Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 23 Mitglied seit: 06.04.2009 IP-Adresse: gespeichert
Das Zögern seines Gegners reichte Alrich aus, um sich endlich aus der unbequemen Kampfhaltung am Boden aufzurichten. Er taumelte zwei drei Schritte umher, um einen besseren Stand zu bekommen, was ihn in die Nähe von Arvid brachte, der ebenfalls sehr stark in Bedrängnis war, was Alrich in der Hektik des Kampfes jedoch nicht weiter wahr nahm.
Dem Schlag seines Gegners stürzte sich der ältere Marser mit einem Schrei, der voller Wut steckte, entgegen, in der sicheren Annahme, es jeder Zeit und mit jedem Gegner aufnehmen zu können. Er verteidigte schließlich seine Familie, sein Dorf, sein Volk und Alrich war ein guter Krieger. Aswin schien viel von der Kampfweise seines Onkels zu haben, denn dieser kämpfte ebenso verbissen und wütend wie Alrich. Dies machte den Bruder des Richs sehr Stolz.
Mit der festen Annahme, er würde den Schlag von Aron parrieren können, verwandelte sich Alrichs Kampfschrei in ein Grinsen, welches jäh unterbrochen wurde, als ihn kalter Stahl in die Seite traf. Die Klinge von Aron bohrte sich tief in das Fleisch seines Gegners und Alrich versuchte noch, seinen Körper zu drehen, doch er konnte den Treffer kaum noch abmildern. Wie in Zeitlupe sank der Arm von Alrich geh'n Boden, knickten seine Knie ein und ein taubes Gefühl zog durch seinen Körper, gefolgt von einem Brennen, welches an seiner Seite begann.
Die Augen seines Gegners starten ihn an, schienen den älteren Bruder des Richs zu verhöhnen.
Beiträge: 92 Mitglied seit: 17.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Aswin
Aswin atmete tief durch und wischte sich rasch den Schweiß von der Stirn. Das hier würde kein gutes Ende nehmen, dessen war er sich sicher. Und dieses eine Mal war Aswin nicht so übermütig zu glauben, dass er als klarer Sieger aus diesem Kampf hervorgehen würde. Selbst wenn er überleben sollte, so hatten viele andere sterben müssen und das Heiligtum seines Volkes war Schauplatz einer blutigen Schlacht geworden. Gewinnen würde niemand. Es ging nur noch darum zu überleben. Ein letztes Mal hob der Sohn des Richs sein Schwert und blickte seinen Gegner entschlossen an. Er würde seinem Vater keine Schande machen und bis zum letzen Kämpfen. Hier ging es um viel mehr als nur um seine Ehre. Hier ging es darum die Menschen der Dörfer zu schützen. Und das würde er tun. Für einen Moment waren all seine Schmerzen verschwunden, es gab nur noch ihn und seinen Gegner. Aswin lief auf Answald zu und holte zum, vielleicht letzen, Schlag aus. Seine ganze Wut, der Hass auf diesen Verräter und seine Schmerzen brüllte er bei seinem Angriff heraus. Das Schwert sauste auf den Verräter nieder, doch dieser hatte im Nu seine Taktik geändert und ehe Aswin sich versah, spürte er einen heftigen Schmerz in seiner Brust. Nur wenige Sekunden trugen seine Beine ihn noch, ehe sie unter seinem Gewicht nachgaben. Das Schwert glitt ihm aus der Hand und sein Blick senkte sich auf seine Verletzung. Blut, überall war Blut und die Taubheit die von seinem Körper Besitz ergriff lies Aswin erkennen, dass es sein Blut war, dass er sah. Sein Weg würde hier zu Ende sein, so hatten die Götter entschieden. Der Kampflärm um ihn herum wurde immer leiser und für Aswin gab es jetzt nur noch sich und Answald der ihm gegenüber stand. Ein letztes Mal nahm er all seine Kräfte zusammen, griff nach seinem Schwert und schleuderte es Answald entgegen. Ob er getroffen hatte oder nicht, konnte er nicht sagen, denn seine Kräfte waren aufgebraucht und sein geschundener Körper kippte nach hinten.
Sein Atem ging schwer und sein Blick wurde immer unklarer. Dies würden seine letzen Stunden, wenn nicht sogar Minuten sein, dessen war sich Aswin sicher. Doch es interessierte ihn nicht mehr. Der Kampflärm war verschwunden und seine Gedanken galten nur einer Person. Amalia. Sie war es die ihm in seinen letzen Atemzügen beistand. Aswin konnte ihr Lachen hören, den Duft ihrer Haare riefen und ihre sanften Lippen auf den seinen spüren. Er hatte ihr einmal versprochen immer auf sich acht zu geben und stets zurück zukehren. Es tat ihm leid, dass er dieses Versprechen nicht erfüllen konnte. Wie gerne würde er sie nun in seine Arme schließen und nie wieder von ihrer Seite weichen. Zu spät kam ihm die Erkenntnis dass er ein Idiot gewesen war und viel zu lange gewartet hatte. Was nur hatte ihn immer davon abgehalten zu Pharamond zu gehen und ihm zu beweisen das er gut genug für Amalia war. War es nur gewesen weil er Angst gehabt hatte, dass der Bruder der Heilerin ihn abweisen könnte? Nun schämte sich Aswin für diesen Gedanken, denn er hatte sich das Leben selbst viel zu schwer gemacht. Anstatt mit einer wundervollen Frau verheiratet zu sein und sich endlich bewiesen zu haben lag er nun hier, auf einem blutigen Schlachtfeld und kämpfte gegen die drohende Bewusstlosigkeit an. In Gedanken war er ganz bei Amalia. Ihr Gesicht zauberte ihm ein kleines Lächeln auf die Lippen. Aswin konnte sich noch gut daran erinnern wie er sie das erste Mal geküsst hatte. Auch wenn es ein unsittliches Verhalten gewesen war, so würde er es immer wieder tun. Müde schloss der Richsohn seine Augen und ließ diesen ersten Kuss noch einmal in seinen Gedanken stattfinden.
