Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Der Ansturm des Gegners, die erneute Verwundung und die 'Schrecksekunde' wegen der schlecht gegriffenen Handaxt wirkten zusammen und ließen Einar ebenfalls ins Straucheln geraten und so sackte er ebenfalls auf ein Knie.
Neben dem Feind kam er zu Boden und durch einen merkwürdigen Zufall stützten sich die eben noch mörderischen Kämpfer nun Schulter an Schulter vor dem endgültigen Fall. Die Handaxt war der Rechten des Sugambrers entglitten und er presste die Hand auf den linken, aufgeschlitzten Oberarm - ein dünnes Rinnsal hellen Blutes sickerte zwischen den Fingern hindurch.
Um 'bei Sinnen zu bleiben' biß Einar sich auf die Innenseiten der Wangen und schüttelte sich das verschwitzte Haar aus den Augen. Ein, zwei Moment vergingen, dann drückte der Knochenschnitzer seinem - ehemaligen - Gegner das Heft des Schwertes aus der schlaffen Hand - ganz rücksichtsvoll.
Da war noch ein Römer, der unter dem Schild - oder?
Der Sugambrer versuchte den Feind auszumachen, doch er konnte ihn momentan nicht sehen.
In Einars Ohren klingelte es - oder war das ein Horn? Fern, ganz fern ... vom Tross her?
Mühsam versuchte er sich aufzurichten und ließ den Bewußtlosen sanft ins blutrote Gras sinken.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lang und klagend drang das Geheul von Akeela durch den den von Regenschleiern verhangenen Wald. Der Wolf war nicht in der Lage, seine unendliche Trauer zu kontrollieren. Immer und immer wieder schwoll das Klagegeheul an. Es gab nur kurze Pausen, wenn Akeela neue Luft holen musste.
Die Schläge, die der Römer anbringen konnte und die Yngve trafen, nahm der Schmied nicht wirklich als Schmerz wahr. Der Geruch des frischen Blutes, der immer intensiver in der Luft hing und die Wut über die sinnlose Hinrichtung seines Freundes, machte ihn nur noch rasender. Es waren im Moment nur noch Instinkte, die Yngve leiteten und so folgte er dem Ausfallschritt des Römers auf dem Fuße. Das Gebrüll des Gegners machte ihm keine Angst, nicht in dem Zustand der Raserei, in dem er sich gerade befand. So beantwortete der Germane das Gebrüll des Römers mit ebenso wilden und lautem Gebrüll. Roh und mit purer Gewalt schlug er weiterhin immer und immer wieder auf den Römer ein, alles andere war noch immer wie ausgeblendet...
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Grüppchen 1
Lach du nur, dachte sich der Römer als er weiterhin versuchte sich aufzurappeln. Das Lachen würde dem Germanen schon bald vergehe. Wenn er erst einmal wieder auf den Beinen war und sein Kamerad auch, dann würden sie ihn ein für alle Mal vom dem Erdboden gleich machen. In seiner blinden Wut vergas er mehr als einmal seine Deckung. Es ging ihm nur noch darum zu töten. Das verlangen in seinem inneren zu Stillen und endlich zu sich selbst zu finden. Fluchend ließ er seine Waffe los, als Pharamond zuschlug. Der Schmerz war so schnell verschwunden wie er gekommen war und panisch suchten seine Finger nach dem kühlen Griff seines Schwertes. Er hatte einen dummen Anfängerfehler gemacht und er hatte nicht vor mit seinem Leben dafür zu bezahlen.
