Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Wieder war der kleine Junge in Schweigen verfallen. Je länger sich dieses komplizierte Gespräch zog, desto mehr hatte er den Eindruck, daß nicht nur sein Wunsch, eins Tages Rich zu sein, schwer werden würde, sondern auch das ganze Erwachsensein selbst. Konzentriert betrachtete Lucan die einzelnen Gesichter, versuchte abzulesen, was die anderen oder aber der Tribun und seine Sklavin gerade denken mochten. Zugleich sog er jedes Wort in sich auf, doch über all das nachzudenken gelang ihm im Moment nicht. So groß seine Überraschung gegenüber Lucanus war, seine Verwirrung war nun noch viel größer als vorher. Auch seine blauen Augen verengten sich, jedoch vor Anstrengung, den einzelnen Fragen, Argumenten und unterschwelligen Vorwürfen zu folgen. Bis er plötzlich etwas nasses auf seinen Knien spürte. "Iiih!" Entsetzt sprang Lucan auf. "Rhea hat mich angepinkelt!" Dann bemerkte er die verdutzten und leicht erschrockenen Gesichter der anderen und grinste entschuldigend. "Papa, wir können ihnen den Rückweg doch aufzeichnen, dann können sie sich gar nicht mehr verirren", sprach er aus, was ihm kurz vor dem nassen Schrecken in den Sinn gekommen war. "Ich bring mal Rhea .... jetzt weg, ja?" Natürlich würde er sie zu Achodis bringen, aber das wollte er lieber nicht vor dem Tribun sagen.
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Alarich nickte nur, als er die Forderung des Tribuns und die Heilungsprognose von Maighread hörte. Es war schwer hier die richtige Entscheidung zu treffen. Dem Rich kamen die Worte der Wala wieder in den Sinn. Ein Feindfreund. Konnte das dieser Lucanus sein? Wie nur könnte er sich vergewissern, dass er ihm trauen konnte. Da kam Alarich die rettende Idee.
„Ja Lucan, das halte ich für eine gute Idee. Bring den jungen Hund nach Hause.“ Alarich erhob sich ebenfalls. „Yngve, Maighread, ihr nehmt Svanvith mit zu euch. Grimoald, Lucanus ihr kommt mit mir.“ Dies waren die knappen Anweisungen des Richs, die er ohne irgend eine weitere Erklärung gab. Er ging zur Tür der Hütte und entließ zuerst den kleinen Lucan mit dem Hundewelpen, dann Yngve, Maighread und Svanvith. Anschließend nickte er Grimoald und Lucanus zu. „Kommt, wir gehen spazieren.“ Damit schritt Alarich voran und schlug sofort einen Weg zum Rande des Dorfes hin ein. Lieber wollte er einen Umweg, am Rand der Palisade gehen, als mitten durch das Dorf, wo dieser Tribun vielleicht noch mehr zu sehen bekam, als dem Rich lieb war.
=> Fortsetzung in Alarichs Dorf / Bei den Bienen am Rande des Dorfes
Als Svanvith einen Hustenanfall bekam, legte Lucanus beruhigend seine gesunde Hand auf ihren Rücken, bis sie sich beruhigt hatte. Er machte ihr keine Vorwürfe sondern lächelte sie verständnissvoll an. Was die Heilerin zuvor über seine Heilung sagte, ließ ihn über einiges nachdenken. Er konnte doch nicht riskieren, dass jemand von der Hilfe der Germanen erfahren könnte, aber er konnte auch nicht zu lange bleiben, dass würde ebensolche Fragen aufwerfen und ein Verhör nach sich ziehen. Grimoalds Wut, oder war es Enttäuschung?, ließ den Tribun nachdenken. Er konnte nicht viel mehr sagen, doch er verstand auch seinen Wunsch auf ehrliche Antworten.
Lucans Aufschrei sorgte für ein Grinsen, dass der Tribun zu bekämpfen versuchte. Der Junge war ein guter Junge...Sein Herz war auf einmal mehr als nur glücklich darüber, dass der ehemalige Sklave nun frei war.
