Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Natürlich! Verzeihung, wie konnte ich das nur vergessen?", antwortete Livia mit mildem Spott und widmete sich wieder ihrer Wäsche. "Ich kannte Swanas Vater nicht, aber wenn er ein ordentlicher Mann war, wird er sich freuen, wenn seine Tochter glücklich ist! Und Swana ist eine gute Frau, das kann ich dir sagen!", meinte sie noch ind deutlich schärferem Ton.
"Heilsa Margund!", meinte Livia freundlich, als die Weberin ebenfalls zum Waschen kam. Sie rubbelte kräftig an einer Hose, die Lucan mit Grasflecken eingesaut hatte. Natürlich fiel es Livia auf, das Furhild vergleichsweise wenig tat, aber sie ignorierte das und widmete sich stumm ihrer eigenen Wäsche. sie hatte gesagt, was sie zu sagen hatte und wenn Fruhild sie jetzt nicht noch schräg anmachen würde, dann würde sie wohl den Rest der Zeit, die sie mit Waschen verbrachte, schweigend am Ufer knien.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila wollte gegenüber der älteren Frau nicht 'kleinbeigeben'. Furhild sollte ja nicht denken, dass sie alle es so einfach hinnehmen würde, wenn sie Menschen aus Ihren Familien oder jemanden der ihnen nahestand wie Swana oder natürlich Alan beleidigte oder verleumdete! "Ja, Furhild, jung und verliebt zu sein ist sicher kein Grund für ungebührliches Verhalten." wiegte sie das Klatschweib zunächst in Sicherheit und ließ eine kurze Pause in der Furhild Gegegenheit hatte, ein selbstzufriedenes Lächeln und Nicken unterzubringen. Dann führ die Töpferin aber fort: "Aber alt und bitter zu sein ist auch kein Grund schlecht über andere Menschen zu reden - unverdient, wie ich betonen will - unter hinter ihrem Rücken!" Eilas Augen funkelten und blitzten als sie ältere Frau ansah. "Und wenn es Dich so stört, dass mein Verlobter sich erst geschont hat wie es die Heilerinnen geraten haben und das Fieber ihn gezwungen hat - und wenn Du so wenig davon hältst, dass unser Rich sich mit einer so viel jüngeren Frau abgibt, wenn Du also über das reden musst was Dich stört, dann liebe Furhild sag es doch Alarich und Alan und Swana ins Gesicht!" Eila hatte für diese bestimmte Rede ihren Mut zusammennehmen müssen, denn den Respekt vor den Älteren hatte sie zu überwinden gehabt, Furhild hatte ihn manchmal einfach nicht verdient! Und die junge Frau bezweifelte sehr, dass die spitzzüngige Alte ihrerseits den Mut aufbringen würde, die Betroffenen ihres Hohns und Spotts wirklich direkt anzusprechen. "Vielleicht sollte ich es so wie Du machen Furhild. - Vielleicht sollte ich auch den Mund nicht halten wenn mich etwas stört? Dann bringe ich Deine Klagen am besten mal beim Rich vor, ja?" Jetzt lächelte die Töpferin die ältere Frau zuckersüß an.
