Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
Hund nickte bedächtig. "Ja, so ist es. Schau ihm nie in die Augen, es sei denn, er befielt es Dir. Er mag seine Sklaven unterwürfig, also benimm Dich so. Und gehorche, was immer er verlangt. Auch wenn es erniedrigend oder... beschämend ist. Wenn Du Dich an diese Regeln hältst, wirst Du vermutlich einigermaßen durchkommen." Ja, es wäre nicht schlecht, wenn der Neue gleich sehr unterwürfig und gehorsam wäre. Hund wußte genau, daß es Ismar freute, jemanden zu erziehen. Er würde vielleicht schnell die Freude an Diokles verlieren, wenn dieser ihm kaum Anlässe für Bestrafungen gab. Ja, vielleicht war das der beste Weg, den Griechen wieder loszuwerden.
"Wenn Du immer schon ein Spielzeug warst, dann weißt Du ja Bescheid. Kochen ist gut, denn bisher muß ich das tun. Ich wäre froh, dabei entlastet zu werden, denn es kostet mich allzu viel Zeit. - Was ist Tee?" Daß der andere kämpfen konnte, ignorierte Hund erst einmal. Aber das mit den Pferden konnte interessant sein. Vielleicht konnte er ihn irgendwann zum Pferdeknecht machen. Das würde ihn auch von Ismar entfernen.
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Der junge Mann sah Hund nachdenklich an und seufzte. "Es kann nicht schlimmer werden als damals, als ich fünf Jahre alt war." meinte der junge Grieche ernst und zuckte mit den Achseln, während er immer mehr Haare verlor. "Kräuter, die man mit heißem Wasser aufgegossen hat ergeben manchmal auch ganz komische Getränke. Mein letzter Herr hatte Probleme mit der Verdauung und die Ärzte aus Rom empfahlen ihm so ein Getränk, dass sie Tee nannten. - Von daher weiß ich inzwischen ganz gut, wie man solche Verdauuungsprobleme kuriert."
Hätte er nur annähernd gewusst, was Hund Sorgen bereitete, hätte er ihn zu besänftigen versucht. "Ich hoffe nur, ich... ich muss nicht auch noch... also... man hat mir erzählt, du bist nachts oft bei ihm... ich hoffe... er will mich nicht auch noch... also... Es macht mir keinen Spaß, unter einem Grobian zu liegen..."
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
Hund schaute mehr als zweifelnd drein, als er den letzten Flaum vom Kopf des anderen kratzte. "Wenn ich etwas gelernt habe in meinem Leben, dann eines: Es kann immer schlimmer kommen. Da gibt es keine Grenzen." Er wusch die Seifenreste vom frisch rasierten Kopf und trocknete dann mit einem Tuch nach. "Ja, solche Kräuteraufgusse kenne ich natürlich. Aber gut, wenn Du Dich damit auskennst. Bist Du in der Heilkunst auch sonst irgendwie bewandert?" Wäre ja nicht unpraktisch, so jemanden hier zu haben.
"Ob er Dich auch für die Nacht will, wird sich zeigen. Damit rechnen mußt Du schon. Aber am Anfang... wird er Dich nur zwischendurch benutzen und dann wegschicken. Außerdem: Es kommt nicht darauf an, was Dir Spaß macht. Leg Dich hin, ich muß überall die Haare entfernen."
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Der junge Grieche griff sich an den kahlen Kopf und schluckte schwer. Seine schönen Haare waren fort. Er fühlte sich noch viel nackter als gerade eben schon und irgendwie auch entstellt. "Du machst mir Angst..." murmelte der junge Sklave und senkte den Blick. "Nun ja, zwangsläufig bin ich doch ein wenig in Heilkunst bewandert. Meinem letzten Herren habe ich gelegentlich Verbände gewechselt und... ich weiß auch wie man bestimmte Wunden heilt, die bei... bestimmten Tätigkeiten entstehen. Ich hatte sie selbst oft genug und schon in jungen Jahren... naja... ich war bei meinem zweiten Herren nicht der einzige Junge. Wir verarzteten uns häufig gegenseitig."
