RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Alarichs Dorf-Archiv » Waschtag
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Waschtag
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Die Richtung, in die sich das Gespräch mit Furhild entwickelte wurde immer deutlicher, nicht nur bei ihr. Der allgemeine Umgangston wurde zusehends schärfer, denn die Frau wusste, in welches Bienennest sie stoßen musste. Auch wenn die Weberein die Frau nicht gänzlich unsympathisch fand, so musste sie doch schmunzeln, über das, was sie von sich gab. Gewiss war Ehrlichkeit eine Tugend und eine löbliche Eigenschaft, doch sollte man zwischen Direktheit und einer gewissen Höflichkeit unterscheiden. Im Augenblick schien Furhild die Grenzen der Höflichkeit eindeutig überzustrapazieren.
Bevor Margund jedoch etwas dazu sagen konnte, ging Livia lautstark auf die Worte der Älteren ein und wies sie in ihre Schranken. Aus Swana wusste die richtigen Worte, um sich für die Beleidigung gegen den jungen Griechen zu revanchieren.
Margund selbst war jedoch unter all den Streitigkeiten nach wie vor ein Thema und Furhild nahm sich scheinbar gern die Zeit, um ihre Worte genauer zu hinterfragen. Die Weberein unterdrückte ein Seufzen und lächelte höflich. Nein, sie würde ruhig bleiben. Es brachte nichts sich mit ihr zu streiten, die aktuelle Gegebenheit zeigte es deutlich. Außerdem war der Tag viel zu schön um ihn mit einem Streit zu beginnen.
„Ich finde mein Leben im Moment sehr lebenswert, so wie es ist. Ich bin sicher, irgendwann werde ich wieder den Drang verspüren, etwas daran zu ändern, aber ich bin glücklich.“ Die blonde Frau zuckte leicht mit den schmalen Schultern. Das Lächeln war weit weniger sicher als zuvor, denn auch sie hatte ihrem Mann zu Lebzeiten kein Kind gebären können. Vielleicht traf sie das gleiche Schicksal wie die kleine Familie des Schmieds, doch wer wusste schon, was die Götter damit bezweckten…
Eila, die ihr so hilfsbereit bei der Wäsche geholfen hatte, verabschiedete sich in jenem Moment und Margund dankte ihr lächelnd.
„Ich danke dir, Eila. Wenn ich dir helfen kann, zögere nicht es zu sagen.“
Sie sah der Frau einen Moment nach und machte sich dann daran, das Linnen auszuwringen. Ausgewaschen war es, nun konnte sie es in ihrer Hütte zum Trocknen hängen.



20.03.2009 22:54:28 
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Ja, sie hatte ins Schwarze getroffen.
Nur ihrer Willensstärke war es zu verdanken dass sie nicht zu lächeln begann, als Achodis wütend wurde. Endlich hatte sie eine Schwachstelle getroffen, durch die sie vielleicht etwas von ihm erfahren konnte. Das war aber auch allmählich zeit geworden.
„Ich habe dir niemals untersagt mich Barbarin zu nennen, Grieche. Wenn es dich denn glücklich macht, dann nur zu.“
Furhild machte es nicht wirklich etwas aus so genannt zu werden. Viele Menschen aus dem Dorf hatten Namen für sie die nicht unbedingt von Höflichkeit und Freundlichkeit geprägt waren. Wenn der Grieche sie nun Barbarin nennen würde, würde sie das so wenig interessieren, wie das sie als Klatschweib verschrien war, oder sonst etwas.
„Es mag ja sein das du ein Gelehrter bist und selbst gelehrt hast. Doch hier bist du nichts weiter als ein Grieche fernab von seiner Heimat. Was du gelernt hast kannst du hier nicht anwenden. Was bringt dir dein wissen über all diese Wissenschaften über die du immer redest, so fernab von deiner Heimat?“
Das Achodis aufstand, glaubte sie sich am Ziel. Das verdächtige nass in seinen Augen war der adleräugigen Frau nicht entgangen. Die innere Befriedigung die sie so eben erfasste, war kaum in Worte zu kleiden.

„Oh…ich hab dich doch nicht etwa zum Weinen gebracht? Du willst ein freier, starker Grieche sein? Wer soll dir das denn glauben, wenn dich die Worte einer, wie hast du es ausgedrückt? Einer dummen Frau zum Weinen bringen?“
Das war doch einfach ein Widerspruch in sich. Furhild schüttelte leicht den Kopf und blickte dann zu Livia die sofort Partei für den Griechen ergriff.
Na da hatten sich die richtigen ja gefunden. Nach ihrem Geschmack gab es mittlerweile zu viele Fremde im Dorf.
Schon als der Schmied seine Frau nach Hause gebracht hatte, hatte sie darüber nur den Kopf geschüttelt.
Wenn es nach ihr ging, dann sollten all die fremden dort bleiben wo sie waren. Bisher hatten sie doch sowieso nur Ärger gebracht.

Livias Worte riss sie aus ihren Gedanken. Mit funkelnden Augen blickte sie die Römerin an und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Du weißt was in Rom mit den Sklaven geschieht? Woher weißt du das? Hattest du selbst Sklaven als du noch zu den reichen Römern gehörtest, die sich nicht dafür interessieren was mit uns und ihren Sklaven passiert?“
Furhild konnte sich gut vorstellen, das Livia selbst einmal Sklaven in ihrem Haushalt hatte. Hatte sie nicht stehts damit geprahlt wie wohlhabend sie und ihr Mann einst gewesen waren und welche Vergünstigungen sie erhalten hatten? Sklaven gehörten, soviel Furhild wusste, schließlich zu einem Haushalt der Römer dazu.
Und Livia war nun einmal eine Römerin aus gutem Hause, da hatte sie sicher auch Sklaven gehabt. „Kannst du etwa abstreiten das du selbst Sklaven in deinem Haushalt hattest? Und hast du diese als ebenbürtig behandelt oder hast du deine Nase hoch in der Luft getragen?“
Ärgerlich blickte sie die Römerin an. Wie konnte diese es wagen sich nun auf die Seite eines Sklaven zu stellen und so zu tun, als könnte sie kein Wässerchen trüben, wenn sie selbst doch einmal zu jenen Römern gehört hatte, die Sklaven bestraft hatte.
„Ich werde mich ganz sicher nicht schämen, Flavia Livia. Die einzige die sich hier schämen sollte, bist du. Was du hier tust ist scheinheilig. Partei für einen Sklaven zu ergreifen und selbst einmal welche gehabt zu haben. Tz….“
Wieder war es an ihr den Kopf zu schütteln. Wenigstens etwas anstand hatte sie von den Römern erwartet, doch auch diesmal wurde sie enttäuscht und eines besseren Belehrt. Von den Römern konnte man offensichtlich überhaupt nichts erwarten.

