Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Graubart
Mit dem Apfel in der Hand saß Graubart unter dem Baum und behielt die beiden Mädchen aufmerksam im Auge. Er wusste genau was Onsaker vorhatte und er fand es nicht gut. Die beiden Mädchen waren sehr hübsch anzusehen und Graubart glaubte etwas zu fühlen, das er schon sehr lange nicht mehr gefühlt hatte. Dennoch würde ihm nie im Traum einfallen den beiden Mädchen etwas anzutun. Er hatte einmal eine liebende Frau gehabt die ihm eine wunderbare Tochter geschenkt hatte. Leider sprach sie nicht mehr mit ihm, was ganz klar seine Schuld war, aber er liebte seine Tochter über alles. Sie war älter als die beiden Mädchen vor ihm, aber irgendwie erinnerten sie ihn trotzdem an seine geliebte Tochter. Wie es ihr wohl ging?
Graubart warf den Rest seines Apfels in die Büsche und blickte auf als sich Pferde dem Lagerplatz näherten. Es war der Caledonier der angeritten kam und seine Beute in Beschlag nehmen würde. Mühsam erhob sich Graubart und klopfte sich den Staub von der zerrissenen Hose. Er blickte kurz zu Onsaker und dann zu dem Caledonier der rasch auf die rothaarige zulief. Was dann aber passierte hätte er sich nicht einmal im Traum vorstellen können. Der Caledonier brüllte das Mädchen an wer sie denn sei. Graubart runzelte die Stirn und blickte zu Onsaker hinüber. Man musste nicht besonders intelligent sein um zu wissen, dass das nicht Teil des Planes sein konnte. Erst da fiel ihm ein, dass Onsaker gar nicht verstanden haben konnte, was der Mann gesagt hatte, denn er hatte in seiner Heimatsprache gesprochen. Graubart hatte einmal einen alten Caledonier gekannt. Er war ein Holzfäller gewesen und nach einem Unfall im Wald war er in seiner Hütte vor sich hin vegetiert. Graubart hatte sich immer gut mit ihm verstanden und über die Jahre hinweg hatte er auch den einen oder anderen Brocken der Sprache aufgeschnappt. Wirklich sprechen konnte er die Sprache nicht, aber er verstand den einen oder anderen Satz. Und er war sich fast sicher dass der Caledonier gerade gesagt hatte, dass das nicht die Frau war die er gesucht hatte. Oh man, das würde Ärger geben.
Die rothaarige junge Frau bewies bemerkenswerten Mut, als sie es wagte dem Caledonier zu wiedersprechen. Graubart lief zu Foltlaig und den Mädchen hinüber als dieser gerade der rothaarigen in das Gesicht spukte. Was fiel dem jungen Mann denn ein? Graubart war noch ein Mann alter Schule und es gehörte sich einfach nicht Frauen so zu behandeln. Sie waren zwar den Männern nicht gleichgestellt, aber sie leisteten einen wertvollen Beitrag zum Wohle aller und aus diesem Grund sollte man sie mit gebührendem Respekt behandeln. „Lass das, glaubst du wirklich die beiden Reden wenn du sie so schlecht behandelst?“ Graubart sprach nicht sehr viel und auch diesmal beschränkte er das gesagte nur auf ein Minimum. Seine Stimme war kratzig und tief, sie zeugte von dem Alter das er hatte und von den vielen schlechten Jahren die er bereits erlebt hatte. Seine Zähne waren nicht die besten, deshalb pfiff er bei manchen Buchstaben durch die Lücken wo die Zähne fehlten und seine Aussprache hörte sich an als hätte er dabei etwas im Mund auf dem er herum kauen würde.
Beiträge: 207 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Isoldes Blut gefror ihr in den Adern. Was tat ihre kleine Schwester da nur? Sie redete sich um Kopf und Kragen? Was nutzte es in Würde zu sterben, mutig, tapfer zu sterben, wenn man am Ende doch hilflos erschlagen wurde? Die Männer konnten immerhin noch im Kampf sterben, aber sie...? Das blonde Mädchen verstand kein gälisch. Im Gegensatz zu Ida hatte sie sich zwar für die Kultur ihrer Schwägerin interessiert, jedoch nie aktiv und begeistert ihre Sprache gelernt. Ida überraschte sie doch immer wieder, doch natürlich konnte sie sich in dieser Situation nicht wirklich über diese Ambitionen ihrer Schwester freuen. „Aaaaargh!“, schrie Isolde auf als der Fremde Ida ins Gesicht spuckte. Wie konnte er es wagen?! Ungekannte Wut und der Wille ihre Schwester zu beschützen gab ihr neue Kraft und sie versuchte gegen die Fesseln anzukämpfen... chancenlos. Die Angst vor Tod oder Vergewaltigung? Vergessen... Nein, dieser Mann, dieser arrogante, selbstgefällige Mann würde sie nicht brechen. Isolde versuchte ihr Gesicht zurückzureißen. Diese kalten Hände sollten sie nie wieder berühren. „Mein Bruder wird kommen und dich töten!“, spuckte sie aus als Foltlaig sie fixierte. Dann schnellte ihr Blick zu dem alten Räuber, der ihre Schwester hier ins Lager gebracht hatte. Er widersprach, hatte Widerworte? Das konnte der Caledonier ihm nicht durchgehen lassen.. Oder doch?
