Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 202 Mitglied seit: 31.08.2013 IP-Adresse: gespeichert
Ein zorniger Blick traf Jandrik, als er anfing zu lachen, während sie ihre liebe Not mit den Gedärmen hatte. Sie war schon froh, dass sie nicht geplatzt waren, so prall gefüllt wie sie waren und ihr Mann hatte nichts besseres zu tun, als sie auszulachen. Ida ließ das Messer auch sofort los, als Jandrik sich daran machte, die Gedärme aus der Bauchhöhle zu lösen. Es war der jungen Frau durchaus klar, dass sie die nicht essbaren Innereien vorsichtig zu Boden gleiten lassen musste, damit sie nicht doch noch platzten. „Pass bloß auf, dass du nichts abbekommst...“, meinte sie halb verstimmt, halb grinsend.
Langsam ließ sie die Gedärme dann aber doch zu Boden gleiten, anstatt sie Jandrik über den Kopf zu schütten, schließlich mussten sie sich auch noch um den Hirsch kümmern... „Bearbeitest du die Felle selbst oder bringen wir sie zu Margund?“, fragte Ida neugierig. Margund war Witwe und lebte ein Stückchen außerhalb des Dorfes. Soweit sie wusste, hatte der Rich ein paar mal den Versuch unternommen, die blonde Färberin und Gerberin dazu zu überreden, doch ins Dorf zu ziehen, aber Margund wollte ihr Haus nicht aufgeben.
Beiträge: 287 Mitglied seit: 19.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Hätte er nicht schon gewusst, dass er eine sehr temperamentvolle Frau geheiratet hatte, er hätte es spätestens jetzt gemerkt. Ihr zorniger Blick ließ keine Fragen offen. Unschuldig erwiderte er: "Wenn du mir das Zeug überschüttest, musst du bis morgen Abend mit dem Gestank leben." Er zwinkerte ihr zu. Ida schien sich jedoch von allein eines Besseren zu besinnen und gemeinsam ließen sie die Inneren auf den Boden sinken. Für so ein kleines Tier hatte ein Kaninchen erstaunlich viel Darm, doch das schien Ida nicht zu beeindrucken. Jandrik wusste, dass das bei jedem Landtier der Fall war und dass ein ausgestreckter Darm durchaus die Breite einer Hütte errreichen konnte, manchmal länger. Als Ida nach den Fellen fragte, blickte er zu ihr. "Die bringe ich zu Margund. Wir lassen sie heute Nacht nur trocknen. Gerben macht sehr viel Arbeit und riecht wie sonst was, das wäre zu viel, wenn ich das selbst machen würde.", erklärte er. Den Gestank des Gerberhandwerks kannte Ida mit Sicherheit selbst, ebenso wie die Gerüche, die beim Färben entstanden. Mit etwas Seil band er die beiden Felle am Gerüst neben den Kaninchen fest. "Komm, wir sehen uns mal den Hirsch an."
Beiträge: 202 Mitglied seit: 31.08.2013 IP-Adresse: gespeichert
„Bähä!“, Ida schnitt ihrem Mann eine Grimasse, „wenn es sein muss, schleppe ich dich zum nächsten Bach, da kannst du dich dann saubermachen...“, jedoch sichtlich amüsiert schüttelte sie den Kopf, als sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte. Natürlich standen in Bernwards Hütte nicht nur Fische auf dem Speiseplan, die Familie hatte natürlich auch selbst ein paar Nutzviecher, wie Schafe. Wenn sie im Frühjahr viele junge Lämmer hatten, wurde auch hier schon mal eines geschlachtet, daher wusste die junge Frau, dass die Eingeweide von diesen Tieren sich deutlich von denen der Fische unterschieden. Dennoch war es etwas anderes, diese Gedärme nun auch in der Hand zu halten.
