Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Sieke freundlich anlächelnd nickte Lucanus ihr zu. Dabei bedachte er kurz seinen Verletzten Arm mit einem nachdenklichen Blick. Ob wohl Narben bleiben würden? Er war so stolz auf seine ansonsten so glatte, und unverletzte Haut. Hier und da waren kleinere Verletzungen aber ansonsten konnte er sich bis jetzt immer gut sehen lassen.
Als Svanvith ihm verziehen hatte, musste er aus vollem Herzen lächeln. Lucanus wusste nicht wieso es ihm so wichtig war. Aber hinterfragen wollte er es auch nicht. Der hinweis auf seinen Blickkontackt mit Sieke versetzte ihm einen feinen Stich. Ein entschuldigender Augenkontakt und ein leichter Druck von dem unverletzten Arm gegen ihren Körper sollte sie besänftigen. So nickte er schließlich und lies sie gehen. Dann setzte sie sich ihm gegenüber und nun hatte er wirklich nur noch Augen für sie. Beobachtete ihre Mimik und versuchte zu verstehen, wieso es ihm so sehr gefallen hatte, sie nah bei sich zu haben. Sie waren doch wie Geschwister. Plötzlich sprang Svanvith auf...das Brot? Lucanus lachte auf.
"Vieleicht sollte ich dich nicht zu sehr anschauen, Liebste Svanvith."
Seine Lippen formten ein süßes Lächeln, dass nur für sie bestimmt war. Selbst als er sich Eintopf und Brot genommen hatte, schaute Lucanus ständig zu ihr rüber. Langsam begann er zu essen... also für germanenessen... gar nicht so schlecht... überrascht schaute er zu Svanvith und Lamberta, nickte anerkennent und fing an schneller zu essen. Er wollte nicht reden, dass hätte ihn nur vom Essen abgehalten. Ab und zu nahm er ein Schluck, Bier... denn er wollte das gleiche trinken, was der Hausher trank. Etwas anderes hätte möglicherweise eine Beleidigung dargestellt. Der Geschmack des Getränkes war grausig, aber der Eintopf machte es wieder gut.
Beiträge: 289 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Aber wenn sie sich doch direkt angeboten hat." maulte Sieke ihre Schwägerin zurück an. Konnte oder wollte diese Frau einfach nicht verstehen, dass sie, Sieke, sich in einer anderen Sphäre bewegte als anderen. Und Lamberta? Sie hatte doch nur ihre Kinder und den Haushalt. Wieso wollte sie dann ständig Sieke dazu zwingen etwas zu tun, was schließlich ihre Aufgabe war.
"Heute ist Tristan, der Sohn von........, zurück ins Dorf gekommen. Kennst du ihn noch Bruder?" Sieke unterhielt sich während des Essens ganz normal mit allen am Tisch und auch als das Essen zuende ging, überließ sie es den beiden anderen Frauen den Tisch abzuräumen.
"Komm Ludger, ich schaue mir nochmal deinen Arm an." Sie stand auf und suchte sich alle benötigten Utensilien um behandeln des Armes zusammen. Dann entfernte sie den alten Verband und säuberte vorsichtig die Wunde. "Für nur einen Tag sieht die Wunde schon sehr gut aus. Du hast gute Selbstheilungskräfte, Ludger." lächelte Sieke ihn an. "Aber eine Narbe wirst du behalten."
Beiträge: 54 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Svanvith war einfach zu lieb und zu süß. Lamberta hätte sie knutschen können wegen ihrer Dankbarkeit und wegen ihrer bereitwilligen Hilfe. Von dieser Dankbarkeit könnte sich ein gewisser Dauergast mal 'ne Scheibe abschneiden. Sie tat reinweg überhaupt nichts für die Hausgemeinschaft und tat dann auch noch so, als wäre es eine Ehre, sie beherbergen zu dürfen. Auf diese Ehre würde Lamberta ja nur zu gerne verzichten.
Und natürlich nahm sie sich nicht das geringste an, wenn man etwas sagte. Jetzt unterhielt sie sich wieder bei Tisch und natürlich - kaum war das Mahl beendet, fand sie wieder einen Grund, nicht zu helfen. Und natürlich war Siegmar mal wieder ganz auf Siekes Seite. Na, das würde er heute Abend schon noch bereuen.