Die Frauen schienen keine Ruhe zu geben. Es war also falsch dass Margund alleine lebte? Und er? Er wohnte doch auch alleine. Doch darüber wollte der Grieche lieber nicht reden. Sonst würde die Aufmerksamkeit wieder auf ihn wechseln. Aber er schenkte Margund ein freundliches Lächeln. dabei kümmerte er sich vermehrt um seine Wäsche...oh ...da war ein Hemd. Am liebsten hätte er daran gerochen, doch das wäre wohl eher auffällig gewesen. Er betrachtete den Fleck und lächelte in sich hinein. Die Magd des Richs kümmerte sich wirklich nicht besonders gut um die Wäsche seines Liebsten. Normalerweise versuchte er darüber hinwegzuschauen. Doch dieses Hemd, nein das konnte er nicht zulassen. Also musste Pera es ihm bringen. Dies war bevor das Problem mit Drusilla aufgetaucht war. Bis jetzt hatte er das Hemd immer in seiner Schlafstätte. Doch inzwischen roch es nicht mehr so herrlich und der Fleck störte inzwischen doch ziemlich. Also machte Achodis sich mit voller Energie daran das Hemd zu waschen.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
„Pah…wer sagt den das Swana mit Alarich glücklich wird? Ich sage nicht das er ein schlechter Mann ist. Die Götter mögen es mir nachsehen, das ich so über unseren Rich spreche. Er ist sicher ein sehr guter Mann und er ist ein weiser und fairer Rich. Aber er ist alt und das kann niemand leugnen. Wie soll er Swana glücklich machen, wenn er in ein paar Jahren stirbt. Was bleibt den zurück? Eine junge Witwe, wohlmöglich mit einem Kind des Richs. Und wer soll sie dann nehmen? Welcher Mann bindet sich denn eine Frau mit dem Kind eines anderen Mannes an den Fuß? Es kann ja nicht jede soviel Glück haben wie Yelva. Das Roald sich ihrer und dem Kind angenommen hat, hat sie wirklich den Göttern zu verdanken. Was wäre nur aus ihr geworden wenn er sie nicht zu seiner Frau haben möchte… nicht auszudenken.“ Energisch schüttelte die ältere Frau ihren leicht ergrauten Schopf. Sowas aber auch. Das Kleidungsstück das sie gerade in der Hand gehalten hatte, lies sich achtlos auf den Boden fallen. Unglücklicherweise landete es neben dem Korb ihrer Nichte, doch das störte sie nicht weiter. Es war ja sowieso schmutzig und musste dringend gewaschen werden. Als hätte sie schon viel gearbeitet – was ja auch so war- streifte sie ihre Hände an dem Kleid ab und wappnete sich innerlich gegen einen erneuten Angriff. Sie war es gewohnt, dass das was sie sagte im Dorf nicht gut ankam, doch es war ihre Meinung und sie würde diese garantiert nicht zurückhalten. So kam es ihr ganz gelegen, das sich Eila noch einmal zu Wort meldete.
Bestätigend nickte sie noch einmal auf die Worte Eilas, als diese wiederholte was sie zuvor gesagt hatte. Ja…Verliebtheit ist kein Grund für schlechtes Verhalten. Wenigstens etwas hatte das junge Ding heute gelernt. Bei ihren nächsten Worten allerdings musste sie etwas schmunzeln. „Ich gebe dir Recht, Eila. Alt und verbittert zu sein ist auch kein Grund schlecht über Menschen zu reden. Aber siehst du hier jemand der alt und verbittert ist? Ich nicht, also ist dieser Satz, wenn er auch richtig ist, in dieser Situation doch ziemlich sinnlos. „ Auch wenn Furhild oft etwas dämlich erschien, so hatte sie sehr wohl verstanden das Eila sie damit gemeint hatte. Doch darüber stand die alte Dame. Man hatte ihr schon so viele Dinge ins Gesicht gesagt, da würde sie dieses hier auch überleben.
„Du verstehst mich falsch, Eila. Ich störe mich nicht daran, dass Alan sich an den Ratschlag der Heilerin …“ und sie sagte ganz bewusst nur die Einzahl dieses Wortes „… gehalten hat. Doch ich finde er hält sich einfach viel zu sehr heraus. Ist er nun ein Mann oder nicht? Das ist die Frage die ich mir stelle. Sein Bein ist in der Zwischenzeit wieder gut und Fieber hat er nicht mehr. Also…was tut er dann den lieben langen Tag in der Hütte? Sicher… er arbeitet…“ auch diese Worte waren sehr bewusst etwas abfällig gesprochen „… aber kann er sich den nicht trotzdem an und an im Dorf sehen lassen? Ich kann mich ja kaum noch daran erinnern wie dein werter Gatte ausschaut. „ Furhild tat so als dachte sie angestrengt über den Schreiner nach. Sicher wusste sie noch wie dieser aussah, aber sie wäre nicht Furhild, wenn sie nicht hin und wieder etwas schwindeln und provozieren würde.
