Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 297 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Larcia seufzte leise als sie sich diesem bittenden Blick ausgesetzt sah und zog sich dann selbst die Kapuze ihres Mantels tief ins Gesicht - nicht bevor sie ihre Haare zusammengebunden hatte. "Es gefällt mir nicht, weil es viel zu riskant ist, aber wir haben keine andere Wahl..." Romaeus braucht mich... Er hat recht... Wir müssen es für unseren Jungen schaffen. "Ich würde mich so gerne von den Kinder verabschieden, aber wenn ich jetzt zurückgehe, dann ist die Möglichkeit, dass wir schon wieder für lange Zeit..." Sie sagte nicht für immer, meinte es aber so. "... getrennt sind zu groß." "Irgendwie werden wir das schaffen." Sie wusste zwar noch nicht wie, aber sie zweifelte nicht mehr daran.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Zärtlich nahm Ragnar ihre Wange in die Hand, sah ihr tief in die Augen. "Versprochen", sagte er ernst, und er meinte es auch so. Sie würden es schaffen - sie konnten doch nicht umsonst so weit gekommen sein?! Das mußten selbst die Götter verstehen, da war er sich sicher! "Laß uns gehen - unser kleiner Mann wartet doch auf uns." Vielleicht würde Larcia den Kindern, für die sie gesorgt hatte, irgendwann einen Brief schreiben können - falls es nicht zu gefährlich war. Doch den Gedanken würde er lieber erst später aussprechen, wenn die die jetzige Gefahr hinter sich gebracht hatten.
Beiträge: 297 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
„Wird schon schiefgehen...“, murmelte sie kaum hörbar und schloss ihre Finger um Ragnars Hand. Es war immer noch so wundervoll ihn wieder spüren zu können. Sie wollte ihn nie wieder loslassen, aber sie wusste, dass nie wieder sehr, sehr lange war. Larcia atmete noch einmal tief durch und trat dann aus dem Schatten. Die Gedanken an den Stallburschen schob sie ganz weit fort, genauso wie die an mögliche Entdecker. Sie hatte das Gefühl, dass tausend Augen ihre Schritte ganz genau verfolgten und alle ganz genau wussten wer sie war. Sie wollte unsichtbar sein, sich verstecken. Immer, wenn sie ein bekanntes Gesicht in der Menge entdeckte, dann senkte sie schnell ihr Haupt und wandte sich ab.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ragnar fühlte sich nicht minder unsicher als seine Geliebte. Fest hielt er seine Hand mit ihrer verschränkt, während er an ihrer Seite durch die Straßen eilte. Ab und an blieb er an Hausecken stehen, um, vor Blicken geschützt, nach dem richtigen Weg Ausschau zu halten. Als endlich - nach einem scheinbar endlosen Weg - das Tor in Sicht kam, legte er den Arm um Larcia und zog sie an sich. "Was meinst du, ob wir unbehelligt da raus kommen?" Es war ja immerhin schon schwer genug gewesen, überhaupt rein zu kommen ...
Beiträge: 297 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Larcia war sich nicht sicher, was sie tun sollten und zog ihn ersteinmal zurück in den Schatten einer Gasse, von der aus sie einen guten Einblick auf das Tor hatten. Ihr Blick war auf das Tor fixiert. So wie es aussah, kontrollierte man vor allem diejenigen, die hineinwollten. Aber natürlich war man auch daran interessiert, das bestimmte Dinge innerhalb der Stadtmauer blieben, Diebesgut beispielsweise - jedenfalls vermutete sie dies. Die Wächter stachen mit ihren Waffen in Leiterwagen, die Heu geladen hatten, dass im Herbst geerntet worden war und untersuchten ob sich dort nicht jemand versteckte... "Wie wäre es mit einem Waldspaziergang? Am besten rede ich. Wenn sie deinen germanischen Akzent hören, werden sie nur misstrauisch... Du... du bist erkältet? Du könntest ein wenig Husten, dann verstehen sie warum vor allem ich rede... Und wir sprechen einfach nur, wenn sie uns fragen, was wir wollen? Du brauchst frische Luft, haben die Ärzte gesagt, darum wollten wir an diesem schönen Tag einen Spaziergang machen..." Sie hatten keine Sklaven dabei, aber so reich sahen sie wohl nicht aus... Irgendwie musste es einfach klappen.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Verdutzt sah Ragnar Larcia an, als diese ihn plötzlich mit ihrem Ideenwirrwarr überhäufte. "Ähm ...könnte klappen, aber werden die nicht mißtrauisch, wenn wir ohne Begleitung eines Sklaven unterwegs sind?" überlegte er flüsternd. Vor allem bei jungen Frauen war es unüblich, daß sie ohne Eskorte, geschweige denn ohne männliche Begleitung die Stadt verließen. "Mit meinen Klamotten fall ich doch auf wie ein bunter Hund", grübelte er weiter. "Vielleicht wär es besser, wenn wir ganz einfach sagen, ich wär dein Sklave. Das würde uns wahrscheinlich blöde Fragen ersparen."