Er war zu keinem Schluß gekommen, bis Alarich das Wort ergriff, und was er sagte machte Lucanus auf seltsame Weise Angst. Seine Augen suchten Svanvith. Zumindest würden sie ihr nichts antun. Kurz ergriff er ihre Hand und nickte ihr so aufmunternd zu, wie er es nur konnte. Dann nickte er erneut und stand auf, um dem Rich zu folgen. Doch bevor sie rausgingen, blieb er kurz stehen.
"Ich schätze wenn ich frage, wohin es geht, würde ich keine Antwort bekommen, oder?"
Lucanus musste schwer schlucken und wartete keine Antwort ab. Denn er wusste nicht, ob er sie hören wollte. Ob es hier eine Wala gab? Würden sie es wagen? ... Seine Schritte fühlten sich schwer wie Steinquader an. Aber er folgte dem Rich, sein Körper angespannt und aufrecht, sein Blick geradeaus und fest.
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Grimoald nickte, als Alarich ihn anwies, ihm mit Lucanus zusammen zu folgen. Was das wohl zu bedeuten hatte? Der Rich überraschte ihn doch immer wieder. Bei der neuerlichen Frage von Lucanus schüttelte Grimoald den Kopf. Dieser Römer war wirklich unmöglich. "Es wird nicht Dein Grab sein, Tribun, also reg' Dich ab." Er wußte ja, daß Alarich nicht einfach einen Menschen tötete. Nicht mal, wenn es ein römischer Offizier war.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Grimoald traute diesem Römer anscheinend in keinster Weise über den Weg, so wütend hatte er seinen Fraund selten erlebt, aber vermutlich hätte Yngve auch ganz anders darüber gedacht, wenn er selber bei der grossen Schlacht dabei gewesen wäre...
Etwas verwirrt schaute der Schmied den Rich an, als er seine Entscheidung mitteilte und keinerlei weitere Erklärung dazu abgab. Sie würden schon noch erfahren, was Alarich vorhatte. So wandte er sich an Maíghread und Svanvith, "Dann werden wir wohl jetzt mal nach Hause gehen...", meinte er schlicht und erhob sich, um die Hütte des Rich zu verlassen. "Kommt ihr Zwei?", er hofte inständig, dass Svanvith keine Schwierigkeiten machen würde, denn während des Gesprächs hatte sie teilweise ziemlich impulsiv reagiert.
Er wartete bis die beiden Frauen aufgestanden waren und verliess nach ihnen die Hütte.
tbc: die Hütte von Yngve und Maíghread/ Versorgung der Entflohenen
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Wenigstens konnten sie Svanvith wieder mit zurück in die Hütte nehmen. Dort würde sich Maíghread noch einmal genauer um die junge Frau kümmern, denn der Husten schien um einiges schlimmer geworden zu sein. Nicht das sie noch krank werden würde. Nach und nach verließen sie alle die Hütte des Richs. Maíghread wartet bis Svanvith aufgestanden war und lief dann zusammen mit ihr und Yngve zurück zur Hütte.
Beiträge: 412 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Svanvith schaute von einem zum anderen, als der Rich verkündete, wer mit wem gehen sollte. Lucanus’ Händedruck erwiderte sie mit einem unsicheren Lächeln und stand dann auf, um mit Yngve und Maighread die Hütte zu verlassen.
=> Fortsetzung in Yngves Hütte / Versorgung der Entflohenen
Beiträge: 416 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Als klar wurde, daß die alle das Haus verlassen würden, war Pera wieder schnell in den Stallbereich gehuscht. Seine Gedanken schwirrten wirr durcheinander. Es war aber auch verdammt viel, das er da zu verdauen hatte. Tribun Valerius! Ein Verwandter des Legaten Valerius! Wenn der ihn hier fand, dann war er verloren. Das war zumindest der Gedanke, der sich ihm aufdrängte, der ihm eiskalt das Herz abdrückte. Und der Tribun hatte auch angedeutet, daß er von einem Gefangenen wußte. Er wußte es. Balbus hatte es gewiß berichtet. Dieser elende...
Tränen traten in Peras Augen. Was nun? Wie sollte er weiterleben? Er konnte nicht zurück nach Mogontiacum! Was sollte er dort? Er würde nur Mißtrauen finden, er würde von allen Beförderungslisten gestrichen, er würde stets für die unangenehmsten Aufgaben eingesetzt werden. Und... er würde Achodis niemals wiedersehen! Und Swana. Und Pharamond. Und Romaeus. Und Maíghread. Und... Nein! Nein!
