Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 20 Mitglied seit: 21.03.2010 IP-Adresse: gespeichert
Smilla hatte nicht mehr das Gefühl, dass es Widar war, der dort vor ihr saß. Widar der Rich, Widar der Krieger, Widar der Römersymphatisant…vor ihr saß einfach nur Widar. Ein Mann dessen Herz gebrochen war, ein Vater der sich um seine Kinder kümmerte, ein unglücklicher Ehemann. Wie hatte sie nur vor ihm solche Angst haben können? Alles was er vorgab zu sein, war hier nicht mehr wichtig. Widar mochte zwar ein starker, rücksichtsloser Mann und ein geborener Anführer sein, doch er war ein Mensch, wie sie alle. Ein Mensch der mit Schicksalsschlägen, Verlusten und vielem mehr zu Recht kommen musste. Nur durfte er seine Gefühle nicht zeigen, denn ein ganzes Dorf blickte auf ihn. Sie alle erwarteten immer so viel von ihm und gaben nie etwas dafür. Statt sich einfach einmal dafür zu bedanken, dass er sich um das wohlergehen des Dorfes kümmerte, blickten sie auf ihn herab und verurteilten ihn für das was er war. Smilla war nicht überrascht zu hören, das Widar und Hella sich schon lange nichts mehr zu sagen hatten. Das war eines der Gerüchte die sich hartnäckig im Dorf hielten und es war schon sehr lange her, seit man die beiden zusammen gesehen hatte. „Hella hat einen wunderbaren Mann bekommen und ich bin mir sicher, wenn ihr mehr Zeit füreinander gehabt hättet, dann wäre eure Ehe nach wie vor von Glück gezeichnet. Du musstest nach dem Tod deiner Frau schnell wieder heiraten, ihr beide hattet doch gar keine Zeit euch kennen zu lernen. Das ist sicher keine Ausrede für das was passiert ist. Vielleicht wage ich zu viel wenn ich behaupte, dass du nicht gerade dazu beigetragen hast, dass ihr ein harmonisches Eheleben führt. Widar, weißt du das man dir nachsagt du hättest deine Frau schon öfters betrogen?“ Smilla wusste nicht wie viel man von den Gerüchten glauben konnte und noch weniger wusste sie wie viele von diesen Gerüchten Widar überhaupt kannte.
Als Widar auf seine Kinder zu sprechen kam, wusste Smilla nicht was sie darauf erwidern sollte. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, das er alles falsch gemacht hatte, was man nur falsch machen konnte, aber sie zweifelte daran, dass dies nun das richtig war. Stattdessen griff sie noch einmal auf was er bereits gesagt hatte. „Fara ist ein toller Mensch. Sie ist vielleicht ein kleiner Windfang und macht wohl allerlei Blödsinn, aber hast du ihr schon einmal in die Augen gesehen wenn sie von etwas spricht? Sie hat die gleichen Augen wie du Widar und wenn sie von etwas spricht, das ihr sehr gefällt, dann leuchten sie genauso wie deine Augen, wenn du vor uns allen stehst und eine Ansprache hältst. Sie ist dir so ähnlich und doch seid ihr so unterschiedlich. Es ist wohl der falsche Zeitpunkt dir zu sagen dass deine Tochter mehr Zuneigung von dir gebraucht hätte. Nicht unbedingt in der Form das du sie in den Arm nimmst oder ihr abends einen Kuss auf die Stirn drückst, wenn sie schlafen geht. Nein, du hättest ihr einfach viel mehr zuhören müssen, hättest sie mitnehmen müssen. Dieses Kind war zu allem zu begeistern und du hast es einfach nicht erkannt. Ich mache dir keinen Vorwurf, denn diesen bekommst du sicherlich von deiner Frau und deinem Sohn gemacht. Aber dennoch frage ich mich, wieso du hier bei mir sitzt anstatt nach deiner Tochter zu suchen. Ich weiß das du mit Sieke in Mogontiacum warst und ich weiß dass du deine Tochter dort nicht gefunden hast. Aber ist dies wirklich ein Grund die Suche aufzugeben? Solltest du nicht Tag und Nacht nach ihr Suchen?“ Auch wenn Smilla ihm eigentlich keinen Vorwurf hatte machen wollen, war nun doch einer daraus geworden. „Fara hat wo anders Zuflucht gesucht. Nun hat man dir deinen Zufluchtsort genommen und du sitzt hier und trauerst. Glaubst du deiner Tochter ist es anderes ergangen? Glaubst du wirklich Fara hat die Entscheidung leichtfertig getroffen ihre Eltern und ihren Bruder zu verlassen? Nein das hat sie sicher nicht. Und Widar…wieso hast du Angst davor das Fara wird wie du? Nur weil sie dir ähnlich ist, heißt das noch nicht das sie wird wie du. Und selbst wenn sie so werden sollte, was wäre schlimm daran? Du bist der geborene Anführer, kümmerst dich um dein Dorf, sorgst dich um die anderen Menschen und gibst dein bestes das es uns allen gut geht. Das sind gute Eigenschaften, sehr löbliche Eigenschaften. Sie machen deine Tochter nicht zu einem schlechten Menschen. Ich weiß was du nun sagen möchtest. Du möchtest sagen, dass sie einmal genauso rücksichtlos, kaltherzig und hart wird wie du…aber woher willst du das wissen, wenn du ihr nicht beim aufwachsen zusehen kannst? Du bist ihr Vater und Kinder brauchen ihren Vater. So wie du Sieke brauchst.“ Smilla konnte gar nicht mehr aufhören zu reden. „ Ach Widar, ich weiß nicht was ich dir sagen soll. Ist es Sieke wirklich wert alles aufzugeben, was du dir erarbeitet hast? Einschließlich deiner Familie?“
