andere so begierig darauf schien, die 'seltsame Welt der Fremden' kennenzulernen - viel Gelegenheit würde er dazu sicher nicht mehr haben oder wollen.
Er selbst, Einar, war sich jedebfalls sicher, dass er den römischen Besatzern und ihrem überheblichen Herrschaftsanspruch sobald wie möglich den Rücken wenden wollte - am besten noch den Hintern dazu!
Trotz der bequemen Lagerstatt waren die beiden Männer recht früh aufgestanden - so war man es 'auf dem Land' eben einfach gewohnt ...
Nun verließen sie den Gasthof nachdem sie noch einmal nach ihren Pferden gesehen hatten - alles schien bester Ordnung - was wichtig war, damit sich die Tiere für eine hoffentlich baldige Rückreise oder auch Flucht erholen konnten.
Der Sugambrer strebte - wie von früheren Aufenthalten gewohnt - dem nahegelegenen Markt zu, auch wenn er heute keinen Stand mit seinen Knochenschnitzereien aufbauen wollte, sondern erst einmal 'Augen und Ohren' offenhalten.
Seine Tarnung als 'römerfreundlicher, germanischer Händler' konnte er immer noch annehmen, vielleicht schon am nächsten tag, wenn es sich als zweckdienlich oder notwendig erweisen sollte, aber eigentlich und 'offiziell' waren Chlodwig und er ja nur 'auf der Durchreise' nach Castra Vetera ...
Einar war sich sicher, dass sein Begleiter heute - da sich der Regen verzogen hatte und einen kühlen aber trocknen Novembertag gewichen war - sicher etwas mehr von der fremden Stadt sehen wollte und so begann er seinen Freund auf die eine oder andere Besonderheit in der Wohnweise der Römer hinzuweisen, auch wenn hier in der Nähe des Marktes natürlich keine 'Villen' der Besatzer standen ...
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
~ Taverne Cervisia Quell
An diesen Luxus in der Taverne und in der Stadt konnte Clodwig sich gewöhnen. Da war es wohl kaum verwunderlich, wie sehr der Marser das alles genoß. Wie gut das Einar ihn deswegen nicht aufzog. Irgendwie wirkte es sogar so, als würde es ihm gar nicht so sehr gefallen. Clodwig fragte lieber nicht. Aber da Einar seine große Liebe aus den Fängen der Römer befreien wollte, nahm Clodwig an, das er es nicht so sehr genießen würde.
Er hatte nicht lange schlafen können. Trotz der bequemen Schlafstätte. Sie waren es gewohnt. Und sie waren auch recht ausgeruht. Die Tiere würden sich erholen, wärend sie sich um die Fluchtpläne kümmerten. Hoffendlich würden sie die Frau bald finden.
Einar schien recht zielstrebig und Clodwig konnte es ihm nicht verübeln. Kurz legte er dem Freund die Hand auf die Schulter und nickte. Sie würden sie ganz sicher finden. Alles würde gut werden. Daran wollte und musste der Marser einfach glauben.
Sie kamen am Markt an und er versuchte sich nicht wieder zu neugierig umzusehen. Leicht fiel es ihm nicht. der Marser sah Händler die Einar begrüßend zu winkten oder einen Gruß zuriefen. Sein guter freund hatte anscheinend einen guten Ruf bei den Händlern. Anerkennend sah er ihn an.
Aufmerksam hörte er den Beschreibungen von Einar zu und fragte auch öfters mal nach, wenn er etwas nicht verstand. das war wirklich neu und ... auch irgendwie wunderbar. Wäre da nicht der Schatten der Besatzer, der über allem ruhte. Aber Clodwig versuchte diesen ersteinmal zu ignorieren.
Als eine Stimme ihn aus den Gedanken holte. Sie sprach ein eher gebrochenes Germanisch. Und der Mann sah eher fremd aus. Aber er kam von seinem Stand, an dem es fremdartige Waffen und Reiterzubehör gab, l#ächelnd auf sie zu.