Beiträge: 297 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Larcia nickte nur. "Ja, ja... Natürlich." Es war die einfachste Erklärung und manchmal waren die einfachsten Lösungen eben doch die besten. Warum war sie nicht selbst darauf gekommen? Nun, im Grunde war das ja auch alles egal... "Tut mir Leid, ich bin einfach nur... vollkommen durch den Wind." Erst kam wie aus heiterem Himmel, völlig überraschend Ragnar wieder und dann... dann die Sache mit dem Stallburschen. Wann hört das nur endlich wieder auf? WANN? Sie wollte doch einfach nur glücklich sein. Noch einmal drückte sie kurz seine Hand und ließ ihn dann los, den Blick aufs Stadttor gerichtet.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Ist schon gut ..." Tröstend legte er ihr den Arm um die Schultern, zog sie einen Moment lang an sich. Ihm selbst ging es ja auch nicht viel besser ... aber sie mußten es einfach schaffen, und wenn möglich, ohne größeres Aufsehen! "Wir schaffen das, hörst du?" ermutigte er sie. "Für uns und für Romaeus!" Er zog seinen Arm weg, lächelte sie ermunternd an. "Laß uns gehen." Und das tat er dann auch, immer ein gutes Stückchen hinter Larcia, damit es so aussähe, als wäre er nur ihr Begleitsklave.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(pp Sim-off Marktplatz)
Flink war Albero vorausgerannt zur Taverne, dachte aber gerade noch rechtzeitig daran, vor dem Eingang abzubremsen. Schließlich wollte er nicht schon wieder Aufsehen erregen! Ein kurzer Rundblick genügte, und er hatte bereits einen geeigneten Tisch entdeckt: In einer ruhig gelegenen Ecke, nicht allzu groß, so daß zwei bis drei Leute dort Platz hatten. Der Junge setzte sich, und als der Wirt herbeikam - sein Gesichtsausdruck war ziemlich argwöhnisch - lächelte er ihn entwaffnend an. "Ich hätte gern ein Glas Milch", mit diesen Worten streckte er dem Mann seine offene Handfläche mit den Münzen entgegen. "Und eine Scheibe Brot, reicht das dafür?" Stumm besah sich der Wirt das Geld näher, um es schließlich mit einem brummelnden "Mhmh!" entgegenzunehmen. Kurz darauf stellte er einen mittleren Becher Milch sowie ein Brett mit einer Scheibe Brot drauf ab. Sogar Käse hatte er darauf getan, äußerst dünn geschnitten, aber immerhin. Albero grinste in sich hinein. Offenbar war für ihn heute ein guten Tag! Ein ehrliches Lächeln konnte eben doch den stärksten Mann weich werden lassen ... Genüßlich trank er einen Schluck von der Milch, um dann herzhaft in sein Käsebrot zu beißen.
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(cf: Marktplatz)
Einige Minuten später kam auch Einar in die Schankstube - schaute sich kurz um und entdeckte den Jungen mit seinem Becher Milch in einer stillen Ecke am Tisch - heftig an einem Brot kauend. Na, der hatte es bestimmt nötig! dachte sich der Sugambrer mit einem Lächeln. Rasch winkte er dem Wirt zu und setzte sich dann zu Albero an den Tisch, im gegensatz zu dem Jungen allerdings so, dass er die Tür im Auge hatte. Die Rolle aus schwarzem Fell legte er auf die bank neben sich, den Werkzeugbeutel daneben. Nach zurzer Zeit kam der Wirt und brachte dem Knochenschnitzer einen großen Becher 'Hausmarke' und eine Schüssel Grütze. Neugierig sah der Hausherr zwischen den beiden ungleichen Gästen hin und her. Als er keine Antwort auf seine unausgesprochenen Fragen erhielt ging der Mann brummelnd hinter die Theke zurück. "So, also dann erzähl mal ..." Einar sah Albero erwartungsvoll an und aß nebenbei vom Getreidebrei den er mit der Cervisia hinunterspülte.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Als Einar schließlich auch die Schenke betrat, winkte das Kind ihm sogleich zu. Während der Händler beim Wirt seine Bestellung abgab, aß Albero erstmal in aller Ruhe sein Käsebrot auf. Hinterher spülte er mit einem Schluck Milch nach, und auf Einars Aufforderung hin stützte er das Kinn in beide Hände und begann zu erzählen: "Also, eigentlich komm ich aus Rigomagus. Dort hat mein Herr gelebt, naja, eigentlich der Herr meiner Eltern. Für mich war er eher wie ein Großvater, wir gehörten da praktisch zur Familie, weißt du? Als ich fast acht war, ist er gestorben, und wir sollten nach Mogontiacum zu einem befreundeten Gens kommen, zu den Iuliern." Er unterbrach sich kurz, um mit den Fingern einen Käsekrümel vom Brett zu picken. "Aber auf der Reise sind wir überfallen worden. Die Räuber haben meine Eltern weiterverkauft und mich behalten. Bis sie bei Oppidum Ubiorum verhaftet wurden, da war ich neun. Mich haben die Legionäre übersehen, weil ich mich im Graben versteckt hab. Also hab ich mir gesagt, dann geh ich eben nach Mogontiacum und such die Iulier. Hat 'ne Weile gedauert, aber jetzt bin ich hier", fügte er, nicht ohne Stolz, hinzu und reckte sich ein bißchen. "Ich muß sie nur noch finden!"