Das Swana immer noch so ruhig blieb, gefiel ihr ganz und gar nicht und so widmete sie ihr besonders viel Aufmerksamkeit, als sich die Imkerin zu Wort meldete. „So so… du würdest also gnadenlos versagen wenn du Alarichs Position übernehmen würdest? Schon das wir DA einer Meinung sind. Denn das meine ich auch. Trotzdem erschien es mir nicht so, dass es eine was-wäre-wenn Annahme gewesen wäre. Aber gut, es wird sowieso nicht viel Sinn haben, ein so stures Ding wie dich von etwas anderem überzeugen zu können. Man kann Alarich nur wünschen, dass du nicht in allen Dingen so stur sein wirst wie du es gerade bist. Dein Vater hatte recht, als er davon sprach das du verkommen wärst, Swana. Reinko hat sich stets bemüht dir und deinen Geschwistern ein guter Vater zu sein, und du schlägst einfach so aus der Art. Gut das dein armer Vater dies nicht mehr mit ansehen muss. Es ist mir ja immer noch ein Rätsel wie du Alarich rumgekriegt hast. Sicher hast du deine weiblichen Reize dazu benutzt. Der arme Reinko, er hat schon früh geahnt, dass du einmal die Betten vieler Hütten unsicher machen würdest. Wie gerne würde ich deinem Vater wünsche, dass er sich nur einmal in seinem Leben getäuscht hätte. Aber zu allem Ärger hat er das nicht. Wie dumm wird Alarich dastehen wenn die anderen Richs sich die Münder über ihn zerreissen weil er sich von einer unreinen Frau hat hereinlegen lassen. Diese Schande wird er nie wieder loswerden.“
Der Rich konnte einem wirklich leid tun, wenn Swana in allen Dingen so stur war wie sie sich jetzt hier gab. Dann war der alte Mann um wirklich nichts zu beneiden. Sicher würde Swana ganz schnell das Heft in die Hand nehmen und die Hütte des Richs und dir Organisation darin total durcheinander wirbeln. Die armen Mägde.

„Ich mache mir Sorgen um Alarich, ja. Und das ist wohl auch mein gutes Recht. Wenn ich ihm meine Meinung sagen möchte werde ich dies tun, genauso wie ich auch keinen Hehl aus den anderen Dinge mache. Jeder weiß was ich von ihm halte, dazu muss ich nicht extra noch einmal zu den betreffenden Personen hingehen. Deine Fürsorge rührt mich, Swana.“
Das der letze Satz nicht ernst gemeint war, war mehr als nur deutlich zu hören. Furhild würde sicher nicht zu den einzelnen über die sie gesprochen hatte, hingehen und ihnen noch einmal sagen, was sie dachte.
Die meisten wussten es sowieso schon und das war auch gut so.
„Nun Swana… es ist nicht zu leugnen, dass die Frau des Schmiedes offenbar keine Kinder bekommen kann und diese Strafe der Götter muss einen Grund haben. Ohne dies würden sie eine junge Frau sicher nicht mit dieser Schmach belegen. Yngve ist ein so wohlerzogener und arbeitsamer junger Mann, er hätte es verdient einen Sohn zu bekommen. Doch er hatte sich seine Frau ja unbedingt in einem fremden Land auswählen müssen. Da kann man ihm leider nicht weiterhelfen.“
Swanas dargebotene Hand schlug sie aus und sprach stattdessen schnell weiter.
„Und was Amalia und Pharamond betrifft… die beiden wissen sehr wohl was ich von ihnen halte und wenn es denn an der Zeit ist, werde ich auch nicht die Mühe scheuen es ihnen noch einmal zu sagen. Doch ich glaube im Augenblick gibt es wichtigere Sachen zu erledigen. Ich habe vieles zu tun, nicht wie andere Menschen hier im Dorf.“
Ihrer Meinung nach hatte die Imkerin nicht wirklich viel Arbeit bis der Tag rum war. Ein paar mal nach den Bienen schauen, was war das schon für ein Aufwand? Ihrer Meinung nach kein großer.
Das konnte doch wohl jeder und wenn sie dann nach den Bienen geschaut hatte, lies sie es sich in der Hütte des kleinen Grimoalds gut gehen. Er war schon immer ein so herzensguter Bub gewesen und nun wurde seine Gastfreundschaft gleich von zwei Frauen ausgenutzt. Es reichte ja nicht, dass die Römerin schon bei ihm wohnte und ihn auch noch ehelichen wollte, nein, er hatte auch noch Swana in sein Haus aufgenommen.
Manche Wege der Götter waren unergründlich und Furhild verstand nicht wieso der arme Grimoald mit dieser Last belegt worden war.

Schüchtern blickte Godwina Marwin an. Sie konnte nicht glauben, dass er ihr tatsächlich gefolgt war und nun neben ihr saß. Auch auf die Gefahr hin, das ihre Tante wieder zwischen sie treten würde. Schnell machte sie sich daran die Wäsche zu säubern. Wenigstens konnte ihre Tante deswegen nicht schimpfen. Wobei sie immer einen Grund fand um ordentlich mit ihr zu schimpfen.
Ihre Wangen wurden rot, als Marwin erwähnte dass sie das Bad wohl reichlich verdient hatten.
„Manchmal…manchmal arbeitet sie auch etwas. Doch das meiste mache ich. Es…es ist nicht schlimm. Wenn ich arbeite, dann…dann ist sie meist zufrieden mit ihr. Und ich bin…ich bin ihr dankbar, das ich bei ihr wohnen darf und das sie mir zu essen gibt. Weißt du…Marwin, sie…sie kann auch ganz nett sein, manchmal.“
Godwina hatte sehr leise gesprochen, sodass ihre Tante unmöglich etwas hören konnte. Ein Glück das sie schon nicht mehr so gut hören konnte.
„Ich…danke…dass du mir hilfst. Ich freue …mich wirklich auf das baden.“
Ihre Wangen wurden nur noch etwas röter und schnell senkte sie den Blick auf den Boden.




bearbeitet von Amalia am 23.03.2009 21:31:16
22.03.2009 22:34:13   
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Wütend stemmte Furhild ihre Arme in die Hüfte und blickte Marwin an. Das war doch ein unverschämter Bengel.
Glaubte er ernsthaft, dass sie es zulassen würde, dass er ihre Regeln ignorierte. So schnell sie konnte setze sie ihre leicht massige Gestalt in Bewegung und war rasch bei den beiden jungen Menschen.
„Du…junger Bursche. Ich habe Regeln aufgestellt und die gilt es zu beachten. Ich möchte nicht dass du Godwina von ihrer Arbeit abhältst und dich ihr näherst. Möchtest du etwa das ich deinem…das ich Grimoald sage wie ungezogen du dich verhältst? Godwina wohnt in meiner Hütte und untersteht meinen Regeln. Und wenn ich dir verbiete dich ihr zu nähern, dann hast du es gefälligst zu unterlassen. Ich bin der festen Überzeugung das Grimoald es nicht gutheißen würde, wenn ich ihm davon berichte. Und wenn du so weitermachst, mein lieber Marwin, dann wird Godwina später keine Zeit haben um mit dir baden zu gehen.“
Damit hatte sie ein eindeutiges Machtwort gesprochen. Sicher würde sie sich nicht von einem solchen Bengel auf der Nase herumtanzen lassen.
Sie war schließlich für Godwina verantwortlich und wenn sie nicht mochte das Marwin ihr nahe kam, dann würde sie dies mit aller Macht durchsetzen und wenn es bedeuten würde, dass sie zu Grimoald gehen müsste, dann würde sie es tun.

Nur aus dem Augenwinkel bekam sie mit, das Eila aufgestanden war und sich von den übrigen Frauen verabschiedete. Das sie von der Töpferin ignoriert wurde, nahm Furhild mit einem Lächeln zur Kenntnis. Bei ihr hatte sie erreicht was sie erreichen wollte. Sicher würden ihr die Worte die sie gesprochen hatte, zu denken geben.