Schweigend begann Lamberta mit dem Abräumen. Sie war sichtlich verärgert, zumal sie sich von dem Gespräch ausgeschlossen fühlte. Von diesem Tristan wußte sie nichts und Sieke schien es ganz darauf anzulegen zu zeigen, daß ihre Macht weiter reichte als die von Lamberta. Doch davon ließ Lamberta sich nicht einschüchtern. Auch sie hatte ihre Möglichkeiten, Sieke das Leben schwer zu machen.
Beiträge: 412 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Das Abendessen verlief recht normal und Svanvith genoß die Aufmerksamkeit von Ludger. Als sie fertig waren mit essen, half sie Lamberta beim Aufräumen und anschließenden abwaschen der Sachen. Also dieses Wasser holen mit den Eimern empfand Svanvith durchaus auch als störend, aber am Brunnen traf man den ein oder anderen netten Dorfbewohner und Svanvith konnte ein paar Worte wechseln, da Sieke ihr schon einige Leute vorgestellt hatte.
Nach der Erledigung der häuslichen Pflichten, setzte sich Svanvith zu Lamberta und half ihr beim ausbessern der Kinderkleidung. So ging der Abend zu ende und anschließend gingen sie alle in ihre Schläfstätten. Nun kam für Svanvith wieder der schwierige Teil. Sie mußte zu Ludger mit ins Bett. Vorsichtig kroch sie unter die Felle und Decken, immer möglichst auf Abstand bedacht.
Nach dem Essen ließ Lucanus seine Wunde neu verbinden und versuchte Sieke dabei weniger offen anzuhimmeln, was ihm nicht so recht gelingen mochte. Es würde eine Narbe bleiben? Sein Gesicht verzog sich ein wenig. Ja sicher... dass hätte er sich ja denken können. Aber nochimmer war da die Hoffnung, dass es gut verheilen würde. Nocheinmal lächelte er Sieke zu, bis er sich dann Svanvith zuwand, zu ihr ging, um sie von hinten liebevoll zu umarmen. Eigentlich war es ja Frauenarbeit, aber hier und da half er Svanvith... wenn auch nur wenig. Er, als Tribun war es nicht gewohnt, selber Hand anzulegen. Ab und zu ruhte er sich aus. Hielt sich dabei aber vom Bier so gut es ging fern. nicht nur wegen dem Geschmack, nein auch die Worte von Maximus, die ihn davor warnten, zu viel zu trinken, hallten durch seinen Kopf. Lucanus machte durchaus noch einen kurzen Spaziergang und unterhielt sich gerne dabei mit den Leuten, die er traf. Zurück in der Hütte war er sehr erschöpft, entschuldigte sich bei den Anwesenden, dass er sich so früh zurückziehen würde und machte sich fertig. Schob sich rasch unter die Decke und Felle, dabei respektierte er zunächst Svanviths stummen Wunsch Abstand zu halten. Doch als es etwas kühler wurde, rückte er näher, schlang einen Arm um sie und wärmte so sie beide. Schweigend genoß er so sehr ihre Gegenwart, dass ihm die Worte seines Onkels in den Sinn kamen.. Es war nicht möglich... auf gar keinen Fall könnte er der Tribun... Valerius Lucanus eine Sklavin frei geben, um sie zu heiraten... wieso hatte er solche Gedanken? Schnell versuchte er dies alles fortzuschließen und schmiegte sich nur um so mehr an ihren warmen Körper. Nahm ihren Duft auf und wollte in diesem einen Moment nie wieder zurück nach Mogontiacum ... hier bleiben, ein Germane sein... dass klang für den Augenblick gar nicht so schlecht. Mit diesen Gedanken schlief er seelig ein. Am folgenden Morgen zog er sich rasch von Svanvith zurück, da seine Träume offensichtlich zu erhitzend waren. Den Tag verbrachte er mit kleinen Spaziergängen und Gesprächen mit Svanvith und Lamberta. Immer mehr fühlte er sich derart willkommen, dass Lucanus begann seinen Auftrag zu verabscheuen. Lamberta derart anlügen zu müssen gefiel ihm gar nicht. Eine weitere wärmende nacht, in der er sich immer mehr zu Svanvith hingezogen fühlte und der folgende Tag, an dem er nicht von ihrer Seite weichen wollte, hinterließen ein wunderschönes Gefühl in seinem Herzen. Aber er wollte nocheinmal Spazieren gehen. Vieleicht würde es noch etwas zu erfahren geben. So ließ er Svanvith und Lamberta allein in der Hütte zurück, allerdings bereitete er den Tisch fürs Abendessen schon mal vor, bevor er ging. Es wurde ihm immer vertrauter selbst etwas zu tun. Immer mehr begann er als Ehemann zu denken und wollte Sieke nicht zu sehr anstarren hatte er es zwischendurch doch mal getan, so entschuldigte er sich rasch bei Svanvith. Mit diesen Gedanken ging er vor die Tür und Genoß den Abendgeruch dieses Dorfes.