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Einar hörte sich die Geschichte des Jungen - zumindest die vorgetragene 'Kurzform' an und nickte nur ab und an verstehend oder blickte von seiner Schüssel auf in Alberos Augen, wenn er sehen wollte, obe er der Sache wohl trauen konnte ... Schließlich, als der Junge zum Ende gekommen war, antwortete der Sugambrer: "Also die Julier hier zu finden ist nun gar kein Problem, das weiß jeder, dass der Statthalter Germanicus zu dieser Familie gehört - und wo der Stadthalter wohnt kann Dir auch jeder Legionär sagen, und jeder zweite überhaupt hier in der Stadt! Schwieriger wird es eher dort vorgelassen zu werden und natürlich, dass Dir jemand die Geschichte glaubt unjd sie Dich dort tatsächlich aufnehmen - wenn Du das wirklich willst, wieder Sklave werden meine ich?" Der Knochenschnitzer wußte natürlich, dass es Familien und Haushalte gab, in denen die Sklaven sehr gut behandelt wurden und wo sie ein gutes, sicheres Leben hatten. Aber andererseits gab es eben auch Leute wie diesen Ismar zum Beispiel, und der war noch nicht mal Römer ... "Kannst Du Deine Geschichte denn beweisen? Bestimmt nehmen sie nicht jeden - Entschuldigung - 'dahergelaufenen Bengel' einfach so in ihr Haus auf ..." Einar sah Albero an und lächelte, um seine 'harten Worte' zu mildern.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Ich kann ihnen den Namen meines verstorbenen Herrn nennen", sagte Albero gelassen. "Und einige Details aus seinem Haushalt, die eben nur seine Sklaven wissen können." Er nahm noch einen Schluck Milch und wischte sich den weißen Schnurrbat mit dem Handrücken ab. "Naja, was heißt hier, ich will wieder Sklave werden ...", er verstummte kurz, blickte Einar nachdenklich an. Er grübelte innerlich, wie weit er diesem Mann trauen und was er ihm erzählen konnte. "Ich bin seit einem Jahr ohne Erwachsene unterwegs und ganz so einfach ist das nicht, kannst du mir glauben! Bei den letzten Erwachsenen, bei denen ich war, hab ich gesehen, daß Streuner nicht wirklich beliebt sind ... also, ausgenommen Händler natürlich", fügte er etwas hastig hinzu, denn diese reisten ja auch immer umher. "Und bevor ich für irgendwelche Fremden arbeite, bei denen ich nicht weiß, woran ich bin, geh ich lieber dorthin, wo ich eigentlich zu Hause sein dürfte. Valentinus' Freunde waren meistens recht nett, und er hätte uns nie an solche weitervererbt, die ihre Sklaven nicht gut behandeln", erklärte er überzeugt.
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Einar nickt ernst zu den Worten des Jungen und beendete derweil seine Mahlzeit. "Ja also, wenn Du das wirklich möchtest - dann finden wir einen Weg, dass Du in den Haushalt des Statthalters kommst." Der Sugambrer überlegte eine Weile und ein trauriger Ausdruck wanderte über sein Gesicht, als er an eine der Sklavinnen bei der Familie des Germanicus dachte, einer jungen Frau, die er nun schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte ... "Ich werdee mich auf dem Markt umsehen, ob ich Diener aus diesem Haus sehe und wenn ja, dann gehst Du am besten mit ihnen zurück - sie können Dich in das Wohnviertel der Patrizier bringen, das bewacht wird und sie bringen Dich natürlich auch zum richtigen Haus." Einar blickte Albero an und wartete, ob dieser zustimmen würde. "Ich zeige Dir dann die entsprechenden Leute, an die Du Dich wenden kannst - ich fürchte wir werden nicht so viel Glück haben, dass die Herrin Aggrippina selbst hier erscheint." Der Sugambrer musste grinsen als er daran dachte, dass dies durchaus schon ein paar Mal der Fall gewesen war.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Schade eigentlich", grinste Albero frech. "Aber in Ordnung, das klingt ganz gut. Ohne jemanden, der mit den Iuliern gut bekannt ist, haben wir ja gar keine Chance da reinzukommen", grübelte er über die Worte des Händlers nach, bevor er ihn erleichtert anlächelte. "Danke, Einar, für deine Hilfe! Sowas macht nicht jeder, vor allem nicht unter den Umständen, unter denen wir uns vorhin begegnet sind", er kicherte leise. "Aber die dummen Gesichter der Soldaten war's allemal wert."