RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Rollenspielbereich » Alarichs Dorf » Die Zeit, die wir teilen
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Die Zeit, die wir teilen
Jandrikfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Während sie zusammen durch das langsam aufsprießende Grün gingen, antwortete Jandrik ihr auf die Fragen.
"Die Reihenfolge habe ich deshalb gewählt, weil tote Tiere sich kaum lange aufbewahren lassen. Entweder gehen Füchse, Marder oder sogar Wölfe dran, oder das Fleisch verdirbt. Deswegen muss man diese Fallen rasch kontrollieren. Totschlagfallen habe ich vor allem für Raubtiere gebaut, aber auch für Vögel, obwohl die wieder anders funktionieren."
Er schob ein paar Äste beseite und ließ Ida durch.
"Auf dem Weg zu den großen Fallen habe ich ein paar kleine verteilt, einfach weil man die Beute dann auf einmal tragen kann und nicht so viel laufen muss, wenn man alleine ist. Aber heute sind wir ja zu zweit, das macht es leichter", fuhr er fort und lächelte ihr kurz zu bei den letzten Worten.
"Ja, du kannst die nächste Kaninchenfalle kontrollieren und wieder aufstellen. Ist gut, wenn du gleich lernst das Tier so zu töten, dass es keine Sauerei gibt." Jandrik grinste.
Nach einer Weile Fußmarsch durch das Unterholz hatten sie die nächste Falle erreicht und diesmal ließ Jandrik seiner Frau den Vortritt. Er war gespannt, wie sie sich beim ersten Mal schlug.


05.09.2013 19:40:37  
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Ja, das machte Sinn. Deswegen mussten die Fallen auch regelmäßig in kurzen Abständen kontrolliert werden.
Auch wenn Ida keine Jägerin war, so konnte sie durchaus den Sinn hinter der Strategie ihres Mannes erkennen. Manche Männer dachten ja eher ein wenig gradlinig, aber wenn sie so darüber nachdachte, wie Jandrik an die Sache heranging, so war seine Vorgehensweise doch sehr gut durchdacht und schien sehr effektiv zu sein.

Sich ein wenig bückend ging Ida durch die von Jandrik zurückgehaltenen Zweige. Hier im Wald sah sie sich ihm gegenüber als völlig gleichberechtigt, hier gab es keine 'Frauen-' und keine 'Männeraufgaben', deswegen bedankte sie sich mit einem Lächeln für das Freimachen des Weges, überließ Jandrik aber dann wieder die Führung.
Die rothaarige junge Frau verzog kurz schmollend den Mund, sie würde schon keine Sauerei veranstalten, denn sie wusste wie man schnell und effektiv ein kleines Tier tötete, und wenn es auch nur Fische waren, und ihr war durchaus bewusst, dass sie das wertvolle Fell nicht ruinieren durfte.

Ida trat an die Kleintierfalle heran und drehte sich enttäuscht zu ihrem Mann um. „Ich glaube, mit einem Igel können wir nichts anfangen...“ Vorsichtig öffnete sie die Falle, aber der Igel hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt und kam nicht heraus. Die Falle ein wenig an der geschlossenen Seite anhebend und vorsichtig schüttelnd, rollte das Stacheltier auf den Waldboden.
Erst beim zweiten Versuch gelang es Ida die Falle so aufzustellen, wie sie es zuvor bei Jandrik gesehen hatte.
„Hoffen wir, dass wir bei der nächsten falle mehr Erfolg haben“, Ida war ein optimistischer Mensch und deshalb sah sie in diesen Misserfolg kein schlechtes Omen.


