Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 297 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Larcia riss all ihren Mut und ihre letzten Kraftreserven zusammen und rappelte sich auf. "Worauf wartest du noch?", fragte sie und rang sich ein gequältes Lächeln ab. Ihre einzige Chance war, dass die Soldaten nicht ahnen konnte sie hier zu finden. Die Chancen für sie, sobald sie entdeckt waren? Nein, die wollte sie sich jetzt nicht ausmalen. Eine junge Römerin und ein Germane, ein entflohener Sklave... das konnte einfach nicht gut gehen.
Sie zog ihre Schuhe wieder über. Die Riemen schmerzten an den wunden Stellen, aber sie wollte die Hände frei haben.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ermutigend nickte Ragnar Larcia zu, nahm sie fest an der Hand und zog sie hinter sich her ins Unterholz. Auf äußerste Vorsicht bedacht, und doch zügig suchte er sich seinen Weg. Dort, wo Moos war und wenig Laub, trat er auf. Zugleich hielt er sich an dicht bewachsene Stellen im Wald, wo Büsche und Bäume eng beieinander standen. Jeder Schritt bedeutete für Ragnar äußerste Wachsamkeit - nur einen Ast oder trockenes Blatt zu streifen, konnte für sie beide den Tod bedeuten. Nach und nach fielen die Geräusche ihrer Verfolger hinter ihnen zurück. "Vorsicht, glatt", raunte er Larcia zu, als er sie auf einen moosbewachsenen Stamm zog, der halb in den Bach hineinragte. Sie mußten dem Verlauf des Stroms folgen, um möglichst bald aus dem Wald herauszukommen. So gut er konnte, stützte er seine Verlobte, falls sie mit ihren zierlichen Schuhen abrutschte. Endlich, nach einer Biegung, sah er vor sich den Wildwechsel, der für ihn einen wichtigen Orientierungspunkt darstellte. Nur ein Blick darauf genügte, und Rangar wußte, welche Richtung sie einzuschlagen hatten. Er brachte sie auf einen Trampelpfad, der durch ein paar Felsen hindurch führte. Hier hatte er früher oft mit seinen Brüdern gespielt, und manchmal hatten sie auch Amalia mitgenommen. Hier war es, wo er ihr heimlich das Klettern beigebracht hatte; die Bäume waren dafür noch besser geeignet als die großen Steine ... Jetzt nur noch die Anhöhe hinauf, und sie würden bereits das Dorf sehen können ...
Beiträge: 297 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Mittlerweile hatte sie beschlossen dies als die letzte große Herausforderung, als das letzte große Hindernis anzusehen, das sie zu überwältigen hatte um endlich in Ruhe und Frieden leben zu können. Mit ihrem Ragnar, mit ihrem Romaeus, in einem eigenen Zuhause... Sie würden alles selbst aufbauen müssen... Schließlich hatten sie ja nichts mehr... Aber das war es wert und wenn sie schon bis hierher gekommen waren, dann würden sie auch alles anderen schaffen können.
Larcia summte stumm ein Kinderlied vor sich her, um sich abzulenken. Sie wollte nicht auf die Stimmen achten, wollte nicht wissen, ob sie näher kamen, wenn sie sie doch nicht aufhalten konnte. Sie achtete nur auf Ragnars Bewegungen und versuchte es ihm gleichzumachen, was nicht einfach war. Hin und wieder streifte sie einen Zweig und selbst bei dem leisesten Knacken zuckte sie innerlich zusammen.
Ragnar kannte sich hier aus. Sie sprachen nicht und doch schien er immer wieder etwas wiederzuerkennen, vielleicht erinnerte er sich auch. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck im Moment nur schwerlich deuten. Dafür war sie einfach zu erschöpft. Sie selbst war die meiste Zeit innerhalb der Stadtmauern gewesen und nur selten in einem Wald gewesen. Sie hatte sie als Kind geliebt, diese Ausflüge... Hier war eben alles so anders... So geheimnisvoller...
Der Weg wurde steiler und Larcia keuchte unter der Anstrengung. Wie weit es wohl noch war? Oben auf der Anhöhe angelangt blieb sie schwer atmend stehen und schloss die Augen. Sie wollte sich nicht umdrehen... Nicht zurückschauen. Langsam öffnete sie die Augen und was sie sah, verschlug ihr den Atem erneut... "Ist... ist es das?"
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Hin und her gerissen zwischen der Erleichterung, ihrem Ziel so nahe zu sein und dem Problem, daß nun ein gutes Stück offene Wiese vor ihnen lag, zog Ragnar Larcia an sich. "Ja ... unser Zuhause", lächelte er sie an. Ein letztes Mal warf er einen Blick zurück, nahm genau die Umgebung in Augenschein, ob vielleicht doch noch Verfolger in der Nähe waren. Den Arm fest um Larcias Schultern geschlungen, stand er still und lauschte ...
Beiträge: 297 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Larcia kuschelte sich an ihren Ragnar. Das also sollte ihre neue Heimat, ihr neues Zuhause werden. Ob man sie dort auch wirklich gut aufnehmen würde? Ragnar hatte ihr dies ja versichert... aber wer wusste das schon... Immerhin gehörte sie zu den Römern, die Bewohner dieses Gebietes als Sklaven hielten... Immerhin war Ragnar, ein Sohn des Dorfes, einmal eine Gegenstand in ihrem Inventar gewesen und ihr eigener Mann hatte gegen seine Brüder gekämpft... und getötet... Es war schon viel zu viel Blut zwischen ihnen vergossen worden und es würde so bleiben... daran konnte sie nichts ändern, so sehr sie auch wollte. Das Leben in diesem Dorf kannte sie nur aus den Erzählungen Ragnars, ihres Verlobten – wie sie sich gerade erinnerte. Immerhin war da ein neues Gefühl, ihre Hand von ihrem Verlobungsring ein klein wenig schwerer. Das Leben im Dorf... Wie es wohl werden würde?
Mit gemischten Gefühlen trat sie einen Schritt nach vorn... Den ersten Schritt von einer ganzen Reihe, die sie in ihre neues Leben führen sollte.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Den Göttern sei Dank, konnte er keinerlei Verfolger mehr vernehmen. Erleichtert seufzte Ragnar auf, drückte Larcia einen liebevollen Kuß ins Haar. "Laß uns heim gehen. Romaeus wartet", hauchte er ihr ins Ohr, während sie unsicher einen Schritt nach vorn trat. Voller Freude drückte er Larcias Hand - endlich, endlich hatten sie ihr Ziel erreicht! Sachte zog er sie mit sich, als er auf die Grünfläche hinaus trat, das letzte Stück, welches sie noch von Alarichs Dorf trennte ... und von ihrem Sohn.