Lächelnd schaute sie zu, wie Aswin ein Steinchen beiseite kickte. Dann setze Amalia sich etwas schräger hin und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Komm... sieh mich an. Außerdem stimmt das gar nicht was du da sagst. Ich kann dich leiden und ich bin auch aus dem Dorf." Ihrer Aufforderung folgend, drehte Aswin den Kopf und sah Amalia an. Die Stelle an seiner Schulter, an der sie ihm mit der Hand berührte, kribbelte. Was war es nur, was diese Frau an sich hatte? Alles was sie sagte, machte einen Sinn für ihn. Und noch dazu war sie so wunderschön. Ihr Gesicht war dem Seinen so nahe doch dann drehte sie sich weg. Fast war das für Aswin wie ein Schlag ins Gesicht. Amalia durfte sich nicht wegdrehen! Schnell fasste Aswin nach ihrer Hand aus Angst, sie könnte aufstehen und weggehen. "Bitte entschuldige." Für was, dass wollte Aswin nicht sagen, doch gleich darauf sollte Amalia es wissen. Der Sohn des Richs beugte sich vor und gab der Heilerin einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
Wer ihr wohl sagen würde, dass er gestorben war? Aswin wollte nicht daran denken, wie diese Nachricht für Amalia sein würde. Sie würde um ihn weinen und er hatte sie noch nie weinen sehen können. Doch der Sohn des Richs wusste, dass sie wegen ihm schon viele Tränen vergossen hatte. Etwas das ihm so unendlich leid tat. Er hatte sie nicht verletzen wollen. Nicht sie. Es hatte nie einen Menschen gegeben den er mehr geliebt hatte. Doch schon immer neigte er dazu ausgerechnet diese Menschen zu verletzen. Aswin hatte immer alles von sich fernhalten wollen um nicht verletzt zu werden. So zu werden wie sein Vater war sein größter Traum gewesen und dann war Amalia in seinem Leben aufgetaucht und hatte ihm gezeigt dass es wichtigeres gab als jeden Tag verbissen um die Anerkennung anderer zu kämpfen. Bis zu dem Tag an welchem sie aufgetaucht war, hatte er nicht gelebt, er hatte gekämpft. Für etwas das er nie wirklich hatte werden wollen. Er hatte nur geglaubt es wollen zu werden. Erst die Heilerin hatte ihm die Schönheiten des Lebens gezeigt und wie wertvoll es war, es zu genießen. Anfänglich war es ihm schwer gefallen sich darauf einzulassen und nun wo er hier lag bereute er es erst so spät damit begonnen zu haben sein Leben zu leben. Wieder verlor er sich in seinen Gedanken und dem Wunsch sich getraut zu haben, Amalia zu heiraten.
„Hoffentlich verbringst du dieses lange, gesunde Leben an der Seite eines Mannes, der dich wirklich liebt und der auch der Richtige für dich ist." Bei diesen Worten ging Aswin weiter, den Korb in der Hand haltend und auf den Weg blickend. Er wollte immer noch nicht an eine gemeinsame Zukunft glauben. Oder bessergesagt er wagte es nicht zu hoffen. "Das wäre wirklich schön." Verlegen strich sich Amalia eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie war einfach nicht geschaffen für solche Situationen und hatte die ganze Zeit das Gefühl sich unglaublich zu blamieren. "Ich bin mir sicher, dass es für jeden von uns, ein passendes Gegenstück gibt. Manche haben einfach das Glück es schon gefunden zu haben." Am liebsten würde sie im Erdboden versinken und nie wieder auftauchen. Ihr Blick war starr auf den Weg gerichtet und sie versuchte beinahe schon krampfhaft Aswin nicht anzusehen, denn dann könnte sie ihre geröteten Wangen nicht mehr vor ihm verbergen. "Manche haben es gefunden, andere suchen ihr Leben lang." Gab Aswin traurig zur Antwort. Im Gegensatz zu ihr, sah er in die Baumkronen empor. Die Sonne schien durch die Äste und zauberte dadurch schöne Muster. Er war nicht dumm und hatte schon das ein oder andere Mal gehört, wie sie auf dem Dorfplatz über ihn getratscht hatten. Warum er noch nicht verheiratet war. Schließlich war er schon längst im heiratsfähigen Alter und müsste eigentlich schon Kinder haben. Stattdessen vergnügte er sich nur immer mit den Frauen. Spielte mit ihnen, meinte es aber nie wirklich ernst. Wenn man im Garten die süßesten Früchte haben konnte, warum sich dann auf Eine einschränken? So hatte Aswin bisher immer gedacht. Aber seit er Amalia begegnet war, war er sich da nicht mehr so sicher. Sie schien etwas Besonderes zu sein. Anders als die anderen Frauen im Dorf oder den Nachbardörfern. Als er den Kopf wieder in ihre Richtung drehte, betrachtete er sie einen Moment. Ja, er könnte es sich sogar vorstellen zusammen mit ihr in einer Hütte zu leben, sie als seine Frau zu haben. "Für manche liegt das Glück auch in greifbarer Nähe. Sie müssen nur noch zupacken." Er lächelte und strich der Heilerin über den Arm. Sie war einfach zu süß, wie sie so beschämt auf den Boden sah. Sein Blick ertrank in ihren wunderschönen Augen und ganz langsam kam er ihr immer näher. "Ich liebe dich Amalia."
„Ich liebe dich.“ Nur sehr leise kamen diese Worte über seine Lippen, doch umso ehrlicher waren sie gemeint. Er liebte die Heilerin. Doch war er ein schwachsinniger Idiot gewesen und hatte so vieles durch sein Verhalten kaputt gemacht. Und trotzdem wusste er das Amalia ihn immer geliebt hatte. Egal wie sehr er versucht hatte sie von sich wegzustoßen. Nun konnte er nicht mehr gut machen was er getan hatte. Er musste sogar ein Versprechen brechen, dass er ihr gegeben hatte. Er würde nicht mehr zu ihr zurückkehren, nie wieder würde er ihr durch das weiche Haar fahren, ihre Lachen hören und ihre Lippen spüren dürfen. Er würde kein erfülltes Leben an ihrer Seite leben dürfen und würde niemals Kinder haben. Sein Leben war hier und heute zu Ende. Und auch wenn Aswin bereute, dass er sich so vieles nicht getraut hatte zu tun, so war er glücklich darüber, damals auf dem Dorfplatz die hübsche Heilerin zu küssen und sein Herz zu verschenken. Das war das erste Mal gewesen dass er etwas von Grund auf richtig gemacht hatte. „Ich habe dich immer geliebt.“ Aswins Stimme war kaum mehr als ein leises flüstern, doch das störte ihn nicht, denn diese Worte waren für niemand anderen bestimmt. Sie waren für Amalia und auch wenn Aswins Verstand langsam schwand, wollte er seiner Liebe ein letztes Mal sagen was er für sie empfand. Seine blutige Hand hob sich langsam und mit letzter Kraft ließ Aswin diese auf seine Brust fallen. Genau dorthin wo die Kette war, die ihm die Heilerin gegeben hatte. Seit er sie von ihr bekommen hatte, hatte er sie immer an seinem Herzen getragen.
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Wie dumm war er gewesen unachtsam zu sein. Denn diese Unachtsamkeit hatte es seinem Gegner erlaubt seine Deckung zu durchbrechen und ehe Arvid sich versah, spürte er die Klinge des Feindes an seinem Körper. Ein heftiger Schmerz zog durch Arvids ganzen Körper und er vermochte sich nicht länger auf den Beinen zu halten. Keuchend sank der Sohn des Richs auf die Knie und stütze sich an seinem Schwert ab. Ohne jegliche Gefühle blickte er Narian an, der von einem Schwert getroffen wurde und tödlich getroffen zu Boden sank. Arvids Atem ging schwer und das Blut rauschte in seinen Ohren. Sterben? Nein das würde er nicht, das konnte er nicht. Sein Sohn wartete auf ihn. Mühevoll kämpfte er sich mithilfe seines Schwertes auf die Beine und lief ein paar Schritte auf Narian zu. „Hat es sich dafür gelohnt ein Verräter zu sein?“ Arvid erwartete keine Antwort seines Gegners, doch dieser war dazu nicht mehr in der Lage, sondern fiel Tod vorneüber.