Gehorsam legte Diokles, der fortan keinen Namen mehr haben sollte, auf den Boden und schloss die Augen, in der Hoffnung, so möglichst wenig von diesem Rasieren mitzubekommen. "Ich will dir deinen Platz nicht streitig machen. Er soll mich ruhig immer wieder wegschicken..."
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
Als Diokles sich an seinen kahlrasierten Kopf griff, fühlte sich Hund an sich selbst erinnert. Haare waren für einen Germanen nicht nur Kopfschmuck, sondern auch Standessymbol. Nur Sklaven trugen kurze Haare. Oder gar keine. Er zwang sich, fortzusehen. Mitleid war das letzte, was er mit dem Griechen haben wollte. Der war Konkurrenz, nichts weiter. "Gut zu wissen, denn nötig wird so etwas ganz sicher. Wunden gibt es hier täglich." Hund wußte, daß es gemein war, dem anderen noch mehr Angst zu machen.
Die Versicherung des Griechen machte es für Hund auch nicht leichter. War es so deutlich zu sehen, daß er Angst um seinen Platz im Leben hatte? "Es liegt bei unserem Herrn zu entscheiden, wen er fortschickt und wen er bei sich behält. An uns ist es, zu gehorchen." Es zog ihm richtig das Herz zusammen, als er sich vorstellte, daß Ismar ihn fortschicken und Diokles bei sich behalten könnte.
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Der junge Grieche ließ den Kopf hängen und versuchte, nicht zu weinen anzufangen. Seine Haare, die bislang immer wegen ihrer Weichheit, Farbe und des Geruches bewundert worden waren, waren fort. Zwar würden sie wieder wachsen, aber vermutlich würde er sie sich wieder wegrasieren müsen. Das war für ihn eine Erniedrigung, die er noch nicht kannte und so musste er sich wirklich zusammenreißen und den Kloß in seinem Hals kräftig hinunterschlucken.
"Ich habe das nie richtig gelernt. Es war einfach aus der Not heraus erlernt. Durch Übung und Ausprobieren. Erst in den letzten Monaten hat mir mein Herr ein paar Kniffe verraten. - Also... mein verstorbener Herr.. mein letzter... sprach er, stockte immer wieder und vergoss dann doch eine Träne, die er sich sogleich wegwischte.
"Wüsste ich wie ich da draußen überleben könnte, so ganz alleine, würde ich weglaufen... nur weiß ich das nicht. Ich war schon immer Sklave... Ich will nicht in seine Nähe. Er hat so grausame Augen... Lieber wäre ich für dich da. Du bist zwar irgendwie hart, aber bei dir habe ich den Eindruck, dass dich erst die letzten Jahre so hart gemacht haben. Er kommt mir vor wie ein Stück Eis." murmelte der junge Sklave und schniefte. "Ich habe große Angst..." gestand der 16jährige schließlich und seine dunklen, feuchten Augen sahen hinauf zu Hund. "Ich will nicht noch mehr Schmerzen und noch mehr Erniedrigungen. Ich will endlich einen Herren, der das zu schätzen weiß, was ich kann, und mich nicht ständig in sein Bett zwingt. Aus mir hätte so viel mehr werden können. - Meine Mutter war eine Künstlerin. Sie konnte Singen, Tanzen und Instrumente spielen. Mein Vater... er war ein Gelehrter. Er war der Hauslehrer der Kinder meiner ersten Herren. - Ich weiß auch nicht, warum sie mich verkauft haben. Meiner Mutter brach es damals das Herz... und ich habe nur noch geweint bei diesem Mistkerl..."
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
"Man gewöhnt sich daran", konnte Hund sich tatsächlich eine tröstende Bemerkung nicht verkneifen. Zwar machte es ihn stolz, daß sein Herr ihm erlaubte, seine Haare wieder wachsen zu lassen, aber zuletzt war es eh nicht mehr so schlimm gewesen. Menschen konnten sich eben an vieles gewöhnen. Auch wenn es etwas erniedrigendes war.
