Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Gismara
"Oh nein, das würde ich niemals wagen", lachte Gisamra, als sie die Worte Margas vernahm, "Das sind Felle für die Gästehütten. Sie werden nicht so häufuig gebraucht, deswegen sehen sie noch so gut aus", erklärte die Magd. Sie konnte nicht ganz glauben, dass Marga noch nie so flauschige Felle gesehen hatte. Vielleicht besaß sie keine so schönen Felle, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass Margas Rich nicht ebenso schöne Felle besaß.
"Ach was...", wiegelte Gismara ab, "ist schon in Ordnung, Marga. Ihr sollt euch hier ausruhen und euch wohlfühlen und dazu gehören nun einmal wärmende Felle." Lächelnd erwiderte die etwas pummelige Frau den dankbaren Blick der anderen Magd. Freundschaftlich ergriff sie deren Hand und drückte diese aufmunternd. "Kann ich sonst noch etwas für euch tun?", fragend schaute sie die kleine Familie an.
Beiträge: 214 Mitglied seit: 18.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
"Achso!", meinte Marga auf Gismaras Erklärung zu den Fellen. "Das erklärt natürlich einiges".]"Oh Gismara, das ist echt so nett von dir!" rief Marga, als Gismara abwiegelte. Den Händedruck konnte sie nur dankend erwidern und schlicht feststellen: "Gismara, wenn es mal etwas gibt, wo du die Hilfe anderer brauchst... hier wirst du sie finden. Und ich spreche nicht nur für mich, sondern auch für Wolfbrecht und Sniella. Nicht wahr, ihr beiden?" Auf heftiges Nicken von beiden Seiten setzte Marga noch hinzu: "Also zögere nicht, uns zu fragen! Wir werden nie vergessen, wie sehr du uns das hier erleichterst. Du weißt ja gar nicht wie sehr!" Plötzlich brach es aus Marga heraus: "Meine größte Angst war es, außer natürlich ein Römerangriff, der auch prompt eingetroffen ist, dass wwir in ein ungastliches Dorf kommen, in dem uns alle mit kühlen blicken als die neuen Esser mustern. Aber Gismara, ich kenne noch fast keinen in diesem Dorf. Aber seit ich dich getroffen habe, weiß ich, dass wenigstens diese Angst icht eingetroffen ist. Und das verdanke ich dir! Du weißt ja gar nicht wie sehr du mir dabei hilfst! Danke!"
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Gismara
Gismara schmunzelte. Diese kleine Familie war wirklich süss. "Ich werde mich an deine Worte erinnern, Marga, wenn ich einmal Hilfe benötigen sollte", meinte Gismara lächelnd. Sie mochte die andere Magd, deswegen war es nicht besonders schwierig auch nett zu ihr zu sein. Sie hatte zwar noch kaum Leute aus dem anderen Dorf kennengelernt, denn die Flüchtlinge waren ja eben erst angekommen, aber was Gismara in den Gesichtern aller lesen konnte, war, dass sie alle dringend Ruhe und Erholung brauchten. Marga und ihr Familie würden nicht die Einzigen bleiben, um die sich kümmern würde, das gehörte schließlich zu den Aufgaben, die eine Magd zu erledigen hatte und sie wollte Siegmar und Ariane keinen Anlass geben, dass die beiden mit ihrer Arbeit nicht mehr zufrieden waren. Ihr ging es gut in dieser Familie, auch wenn die Arbeit hart war. Da hatte sie schon andere Dinge von anderen Mägden aus anderen Dörfern gehört, dass diese ihrem hernn zuwillen sein mussten, wenn die Hausherrin unpässlich war...
"Ist schon gut, ist schon gut Marga", meinte Gismara beschwichtigend zu Marga und trat einen Schritt auf sie zu und legte einen Arm um die Schulter der Älteren, "eigentlich ist es nicht mein Verdienst, dass ihr hier freundlich aufgenommen wurdet. Ich bin nur eine einfache Magd und habe in diesem Dorf nichts zu sagen. Unser Rich hat entschieden euch aufzunehmen und nun ja, unser Dorf ist da vielleicht etwas anders als andere Dörfer, und wenn der Rich etwas entscheidet, wird es eben von den Bewohnern des Dorfes ohne Murren mitgetragen, denn sie wissen, dass Siegmar bisher nie eine Entscheidung getroffen hat, ohne vorher gründlich darüber nachzudenken und immer das Wohl des Dorfes im Auge hat." Die Magd nickte zu ihren eigenen Worten. "Ja, wir haben einen gerechten und weisen Rich..."