Der kräftige Parther, der einmal in einer Armee diente, namens Surenas kam mit offenen Armen auf Einar zu. Inzwischen hatte er ein wenig von der fremden Sprache gelernt. "Mein Frreund. Derr Gute Einarr. Komm und sei begrrüßt." Er machte eine einladende Geste zu seinem Stand hinter dem auch immer ein paar Hocker und ein kleiner Tisch standen. Auch hatte der Parther immer etwas heißen Tee und Obst da. Gastfreundschaft war ihm wichtig. Dabei viel aber auch auf, das er viele Menschen als seine Freunde bezeichnete. Dabei waren er und Einar für gewöhnlich nicht einmal direkte Nachbarn auf dem Markt. Eine zufällig vorbeigehende römische Patroillie aus vier Soldaten ging vorbei. Sie sahen nur kurz zu dem Parther der so seltsam redete. Abfällige Bemerkungen begleiteten ihren weiteren Weg an den dreien vorbei.
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Der Markt war groß und unübersichtlich. Trotz der späten Jahreszeit war noch ein reges Treiben - vielleicht auch, weil man einen der möglicherweise letzten trockenen Tage des Jahres nutzen wollte.
Einar war zum Teil damit beschäftigt, Clodwig die Umgebung zu erklären und hier und da Hinweise auf die besondere lebensweise der 'Stadtmenschen' zu geben, andererseits ließ er aber auch immer seine Augen schweifen, besonders, wenn er Römer sah - Patrizier oder Soldaten ...
Gerade hatte der Knochenschnitzer wieder so eine Patrouille ausgemacht, die sich durch eine der Gassen zwischen den Markständen näherte, als er überraschend angesprochen wurde.
Der Händler Surenas, ein alter Bekannter, war auf ihn aufmerksam geworden und auch gleich bemüht, Einar und Clodwig hinter seinen Stand zu locken. Der Knochenschnitzer wußte von dem Parther zumindest, dass dieser immer einen kleinen Ofen mit Tee hinter dem Verkaufstisch hatte, und dies war - angesichts der nahenden Soldaten und der doch kalten Temperaturen - eine schöne Aussicht.
Der Sugambrer gab Clodwig ein Zeichen, dass sie dem fremden Händler folgen würden und wandte sich dann dankend an Surenas: "Wirklich, es ist schön einmal wieder hier zu sein, Surenas! - Wie gehen die Geschäfte? - Ich sehe zumindest Tee und Obst kannst Du Dir noch leisten." scherzte Einar.
Aus den Augenwinkeln beobachtete er die Soldaten, als diese mit spöttischen Bemerkungen vorrüberzogen - gab sich jedoch Mühe, kein besonderes Interesse zu bekunden. "Dies ist ein Verwandter, Clodwig. Wir wollen noch vor dem Wintereinbruch nach Castra Vetera weiter. Der Gute ist unterwegs um bei meinem Stamm seine zukünftige Braut zu holen." Gab der Knochenschnitzer bekannt und zwinkerte dem Parther zu. "Und wie geht es so in Mogontiacum?", versuchte Einar das Gespräch von sich und Clodwig weg zu lenken - auch wenn er nicht direkt nach dem Statthalter und seinem Haushalt fragen konnte ...
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
(ooc: Da Claudia Helena sich nicht abwesend gemeldet hat, wird das Adminteam sie für diesen Thread mitschreiben)
Claudia Helena
Die Köchin schüttelte nur missbiligend den Kopf über Sennas Verhalten, als Helena ihr einen Blick zuwarf. "Senna also...", wiederholte die junge Römerin den Namen der Sklavin. Der hastige Blick der jungen Sklavin zu der Köchin zeigte, dass ihre Worte ihre Wirkung nicht verfehlt hatten, Senna würde sich nun hoffentlich auf ihre Aufgabe konzentrieren und nicht die ganze Zeit träumen! Eigentlich kam die Antwort der Sklavin viel zu schnell und Helenas Augenbraue schoß in die Höhe. "So, so, einen Apfel also... na ja, wir werden sehen..." Sie würde das Mädchen unauffällig im Auge behalten, das für die junge Römerin klar, als sie sich dann ihrem Umhang enger um die Schultern zog und wandte ihre Aufmerksamkeit erst einmal wieder dem Marktstand und der Köchin zu. Es regnete heute zwar nicht mehr, aber deswegen war es nicht unbedingt angenhemer... Die Luft war trotzdem noch nasskalt. Mit einem Seufzen dachte Helena an Rom, wo es auch im Winter bei weitem wärmer war, als hier!