„Sag mal kleines, wozu bist du den überhaupt dabei? So faul wie du hier herumsitzt. In dieser Zeit hätte ich die ganze Arbeit schon alleine gemacht.“ Mit der passenden Handbewegung unterstrich sie die Worte, welche an ihre Nichte gerichtet waren. Dieses Kind war aber auch zu gar nichts zu gebrauchen. Wie ärgerlich.
„Nun Eila, wenn du glaubst ich würde mich nicht trauen das den betroffenen Personen ins Gesicht zu sagen, dann irrst du dich aber gewaltig.“ Naja…ganz unrecht hatte die kleine ja nicht. Aber das würde sie ihr nicht auf die Nase binden. „Wenn die betreffenden hier wären, dann könnte ich es ihnen ja sagen. Aber Swana scheint die Arbeit ja zu scheuen und lässt sich hier nicht blicken. Da kann ich auch nichts tun. Und ja… wenn du es schon so sagst, dann sollest du es vielleicht genauso machen wie ich. Es ist nicht verkehrt seine Meinung zu sagen und wenn die anderen diese nicht akzeptieren wollen, dann kann man ihnen auch nicht helfen. Du möchtest meine Klagen beim Rich vorbringen?“ Furhild lachte laut auf und stemmte die Hände in die Hüfte. „Nun gut…nur zu. Wenn du sonst nichts zu tun hast. Aber sei unbesorgt. Ich kann meine Klagen alleine beim Rich vortragen. So alt bin ich nun auch nicht.“ Den Griechen beachtete sie nicht weiter. Im Moment war er für sie uninteressant geworden, doch sicher würde sie ihn später noch einmal ansprechen.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Schon von weitem hörte Swana eine Stimme, die eigentlich nur Furhild gehören konnte. Diese Stimme war unverkennbar. Sie unterhielt anscheinend wieder die ganze Waschgesellschaft, die sich am Fluss versammelt hatte, um die Wäsche zu reinigen.
Die Worte, die sie als erstes deutlich verstehen konnte, gaben ihr dann aber doch einen kleine Stich..., wie konnte sie nur so über Alarich reden? Wie soll er Swana glücklich machen, wenn er in ein paar Jahren stirbt. Was bleibt denn zurück? Eine junge Witwe, wohlmöglich mit einem Kind des Richs. Und wer soll sie dann nehmen? Welcher Mann bindet sich denn eine Frau mit dem Kind eines anderen Mannes an den Fuß? und hielt ein kurzen Moment inne und schüttelte mitleidig den Kopf, Arme alte Frau..., dachte sie, ...wie kann man nur so verbittert sein, dass man überhaupt nicht mehr auch nur ein wenig für andere freuen kann... Langsam ging sie um den letzten Busch herum, der sie noch vom Waschplatz trennte und sie blieb erst einmal stehen, bis Furhild ihren Monolog beendet hatte, bevor sie alle mit einem freundlichen "Heilsa" begrüsste.
Dann ging sie auf Furhild zu und ging neben ihr in die Hocke. "Ach, Furhild", meinte sie sanft, als sie die ältere Frau in den Arm nahm, "du tust mir wirklich, wirklich leid, dass du in deinem bisherigen Leben anscheinend so wenig Liebe und Geborgenheit erfahren hast, dass du es nicht verstehen kannst, dass es nicht wichtig ist, wie viele Jahre man miteinander verbringen darf, wenn man geliebt wird und selber liebt...", Swana lächelte sie mitfühlend an, erhob sich wieder und ging zu Livia hinüber.
"Ich war bei den Bienen etwas eher fertig, da habe ich gedacht, ich könnte dir noch ein bisschen mit der Wäsche helfen", meinte sie leise zu ihrer Freundin. "Oh, Heilsa Achodis, entschuldige, ich habe dich eben gar nicht gesehen, wie geht es dir, wir haben uns ja schon eine Weile nicht gesehen...", lächelte sie ihren griechischen Freund an, während sie das erste Wäschestück aus dem Korb nahm und anfing es ins Wasser zu tauchen.