06.09.2013 10:13:38  
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Jandrik lächelte leicht angesichts von Idas enttäuschter Miene. Es kam sehr viel öfter als nur hin und wieder vor, dass sich Tiere in den Fallen befanden, mit denen man nichts anfangen konnte. Eichhörnchen, Mäuse oder eben Igel wie dieses Mal.
"Das ist normal, es laufen einem oft Tiere in die Falle, die man nicht haben will. Deshalb versuche ich die Fallen mit der Zeit so zu bauen, dass wirklich nur die gewollten Tiere reinlaufen, aber bei Kleintieren geht das kaum.", sagte er und sah ihr dabei zu, wie sie die Falle wieder aufstellte. Anerkennend nickte Jandrik.
"Das sieht gut aus." Er besah sich die Aufstellung noch einmal aus der Nähe und hatte nichts daran auszusetzen. Ida erwies sich als Naturtalent wie es schien.
"Ja, ich hoffe, bei der nächsten Falle haben wir mehr Glück.", erwiderte er und ließ sie vorausgehen auf dem Weg zur nächsten Falle.
Diese hatte er in der Nähe eines Bachlaufes positioniert, direkt neben dem Wasser befand sich dann die Falle für Rehe. Die Tiere begaben sich gerne dorthin zur Tränke und er hatte das schon hin und wieder ausgenutzt. Ein, zwei Tiere hatte er mit seinem Bogen erlegt, drei weitere mit der Falle. Doch zu oft wollte er dort nicht jagen, um die Tiere nicht zu vertreiben.
In der nächsten Kaninchenfalle befand sich dieses Mal auh tatsächlich ein Kaninchen und Jandrik ließ Ida den Vortritt, damit sie das Töten des Tieres erproben konnte.


06.09.2013 20:00:42  
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Ida nickte, das war vermutlich so, also ließ sie sich ihre Enttäuschung nicht mehr so sehr anmerken. Ebenso wenig machte es vermutlich Sinn einen Köder in die Kaninchenfallen zu hängen, jetzt wo es wieder ausreichend Nahrung für die Tiere gab. Aber für den Winter war das vielleicht eine Möglichkeit, aber das wusste Jandrik mit Sicherheit auch.
Ein wenig stolz war das rothaarige Mädchen schon, als ihr Mann sie dafür lobte, dass sie sie Falle richtig aufgestellt hatte. Auch wenn es nicht wirklich schwer gewesen war, so war es dennoch das erste Mal gewesen, dass sie soetwas getan hatte.
Jandrik ließ sie vorausgehen, auch wenn Ida nicht wusste, wo genau die nächste Falle zu finden war. Das war aber kein Problem, denn der Jäger wies ihr den Weg.

Vorsichtig, damit das Kaninchen nicht entwischte, öffnete Ida die Falle und holte das Tier heraus. Es zappelte und wollte weg, aber das rothaarige Mädchen ließ es nicht los, auch wenn es einen großen Kratzer am Unterarm von den Hinterbeinen des Tieres abbekam, der auch sofort anfing zu bluten. Unbeirrt fuhr sie mit ihrer Aufgabe fort und packte das Tier nun auch bei den Ohren, so war auch die Gefahr gekratzt zu werden, wesentlich geringer.
Sie sah sich nach einem geeigneten Stein um, aber da sie nicht so stark war wie Jandrik, erwies es sich als ungleich schwieriger für sie, das Kaninchen so zu töten, wie er es ihr vorgemacht hatte. Das Tier zappelte und wand sich und Ida hatte keine Möglichkeit, es nur mit einer Hand festzuhalten und mit der anderen den Stein zu benutzen.
Nach drei erfolglosen Versuchen war sie es leid und kniete sich zusammen mit dem Kaninchen auf den Boden und klemmte es kurzerhand zwischen ihre Knie. Dann hob sie den Stein und schlug zu. Die junge Frau spürte, wie das Tier zwischen ihren Beinen erschlaffte. Dann stand sie wieder auf und reichte ihrem Mann das tote Kaninchen.
„Nicht nach deiner Methode, aber immerhin...“, meinte sie


