Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 77 Mitglied seit: 26.03.2010 IP-Adresse: gespeichert
Als Eila Sala die Hand drückte, lächelte sie einfach nur tröstend zurück. Livias Worte machten sie betroffen. Ein Mensch, der sich seines Volkes schämte? Das war schlimm. Sala sah sich genötigt, auch zu Livia etwas tröstendes zu sagen: "Aber Livia, du brauchst dich doch nicht zu schämen. Du bist vielleicht als Römerin geboren, aber jetzt gehörst du doch hierher. Es ist doch unwichtig, als wer man geboren ist, sondern es ist doch wichtig, wer man im Herzen ist", sagte die junge Frau ernst.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila war froh, in ihrer Trauer so zwei liebe Frauen, Freundinnen und Familienmitglieder an ihrer Seite zu wissen. So halfen auch die gute Zusprache von Livia und Sala etwas, die Schwere des Herzens zu mildern.
Eila wollte auch schon gegen die Worte der Schwägerin aufbegehren, aber die Cousine kam ihr zuvor. Die junge Witwe nickte zu Salas Worten und setzte dann noch hinzu: "Ja Livia, für mich bist Du keine von den 'Anderen' von den Römern, den 'Feinden' mehr, sondern Grimoalds Frau und Teil unserer Familie! - Du bist nicht verantwortlich für das Leid welches mir widerfahren ist und Alarich und Dagny und all den Anderen!" Die Töpferin schüttelte verzagt den Kopf. "Und doch muss es ja weitergehen - wie Du gesagt hast. Und ich weiß es ja auch, für das Baby und ..." Hilflos zuckte Eila mit den Schultern, dann versuchte sie ein Lächeln. "Und trotz allem sollten wir versuchen, Vergessen im Schlaf zu finden und Kraft zu bekommen. - Die Flucht ist vorerst vorbei, wir sind wohl sicher, aber damit allein ist es nicht getan ..." Die junge Frau sah Livia und Sala fragend an.
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Als sowohl Sala als auch Eila gegen ihre Worte protestierten, zuckte der Schatten eines Lächelns um Livias Mundwinkel. Es tat ihr gut, dass ihre Familie zu ihr hielt. Aber an ihren GEfühlen würde das nichts ändern. Es waren nicht nur die gegenwärtigen Blutbäder, es war vielmehr die Scham, sich diesem Volk fünfundzwanzig Jahre lang, ohne zu fragen untergeordnet zu haben. "Es ist nicht so, dass ich mich schuldig an dem Leid fühle, das hier so viele erleiden mussten. Vielmehr schäme ich mich, dass ich fünfundzwanzig Jahre lang die Augen vor dem verschlossen habe, was wirklich geschah! Der Junge ... Mathi ... das Pferd, das ihn getötet hat, hätte auch das Pferd des MAnnes sein können, den ich geliebt habe! Ich verstand nie wirklich, was ihn so quälte, wenn er von Feldzügen heimkehrte. Ich habe mich von der allgegenwärtigen Meinung, sie seien notwendig, einlullen lassen! Und so habe ich fünfundzwanzig Jahre lang diese Mörder, denen auf beiden Seiten so viele Unschuldige zum Opfer fielen, unterstützt! Das kann ich mir nicht verzeihen! ... Ich habe es ja erst realisiert, als meine Kinder starben!" Ja, Livia schämte sich für ihre HAltung, auch wenn sie wusste, dass sie den Tod all jener Menschen dadurch nicht hätte verhindern können, welche junge Frau hätte sich denn auch gegen das Imperium stellen können?
Im nächsten Moment zwang sie sich jedoch wieder, sich zusammenzureißen. Sie durfte Eila nicht mit ihren Gefühlen belasten. "Ja, es ist vielleicht gut, zu versuchen, zu schlafen!", stimmte sie Eila zu. Doch Livia wusste, dass sie nicht schlafen können würde. Ihr war schlecht, weil ihr Körper gegen gie Belastung der vergangenen TAge protestierte und ihr Ungeborenes, wie als wolle es ihem zustimmen, unablässig strampelte und trat. Gleichzeitig machte sie sich immer noch heftigste Sorgen umd Grim und Lucan und wenn sie die Augen schloss sah sie in Mathis im Tode erstarrtes GEsicht. So würde sie nicht schlafen können.