„Ja, ich weiss“, sie nickte. Ihr Vater hatte schon einige Schaffelle zu Margund gebracht, daher wusste, sie dass es ziemlich stank, wenn gegerbt wurde.... Aber sie freute sich schon auf den Besuch bei der Färberin. Margund war unabhängig und niemand sagte ihr, was sie zu tun hatte.
Ida beobachtete, wie Jandrik die Felle am Gerüst festband, damit sie trocknen konnten und ging dann mit herüber zu dem überkoppfhängenden Hirsch. „Wird das bei dem Hirsch genauso gemacht, wie bei den Kaninchen? Also erst hier...“, sie deutete mit der Hand Schnitte an den Läufen des großen Tieres an, „...und hier einschneiden.... und dann das Fell abziehen?“ Es erschien ihr jedenfalls logisch, den Hirsch nach dem gleichen Prinzip zu häuten, wie die Kaninchen.
Beiträge: 287 Mitglied seit: 19.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Über ihre Bemerkung mit dem Bach lachte Jandrik herzlich. Er bezweifelte, dass das viel helfen würde in diesem Fall, dazu kannte er diese penetranten Gerüche zu gut. Beim Üben früher hatte er das oft genießen dürfen... und anschließend sämtliche Leute in seiner Umgebung. Deshalb war er sich sicher, dass Ida lieber freiwillig nachts durch den Wald nach Hause laufen würde als das zu ertragen. Außerdem gab es da ja noch das kleine Versprechen vom Hochzeitsmorgen...
Zusammen gingen sie hinüber zu dem Baum, an dem der Hirsch hing. Aus dem Schnitt an der Kehle tropfte fast kein Blut mehr, also war er bereit zum Häuten. Ida deutete die Schnitte, die sie vorhin bei dem Kaninchen ausgeführt hatten, an. "Ja genau." Er nickte. "Das wird beim Hirsch genauso gemacht wie vorhin. Aber die Haut ist dicker und die Bauchdecke auch, also braucht man mehr Kraft zum Schneiden." Jandrik nahm sein Messer und durchschnitt die Haut an den Hinterläufen des Tieres, umging dabei aber vorsichtig die Muskeln und Sehnen darunter. "Hier, beim Hirsch sieht man es besser..", begann er und zeigte mit der Messerspitze auf das rosa Fleisch, das unter dem Fell hervorkam, "Das sind die Muskeln, die solltest du möglichst nicht veletzen, wenn du schneidest." Langsam, aber mit sichtlich Kraft führte er sein Messer um den zweiten Hinterlauf und verband die beiden Schnitte miteinander. Dann steckte er sein Messer zurück an den Gürtel. Mit beiden Händen zog der Jäger nun dem Tier das Fell über den Körper nach unten ab.
Beiträge: 202 Mitglied seit: 31.08.2013 IP-Adresse: gespeichert
Eigentlich war es Ida egal, ob das Wasser des Baches diese Gerüche wegwaschen würde, die Kälte des Bachwassers würde Jandrik auf jeden Fall ein wenig abkühlen... und wenn es gar zu schlimm werden sollte, dann musste der Jäger eben draußen vor der kleinen Schutzhütte schlafen, so einfach war das....