Arvids Kräfte ließen langsam nach und der Sohn des Richs sank an seinem Schwert entlang zu Boden. Kniend ließ er seinen Blick über das Schlachtfeld gleiten, zudem das Heiligtum geworden war. Überall lagen Verletze und Tote Menschen. Kinder schrien und rannten voller Panik zwischen den Wagen hin und her, suchten nach einem Versteck, nach Hilfe. Tränen rannten über seine Wangen als er das ganze Ausmaß zu fassen begann. Alles lief wie in Zeitlupe vor seinen Augen ab, denn Zeit spielte für ihn keine Rolle mehr. Sein Herz schien in Stücke zu springen, als er sah, wie sein Bruder von einem Schwert in die Brust getroffen wurde und zu Boden ging. Er konnte ihm nicht helfen, ihm nicht zurufen, er konnte nur zuschauen wie sein Bruder den Toten näher war als den Lebenden. Der Krieger stütze sich auf sein Schwert und ließ seinen Tränen freien Lauf. Ungehalten tropften diese auf das einstige grüne Gras. Soviel Leid, soviel Tot, so viele Menschen die ihr Leben lassen mussten, nur weil sie ihre Heimat verteidigt hatten. Würde diese Grausamkeit denn niemals enden?
Arvids Kräfte schwanden und selbst das Schwert, welches ihm als Stütze gedient hatte, konnte seinem Körper nicht mehr genug Halt geben. Langsam sank er zu Boden und blieb regungslos liegen. Mit aller Kraft die er hatte versuchte er gegen die sich nahende Bewusstlosigkeit zu wehren, doch sein Sichtfeld schwand und die Kälte des Bodens drang bis zu seinem Körper durch. Sein Atem reichte nicht einmal mehr aus um das Gras, auf welchem er lag, zum ‚erzittern‘ zu bringen. Arvid lag einfach nur da, lauschte seinem langsam schlagenden Herzen und spürte wie die Kraft allmählich aus all seinen Gliedern wich. Das letze was er in seinem eingeschränkten Sichtfeld sah, war sein Onkel, der von einer Schwertklinge getroffen wurde und zu Boden sank. „Nein.“ Es war mehr ein Lufthauch wie ein gesprochenes Wort. Seine Augenlieder wurden immer schwerer und irgendwann gab er den Kampf gegen die Bewusstlosigkeit auf. Sein letzer Gedanke galt seinem kleinen Sohn Marik, den er in guter Obhut wusste.
Er hatte gesiegt. Mit zuerst unbewegter Mine sah er zu, wie der Germane zusammenbrach. Dann sah er sich um... frauen, Kinder...erst jetzt sah er den Fehler, den sie hier offensichtlich begangen hatten. Der Ägypter sank auf die knie. Nur kurz sah er sich um, das kein Gegner ihn angreifen mochte. Dann sah er den Anderen in die Augen. Seine Muskeln arbeiteten. Kurzentschlossen tat er etwas, was er niemals von sich erwartet hätte. War er doch der erfahrene Krieger, der Offizier, den nichts erschrak... EinHand ging zum Schwert des Anderen und hielt dieses über der Hand des anderen fest. Sein Körper kam nahe und er sah ihm in die Augen. Answald hatte recht, dies war ein geheiligter Ort und sie...sie hatten ihn entweit.
"Sag deinen Göttern, das mein Name Aron lautet. Aron von Theben. Mögen sie mich hierfür bestrafen, denn ich befehle diese Männer."
Aron sah, das der Germane nicht mehr lange zu leben haben würde. Er kannte den Glauben des anderen nicht, wusste nicht ob es einen letzten Willen gab oder wie er nun mit dessen Tot hätte umgehen sollen. Auch kam es ihm seltsam vor, das jeder andere Tote an diesem Ort ihn weitaus weniger belastete. Aber er erkannte allmählich mit Schrecken, das er etwas getan hatte, was selbst seine Götter nicht gut heißen würden. Nicht nach seinem Verständniss.
Seine Augen würden dem anderen stand halten. Zumindest das konnte er ihm geben. Aron nahm ihn wahr...nicht wie sonst...umdrehen und weitermachen. Nein, Aron fühlte soetwas wie eine seltsame Verpflichtung diesem Mann gegenüber, der doch letzendlich nur seine Familie und Freunde hatte beschützen wollen...er, Aron war der Schlächter, der den man später für Generationen hassen würde. Doch er würde und musste es zulassen.
Answald
Er hatte gewonnen. Sein Gegner war besiegt. Kurz schloss Answald die Augen um Tanfana um vergebung zu bitten. Ein Fehler, denn er war nicht besiegt...nicht ganz... Answald spürte den Schmerz erst als er bereits fiel. Als er die Augen öffnete sah er eine Klinge tief in seinem Arm stecken und Blut war zu sehen. Nicht in der Lage sich auch nur wenig zu bewegen, bewegten sich seine Lippen und er versuchte klar zu bleiben. Doch seine Augen wurden dunkler, die Sicht verfinsterte sich und er sprach leise auf germanisch ein Gebet an seine Götter, sie mögen Tanfana sein Bedauern übermitteln. Mehr Gedanken hatte er in diesem Moment nicht mehr. Alle Gegner, alle Kamaraden waren nicht mehr existent. Das Leiden des Gegners sah er ebensowenig, wie er die Worte hörte. Am Ende waren sie allein... Answald selber hatte ein Bild vor Augen ... Dyana ... Er lächelte und dankte den Göttern für die Gnade sie noch einmal sehen zu dürfen.
Narian
Der Leblose Körper des Soldatan wurde von niemandem beachtet. Waren sie doch alle mit sich selber beschäftigt. Davon abgesehen hatte er keine Freunde, die sich hätten Gedanken machen können. Doch ein anderer Soldat, der grade aus einem Reflexschlag heraus ein Kind getötet hatte wand sich um. Sah alles wie in Zeitlupe und ging zu Narian. Kurz kniete er nieder und schloss ihm die Augen.
"Schlaf Bruder. Erhole deine Seele."
Dann sah er auf. Sein Schwert ruckte auf, im Glauben etwas abwehren zu müssen und traf direkt in den Körper einer Frau, die in seine Richtung gefallen war. Seine Augen weiteten sich und er sah den irren Blick des Kamaraden, der wohl am liebsten ein wenig sein Spaß gehabt hätte. Aber nun war die Frau tot...oder zumindest starb sie. So wand der andere sich um und nahm sich zielsicher die nächste...
Narhan öffnete seine Arme und wollte etwas sagen. Doch die Frau verfluchte ihn und seine Kamaraden im Sterben. Zitternd ließ er sie los. rückwerts, mehr fallend als gehend, das Schwert aufnehmend...aus ihrem Körper ziehend wollte er fliehen...fort. Seine Augen sahen den zusammengebrochenen Krieger, der seinen Bruder getötet hatte. Er erkannte ihn und verstand...
Langsam ging er zu Arvid und kniete sich zu ihm, dabei tat er so, als würde er ihn plündern. Doch er nahm nichts an sich. Leise sprach er und hoffte der andere würde ihn hören.