Beiträge: 77 Mitglied seit: 26.03.2010 IP-Adresse: gespeichert
Jetzt wusste Sala nicht mehr, was sie sagen sollte. Deshalb verabschiedete sie sich. "Du hast Recht, Livia, gehen wir schlafen. Auch wenn es sich für euch beide blöd anhören mag, schlaft trotzdem gut!" Nach diesen Worten und einem letzen Lächeln an die beiden legte sie sich auf ihre Felle. Bald darauf war sie entschlummert.
Marwin hatte geholfen wo es ging. Nach dem Wagen der eigenen Familie wartete noch der von Godwinas. Von dort kam er gerade. Vollkommen müde und erledigt, ob des ständigen Kampfes gegen Furhield. Es war nicht leicht ihr zu helfen. Aber er versuchte was er konnte um es so vor allem Godwina angenehmer zu gestalten. Zwischendurch hatte er etwas gegessen und getrunken. Aber nur, weil Godwina ihm etwas gebracht hatte. Seine Augen hatten geleuchtet und sie nur für einen Moment etwas tiefer angeschaut. Er verstand nicht wieso... aber es war angenehm, etwas für sie zu tun. Für seine gute, beste Freundin würde er doch alles tun...ja, das würde er.
Völlig erschlagen kam er in die Hütte. Gewaschen hatte er sich nur oberflächlich vor dem eintreten. Marwin schlurfte zu dem Platz, an dem er wohl schlafen sollte und winkte nur zum Gruß jenen zu, die noch wach waren. Er selbst schlief schon fast beim Gehen ein. Die Decken und Felle würden ihn sicher schnell einhüllen und in nicht so gute Träume begleiten. Aber soetwas rächte sich eh meist spät in der Nacht, wenn man erschrocken aufwachen würde und sich fragen musste, ob man in der Tat geschrien hatte oder es nur ein Traum gewesen war.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila hörte sich Livias Klage über das eigene, fünfundzwanzigjährige 'Versagen' an und spürte, dass es keinen Sinn haben würde, Grimoalds Frau ein weiteres Mal zu widersprechen und ihr zu erklären, dass auch die Germanischen Stämme unter einander stets Krieggeführt oder zumindxest um Siedlungsgebiete gekämpft hatten ... Soweit es die junge Töpferin verstand, machten es die Römer kaum anders - nur waren sie eben ein viel, viel größerer 'Stamm'. "Ja, jeder sollte so gut es eben geht schlafen nach dem langen Weg ... und nicht schlecht träumen - bitte", setzte die junge Frau sehr leise und mehr an sich selbst gerichtet hinzu.
Als Sala und Livia sich zu den eigenen Schlafstätten zurückgezogen hatten und auch Marwin, der kurz zuvor in die Hütte gewankt war, sich hingelegt hatte, da kuschelte sich Eila wieder in die Felle - Alans Felle - und schlief wieder ein.
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Livia schenkte Eila ein tapferes Lächeln. Sie fühlte sich schuldig und daran würden liebe Worte nichts ändern, aber sie wollte deswegen niemanden belasten.
So nickte sie Sala zu: "Gute Nacht, schlaf du auch gut!"
Kurz blickte sie hoch, als Marwin in die Hütte wankte. Was den Jungen so erschöpft hatte, war Livia auch klar. Und auch wenn es ihr nicht recht war, dass ihr Sohn sich gar so sehr verausgabte, so war sie doch sehr stolz auf ihn. "WEnn die Träume doch wiederkommen, du weißt ja, wo du mich findest..." Mit diesen, an Eila gewandten Worten zog sich Livia wieder zu ihrer Schlafstätte zurück. Ihr Ungeborenes schien in ihrem Bauch Purzelbäume zu schlagen, so fühlte es sich mindestens an. Offenbar hatte sie sich wirklich überlastet. Denn sie fühlte ein Ziehen im Rücken und eine unverminderte Übelkeit. Noch eine Sorge mehr. Nicht um sich selbst. Aber Livia würde es sich nie verzeihen, wenn sie ihr Kind verlieren würde. Mit immer noch weit offenen Augen lag die junge Römerin da und starrte in die Dunkelheit. Sie lauschte auf Marwins nicht gerade ruhigen Schlaf. Wie so oft des Nachts, wenn sie alleine war, stiegen ihr Tränen in die Augen. All die Sorgen wuchsen Livia über den Kopf und die Schwangerschaft sorgte nun einmal dafür, dass sie näher am Wasser gebaut hatte, als sonst. Doch eisern drängte die junge Römerin sie zurück. Jetzt würde sie nicht weinen. Nicht, wenn sie andere Menschen damit stören würde. Helfen würde man ihr ohnehin nicht können, da Livia selbst nicht ganz genau begriff, was sie eigentlich am meisten belastete. Ihre Ohnmacht gegenüber dem Leid und dem Tod um sie herum, die Sorge um ihre Lieben oder einfach alles zusammen.