Beiträge: 214 Mitglied seit: 18.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
"Gut!", antwortete Marga. Damit war das Hilfsthema für sie abgehandelt. Als Gismara vom Rich erzählte, schaute Marga sie neugierig an. "Oh ja, unser Rich ist auch ein guter Rich. Ich habe habe ja bei ihm im Haushalt gedient. Und du? In welchem Haushalt bist du? Bei Clodwig?"
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ein wenig überrascht sah Gismara Marga an. Hatte sie nicht gesagt für wen sie arbeitete? "Nein, nein, nicht bei Clodwig", meinte die Magd lachend. Clodwig war zwar Siegmars bester Krieger und war bei weitem kein schlechter Mensch, aber es war manchmal doch etwas 'schwierig' mit ihm zu kommunizieren. Er stellte sich da manchmal doch etwas... ungeschickt an, "Ich arbeite bei Siegmar, wie schon meine Mutter zuvor bei seinem Vater als Magd gearbeitet hat. Aber erzähl mir ein bisschen von eurem Rich... wie ich meinen Rich kenne, wird die Familie deines Richs bestimmt in Siegmars Hütte untergebracht werden. Da wüsste ich schon gerne, wie er und seine Familie so sind, auf was ich zu achten habe, damit sich alle wohlfühlen."
bearbeitet von Geschichtenerzähler am 02.11.2010 21:04:28
Beiträge: 214 Mitglied seit: 18.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
"Oh!", rief Marga und schlug sich klatschend gegen die Stirn. "Stimmt, ich glaube, das hast du erwähnt. Entschuldige bitte, dass ich so vergesslich bin. Das Alter, weißt du", meinte sie mit einem selbstironischen Augenzwinkern. "Nun, was soll ich dir sagen. Unser Rich heißt Alarich. Er ist mit der jungen Swana verheiratet. Naja, was soll ich sonst so über ihn sagen. Er ist ein guter Mann, genauso, wie Swana eine sehr nette Frau ist. Beide sind sehr umgänglich und haben auch immer das Wohl des Dorfes im Sinn. Sie mögen es nicht, wenn man großen Aufwand um sie betreibt, sondern mögen es eher schlicht. Außerdem sind sie sehr verständnisvoll und schimpfen nicht, wenn man bei einem Auftrag mal langsamer ist. ich denke, damit sie sich wohlfühlen, braucht es nicht viel. Eine Unterkunft und freunlcihe Menschen zum Reden. Das dürfte reichen. War das jetzt das, was du wissen wolltest? Oder war das zu durcheinander? Tut mir leid, aber ich kann nicht gut erzählen"
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Gismara
Aufmerksam lauschte Gismara den Worten der anderen Magd. Nicht umsonst war sie eine gute Magd, die sich Laufe der Jahre nie etwas hatte zuschulden kommen lassen. Als sie noch ganz jung war, hatte sie versehentlich den ein oder anderen Fehler begangen, aber aus diese Fehlern hatte sie gelernt, denn sie wollte, gerade vor Gästen, ihrem Herrn keine Schade machen... Im ersten Moment wollte sich Gismara ein entprechendens Bild von dem anderen Rich, den sie kurz gesehen hatte, als dieser mit Siegmar gesprochen hatte, vor Augen schieben, als sie hörte, dass dieser eine sehr junge Frau hatte, aber sogleich schalt sie sich selbst im Stillem dafür, als Marga weitersprach und ein sehr harmonsiches Bild von Alarich und Swana malte.
Gismara lächelte, als Marga geendet hatte, "Nein, nein, das war nicht zu durcheinander", versicherte sie ihr, "und ich denke, das wird mir weiterhelfen. Zumindest fürs erste. Danke, Marga. Wenn ich noch etwas über die beiden wissen will, dann komme ich einfach zu dir", fügte sie noch grinsend hinzu, denn auch Gismara war ien bisschen Klatsch und Tratsch nicht abgeneigt, aber dafür war im Augenblick nicht der richtige Zeitpunkt. Marga und ihre Familie mussten sich erst einmal etwas ausruhen. "Kann ich sonst noch etwas für euch tun?", fragend schaute sie von Marga zu dessen Sohn und Schwiegertochter.