"Ich bin Narhan, vergib uns. ... Ich werde Pferde hinter dem Heilugtum... in Richtung ... wo die Sonne aufgeht, verbergen. Lebe, Arvid...lebe."
Dann begann er anstatt den Germenen zu plündern diesen zu verbinden. Dabei zog er ihn etwas beiseite. In der Hoffnung niemand würde ihn sehen. Doch dabei kam er Aron und dem älteren Krieger näher.
Aron sah den anderen. Suchende Augen fanden auch den getroffenen Answald. Dann wieder den Soldaten. Und er sah was der andere Tat. Der Ägypter verstand und nickte. Ihm ging es nicht anders. Die beiden Soldaten verständigten sich ohne Worte und waren sich einig in dem Gedanken wenigstens die, die nicht starben, leben zu lassen. Doch so wie es aussah, würden es nicht viele sein. Wieder schrie eine Frau, ein Kind rannte hinter den beiden Richtung Wald. Sie hofften gleichzeitig, das der Junge es schaffen würde. Niemand von ihnen versuchte auch nur ihn aufzuhalten. Männer riefen und Metall klang laut aufeinander.
Die ersten Soldaten fingen damit an auch das Heiligtum zu verwüsten. Offenbar glaubten sie so Tanfana an einer Rache zu hindern oder die Flüche der Frauen nichtig zu machen.
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Dem Brennen vom Treffer seines Gegner in seiner Seite, folgte absolute Schmerzfreiheit. Der Körper wurde überschwemmt von Adrenalin und während Aron seine Klinge aus Alrichs Körper zog, versuchte dieser wieder aufzustehen, sich seinem Gegner erneut entgegen zu stellen, seine Familie, Freunde und Sippe zu verteidigen. So fies Alrich auch manchmal sein konnte, so selbstlos war er in diesem Augenblick. Was zählte war die Gemeinschaft und der Stamm der Marser. Für sie alle und für seine Frau, die er noch immer von Herzen liebte, auch wenn Alrich nie eine Gelegenheit für ein Techtelmechtel mit einer anderen, namenlosen, ausgelassen hatte. Seine Frau war es, die immer an seiner Seite war, die immer eine warme Hütte mit einem leckeren Essen für ihn und seine Kinder bereit hielt, die ihn umsorgte und pflegte, wenn es ihm mal nicht gut ging, die sogar seinen Launen ertrug, wenn er mal wieder griesgrämig oder gar jähzornig war. Sie war der ruhende Pol in seinem Leben, zu dem er immer zurück kehren konnte.
Mit den Augen suchte der Germane die Lichtung vom Heiligtum ab, suchte nach seiner Frau, seinen Kindern. Er fand sie nicht, nicht aus dieser Position heraus. Hatten sie fliehen können? Oder waren sie, Tanfana bewahre, schon von den Schwertern der Gegner erschlagen worden?
Für den Bruchteil einer Sekunde lief sein vergangenes Leben vor seinem inneren Auge ab. Alarich hatte alles, was er, Alrich, hatte haben wollen. Der Rat der Krieger, das Thing, hatte Alarich zu ihrem Rich ernannt. Alarich, nicht ihn, Alrich! Dann heiratete Alarich auch noch die Frau, um die sich Alrich schon seit einigen Monaten bemüht hatte, aber ihr Vater hatte ihn die ganze Zeit hingehalten und hinterher wußte Alrich auch wieso. Es war viel besser für den Vater, seine Tochter mit dem jungen Rich zu verheiraten, als mit dem heißblütigen und manchmal jähzornigen Bruder, der doch nie etwas gescheites werden würde. Darauf hin hatte sich Alrich entschlossen, dass Dorf zu verlassen.
Es waren nur wenige Augenblicke, in den Alrich seinen Erinnerungen nach hing, aber es waren fast schmerzvollere als die Wunde in seiner Seite. Langsam sickerte sein Blut an ihm herab, tränkte das Hosenbein und anschließend die geheiligte Erde von Tanfans Reich. Auf sein Sax gestützt, wollte sich Alrich gerade erheben, um diesem Mistkerl, der ihn so schwer verletzt hatte, den Kopf abzuschlagen, als der Ägypter plötzlich wieder bei ihm war und mit starker Hand nach seiner Schwerthand griff. Nun war Alrichs Halt fort und er brachte nicht genug Kraft auf, um sich gegen seine tauben Beine und den Gegner zu stemmen. Voller Hass schaute er Aron an, hörte seine Worte. Während der Ägypter sprach, ging Alrichs linke Hand, die halb taub zu sein schien, zu seinem Gürtel, leicht nach hinten und er zog von dort sein Messer, welches er in einer schnellen Bewegung versuchte in die rechte Seite seines Gegners zu bohren. Am liebsten wollte er die Nieren treffen, aber es war nicht leicht. Der Ägypter trug eine Lederrüstung und Alrich mußte sehr viel Kraft, womöglich seine letzte, dafür aufwenden, zwischen der seitlichen Schnürung hindurch sein Messer in den Leib vor ihm zu treiben. Doch es bedurfte noch viel mehr Kraft, durch die Glieder des Kettenhemdes zu stoßen, welches Aron ebenfalls trug, somit drang die Klinge nicht sehr weit vor und Alrichs Blick fing an sich zu verschleiern.
Er blinzelte, wollte sich nicht seinem Schicksal ergeben. Zwischen zusammen gebissenen Zähnen schleuderte er Aron seine Worte entgegen. „Du wirst verflucht sein für den Rest deines Lebens! Mögen die Geister all der Kinder und Frauen hier, dich auf ewig verfolgen.“ Bei seinen Worten versuchte Alrich noch weiter das Messer in Arons Leib zu treiben, aber seine Kraft wich immer mehr und der Ägypter spürte, wie der Körper des Germanen vor ihm immer schwerer wurde und langsam Richtung Boden tendierte.
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Arvid und Aswin
"Ich bin Narhan, vergib uns. ... Ich werde Pferde hinter dem Heiligtum... in Richtung ... wo die Sonne aufgeht, verbergen. Lebe, Arvid...lebe." Nur sehr undeutlich drang die Stimme an Arvids Ohr. Wer sprach mit ihm? Wem gehörte diese Stimme? Arvid wusste es nicht, doch es war ihm auch egal. Alles um ihn herum war dunkel und eine wohlige Wärme breitete sich in seinem Körper aus. Er fühlte…nichts. Und das war auch gut so. Seine Verletzungen waren nicht tödlich und trotzdem schmerzten sie. Dass er davon nichts spürte, beunruhigte ihn nicht. All das kam ihm so unwirklich vor. Die Erinnerungen an den Kampf mit den Römern waren aus seinem Gedächtnis gewichen und egal wie sehr er sich anstrengte, sie wollte einfach nicht zurückkehren.
Vielmehr ließ Arvid sich einfach treiben und genoss das Gefühl von Schwerelosigkeit das ihn umgab. Ohne das er etwas dagegen tun konnte, kam ihm das Bild seiner verstorbenen Frau in den Sinn. Ihre wunderschönen grünen Augen strahlten ihn an und ihre langen dunklen Haare wehten sachte in dem Wind.
Wind?