Mit aller Kraft die ihm noch verblieb holte er aus um den Germanen von sich zu stoßen, zu schlagen, zu treten, was auch immer. Ihm waren gerade alle Mittel Recht sein eigenes Leben zu retten. Irgendwie gelang es ihm Pharamond etwas von sich zu schieben. Hastig rappelte er sich auf, griff nach seinem Schwert und wollte gerade zuschlagen als das Signal zum Rückzug ertönte. Der Römer verharrte in seiner Bewegung, blickte ungläubig in die Richtung aus welcher das Geräusch zu stammen schien. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein. Nicht hier und jetzt. Er musste noch etwas zu Ende bringen. Doch er wusste auch dass es ein schweres Vergehen war einen Befehl zu missachten. So blieb ihm nichts anderes übrig als Pharamond einen weiteren missbilligenden Blick zuzuwerfen, sein Schwert fest zu umklammern und so schnell zu rennen wie er konnte. Eines Tages würden sie wieder aufeinander treffen und dann würde nur noch einer zurück nach Hause kehren.
Grüppchen 2
Es war seltsam so eng an seinem Gegner zu sitzen. Doch im Moment gaben sie sich gegenseitig halt. Ansonsten hätten sie beide den Rasen geküsst. Etwas worauf er gut verzichten konnte. Und so ließ er es zu. Das sie Schulter an Schulter in dem feuchten Gras saßen. Von was es so feucht war wusste er nicht und er wollte es auch nicht wissen. Es hätte der Regen sein können, doch genauso gut konnte es auch das Blut seiner Kameraden oder der Krieger der Germanen sein können. Der Römer nutze diesen seltsamen Moment um kurz die Augen zu schließen, Luft zu holen und durch den Schmerz zu atmen. Jede einzelne Faser seines Körpers pochte und schmerzte das ihm beinahe die Luft wegblieb. Aber er durfte jetzt nicht aufgeben, durfte vor dem Germanen keine Schwäche zeigen und vor allem durfte er keine Schande über seine Familie bringen.
Er protestierte nicht als der Germane das Heft seines Schwertes aus seiner Hand schob. Er hatte einfach nicht mehr die Kraft es zu halten, geschweige denn es gegen den Germanen zu schwingen. Sein Blick ging Richtung Boden denn er wagte es nicht seinem Gegner in die Augen zu sehen. Was hier gerade geschah kam ihm wie ein Verrat an seinen Landsleuten und Kameraden vor. Er starb keinen ehrenwerten Tod im Kampfe wie man es von ihm erwartete, nein…er gab auf. Und noch schlimmer…er wurde von einem Germanen verschont.
Ein Horn drang an sein Ohr. Ein vertrautes Geräusch. Es bedeutete den Rückzug. Hatten sie gewonnen, verloren oder hatten sie aufgegeben? Er wusste es nicht und es war ihm in diesem Moment auch egal. Vorsichtig erhob er sich, stütze sich auf seinem wieder in die Hand genommenen Schwert ab und blickte nach vorne. Vorbei an dem Germanen, hinab zu seinem bewusstlosen Kameraden. Langsam kam er zu ihm hinüber, zog ihn auf die Beine und trat mit ihm den Rückweg an. Nur weg von hier, weg von den Germanen und ihrem Land das so viel Unglück über sie gebracht hatte.
Grüppchen 3
Konnte der Wolf nicht einfach mal die Klappe halten? Dieses Geheul ging ihm gerade tierisch auf die Nerven. Wenn er erst einmal mit dem Germanen fertig war, dann würde er den Wolf ein für alle mal zum Schweigen bringen. Ein breites Grinsen huschte über seine Lippen als der Schmied seinem Ausfallschritt folgte. Er war ein guter Kämpfer, auch wenn er im Moment von blinder Wut getrieben war die ihn offensichtlich etwas waghalsiger werden ließ.
Beinahe hätte er laut losgelacht als der Germane sein Gebrüll erwiderte. Das war wirklich witzig. Aber hier ging es nicht um Witz oder etwas in der Richtung. Hier ging es um Leben und Tod. Er würde schon dafür sorgen dass all das hier eintreten würde. Die Schläge des Germanen waren hart, doch er hatte keine Mühe sie zu parieren. Immer wieder riss er sein Schwert nach oben, wehrte die Schläge des Germanen ab und lief dabei ein paar Schritte nach hinten um genug Platz für einen eigenen Angriff zu haben. Er holte aus und lies das große Schwert auf den Germanen niedersausen. Ob er getroffen hatte oder nicht konnte er nicht sagen, denn das Hornsignal lenkte ihn für einen kurzen Moment ab. Sofort wusste er was es zu bedeuten hatte. Sie zogen sich zurück. War denn etwa schon alles zu Ende?