Beiträge: 927 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Obwohl Roald sich, direkt nach dem er von Clodwig erfahren hatte, dass Eila ihn suchte, auf den Weg zu ihrer Hütte machte, wurde er immer wieder aufgehalten, half hier und da und kam schlussendlich weit nach Einbruch der Dunkelheit an der Hütte an, in welcher seine Familie untergebracht war. Es fiel nur ein sehr schwacher Lichtschein unter der Tür hindurch und Roald holte noch einmal tief Luft, bevor er seine Hütte betrat. Ein geringer Lichtschein von der Feuerstelle her, erhellte den großen Raum notdürftig. Es war absolut still. Schliefen etwa schon alle? So leise wie möglich schlurfte Roald durch den Raum, beugte sich kurz über jede Schlafstelle, zum einen um zu sehen wer wo schlief, zum anderen weil er wissen wollte, ob tatsächlich alle schliefen. Außerdem musste er seinen eigenen Schlafplatz ausfindig machen, auf dem hoffentlich schon Yelva lag. Wäre schon ein wenig peinlich, wenn er zu Livia unter die Felle kriechen würde.
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Timeline: Am TAg nach der Ankunft, nach Eilas Gespräch mit Chlodwig.
Thyra hob die Hand und klopfte vorsichtig an die Tür der Hütte, in der Eila mit ihrer Familie untergebracht worden war. Äußerlich war die Wala ruhig und wie immer. Innerlich hatte sie beinahe Angst vor dem Gespräch, das vor ihr lag. Denn Thyra hatte normalerweise eine gewisse Distanz zu dem, was sie mit den Menschen besprach. Dieses Thema betraf sie jedoch zutiefst auch selbst. Sie hatte Alan versprochen, seine Worte an Eila weiterzugeben und ihm das VErsprechen gegeben, sich um Eila zu kümmern. Koste es, was es wolle, dieses Versprechen musste gehalten werden! Und auch wenn Thyra nicht wusste, ob sie die Kraft hatte, das vor ihr liegende GEspräch durchzustehen, wollte sie es nicht vor sich herschieben
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(cf: Gespräch Eila und Clodwig hinter der Hütte)
Eila war noch nicht lange zurück im Haus. Noch immer war die junge Frau aufgewühlt, ja ‚verstört‘ von dem eigentlich ja nur kurzen Wortwechsel mit dem Fremden hinter der Hütte, Clodwig, der ihr den Talisman seiner toten(?) Tochter geschenkt hatte. Was war da nur gewesen? Warum war es überhaupt geschehen? Im Nachhinein war es der Töpferin – fast – peinlich wie sie sich aufgeführt hatte. Mit Mühe versuchte sie sich darauf zu konzentrieren, ein behelfsmäßiges Frühstück für die Familien ihrer Brüder mit vorzubereiten. Natürlich hatten die anderen Frauen bemerkt, dass ‚etwas mit Eila nicht stimmte‘, aber nach ein paar gemurmelten, abwiegelnden Worten der jungen Witwe hatten sie nicht weiter gefragt. Die Töpferin war froh darüber, denn sie wusste nichts zu sagen, wusste ja selber nicht einmal, wie sie es hätte erklären können und was dieses ‚es‘ überhaupt war … Die kleine, hölzerne Eule hatte sie gleich nach dem Betreten der Hütte zu ihren persönlichen Sachen gelegt, ja sie fast ‚versteckt‘. Warum hatte er sie ihr gegeben – warum hatte sie sie genommen? Eilas Gefühle waren immer noch in einem wilden Kreistanz gefangen, aber mit der Zeit gelang es ihr, den Tumult zu mäßigen und die Erinnerung an das Zusammentreffen in eine hintere Ecke ihrer Gedanken zu schieben. Es bedurfte ja auch nicht wirklich vieler Mühe, an Alan zu denken – auch wenn dies