Verzweifelt lehnte er sich mit der Stirn gegen einen Stützbalken. Hoffentlich schwieg Alarich. Hoffentlich ließ er nicht zu, daß der Tribun ihn mitnahm. Der sollte Drusilla nehmen und verschwinden! Jawohl! Dann konnte hier vielleicht so etwas wie Frieden einkehren. Aber wenn er es wußte, dann... dann würden sie wiederkommen. Mit Truppen. Konnte man diesem Tribun trauen? Konnte man Drusilla trauen? Pera bezweifelte es. Und er hatte Angst. Blanke, nackte, eiskalte Angst.
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
=> Fortsetzung von Alarichs Dorf / Bei den Bienen am Rande des Dorfes
Und wieder ging Alarich schweigend zurück zu seiner Hütte. Dieses mal führte sie der Weg mitten durch das Dorf und über den großen Platz am Brunnen. Wieder in seiner Hütte angekommen, rief der Rich nach Pera. „Pera? Hier ist jemand der dich sehen möchte.“ Alarich deutete auf den Tisch. „Bitte, nimm Platz Lucanus. Jetzt wollen wir uns richtig unterhalten.“ Als Pera eintrat befahl ihm Alarich Becher und Krüge zu holen und deutete dann auf den Platz gegenüber von Lucanus. „Nimm Platz.“ So hatte er beide Männer, dank seiner Position vor Kopf, gut im Blick. Alarichs Gesichtsausdruck war völlig neutral und er beobachtete die Reaktion von Lucanus und Pera ganz genaue. „Ihr werdet Zeit bekommen, euch zu unterhalten, auch wenn ich mal nicht dabei bin. Wobei du, Pera, gut darauf achten solltest, was du erzählst.“ Alarichs Blick ließ keinen Zweifel daran, dass Peras Fehlverhalten schlimme Konsequenzen nach sich ziehen würde.
„Pera, dies ist Valerius Lucanus. Er und seine Sklavin sind Gast in meinem Dorf, solange er verletzt ist. Du wirst wieder Ausgang erhalten, da es jetzt noch schwieriger wäre, dich in dieser Hütte zu halten.“
„Lucanus, es gibt noch etwas, was ich dir berichten möchte. Ein weiterer Gast weilt in meinem Dorf, den wir gerne wieder in eurer Stadt wüßten.“ Das erschien dem Rich erstmal genug an Informationen. Nun wollte er hören was der Tribun zu sagen hatte.
Beiträge: 416 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Pera wußte nicht, wie lange er dort gestanden hatte. Nicht sehr lange nach seinem Gefühl. Da rief der Rich nach ihm. Jemand wollte ihn sehen? Wieder fühlte er den eiskalten Griff, der sein Herz umklammert hielt. Langsam ging er in den Wohnraum. Er fühlte sich eisig vor Angst. Vermutlich war er leichenblaß, doch daran konnte er nun nichts ändern. Wie er befürchtet hatte, war es der Tribun. Nun war es also heraus. Schweigend gehorchte er. Er holte die Becher und die Krüge, stellte sie mit zitternden Händen auf den Tisch. Dann setzte er sich Lucanus gegenüber, wie Alarich es verlangt hatte. "Salve, Tribun Valerius", grüßte er mit rauer Stimme, aber ohne militärischen Salut. Ansonsten wartete er ab, was Lucanus sagen würde. Sein Leben hing nun davon ab, was diese beiden miteinander absprachen, das war Pera klar. Und so sehr er es haßte, ein Sklave zu sein, noch mehr würde er es hassen, mitzugehen. Doch ihn... ihn würde vermutlich niemand fragen, was er wünschte. Was war er schon? Ein Nichts. Ein Niemand. Ein Blatt im Wind. "Ich werde nichts sagen, was dem Dorf schadet", sagte er und hierbei klang seine Stimme schon etwas fester. Noch immer blickte er Lucanus an. Daher war nicht ganz klar, ob er das zu dem Tribun oder zu Alarich sagte.