„Du hast Glück, Germane.“ Schrie er Yngve in gebrochener Sprache entgegen. Die Germanen hatten eine verflixte Sprache und selbst nach langen Jahren in dieser Gegend konnte er sie noch immer nicht sprechen. Niemals würde er einem Gegner den Rücken zudrehen. Also ging er rückwärts immer weiter weg von Yngve bis er sich sicher sein konnte das keine Gefahr mehr von ihm drohte. Dann wandte er sich um und verschwand zusammen mit den anderen Römer.
Die blinden Schläge des Römers gestalteten den Kampf schwer und Pharamond glaubte nun, das nur der Glücklichere gewinnen konnte. Dabei hoffte er, das Tanfana bei ihm sein mochte. Das sein Gegner sein Schwert ergreifen konnte, wusste der Germane nicht zu verhindern. Der Stoß raubte Pharamond die Luft und jeden Halt. Die Tritte trafen ihn nur am Rande aber dafür lag er nun auf dem Rücken und ihm schmerzte dieser ebenso wie seine Lungen.
Die Verzweiflung des Römers gab diesem offenbar ungeahnte Kräfte, mit denen der Germane nicht gerechnet hatte. Er war offen, er war nun dem Tode geweit. Doch er hielt den Arm so, das er diesen nun opfern würde, um das eigene Leben zu retten. Dann ertönten Hornsignale und Pharamond sah sich verwundert um, was dies bedeuten mochte. Der Römer unterbrach seinen Angriff. Er rannte sogar weg...ungläubig sah Pharamond seinem Gegner nach.
Das war ein Tag, den er in Zukunft würde feiern müssen. Langsam rappelte er sich auf und zog mit schmerzverzerrtem Gesicht die Luft scharf ein. Dabei schmerzte erneut sein Zahn und er versuchte alles ab zu schütteln. Mit bedachten Bewegungen steckte er sein Schwert weg und suchte nach Notkar. Alles andere um ihn herum sah er erst bei seiner Suche... Abrubt blieb er stehen und sah Alan...
"Yngve! Auf ein Pferd mit ihm und den anderen. Wir nehmen sie mit. Und dann lasst uns so schnell es geht zu den Anderen aufschließen. Seit ihr schwer verletzt? Müssen wir uns um Verletzungen kümmern?"
Sicher sah man Blut, aber wer nun wie schwer verletzt war, das konnte man bei diesem Wetter so wie der allgemeinen Lage nur schwer erkennen. Eine Frage erleichterte Pharamond also seine Aufgabe.
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Einar hielt den ehemaligen Gegner welchen er soeben in das blutgetränkte, zertrampelte Gras gebettet hatte für bewußtlos - mindestens ... Daher bemerkte er nicht, dass sich dieser - vom Rückzugssignal 'zur Ordnung gerufen' - wieder aufrappelte und erneut das Schwert in der Hand hatte.
Der Sugambrer ging mit schweren, schleppenden Schritten auf einen weiteren Römer zu, denjenigen, welchen er - war es wirklich erst wenige Augenblicke her? - zum Straucheln gebracht und unter seinem Schild 'begraben' hatte.
Einar löste die Rechte vom linken Oberarm, was den versiegenden Rinnsal roten Blutes wieder etwas anschwellen ließ und griff mit der Hand den Rand des Schildes um ihn hoichzuheben und nach dem - vermeintlich - letzten Gegner zu sehen.
Den Gladius hatte er zur Sicherheit immer noch fest in der Linken als er nach Lebenszeichen des Römers schaute. Eigentlich dürfte dieser kaum verletzt sein ...