Senna
Die junge Syrerin zuckte heftig zusammen, als sie die Worte der Römerin vernahm. Nein, geschlagen werden wollte sie nun wirklich nicht! Zu oft war sie dies in den letzten Monden worden.
Die Anspannung fiel ein wenig von Senna ab, als keine weitere Strafe zu folgen schien und es den Anschein hatte, dass ihre Worte Helena wohl überzeugt hatten und versuchteerneut ihre Aufmerksamkeit auf den Einkauf und auf die Köchin zu lenken. Dies schien im Augenblick sehr damit beschäftigt zu sein, das Wurezlegemüse, welches der Händler anbot zu begutachten, denn die Herrschaften sollten ja nur das Beste auf den Tisch bekommen. So erlaubte sich die junge Sklavin doch noch einen Blick über den Markt zu werfen. Um diese Jahreszeit waren weit weniger Händler anzutreffen als in den Sommermonaten und dennoch herrschte heute recht reges Trieben, vermutlich, weil es heute mal nicht regnete...
Stimmen, Männerstimmen, die sich an einem anderen Stand unterheilten, wurden durch den aufkommenden Wind zu ihnen herübergetragen, nicht sehr laut, aber dennoch zu unterscheiden. Senna Kopf ruckte herum, da sie glaubte, die Stimme des Knochenschitzres erkannt zu haben, oder hatte ihre Fantasie und ihr Wunsch Einar noch einkmal wiederzusehen, ihr einen Streich gespielt.
Ungläubig starrte sie nun zu dem Stand, an dem ein Parther Waffen und Reiterzubehör verkaufte, den Senna von anderen Marktbesuchen her kannte, wenn auch nur vom Sehen. Eine Patrouille ging gerade an dem Stand vorbei und machte sich über irgendetwas lustig, so konnte Senna nur erkennen, dass der Händler selber wohl dort war und ein oder vielleicht auch zwei andere Männer. 'Nur noch einen Moment', dachte sie, 'nur noch, bis die Soldaten weg sind... damit ich es sehen kann...'
bearbeitet von Geschichtenerzähler am 20.12.2012 19:46:29
Es war nicht die Regel, das er mit einem Trupp durch die Stadt ging. Aber Lucanus wollte den Kopf frei bekommen und da kam es ihm recht, das einer der Centurio sich bei einer Übung verletzt hatte. Kurzerhand hatte er den Trupp von fünf abgestellten Soldaten übernommen. Der römische Tribun hatte die Zeit und die Möglichkeit. Mit fester Stimme und noch festerem Blick hatte er festgelegt das er selber ging. Niemand hatte ihm wiedersprochen. Was gut und gesund für seine Umgebung war. Glaubten seine Männer doch das er ein erbarmungsloser Anführer war.
So ging er mit dem Trupp über den Markt. Die Händler nahm er kaum wahr und sah somit auch Einar nicht. Aber er sah wohl die junge, gutaussehende Claudia. "Salve, Claudia Helena" Sagte er zum Gruß und neigte kurz den Kopf. Seine Rüstung glänzte und die Uniform war tadellos. Der Trupp blieb hinter ihm stehen und sah sich halb aufmerksam und halb gelangweilt um. Die Sklavin die bei Helena stand nahm er nicht wahr. Von Kleidung und Haltung konnte er sie gut als solche einordnen. Auch wenn sie eine Sklavin eines guten Hauses war. Er kannte sie auch vom sehen. Was bedeuten konnte, das es ein hohen Haus war oder aber das sie ihm schon öfter über den Weg gelaufen war. So oder so, musste er, an seinen Ruf denkend, diese junge Frau missachten.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Das Leben dieser Stadtmenschen würde Clodwig nie in Gänze verstehen, auch wenn es ihnen wohl besser erging als den Germanen in den Hütten. Aber hier war alles so groß und unübersichtlich. Einar war so freundlich gewesen ihm alles zu erklären. Der Marser hatte einige Male nachfragen müssen, verstand die Dinge aber schlussendlich dann doch.
Die Soldaten in der Nähe ließen auch den Marser vorsichtiger werden und die Umgebung so unauffällig es ging beobachten. Der Fremde Händler ... ein Parther? ... was auch immer das war ... schien recht net zu sein. Vielleicht ein möglicher verbündeter? Fragend und vielsagend sah er Einar an, dabei nickte er kurz dem fremden Händler zu, als Zeichen worum es ging.