Das Margund so uneinsichtig war, machte sie langsam wirklich wütend.
Wie konnte eine junge Frau wie die Weberin es war, nur sagen ihr Leben wäre gut so wie es ist, wenn sie ohne Mann und Kinder leben musste?
Das Lächeln welche die Weberin ihr schenkte, war nicht mehr von der gleichen stärke geprägt wie das welches sie zuvor aufgesetzt hatte.
Offenbar musste etwas von dem was Furhild gesagt hatte, sie getroffen haben. Kurz dachte die ältere Frau darüber nach, was es wohl gewesen war.
Und dann fiel es ihr wieder ein. Auch Margund hatte ihrem Gatten keine Kinder schenken können. Auch wenn Furhild sie durchaus sympathisch fand, so war sie auch bei Margund der Überzeugung, dass es einen Grund geben musste, warum die Götter sie bestrafen.
„Nun Margund, ich finde es nach wie vor nicht gut, dass du alleine wohnst und ich denke dem sollte ein Ende bereitet werden. In den nächsten Tagen werde ich mit Alarich darüber reden. Sicher wird er mir zustimmen. Es gehört sich nicht für eine junge Frau alleine zu wohnen. Auch die Schwester des Schmieds, Yelva, musste wieder bei ihren Eltern einziehen, nachdem ihr der Mann weggelaufen war. Es ist einfach besser so und ich werde dafür sorgen das auch du bald in einer der Familien im Dorf unterkommst.“
In der festen Überzeugung etwas Gutes zu tun, nickte Furhild bekräftigend. Wenigstens sie wusste was hier im Dorf zu tun war.
Alarich würde ihr zustimmen wenn sie ihm ihr Anliegen vortragen würde, dessen war sie sich sicher. Kein Rich konnte es verantworten das eine Frau alleine lebte.
Im Dorf gab es genug Familien die Margund aufnehmen würden.
Wieder einmal würde sie eine gute Tat vollbringen. Auch wenn sie in letzer Zeit nicht viel im Dorf hatte tun können, so wollte sie dies nun nachholen. Ohne sie war hier wirklich einiges aus dem Ruder gelaufen.





bearbeitet von Amalia am 23.03.2009 21:31:46
22.03.2009 22:35:36   
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"Erstens, liebe Furhild, sehe ich nicht nur das, was ich sehen will?", antwortete Livia gefährlich sanft auf Furhilds Angriff. "Und nein, ich werde es nicht abstreiten, dass auch in meinem Haushalt Sklaven lebten, aber nie, nicht in der größten Wut habe ich jemals die Hand gegen sie erhoben. Sie gehörten zu meiner Familie dazu. Für diese, wie es in Rom genannt wurde, viel zu nachgiebige Haltung, bin ich oft ins Gerde gekommen. Klatschtanten gibt es leider überall. Aber merk dir eines, Furhild! Ich ergreife für jeden Partei, der ungerecht behandelt wird. Und was du Achodis antust, kann ich nicht dulden."

Ein kühles, spöttisches Lächeln kräuselte die Lippen der jungen Römerin: "In Rom hätte man gute Verwendung für dich, Furhild - als Folterinstrument!"

Auch wenn es Livia traf, dass man ihr vorwarf, dass sie ihre Sklaven schlecht behandelt habe, sie wusste genau, dass dem nicht so war. Ihr Kindermädchen, eine junge Alexandrinerin hatte erst in ihrem Haus und mit ihren Kindern das Lachen wieder gelernt. Die Grausamkeiten ihres Volkes taten Livia weh. Sie hätte sie gerne ungeschehen gemacht, aber es war nun einmal unmöglich. Allerdings war Furhild nicht besser.

Livia war sicher die Letzte, die andere Menschen als schlecht bezeichnete, aber Furhild konnte sie nicht ausstehen, es war wohl die Einzige Frau im Dorf, bei der sie das sagen konnte, aber sie musste es sagen, wenn sie ehrlich sein wollte.

Sie nahm ihre Arbeit an Grims Hemd wieder auf: "Nebenbei gesagt, Furhild. Da du immer so gierig auf die neuesten GEschichten bist, dachte ich, du weißt, warum ich hier bin, weil ich in Rom in Ungnade gefallen bin. Ungefähr aus eben dem Grund, warum du gerade versuchst, mich klein zu machen. Weil ich anders war. Vielleicht solltest du einmal nachdenken, bevor du sprichst, es würde dir viel Zeit sparen, Zeit, in der du arbeiten kannst!"

Furhild hatte ihr den Fehdehandschuh geradezu vor die Füße geworfen und Livia wusste, dass sowohl sie, als auch jene, die sie eben verteidigte, böse ins Gerede kommen würden, wenn sie jetzt den Rückzieher machte, obwohl Livia eigentlich wirklich keine Lust hatte, sich mit der zänkischen alten Frau zu streiten. Aber sie war es Achodis schuldig und wenn sie nicht wenigstens einen Teil der Aufmerksamkeit Furhilds auf sich zog, würde diese weiter auf Swana und Margund herumhacken und gerade bei Swana nahm ihr Gezanke allmählich Züge an, die Livia so nicht dulden konnte. Sie wusste, wie weh Swana der Verlust ihrer Familie getan hatte und dass Swana Alarich wirklich aus ganzem Herzen liebte und sich daher wohl ganz sicher nicht in fremden Betten herumtreiben würde.

Allerdings machte es wenig Sinn, Furhild auf emotionalem Wege Paroli bieten zu wollen, denn da würde sie immer gewinnen. Lieber erinnerte sich Livia darn, wie ihr erster Gatte sich in Wortgefechten verhielt. So schüttelte sie nur milde den Kopf und spöttelte weiter: "Oh Furhild, dein Mundwerk muss man einmal gesondert totschlagen!"



24.03.2009 17:58:47   
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All die Worte und die Verteidigung seiner Selbst ließen ihn tief erröten. Unsicher schaute er sich um, dankend versuchte er jedem Anwesenden bis auf Furhild natürlich, ein offenes Lächeln zu schenken. Doch durch seine völlig entrückten Gefühlswelt wurde dies eher verzerrt.
Dass konnte er nicht...was hätte er noch sagen können? Aufgebend ließ er seine Schultern sinken, griff nach der Wäsche und machte sich daran nach Hause zu gehen. Die Wäsche würde warten müssen, bis er allein sein konnte. Es war doch offensichtlich ein Fehler gewesen, sich einzubilden, ein Teil des Dorfes zu sein. Sicher hatte er einige Freunde, aber mehr war da nicht...keine Heimat, ...das erste mal seit langem fühlte er sich wiedereinmal so unendlich alleine.

"Ihr entschuldigt mich? Furhild? Vieleicht bin ich hier ein Niemand, doch ich werde mich an deine Worte erinnern, wenn du einmal die Hilfe eines Gelehrten brauchen solltest."

Damit wand er sich ab und ging, nun aufrecht und mit stolzer Brust. Egal wie sehr es ihm im Herzen wehgetan hatte, er wollte es ihr nicht zeigen.

~Nach Hause


26.03.2009 20:25:03 
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Swana schenkte Achodis ein verständnisvolles Lächeln, als dieser sich verabschiedete. "Wir sehen uns dann die Tage, Achodis..."

Seufzend schüttelte Swana den Kopf. Diese Frau tat ihr aufrichtig leid, dass sie nur glücklich und zufrieden sein konnte, wenn sie andere verleumden konnte. Es war der Imkerin herzlich egal, wie Furhild über sie dachte und was sie sich zu dem wenigen, was ihre Tante oder ihr Vater über sie gesagt hatte dazureimte, aber nun ging die ältere Frau wirklich zu weit, indem sie jetzt auch noch Alarich angriff. Warscheinlich merkte sie gar nicht, wie respektlos sie gerade gegenüber Alarich war...