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Geschickt wich Yngve dem gewaltigen Schlag es Römers aus. Nur weil der Schmied wegen Alans Tod in Raserei verfallen war und den Freund rächen wollte, hieß das nicht, dass nur sinnlos auf den Gegner einschlug. Im Gegenteil, seine Instinkte waren geschärft und jedes kleinste Detail im Verhalten seines Gegners standen ihm ganz klar vor Augen, während alles andere um ihn herum wie ausgeblendet war.
Für einen kurzen Moment schien sein Gegner abgelenkt, warum hatte Yngve nicht mitbekommen. Es war ihm aber auch egal, der Mörder von Alan hatte einen Fehler begangen, hatte sich ablenken lassen und diese Chance nutzte der Schmied. Hart und unbarmherzig schlug er zu. Als der Römer rückwärts ging, folgte Yngve ihm und schlug weiterhin auf den Soldaten ein. Die Worte, die der Römer dabei sprach, waren nicht wichtig, selbst wenn er in diesem Moment um Gnade gefleht hätte, hätte Yngve sie ihm nicht gewährt. Zu groß war der Schmerz um den verlorenen Freund.
Der Mörder wich weiter zurück und neben ihm tauchten in Yngves Gesichtsfeld die überlebenden Kameraden des Römers auf. Jetzt, da sie direkt neben seinem Gegner waren, nahm er sie auch wahr. Auch sie wichen zurück. Langsam sickerte die Erkenntnis in sein Gehirn, dass die Römer sich zurückzogen. Der Schmied blieb stehen. Sollte dieser Hund sich doch in Sicherheit glauben und fliehen...
Pharamonds Worte drangen noch immer nicht bis zu dem Schmied durch, zu sehr war er noch in seinem Rausch gefangen, zu sehr von dem einen Wunsch beseelt, den sinnlosen Tod Alans zu rächen...
Yngve ließ den Römer nicht aus den Augen, während dieser sich mit seinem Kameraden immer weiter zurückzog, hatte ihn fest im Blick. Irgendwann würde der Bastard sich umdrehen, dann war ihm seine Rache sicher. Als dies geschah, hob der Schmied sein Schwert, zielte nur noch einmal kurz, da er den Römer ja die ganze Zeit über im Visier gehabt hatte und warf sein Schwert...
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Grüppchen 1
Welche Demütigung, welche Schmach. Er hatte es nicht geschafft einen einzelnen vermaledeiten Germanen zu töten. Dabei hatte er so darauf gehofft. Es hätte ihm zu Hause die Anerkennung verschafft die er so gerne haben wollte. Als Soldat verdiente man nicht so viel Geld um sich das nötige Ansehen zu kaufen, er musste es sich verdienen. So wie sein Vater und dessen Vater vor ihm. Sie alle hatten gegen mächtige Gegner gekämpft und gewonnen. Zwar würde er nicht als Verlierer nach Hause kommen, aber er würde auch kein Gewinner sein. Er würde nur einer von vielen Soldaten sein die diese Schlacht überlebt hatte. Einer von vielen, ein niemand. So wie bisher auch.
Grüppchen 2
Zeit war schon eine komische Sache. Immer wenn man es eilig hatte, hatte man das Gefühl nicht genügend davon zu haben und wenn man sich nichts sehnlichster wünschte als das endlich die Zeit um sei, spielte sie einem einen Streich und verstrich mit einer unglaublichen Ruhe unendlich langsam. Wie viel Zeit vergangen war, seit er von dem Germanen zu Fall gebracht worden war wusste er nicht mehr zu sagen. Es war feige einfach hier zu liegen und abzuwarten, doch er hatte nicht die Kraft sich noch einmal aufzurappeln, noch einmal das Schwert gegen diesen Feind zu erheben und letztendlich mit dem Leben bezahlen zu müssen. Die Geräusche um ihn herum verrieten ihm mehr über das Kampfgeschehen als seine Augen ihm jemals hätten vermitteln können. Bilder waren trügerisch, aber Geräusche formten eigene Bilder die der Wahrheit viel näher waren. Er war nicht minder überrascht als der Germane mit einem Mal über ihm stand. Das sollte nun also sein Ende sein? Mühsam rappelte er sich auf, legte das Schild zur Seite das der Germane angehoben hatte und blickte seinem Feind in das ermüdete Gesicht. Sie waren beide am Ende und das wussten sie. Das Signal zum Rückzug hatte er überhört so sehr war er in seine Gedanken vertieft gewesen. Doch nun wo er sich aufgerichtet hatte sah er wie seine Kameraden sich zurück zogen. Ächzend kämpfte er sich auf die Beine und ließ den Germanen dabei völlig aus den Augen. Wenn er ihn töten wollte dann sollte er es jetzt tun und wenn nicht dann sollte er ihn ziehen lassen. Langsam griff der Römer nach seinem abgelegten Schild und dem Schwert das ganz in seiner Nähe lag. Er blickte den Germanen mit einer Mischung aus Trauer, Wut und Mitleid an, dann wandte er sich ab und folgte den anderen.