Wieder auf jeden Handgriff und jeden Schnitt achtend, schaute die junge Frau ihrem Mann zu, wie er zu Werke ging. Ida nickte, als er ihr erklärte, worauf sie zu achten hatte, damit möglichst weder Fleisch noch Fell beschädigt wurden. Sie legte ein wenig den Kopf schief und dachte nach, als sie sah, dass Jandrik das Fell wie einen Schlauch vom Körper des toten Hirsches zog. Bei den Kaninchen mochte das ja vielleicht noch ganz praktisch sein... wenn man zum Beispiel Handschuhe daraus machen wollte, dann gab es keine störende Naht... aber das Fell eines Hirsches...? Daraus konnte man eine wärmende Decke oder einem Mantel für den Winter machen und brauchte es somit als Fläche... „Wäre es nicht einfacher, man würde auch bei dem Fell einen Bauchschnit machen?“, fragte sie daher, „dann kann man es doch auch viel leichter abziehen... ich stelle es mir auch schwierig vor, es als Schlauch zu gerben.... aber vielleicht sehe ich das auch ganz falsch, immerhin bist du der Experte.“
Beiträge: 287 Mitglied seit: 19.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Jandrik warf ihr ein Lächeln zu. Sie war eine kluge Frau und dachte mit. "Ja, viele machen das so.", antwortete er, "Aber ich finde es so praktischer, weil man dann hinterher die Stelle des Schnittes selbst wählen kann. Bei einem Bauchschnitt muss es genau in der Mitte sein. Bei dem Hirsch ist es egal, ich werde das Fell in der Mitte durchschneiden." Er breitete die abgezogene Haut mit dem Fell so gut es ging auf dem Gras aus und zerschnitt es dann vorsichtig mit dem Messer in zwei Hälften, damit es trocknen konnte. "Hinterher muss man nur mehr aufpassen, dass man nur eine Seite durchtrennt und nicht beide.", meinte er noch, als er das Fell ebenso wie das der Kaninchen zum Trocknen aufhängte. Nun mussten sie sich um die Innereien der Beute kümmern, die noch auf dem Boden lagen. Der Jäger verschwand kurz in der kleinen Schutzhütte und kam mit einer kleinen Schaufel wieder hervor. "Die Innereien werden wir vergraben, damit sie keine wilden Tiere anlocken. Wölfe oder Bären riechen das sonst."
Beiträge: 202 Mitglied seit: 31.08.2013 IP-Adresse: gespeichert
Das machte durchaus Sinn. Ida nickte zu den Worten ihres Mannes. Sie sah ein, dass es wenig praktisch war, wenn man ein Fell hatte, das krumm und schief geschnitten war, nur weil man am Anfang nicht aufgepasst hatte. Die junge Frau half Jandrik dabei, das Fell auszubreiten und mit festzuhalten, als er begann es zu in zwei Hälften zu schneiden.
Ida nickte abermals, „Ja, es wäre zu schade, wenn man dann ein Loch im Fell hätte.“ Auch beim Aufhängen des Hirschfells half die junge Frau, anstatt einfach nur daneben zu stehen. Das war ja eine Arbeit, die sie gerne machte und nicht die verhasste Hausarbeit. Nachdem Jandrik eine kleine Schaufel aus der Hütte geholt hatte, anfing zu graben und erklärte wofür die Grube war, hatte sich die Frage, die Ida noch durch den Kopf geisterte von selbst beantwortet. Als es so aussah, als wäre das Loch groß und tief genug, holte Ida die Gedärme der drei Tiere und warf sie in die Grube. Nachdem sie sich die Hände an der kleine Quelle, die ein paar Meter von der Hütte entfernt aus dem Waldboden kam, gewaschen hatte, fragte sie „Müssen wir jetzt noch irgendetwas mit dem Fleisch machen? Wir können es ja schlecht den ganzen Tag hier draussen hängen lassen, dann kommen mit Sicherheit auch Bären oder Wölfe und setzen sich an den gemachten Tisch...“
Beiträge: 287 Mitglied seit: 19.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Gemeinsam vergruben sie die Reste ihrer Beute im Erdboden und verschlossen das Loch wieder. Danach folgte Jandrik seiner Frau zu der kleinen Quelle und wusch sich die Erde von den Händen. Bei ihrer Frage richtete er sich auf. "Genau, wir müssen es räuchern und trocknen damit es nicht schlecht wird. Außerdem denke ich, du wirst Hunger haben, oder?" Er lächelte. Inzwischen stand die Sonne schon sehr hoch am Himmel. "Das eine Kaninchen werden wir braten und essen, das zweite essen wir morgen. Aber es wird mitgebraten, dann hält es sich besser. Und das Feuer hält uns die Wölfe vom Leib." Jandrik trocknete sich die Hände an seiner Hose ab. "Hilf mir mal Holz sammeln!", bat er Ida und begann selbst rund um die Lichtung nach möglichst trockenen Ästen und Zweigen Ausschau zu halten. Nach einer Weile hatte er einen Arm voll eingesammelt und schichtete sie auf der Feuerstelle auf. "Schau mal, ob du möglichst große Äste findest, wir brauchen einen Vorrat für den Abend!", rief er Ida zu, ehe er sich neben die Feuerstelle kniete und seinen Feuerstein und das Messer hervornahm. Nach einigen Schlägen fing das trockene Holz Feuer.