07.09.2013 13:20:36  
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Aufmerksam beobachtete Jandrik seine Frau dabei, wie sie das Kaninchen aus der Falle nahm und mit ihm kämpfte. Auch von einem blutigen Kratzer ließ sie sich nicht abhalten, was Jandrik unwillkürlich etwas Bewunderung entlockte. Die Frauen, die er sonst kannte, waren weniger hart im Nehmen. Ida meisterte ihre Aufgabe wirklich gut und er war sich sicher, dass sie bis zum Winter eine Hilfe für ihn sein würde. Erst Recht als sie das Tier mit einer ganz eigenen Methode tötete, die Jandrik ein Lachen entlockte.
"Es funktioniert, also warum nicht.", sagte er und nahm das Tier entgegen. Rasch band er es zu der ersten Beute an das Seil um seinen Oberkörper.
Nachdem die Falle wieder aufgestellt und bereit war, gingen sie in raschem Schritt auf dem Weg zum Bach die dritte Kleintierfalle ab. Sie erwies sich als leer, aber zwei Hasen waren schon eine gute Ausbeute.
Als sie sich dem Bach näherten, ergriff Jandrik den Arm seiner Frau, damit sie stehen blieb. Er bedeutete ihr leise zu sein und einen Moment zu warten ehe er so leise wie möglich um die letzten Sträucher schlich. Vor ihm plätscherte der kleine Bach eilig über die Steine, als er sich näher herantastete und die Falle, die er gestern aufgestellt hatte, ins Auge fasste. Etwas hing in der Schlinge, etwas Braunes.... Jandrik spähte angestrengt hinüber. In jedem Fall bewegte sich das Tier nicht, also schien es tot zu sein.
Ein paar Herzschläge später erkannte er, dass es ein Hirsch war. Jandrik richtete sich auf und winkte Ida zu sich.
"Ich wollte sichergehen, dass es kein Raubtier ist, das vielleicht noch leben könnte.", erklärte er. Einmal hatte er einen Wolf mit einer solchen Falle gefangen und dieser hatte selbst halb tot noch geknurrt und die Zähne gezeigt.


08.09.2013 18:41:54  
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Der Kratzer brannte, aber Ida ,ließ sich trotzdem nicht beirren. Jandrik hatte gesagt, dass sie mit der nächsten falle an einen Bach kommen würden, da konnte sie die kleine Wunde auswaschen und notfalls verbinden, wenn sie dann wieder bluten würde. Sie zuckte mit den Schultern und meinte, "Was soll ich machen, wenn das Viech so zappelt? Irgendwie muss ich es ja ruhigstellen...“ Schnell war die Falle wieder aufgestellt und sie gingen weiter. Da der Jäger mit ihrer bisherigen Ausbeute zufrieden war, war Ida es auch.

Sie nickte, als ihr Mann ihr ein Zeichen macht, leise zu sein und hielt sich hinter ihm und wartete, als er sich näher an die falle heranschlich. Rasch kam die rothaarige junge Frau näher. „Ein Hirsch...“, meinte sie anerkennend, „.. das ist eine gute Ausbeute oder?“ Er hatte einmal einen Wolf gefangen? „Und was hast du mit dem Wolf gemacht? Der gibt doch auch ein gutes Fell ab...“
Der kleine Bach führte klares kaltes Wasser und so ging Ida am Ufer in die Hocke, um sich den Kratzer auszuwaschen. Sie sog die Luft ein, weil das Wasser so kalt war und weil die Wunde wieder anfing zu brennen, als sie sie kräftig auswusch, von Maíghread wusste, sie wie wichtig es war, eine Wunde sauber zu halten, damit sie sich nicht entzündete. Das frische Blut, welches jetzt wieder die Verletzung benetzte, war aber so wenig, dass Ida sie nicht verbinden musste.

Nachdem sich das rothaarige Mädchen um die Wunde bekümmert hatte, half es Jandrik den Hirsch aus der Falle zu befreien, banden seine Beine zusammen und hängten ihn kopfüber an einen dicken Ast, der das Gewicht des Tieres auch über die längere Strecke halten würde. Den Ast legten sie sich auf eine Schulter un hielten ihn mit der Hand fest. So machten sie sich auf den Weg zurück zur Schutzhütte.


08.09.2013 19:41:43  
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"Ein Hirsch ist eine richtig gute Beute, ja.", sagter er zufrieden und überwand den Bach mit einem großen Schritt. Ida wusch sich derweil die kleine Wunde aus.
Jandrik begann den Hirsch aus der Falle zu befreien, einem teuflischen Ding mit einer Schlinge, und gemeinsam befestigten sie das Tier schließlich an einem Ast, um es besser tragen zu können. Jetzt mussten sie in jedem Fall zurück zur Hütte, denn noch mehr würden sie auch zu zweit nicht tragen können. Außerdem mussten sie sich um die Beute kümmern, sie ausbluten und ausnehmen.
"Den Wolf habe ich mit ein paar Pfeilen getötet.", erzählte er, während sie durch den Wald liefen, "Aus dem Fell hat mir Gerwine einen warmen Mantel genäht, der ist wirklich gut im Winter."
Glücklicherweise waren die Löcher, die seine Pfeile hinterlassen hatten, nicht groß gewesen und das Fell gut zu verwenden. Nicht perfekt, aber Jandrik trug den Mantel durchaus auch mit Stolz gegenüber den übrigen Jägern.