Wo kam dieser Wind her? Abrupt endete der Gedanke an seine Frau und Arvid glaubte den harten Untergrund zu spüren auf dem er lag. Was war passiert? Der Sohn des Richs versuchte sich daran zu erinnern was geschehen war.
Der Kampf!
Da waren sie…die Erinnerungen. Sein Bruder, all die Menschen am Heiligtum, der Angreifer… Arvid zwang sich dazu die Augen aufzureißen. Zunächst war sein Blickfeld stark verschwommen und sein Atem ging schnell. Zum ersten Mal spürte er die Schmerzen. Gequält verzog er das Gesicht und auch wenn er am liebsten schreien würde, so war er noch geistesgegenwärtig genug um dies nicht zu tun. Noch wusste er nicht ob die Römer und die Verräter noch immer hier waren. Arvid versuchte sein wild schlagendes Herz zu beruhigen und durch den Schmerz zu atmen. Alles war schief gelaufen, so schrecklich schief. Arvid biss die Zähne zusammen und drehte langsam seinen Kopf. Was er sah, raubte ihm den Atem. Langsam richtete Arvid sich auf. Seine Wunden schmerzten nicht so schlimm wie der Anblick dessen was sich ihm bot. Mit Hilfe eines in der Nähe stehenden Baumes half der Sohn des Richs sich auf die Beine. Sein Atem ging schwer und seine Beine drohten unter dem Gewicht des Kriegers zusammen zu sacken. Arvid klammerte sich an den Baum und erst als er sein Gleichgewicht wieder gefunden hatte, wagte er es ein paar Schritte nach vorne zu gehen.
Langsam wurde ihm die Bedeutung dessen bewusst was er sah. Blut…überall war Blut…hier und da standen verletze und verwirrte Pferde auf der Suche nach ihren Reitern. Arvid schloss die Augen und versuchte die Trauer die überhand nehmen wollte zu bekämpfen. Als er seine Augen wieder öffnete waren sie von Tränen verschleiert, denn egal wie sehr er versuchte der Krieger zu sein, diese Bilder waren zu schrecklich um über ihnen zu stehen. „Womit haben wir das verdient.“ Flüsterte er leise, während er durch die Reihen der getöteten Marser wankte. Das Heiligtum glich nicht mehr dem wunderschönen Ort der er einmal gewesen war. Blut hatte das Grün der Wiese bedeckt und der Geruch von Tod lag in der Luft. Egal wohin er sah, überall lagen Tote Menschen. Unter ihnen waren Kinder, Frauen, alte und schwache Menschen. Ohne das er es bemerkte, liefen die Tränen seine Wangen hinunter und vermischten sich mit dem Blut das sein Gesicht bedeckte.
"ASWIN!"
Arvids Herz blieb für einen Moment stehen, als er seinen Bruder unter all den verletzen und toten Menschen sah. So schnell es eine Verletzung zuließ stolperte der junge Mann seinem Bruder entgegen. Das konnte nicht sein, es durfte einfach nicht sein. Atemlos fiel Arvid neben seinem Bruder zu Boden. Aswin war voller Blut und sein Gesicht war so bleich wie frisch gefallener Schnee. „Nein…“ keuchte Arvid „…nein, NEIN NEIN NEIN….“ Hastig wischte er sich die Tränen aus den Augen die ihm die Sicht nehmen wollten und griff mit beiden Händen nach dem Gesicht seines Bruders. „Bitte Aswin, Aswin mach die Augen auf. Hörst du mich?“
„Arvid…“ Aswins Lippen hatten sich kaum bewegt als er den Namen seines Bruders leise und undeutlich ausgesprochen hatte. „Ja…ja Aswin, ich bin es.“ Die Erleichterung darüber dass sein Bruder ihm geantwortet hatte, fiel Arvid wie ein Stein vom Herzen. „Ich bin hier.“ Wiederholte er noch einmal mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
Flackernd öffneten sich Aswins Augen leicht und er blickte seinen Bruder an. Obwohl Arvid direkt neben ihm saß, hatte er Schwierigkeiten seinen Bruder zu erkennen. Aswin war kein Idiot und er wusste dass seine Zeit abgelaufen war. Die Götter hatten entschieden, dass es für ihn nun soweit sein würde, ihnen gegenüber zu treten und seine Mutter wieder zu sehen. Seine Mutter…bei diesem Gedanken schaffte er es sogar ein klein wenig zu lächeln, auch wenn dies vielleicht nicht unbedingt danach aussah. Aswin hatte seine Mutter immer schmerzlich vermisst und die Zeit hatte nichts daran geändert. Noch heute wünschte er sich er hätte irgendetwas tun können um ihren viel zu frühen Tod zu vermeiden, doch er hatte es nicht tun können.
„Arvid…“ Das sprechen bereitete Aswin deutlich Mühe. Sein ganzer Körper schmerzte und der Sohn des Richs spürte wie die Kraft aus ihm wich. Was er sagen wollte musste er schnell sagen. Viel Zeit würde ihm nicht mehr bleiben. „Du…du musst mir etwas versprechen.“ Flüsterte er leise. „Nein…hör auf zu sprechen, Aswin. Es wird alles wieder gut werden, ich werde dich hier raus bringen und dann wird sich eine der Heilerinnen um dich kümmern. Du wirst wieder gesund werden.“ Panik hatte von Arvid Besitz ergriffen, denn genau das hatte seine Frau zu ihm gesagt kurz bevor sie in seinen Armen gestorben war. Noch einmal würde er das nicht verkraften. Aswin war sein großer Bruder und Arvid liebte ihn von ganzem Herzen, auch wenn Aswin ihm das oft schwer gemacht hatte. Doch sie waren Brüder und das würden sie immer bleiben egal wer was angestellt haben mochte. Das einzige was er seinem Bruder nun versprechen wollte war es ihn nach Hause zu bringen. „Ich werde dich hier weg bringen, nach Hause, zu unserem Vater.“ Nur mit Mühe gelang es ihm die Trauer und die Erkenntnis die ihn hart getroffen hatte aus seiner Stimme zu bannen. Stattdessen griff er nach seinem Bruder und wollte ihn nach oben ziehen.
„Arvid bitte…“ es würde keinen Sinn machen ihn irgendwie von hier weg zu bringen. Selbst wenn sein Bruder in besserer Verfassung gewesen wäre, hätten sie es nicht geschafft. Und das war auch in Ordnung so. Zu wissen dass man bald sterben würde, hatte etwas sehr beruhigendes. Er würde also einer dieser Krieger sein die im Kampf gefallen waren, einer der mutigen Männer die für das Dorf gekämpft hatten. Nun endlich würde er seinem Vater bewiesen haben, dass er ein würdiger Sohn war, dass er ein würdiger Rich geworden wäre.
Das er Alarichs Sohn war.