Die junge Imkerin kam aber erst gar nicht dazu, auf die Anfeindungen zu reagieren, da Livia zuerst das Wort ergriff. „Lass gut sein, Livia“, meinte Swana, liess Marwins Hemd sinken und legte der Römerin beruhigend eine Hand auf den Arm, „es ist mir völlig egal, was sie über mich denkt, wir wissen besser, dass es nicht stimmt...“, fügte sie leise hinzu.

Noch immer vollkommen ruhig und freundlich, sah sie Furhild offen ins Gesicht, „Du glaubst das wirklich, was du da alles sagst, Furhild...“, Swana seufzte und sah die ältere Frau mitleidig an, „... dann denk bitte noch einmal darüber nach, wie du gerade über deinen Rich gesprochen hast, der wie du selbst zugegeben hast, weise und wohlüberlegte Entscheidungen trifft. Glaubst du er hat es verdient, dass du nun so respektlos über ihn sprichst und urteilst, nur weil du ein Problem mit mir hast?“, lächelnd schaute sie Furhild noch immer an, „wenn du nicht damit einverstanden sein kannst, dass ich in vielen Dingen anders denke wie du, dann greif mich und beschuldige mich so viel an wie du willst, damit kann ich leben, denn wir wissen beide, dass diese Anschuldigungen bei genauerer Betrachtung, völlig haltlos sind, aber lass Alarich aus dem Spiel“, den letzten Teil des Satzes hatte Swana mit einer unglaublichen Härte ausgesprochen, die man sonst gar nicht von ihr kannte.

Dann fuhr sie wieder ruhig und freundlich fort, „Eines verstehe ich aber nicht ganz, Furhild, wenn du dir um all diese Leute solche furchtbaren Sorgen machst, warum willst du ihnen diese Sorgen und Bedenken, die du hegst und die dich ja anscheinend quälen, dann nicht gleich mitteilen? Wenn du es nur uns erzählst wird sich bestimmt nichts ändern...“

Swana sah zu ihrem Bruder hinüber, der sich anscheinend gut mit Godwina unterhielt, aber es war klar, das Furhild auch daran etwas auszusetzen hatte und lächelte ihm aufmunternd zu. Wenn er Godwina mochte, dann sollte er sich ruhig mit ihr unterhalten und sie besser kennenlernen. Sie wartete erst einmal ab, wie er sich gegen Furhild zur Wehr setzte, bevor sie sich einmischte.


26.03.2009 20:42:39  
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"Grim ist mein Paps und du kannst ihm sagen was immer du möchtest, Furhild."

Marwin sprach nicht aufgeregt, nicht einmal wütend. Nein, er sprach völlig ruhig und mehr als nur freundlich. Dann lächelte er Gudwina nocheinmal entschuldigend an, zuckte mit den Schultern uns stand auf. Ganz langsam ging er zu Furhild, um beim vorbeigehen wie nebenbei zu sagen, was ihm noch eingefallen war...zumindest tat er so.

"Ach ja, Furhild? Nur noch eins. Ich glaube es gibt nicht viele im Dorf, die deiner Nichte, nicht zuletzt wegen dir, zeigen würden, was für ein tolles Mädchen sie ist.
Und ich bin Zäh, wie die Rinde eines Baumes, stark wie der Stamm und beständig wie der Wald in dem er steht."

Grinsend ging er an ihr forbei, schenkte Gudwina noch einmal ein schüchternes Lächeln, nur um dann auch an den anderen voerbeizugehen. Dabei nickte er jedem zu. Mit stolz stellte er fest, das er die Worte seines Paps ebenso verinerlicht hatte, wie die des Griechen, oder jedes anderen, der ihm schlaue dinge gesagt hatte. Ja, lernen schien sich wirklich auszuzahlen. Er musste dringend mit seinem Paps reden. Vieleicht war es doch eine ganz gute Idee regelmäßig zu Achodis zu gehen.


27.03.2009 18:40:25 
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Mit einem beinahe schon gutmütigen Lächeln sah sie die Römerin an. Ja, für Furhild würde sie immer die Römerin bleiben, denn eine Germanin würde sie selbst nach der Heirat mit Grimoald nicht werden. Sie war eine fremde in diesem Dorf. Und sicher war sie nicht die einzige die so darüber dachte. Es mochte sein das nur die älteren Frauen des Dorfes diese Gedanken hegten, doch das genügte Furhild vollkommen. Diese wenigen Frauen und wohlmöglich ihre Männer, reichten aus um ihren Standpunkt zu festigen.
Das Livia bestätigte dass auch in ihrem Haushalt Sklaven gelebt hatten, überraschte sie nun doch etwas.
Zwar war sie fest davon überzeugt gewesen das es so hatte sein müssen, doch das die Römerin dies so offen zugab hätte sie nicht gedacht. Aber ihr war es im Grunde ganz recht. Waren diese Worte doch ein eindeutiger Beweis, dass sie keine Lügen verbreitete, sondern lediglich die Wahrheit erzählte. Ohne diese schön auszuschmücken. Die Wahrheit konnte oft grausamer sein wie eine Lüge und dies hatte Furhild längst verstanden.
„Hört hört…was für eine edle und demütige Römerin. So etwas ist man von deinem Volk nun wirklich nicht gewöhnt. Wem bitte willst du glaubhaft machen dass du die Sklaven nicht geschlagen hast? Vielleicht hast DU es ja auch nicht getan. Aber du hättest es ja einfach nur jemand anderem sagen müssen, der diese Arbeit für dich erledigt. Immerhin sollte sich eine so edle Römerin wie du es bist, ihre Hände nicht an…Gesindel…schmutzig machen. Aber was mich am meisten wundert…du sagst, du legst nicht viel Wert auf das was ich sage, denn ich bin ein Klatschweib, wie du sagst. Und trotzdem verteidigst du vor mir was du getan oder nicht getan hast? Das heißt entweder, dass du doch wert auf das legst, was eine ältere Frau sagt oder du dich wegen irgendetwas schuldig fühlst. „
Furhild musste nicht lange überlegen welche Version sie eher glauben wollte. Für sie war es eindeutig, das Livia sich wegen irgendetwas schuldig fühlte und sich deswegen verteidigen wollte.
Und sicher bist du nicht nur wegen deinen Sklaven ins Gerede gekommen. Du lebst hier unter Germanen, den Todfeinden deines Volkes. Ich würde lieber sterben, als bei den Römern leben zu müssen. Es hat beinahe den Anschein als wärst du vor irgendetwas weggelaufen. Vielleicht vor bestimmten Personen, vielleicht aber auch vor Erinnerungen und Gedanken. Doch eines lass dir gesagt sein, Livia. Schuldgefühle lassen sich nicht abschütteln und sie verfolgen einen immer und überall.“
Über den kleinen ´Hieb `mit dem Folterinstrument, konnte Furhild nur schmunzeln. Kurz zog sie die Schultern nach oben, sagte dazu allerdings nichts. Sollte die Römerin doch denken was sie wollte. Ihr war es egal was sie von ihr hielt. Es war eine Römerin und auf ihre Meinung gab sie nun nichts.
„Livia…ich weiß warum du hier bist. Aber was man sagt und was wirklich geschehen ist, sind zwei unterschiedliche Sachen. Die Menschen neigen dazu nur das zu sagen, was ihnen am wenigsten Schaden zufügt und sie immer am besten dastehen lässt. Wieso sollte es bei dir anders sein? Im Grunde ist es mir egal, das du hier bist und warum du hier bist. Nur das der arme kleine Grimoald sich nun um eine Römerin kümmern darf und sie auch noch seine Ehefrau nennt, bereitet mir wirklich schlaflose Nächte. Und was das arbeiten angeht…schau du lieber das du deine Arbeit fertig bekommst, dass Grimoald wenigstens saubere Wäsche hat. Wenn ihn ansonsten das Glück verlassen hat…“
Für Furhild war dieses Thema damit abgeschlossen. Für ihren Geschmack hatte sie sich schon viel zu lange mit der Römerin abgegeben und ihr schon viel zu viel Zeit gewidmet. Die Bemerkung zu ihrem Mundwerk überging sie ganz locker. Man hatte schon wesentlich schlimmere Sachen zu ihr gesagt und Furhild war dies mittlerweile gewöhnt. Sie würde alledem einfach keine Bedeutung schenken.