Nach einer Weile, inzwischen hatte die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, gelangten sie zurück zu der Schutzhütte. Zusammen legten sie den schweren Hirsch ab, Jandrik fügte die beiden Kaninchen hinzu. Nun ging es ans Ausnehmen, was eine eher blutige Arbeit war.


09.09.2013 16:43:33  
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„Dann haben wir ja heute richtig Glück mit unserer Ausbeute“, Ida schaute auf über den Bach hinweg, während sie sich um ihre Verletzung kümmerte.
Dann war der Wolf wenigstens nicht umsonst gestorben und sein Fell wärmte nun einen Menschen im Winter. Das rothaarige Mädchen trug den Ast auf der Schulter und hielt ihn mit der Hand fest, die nicht verletzt war.

Für den Rückweg brauchten die beiden junge Leute wesentlich länger als für den Hinweg, da sie den schweren Hirsch zu tragen hatten. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und fiel durch das noch lichte Blätterwerk. Später im Hochsommer konnte man hier so tief im Wald die Tageszeit nicht mehr son einfach am Stand der Sonne ablesen, da die Blätter dann viel zu dicht waren und nicht so viel Licht durchließen.
Die Schulter des jungen Mädchens schmerzte ein wenig, als sie endlich bei der Hütte angekommen waren. Ida war es nicht gewöhnt, etwas schweres so lange auf einer Schulter zu tragen, aber sagen würde sie nichts.
„Gute Ausbeute...“, stellte sie noch einmal fest, als die drei Tiere auf der Erde vor ihnen lagen, „wie genau macht man das jetzt...? Fische müssen nicht viel ausbluten....wäre es am besten zuerst den Hirsch aufzuhängen,um ihn ausbluten zu lassen, weil er am größten ist? Und in der Zwischenzeit können wir uns dann um die Kaninchen kümmern?“


09.09.2013 18:45:06  
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"Genau.", stimmte der Jäger ihr zu als sie vorschlug, sich zunächst um den Hirsch zu kümmern. "Erst lassen wir ihn ausbluten, während wir uns um die Kaninchen kümmern, dann nehmen wir den Hirsch aus. Das funktioniert eigentlich nicht anders als bei Fischen auch."
Gemeinsam hängten sie den Hirsch an einen nahe gelegenen Baum, an den Hinterläufen mit Seilen festgezurrt.
Jandrik zog sein Jagdmesser aus dem Gürtel und kniete sich neben den Kopf des Hirsches. Der Körper des Tieres war sogar noch etwas warm, allzu lange konnte er noch nicht tot sein. Mit dem scharfen Messer war es nicht allzu schwer die Kehle des Hirsches zu durchtrennen. Blut kam ihm entgegen und tropfte langsam auf den Waldboden.
Erst dann wandte er sich den Kaninchen zu.
"Wir hängen sie hier an den Ast.", sagte er und wies mit der Hand auf eine kleine Kontruktion, die er sich vor einer Weile gebaut hatte. Ein dicker Ast reichte von der Hüttenwand bis zu einem Pfosten, etwa so weit wie sein Arm. Der Pfosten war in die Erde getrieben, der Ast oben befestigt. Auf diese Weise konnte er Tiere einfach aufhängen, ohne sich erst einen Ast suchen zu müssen. Der Hirsch war allerdings zu schwer für die Kontruktion gewesen.
"Ich werde beizeiten noch eine größere Hängevorrichtung bauen.", erklärte er, "Damit nicht nur Kleintiere dort ausbluten können."
Jandrik reichte Ida sein Jagdmesser.
"Hier, kümmer dich mal um das Kaninchen." Er hatte keine Zweifel daran, dass sie das schaffen würde, war aber dennoch neugierig. Beim Erschlagen hatte sie ja schon Erfindungsgeist bewiesen.


