Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 207 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Ganz leise kam Isolde der Verdacht, dass sie Eila bevormundete, aber wie auch immer, sie konnte einfach nicht über ihren Schatten springen und damit aufhören. Sie fühlte sich mitverantwortlich für ihre Freundin und auch für das Ungeborene. Außerdem freute sie sich auf die Geburt und das kleine Wesen. Yelva, Maighread, nun bald Eila... Irgendwann wäre auch sie selbst eine Mutter. Und natürlich Ida. Die Vorstellung, dass Ida und Isolde irgendwann so alt wie ihre Mutter wären, mit einer Kinderschar und eigenem Heim, war unwirklich und sehr, sehr fern. Dabei musste sie nur an Raban denken, um zu wissen, dass es irgendwann so werden würde. Noch wurde sie ja schon beim Gedanken verlegen, dass sie und Raban sich irgendwann ein Lager teilen würden.
"Na, wenn das so ist, dann müssen wir natürlich warten. Danke, Eila." Sie lächelte die Freundin an. Das war ein unglaublich wertvolles Geschenk, das ihnen eine gute Grundlage für eine gemeinsame Zukunft legen könnte. Nach ihrer Flucht war Vieh noch wertvoller als zuvor. Fleisch, Milch, Wolle. Sie könnte eigene Fäden spinnen und dann weben, das hatte ihre Mutter ihr schließlich beigebracht und Isolde war sehr geschickt darin. Raban hatte recht, sie durften sich nicht so viele Sorgen machen. Irgendwie würde alles schon werden. Sie hatte ja immer noch sich.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila bemerkte nun auch bald, dass besonders Ida in den letzten Minuten doch recht still geworden war und sich offensichtlich ganz auf die ihr doch eigentlich so unangenehme, ruhige Arbeit am Fischernetz konzentrierte.
Eigentlich ist sie doch die viel lebhaftere, konnte früher kaum mal die Füße still halten - musste immer laufen, etwas 'machen' und ihre Freiheiten genießen ... oder einfordern, dachte Eila bei sich. Die junge Töpferin konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass das vergangene halbe Jahr - trotz all seiner Mühen, Sorgen und Entbehrungen - das junge Mädchen so verändert haben sollten.
Besorgt warf Eila der Rothaarigen einen Blick zu und ein trauriger Gesichtsausdruck war die Folge, als sie daran dachte, dass Ida den Frühling wohl nicht so sehr herbeisehnte wie ihre Schwester Isolde.
Die junge Witwe fasste den Entschluss, vor der etwas 'gedrückten' Stimmung zu fliehen und der Freundin und deren Zukünftigem eine Möglichkeit zu bieten Ida etwas zu trösten oder zu helfen. "Ja Raban, vertrauen wir auf die Götter, dass doch noch alles gut wird! - Und wegen der kleinen Schafe ... ich schenke sie Isolde und Dir gern!" Eila lächelte das junge Paar an und überlegte, wie sie ihren Aufbruch vorbereiten konnte.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ida
Schon jetzt kam es Ida wie Stunden vor, die das Gespräch ihrer Schwester und Raban mit Eila und somit auch die unliebsame Arbeit am Fischernetz dauerte, dabei waren es erst wenige Minuten, die die Töpferin hier war. Auch wenn sie versuchte,ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken und nicht dem Gespräch zu folgen, bekam sie mit, wie Eila sie ansah. Das rothaarige Mädchen biss sich auf die Lippen, um nicht laut loszuheulen. Es war zwar nicht schön, dass sie, ihrer Meinung nach, die Einzige in der Familie war, die ihren Partner nicht selbst wählen durfte, aber was sie erst recht nicht wollte, waren mitleidige Blicke. So arbeitete sie weiterhin stumm, recht verkrampft und fieberhaft vor sich hin, damit sie endlich mit dieser Arbeit fertig wurde.