Zuerst hatte Eila sein Hemd, das voller Dreck aus dem Wald war vergessen, dann Swana, die ihr später gefolgt war. Nun hielt er es in Händen. Es war sein Lieblingshemd. Erst seit kurzem war es das, da er es von Grim bekommen hatte. Nun rannte er den beiden Frauen nach und erreichte sie erst auf dem Waschpletz. Unsicher schaute er sich um. Das waren wirklich viele Frauen, und Achodis?...Und ...Godwina. Er schenkte ihr ein kurzes Lächeln und wand sich dann Swana zu. Sie stand ihm noch am nächsten und lange wollte er nicht bleiben. Er hielt ihr das Hemd hin.
"Das hast du vergessen, Swana."
Er schaute sie schon fast flehend an, damit er rasch dieses stück Stoff loswerden konnte, um sich wieder zu entfernen.
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Livia schüttelte nur mitleidig den Kopf. Furhild hatte offenbar nie erlebt, wie es war, geliebt zu werden. Livia wusste, dass sie ihren ersten Gatten trotz der ständigen Gefahr, in der dieser geschwebt hatte, geheiratet hatte, Dass die GEfahr, Witwe zu werden, nur ein vergleichsweise geringer Preis war, dafür, dass man das Glück seines Lebens fand, auch wenn es schwer war, wenn das Glück vorüberging. Jene Jahre mit Tullius und nun seit kurzem ihr Glück mit Grimoald waren etwas, wofür sie einen hohen Preis zu zahlen bereit war, so schwer ihr das Jahr als Witwe auch gewesen war, sie würde jederzeit wieder genau so handeln, wie sie es getan hatte. Sie lächelte Swana an, als diese genau die richtigen Worte fand.
"Danke Swana! Das ist lieb von dir,", antwortete sie lächelnd auf die Worte ihrer Freundin.
„Das wäre ganz wunderbar.“ Bedankte sich die blonde Frau für das hilfsbereite Angebot von Eila. Sie schenkte ihr ein strahlendes Lächeln und nickte einmal. Margund mochte die junge Frau. Ihre direkte und ehrliche Art machte es ganz unmöglich sie nicht sympathisch zu finden, denn sie selbst hielt es ebenso. Aus diesem Grund war es ihr auch in keiner Weise unangenehm, ihr Angebot ihr später zu helfen bereitwillig anzunehmen. Es war tatsächlich sehr mühselig die Stoffbahnen ordentlich auszuwaschen, ohne aus Versehen einen Faden zu ziehen. Margund wollte sich gerade ihrer Wäsche zuwenden, als sie von den gesprochenen Worten abgelenkt wurde. Nanu, der Tonfall, der im Moment vorzuherrschen schien war ein wenig… rüde. Offenbar war sie mitten in eine Diskussion geraten, die von beiden Standpunkten bitter vertreten wurde. Doch Furhild hielt in ihren Rechtfertigungen einen Augenblick inne und begrüßte sie. Die Weberin erwiderte das Lächeln und nickte selbstsicher. „Ja, liebe Furhild. Ich wohne nach wie vor im Haus meines Mannes. Es gibt keinen Grund es aufzugeben, es wäre doch sehr schade wenn ich es aufgeben müsste.“ Natürlich wusste sie, dass das nicht der eigentliche Hintergrund auf die Frage der Älteren war. Es ging viel mehr darum, das sie noch immer ohne Mann war und es scheinbar auch nicht wieder in Betracht zog. Nun, da hatte sie Recht. Bisher hatte die Weberin sich einer erneuten Heirat erfolgreich erwehren können, was gewiss nicht praktisch oder leichter für sie selbst war. Jedoch hatte sie nie vergessen was es bedeutete, einen geliebten Menschen zu verlieren und das wollte sie nicht noch einmal durchmachen müssen. Auch Frauen konnten stur sein, sehr sogar. Margund begann das Linnen ins Wasser zu tauchen und langsam sog sich der Stoff voller und wurde schwer. Sorgsam und vorsichtig begann die Frau es auszuwaschen, Stück für Stück. Während sie ihrer Arbeit nachging, lauschte sie der Diskussion, die offenbar