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„Ähm... ja, jetzt wo du es sagst...“, Ida lächelte zurück, ihr war gar nicht aufgefallen, wie schnell die Zeit hier draußen im Wald beim Kontrollieren der Fallen und beim Ausnehmen des Wildes, doch verging, „Wo räuchern wir denn den Hirsch?“ fragte sie neugierig. Die junge Frau hatte noch nichts in oder vor der Hütte gesehen, was auf eine Räuchervorrichtung hindeutete, deswegen war sie gespannt, wie Jandrik hier draußen sein Fleisch räucherte.
Der Jäger war natürlich viel schneller mit Holz sammeln fertig als sie selbst. Holz sammeln war zuhause nicht ihre Aufgabe gewesen, sie hatte nur vom Holzvorrat beim Haus Brennholz in die Hütte geholt. „In Ordnung“, rief sie zurück und beschränkte sich bei ihrer Suche nun nicht mehr nur auf den Rand der Lichtung, sondern drang auch ein wenig tiefer ins Unterholz vor. Mehrmals kehrte die junge Frau mit einem Arm voll Holz zur Hütte zurück. „Brauchen wir fürs Räuchern auch etwas Holz, das noch nicht ganz so trocken ist... damit sich genügend Rauch entwickelt? Soll ich danach suchen gehen oder soll ich die Kaninchen braten?“ mit einem Arm voll Feuerholz blieb Ida bei Jandrik stehen, der in der kurzen Zeit ein ansehnliches Feuer vor sich lodern hatte.
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"Die Räucherhütte ist hinten." Er deutete hinter die kleine Schutzhütte. "Vorher müssen wir den Hirsch in kleinere Stücke zerteilen, sonst würde es einen Mond lang dauern bis er fertig ist." Ihre Frage nach dem Holz zum Räuchern bejahte Jandrik, während er auf das Feuer achtgab und das Holz darauf schichte, was Ida ihm brachte. "Ja, sieh mal, ob du feuchtes Holz findest. Ich kümmere mich derweil um das Kaninchen.", sagte er, stand auf und nahm das Tier von seiner Hängevorrichtung ab. Noch war das Feuer nicht heiß genug, um das Fleisch zu garen, die langen Stöcke zum Aufspießen lagen jedoch schon bereit. "Und wenn du ein paar Kräuter findest, wäre das wirklich gut!", rief Jandrik ihr noch zu. Damit könnten sie das Fleisch schmackhafter machen, doch er wusste nicht, ob sie viel Erfolg haben würde. Es war einfach noch zu früh im Jahr.
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Die junge Frau schaute in die Richtung, in die Jandrik deutete. Die Räucherhütte musste ziemlich versteckt hinter der eigentlichen Schutzhütte versteckt liegen und war wohl noch kleiner als die Schutzhütte selbst, aber für den Hirsch sollte sie allemal groß genug sein. Wenn sie so recht nachdachte, würde sie vermutlich fast den ganzen restlichen Tag damit beschäftigt sein, den Hirsch haltbar zu machen und einen Vorrat an Feuerholz zu sammeln. Die kleine Lichtung selber bot nicht wirklich viel Holz im Überfluss, das wirklich für ein Feuer geeignet war, zumal es in den letzten Tagen auch ab und zu geregnet hatte. Dennoch nahm Ida sich vor, den Vorrat auch in der Hütte soweit aufzufüllen, dass sie beim nächsten Mal, wenn sie herkamen, nicht unbedingt wieder soviel Zeit mit dem Sammeln von Feuerholz zubringen mussten.