Beiträge: 289 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Sieke war die nächsten zwei Tage viel beschäftigt, da sich einer der Dorfbewohner einen Finger abgehackt hatte und ein paar andere an schlimmen Erkältungen litten. Sie kam abends meist nach dem Abendessen erst in die Hütte ihres Bruders zurück und nahm sich dann ein wenig kalten Eintopf, oder was immer Lamberta und Svanvith gekocht hatten. Dann trank sie noch einen ihrer Kräutertees und anschließend fiel sie benommen in ihre Schlafstätte. So blieb ihr leider auch keine Zeit sich weiter mit den beiden Besuchern zu befassen.
Beiträge: 54 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lamberta genoß es, nette Gesellschaft zu haben. Vor allem, da diese Gesellschaft ihr einen Teil der Arbeit abnahm. Als die Kinder von der Tante zurückkamen, wurde es auch schnell voll in der Hütte. Denn ständig war eines von ihnen laut oder weinte gar, weil die anderen es geärgert hatten. Wie es eben mit vielen Geschwistern so war. Meistens scheuchte Lamberta sie nach draußen. Die Größeren hatten bereits ihre festen Aufgaben, meistens hatten sie das Vieh zu versorgen. Doch auch Wasser holen und ähnliche Arbeiten hatten die Kinder zu erledigen. Wie alle Kinder murrten sie auch, aber taten es dann doch. Zum Spielen hatten sie dann immer noch genug Zeit. Und wenn schon Gäste da waren, dann wurden sie natürlich auch belästigt, mal mit ihnen zu spielen. Die Kinder hatten vor allem Svanvith gleich ins Herz geschlossen. Doch auch Lucanus schien sie zu interessieren. Vor allem die Jungs fingen an, Fragen zu stellen. Woher sie denn kamen? Was Ludger denn so machte und konnte? Ob er ihnen mal was zeigen würde mit dem Schwert - aber nur wenn der Vater nicht da war.
Beiträge: 412 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ludger akzeptierte in der zweiten Nacht zunächst ihren Wunsch nach Abstand, doch später kam er zu ihr und es wurde angenehm warm. Svanvith hatte bis dahin nicht schlafen können, da die Bilder des Fremden, den sie erschlagen hatte, sie nachts immer wieder einholten. Erst als Ludger seinen Arm um sie gelegt hatte und sie an sich zog, konnte Svanvith einschlafen. Ludger war ihr Halt und ihre Sicherheit in dieser ach so fremden Umgebung.
Tagsüber beschäftigte sich Svanvith mit den haushaltsüblichen Notwendigkeiten und als Lambertas Kinderhorde aus dem Nachbardorf zurück kam, war sie gerne bereit mit ihnen das ein oder andere Spiel zu spielen. Allerdings unterschieden sich manche Spiele der germanischen Kinder von den Spielen, die Svanvith aus Rom und aus ihrer eigenen Kindheit kannte. So musste sie das ein ums andere Mal nachfragen, wenn die Kinder sich mal wieder ein Spiel gewünscht hatten, welches sie nicht kannte. Dadurch erntete sie durchaus komische Blicke und Fragen sowohl von den Kindern als auch von Lamberta.