Stattdessen blickte sie sich noch einmal zu dem Griechen um, der zu ihrem Bedauern seine Sachen gepackt hatte. Dabei hatte es doch gerade angefangen Spaß zu machen und ihr Informationen zu bringen.
In seinen Augen und seinem Gesicht konnte sie erkennen, wie sehr ihre Worte ihn getroffen hatten. Doch Furhild machte sich darüber nicht viele Gedanken darüber. Sie hatte die Wahrheit gesagt und das diese keine leichte Kost war, war ja nicht ihre Schuld.
Mit einem gespielten Lächeln sah sie den Griechen an und stemmte die Hände in die Hüfte.
„Wenn ich die Hilfe eines Gelehrten brauche, dann werde ich mich an die gebildeten Frauen und Männern dieses Dorfes wenden und sicher nicht an einen Sklaven. Also sei unbesorgt mein ´Freund´ du wirst dein Wissen sicher nicht mit mir teilen dürfen. „
Trotz ihrer Worte, schritt der Grieche erhobenen Hauptes fort und Furhild kam nicht umhin ihm einen Moment lang bewundernd anzusehen. Er war ihr als Gegner wirklich gewachsen. Umso mehr bedauerte sie es, dass er nun schon ging.

Etwas ärgerlich blickte sie Swana an, als diese wieder das Wort an sie richtete. Wieso war sie nicht aus der Ruhe zu bringen? Die Dinge die Furhild sagte, waren nicht wirklich nett, das wusste sie selbst, auch wenn es die Wahrheit war. Umso mehr war sie überrascht darüber, das Swana die Wahrheit offenbar so gut verkraften konnte. Furhild wünschte sich sehr, das sie sich in der zukünftigen Frau des Richs getäuscht hatte und ihre Worte sie wenigstens etwas berührt hatten.
„Ich glaube es nicht nur, Swana. Das meiste davon weiß ich auch sicher. Es wäre sehr unhöflich von mir, wenn ich schlecht über Alarich reden würde, nur weil ich ein Problem mit dir habe. Sicher sind meine Worte für Alarich nicht nur mit Lob gespickt. Doch so ist es nun einmal. Man wird kaum einen Menschen finden, der frei von einem Makel ist, da nehme ich mich selbst nicht aus, aber in Alarichs Fall bist du der Makel.“
Vielleicht waren diese Worte etwas hart gewählt, doch Furhild nahm selten ein Blatt vor den Mund und so sollte es auch heute sein.
„Ich bin mir nicht sicher, dass du damit leben könntest was ich zu sagen habe. Ich bin eine alte Frau, Swana und ich habe schon viel gesehen und viel erlebt. Darunter waren Dinge die ich niemandem wünschen würde. Und darum nehme ich mir das Recht heraus meine Meinung zu sagen wie, wo und wann es mir passt. Wenn du ein Problem damit hast, dann sag es doch deinem geliebten Rich. Lauf zu ihm und beschwer dich darüber, dass die böse Furhild Dinge sagt die du nicht hören willst. Alarich kann dich ja dann bei der Hand nehmen und dir erklären wie das Leben funktioniert, meine Liebe.“
Langsam aber sicher trieb Swana Furhild zur Weißglut. Für wen hielt die Imkerin sich eigentlich? Sie war ebenso ein normaler Mensch wie die übrigen im Dorf und nur weil sie es geschafft hatte, den Verstand des armen Alarichs zu verwirren, musste sie sich nicht einbilden etwas Besseres zu sein und unter Umständen auch noch unfehlbar zu sein. Das musste sich Furhild wirklich nicht bieten lassen.
Das Swana bei ihrem letzen Satz härter geklungen hatte wie bei ihren übrigen Sätzen, war der geschwätzigen Frau nicht entgangen. Im Gegenteil…es hatte sie quasi geradezu angesprungen und bestätigte sie in ihrer Vermutung das sie mit irgendeiner Aussage, die ach so unnahbare Imkerin getroffen hatte und der Wahrheit langsam auf die Spur gekommen war.
´Nur weiter so, Furhild.´ bestärkte sie sich selbst in ihrem tun.

Swanas Frage wieso sie nicht gleich zu Alarich ging, war durchaus berechtigt und sie brachte Furhild für einen winzigen Moment aus dem Konzept.
„Alarich scheint andere Dinge zu tun zu haben. Meine Bedenken werde ich ihm schon rechtzeitig mitteilen, da sei dir sicher. Ich brauche niemand der mir sagt was ich zu tun und zu lassen habe. Wenn ich der Meinung bin, dass es an der Zeit ist, Alarich zu unterrichten, werde ich dies tun. Aber du kannst dir gewiss sein, dass ich es tun werde.“

Ja…irgendwann würde sie es tun werden. Aber im Moment hatte Alarich einfach zu viel zu tun. Immerhin galt es eine Hochzeit vorzubereiten und die anderen Dinge im Dorf zu regeln. Sicher wollte Swana so schnell wie möglich heiraten und lies dem armen Rich nicht einmal etwas Zeit sich auszuruhen.
Diese jungen Dinger waren doch immer so ungestüm. Und an Swanas Stelle würde Furhild dies auch sofort tun, denn wer konnte schon sage, wann Alarich wieder zu Vernunft kommen würde und einsehen würde, dass Swana nicht die richtige Frau für ihn sei. Sicher könnte es nicht mehr all zulange dauern. Doch die Imkerin wusste es gut zu vermeiden, dass der Rich einmal Zeit für sich alleine hatte und nachdenken konnte.




31.03.2009 23:23:56   
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Furhild folgte Swanas Blick und sah, dass Marwin schon wieder bei Godwina war. Hatte sie ihm nicht gerade eben gesagt, dass sie nicht wollte, dass er sich mit ihr unterhielt? Das Mädchen würde nur unnötig von der Arbeit abgehalten werden. Dabei sollte sie doch endlich lernen wie es war, wenn man einen Haushalt zu führen hatte und hungrige Mäuler zu stopfen waren. Stattdessen machte sie Marwin schöne Augen. Ausgerechnet Marwin. Hätte es nicht auch jemand anders sein können? Nicht das Furhild es dann erlaubt hätte, doch Marwin war Swanas Bruder und aus genau diesem Grund würde sie nicht zulassen, dass die beiden miteinander zu tun hatten.
Zwar war Furhild auch sehr dafür, das man aus Liebe heiratet, doch leider war nicht allen dieses Glück gegönnt und so musste man im Grunde dazu bereit sein auch jemanden zu heiraten den man nicht liebte. Die alte geschwätzige Frau jedoch glaubte nicht, dass es Liebe war, dass die Wangen ihrer Nichte erröten lies, doch Schwärmereien würde sie auch nicht dulden. Nicht jetzt, nicht hier und schon gar nicht Marwin.
Noch einmal warf sie einen letzen abschließenden Blick zu Swana. Sicher war das Thema noch nicht erledigt und die junge Imkerin würde ihr Wiederwort geben, doch damit konnte Furhild leben. Um ein Wort war sie noch nie verlegen gewesen.