10.09.2013 11:14:00  
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Ein bisschen anders als bei Fischen war es wohl schon. Jedenfalls konnte sich Ida nicht vorstellen, dass es derart einfach sein sollte. Die toten Fische schnitt am Bauch einfach der Länge nach auf und holte dann die glibberige Masse, die die Gedärme waren, mit dem Messer heraus. Fertig. So ein Hirsch oder auch die Kaninchen hatten da schon ein wenig mehr zu bieten.

Es war für die junge rothaarige Frau gar nicht so einfach, zusammen mit ihrem Mann den Hirsch an den Baum zu hängen, da sie um einiges kleiner war als Jandrik. Aber gemeinsam schafften sie es, das schwere Tier festzuzurren. Das Blut aus der aufgeschnittenen Kehle floss recht schnell aus dem toten Tier heraus und versickerte im Waldboden.

Ida nahm eines der Kaninchen und band es wie Jandrik mit gespreizten Hinterbeinen an dem Ast fest. „Vielleicht kannst du Marwin, Grimoalds und Livias Ziehsohn fragen, ob er dir dabei hilft. Für einen Hirsch oder große Tiere muss so eine Vorrichtung doch sicher sehr stabil sein. Und zu zweit geht das sicher einfacher als alleine.“ Es war nicht so, dass sie ihrem Mann nicht zutrauen würde, selbst eine solche Konstruktion zu bauen, aber das Ding sollte ja möglichst stabil sein und wenn es stimmte, dann sollte der Junge echt gut in Holzarbeiten sein.
Schnell war ihr eigenes Messer wieder weggesteckt, als Jandrik ihr das Jagdmesser reichte. Es war viel größer und mit Sicherheit auch schärfer als ihr eigenes, obwohl es auch ein gutes Messer war, das ihr Bruder für sie geschmiedet hatte. Die junge Frau stellte sich vor das Kaninchen, das kopfüber an der Vorrichtung hing und packte es bei den Ohren. Dann überstreckte sie den Kopf des Kaninchens, um dessen Kehle zu entblößen und schnitt ihm mit einen berherzten Schnitt die Kehle durch. Das Ausbluten des Kaninchens würde nicht so lange dauern wie das des Hirsches, da es viel kleiner war. Ida wischte das Messer im Gras ab und sah Jandrik fragend an. Sollte sie das Kaninchen auch ausnehmen, nachdem es ausgeblutet war?
Fische schnitt man einfach der Länge nach auf.... aber das würde hier nicht so einfach funktionieren, denn sie wollten das Fell des Tieres ja verwenden, und das sollte ja möglichst groß bleiben. Also musste auch der erste Schnitt beziehungsweise die ersten Schnitte richtig gesetzt werden.
„Zeigst du es mir bei dem einen Kaninchen? Dann kann ich es bei dem Anderen versuchen.“