Geschickt machte sich Hund daran, sämtliche behaarten Körperstellen kräftig einzuseifen. Er wußte genau, was er tat und er gab sich auch Mühe, Diokles nicht zu verletzen. Ismar würde es nicht gefallen, also war das für Hund selbstverständlich. "Du wirst dazulernen und dann kannst Du es bald richtig gut. Ich brauche Entlastung und wenn Du sie mir geben kannst, umso besser. Dein Herr... Wie ist der eigentlich gestorben?" Hund ließ sich von den Tränen nicht beeindrucken, sondern machte mit der Arbeit einfach weiter.
"Fortlaufen? Das wäre sehr dumm, glaub es mir. Ich habe es versucht – und ich wußte, wie man überlebt. Es wurde alles nur schlimmer. Laß es, sage ich Dir. Du machst nichts besser." Bei den nächsten Worten von Diokles mußte Hund husten. "Für mich willst Du da sein? Ich bin selbst Sklave. Niemand ist für mich da. Alle sind für Ismar da. Er ist unser Herr und wir dienen ihm." Er war noch so schrecklich jung, dieser Grieche. Und weinte viel zu viel. Vor allem wegen nichts. Es tat ihm doch noch niemand weh. "Du wirst es ertragen müssen. Du bist ein Sklave. Je besser Du gehorchst, umso weniger Schmerzen wirst Du zu ertragen haben." Die Angst hatte Diokles völlig zu Recht, das wußte Hund nur zu gut. "Deine Mutter war eine Musikerin? Kannst Du so etwas auch?"
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Der Blick des jungen Griechen blieb traurig und so wirklich Mut machte Hund ihm auch nciht mit seinen Worten. Es mochte ja sein, dass Menschen sich an vieles gewöhnten, aber der Weg dorthin würde lang, schmerzhaft und grausam sein.
Allerdings war er doch ein wenig beunruhigt, als Hund ihn hier und dort berührte, um die doch eher kurz nachgewachsenen Körperhaare zu entfernen, die offensichtlich auch früher schon entfernt worden waren - durch ihn selbst.
"Ich... kann das selber..." versuchte er einen kleinen Protest, griff jedoch nicht ein und ließ den eigentlich eher fremden Mann machen. Allerdings kam er nicht umhin, gelegentlich weg zu zucken, wenn eine Berührung ihm zu intim wurde. In einer anderen Situation hätte ihn dies vielleicht sogar ein wenig erhitzt, aber im Moment war er wirklich nicht in Stimmung.
"Er fiel in einer Schlacht..." beantwortete er schließlich die Frage leise und schloss die Augen, als er die weiteren Worte hörte. Natürlich war ihm klar, dass weglaufen überhaupt nichts brachte. - Außerdem wusste er ja auch gar nicht wie man draußen in der Wildnis überlebte.
Er wischte sich über's Gesicht und schaffte es tatsächlich nach einer Weile, das Weinen aufzuhören. Ihn überforderte die Gesamtsituation, aber inzwischen schien er sich ein wenig zu beruhigen. "Naja, Singen... ein wenig Harfe oder Flöte spielen... nichts besonderes... Ich lernte es sehr früh als Kind... und bei meinen vormaligen Herren. Nicht der, der jetzt fiel, sondern der davor, der mich dann irgendwann los werden wollte... Wir waren viele und gelegentlich sollten wir eine hübsche Dekoration an Festen sein. Er fand es gut, wenn wir nahezu nackt nur mit einem kleinen Tuch bedeckt Instrumente spielten, um seine Gäste zu erfreuen..."
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
"Auch wenn Du es selbst kannst, wird es doch nie so akkurat, als wenn es ein anderer tut. Je besser Du stillhältst, umso besser kann ich Dich rasieren, also zappel nicht herum." Es sollte viel strenger klingen, viel weniger tröstend. Hund fiel es schwer, Diokles gegenüber grob zu sein, obwohl er weiterhin fürchten mußte, daß Ismar den Griechen mit der Zeit vorzog. Er war noch so erschreckend jung und formbar.
"Vielleicht erspart Dir dieses Können einige Schmerzen. Wir werden sehen, ob Ismar daran Gefallen findet." Hund konnte nichts dergleichen. Aber er konnte sich vorstellen, daß es Ismar gefiel, den Griechen singen und musizieren zu lassen, während er sich mit Hund vergnügte. Das wäre eine gute Konstellation, würde es doch bedeuten, daß Hund weiterhin die Favoritenrolle innehatte.