Am fünften Tag nach ihrer Ankunft in Widars Dorf, Svanvith und Lamberta waren gerade dabei einen deftigen Eintopf fürs Abendessen zu kochen, konnte Svanvith es nicht länger aushalten. Die Kinder waren noch draußen, spielten oder kümmerten sich darum die Tiere für die Nacht herein zu holen, und Ludger war soeben zu einem Spaziergang durchs Dorf aufgebrochen. Sie waren allein in der Hütte, nur Lamberta und Svanvith. Einer jener seltenen Augenblicke. Mitten in einer weiteren schönen Geschichte von Svanvith über das Leben der Römer brach sie ab, holte tief Luft, und schaute Lamberta an.
„Ich möchte dir etwas sehr wichtiges anvertrauen Lamberta.“ begann Svanvith ernst. Alle Vergnügtheit, die noch vor wenigen Augenblicken zwischen ihnen gewesen war, war dahin. „Ich kann dich einfach nicht mehr länger anlügen. Du bist so ein liebenswerter, ehrlicher Mensch und ich komme mir so falsch und verlogen vor, dass es mich nicht mehr ruhig schlafen lässt und ich denke, ‚Das muß doch jeder hier im Dorf merken, dass was nicht stimmt’.“ brach es fast verzweifelt aus Svanvith heraus. Sie ließ das Hemd auf den Tisch fallen, an dem sie eben einen Riss geflickt hatte, und griff nach Lambertas Händen um sie zu drücken. Noch einmal holte Svanvith tief Luft um Lamberta die Wahrheit zu erzählen.
„Ich…, also wir… also Ludger und ich… wir sind aus Mogontiacum. Er ist Tribun in der römischen Legion und ich…. bin… „ Was sollte sie sagen? Das Wort Sklavin war zwar die Wahrheit, würde aber ein falsches Bild vermitteln. „… zwar offizielle seine Sklavin, aber im Grunde sind wir mehr wie Bruder und Schwester.“ Warum fühlte sich diese Aussage auch falsch an? Es war doch so. Es war schon immer so gewesen. „Er hat einen Auftrag in eurem Dorf zu erledigen. Er soll überprüfen, ob euer Rich wirklich so römertreu ist, wie er es den Obersten in Mogontiacum immer glauben machen will. Und ich denke… nun Luc.. Ludger hat nicht wirklich viel mit mir darüber gesprochen, aber ich denke, dass sein Bericht positiv ausfallen wird, nicht zuletzt dank dir Lamberta.“ Svanviths Blick war warm und weich, denn sie hatte Lamberta fest ins Herz geschlossen und hoffte nun, da sie ihr die Wahrheit erzählt hatte, auf ihr Verständnis und… ihre Vergebung für all die Lügen in den letzten Tagen. Offen und ehrlich war Svanviths Blick und sie wartete auf die Reaktion von Lamberta.
Beiträge: 54 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Sie hatten eben noch gelacht und gescherzt. Lamberta hatte nur zu gern zugehört, als Svanvith wieder von der Römerstadt erzählte. Zwischendurch hatten sie mit dem Baby geknuddelt. Und nun ging die Vorbereitung für das Abendessen bei den Erzählungen wieder wunderbar leicht von der Hand. Doch dann wurde Svanvith auf einmal so ernst. Und was sie dann sagte, war für Lamberta wie ein Schock. Vor Schreck fiel ihr das Messer aus der Hand, mit dem sie gerade die Rübe kleingeschnitten hatte. "Wie? ... Was?", stammelte sie und starrte Svanvith ungläubig an. Dann sprang sie auf, schaute nach draußen, ob irgendwer lauschen konnte.