„Ich gucke mal, was ich finde...“, meinte sie, aber auch sie hatte wenig Hoffnung auf irgendwelche Kräuter. Die junge rothaarige Frau steckt ihr eigenes Messer wieder in die Scheide an den Gürtel und begann den Wald rund um die Lichtung nach Holz und auch Kräutern abzusuchen. Feuchtes Holz zu finden, war nicht so schwierig wie trockenes. Da bei ihnen zuhause auch immer viel geräuchert wurde, vornehmlich natürlich Fische, hatte Ida eine ungefähre Vorstellung davon, wieviel Holz sie für das Räuchern des Hirsches sammeln musste, damit dieser ein angenehm rauchiges Aroma bekam. Zudem fand sie noch einen Wacholderbeerstrauch, von dem zwar die Beeren restlos vom Wild geplündert waren, aber die Nadeln würden dem Fleisch eine wunderbar würzige Note verleihen. Da sie keinen Korb dabei hatte, hielt sie ihr Kleid einfach wie eine Schürze hoch und brachte die Nadeln damit zur kleinen Hütte und zu Jandrik zurück. Sie würden sich warscheinlich erst um das Zerteilen des Hirsches kümmern und danach würde die junge Frau noch nach weiterem Brennholz für den Vorrat suchen. „Schau, was ich gefunden habe... Wachholdernadeln, die können wir ins Räucherfeuer geben, dann bekommt das Fleisch einen würzigen Geschmack.“
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Die Wachholdernadeln nahm Jandrik gerne an und gemeinsam kümmerten sie sich um den großen Hirsch. Der Jäger zeigte ihr, wie man die Beute richtig zerkleinert und sie anschließend in die kleine Räucherkammer hängt. Eine richtige Kammer war es hier natürlich nicht, eher ein Kasten mit einer Feuerstelle darin, aber sie erfüllte ihren Zweck. Für den Wald reichte sie allemal aus. Nach einer Weile hatten sie den Hirsch dort untergebracht und das Feuer brannte sicher vor sich hin. So konnten sich die beiden endlich um ihr Essen kümmern. Die beiden Kaninchen wurden auf Spieße gesteckt und über dem Feuer aufgehängt. Hin und wieder drehte Jandrik sie um. Stille herrschte zwischen ihnen, lediglich unterbrochen von dem Zwitschern der Vögel im Wald und dem Knistern des Feuers vor ihnen. Die Sonne begann schon zu sinken. Jandrik hatte nur einen kurzen Holzstamm als Sitzgelegenheit und so musste Ida dicht neben ihm sitzen. Es störte ihn nicht.
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Das Zerkleinern des Hirsches war etwas ganz anderes als Fische ausnehmen und zum kochen oder braten vorzubereiten. Es gab viel mehr verschiedene Fleischstücke, die richtig auseinander geschnitten werden mussten, sonst war das Stück Fleisch ruiniert, der Fleischsaft lief heraus und es würde bei der Zubereitung trocken werden, zudem konnte es passieren, dass es, wenn es falsch zur Fleischfaser geschnitten war, zäh wurde. Bei Fischen musste man lediglich aufpassen, dass man möglichst viele Gräten entfernte und die Filets, wenn die Fische denn groß genug waren, möglichst groß von der Rückengräte entfernte. Viel der Fische wurden komplett geräuchert, nachdem die Innereien entfernt worden waren. Die Gräten wurden beim Räuchern so weich, dass man sie mitessen konnte. Auch das musste bei bei einem Waldtier beachtet werden. Es bedurfte viel Geschick und ganz besondere Techniken, wie man das Messer führen musste, um das Fleisch vom Knochen zu lösen.