10.09.2013 19:11:53  
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Vielleicht war es gar keine schlechte Idee, Marwin um Hilfe zu bitten beim Bau der Kontruktion. Er kannte den Jungen nicht besonders gut, wusste aber, dass er sehr begabt bei Holzarbeiten war und sowieso war es nicht schlecht, zwei weitere starke Arme zur Hilfe zu haben. Jandrik kannte sich mit dem Bau von Fallen aus oder dem Ausnehmen von Tieren, aber ein Schreiner war er nicht.
"Gute Idee.", sagte er daher zu Ida, die gerade noch mit dem Kaninchen beschäftigt war.
"Ich werde Marwin mal fragen, ob er mir mit dem Holz hilft. Und deinen Bruder vielleicht... wenn ich ein paar Eisenteile brauche, das muss ich sehen." Yngve würde ihm sicher ein paar Teile zur Befestigung schmieden können, vielleicht gegen etwas Fleisch im Austausch.
Ida stellte sich recht geschickt an mit dem Messer, ihr Schnitt an der Kehle war nur ein wenig zu lang.
"Du musst den Schnitt ein wenig kürzer machen.", erklärte Jandrik ihr, "Damit das Blut nicht ins Fell läuft."
Auf ihren fragenden Blick hin, nahm er sein Messer zurück und deutete damit auf das Kaninchen vor ihnen.
"Eigentlich ist es wirklich ganz einfach. Man zieht zuerst das Fell ab, damit es keinen Schaden nimmt. Dazu schneidet man an den Hinterläufen rundherum das Fell ein, verbindet die beiden Schnitte unterhalb vom Schwanz und zieht dann vorsichtig das Fell runter."
Er deutete die Schnitte mit der Spitze seines Messers an.
"Wenn das Fell ab ist, wird der Bauch aufgeschnitten und die Innereien herausgeholt. Man muss dabei nur aufpassen, dass man nichts verletzt, besonders nicht den Darm oder den Magen. Aber auch die Galle darf man nicht anschneiden, sonst kann man das Fleisch nicht mehr essen.", erklärte er.
Das Abziehen des Fells führte er dann auch gleich an dem Tier vor, das vor ihm hing. Ganz vorsichtig zog Jandrik das weiche Fell über den Körper des Kaninchens herab, über die Vorderläufe und den Kopf, bis er es komplett in der Hand hielt.


11.09.2013 10:58:40  
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„Aber sich macht er das“, da war sich das rothaarige Mädchen sicher. Ihr Bruder lehnte soetwas nicht ab, schon gar nicht, wenn jemand aus der Familie ein solches Anliegen hatte. Und mit ihrer Heirat gehörte nun auch Jandrik zur Familie. Über eine Bezahlung machte sich Ida allerdings keine Gedanken, sie hatte ihrem Bruder noch nie etwas geben müssen, wenn er etwas für sie gefertigt hatte.

Ida nickte, beim nächsten Mal würde sie den Schnitt kürzer machen. Das Felle sollte ja nicht verdorben werden.
Sie stellte sich dicht neben Jandrik, aber nicht zu dicht, so dass er noch gut arbeiten konnte, hörte und schaute aufmerksam zu, wie dem Tier das Fell abgezogen wurde. Die junge Frau verzog das Gesicht, als sie sich vorstellte, was passieren würde, wenn Magen oder Darm beim Aufschneiden des Bauches verletzt würden, aber nicht weil sie sich davor ekelte. „Das wäre ne ganz schöne Sauerei...“, meinte sie.
Von links sah des Fell des Kaninchens irgendwie komisch aus, da die Form noch ein wenig erhalten war, aber diese seltsame Farbmischung aus weiß und rot, verlieh dem Fell etwas merkwürdiges. Sie nahm Jandrik das auf links gezogene Fell ab, damit er den Bauchschnitt vornehmen konnte.
Das Fleisch am Bauch des Tieres war nicht besonders dick und man konnte den gefüllten Darm darunter schon erahnen. Jetzt verstand Ida richtig, wie vorsichtig man bei diesem Schnitt sein musste. Da Fische keine Galle besaßen, auf die man besonders achten musste, hielt sie den Bauchschnitt im Augenblick für das Schwierigste am Ausnehmen des Kaninchens.


11.09.2013 18:43:53  
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"Das wäre eine ziemlich ärgerliche Sauerei vor allem.", erwiderte Jandrik.
"Tiere mit Fallen fangen ist ziemliche Glückssache, wir dürfen es uns nicht leisten, eins davon zu verschwenden."
Er reichte Ida das auf links gedrehte Fell und besah sich das Kaninchen, das an den Hinterläufen vor ihm hing. Es war nicht besonders fett, aber das war nach dem langen Winter auch nicht zu erwarten. Allzu dünn war es zum Glück auch nicht, da hatte er schon schlechtere Beute gemacht und außerdem hatte das Kaninchen noch sein dickes Fell getragen, das ergab ein paar gute Handschuhe.
Jandrik nahm sein Jagdmesser und schnitt dem Tier vorsichtig die Bauchhöhle bis knapp zwischen die Rippen auf. Ab dem Punkt waren die Knochen zu dick, um sie zu durchtrennen, Herz und Lunge mussten sie also durch die Bauchhöhle entfernen. Mit geübten Fingern drückte er die Muskelschicht auseinander und zog mit der Hand vorsichtig, aber bestimmt die Gedärme und den Magen heraus. Keines der Organe wurde verletzt. Schließlich durchschnitt er die Muskelschicht unter der Lunge und zog auch sie heraus. Das Herz konnte man essen, ebenso die Leber, also blieben die Organe vorerst drin.
"Denkst du, du schaffst das?", fragte er Ida neben sich, die ihm zugesehen hatte.