"Das... das ist nicht gut. Hör zu... ist das wahr? Ist das wirklich wahr? Er ist ein Offizier? Das... Svanvith... Oh nein..." Nervös fuhr Lamberta sich durch die Haare. "Hier... hier ist nicht alles so wie es scheint. Widar... er hält zu dem, der ihm gerade Vorteile verspricht. Oft genug..." Wurde sie da gerade zur Verräterin? "Wenn er erfährt, daß ihr Spione seid, dann seid ihr eures Lebens nicht mehr sicher! Bitte... ihr solltet bald weiterziehen." Tränen traten ihr in die Augen. Svanvith war ihr zur Freundin geworden. Sie hatte sie gern und hätte sie auch gerne noch länger hierbehalten. Doch unter diesen Umständen mußten sie so bald wie möglich aus dem Dorf verschwinden. "Sieke... sie darf es noch weniger erfahren. Svanvith, Du mußt durchhalten! Das Spiel weiterspielen!"
Beiträge: 412 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Svanvith sprang erschrocken auf als Lamberta das Messer aus der Hand fiel. „Ach Lamberta, das…. das hab ich nicht gewollt… Ich… ja, er ist ein Offizier, und ja, natürlich werde ich, werden wir, so weiter machen wie bisher… ich wollte…“‚Ich wollte nur mein Gewissen erleichtern.’ dachte Svanvith bei sich. Und jetzt hatte sie eine weitere Person damit belastet und Lamberta schien völlig aufgelöst. Schnell ging Svanvith um den Tisch herum und versuchte die liebenswerte Lamberta in die Arme zu nehmen. „Ich verspreche dir, dass wir nicht länger als unbedingt nötig bleiben werden, und das ich mit niemand anderem darüber reden werde. Und du? Kannst DU mir verzeihen?“ Aus großen blauen Augen, die in Tränen schwammen, schaute Svanvith ihre lieb gewordene neue Freundin an.
Sein Spaziergang war nicht sehr ergiebig und eigendlich wollte Lucanus auch nur den Tag genießen. Immer wieder ging er dabei am haus vorbei. Svanvith. Wieso dachte er nur soviel über sie nach? Wieso ertrug er den Gedanken nicht, sie in der Hütte zu wissen...so weit von ihm entfernt. Entschlossen ging er nun zur Hütte und nahm sich vor den Rest des Tages bei ihr zu sein. Denn auch den Kindern zeigte er gerne einige Tricks. Ja, sogar mit ihren Holzschwertern. Schließlich konnte dies auch ein Germane wissen.. dass man ein Schwert fest und doch gelockert hielt.. diese Mischung.. und die Finten... Ja, gerne zeigte er den Kindern einiges. Als er nun eintrat hörte er nur noch die letzten Reste einer Unterhaltung, und sah wie Svanvith Lamberta zu umarmen suchte... nicht länger als nötig? Verzeihen? Mit geraffter Gestallt und festem Gang ging der Tribun zu Svanvith und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Irgendetwas geschah gerade und er spürte förmlich, dass es nichts gutes war.
"Was ist denn los? Was hat meine Frau denn angestellt, Lamberta?"
Nun schaute er die beiden Frauen zuckersüß an und versuchte mit seinem Charme zu spielen. Schließlich gab es im Reich die ein oder andere, die sich nicht dagegen wehren konnte. Auch wenn Svanvith immer recht resestent gegen seine Blicke wirkte.
Beiträge: 54 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lamberta wußte selbst noch nicht so recht, wie sie reagieren sollte. Ihr Herz sagte ihr, daß Svanvith niemals fähig wäre, ihr und ihrer Familie zu schaden. Also konnte das alles doch gar nicht so schlimm sein? "Verzeihen? Ach, Svanvith, ich..." Sie hatte sich gerne umarmen lassen und die Umarmung auch erwidert, da öffnete sich die Tür und Lamberta schreckte merklich zusammen. Fast panisch blickte sie auf. Wenn das nun Sieke war.. nein, es war Ludger. Erleichtert entließ sie die Luft aus ihrer Lunge, da sie unwillkürlich vor Angst den Atem angehalten hatte.