„AHHHHH…“ Die Bemühungen seines Bruders bereiteten ihm mehr Schmerzen als das es ihn in eine aufrechte Position bringen würde. „Entschuldige.“ Arvid stellte seine Versuche ein und blieb neben seinem Bruder sitzen. Er wollte und konnte nicht akzeptieren, dass er Aswin nicht von hier wegbringen konnte. Irgendetwas musste er doch für seinen großen Bruder tun können. Ehe er das Dorf verlassen hatte um mit Aswin und seinem Onkel hier her zu kommen, hatte er Swana versprochen auf die beide Acht zu geben. Er hatte ihr versprochen seinen Onkel und seinen Bruder zu beschützen und heil nach Hause zu bringen. Doch er hatte versagt, kläglich versagt. Eine Hand schloss sich um die seine und der Sohn des Richs hob seinen Kopf. Sein Blick traf den seines Bruders. Der Blick in Aswins Augen ließ ihn schmerzlich erkennen, dass sein Bruder hier und heute sterben würde. Und er würde nichts mehr daran ändern können. Arvid seufzte und versuchte seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.
„Du wolltest dass ich dir etwas verspreche.“ Flüsterte er leise und hielt dabei noch immer die Hand seines großen Bruders. Aswin wusste das es nicht einfach für seinen Bruder sein würde…für wen war so etwas denn schon einfach? Es kostete den Richssohn einiges an Mühe überhaupt sprechen zu können.“Du musst mir…mir…ver…versprechen…“ Aswin hielt kurz inne und schloss einen Moment die Augen. Es war anstrengend zu sprechen und dennoch musste er seinem Bruder noch ein paar wichtige Dinge sagen. Er…er hatte nicht damit gerechnet hier zu sterben. Doch wer tat das schon? Hatten die anderen Männer die hier waren sich mit dem Gedanken beschäftigt gehabt, dass sie ihre Familien wohl nie wieder sehen würden? Aswin wusste es nicht, doch er bereute es, dass er diesen Gedanken nie in Betracht gezogen hatte. Was hatte er denn geglaubt? Das er unbesiegbar wäre? Das war unsinnig und das hatte er schon vorher gewusst, doch sein Streben danach etwas besonderes zu sein und seinem Vater und all den anderen im Dorf beweisen zu können, dass er doch zu etwas taugte hatte ihn blind werden lassen für das was eigentlich wichtig war. Wie gerne hätte er seinen Neffen noch einmal in den Arm genommen, hätte ihm ein paar Geschichten von Arvid und ihm erzählt. Wie gerne würde er ein letztes Mal mit seinem Bruder bei einem Krug Met zusammensitzen und die Vergangenheit Revue passieren lassen, ihm bei seinem Kummer um seine gestorbene Frau beistehen. Selbst Swana würde er gerne noch ein paar freundliche Worte mit auf den Weg geben, würde ihr sagen dass sie gut auf sich und seinen ungeborenen Bruder oder seine ungeborene Schwester aufpassen sollte.
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Wie gerne würde er ein letzes mal mit seinem Vater auf der Bank vor der Hütte sitzen, ein Bier mit ihm trinken und einfach einmal Vater und Sohn sein… Und sein Herz schrie danach ein letztes Mal die schöne Heilerin in seinen Armen zu halten, durch ihr dichtes Haar zu fahren, ihre Lippen zu küssen und ihr zu sagen dass er sie auf immer und ewig lieben würde.
Doch statt all dies zu tun, hatte er nur schnell seine Sachen gepackt gehabt, jedem notdürftig auf Wiedersehen gesagt und war auf sein Pferd gestiegen. Als er die Augen wieder öffnete, blickte er in das besorgte Gesicht seines kleinen Bruders. Es war falsch dass Arvid sich um ihn Sorgen machen musste und nun hier bei ihm war. So etwas sollte sein kleiner Bruder nicht mit ansehen müssen und dennoch war Aswin froh, dass er bei ihm war und er nicht alleine hier liegen musste. „Bitte versprich mir, dass du …sag Marik das ein toller kleiner Mann ist und einmal ein eben…ebenso guter Men…Mensch wird wie sein…Vater.“
„Bitte Aswin, du…hör auf zu sprechen…“ Arvid fühlte sich so hilflos. Sein Bruder hatte Schmerzen und er konnte ihm nicht helfen, er konnte nur hier sitzen und…warte… Der Sohn des Richs konnte nicht verhindern, dass tiefe Trauer von seinem Herzen Besitz ergriff und egal wie sehr er sich darum bemühte Stark zu sein, für seinen Bruder, es wollte ihm nicht gelingen.
„Nein.“ Aswin würde jetzt nicht schweigen und darauf warten bis sein Ende gekommen war. Es gab noch vieles zu sagen und das wollte er jetzt tun. „Arvid…einem sterb…sterbenden Mann….schlägt man kein…keinen W…unsch ab.“ Arvid wollte schon wiedersprechen, doch er konnte nicht. Er konnte es einfach nicht.
„So ist…es richtig.“ Aswin drückte die Hand seines Bruders etwas fester und versuchte sich an einem Lächeln. „Wenn…wenn du zurück…im Dorf bist, dann…bitte dann sage Swana dass, das es mir Leid tut. Ich…habe mich so…däm…dämlich benommen und kann mich nicht einmal mehr bei ihr dafür…ent…entschuldigen. Und..und sag Vater das…das ich ihm stets ein..guter Sohn…sein wollte.“
Durch ein heftiges Husten wurde Aswin unterbrochen. Blut lief an seiner Lippe entlang und ein Röcheln entwich seiner Kehle. Arvid hielt die Hand seines Bruders fest in der seinen und wischte ihm das Blut von der Lippe. „D…danke…Arvid…sag…sag Amalia das…ich…sie liebe. Und sie immer lieben …werde.“ Erschöpft schloss Aswin die Augen und holte ein paar Mal tief Luft. Sein Herz schlug wild in seiner Brust und in seinen Ohren hörte er das Rauschen seines Blutes
„D…d…danke…“
Schweigend saß Arvid da, hielt seine Hand und betrachtete seinen Bruder der immer schwächer wurde. Der Brustkorb hob sich nur noch ab und an und die Hand welche Arvid hielt verlor an Kraft. Es dauerte nicht mehr lange, da hatte die Hand seines Bruders jegliche Kraft verloren und rutschte aus der von Arvid. Der Sohn des Richs saß bewegungslos neben seinem toten Bruder und ließ seinen Tränen freien Lauf.
“IHR VERMALEDEITEN GÖTTER. WIESO? WIESO HABT IHR MEINEN BRUDER ZU EUCH GEHOLT, WIESO HABT IHR ALL DIESE UNSCHULDIGEN MENSCHEN STERBEN LASSEN? IHR SOLLT VERFLUCHT SEIN, IHR ALLE SOLLT EBENSO LEIDEN WIE WIR ES TUN MÜSSEN. BARMHERZIGE GÖTTER, WAS FÜR EINE LÜGE. IHR HABT ES NICHT VERDIENT DAS MAN EUCH VEREHRT. IHR HABT ES NICHT VERDIENT.“
Mühsam war Arvid aufgestanden und hatte sich einen Teil seiner Wut und seiner Trauer von der Seele gebrüllt. Die Götter waren lächerliche Gestalten, wenn sie tatsächlich glaubten so ihre Größe glaubhaft zu machen. Hier waren heute viele gute Menschen gestorben und einer von ihnen war sein Bruder gewesen. Niemals wieder würde er den Göttern ein Opfer zukommen lassen, würde um ihre Gnade bitten um ihren Beistand flehen. Sie hatten ihm seine Frau genommen, sie hatten ihm seinen Bruder genommen…sie…
„Alrich…“
stieß Arvid tonlos heraus, als sein Blick in einiger Entfernung auf den leblosen Körper seines Onkels fiel.