Grüppchen 3
Über die Jahre hinweg hatte es sich bewährt das er sich angewöhnt hatte einem Gegner niemals den Rücken zuzudrehen. So auch in diesem Fall. Den Germanen zu unterschätzen wäre ein fataler Fehler gewesen und von denen hatte es an diesem Tag auf dem Schlachtfeld schon viel zu viele gegeben. Sie hatten gute Tiere und Männer verloren und das alles nur für einen Haufen Wilder. Eigentlich hatte er geglaubt weit genug entfernt zu sein, sodass der Germane ihm nicht mehr schaden konnte. Im Grunde war er das auch, doch er hatte nicht damit gerechnet dass dieser sein Schwert werfen würde. Erschrocken zuckte er zusammen als dicht neben seinem Ohr ein Lufthauch vorbeizischte und das Schwert sich nur wenige Meter neben seinen Füßen in den Boden bohrte. Der Germane musste mit aller Kraft die ihm verblieben war das Schwert geworfen haben. Nachdem er sich von dem Schrecken erholt hatte, griff er nach dem Schwert des Germanen und zog es aus dem schlammigen Untergrund. Lächelnd betrachtete er es, wandte sich dann zu Yngve um, hielt das Schwert in die Luft und stieß es mit einem lauten hämischen Lachen vor sich in den Boden. Dann wandte er sich wieder seinen Kameraden zu und trat den Weg nach Hause an.
Pharamond hatte anweisungen gegeben, doch es geschah nichts. Als er sich umsah, musste er mitansehen das etwas viel schlimmeres geschah. Yngve stand ruhig da, als ob er abwarten würde und dann...in den Rücken des Gegners...wie ein Tier, ein unehrenhaftes dreckiges Tier. Kurzerhand rannte er zu ihm. Das war unglaublich, was er grade von einem seiner Freunde hatte sehen müssen. Auf die Römer achtete er nicht mehr, da diese sich zurückzogen. Das Seelenheil des Kampfgefährten war da schon wichtiger. Aus dem Nichts schlug er mit voller Wucht und geballter Faust dem Freund ins Gesicht. Dabei spukte er seine Worte aus.
"YNGVE! Hättest du getroffen, wäre Walhalle für immer verschlossen für dich! Danke den Göttern! Und jetzt... ALLE MANN AUF DIE PFERDE! Wir nehmen alle mit....auch dich, Yngve."
Die Meinung, die er über den Schmied nun hatte, war keine sehr gute. Später würde er über all dies nachdenken. Aber sie hatten einfach keine Zeit für diese unehrenhaften Spielchen.
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Einar hatte sich nicht getäuscht. Kaum dass er das Schild an der gebogenen Seite angehoben hatte rappelte sich der Römer darunter auf - er schien tatsächlich nicht verletzt, jedenfalls nicht körperlich ...
Einar machte eine Geste mit der Hand, ein Zeichen, welches dem Feind sagen sollte: Du kannst gehen, wir trennen uns hier und heute als Lebende.