12.09.2013 20:33:47  
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Eigentlich brauchte Jandrik ihr das nicht zu erklären, auch wenn ihr Vater Fischer war und von der Anzahl her wesentlich mehr Tiere nach Hause brachte wie ein Jäger, so durfte doch kein Fisch verschwendet werden, sonst litten sie spätestens im Winter Hunger.

Aufmerksam verfolgte die junge Frau jeden Handgriff und jeden Schnitt, den ihr Mann vornahm, damit sie es später bei dem zweiten Kaninchen auch machen konnte und ihr keine zu großen Fehler unterliefen. Jetzt sah sie, dass der wirklich schwierige Teil das Entfernen der Galle war, die sich teilweise in der Leber befand. Sie nicht beim Herausschneiden zu beschädigen erforderte schon einiges an Geschick.
Ida nickte, „Ich denke schon.... nur bei der Galle bin ich mir nicht so sicher... vielleicht wäre es besser, wenn du das machst“, gab sie zu bedenken. Sie nahm das Messer wieder von Jandrik entgegen und versuchte ihr Glück bei dem zweiten Tier.

Das Messer lag schwer in ihre Hand, als die junge Frau den ersten Schnitt an den Hinterläufen des Kaninchens ansetzte. Das Messer, das sie zuhause immer verwendete war wesentlich kleiner, aber sie versuchte ihr Bestes. Bei Jandrik hatte es ganz einfach ausgesehen und so ging sie umso vorsichtiger vor, damit sie keine Fehler machte.
Nachdem sie die Schnitte im Fell gemacht hatte, zog sie es, wenn auch mit einiger Kraftanstrengung, dem Kaninchen über den Kopf.
Den Bauchschnitt setzte die rothaarige junge Frau ebenfalls vorsichtig an, da sie zunächst erst einmal antesten musste, wie das Messer durch die dünne Bauchdecke schnitt. Dieses Kaninchen hatte wohl erst vor kurzem gefressen, die Därme waren prall gefüllt und quollen Ida praktisch schon entgegen, als die schützende Bauchdecke fehlte. Die Spitze und Schneide des Messers von Tier weghaltend fing Ida die Gedärme mit den Händen auf und sah Jandrik hilfesuchend an. „Wohin damit?“


13.09.2013 12:13:58  
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Jandrik sah der jungen Frau genau zu, wie sie die Schnitte setzte und das Fell mit einiger Anstrengung vom Körper des Tieres zog. Ihm selbst fiel diese Arbeit inwzischen leicht, aber er konnte sich gut erinnern wie er als kleiner Junge mit dem Fell gestritten hatte bis es ab war. Und dabei hatte er noch das Meiste zerstört... Aber üben gehörte nun mal dazu. Ida zerriss zumindest das Fell nicht bei ihrer Arbeit und stellte sich auch sonst recht geschickt an. Sicherlich war ein Teil davon der Übung im Fische ausnehmen geschuldet, die sie ja hatte seit sie klein war.
Das Hantieren mit dem großen Messer fiel ihr noch schwer, das merkte er beim Zusehen. Vielleicht sollte sie ein kleineres benutzen, wenn sie das nächste Mal einem Tier den Bauch aufschnitt.
Als seiner Frau dann der halbe Bauchinhalt des Kaninchens entegen kam, konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen.
"Halt erst mal fest.", meinte er und entnahm den Rest der nicht essbaren Organe aus dem Bauch des Tieres. Mit ein paar geschickten Schnitten - nachdem er Ida sein Messer wieder abgenommen hatte - löste er die Innereien von der Bauchwand.
"Und jetzt einfach auf den Boden gleiten lassen. Aber vorsichtig, sonst kriegen wir alles ab!" Er grinste.


16.09.2013 15:34:55  
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