nicht nur zwischen Furhild und Eila herrschte, sondern zu der auch Livia ihren Teil beitrug. Langsam aber sicher wurde ihr selbst auch eröffnet, um was es dabei eigentlich ging und Margund senkte den Blick um stumm zu schmunzeln. Furhild war ein Klatschweib das kein Blatt vor ihren Mund nahm, dies war allgemein bekannt, doch Margund mochte sie, vielleicht gerade deswegen. Ehrlichkeit war eine Tugend und die besaß Furhild nun einmal. Dennoch verkniff sich die Weberin etwas zu dem Gespräch beizutragen und strich sich einige ihrer üppigen Flechten hinter die Ohren. Ihre Augen streiften viel mehr zufällig den einzigen anwesenden Mann und für einen Moment trafen sich ihre Blicke und er lächelte freundlich. Sie selbst lächelte grüßend und setzte ihre Wäsche fort. Sie sollten jedoch nicht die einzigen bleiben, die sich am Fluss eingefunden hatten. Die junge Frau, die ungewollt Bestandteil der brennenden Diskussion gewesen war, erreichte ebenfalls die kleine Versammlung und bereitete dem auf ihre Art ein Ende. „Heilsa, Swana.“ Wurde sie lächelnd von Margund begrüßt.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Auf Furhilds letzte Worte hin nickte Eila der älteren Frau zu und dachte Gut, das tu mal!. Bevor sie aber noch dazu kam, es auch auszusprechen kam Swana auf den Plan und reagierte auf Furhild in ihrer ganz eigenen Weise - sehr besonnen. Als dann auch noch Marvin auftauchte und die Imkerin mit einem Wäschestück vom Gespräch ablenkte fand Eila dann doch Gelegenheit ein paar letzte Worte an die ältere Frau zu richten. "Nun Furhild, wenn Du Dir das noch zutraust, dann freue ich mich darauf die Meinung des Rich zu Deinen Bedenken zu hören - Du möchtest ihn und Swana also nur vor Torheit und Unglück bewahren? - Wie gut von Dir! - Dann kommst Du dieser selbstauferlegten Verantwortung ja sicher bald nach ..." Eila wandte sich rasch von Furhild ab und nahm sich fest vor, heute nicht mehr auf diese Frau zu reagieren. Stattdessen wandte sie sich nun Margund zu und begann der Weberin bei ihren Stoffbahnen zu helfen. Dabei rollte sie bedeutungsvoll die Augen hoch wenn sich Furhild 'bemerkbar' machte.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Furhild war nicht im geringsten überrascht, als plötzlich Swana auftauchte. Genauso wie sie die anderen begrüßt hatte, begrüßte sie auch die zukünftige Frau des Richs. Wie viel sie wohl gehört hatte? So wie sie Swana kannte, hatte diese sicher von irgendwo aus gelauscht. Armer Reinko. So eine Tochter hatte er wirklich nicht verdient. Doch statt etwas zu sagen, lächelte sie die Imkerin nur an. Die ältere Frau war gespannt darauf was sie junge Frau wohl sagen würde.
Die Umarmung kam überraschend für Furhild und so konnte sie nicht verhindern, dass ihre Gesichtszüge etwas entgleisten. Es dauerte nicht sehr lange bis sie sich wieder gefangen hatte. Die Umarmung lies sie ohne einen Kommentar über sich ergehen. Schweigend lauschte sie dem was die Imkerin ihr zu sagen hatte. Das hier aber auch alle meinten es besser wie sie zu wissen. „Liebste Swana, ich habe in meinem Leben genug Liebe erfahren. Immerhin hatte ich liebevolle Eltern und ein geborgenes Zuhause. „ Auch wenn Furhild viel von Reinkos Erziehungsmethoden gehalten hatte, so wusste sie das seine Tochter anders darüber gedacht hatte. Ohne sich selbst loben zu wollen, musste sie sich wieder einmal eingestehen, dass sie einfach über alles Bescheid wusste. Ein kleines stolzes Lächeln zierte ihre schmalen Lippen. Das würde ja noch ein sehr interessanter Tag werden.