Sie schüttelte leicht den Kopf, sah dann zu Ludger. Nun, da sie wußte, daß er ein hoher römischer Offizier war, konnte sie nicht mehr so ganz unbefangen mit ihm umgehen. Er gehörte zu den hohen Herrschaften, so viel hatte sie schon begriffen. "Svanvith... hat mir nur erzählt, wer ihr seid", sagte sie schließlich und schaute wieder zu Svanvith. "Sieke darf es niemals erfahren. Und Widar auch nicht. Denkt bitte daran. Euer Leben... ich könnte nicht garantieren, daß ihr heil aus diesem Dorf herauskommt."
Beiträge: 412 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Erschrocken schaute Svanvith auf als sich die Tür zur Hütte öffnete. Herein kam Lucanus. Und prompt fragte er was los sei. Svanvith konnte ihn nur anstarren und die Tränen zurück kämpfen, damit er sie ja nicht sah. Sie ließ Lamberta los und trat einen Schritt zurück den Blick noch immer auf Lucanus gerichtet. Sie sah aus wie ein verschrecktes Reh. Was würde er tun, wenn sie es ihm jetzt gestand? Wenn sie ihm erzählte, dass sie Lamberta die Wahrheit gesagt hatte? Lucanus, nicht Ludger, konnte sehr böse werden. Doch da erzählte Lamberta es schon. Svanvith war nicht in der Lage zu reden. Sie stand einfach da und wartete ab was Lucanus tun würde. Sie rechnete zum ersten mal mit Schlägen von ihm, immerhin hatte sie seinen Auftrag gefährdet.
Kalt griff etwas nach Lucanus' Kehle. Seine Augen verängten sich und mit schief gelegten Kopf schaute er tadelnt zu Svanvith. In diesem kurzen Moment war er mehr Tribun als an irgendeinem Tag zuvor.
"Es tut mir leid, Lamberta, dass wir dich damit jetzt belasten. Ja, wir werden acht geben... Danke. Und wir beide ...ach Svanvith..hör sofort auf mich so anzuschauen. ... wir sollten Heute... jetzt ist es zu spät...gut Morgen sollten wir abreisen. Lamberta, kannst du uns helfen? damit wir keine Fehler machen? ... Ich gebe dir mein Wort, und dieses ist einiges Wert, dass dein Dorf nichts zu befürchten hat."
Nun wich alle Wut aus seinem Gesicht und sein Lächeln war wieder etwas unbeschwerter, wenn man auch noch deutlich sehen konnte, dass seine Befürchtungen entdeckt zu werden nicht völlig verschwunden waren. Kurz stieß er Svanvith spielerisch an. Sein Lächeln, das er ihr schenkte sollte zeigen, wie dankbar er war, dass sie dem Lügen Lamberta gegenüber ein Ende bereitet hatte.
Beiträge: 54 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lamberta sah die Angst in Svanviths Miene und schon bereute sie es, einfach so ausgesprochen zu haben, was Svanvith ihr anvertraut hatte. Würde der Römer seine Sklavin nun schlagen? Sie machte sich schon bereit, dazwischen zu gehen, denn das würde sie keinesfalls zulassen. Ihrer Meinung nach hatte Svanviths Geständnis doch nur bewiesen, was für eine liebe und ehrliche Seele sie war.
Doch der Römer, Ludger hieß er ja bestimmt nicht, schien gar keine Veranlassung zu sehen, Svanvith zu schlagen. Zwar schaute er einen Moment lang sehr streng, doch das gab sich bald wieder. Lambertas Erleichterung war ihr anszuhören, als sie schließlich antwortete. "Ich kann es versuchen. Aber versprechen kann ich euch nichts. Es ... es wird nicht leicht. Wißt ihr... Sieke hat wirklich Fähigkeiten, die über das normale hinausgehen. Sie hat Visionen, die meistens auch wirklich eintreffen. Sie... könnte etwas ahnen oder sogar wissen. Und glaubt nicht, daß sie so ist, wie sie aussieht, so lieb und unschuldig. Sie kann sehr grausam und hart sein. Vertraut ihr auf keinen Fall! Wenn ihr geht, dann geht nach Norden oder noch besser nach Nordosten weg. Seht zu, daß ihr über den Marserfluß kommt. Wenn ihr dann wieder nach Westen geht, trefft ihr irgendwann wieder auf den Rhenus."
18.01.2009 18:59:28
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