Schweigend war Lucanus dem Rich gefolgt. Dieses Mal gingen sie aber einen anderen, einen offeneren Weg. der Tribun ging aufrecht, wie es sich für einen Offizier gehörte. In der Hütte angekommen hörte er einen Namen, den er schon einmal in einem Bericht gelesen hatte. Pera. ... Marcus iunius Pera? Er kannte und merkte sich Namen, vorallem die der Soldaten, auch wenn sie als Gefangene der Germanen galten. Unsicher setzte er sich auf den angebotenen Platz, grüßte den dazukommenden Pera? mit einem Salve und beobachtete abwechselnd die Männer. Er war so...unsoldatisch. Fragend schaute Lucanus nun zum Rich. Sie würden sich unterhalten können? Auch wenn dieser nicht da sein würde?...Pera?...Er war also nicht nur ein Gefangener, er schien offensichtlich ein Sklave zu sein. Es schmerzte Lucanus dies zu sehen. Er würde ncihts sagen, was dem Dorf schadet?...Also gab es weitere Geheimnisse? Davon war er ja schon fast ausgegangen. Einen weiteren Gast? Worum ging es nur? Seine Augen gingen unruhig umher, bis er Pera fixierte.
"Pera? Marcus Iunius Pera? Du bist Gefangener? Sklave? Alarich, ich darf nicht mit ihm reden, ohne nicht zu fordern, dass er mich zurück begleitet. Er ist römischer Bürger und Soldat. Aber ich kenne deine Antwort schon. Also Pera? Wie geht es dir? Behandeln sie dich gut?"
Das Alarich noch jemanden erwähnt hatte musste ein wenig warten. Momentan gab es anderes zu besprechen. Und zu viele Fragen und Vorderungen würden sicher wieder zu Ärger führen. Sie fingen gerade erst an einander zu vertrauen, dass konnte und durfte Lucanus nicht riskieren. Sicher würde der rich ihm weitere Details erklären, wenn er es für nötig hielt. Damit war der Tribun vorerst zufrieden.
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Alarich entging nicht, dass Pera sich sichtlich unwohl fühlte. Was glaubte er wohl, was jetzt kommen würde? Das er ihn einfach so dem Tribun übergeben würde. Gewiss nicht. Doch Alarich antwortete zunächst auf Lucanus Fragen. „Ja, er ist mein Sklave. Er kam im verganene Jahr, fast zur selben Zeit wie du jetzt, hier in meinem Dorf an. Ihr solltet wirklich besser auf eure Spione acht geben.“ fügte Alarich noch hinzu. „Und richtig, meine Antwort lautet, nein, er wird dich nicht zurück begleiten eben aus den Gründen, die du bereits vorhin nanntest.“ Dann erteilte Alarich Pera das Wort. „Nun antworte du ihm, Pera.“ forderte er ihn auf.
Beiträge: 416 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Der fixierende Blick des Offiziers ging Pera durch und durch. Und er trug nicht dazu bei, daß er sich irgendwie beruhigen konnte. Und so nickte er eingeschüchtert. "Ja, ich bin Marcus Iunius Pera. Ich bin Sklave des Alarich. Und ich bin es, weil Balbus nicht einfach den nächsten Tag abgewartet hat und normal abgereist ist, sondern weil er unbedingt früher fliehen mußte und nicht nur ein Pferd gestohlen, sondern auch noch ein Kind entführt hat." Bitterkeit klang aus seinen Worten, denn noch immer empfand er das Handeln des Kameraden als Verrat an ihm. Balbus hatte sehr wohl gewußt, daß er Pera damit in allerhöchste Not brachte.