Beiträge: 295 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Er war Eila wirklich sehr dankbar für ihr großzügiges Angebot, dass eine gute Grundlage für Isoldes und sein Leben wäre. Schafe gaben Milch, Wolle und natürlich Fleisch... sie konnten davon leben. Zusätzlich hatte er noch einige übrig gebliebene Töpferwaren aus seinem Handel, das würde ihnen auch helfen. Verkaufen wollte er sie nicht mehr, diese Zeiten waren vorbei, er würde Isolde niemals alleine lassen. Während Raban noch in Gedanken über ihre Zukunft versunken war, bemerkte er Idas zunehmende Bitterkeit nicht. Es war ohnehin nicht neu für ihn, dass Frauen ihren Partner nicht selbst wählten, sondern ihr Vater oder ihr Vormund einen bestimmte. In seinem alten Zuhause waren es die Herren gewesen, falls den Sklavinnen überhaupt Kinder erlaubt wurden... Raban sah erst auf, als er Eilas leeren Becher bemerkte. "Eila, möchtest du noch etwas?"
Beiträge: 207 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Sie musste das Thema wechseln. Dringend! Isoldes empfindsame Ader war Idas Gesichtsausdruck natürlich nicht entgangen. Sie wollte zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen und drücken, aber sie kannte ihre Schwester gut genug um zu wissen, dass sie das vor den Augen der anderen nicht wollen würde. Oder vielleicht doch? Isolde verließ sich auf ihr erstes Gefühl und entschied sich lieber für einen Versuch des Themenwechsels. Raban probierte sich als guter Gastgeber und eine kleine Pause entstand. Worüber konnte man denn noch plaudern? Möglichst ungezwungen und natürlich? Viel gab es nicht. Isolde hatte das Gefühl, dass die bevorstehende Vermählung und die Geburt die einzige Ereignisse waren, auf die sie sich von ganzem Herzen freuen konnte. Sie befürchtete, dass jeder Name die Erinnerung an einen gestorbenen Freund oder ein verlorenes Familienmitglied auslösen konnte. Es war so viel Schreckliches passiert, an das sie nicht erinnert werden wollte und das sie jetzt gerade auf keinen Fall ins Gedächtnis rufen wollte. „Warte, ich mach das schon..“, unterbrach sie Raban und kam ihm zuvor Eilas Antwort abzuwarten und ungefragt ihren Becher wieder aufzufüllen.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila hatte schon Atem geholt um auf Rabans Frage zu antworten, da war Isolde schon flink aufgestanden und hatte ihren Becher zum Nachfüllen mitgenommen.
„Danke.“, war alles, was die junge Töpferin noch erwidern konnte – gleichfalls an den zukünftigen Bräutigam als auch an ihre Freundin selbst gerichtet.
Eila war sensibel genug um zu merken, dass die Stimmung in der Fischerhütte in den letzten Minuten doch eher ‚traurig‘ geworden war. Und sie meinte, dass zumindest Isolde dies auch gespürt haben musste – Ida sowieso …
Da ihr Besuch – mit dem neugefüllten Becher unvermeidlich – nun doch länger anhalten würde war es nötig, das Gespräch in andere Bahnen zu lenken. Doch was konnte man sagen, um Ida nicht noch weiter zu bedrücken? Nichts über Heiraten, Kinder, oder den vergangenen Winter und Herbst jedenfalls!
„Was denkt Ihr, wie wird das Frühlingsfest am Heiligtum der Tanfana in diesem Jahr? Denkt Ihr, wir werden weiter Frieden haben – mit den anderen Stämmen und Ruhe vor den Römern?“
Nicht ganz so ungefährlich das Thema, aber immerhin nichts ‚persönliches‘ …
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ida
Ida seufzte und ließ für einen Moment ihrer Arbeit sinken, als Eila einen Themenwechsel versuchte. Auch wenn sie die ganze Zeit versucht hatte wegzuhören, so war es ihr dennoch nicht so gelungen, wie sie es sich gewünscht hätte. Das Frühlingsfest! Ob sie dann schon verheiratet sein würde, oder ob das Fest noch einmal, wie die Jahren zuvor, einfach nur genießen konnte? Frieden? Noch im letzten Sommer hätte sie sich darüber gefreut, wenn es dauerhaften Frieden geben würde, aber nun wünschte sie sich beinahe schon, dass es wieder Unruhen gab, damit die Hochzeit vielleicht noch ein paar Monde verschoben würde. Sie biss sich auf die Lippen, Das war gemein. Das hatten weder Isolde und Raban noch Jandrik verdient. Raban und ihre Schwester fieberten der Hochzeit entgegen und Jandrik war ja auch ein netter junger Mann und sie wünschte sich, dass sie möglichst gar nicht stattfand!