Das auftauchen von Marwin unterbrach sie in ihren Gedanken und so blickte sie den Jungen finster an, als er Swana ein dreckiges Hemd entgegen streckte. Was war den das für ein benehmen? Entweder er gab das Hemd den beiden schon frühzeitig oder er musste damit leben, dass es einfach noch ein paar Tage dreckig war. „Also junger Mann… du solltest in Zukunft daran denken deine dreckige Wäsche früher zum Waschen zu geben, anstatt jetzt hinter Swana her zulaufen. Sie ist sicher nicht deine Dienerin. Wenn du nicht selbst dafür sorgen kannst, dass deine Kleidung sauber wird, dann wirst du halt damit leben müssen, das es weiterhin dreckig ist.“ Mit leicht geröteten Wangen drehte sie sich zu ihrer Nichte herum und funkelte diese auch wütend an. „Herje… du bist ja immer noch nicht fertig? Für was hab ich dich den überhaupt mitgenommen. Also ehrlich, kleines…“ Über ihre Nichte konnte sie nur den Kopf schütteln. Godwina senkte beschämt ihren Kopf und schrubbte die Kleider noch etwas heftiger. Wenn sie so weiter machen würde, hätte sie sicher bald ein Loch darin.
Wenigstens Margund hatte so etwas wie ein höfliches Benehmen und begrüßte sie ebenfalls freundlich. Die Antwort über ihre Hütte befriedigte die ältere Frau allerdings nicht wirklich. „Es wäre sicher sehr schade wenn du das Haus deines Mannes aufgeben müsstest. Aber es gehört sich einfach nicht für ein junges Ding alleine zu wohnen. Außerdem solltest du bald über eine Heirat nachdenken. Du bist schon sehr lange alleine und da hier im Dorf wohl scheinbar die Verliebtheit umhergeht, solltest du dich den anderen anschließen.“ Man könnte fast meinen, dass die Verliebtheit ansteckend war, denn so viele Ehen die in den letzen Wochen vereinbart worden waren, waren ein eindeutiges Zeichen dafür. Es schien wohl ein sehr kalter Winter gewesen zu sein.
Eila gefiel ihr von den Frauen gerade am besten. Sie stieg so schön auf die Dinge ein die sie ihr sagte. Für Furhild war das nur eine weitere Bestätigung. Wie hieß es so schön? Getroffene Hunde bellen? Das traf in diesem Moment wohl zu. „Du sprichst ein wahres Wort, Eila. Ich möchte Swana und Alarich vor Torheit und Unglück bewahren. Und meiner Verantwortung werde ich selbstverständlich nachkommen, wie ich es immer tue. Oder hättest du etwas anderes erwartet? Doch wie es im Augenblick scheint, hat der Rich wohl keine Zeit für die Bewohner seines Dorfes. Die Hochzeit mit Swana scheint ihm wichtiger zu sein. Und zu allem Ärger hat er es auch noch mit Aswin so schwer. Wie kann ein Kind nur so anders wie seine Eltern werden, das ist etwas was ich nicht verstehen kann. An Alarichs Stelle würde ich mich nicht so um Aswin bemühen. Ihr alle wisst wie er sein kann und zu den wenigsten von euch war er schon einmal nett.“
Furhild wusste, das gegen ihren letzen Satz kaum jemand etwas sagen konnte. Aswin war einfach allgemein nicht sehr beliebt im Dorf und wenn nun einer das Gegenteil behaupten würde, würde dieser jemand lügen.
Neugierig blickte sie hinüber zu dem Griechen. Noch immer hatte sie die Hände in die Hüfte gestemmt und stand etwas erhöht, sodass sie alles sehen konnte was sich in ihrer Umgebung abspielte. Das war immer das wichtigste für sie. Augen und Ohren überall zu haben. „Kommst du mit deiner Wäsche zurecht, Achodis? Oder soll die Godwina zur Hand gehen? Sicher wirst du viel zu tun haben. Machst du Peras Wäsche ebenfalls oder übernehmen das die Mägde des Richs?“Wie seltsam das von denen keine hier zu sehen war. Normalerweise wimmelte es nur so von den geschwätzigen jungen Dingern. Furhild bedachte diese meistens mit einem missbilligenden Blick. Es war etwas anderes wenn man Probleme ansprach aber die jungen Mägde hatten nichts Besseres zu tun, wie über viele im Dorf herzuziehen und sich lustig über diese zu machen.