Als Alarich sagte, daß er ihn nicht gehen lassen würde, war die Erleichterung in seiner Miene deutlich zu lesen. Er schloß für einen Moment die Augen, fühlte ein bleischweres Gewicht von seinem Herzen fallen. Dankbar blickte er Alarich an und wandte sich dann wieder an Lucanus. "Du weißt, was mich erwartet, wenn Du mich mit zurücknimmst. Es ist doch unerheblich, daß ich nichts für mein Schicksal kann." Auch das waren bittere Worte. Bei seinen eigenen Leuten konnte er kein ehrenhaftes Leben mehr führen. "Ich möchte hierbleiben. Ich habe hier Freunde. Menschen, die mir viel bedeuten. Ich will nicht ohne sie leben müssen. Und ich will nicht in Unehre und Verachtung leben müssen. Und auf Folter kann ich schon ganz und gar verzichten." Ja, er hatte Angst davor. Wie könnte er auch nicht? "Ich bin nur ein einfacher Miles. Kein hoher Offizier wie Du. Niemanden wird meine Zukunft interessieren. Oder mein Wohlergehen. Hier fügt mir niemand Schmerzen zu. Selbst als Sklave habe ich hier ein besseres Leben zu erwarten, als wenn ich zur Legion zurückkehre. Ich werde gut behandelt. Es geht mir aber nicht gut. Es geht mir nicht gut, weil ich seit Tagen aus diesem Haus nicht heraus darf. Weil jemand im Dorf ist, der nach Mogontiacum zurück soll, ohne von mir zu wissen. Was sich durch Dein Erscheinen offenbar erledigt hat. Hör zu, ich bin als Spion hergekommen. Aber was ich jetzt weiß, wußte ich auch schon vorher. Dieses Dorf ist keine Bedrohung für Rom, solange Rom es in Ruhe läßt. Es gibt hier nichts zu holen. nicht mal Rohstoffe. Diese Menschen wollen einfach nur leben, wie sie immer gelebt haben. Und ... sie haben ihre Menschlichkeit mehr als bewiesen, denn sie haben mich nicht getötet oder gequält, obwohl sie allen Grund gehabt hätten. Und Dir erweisen sie sogar Gastfreundschaft. Ebenso wie... jener anderen Person. Alle Sorge lag nur darauf, jene andere Person sicher nach Mogontiacum zu bringen." Es war aus ihm hervorgebrochen, als hätte jemand eine Schleuse geöffnet. "Schau Dich um. Du wirst feststellen, daß die Menschen hier sich nur verteidigen. Sie sind nicht grausam. Sie wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden."
Trotz das Lucanus ein Arm an den Körper gebunden war, und der andere nach wie vor schmerzte, saß er aufrecht da und zeigte mit jeder Faser seines Körpers, wer er war. Es tat gut, sich nicht mehr verstecken zu müssen. Und doch blieben seine Augen freundlich und sein Lächeln ehrlich. Peras Schicksal schmerzte ihm zu tiefst, doch er verstand durchaus dessen Beweggründe, hatte er doch sowieso nicht geglaubt ihn mitnehmen zu können. Geduldig hörte der Tribun beiden zu. Er brauchte einige Augenblicke, um all dies zu verarbeiten. Kalt lief es seinen Rücken entlang. An seiner Stimme aber mergte man es nur wenig.
"Es tut gut dies von dir zu hören Pera. Auch wenn es mich schmerzt, dich hier zu wissen, so denke ich doch dass es dir hier besser ergehen wird als im Reich. Du scheinst also trotz deiner Stellung hier freunde gefunden zu haben? Nun, aber ein Leben kann man das wohl nicht nennen."
Langsam wand er sich nun Alarich zu. Sein Gesicht zeigte wie sehr seine Gedanken umhergingen. Lucanus war sich nicht sicher, ob er etwas zum guten verändern konnte, doch er glaubte zu wissen, das ein Versuch nicht schaden würde.
"Alarich? Stimmt was er sagt? Seit ihr so gütig zu ihm? Würdet ihr ihm ein Leben zugestehen? Sagen wir er würde eine Frau finden, würde er eine Familie gründen dürfen? Oder bleibt er sein Leben lang nicht mehr als ein Sklave? Ich will glauben, dass das was er sagt die Wahrheit ist. Und ich möchte gerne behilflich sein, bei eurem Problem. Nur bitte hört auf drum herum zu reden. Um wen geht es? Wer ist hier? Wer immer es ist, ich bin mir sicher wir könen einander behilflich sein."
Im gedanken manifestierte sich ein Plan, doch dazu musste der Tribun mehr wissen. Hinzu kam, dass er selbst von der Gastfreundschaft des Richs abhängig war. Normalerweise würde ihm das zu denken geben, doch momentan fühlte er sich recht geborgen und sicher.