Nach kurzem Überlegen legte das rothaarige Mädchen die Arbeit endgültig beiseite und erhob sich. „Ich gehe mal nach Vater und der Kuh schauen, vielleicht braucht er ja Hilfe...“, mit diesen Worten wandte sie sich zum Stallbereich des Hauses. Dann mussten die Drei wenigstens mit ihren Gesprächsthemen auf sie keine Rücksicht mehr nehmen und konnten sich über all die Dinge unterhalten, über sie sie gerne sprechen wollten.
bearbeitet von Geschichtenerzähler am 12.12.2011 10:01:09
Beiträge: 295 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
(ooc: man könnte ja meinen Jandrik wäre ein Monster...o.O )
Noch bevor Raban auf Eilas Frage antworten konnte, hatte Ida sich erhoben und wollte hinaus zu ihrem Vater, der noch immer im Stall beschäftigt schien. Im ersten Moment wollte Raban sie aufhalten, Bernward hätte sich wohl gemeldet wenn er Hilfe bräuchte, aber dann überlegte er, dass ein wenig Abstand zu all den für Ida sichtlich belastenden Themen ihr vielleicht guttun würde.... "Ja, sieh mal nach ihm.", erwiderte er deshalb, "Und frag ihn wie es um die Kuh steht." Als Ida weg war, trat ein Moment der Stille ein. Es würde sein erstes Fest hier im Dorf sein, sein erstes unter Germanen. Ein seltsames Gefühl, obwohl er sich so zuhause fühlte wie nie zuvor in seinem Leben, nicht nur wegen Isolde. Der Weg eines römischen Sklaven war mehr oder weniger vorgezeichnet, eine Frau oder Kinder hätte es für ihn vermutlich nie gegeben, ein geplantes Leben als Besitz.... Es sei denn.. doch diesen Gedanken wollte er nicht zu Ende spinnen. Er war hier und frei, das war alles was für den Moment zählte. Bernward hatte ihm diese Chance gegeben, dafür verdiente er großen Respekt. "Ich hoffe wirklich, wir haben Ruhe vor den Römern und den anderen Stämmen, und das noch lange Zeit. Die Soldaten haben viel zerstört, aber sie haben uns nicht besiegt. Im Moment ist es ruhig, also hoffen wir einfach das Beste.", meinte er. "Es ist mein erstes Fest im Dorf, das werden mir die Römmer nicht wagen zu verderben.", fügte Raban scherzhaft hinzu.
Beiträge: 207 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
„Ich freue mich auf das Frühlingsfest.“, nahm Isolde den Faden wieder auf, nachdem Ida den Raum in Richtung des angehängten Stalls verlassen hatte und eine kleine Stille eingetreten war. „Ich hoffe, dass es eine gute Zeit für unser Dorf einläutet. Wenn wir den Göttern opfern und Tamfana ehren, dann wird alles schon gut werden.“ Fleißig und arbeitsam waren sie ohnehin schon. Wenn die Römer nicht wären, hätte Isolde keinen Grund sich zu beklagen oder sich zu fürchten. Gut, da waren noch Foltlaig und die Räuber, aber Raban und Yngve passten auf sie auf. Außerdem konnte sie auch gar nicht wissen, ob sie ihren Plan Maighread zu entführen nicht längst aufgegeben hatten. Vielleicht hatten sie auch Rache an Foltlaig geübt... Hoffentlich hatten sie das...
„Du musst Ida entschuldigen.“, erklärte Isolde, als sie sicher war, dass der aufmüpfige Rotschopf außer Hörweite war. „Ich freue mich so sehr auf meine eigene Hochzeit.“ Nach einem liebevollen Blick auf Raban fügte sie hinzu: „... auf unsere Hochzeit, dass es mir schwer fällt nicht immer daran zu denken oder davon zu erzählen. Ida hat sich noch immer nicht mit dem Gedanken anfreunden können, dass Vater sie schnell verheiraten will. Dabei meint er es doch nur gut.“ Sie musste Eila ja nicht erzählen, dass es immer besser war, wenn eine Frau abgesichert war und einen Mann hatte, der für sie sorgen konnte. Die Töpferin wusste das schließlich selbst am besten und hatte selbst am eigenen Leib erfahren müssen, was es hieß Witwe zu sein.