Beiträge: 214 Mitglied seit: 18.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
"Alles klar."erwiderte Marga, ebenfalls grinsend. "Wenn du tratschen willst, dann bist du bei mir an der richtigen Adresse", fügte sie kichernd hinzu. Denn auch sie liebte es, zu tratschen. Allerdings nicht so, wie es zum Beispiel Furhild gerne tat. Marga mocht Furhild nicht, sie konnte sie aber akzeptieren. Was sie aber nicht an ihr akzeptieren konnte, war ihre Agewohnheit, so bösartig zu tratschen, dass es andere unglücklich machte. Und wenn so etwas passieren konnte, hörte bei marga der Spaß am Tratschen auf. Das "Tratschen" war bei ihr also nicht gleichzusetzten mit "Lästern oder böse Gerüchte in Umlauf bringen" "Nein, danke, sonst brauchen wir nichts, hoffe ich mal. Wir melden uns dann schon. Vielen, vielen Dank, Gismara!"
Beiträge: 135 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Die Tür ging auf und Bertrada kam herein, ihre Kinder im Schlepptau. Mittlerweile war die sechsfache Mutter so erschöpft, dass sie beinahe taumelte, aber sie hielt sich eisern aufrecht. Dietwolf, ihr Jüngster schlief bereits, wie ein Kleinkind in ihren Armen. Alfrun, die ein JAhr älter war, tapperte erschöpft neben der Mutter her, die müden Augen immer noch voller Angst. Giselher hatte sich auf der anderen Seite Bertradas an ihren Rock geklammert, versuchte aber, die klammernde Hand zu verbergen. Frowin taumelte an Talesias Hand hinter Bertrada her, nur ihre beiden Ältestens, Talesia und Elmar machten einen halbwegs gefassten Eindruck. Alfrun, sonst ein kleiner Sonnenschein schien in einer Stimmung, bei der sie jeden Augenblick losheulen konnte und auf Dietwolfs Gesicht sah man angetrocknete Tränen. Die Kinder hatten den Angriff zwar unbeschadet überstanden, aber die ohnehin überlenkten Nerven lagen nach diesem so blank, dass das geringste unerwartete Geräusch dazu geführt hatte, Dietwolf und teilweise sogar die sonst so furchtlose Alfrun wieder zu heulenden Kleinkindern werden zu lassen. Das Bild, das die Familie bot, wurde nicht gerade aufgehellt durch die grimmige Maske, hinter der Bertrada ihre eigene Angst, Erschöpfung und ihren Kummer verbarg.
Die Fährfrau nahm die Schläge des Lebens hin, wie sie kamen, wie man das Querschlagen eines Bootes hinnehmen musste, um anschließend wieder weiterzumachen. Aber sie hatte keinerlei ZEit gehabt, um ihren verstorbenen Ehemann zu trauern, ehe es mit der Bedrohung ihrer Jüngsten losgegangen war und während der scheinbar ewig dauernden, strapaziösen Reise hatte sie sich sehr zusammengerissen. Die dann enttäuschte Hoffnung auf ein sicheres Zuhause für ihre Kinder war für die vom Leben so hart geschlagene Frau fast zu viel.
"Heilsa!", grüßte sie die Anwesenden leise, wobei die Übermüdung sogar ihrer Stimme anzuhören war. Bertrada sehnte sich nur nach ihrem Lager. Zumal Eilas Verlust auch bei ihr kaum verharschte Wunden wieder aufgerissen hatte und sie das den Kindern nicht zeigen wollte.
Beiträge: 214 Mitglied seit: 18.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Marga war gerade in ihr Gespräch mit Gismara vertieft gewesen, da ging die Tür auf und Bertrada kam herein. Marga sah sofort an dem steinernen Gesicht von Bertrada, dass die jüngere Frau beinahe umzufallen drohte, zumal ihre Stimme sich schon wie im halbschlaf anhörte. Auch ihre Kinderschar sah reichlich angegriffen aus. Marga grüßte freundlich zurück "Heilsa Bertrada, heilsa Kinder." Dann allerdings wechselte sie einen besorgten blick mit Gismara. "Was meinst du, bekommen wir beiden Mägde es hin, für Bertrada und die Kinder das Lager zu richten? Ich glaube nicht, dass es gut für sie wäre, wenn sie das auch noch selber macht. Schau sie dir mal an, sie sieht aus, als würde sie gleich umfallen." flüsterte Marga Gismara zu. Sie wollte Bertrada diesen Vorschlag nicht laut machen, weil sie befürchtete, dass Bertrada ihn vielleicht nicht annehmen würde. MArga wußte in dieser Beziehung nicht so genau über Bertrada Bescheid. Denn sie kannte sie zwar aus jüngeren Jahren, aber Bertrada war so lange weg gewesen, dass Marga sich nicht mehr so ganz daran erinnern konnte. Aber dass Bertrada sich nicht gerne "bedienen" ließ, dass wusste Marga noch genau.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Gismara
Grinsend sah Gismara die andere Magd an. Hatte Marga den Wink wohl verstanden... Obwohl sie sich erst so kurz kannten, schienen sie total auf einer Wellenlänge zu sein. Das freute Gismara, denn so hoffte sie, dass Marga, die Schrecknisse und die Schatten der letzten Tage schnell überwinden würde.