Sie konnte Grimoald sagen was sie wollte? Etwas anderes hatte Furhild nun auch wirklich nicht erwartet. Hatte Marwin etwa gedacht sie würde sich nicht trauen Grimoald etwas zu sagen? Beim besten Wille nicht. Wenn sie der Meinung war, das Marwin sich nicht richtig verhielt und vor allem wenn er ihre Anweisungen missachtete, dann würde sie es seinem `Vater´ sehr wohl sagen.

Mit geröteten Wangen und glänzenden Augen blickte Godwina Marwin an. Sie wollte nicht dass er wegen ihr Ärger mit Furhild bekam. Ihre Tante war wirklich kein Mensch mit dem man sich gerne anlegte. Und das war eine Erfahrung von der sie nicht wollte, dass Marwin sie teilen musste. „Es tut mir leid.“Flüsterte sie ihm zu.
Dann senkte sie schnell wieder ihren Blick und rubbelte eifrig an einem widerspenstigen Fleck. Hoffentlich konnte sie später noch mit Marwin zum Baden gehen. Und wenn sie sich heimlich aus der Hütte schleichen müsste, oder einen Vorwand erfinden müsste.
Marwin stand auf und ging…Schüchtern blickte Godwina ihm hinterher und als er seine Tante ansprach und ihr sagte das sie ein tolles Mädchen sein, errötete sie bis unter die Haarspitzen. Marwin hatte tatsächlich gesagt, dass sie ein tolles Mädchen sei.
Mit einem kleinen, aber von Glück gezeichnetem Lächeln lies sich der Fleck gleich viel einfacher schrubben.

„Marwin ich weiß sehr wohl einzuschätzen ob Godwina ein tolles Mädchen ist oder nicht. Dafür brauche ich weder dich noch sonst jemand aus dem Dorf. Ich habe sie schließlich großgezogen. Es klingt ja ganz nett was du da eben gesagt hast. Zäh wie die Rinde eines Baumes, stark wie der Stamm und beständig wie ein Wald.“
Spott lag in ihrer Stimme als sie Marwins Worte noch einmal wiederholte.Selten hatte sie einen solchen Blödsinn gehört. Glaubte der Junge etwas ernsthaft er sei ein Baum? Dafür fehlten ihm aber ein paar entscheidende Details.
Weder Wurzeln noch Blätter konnte sie an Marwins schmächtiger Gestalt ausmachen.

Furhild lachte laut auf, als sie die Worte noch einmal in ihrem Kopf wiederholte. „Überleg dir lieber was du tun kannst um deine Familie zu unterstützen, als darüber zu philosophieren ob du nun so stark wie ein Stamm oder ein Ast oder ein Frettchen bist. Das ist mir schlicht und ergreifend egal. Ich habe vorhin zu dir gesagt du sollst dich von Godwina fernhalten und du hast dich nicht daran gehalten. Es ist egal wie viel Grimoald für dich empfindet, ist er doch nicht dein richtiger Vater. Aber er wird es nicht gutheißen, dass du dich nicht an das hältst was man dir sagt. Da kannst du noch so beständig sein, Marwin.“

Furhild schüttelte den Kopf und stemmte die Hände zum wiederholten Male in die Hüften. Heute war aber auch wirklich ein Anstrengender Tag und so wie es schien, war der Tag noch nicht zu Ende. Rasch blickte sie zu Godwina und bekam nur noch mit wie sie Marwin zaghaft hinterher winkte. Furhild verdrehte genervt die Augen und blickte wieder nach vorne. Das konnte wohl nicht wahr sein. Ein verliebtes Mädchen im Haus hatte ihr gerade noch gefehlt. Es war ja nicht so, als gäbe es keine Hausarbeit zu erledigen.


31.03.2009 23:26:20   
Swanafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Stolz lächelte Swana ihren kleinen Bruder an, als dieser an ihr vorbeiging. Es war richtig, dass er zeigte, dass er zu dem stand was er sagte und tat. Das würde sie ihm später auch noch sagen, wie stolz sie auf ihn in diesem Augenblick gewesen war.

Es war Swana durchaus bewusst, dass es Furhild nicht passen würde, dass sie nun schon wieder das Wort ergriff, aber es ging einfach nicht anders. Das konnte so nicht in der Luft stehenbleiben, nicht ungeklärt...
Egal wie schmerzlich die Worte von Furhild über Alarich waren, die ältere Frau tat ihr einfach leid, dass sie so sehr in dieser Welt aus Gerüchten und Intrigen verstrickt war, dass es selber gar nicht mehr merkte.
Immer noch ruhig und freundlich sprach sie Furhild erneut an, „Du weißt also sicher, dass die Vorwürfe, die du gegen mich erhebst, wahr sind... dann müsstest du ja bei all diesen Dingen dabei gewesen sein“, Swana sah Furhild weiterhin freundich an, während sie sich das nächste Wäscheteil nahm, „und obwohl du einsiehst, dass es unhöflich ist, so schlecht über Alarich zu sprechen, tust du es dennoch.“
Die Imkerin zuckte kurz mit den Schultern, „Ich werde dich vermutlich niemals vom Gegenteil überzeugen können, Furhild, denn du hast dir bereits ein Bild von mir gemacht, bevor du mich überhaupt kanntest und es ist mir wirklich egal, dass du mich als Alarichs Makel siehst, aber bitte lass ihn in Ruhe. Aus deiner Sicht war es ein großer Fehler, dass er sich in mich verliebt hat, das hast du jetzt oft genug betont und jetzt lass es damit auch gut sein“, fügte sie ruhig hinzu und hörte weiterhin zu, was Furhild zu sagen hatte.

Swana stand auf und ging wieder zu der älteren Frau hinüber und berührte sie sacht an der Schulter, „Es tut mir wirklich leid, das du so viele schlimme Dinge in deinem Leben erfahren musstest, Furhild, dann haben wir vielleicht doch mehr gemeinsam, als du glaubst. Obwohl ich noch jung bin, habe auch ich schon schlimmes erlebt, ich habe meine Familie fast komplett bei dem Feuer verloren, glaub mir, ich kann es dir nachfühlen, wenn du sagst, dass du sehr schlimme Dinge erlebt hast. Und ich bin die Letzte, die etwas dagegen hat, wenn du deine Meinung äußerst, Furhild, solange es wahr ist, was du sagst und du akzeptierst, dass es auch andere Meinungen gibt“, lächelnd sah sie die ältere Frau an, bevor sie fortfuhr, „ach Furhild, ich glaube doch nicht, dass du böse bist...“, sacht fuhr sie mit ihrer Hand über den Rücken der alten Frau, „... und Furhild, ich habe in den wenigen Sommern, die ich lebe, bereits genug erlebt, um zu wissen wie das Leben funktioniert.“

Noch immer freundlich nickte Swana zu Furhilds letzten Worten, „Oh ja, Furhild, das siehst du richtig, Alarich hat wirklich andere Dinge zu tun, die sehr wichtig für das Dorf sind, aber wenn deine Bedenken so groß sind, dann solltest du auf jeden Fall zu ihm gehen, wenn du es für richtig hälst.“ Die junge Frau war sich sicher, dass Furhild, dies nicht tun würde, da sie wusste, dass ihre Anschuldigungen jeglicher Grundlage entbehrten. Mit diesen Worten stand sie wieder auf, um zu ihrer Wäsche zurückzugehen.