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Surenas nahm beide gern und herzlich hinter seinem Stand auf und bot umgehend Tee und Obst an. Wenn Einar es schon ansprach. Der Pather war immer sehr gastfreundlich. "Ja, Harrharr, Einarr, Trrotz allem kann ich es mirr leisten" Freundlich schlug er ihm auf die Schulter. Freundlich und lachend. Die Soldaten nahm der Händler kaum mehr wahr, waren sie doch zur Normalität im tagesgeschäft geworden. Neugierig besah er dann Clodwig und lachte wieder verschwörerisch. "Narr, Clodwig, was? Eine Brraut? Dann sieh zu, das sie hübsch ist und klug. Oder nur klug. Das geht nicht. Unansehnlich werrden wirr alle mahl, was?"
Clodwig nickte nur und sah Einar fragend an. Er wirkte schon ein wenig verloren. Wobei das warme Getränk ihm half, locker zu bleiben. Das tat wirklich gut. Wie gut das Clodwig als Thema schnell wieder vergessen schien. Erleichtert athmete er durch und sah sich weiter um.
Surenas zuckte mit den Schultern und überlegte einen Moment. Was war los? "Najarr, die Soldaten kaufen mehrr. Bestimmt ziehen sie bald wiederr aus. Kämpfe sind ja gut fürrs Geschäft. Aberr ... najarr ... gefallen will es mirr nicht. Aberr ich habe gehörrt der Stadthalterr hat ein neues Kind. Ich glaube es ist ein Junge. Kann aberr auch wiederr ein Mädchen sein. Derr interresierrt mich nicht so." Der Pather zwinkerte ihm verschwörerisch zu.
Während des Gespräches sah Clodwig wie eine Junge Frau herübersah. Oder starrte sie? In ihrer Nähe waren Soldaten. Mist! Hoffendlich war das kein schlechtes Zeichen. Er stieß Einar sachte mit dem Ellenbogen von der Seite an und nickte zu der Frau rüber. So unauffällig es nur ging.
Der Pather bemerkte das alles nicht und redete weiter ... vom Wetter, den geplanten Bauten für die Stadt, die Ausbauten des Castellums, die neue Einheit von *Auxialtruppen* die den Legaten oft begleiteten ...
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Da er die vorbeigehende Patrouille aus römischen Soldaten nur unauffällig beachtet, aber nicht wirklich angesehen hatte, so hatte auch Einar deren Anführer, den ihm durchaus bekannten Lucanus, nicht erkannt.
Der Knochenschnitzer gab vor, nur Augen und Ohren für seinen parthischen Gesprächspartner zu haben, aber auf Clodwigs dezenten Blick und das fragende Nicken hin reagierte er doch mit einen kurzen aber deutlichen Kopfschütteln.
Sicher, Surenas war kein Römer, aber er hatte sich viel zu sehr mit den Besatzern abgefunden und war ihnen sogar hierher, fern seiner Heimat nachgezogen. Er verkehrte wegen seines Gewerbes und wegen seiner Waren regelmäßig mit den Soldaten und … letztlich war er Kaufmann und womöglich einem Handel doch nicht abgeneigt der so einträglich sein konnte wie zwei germanischer ‚Entführer‘ und Spione an den Statthalter zu verschachern!
Den Tee und das Obst nahm Einar gern von ihrem Gastgeber an und bemerkte, dass auch sein Begleiter dem warmen Getränk an diesem kühlen Tag zusprach.
Den Worten des Parthers begann der Knochenschnitzer umso intensiver zu lauschen als es um den Haushalt des Statthalters und um dessen jüngstes Kind ging – schließlich war ‚seine‘ Senna bei Germanicus für die Pflege der Kinder zuständig, zumindest war dies der letzte Wissensstand des Sugambrers …
Der vorherigen Vermutung Surenas‘, dass bald ein neuer Feldzug der Römer anstand, schenkte Einar dagegen weniger Gewicht. Sicher nicht mehr vor dem Winter mit seiner grimmen Kälte und dem hohen Schnee! Das sind die Fremden einfach immer noch nicht gewohnt …
Dann aber kam der Moment, ab dem der Knochenschnitzer – zum Glück wohl unbemerkt von seinem parthischen Gegenüber – nicht mehr nur nebenbei, sondern gar nicht mehr zuhörte!