Der Sugambrer sah erschöpft aber immer noch wachsam zu, wie die Legionäre Ihre Waffen und Schilde aufhoben und sich zurückzogen. Es gelang ihm gerade noch dem Mann mit dem verbogenen Schild etwas in vulgärem Latein nachzurufen: "Geht und sucht Frieden - und richtet Eurem Befehlshaber aus, dass 'diese Wilden' auch kämpfen können - wenn sie müssen!" - dann wollte er auf Pharamonds Frage und die Anweisungen des Anführers reagieren, doch der Marser kam ihm zuvor und attackierte Yngve!
Einar war sehr überrascht, er hatte nicht bemerkt, was mit Alan geschehen war - hatte noch nicht einmal realisiert, dass der Schreiner gekommen und nun tot war. Auch die Absicht des Schmieds hatte er nicht verfolgt, sah nur, dass dieser aus vielen, kleineren Verletzungen blutete und dass Pharamond wild auf ihn losging und ihn beschimpfte.
Mit einem erneuten Aufbäumen von Energie ging der Sugambrer auf die beiden überlebenden Männer des Trupps zu.
"Pharamond - Pharamond! ... Wir sollten schnell zu Euren Leuten. - Können Deine Verletzungen solange warten Yngve?"
Es war dem Knochenschnitzer peinlich, was da gerade zwischen den Männern geschehen war, zumal er es nicht verstand. Daher blickte sich Einar auf dem Kampfplatz um, wollte seine Waffen, sein Pferd und eventuelle Beute suchen.
Was seine Augen fanden war ein kopfloser Leichnam ...
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Das Schwert flog. Es flog in Richtung des Römers. Und es verfehlte ihn nur knapp. Das hämische Lachen und das Gesicht des Römers brannten sich in Yngves Gehirn. Er hatte versagt, er hatte es nicht geschafft, seinen besten Freund zu rächen. Der Schmied wollte den Römern gerade nachsetzen, um da szu vollenden, was ihm bisher verwehrt geblieben war, als ihn ein harter Schlag ins Gesicht traf.
Das hämische Lachen verklang in seinem Gedächtnis und Yngve sah sich verwirrt um und Pharamond ins Gesicht. Schlagartig war der rote Schleier vor seinen Augen wie weggerissen. Der Schmied taumelte und sank stöhnend auf die Knie. Schlagartig machten sich die Erschöpfung des Kampfes und die Entkräftung durch den Blutverlust bemerkbar. Wut kochte noch immer in ihm, aber nicht mehr dieser blinde, nicht zu bändigende Hass. Und diese Wut richtete sich gegen Pharamond, der anscheinend nicht verstand. Nicht verstand, warum er es getan hatte. Yngve wollte den Freund anschreien, ihm sagen, dass es für Alan war, den dieser Römer heingerichtet, abgeschlachtet hatte... aber ihm fehlte einfach die Kraft, irgendetwas zu sagen. So nickte der Schmied Einar nur zu und versuchte sich wieder zu erheben.
Verwirrt sah Pharamond sich nach Einar um. Hörte ihm überhaupt jemand zu? Zum dritten Mal würde er es nicht sagen. Ruhig besah er sich die Verletzungen des Schmieds und bemerkte das dieser nur auf Einar reagierte. Aufgebend zuckte Pharamond mit den Schultern und ging zu seinem Pferd. Dort angekommen besah er sich die Umgebung durch den Regenschleier hindurch. Von nun an schweigend machte er sich daran zu arbeiten. Die Kamaraden würden sie mitnehmen. Aber er achtete darauf die Männer mit Respekt zu behandeln. Seine Kiefer pressten sich hart aufeinander. Aber nun durfte er keine Schwäche zeigen. Es würde niemandem helfen.
Sollten sie irgendwann mal fertig werden, würde Pharamond sich auf sein Pferd begeben und mit den anderen zum Tross stoßen. Es galt herauszufinden, ob und was dort alles geschehen war. Er hoffte nur, das es den Anderen gut ging. Der Familie, den Freunden. Allen. Sie hatten Glück, großes Glück, das die Römer sich, warum auch immer zurückgezogen hatten.