Die Frauengespräche versuchte Achodis tunlichst zu verdrängen und nicht zu antworten. Er kämpfte eh mit diesem hartneckigen Fleck. Doch er würde ihn besiegen, ja das würde er. Swanas Worte zauberten ein leichtes Lächeln auf seine Lippen.
"Heilsa, Swana. Das ist nicht so schlimm. Mir? Es geht mir recht gut, danke der Nachfrage. Ja, ich hatte viele Unterrichte zu geben und dann noch die Reperaturen am Dach."
Gerade als der Grieche die ersten Erfolge zu verbuchen hatte, sprach Furhild ihn an. Nur kurz zuckte es durch ihn hindurch, bevor er sich weiter dem Hemd widmete und leicht grinsen musste, als er ihr antwortete.
"Ich, seine Wäsche? Na das wäre ja noch schöner! Nein, das ist wohl eher die Aufgabe der Mägde vom Rich."
Nun lachte er auf, als er sich weiter um Peras Hemd kümmerte. Ja, jetzt machte es sogar spaß.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Swana presste die Lippen zusammen, das hatte gesessen, konnte Furhild ihre Eltern nicht aus dem Spiel lassen, sie waren tot und das was davor war, hatte Swana hinter sich gelassen. Sie schüttelte nur den Kopf, "Man soll nicht schlecht über Tote reden, Furhild", meinte die Imkerin ruhig, "und ausserdem habe ich ein Zuhause, in dem ich mich geliebt und geborgen fühle", fügte Swana noch freundlich hinzu.
Als Marwin auf einmal neben ihr erschien und ihr sein dreckiges Hemd entgegenhielt, sah sie kurz überrascht an. Ja, richtig, das hatte sie ja noch mitnehmen sollen... wo war sie nur wieder mit ihren Gedanken gewesen? Ja, wo wohl...? Ein leichtes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Sie nahm das Hemd von Marwin entgegen und achtete gar nicht darauf, was Furhild dazu sagte, "Gib schon her...", meinte sie lächelnd zu ihrem Bruder und warf ihm einen vielsagenden Blick zu, bloss nichts auf Furhilds Äusserungen zu erwidern.
"Ach, Livia, das mache ich doch gerne, du hast schon genug Arbeit mit uns allen", sagte sie noch rasch zu Livia, bevor sie sich dann erneut zu Furhild und Eila umdrehte und sich zunächst an die Töpferin wandte, "Lass gut sein, Eila, es stört mich nicht, wenn Furhild Dinge über mich erzählt, die nicht stimmen, aber ich erwarte eigentlich von ihr, dass sie wenigtsens Alarich genügend Respekt entgegenbringt, anstatt wilde Vermutungen zu äussern", ihr Blick ging zu Furhild, "Für Alarich werden das Dorf und die Gaue immer oberste Priorität haben, vor allem anderen. ich bin mir sicher, dass er ein offenes Ohr für dich haben wird, wenn du ein wirklich ernstes Problem vorträgst. Ich weiss es wirklich zu schätzen, dass du dich um uns sorgst Furhild, aber Alarich und ich haben lange und gründlich darüber nachgedacht, bevor wir diese Entscheidung getroffen haben und letztendlich haben unsere Herzen entschieden", ernst sah sie die ältere Frau an, hier verstand sie überhaupt keinen Spass und das sollte Furhild auch deutlich merken, "Und was Aswin betrifft... jeder Mensch ist anders, und so können auch Kinder ganz anders als ihre Eltern werden. Zugegeben, Asiwn ist ein schwieriger Mensch, aber das heisst noch lange nicht, dass er es nicht wert ist, dass man sich um ihn bemüht. Und ich glaube, nein ich bin mir sicher, Furhild, wenn es dein Sohn wäre, würdest du alles erdenkliche tun, um für ihn da zu sein, so ist das nun einmal mit seinen eigenen Kindern, egal was sie tun, oder wie sie sich verhalten, man liebt sie trotzdem und ist immer für sie da..."