Auf Clodwigs ‚Rippenstoß‘ hinsah er diesen kurz und fragend an, folgte dann dem Blick seines Begleiters und konnte seine Augen nicht mehr von der Szene um die Patrizierin Claudia Helena lösen.
Senna! Da war Senna!
Wer noch bei ihr oder in ihrer Nähe stand, dass nahm Einar nur am Rande wahr: Eine Römerin, eine alte Dienerin und ein halbes Dutzend Soldaten – waren es die gleichen Spötter wie eben? … Der Sugambrer wurde ganz unruhig und tatendurstig, musste sich aber beherrschen und begann daher leicht zu zittern vor unterdrückter Anspannung.
Er konnte nichts unternehmen, nicht jetzt, nicht direkt am hellen Tag vor den Soldaten, mitten auf dem Markt!
Aber er musste Senna wissen lassen, dass er da war, dass er kommen würde, dass er hier war um sie zu holen!
Nicht solange die Soldaten bei ihr stehen, sie wird sich verraten!
Einar warf Clodwig einen flammenden Blick zu. Und sah dann kurz zu dem Parther – hatte er etwas bemerkt?
Voller Ungeduld wünschte er der Patrouille alles Erdenkliche –wenn sie nur schnell abzogen!
Beiträge: 39 Mitglied seit: 17.11.2011 IP-Adresse: gespeichert
(ooc: sorry, hab beim letzten Post den falschen Geschi benutzt.... )
Claudia Helena
Die junge Patrizierin war gerade in die Auslage des Händlers vertieft, dass sie die Soldaten, angeführt von Tribun Valerius, erst bemekrte, als der Tribun sie ansprach. "Salve, Tribun Valerius", sagte Helena und ließ ihren Blick über die glänzenden Rüstung gleiten. Sie kannte den Tribun nicht wirklich, aber so rieisig war Mogontiacum nicht, ausserdem hatte sie von Agrippina erfahren, welche Familien hier lebten. Die Soldaten, die Lucanus begleiteten, interessierten Helena genauso viel, die die Sklavin den Tribun. "Was führt dich an einen Tag wie diesen auf den Marktplatz, Tribun Valerius?", oh wie sie diese Konversation hasste. So gezwungen. Viel lieber hätte sie sich über Pferde oder aufregende Dinge aus der Welt der Literatur unterhalten, aber dafür waren sie und Valerius Lucanus einfach nicht bekannt genug miteinander, als das sie sich einfach über diese Konventionen hätte hinweg setzen können. Das würde nicht nur ein ungutes Loicht auf sie werfen, sondern auch auf Germanicus und Agrippina.
Senna
Als der Tribun mit seinem Trup Soldaten auftauchte, zuckte Senna zusammen. Warum nur mussten sie ausgerechnet jetzt hier auftauchen? Sie versuchte sich noch kleiner zu machen, als wäre sie unsichtbar. Hatten sie etwa gesehen, dass sie zu dem anderen Stand herübergeschaut hatte? In ihrer Angst bekam sie gar nicht mit, dass sich weder der Tribun noch die Soldaten für sie interessierten.
Verstohlen wagte sie dann aber doch noch wieder einen Blick hinüber zu dem Stand des Parthers. Der blomnde Schopf des Sugambrers war nicht zu übersehen und kaum zu verwechseln. Er war es wirklich. Hatte Einar gerade hier herübergeschaut? Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Nervös rieb sie ihre Hände gegeneinander. War er wirklich gekommen, um sie zu sehen oder gar um sie zu holen? Senna konnte und wollte das gar nicht so recht glauben. Sollte auch sie einmal in ihrem Leben Glück haben?
Die Köchin stieß Senna an, damit sie ihr den Korb für die eingekauften Waren hin hielt und schüttelte missbilligend den Kopf. Zuhause würde sie dem jungen Ding gehörig die Leviten lesen!
Erschrocken wandte Senna ihren Blick von dem Stand des Parthers ab und senkte schuldbewusst den Kopf, während sie den Korb für die Köchin hinhielt.