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Einar war einen Moment wie mit einem schweren Holzscheit geschlagen, als er die Leiche sah. Mit innerer Abwehr ging er auf den Kopflosen zu. An der Kleidung konnte er nur erkennen, dass es ein Germane war - gewesen war ...
Dann erinnerte er sich, dass der alte Mann in ihrem Trupp - der Vater dessen der nach vorn geschickt worden war - gleich beim ersten Ansturm der römischen Reiterei gefallen war. Aber das war ein Treffer in die Brust - ein Speer - und die Kleidung ist falsch ...
Der Knochenschnitzer hörte ein Jaulen und Winseln aus dem Unterholz und als er seione Augen von der Leiche lösen konnte sah er den Wolf, der neben dem Haupt seines Herren kauerte und dessen Wange leckte. In den Augen des Sugambrers mischten sich Tränen mit dem Regen und dem Schweiß. Er musste sich abwenden, verstand nun auch die Raserei des Schmieds.
Stumm nahm Einar seine verlorenen Waffen auf, den Ger, die große Axt und das Handbeil. Er brachte sie zu seinem Falben, der noch immer im Unterholz stand, wenn auch nicht mehr ganz an der Stelle, an der er ihn zurückgelassen hatte. Dann half er Pharamond die leiche des Alten auf dessen Pferd zu hieven und dort mit einem Lederriemen zu stabilisieren - mehr konnten sie nicht tun. "Es tut mir leid." brachte er nur leise hervor und rechnete eigentlich nicht mit einer Antwort des Kriegers.
Yngve wird sich um seinen Freund kümmern ... Alan - hatte der eigentlich Familie, eine Frau, Kinder? Der Knochenschnitzer hatte es vergessen.
Jetzt war ein Moment Zeit, sich um sich selbst zu kümmern. Mit einem entschiedenen Schnitt trennte der Sugambrer einen Streifen von seiner in der Satteltasche verwahrten Schlafdecke und wickelte ihn teils um die Hüfte, teils um den linken Oberarm um die Blutungen der beiden Schnitte zum Erliegen zu bringen. Mit etwas Glück kann sich Pharamonds Schwester bald darum kümmern - hoffentlich ... "Ich bin hier fertig." gab er dem Anführer Bescheid, dann sah er zu dem Schmied hin.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Yngves Versuch, sich zu erheben misslang. Die Fleichswunde an seinem Bein und noch eine tiefere Wunde am Arm, die ihm der Römer, der Alan hingerichtet hatte, beigebracht hatte, bluteten noch immer recht stark und nun spürte der Schmied auch die Schmerzen, die die Wunden verursachten. Der Rest der vielen kleinen Wunden, die der römische Schlächter noch hatte anbringen können, waren kaum mehr als Kratzer.
Erst beim dritten Versuch gelang es dem Schmied sich mühsam zu erheben und dann taumelte er mehr oder weniger zu dem Kopf seines toten Freundes Alan. Neben diesem und dem Wolf, der noch immer nicht zu ganz begreifen schien, dass sein Herrchen für immer gegangen war, ließ er sich wieder auf die Knie sinken. Nun konnte Yngve seine Tränen nicht mher zurückhalten. Was sollte er nur Eila erzählen? Sie war schwanger. Würde sie die Nachricht von Alans Tod überhaupt verkraften? Hatte Alan überhaupt gewusst, dass er Vater wurde... geworden wäre?
Winselnd sah Akeela den Schmied an und stubste sacht mit seiner Pfote gegen Yngves Hand. "Du begreifst nicht wirklich, was hier gerade passiert ist, nicht wahr Akeela?", meinte er leise zu dem Wolf und fuhr mit der Hand durch sein Fell, "Komm, mein Junge. Wir müssen Alan nach hause br...", fügte er mit brechender Stimme hinzu. Es brauchte wiederum mehrere Versuche, wieder auf die Beine zu kommen. Die Schmerzen, die die verletzungen verursachten wurden schlimmer, aber das lenkte den Schmied wenigstens von dem Schmerz ab, der in seinem Inneren tobte.