Dann wandte sie sich schliesslich an Achodis, "Das freut mich zu hören, dass es dir gut geht. Wenn ich es schaffe komme ich die nächsten Tage mal wieder vorbei, dann können wir uns in Ruhe unterhalten. Ist das Dach denn jetzt dicht oder brauchst du dabei noch weitere Hilfe?"
Marwin war froh, als Swana ihm das hemd abnahm und nickte stumm auf ihren Blick hin. Sagen wollte er eh nichts. Weder über die eigene Familie noch über irgendetwas anderes. Jetzt verstand er entlich, wieso Swana so wenig von den *Waschweibern* hielt, die sich am Fluss herumtrieben und seltsame Dinge zu erzählen hatten, die doch niemanden interessierten. Er bedankte sich nur mit einer Berührung auf die Schulter und einem Blick bei Swana und wand sich dann um, nur um Godwina direkt in die Augen zu sehen. Früher hatte es ihn genervt, wie sie für ihn geschwärmt hatte. Marwin hatte sie jetzt schon einige Zeit nicht gesehen und erkannte wie hübsch sie war. Aber auch wie dumm er gewesen war. Er lächelte verlegen und trat gegen einen Stein. Dann entschloss er sich dazu sich in der Nähe auf einen Stein zu setzen und sie immer wieder zu betrachten, während er mit seinem Messer an einem dicken Stock herumschnitzte. Eher grob als fein...aber es beschäftigte seine Hände.
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Furhild!", meinte Livia scharf, "Ich lege keinen gesteigerten Wert darauf, mich mit dir zu streiten, aber wenn du meinst, an allen herummeckern zu müssen, dann tu mir, oder besser gesagt uns allen, doch bitte den Gefallen und beschwer dich beim Rich, den du eben so abwertest, anstatt arbeitenden Menschen auf die Nerven zu fallen!"
Bewusst betonte sie die Arbeit, denn ihr war nicht entgangen, dass Furhild eher ihre Nichte arbeiten ließ, denn sich selbst um die Wäsche zu kümmern. Allmählich reichte es der jungen Römerin. Und auch Livia konnte durchaus kratzbürstig und spitzzüngig sein, wenn sie wollte, oder wenn man sie ärgerte, obwohl sie normal freundlich war.
Auf den Kommentar mit der Arbeit winkte Livia ab, was Lass gut sein! hieß. Es machte ihr wirklich nichts aus, für jene Familie zu arbeiten, in der sie ihr Glück wiedergefunden hatte.
„Deine Sorge rührt mich, liebe Furhild, aber ich komme zurecht und habe liebe Freunde, die mir helfen, wenn es nötig ist. Und eine Verliebtheit kann man schlecht erzwingen, meinst du nicht auch? Ich werde gewiss nicht heiraten nur um mir ein paar Dinge zu erleichtern.“ Die Weberin lächelte freundlich, während sie innerlich seufzte. Sie hatte so etwas geahnt, doch sie verspürte nicht die geringste Lust dieses Thema weiter zu vertiefen. Es war nun schon einige Zeit, in der sie das Haus allein bewohnte und man hätte annehmen sollen, dass man es langsam leid war, sie stets wieder zur Vernunft bringen zu wollen. Margund hatte ihre Wahl getroffen. Zumindest meinte ihr sturer Kopf das.
Die Diskussion zwischen den anderen Frauen jedoch schien sich immer weiter zuzuspitzen und sie dankte den Göttern innerlich für die Gabe der Geduld. Margund mochte stur und dickköpfig sein, doch sie war geduldig und meist recht ausgeglichen. Hätte es sich anders verhalten, so hätte sie sich gewiss eingeschaltet, doch momentan schien keine der beiden Seiten zu unterliegen. Als Eila sich zu ihr gesellte und ihr dabei half, die Stoffbahnen auszuwaschen, erwiderte sie die entnervte Geste mit einem Lächeln und einem Schulterzucken, bevor sie leise sprach „Versuche einem Frosch das Quaken abzugewöhnen… du wirst sehen, es bringt nichts. Lass sie doch reden, morgen gibt es ein anderes Thema.“