02.04.2009 20:10:42  
Flavia Liviafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Jetzt musste Livia doch lachen, auch wenn ein leicht bitterer Unterton darin mitschwang. Langsam wurden Furhilds Anschuldigungen haltlos. "Und wer hätte das denn für mich tun sollen, Furhild? Wenn ich mir einen Sklaven halte, um die anderen Sklaven zu züchtigen, was mache ich dann, wenn der nicht spurt? Ihn bitten, sich selbst zu züchtigen? Furhild, also bitte, für so dumm halte ich dich nicht!"

"Zu deinen weiteren Anschuldigungen, bei Gerichtsverhandlungen schweigt ein zu Unrecht Angeklagter ebenfalls selten!", mit diesen Worten griff sie nach dem letzten Wäschestück in ihrem Korb.

Als Furhild meinte, Livias Ehe würde ihr schlaflose Nächte bereiten, erwiderte Livia spöttisch: "Und was meinst du, soll ich dagegen tun? Dir von den Heilerinnen einen Schlaftrunk besorgen, oder mich auf Knien dafür entschuldigen? Ach und was das Arbeiten angeht, ich bin fertig. Du solltest wirklich einmal deine Augen untersuchen lassen!"

Sie konnte nur Swana bewundern, die auch noch zu dieser Giftvettel freundlich sein konnte. Livia war wirklich nicht schnell zu reizen, aber Klatschweiber brachten sie nun doch auf die Palme. Vielleicht reagierte sie auf so etwas auch überempfindlich. Es war nicht zuletzt der Klatsch gewesen, der ihren römischen Gatten als Verräter gebrandmarkt hatte. Livia wusste, dass dies reichte um ein Leben zu zerstören und somit hatte sie einen Groll auf Klatsch entwickelt, der sich wohl manchmal auch zu Unrecht entlud.



03.04.2009 14:56:52   
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Mit Mühe konnte Marwin seine Tränen zurückhalten. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er fixierte Die Nase dieser ...Frau. Die Kiefermuskeln arbeiteten, während er all den Frauen zuhörte. Dann ging er wieder zu Furhield und stellte sich aufgebaut wie ein Krieger kurz vor der Explosion vor sie. Seine Stimme war leise, aber von seiner Wut geprägt. Marwin erinnerte sich an seine Zeit bei den mattiakern, seinen Vater...und Grim.

"Für jemanden, der seine eigene Nichte wie eine Sklavin hält, hast du ein recht vorlauten Mund. Und Grim ist mein VATER! Um das mit dem Baum für dich deutlicher zu erklären, dass auch du es verstehst; Nichts und Niemand wird mich davon abhalten von nun an das zu tun, was ich will! Wenn du wüstest, was für eine wundervolle Person Godwina ist, würdest du nicht so reden!"

Nochimmer zuckten seine Armmuskeln. Marwin hatte Probleme sein Atem unter Kontrolle zu halten. Kaum hatte er ausgesprochen, da wurde ihm schon bewusst, wie sehr er sich damit selber im Weg stand. Jetzt wusste er wieso er normalerweise nicht so viel redete. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt musste er natürlich davon abweichen. Seine Augen fixierten nun die ihren. Was wenn sie mit Grim reden würde? Was wenn er es sich gerade selbst verbaut hatte? Angst vor einer Bestrafung, für ein solches Verhalten kroch seinen Rücken entlang. Sicher hatte Grim ihn bis jetzt nicht geschlagen, noch nicht einmal laut war er geworden...doch Marwin hatte auch nur wenig Gründe geliefert...bis jetzt.
Das ganze Gerede von Sklavenhaltung tat ihm fast körperlich weh. Er glaubte zu wissen, das er weitaus weniger hatte erleiden müssen als Achodis, doch Marwin war ein freier Germane...ein angehender Krieger...sein Herz zerriß mit jeder Anordnung die er zu befolgen hatte ein wenig mehr. Und nun sah er Godwina, die doch nicht unähnlich behandelt wurde. Marwin hatte genug davon Befehle Fremder zu befolgen, wollte nicht mehr zurückstecken...bis hierhin und nicht weiter! Stumm schwor er sich nicht eher zu gehen, bis er nicht eine Entschuldigung oder die Erlaubniss hören würde, Godwina heute noch zu sehen.


04.04.2009 12:30:22 
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Wenn sich Furhild nicht täuschte, dann glaubte sie in Swanas Augen erkennen zu können, dass das gesagte ihr sowohl zu denken gab.
Nun, dann war sie ihrem Ziel tatsächlich etwas näher gerückt. Allerdings verwirrte es sie tatsächlich, dass Swana trotz ihrer Vorwürfe, noch immer so ruhig sprach. „Swana, man muss nicht bei allem dabei gewesen zu sein um zu wissen dass es stimmt. Es genügt völlig ein Händchen für die Menschen zu haben und zu wissen wen man danach fragen musste.“
Oh ja…Furhild wusste genau mit wem sie reden musste, wenn sie etwas über die Menschen hier aus dem Dorf erfahren wollte.
Sicher galt sie hier als Klatschbase und dessen war sie sich durchaus bewusst, doch die wenigsten hier dachten darüber nach, dass sie all dies ja ebenfalls von irgendjemandem gehört haben musste.
Im Grunde war sie nur eine Sammelstelle für all die Sachen die im Dorf geschahen. Das man ihr daraus den Vorwurf machte, sie sei eine Klatschbase konnte sie nicht ganz nachvollziehen, hatte sich aber damit abgefunden.

Scheinbar brauchten die Menschen jemanden dem sie die Schuld für das geben konnten, was ihnen im Leben wiederfuhr und worüber die Menschen dann sprachen.
„Unhöflich über jemanden zu sprechen und die Wahrheit zu sagen sind unterschiedliche Dinge und gerade du Swana solltest das wissen. Schließlich beharrst du doch so darauf, dass ich nicht die Wahrheit über dich sage. Also solltest du auch wissen was Wahrheit bedeutet. „
Das ganze Gespräch amüsierte Furhild zusehends. Swana verteidigte sich so sehr, dass in Furhild immer mehr der Verdacht keimte, das sie mit ihren Worten ins Schwarze getroffen hatte.
Schließlich musste man für nichts verteidigen was nicht stimmte. So war zu mindestens ihre Meinung.

„Du hast recht, Swana. Ich habe mir längst ein Bild von dir gemacht. So wie du dir ein Bild von mir gemacht hast. „
Ihre Augen verengten sich, als Swana sie an der Schulter berührte. Die Nähe zu der Imkerin war ihr nicht gerade geheuer.
Furhild mochte die Nähe zu anderen Menschen nicht und daraus machte sie auch keinen Hehl. Also ging sie einen Schritt zurück um wieder etwas Distanz zu Swana zu bekommen.
Nachdem Swana zu ende gesprochen hatte, musste Furhild lachen. „Du glaubst wirklich, dass wir etwas gemeinsam haben? Da muss ich dich leider enttäuschen. Du und ich haben rein gar nichts gemeinsam. Sicher habe ich schlimme Dinge in meinem Leben erlebt und du auch. Doch das heißt noch nicht, dass wir etwas gemeinsam haben. Du bist die letze die mir sagen muss dass es verschiedene Meinungen gibt. Ich werde jeden Tag damit konfrontiert und akzeptiere durchaus die anderen Meinungen. Doch ich werde mir nicht verbieten lassen meine zu äußern. Du sprichst davon mir meine Meinung nicht verbieten zu wollen und trotzdem versuchst du vehement meine Meinung zu ändern. Bevor du solche Sätze sagst, solltest du darüber nachdenken in welchem Verhältnis sie zu dem stehen was du tust.“
Das Swana in ihrem kurzen Leben schon genug erleben haben sollte um zu wissen wie das Leben funktioniert, wollte Furhild nicht glauben.
Doch darauf erwiderte sie nun wirklich nichts. Man musste sich nicht wegen allem mit der streitsüchtigen Imkerin anlegen. Für Furhild war dieses Thema so gut wie erledigt, egal was die Imkerin ihr nun noch an den Kopf werfen wollte.