Aron und Narhan waren sich einig. Die Menschen sollten leben. Dies war Unrecht. Narhan nickte, ließ Arvid langsam los und machte sich umgehend daran, einige Pferde der Germanen zu verbergen, wo er es Arvid gesagt hatte. Dabei sah er leider nicht mehr was Aron geschah.
Der Ägypter war recht zufrieden mit seiner Entscheidung, auch wenn sie zu spät kam. Dann spürte er einen Schmerz, sah mit großen Augen den Germanen vor sich an und suchte mit der freien Hand nach dem Grund. Der Fluch, hier am Heiligtum der Marser von einem Sterbenden ausgesprochen, verhieß nichts gutes. Seine Hand spürte die des Anderen und doch tat Aron nichts gegen die Kraft, die sein Gegner erneut in den Stich hinein legte. Leise stöhnte Aron auf und wartete. Seine Augen waren fest auf den Germanen gerichtet. Aber er konnte nichts sagen.
Als die Kraft den Germanen verließ, griff Aron nach dessen Körper, damit er nicht fallen würde. Er sollte auf dem Boden gebettet sein. Das Schwert auf seine Brust gelegt. Zumindest wenn es nach Aron ging. Doch der Schmerz und das warme Blut machten es ihm nicht leicht. Der Ägypter wankte und spürte Hände die ihn ergriffen. Stimmen die nach Vergeltung riefen. Doch er winkte ab. Die letzte Kraft zusammen nehmend gab er Befehle. Sie sollten gehen. Alle sollten abrücken. Sie hatten genügend Leid unter den Germanen verbreitet. Die wenigen, die es so sahen wie er, schafften es tatsächlich die anderen von den Frauen zu ziehen, denen sie noch im sterben schlimmeres antaten. Fade fühlte sich dieser Sieg an.
Narhan sorgte dafür das niemand jemanden einfach so noch abstach. Auch wenn er nicht wusste, wer noch leben würde. Doch er hoffte, das Arvid es schaffen möge. Dann blieb er bei Aron um ihn zu beschützen und dafür zu sorgen, das man den Ägypter gut versorgte. Sie nahmen ihre verletzten und toten Kamaraden mit, um sich auf den Weg ins Lager zu machen. Alles andere schien keinen Sinn mehr zu haben. Sie maschierten unter Johlen davon. Doch bald schon schloss sich Stille an. Niemand sprach ein Wort. Nur Blicke, Gedanken und Bilder blieben.
Narhan übernahm nun, ohne das jemand etwas dagegen sagte, die Rolle des Ägypters, da Answald, der eigendliche Vertreter, dem Tode nahe mitgenommen worden war. So erklärte er Tribun Octavius was geschehen war und das sich niemand Lebendes mehr am Heiligtum befand. Auch kein Adler, den sie allerdings nur mit Augen gesucht hatten. Wengio begleitete als Führer durch den Wald die beiden Kohorten.
Nach kurzer Überlegung entschied sich der Tribun dafür, die Männer zurück ins Feldlager zu bringen. Seine Männer wirkten zwar ein wenig enttäuscht darüber, niemanden erschlagen zu dürfen, sahen aber durchaus auch, das sie so keine Verluste zu beklagen haben würden.
Beiträge: 23 Mitglied seit: 06.04.2009 IP-Adresse: gespeichert
Alrich nahm noch wahr, wie er es schaffte den verdammten Römer zu verletzten, er hoffte nur, dass er das Messer tief genug in den Körper hineingestoßen hatte, um diesem Bastard den Garaus zu machen. Doch viel zu früh verließen ihn seine Kräfte, spürte Alrich, wie er langsam zu kippen drohte, spürte, wie sein Blick unscharf wurde, nahm am Rande seiner Wahrnehmung einen lauten Ausruf wahr. Jemanden, der die Götter verfluchte. Sich von ihnen abwandt. Alrich wollte nicht sterben, wollte sein Leben noch nicht aushauchen und trotzdem konnte er nichts gegen die aufsteigende Dunkelheit tun, die sich vor seine Augen schob, obwohl er sie geöffnet hatte. Er sah nichts mehr, spürte nichts mehr, fragte nichts mehr…er war in Walhalla.
Beiträge: 92 Mitglied seit: 17.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
So schnell es seine müden Beine zuließen war Arvid bei seinem Onkel angelangt und neben ihm zu Boden gesunken. "Nein." flüsterte er leise und griff nach der leblosen Hand seines Onkels. Fest hielt er diese in seiner eigenen Hand. Auch wenn er gerade eben den Göttern abgeschworen hatte, so wusste er das Alrich sein Leben lang zu ihnen gehalten hatte und für seinen Onkel würde er noch einmal zu ihnen beten. Arvid wusste das er nichts mehr daran ändern konnte das sein Onkel tot war, auch wenn er dies noch nicht so recht glauben mochte, doch er konnte die Götter darum bitten ihn in Walhalla aufzunehmen, genauso wie den Rest seiner Familie und gut für sie zu sorgen.
Seine Worte waren nur noch ein Flüstern, doch etwas anderes schien ihm unangebracht zu sein. Noch immer hielt er die Hand seines Onkels fest in seiner und ließ seinen Blick über die vielen Toten gleiten. Dieser Tag war ein schwarzer Tag für die Germanen. Viele ihrer Freunde und Verwandte waren heute getötet worden. Frauen mussten von nun an ohne ihre Männer leben, Mütter hatten ihre Söhne verloren, Väter ihre Töchter und Kinder ihre Eltern. Hier und da hörte er ein wimmern oder ein stöhnen, doch Arvid spürte tief in seinem inneren das niemand überleben würde. Und er sollte recht behalten. Nur wenig später war auch das letze Stöhnen verstummt und eine grausige Stille legte sich über den einst heiligen Ort.
Arvid wusste nicht wie lange er neben seinem Onkel gesessen hatte, denn sein Gefühl für Zeit war ihm abhanden gekommen. Die Tränen waren längst verstummt, doch der Schmerz in seinem Herzen war stärker denn je. Sein Atem ging flach und sein Körper zitterte vor Anstrengung. Zwar hatte sein Angreifer ihn notdürftig versorgt, doch längst war der Verband von Blut durchtränkt. Arvid hob seinen Kopf leicht an und sah hinunter auf seinen Onkel. Erst jetzt ließ er dessen Hand los, griff nach seinem Schwert. Dann legte er es auf den Brustkorb seines Onkels und faltete dessen Hände darüber. Alrich war ein Krieger, ein Held und als solcher war er auch gestorben. "Lebe wohl." flüsterte er leise. Der Sohn des Richs konnte nicht allen Menschen die letze Ehre erweise, die sie verdient hätten. Doch was er tun konnte war seinen Bruder zurück zu seiner Familie zu bringen. Ihm ein Begräbnis zukommen lassen, das er verdient hatte. Langsam stand er auf und versuchte ein paar Schritte zu gehen. Doch die Kraft in seinen Beinen reichte nicht aus um ihn zu tragen. Erschöpft brach er nach wenigen Metern zusammen und ergab sich der wohligen schwarzen Dunkelheit die von ihm Besitz ergreifen wollte.