Pharamond nahm die Hilfe von Einar mit einem dankbaren, stummen Nicken entgegen. Dann ging er zu Yngve um ihm zur Hand zu gehen. Bei allem war er sehr schweigsam. Prüfend sah er den Schmied an. Der hatte sich wohl überschätzt oder die Verletzungen unterschätzt. So nahm er ihn kurzerhand am Arm und brachte ihn zu seinem Pferd. Den Wolf ignorierte er so gut er konnte. Er mochte diese wilden Tiere nicht besonders...irgendwann...irgendwann würde er angreifen. So war das mit dem Tier.
Mit flinken Händen prüfte er die Verletzungen des Anderen. Dann kam er zu dem Schluss das es warten musste, bis sie beim Tross ankommen würden. Aber Yngve musste schneller sein als sie es mit den toten Kamaraden würden sein können.
"Einar. Begleite Yngve zum Tross. Beeilt euch. Und du Yngve, wirst nicht widersprechen. Ich komme mit den...Anderen nach."
Besorgt sah er erneut auf das Bein und wies mit der Hand darauf. Ebenso wie die zahlreichen anderen Verletzungen.
"Geht es wirklich? Wenn nicht, dann lass dir einen schnellen Verband machen. Ansonsten muss ich deiner Einschätzung vertrauen."
Ernst sah der Krieger Yngve in die Augen. Dabei zeigte er eine Kühle, die er bei der großen Schlacht gelernt hatte. Hätte er damals bei jedem Kamaraden, Freund, Verwandten zu stark reagiert, er wäre nun nicht hier. Schrecken lehren einem mit ihnen zu leben, oder mit ihnen unter zu gehen.
Da er zwischendurch schon auf seinem Pferd gesessen hatte, ging er nun dorthin zurück, wo auch schon die Pferde der toten Kamaraden mit ihren menschlichen Überresten auf ihn warteten.
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Einar hatte die Anweisungen Pharamonds gehört und genickt. Ja, es war sicher vernünftig schnell mit Yngve zu einer der Heilerinnen zu kommen - am besten natürlich zu der rothaarigen Keltin, seiner Frau.
Wenn Pharamond meinte, dass für ihn - noch gehindert durch die bepackten Pferde - trotz der Römer keine Gefahr mehr bestand, dann wollte der Knochenschnitzer ihm nicht widersprechen, er spürte, dass es für den Krieger vielleicht angenehmer war eine Zeit allein mit sich und seinen Gedanken zu sein. Auch er hat einen Freund verloren und vielleicht noch ein oder zwei Männer unter seinem Befehl ...
Besorgt betrachtete der Sugambrer die beiden tieferen Wunden des Schmieds als Pharamond sie allein bei ihren beiden Pferden zurückgelassen hatte um sein eigenes zu besteigen.
"Yngve, ich werde den Arm und das Bein für den Ritt notdürftig aber hart verbinden, um die Blutung zu mindern bis wir bei Deiner Mägrett sind." bestimmte Einar. Die hier investierte Zeit würde sich lohnen, wenn sie dann schneller reiten konnten und der Schmied nicht allzu geschwächt von weiterem Blutverlußt beim Tross ankäme.
Ohne auf eventuelle Einwände zu hören trennte der Knochenschnitzer einen weiteren Streifen von seiner Decke - Er würde sich in Mogontiacum eine neue kaufen können wenn er seine Braut holen würde! - und begann die Wunden des anderen Mannes mehr ab- als zu verbinden.
"Und Du Wolf, kommst Du mit uns oder mit Pharamond mit?" fragte er in Richtung des herumstreunenden Tieres welches mal hier mal da am blutfeuchten Gras schnüffelte. Vielleicht würde das Tier ohne Alan auch einfach wieder zurück in den Wald gehen und verwildern?
Der Sugambrer half Yngve auf's Pferd.
bearbeitet von Einar am 10.06.2010 13:55:20
10.06.2010 13:53:10
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