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Diokles hielt still und ließ Hund machen. Er hörte ihm währenddessen auch zu. "Ich hoffe, dass du recht hast, Hund..." sprach der junge Grieche und klang ein wenig ängstlich. Er hatte Angst vor dem, was ihm drohte und das war auch sein gutes Recht.
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
Der junge Grieche hatte Angst. Zu Recht, wie Hund wusste. Was er aber nicht verstand, war die Tatsache, dass ihm die Angst des anderen irgendwie Genugtuung verschaffte. Und gleichzeitig ihn selbst auch mit Angst erfüllte. Ismar mochte es, jemanden zu erziehen. Und an ihm, Hund, gab es nicht mehr viel zu erziehen. Vielleicht half es, wenn er aufmüpfiger wurde? Nein, das würde Ismar sofort durchschauen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten.
Er beendete die Rasur gekonnt. „So, Du bist fertig. Hast Du auch alles verstanden? Dann folge mir in das Zelt.“ Er selbst ging voran in das Zelt, entkleidete sich sofort und kniete sich dann neben den Eingang. Er hoffte, dass Diokles es ihm gleich tun würde und brav abwarten würde, bis Ismar seine Anweisungen gab. „Herr? Der Neue ist soweit.“
Von draußen kamen Geräusche. Er vermutete das dies nur Hund würde sein können. Noch einmal prüfte er die Ösen auf dem Boden. Sie waren fest und würden den Sklaven gut am Boden halten können. Die Utensilien lagen auf einem Tisch bereit. Dabei lag auch ein Brandeisen. Aber das doch nur um zu erschrecken. Das würde der neue sich schon noch verdienen müssen. Das bekam man nicht so einfach. Für Ismar war es etwas besonderes. Selbst wenn es ein anderes war, als jenes, was Hund zu spüren bekommen hatte. Der Tigerkopf auf dem Brandeisen war das Zeichen seines Geschäftes. Er grinste und musste die Hitze in seinem Körper unter Kontrolle halten. Würde es Hund wohl gefallen?
Der Haufen von Utensilien unter dem Tisch bedachte er mit einem scharfen Blick. Wie weit würde er sie ausprobieren können? Das Essen, das mit auf dem Tisch stand war vrelockend. Und er hatte bereits ein wenig davon gegessen. Der leicht verdünnte Wein breitete sich warm in ihm aus.
Zufrieden wartete er auf die Sklaven. Die doch ziemlich lange brauchten. Nur für eine Rasur? Er stand auf, als Hund die Hütte betrat. Doch was machte der nun? Vor einem Sklaven? Böse funkelte er ihn an. Ohne Vorwarnung trat er leicht nach Hund.
"Zieh dich an! Das hat ja lange gedauert."
Prüfend sah er zum Neuen. Gleich wie der sich verhalten mochte, es würde Ismar nicht gefallen. Sofort trat er auch nach diesem. Um ihn mit Tritten zu den am Boden befestigten Ösen zu dirigieren. Grinsend sah er dabei zu Hund. Der musste sich doch an etwas erinnern..an etwas sehr besonderes.
"Hast du ihn noch eingeölt? Ich sehe gar keine Schnitte. Seit wann behandeln wir die Sklaven in dieser Art, Hund?"
Er beobachtete mit sehr genauen Augen Hund und auch den Neuen. Würden sie beide eine gute Haltung finden? Wie würden sie reagieren? Dabei zwinkerte er kurz Hund zu, um ihm zu zeigen, das er durchaus zufrieden war, es aber nicht so deutlich würde sagen können. Die Belohnung würde folgen. Dabei dachte Ismar nicht nur an den kleinen Geldbeutel, den er immer mal wieder mit Münzen auffüllte. Es gab ganz andere Dinge, die er mit Hund würde teilen wollen. Der Sklave war ihm viel wichtiger geworden, als er es zugegeben hätte. Nur durfte er es niemals vor dem Neuen zeigen. Jetzt galt es diesen zu erziehen oder zumindest ersteinmal zu prüfen wie weit der mit seiner 'Ausbildung' bereits war.