Beiträge: 92 Mitglied seit: 17.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Ein sanftes Rauschen drang an sein Ohr. Zuerst wusste Arvid gar nicht woher dieses seltsame Rauschen kam. Noch immer hatte er seine Augen geschlossen und lauschte einfach nur diesem Geräusch. Er fühlte sich leicht wie eine Feder, könnte seinen Körper nicht mehr spüren, nur noch dieses Rauschen war da. Das Gesicht seiner verstorbenen Frau tauchte in seinen Gedanken auf. Die Sonne ließ ihr dunkles Haar wunderschön funkeln, ihre braunen Augen strahlten ihm entgegen und ihr Lächeln war freundlich und liebevoll. Langsam streckte sie ihre Hand nach seinem Gesicht aus und strich ihm sanft über die Wangen. Dann verharrte ihre Hand an seinem Kinn. Ihre Lippen waren ganz nahe an seinen, er konnte sogar ihren Duft riechen. „Du musst zurück.“ Flüsterte sie leise und ihre Stimme war den der Götter gleich. Er musste zurück? Arvid wusste nicht was sie damit meinte. Er war hier bei ihr, es war alles gut. Wohin sollte er zurückkehren? „Du musst zurück zu Marik und deiner Familie.“ Wieder hallten die Worte die er nicht verstand in seinem Kopf. Er wollte wiedersprechen, doch sie ließ ihn nicht. Stattdessen legte sie ihre warmen Finger an seine Lippe und kam noch ein kleines Stückchen näher. Arvid genoss ihre Nähe und atmete ihren Duft ein. Wie sehr hatte er sie vermisst. Sein Herz sehnte sich danach wieder bei ihr zu sein. Er wollte sie wieder in seine Arme schließen. Wollte durch ihr weiches Haar fahren, ihr heiteres Lachen hören und ihre sinnlichen Lippen berühren. Nur ein einziges Mal wollte er sie küssen. Ihr sagen wie sehr sie ihm fehlte, wie er unter ihrem Tod litt. „Ich weißt.“ Flüsterte sie leise als hätte sie alles gehört was er gerade gedacht hatte. Sie hob ihren Kopf und blickte ihm fest in die Augen. „Ich liebe dich.“ Ihre weichen Lippen berührten die seine und auf einmal war sie verschwunden. Und mit ihr war das wohlige Gefühl verschwunden das er die ganze Zeit empfunden hatte. Arvid wusste nun wieder wo er war, was geschehen war und die Schmerzen meldeten sich heftig zurück.
Laut nach Luft schnappend riss er die Augen auf und fuhr nach oben. Sein Körper schmerzte und sein Herz schlug wild in seiner Brust. Arvid holte ein paar Mal tief Luft bis er nicht mehr das Gefühl hatte zu ersticken. In der Zwischenzeit war es dunkel geworden, doch auch die Dunkelheit konnte nicht über die grausame Tat hinwegtäuschen die sich hier zugetragen hatte.
Stille
Langsam stand Arvid auf. Selten war das Heiligtum von solcher Stille umgeben gewesen. Doch es war keine friedliche Stille. Es war der Tod. „Vater vergib mir.“ Flüsterte er leise als ihm das Ausmaß des Schreckens klar wurde. Viele Menschen aus der Gaue seines Vaters hatten an diesem Tag ihr Leben lassen müssen. Und mit unter ihnen sein Bruder und sein Onkel. Langsam, sehr langsam, lief der Sohn des Richs durch die Reihen toter Menschen in der Hoffnung jemanden zu finden der überlebt hatte. Viele Stunden würde er brauchen um festzustellen das er der einzige war der den Angriff der Römer auf das Heiligtum überlebt hatte. Mit jedem Schritt den er gegangen war, war ihm dies bewusster geworden. Auch wenn Arvids Körper vor Erschöpfung und Schmerz schrie so wollte und konnte er die Menschen nicht einfach so hier liegen lassen.
Mit wenigen Schritten war er neben dem blassen, leblosen Körper seines Bruders. Arvid ging neben ihm in die Knie und griff nach Aswins kalter Hand. „Ich werde dich nach Hause bringen, Bruder.“ Mit diesen Worten hob er Aswin hoch und trug ihn hinüber zu der Stelle an welcher das Pferd treu auf seinen Herrn gewartet hat. Arvid wollte seinen Augen kaum trauen als er Aswins Pferd erblickte, das neben seinem eigenen Stand. Es war gekommen um seinen Herren auf dem letzen Weg nach Hause zu begleiten. Vorsichtig legte er seinen Bruder dort ab. „Ich werde bald zurück sein.“ Aswin konnte er nach Hause bringen, doch die vielen anderen toten nicht. Sie einfach hier liegen zu lassen wollte er nicht. Doch er konnte sie nicht alle einzeln beerdigen. Auch wenn er den Göttern abgeschworen hatte, so wollte er diesen letzen einen Brauch in die Tat umsetzen.
Es dauerte bis zum Morgengrauen ehe Arvid alle getöteten Germanen zusammengebracht hatte. Mit viel Mühe hatte er ein halbwegs trockenes Stück Holz zum brennen gebracht und trat damit auf die vielen Toten zu. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanke tun zu müssen was er tat. Doch noch viel unwohler war ihm bei dem Gedanken diese Menschen den Tieren überlassen zu müssen. Bevor er das brennende Stück Holz senkte, blickte er noch einmal zurück an die Stelle an welcher sein Bruder lag. Ein tiefes Seufzen entglitt seiner Kehle und er wandte sich wieder um. Dann senkte er das brennende Stück Holz. Stundenlang saß Arvid vor dem brennenden Elend das die Römer angerichtet hatten. Seinen Kopf hatte er auf seinen Händen abgestützt. Er fühlte nichts, rein gar nichts als er in die orangenen Flammen blickte. Keine Trauer, kein Hass, kein Schmerz, keine Wut…nichts. Man hatte ihm alles genommen was er Geliebt hatte, hatte unzählige Menschen getötet, geplündert und einen heiligen Ort beschmutzt. Das war einfach zu viel für ihn gewesen.
Erst gegen Abend erlosch die letze Flamme. Eine große verbrannte Stelle und Asche zeugte von dem Leid das vielen Familien hier wiederfahren war. Langsam stand Arvid auf und lief hinüber zu den Pferden. Er hob seinen Bruder auf eines der Pferde, band ihn dort oben fest und griff nach seinem eigenen Pferd. Der schwerste Weg seiner Reise stand nun an. Er musste seinen Bruder nach Hause bringen, seinem Vater die schreckliche Nachricht vom Tod seines Bruders und seines Sohnes mitteilen, einem ganzen Dorf von den Gräueltaten am Heiligtum berichten und sein eigenes Versagen eingestehen.
Tbc.: Über Umwege zum Tross vorne
06.05.2010 21:35:05
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