schmerzlich war und ihre Seele ganz ‚rauh‘ und verletzlich. Alan … sein Kind … unser Kind - ja daran muss ich denken, wie es ihm gut geht! Das war ein guter Gedanke, ein tröstlicher Gedanke, dass Alan nicht ganz aus der Welt gerissen worden war, dass er weiterleben würde, nicht nur in der Halle der Gefallenen, nein auch hier, bei ihr … sein Kind – in ihm würde er weiterleben – für sie! Die junge Witwe legte eine Hand an ihren Bauch, schloss für einen Moment die Augen und ‚horchte‘ in sich hinein, aber das Ungeborene schlief wohl oder war so ruhig, dass nichts zu spüren war als eine gewisse ‚Schwere‘. Doch da war etwas, ein Kribbeln, ein merkwürdiges Gefühl der Erwartung welches die junge Frau unruhig werden ließ. Unwillkürlich blickte sie zur Tür und machte einen zögerlichen Schritt darauf zu. Kam er etwa hinter ihr her? Mit allem Mut zu dem Eila fähig war zog sie die Tür auf. Immerhin war sie hier bei ihrer Familie – sicher. Im selben Moment klopfte es und die Töpferin stand der Wala gegenüber … War sie erleichtert?
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Zu Thyras nicht geringer Erleichterung war es Eila selbst, die die Türe öffnete. Ein kurzes Lächeln, oder besser gesagt, der Versuch eines solchen, zuckte um Thyras Mundwinkel. Nein, zum Lächeln war ihr nicht zu Mute. Thyra sah man den SChlafmangel langsam an, mindestens ihre Augenringe waren sichtbar.
"Heilsa, Eila. Hättest du Zeit, mich zu begleiten?" Nein, in der vollen Hütte wollte Thyra nicht über ihren Bruder sprechen. Es war für beide Frauen zu persönlich, als dass Mithörer gerechtfertigt gewesen wären. Die Stimme der Wala klang ungewohnt leise, aber Thyra hatte einfach keine Kraft mehr und das hörte man ihr mittlerweile sogar an.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Ja - Heilsa, Thyra." Auch Eila versuchte ein Lächeln, aber ebenso wie ihrer Schwägerin misslang es. Auch die Geste, Thyra in der Hütte willkommen zu heißen und sie hinein zu geleiten, blieb im Ansatz stecken als die Besucherin sie um Begleitung bat. Eila sah wohl ziemlich erschrocken aus, nickte dann aber tapfer und nahm sich rasch ihr Schultertuch. Hatte Thyra es schon gehört? Hatte jemand sie hinter dem Haus mit Clodwig gesehen und alles falsch(?) verstanden - war Alans Schwester nun hier, um ... um was?...Thyras Stimme war leise, fast matt - war dies ein Zeichen unterdrückter Wut oder war die Wala niedergeschlagen, müde?
Eila warf noch einen raschen Abschiedsblick auf die in der Hütte versammelten Menschen und begegnete einigen neugierigen Augenpaaren. Rasch schlug sie die Augen nieder und trat zu Thyra hinaus in die frische Morgenluft. Als sie die Tür langsam aber bewußt geschlossen hatte - so als sei dies bedeutsam - wagte sie einen Blick in die Augen der Wala. "Wohin gehen wir, - Schwägerin?"
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
DAss Eila aufgewühlt war, bemerkte die Wala trotz aller eigenen Probleme, aber selbst wenn das zweite GEsciht dauerhaft bei ihr gewesen wäre, so wie manche Menschen glaubten, hätte die Wala wohl kaum in diesem Moment davon Gebrauch gemacht. Ihre eigenen Gefühle machten ihr mehr als genug zu schaffen und Thyra wusste, egal, was sie von sich verlangte, wenn sie jetzt nicht mit Eila sprach, würde sie den Mut, dieses Thema anzuschneiden nie aufbringen.