Noch bevor sie dann doch noch ein wenig mit Marga 'tratschen' konnte, ging die Tür auf und eine Frau mit ziemlich vielen Kindern kam in die Hütte. Das jüngtse Kind schlief auf ihrem Arm. Dieser Familie waren die Strapazen noch deutlicher anzusehen, als Marga und ihrer Familie, sie sahen einfach grauenhaft aus... ob sie eine der Familie waren, die einen geliebten Menschen verloren hatten?
Erst Margas leise Worte rissen Gismara aus ihren Gedanken. "Äh... ja... Heilsa", begrüßte sie die Familie mit einem aufmunternden Lächeln, "Ich bin Gismara. Eine Magd aus Siegmars Haushalt." Mit einem vielsagenden Grinsen wandte sie sich dann an Marga, um deren Frage ebenso leise zu beantworten, "Na, klar schaffen wir das. Komm!" Mit diesen Worten zog sie Marga einfach mit sich, in einen anderen Teil der Hütte, den sie gut mit ein paar Decken abhängen konnten, damit die Familie ein wenig Privatspfhäre hatte.
"Wir machen euch jetzt ein schönes Lager zurecht", wandte sich Gismara freundlich an die Familie und beugte sich ein wenig zu Elmar und Talesia hinunter, die ihr zwar erschöpft, aber noch am meisten gefasst vorkamen. "Ich, weiss, ihr seid unglaublich müde, aber ihr würdet uns sehr helfen, wenn ihr schon mal etwas von euren Sachen hereinholen könntet", meinte sie in einem verschwörerischen Tonfall zu den Kindern.
Beiträge: 135 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
"Ich bin Bertrada und das sind meine Kinder Elmar, Talesia, Frowin, Giselher, Alfrun und Dietwolf!", stellte Bertrada sich und ihre Kinder rasch vor.
Bertrada mochte müde genug sein, um im Stehen einzuschlafen, aber bevor ihre Kinder nicht sauber unt trocken untergebracht waren und sich halbwegs beruhigt hatten, würde sich die junge Frau nicht schlafen legen.
Unendlich sanft weckte sie Dietwolf, um ihn dann auf der Bank abzusetzen: "Es ist gut, mein Kleiner, wir sind in Sicherheit!" Sie streichelte das Haar ihrer jüngeren Tochter und brachte sie dazu, sich ebenfalls zu setzen und die Mutter loszulassen. Giselher, der ohnehin verbergen wollte, dass er sich noch wie ein kleiner Junge an die Mama geklammert hatte, hatte sich schon von selbst gesetzt und Frowin setzte sich nur allzu gerne dazu.
Obgleich sie sich mit ihren Jüngsten beschäftigt hatte, bekam Bertrada die Worte Gismaras an ihre Ältesten doch noch mit: "Lasst nur und setzt euch auch hin, die Sachen hole ich schon noch!"
So weit kam es noch, dass sie sich hinsetzen würde, während ihre Kinder noch arbeiten mussten!
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Marga ging, während Bertrada ihre Kinder zum Hinsetzten bewegte, schon mal nach draußen und unterzog die Habe von Bertrada einer Untersuchung auf Felle. Bald hatte sie welche gefunden. Sie warf sie sich über die Schulter und trug sie wieder herein. "Wo möchtet ihr schlafen?", fragte sie dann etwas ratlos, denn ihr wurde auf einmal klar, dass Bertrada mit ihren ganzen Kindern einiges an Platz brauchen würde. Da musste der Platz des Lagers schon sorgfältig ausgewählt sein, da schließlich auch noch eine ganze Menge anderer Menschen in die Hütte reinpassen mussten. "Ich nehme mal an, ihr wollt alle zusammen in einem großen Lager schlafen, oder?" Als Bertrada sich erbot, die Sachen selbst reinzuholen, packte Marga sie energisch an der Schulter. Marga war eigentlich kein Mensch, der schnell energisch wurde, im Gegenteil, sie war eingentlich eher sanft. Aber diese Frau, der man die Lust zum Weinen, einfach vor schierer Übermüdung, schon an der Nasenspitze ansah, brauchte nicht auch noch die schweren Sachen herinschleppen. Und die Selbstaufopferung von Bertrada ertrug Marga einfah nicht länger. "Halt! Bertrada, du solltest jetzt einfach gar nichts machen und dich selber hinsetzten! Lass das Auspacken Wolfbrecht und mich machen. Sniella, du kannst derweil mal den Kindern etwas zum Essen machen, sie haben