„Ich frage mich, wie das Heiligtum jetzt aussieht.“ Isolde wagte sich nicht auszumalen, was die Römer damit veranstaltet hatten – gesehen hatte sie es bisher noch nicht wieder.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eila verabschiedete Ida mit einem freundlichen - und wie sie hoffte nicht zu erleichtert wirkenden - Lächeln. Aber sie war sich sowieso nicht wirklich sicher, ob das junge Mädchen dies überhaupt noch bemerkt hatte.
Dann sah die Töpferin einen Moment still in ihren Becher und wartete, bis sie das erste Atemholen für eine Antwort von Raban oder Isolde hörte, dann blickte sie auf.
Als 'der Zukünftige' ihrer Freundin die anderen Stämme erwähnt da nickte die Witwe traurig und auch besorgt. Isoldes Hoffnungen für die Zukunft waren natürlich von dem für sie freudigen, bevorstehenden Ereignis geprägt und sie malte sich die nächsten Monde und Jahre sicher lieber schön aus, was natürlich auch verständlich war.
Eila wünschte sich, sie könnte auch alles so sorgenfrei und halbwegs unbeschwert sehen, aber manchmal reichte dazu noch nicht einmal der wärmende Gedanke an den Mann aus Siegmars Dorf aus - Clodwig -, denn die Töpferin bekam durch ihre Brüder und deren Besucher einiges von dem mit, was die Männer des Dorfes bewegte und befürchteten.
"Ja Raban, ich denke, die Römer haben erstmal ihren Grimm gegen uns gekühlt und sich bei der Ermordung unserer Stammesangehörigen und der Verwüstung am Heiligtum ausgelassen ... Ich weiß auch gar nicht, was davon schon wieder hergerichtet werden konnte, Isolde." Eila warf der Freundin ein Lächeln zu, welches aufmunternd wirken sollte.
"Aber ich fürchte eher die feindlichen Stämme aus dem Süden, die Mattiaker - Römerfreunde - die vielleicht im Frühjahr, wenn der Frost und Schnee wirklich gegangen sind eine Chance wittern mögen uns in unserer Schwäche zu überfallen und einen teil der Gaue für sich zu erobern ..." Die Witwe sah zu Raban hin, um zu ergründen, ob er vielleicht ähnliche Gedanken hatte oder mehr wissen mochte aus Gesprächen mit seinesgleichen - obwohl er unter den Männern des Dorfes noch immer eher 'zurückhaltend' betrachtet wurde, noch war er 'fremd'.
Beiträge: 295 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
"Bernward meint es sicher nur gut mit Ida, das weiß sie auch.", erwiderte Raban, "Trotzdem fällt es ihr wohl einfach schwer das zu akzeptieren...Vielleicht wird es besser, wenn sie den jungen Mann besser kennt, dann merkt sie, dass er nur das Beste für sie möchte." Er kannte den Jäger, den Ida heiraten sollte, von der gemeinsamen Truppe auf ihrer Flucht und hatte den Eindruck, dass er zwar ruhig und zurückhaltend war, aber in jedem Fall fähig in seiner Berufung. Manchmal staunte er fast über sich selbst wie schnell er die Menschen hier im Dorf kennen gelernt hatte und ihre Werte teilte. Das Heiligtum, ja wie mochte es dort wohl aussehen.... Raban konnte verstehen, dass gerade die Frauen ungern daran dachten; so viele ihrer Freunde hatten dort ihr Leben verloren. Doch das war hier im Dorf nicht anders. Wahrscheinlich würde man im Dorf noch Generationen von den Schrecken und der Trauer erzählen. "Ich weiß auch nicht genau, was wieder hergerichtet werden konnte bisher... aber ich werde mich erkundigen. Im Dorf werden die Arbeiten schneller vorangehen sobald der Schnee weg ist." Zu Eilas nächsten Worten schüttelte er nur bedauernd den Kopf. "Man kann es nie wissen und es ist denkbar, dass sie unsere Schwäche ausnutzen wollen sobald sie können. Wir müssen wachsam sein, aber das sind wir jetzt ohnehin noch mehr als früher. Ich kann verstehen, dass ihr euch hier noch nicht wieder sicher fühlt..."