"Einfach ein wenig durchs Dorf!", erwiderte sie auf die Frage ihrer Schwägerin, "ICh möchte mit dir reden, Eila und das geht außer dir und mir keinen etwas an." Die Wala schwieg einen Moment, ehe sie tief Luft holte und vorsichtig begann: "Ich denke, du weißt, dass ich die Toten ins Totenreich begleite, so dies notwendig ist... Nun, mir begegnete auch Alan im Zwischenreich ..." Erneut brach Thyra ab. Verdammt, warum war es nur so schwierig, die richtigen Worte zu finden und sie dann auch noch auszusprechen?
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila, die sich bei den Worten der Wala 'Einfach ein Wenig durchs Dorf' schon bereit gemacht hatte neben Thyra herzugehen, stockte beim letzten Satz der Anderen und wurde - entgegen ihrer sonstigen Art - sehr blass im Gesicht. Alan - Alan hatte zu seiner Schwester gesprochen? ... Wann, gerade jetzt - wegen Clodwig? Das dies natürlich nicht sein konnte und Thyra etwas ganz anderes meinen musste, das kam Eila in ihrer momentanen Gemütsverfassung nicht in den Sinn.
Die junge Witwe schluckte und sah die Wala mit großen Augen an. "Du hast Alan gesehen, Alans ... Geist? - Ja sicher, sicher!" Eila nickte hoffnungsvoll und legte ihre Hände an den Bauch. "Weiß er von dem Kind? Konntest Du es ihm sagen oder - meinst Du er kann uns sehen oder hören." Jetzt war wieder fast so etwas wie 'Angst' in der Stimme der jungen Witwe. "Kannst Du ihm sagen, dass ich ihn immer lieben werde? - Egal was ..."
Die Augen der Töpferin brannten und dann wuschen aufwallende Tränen den Schmerz hinweg und sie streckte der Schwägerin hilfesuchend eine Hand entgegen. "Geht es ihm gut?", stellte Eila eine ziemlich blödsinnige Frage - schließlich war ihr Mann tot.
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Thyra ergriff die Hand, die sich ihr hilfesuchend entgegenstreckte und drückte sie sanft: "Nicht Alans Geist, es war Alans Seele, bevor ihn die Walküren gen Walhalla hoben." Erneut versuchte die Wala ein Lächeln, aber wieder misslang selbiges kläglich. "Ja, Eila, er weiß von dem Kind und er kann euch auch sehen." Bei Thyras nächsten Worten fiel die Maske aus Distanz und Kühle, hinter der sich die junge Frau verborgen hielt, wenn die Gefühle zu heftig wurden. Vor Eila stand nun nicht mehr Thyra die Wala, sondern Thyra, Alans Schwester. "Dass du ihn liebst, ganz gleich was kommt ... das weiß er... und er trug mir auf, dir das selbe zu sagen... dass er dich liebt..." Die Wala brach ab. In ihren Augen sah man, dass auch sie um den Bruder trauerte, darum, ihn in diesem Leben nicht wiedersehen zu dürfen. Sie biss sich auf die Lippen, ganz entgegen ihrer sonstigen GEfasstheit schimmerten ihre Augen feucht: "Er wollte dich und das Kind nicht verlassen, Eila... er kämpfte sogar gegen die Walküren an... er hatte Angst ... Angst, dass es dich brechen könne, wenn er gehen würde. Erst ... als ich ihm versprach, ... dass ich mich um dich kümmern würde... und ... dir sagen würde, dass er dich liebt, ... konnte er sich zum GEhen überwinden!" Die WAla brach ab, ihr Atem verriet, dass sie sich zwingen musste, weiterzusprechen: "Ich wusste, dass auch du nicht wollen würdest, dass Alan sich zu einem ewigen Umherstreifen im Zwischenreich verdammt!" Thyra wusste zwar nichts von Eilas GEspräch mit Clodwig, aber selbst wenn, wäre sie ihrer Schwägerin deswegen nicht böse gewesen. Alan würde wollen, dass Eila eines TAges wieder ihr Glück fand, er war weder selbstsüchtig, noch neigte er zu übergroßer Eifersucht. WAs also hatte die Wala da zu urteilen?