Erst jetzt meldete sich auch die Römerin wieder zu Wort. Insgeheim hatte Furhild gehofft sie endlich zum Schweigen gebracht hatte.
Doch ein letzes Fünkchen Widerstand schien in der Römerin noch zu keimen. Mit einem vielsagenden Lächeln hörte sie sich die Worte von Livia an.
Sie klangen beinahe wie eine Verteidigung. „Dumm? Wer spricht den hier von Dumm? Meine Worte waren im Gegensatz zu deinen wohl überlegt. Das die Sklaven sich selbst nicht züchtigen das ist ja wohl eine Selbstverständlichkeit. Doch du warst Verheiratet und so weit ich weiß obliegen solche Sachen doch dem Hausherren und seiner Gefolgschaft.“
Diese Streiterei mit Livia machte ihr keinen Spaß. Die Römerin hatte ihr nicht mehr wirklich handfeste Sachen entgegen zu bringen und so machte sich Furhild auch nicht die Mühe auf alles zu antworten.
Erst als sie wieder etwas zu ihrer Ehe sagte, schenkte Furhild ihr wieder etwas Aufmerksamkeit. „Auf den Knien entschuldigen, klingt schon einmal ganz nett.“
Der Ton in welchem sie dies sagte, lies nicht klar erkennen ob sie dies ernst meinte oder nicht.

Furhild stemmte die Hände in die Hüfte und sah sich nach ihrer Nichte um.
Godwina hatte noch etwas arbeit. Dieses junge Ding lies sich aber auch immer so unheimlich viel Zeit. Sicherlich wollte sie nicht als letze gehen.
Beinahe hatte sie vergessen das Marwin noch vor ihr stand. Der Junge war aber auch so unscheinbar. Furhild schüttelte leicht den Kopf und entschloss sich, ihrer Nichte zu liebe, ihn wenigstens noch einmal zu Wort kommen zu lassen.
Ihre Mundwinkel verzogen sich kurz zu einem kleinen Lächeln, als sie sah wie sehr es in Marwin arbeitete. Das sich sein ganzer Körper anspannte war ihr nicht entgangen und trotzdem wähnte sie sich in Sicherheit, denn Marwin würde sie nicht schlagen.
Doch alleine das er daran dachte prägte das Bild das sie von Marwin hatte. Furhild reckte sich noch etwas und ihre Gestalt wirkte nun noch etwas breiter wie sie ohnehin schon war.
„Nichts und Niemand? Ich glaube sehr wohl, dass dein VATER dich von etwas abhalten könnte, dass du tun möchtest. Und wenn ich Grimoald sage, dass ich nicht möchte dass du mit meiner Nichte zu tun hast, dann wird er dir den Umgang verbieten und du wirst dich daran halten müssen, denn wie du gerade selbst gesagt hast ist er dein Vater.“

Mit unsicherem Blick verfolgte Godwina das Gespräch zwischen Marwin und ihrer Tante. Wenn man es denn ein Gespräch nennen konnte. Was Furhild da sagte, war wirklich unschön und wie so oft schämte sie sich für ihre Tante. Im Dorf würde sie es mit ihrer Tante doch nie zu etwas bringen. Alle würden sie immer nur als die Nichte von dieser Klatschtante in Erinnerung halten. Das war etwas was die junge Frau nicht wollte. Tränen stiegen ihr in die Augen als sie ihren Blick wieder abwandte und das Hemd etwas fester schrubbte. Godwina wusste, dass sie ihrer Tante das niemals ins Gesicht sagen konnte. Dazu war sie einfach zu schüchtern. Doch irgendetwas würde sie tun müssen um Marwin vor dem Zorn ihrer Tante zu bewahren.
Godwina wollte doch so sehr mit ihm Baden gehen und etwas Zeit mit ihm verbringen. Wenn er Furhild noch weiter verärgern würde, dann würde sie dies niemals zulassen.
Entschlossen verstaute sie die gewaschenen Kleider in ihrem Korb und schritt mit diesem zu ihrer Tante. Sachte schob sie sich vor Marwin und berührte ihn dabei ganz leicht an der Hand.
„Ich…ich bin fertig.“ Das war glatt gelogen und Godwina hoffte sehr, dass Furhild nicht auffallen würde, dass sich ganz unten im Korb noch Kleidungsstücke befanden, die nicht gewaschen waren.



09.04.2009 20:37:35   
Flavia Liviafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Ich weiß ja nicht, was du den Römern zutraust, aber an zwei Orten gleichzeitig sein, ist uns unmöglich, Furhild, mein Mann war häufig außer Haus und was hätte ich dann machen sollen? Wie wäre es, es einmal mit Menschlichkeit zu versuchen? Einen Ratschlag, den du dir vielleicht auch einmal zu Herzen nehmen könntest!" Mit diesen Worten erhob sich die junge Römerin und ergriff ihren Wäschekorb. Sie hatte keine Lust, mehr Zeit mit Furhild zu verbringen, als es unbedingt sein musste. Sie war fertig mit ihrer Arbeit und hatte noch anderes zu tun.

Über die Schulter meinte sie nur: "Wenn ich mich deswegen irgendwann schuldig fühlen sollte, werde ich darüber nachdenken!" Ihr trockener Sarkasmus verriet, dass sie Erfahrung darin hatte, Klatschtanten abzufertigen. In Mogontiacum hatte man sie da auch einer bitteren Lehre unterzogen und Livia hatte, ihrer Tochter wegen, eine gelehrige Schülerin sein müssen.



09.04.2009 20:58:16   
Swanafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Beinahe schon resignierend und mitleidig schüttlete Swana kaum merklich den Kopf. Wie konnte jemand damit wirklich glücklich und zufrieden sein, ein solches Leben zu führen, das nur darin bestand, sich immer tiefer in diese intrigenartigen Gedankengespinste zu verstricken? Irgendnwann musste man diese Dinge, die man sich dann zusammenspann ja als Wahrheit ansehen...
War es überhaupt möglich solchen mesnchen zu helfen und sie davon zu überzeugen, dass es falsch war, was sie als die Wahrheit ansahen? Bei Furhild bezweifelte sie dies langsam und das machte sie trauirg...

"Bis ich vorhin hier zum Fluss gekommen bin, hatte ich mir noch kein Bild von dir gemacht Furhild, aber du hast mir in den letzen Minuten einiges von dir gezeigt... und ich kann dir nur sagen, dass es mir unendlich leid tut, wenn du mit einem solchen Leben glücklich und zufrieden bist, Furhild", ruhig und sanft sprach Swana mit der älteren Frau, sie hatte keinen Grund ausfallend oder wütend zu werden, denn Furhild war ja nur eine Gefangene ihrer kruden Gedanken.

"Nein, Furhild, ich versuche nicht deine Meinung zu ändern, ich versuche dich ledigleich davon zu überzeugen, dass das, was du für die Wahrheit hälst, nicht unbedingt die Wahrheit ist..", es war beinahe hoffnungslos, die ältere Frau zu überzeugen, aber Swana musste es wenigstens versuchen.


11.04.2009 14:41:14  
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