Beiträge: 203 Mitglied seit: 30.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Widar wusste nicht was er davon halten sollte, das Smilla ihm versicherte Hella hätte einen wunderbaren Mann bekommen. Sie kannte ihn nicht richtig und war wohl kaum in der Lage zu beurteilen ob er ein guter oder ein schlechter Mann war. Als sie begann ihm Vorwürfe zu machen, wollte er schon wiedersprechen. Ließ es dann aber, denn er wusste das Smilla recht hatte. Sie hatte mit sovielem was sie sagte und was sie heute noch sagen sollte, recht. Es tat weh dies zugeben zu müssen, doch noch mehr weh tat was sie nun zu ihm sagte. „Was?“ Mit großen Augen blickte er Smilla an und riss seine Hand von der ihren los. Hastig stand er auf und lief unruhig in der Hütte umher. Man unterstellte ihm tatsächlich schon mehrmals seine Frau betrogen zu haben? Wenn Smilla von diesen Gerüchten wusste, wenn das ganze Dorf das glaubte, dann musste es auch das sein was Hella glaubte. „Das..das ist nicht wahr.“ Flehend sah er Smilla an. Was hatte er nur getan, dass man ihm dies unterstellte. „Ich weiß dass ich einen etwas flapsigen Umgang mit anderen Frauen habe. Ich liebe schöne Frauen, sehe ihnen gerne hinterher oder treibe ein wenig Schabernack mit ihnen, aber ich habe meine Ehefrau nicht betrogen. Auch wenn das zwischen Hella und mir keine Liebe ist, so respektiere ich sie dennoch. Sie bemüht sich um unseren Haushalt, sorgt sich um unsere Kinder und das obwohl mein Sohn nicht einmal ihr leiblicher Sohn ist. Was hätte ich mir besseres wünschen können?“ Widar blieb stehen und stemmte die Hände in die Hüfte. Sein Blick ging nach oben zur Decke der Hütte und er holte tief Luft. „Ich bin ein Lügner…ein elender Lügner.“ Antwortete er schließlich. „Ich stelle mich hier hin und erzähle dir wie treu ich doch bin und das ich meine Frau respektiere. Doch das ist es nicht. Wie kann ich meine Frau respektieren und ihr treu sein, wenn mein Herz längst einer anderen, wundervollen Frau gehört?“ Der Rich seufzte und kam wieder zurück an den Tisch. „Ich bin schuld daran, dass Sieke verschwunden ist.“ Mit dieser Erkenntnis setzte er sich wieder gegenüber von Smilla und noch ehe diese Fragen konnte warum dem so war, sprach er weiter.
„Ich habe Schimpf und Schande über Sieke gebracht. Als wir nach Mogontiacum geritten sind, da haben wir miteinander geschlafen. Irgendwann sah ich, dass mit Sieke etwas nicht stimme und sprach sie daraufhin an. Sie antwortete mir, dass sie die Rache der Götter fürchten würde, denn sie hat gegen einen heiligen Schwur verstoßen den sie einst geleistet hatte. Sie hatte sich in mich verliebt, glaube ich zu mindestens. Auf jeden Fall war es gegen die Regeln das wir miteinander schliefen. Ich habe versucht sie zu beruhigen und es auch geschafft, dachte ich zu mindestens. Nun ist sie weg und ich muss einsehen, dass ich Schande über sie gebracht habe, nur weil ich sie von ganzem Herzen begehrte. Und als ich diesem Begehren nachgegeben habe, habe ich nicht nur Schande und Unglück über Sieke gebracht, sondern auch über meine eigene Familie. Ich habe Hella betrogen, habe den Respekt ihr gegenüber verloren und meine Tochter geopfert. Ich weiß das sie in Mogontiacum ist oder war. Frag mich nicht warum, aber ich weiß es einfach. Doch es hat mich nicht gekümmert. Ich habe mich damit zufrieden gegeben, dass ich sie gesucht und nicht gefunden habe. Und nun…nun wird sie nicht mehr in der Stadt sein und ich habe keine Ahnung wo ich suchen soll. Doch genauso sehr wie ich nach Fara suchen möchte, möchte ich Sieke suchen, aber ich glaube zu wissen, dass sie nicht gesucht oder gefunden werden möchte, denn sonst wäre sie nicht gegangen. Es tut weh, Smilla. Es tut so unglaublich weh. Ich habe so vieles verloren was ich geliebt habe und ich bin ganz alleine schuld daran.“ Mit festem Blick sah er hinüber zu Smilla. „Du hast mich gefragt ob Sieke es wert ist meine Familie aufzugeben, das Dorf aufzugeben…Ja, ja das ist sie.“
21.08.2010 20:23:58
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