Das zerteilte und zum Teil ausgelöste Fleisch passte gerade so in die kleine Räucherkammer hinein, denn kein Teil durfte einen anderen berühren, sonst war das Fleisch an der stelle nicht genug geräuchert und konnte schneller verderben als der Rest. Die Wachholdernadeln wurden auf das glimmende und leicht rauchende Holz gegeben und sogleich verbreitete sich der würzige Duft der Nadeln. Jandrik und Ida schlossen die kleine Kammer, der Rauch und die Wärme sollten ja in der Kammer bleiben und so das Fleisch haltbar machen.
Die junge rothaarige Frau setzte sich neben den Jäger auf den kurzen Baumstamm, Erst jetzt merkte sie, dass es hier im Wald bereits anfing zu dämmern. Die Zeit war nur so verflogen, während sie gearbeitet hatten und Ida hatte den Holzvorrat in der Hüte noch nicht vollständig aufgefüllt, wie sie es sich vorgenommen hatte. Sie unterbrach die Stille zwischen ihnen, die keineswegs unangenehm war, „Wie lange wird es noch mit den Kaninchen dauern? Ich könnte sonst noch Holz für den Vorrat sammeln...“
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Den ganzen Nachmittag hatten sie mit der Vorbereitung des Hirsches verbracht und nun war Jandrik dankbar, eine Weile einfach nur ruhig sitzen zu können, während das Fleisch briet. Auch Ida schien fürs erste genügend neue Eindrücke gesammelt zu haben und verhielt sich still. Bis ihr wohl das Holz wieder in den Sinn kam. "Das Fleisch braucht noch eine Weile, solange du in der Nähe bleibst, kannst du noch Holz sammeln." Jandrik blickte nach oben zwischen die Baumkronen über ihnen. Es dämmerte bereits. "Aber pass auf, dass du nicht in die Dunkelheit gerätst.", fügte er hinzu. Im Wald war es nicht sicher nachts, im Gegensatz zu dem geschützten Dorf. Hier konnten einen Räuber und wilde Tiere leicht erwischen, wenn man nicht achtgab. Doch er sprach seine Gedanken nicht laut aus, um in Ida keine unangenehmen Erinnerungen an ihre Entführung zu wecken. Kurz blickte er auf ihr hübsches, immer ein bisschen schalkhaftes Gesicht und kam nicht umhin zu lächeln.
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Natürlich würde sie in der Nähe der Lichtung bleiben, denn dies war wirklich ein Teil des Waldes, in dem sich Ida nicht wirklich gut auskannte. „Mach dir keine Gedanken, ich laufe schon nicht weg...“, mit einem Grinsen stand sie auf und nahm sich nun den Teil der Lichtung und die dort nahestehenden Bäume vor, die sie vorhin nicht geschafft hatte. Die junge Frau warf ihrem Mann einen vielsagenden Blick über die Schulter zu, schließlich war sie kein kleines Kind mehr, das man belehren musste, „Ja, Vater...“, rief sie ihm ironisch zu und streckte Jandrik die Zunge heraus, bevor sie sich ins Unterholz begab, solange noch ein wenig Tageslicht vorhanden war. Im Augenblick machte sie sich noch keine Gedanken, dass des nachts hier im Wald unangenehme Erinnerungen zurückkommen konnten...
Sie hätte vorhin schon auf dieser Seite der Lichtung und im angrenzenden Unterholz schauen sollen, denn hier befand sich viel mehr trockenes Holz als auf der anderen Seite der Lichtung. Es dauerte also ein ganze Weile, bis die junge rothaarige Frau wieder auf der Lichtung erschien. Bis oben bepackt mit dicken Ästen, sodass sie kaum noch etwas vor sich sehen konnte, kam Ida auf das Feuer und die kleine Schutzhütte zu. Vor der Tür der Hütte blieb sie stehen und meinte, „Nimm mir mal bitte etwas ab, sonst komme ich nicht in die Hütte...“