bestimmt Hunger, und Gismara helfen, das Lager zurecht zu machen!", bestimmte sie einfach mal. Sie wunderte sich kurz über sich selbst, da sie wie gesagt, niemand war,der viel bestimmt oder andere Leute herumkommandierte, es sei denn es waren ihr untergebene Mägde. Aber sie wunderte sich nicht lange, da sie das gefühl hatte, dass jetzt einfach mal einer das Kommando übernehmen musste. Als Sniella mit mürrischem Gesicht aufstand, trat Marga zu ihrer Schwiegertochter und raunzte sie an, aber so leise, dass Bertrada und ihr Kinder auf keinen Fall etwas verstehen konnten: "Sei mal ausnahmsweise eine brave Schwiegertochter und tu was Nützliches! Den Leuten geht es noch Schlechter als uns. Ich weiß, dass du müde bist, aber denk mal an die Kinder!" Das wirkte. Sniella machte sich tatsächlich an die Arbeit. Und so konnte Marga beruhigt mit Wolfbrecht, der im Gegensatz zu Sniella offenbar nichts einzuwenden hatte, hinausgehen und mit Auspacken anfangen. Sie hoffte, dass Bertrada nichts dagegen hatte, wenn ihr Eigentum von "FRemden" auseinandergenommen wurde.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Gismara
"Ich denke, hier hinten wäre es am besten, Marga", meinte Gismara zu der anderen Magd, als diese schon mit einigen Fellen 'bewaffnet' zurück in die Hütte kam, "Wir könnne dann hier... und hier...", sie deutee mit den Händen an, was sie meinte, "Decken aufhängen, dann sind sie ein bisschen für sich."
Ja, ein großes Lager würde vermutlich das Beste sein, dann war die Familie erstens zusammen und zweitens war die Hütte auch so gebaut, dass dort unter den Schrägen mehrere Leute ein Lager teilten.
Eine steile Falte erschien auf Gismaras Sitrn, als Betrada selbst arbeten wollte. Die Magd stemmte die Hände in die Seiten und holte gerade Luft, als Marga Bertrada schon bei den Schultern griff und ihr klar machte, dass sie hier nichts arbeiten würde.
Gismara ließ also die Hände wieder fallen und ging bereits nach draußen, um ein paar Sachen für die Kinder herein zu holen. Sie ließ sich von Margas Sohn Wolfbrecht, der rasch nach ihr die Hütte verlasen hatte, einige Sachen vom Wagen reichen und verschwand wieder in der Hütte, als ihr eine eher missgelaunte Sniella entgegenkam und eine Kessel über die Feuerstelle hing.
Verwundert sah sie der jungen Frau hinterher, "Nanu...", meinte sie zu Bertrada, "... wer ist der denn auf den Fuß getreten?" Schnell waren die Felle, die Marga bereist heringeholt hatte, und die Decken, die Gismara geholt hatte auf dem Lager verteilt. "So, die Ersten können es sich schon einmal bequem machen", sie sah die Kinder der Reihe nach mit einem auffordernden Lächeln an.
Beiträge: 135 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Unwillkürlich zuckte die jüngere Frau zusammen, als die Richsmagd so energisch wurde. "Schon gut, ich beuge mich ja schon!", meinte sie mit dem halbherzigen Versuch eines Lachens. Eigentlich war ihr ja danach gar nicht zu Mute, aber sie musste, schon um der Kinder Willen versuchen, eine Spur Normalität aufrecht zu erhalten.
Wie sehr die Ganze Flucht den Kindern wirklich zugesetzt hatte, wurde schon allein daran deutlich, dass Dietwolf, als sie ihn auf das Lager legen wollte, sich an der Mutter festklammerte: "Ich will bei dir bleiben, Mama!" Zärtlich streichelte Bertrada sein bereits zerzaustes Haar: "Ich gehe doch nicht weg, Dietwolf! Du musst jetzt nur ein bisschen schlafen! Ich komme auch bald zu euch! Keine Angst!" Nach einiger Überredungskunst ließ sich Dietwolf überzeugen und bald lagen Bertradas Kinder, wie Hundewelpen übereinandergekuschelt da. Sie suchten die Nähe der anderen, das war klar. Mit einem zärtlichen Lächeln betrachtte Bertrada kurz ihre Kinderschar, ehe sie sich den anderen zuwandte: "Vielen Dank für eure Hilfe!" Viel sagte sie nicht, aber man sah es ihr an, was sie hätte sagen mögen und wofür sie keine Worte hatte.