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ida
Ida hatte mit einem Schlag gerechnet, stattdessen spuckte dieses Ekelpaket von einem Mann ihr ins Gesicht. Allerdings war der enttäuschte Blick, den sie zuvor hatte sehen können dafür mehr als genug entschädigt. Nun verstand das rothaarige Mädchen auch noch noch besser, warum Maíghread mit diesem Mann nichts zu tun haben wollte. Es schüttelte sie vor Ekel, als sie daran dachte, von ihm angefasst zu werden. Noch bevor sie Foltlaig etwas erwidern konnte, mischte sich Isolde ein. Ida warf ihrer Schwester, so gut es ging, einen warnenden Blick zu, bloß nicht zuviel zu verraten, aber ihre Schwester bewies denselben unbeugsamen Willen wie alle in ihrer Familie, das konnte die Rothaarige ganz deutlich aus dem Klang von Isoldes Stimme hören. Ida öffnete schon den Mund, um ihrer Schwester beizupflichten, als plötzlich der alte Mann, bei dem sie mitgeritten war, neben Foltlaig stand und dem arroganten Caledonier Widerworte gab. Verwirrt starrte Ida Graubart an. Mit vielem hätte sie gerechnet, aber nicht damit. Gut, er hatte sie nicht schlecht behandelt, hatte sie nicht unsittlich berührt oder gar angeschaut, im Gegensatz zu dem Mann, bei dem Isolde hatte mitreiten müssen...
Schließlich hatte sie sich wieder gefangen und schaute Foltlaig wieder direkt in die Augen, „Du willst also wissen, wer wir sind. Ich heisse Griselda und das hier ist meine Cousine Birghild. Und ihr Bruder ist der blutrünstigste Krieger in unserem Dorf. Du solltest uns besser freilassen, bevor er wirklich hier auftaucht...“ Ida setze alles auf eine Karte. Sie hielt inne und macht eine entsprechende Handbewegung, die deutlich machen sollte, was der werte Bruder denn mit Foltlaig anstellen würde. Dabei schaute sie den Mann kalt an. Vielleicht glaubte der Caledonier ihr ja diese Lügengeschichte... Früher war sie immer gut im Ausdenken von Geschichten und Ausreden gewesen...
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Onsaker
Onsaker redete immer weiter auf Medon ein, um doch noch seinen Willen durchzusetzen. Dabei warf er zwar den einen oder anderen lüsternen Blick zu Isolde hinüber, aber bekam nicht so wirklich mit, dass er und Graubart die falschen Mädchen entführt hatten. Schließlich hatte er den Anführer soweit, dass er sie wenigstens ein paar Tage behalten durfte, bevor die schöne Blonde an einen Sklavenhändler weiter gegeben werden sollte. Ein paar Tage waren besser als gar nichts, um ausreichend Spaß mit dem Mädchen zu haben, aber dafür wollte Onsaker zusätzlich einen Teil des Goldes haben, welches sie von Foltlaig für die Entführung bekommen würden.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
„Halt’s Maul, Graubart!“ Soweit kam es noch, dass Foltlaig sich von diesem dreckigen Wegelagerer in seine Geschäfte hineinreden ließ. Er beachtete Graubart gar nicht weiter, sondern wandte ihm sogar den Rücken zu, um weiter mit diesen Mädchen zu reden. Die beiden waren frech und unverschämt. Glaubten sich wohl sicher, weil so ein alter Knacker für sie eintrat. Aber da hatten sie sich getäuscht! Foltlaighs Gedanken rasten. Er musste sie haben! Er musste einfach! Diese beiden eintauschen, ja. Das war’s! „Dein Bruder, ja? Griselda und Birghild. Gut. Ich werde eine Nachricht ins Dorf senden. Sie werden mir Maíghread bringen und zwar sehr schnell, wenn sie euch unversehrt wiederhaben wollen. Denn dauert es zu lange, dann… dann werden wir alle hier ein wenig Spaß mit euch haben. Ihr habt die Möglichkeit, etwas zu übermitteln. Macht es geschickt, dann geht der Austausch schnell vonstatten und euch wird nichts geschehen.“
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
pp: Ungewisse Suche
Eine ganze Weile folgten die Männer dem versteckten Weg, immer tiefer in den Wald hinein, aber die Spuren auf dem weichen Waldboden waren eindeutig, so hatten sie keine Schwierigkeiten diesen zu folgen. Die Entführer hatten sich keine Mühe gemacht die Hufspuren zu verbergen oder zu verwischen, warscheinlich waren sie sicher gewesen, dass niemand den vertscketen Pfad finden würde.
Plötzlich glaubte der schmied Stimmen zu hören und gab Raban ein Zeichen leise zu sein und abzusitzen. Zusammen mit dem Händler schlich er näher. Auf der Lichtung, die sich vor den Büschen, hinter denen sie sich versteckten, öffnete, sah Yngve zwei Männer, die miteinander redeten. Er liess seinen Blick weiter schweifen und erstarrte. Nicht gerade sanft griff der Schmied nach Rabans Arm, um dessen Aufmerksamkeit ebenfalls auf die beiden anderen Männer zu lenken. Ein älterer Mann stand neben einem Baum und der Jüngere war in die Hocke gegangen und sprach mit Isolde und Ida, die an diesen Baum gefesselt waren.
Auch wenn Yngve das Gesicht des jüngeren Mannes nicht ganz sehen konnte, hatte er Foltlaig sofort erkannt. Sein Gesichtsaudruck war hart geworden und er musste sich schwer zusammenreissen, nicht sofort über die Lichtung und mitten durch das Räuberlager zu stürmen und sich auf Foltlaig zu stürzen.
Eine Weile beobachtete der Schmied die Szenerie und überlegte, wie sie Ida und isolde am besten befreien konnten. Yngve bedeutete Raban mit einer Geste, dass er vorhatte um das Lager aussen herum zu schleichen, bis zu der Stelle, wo der Baum war und die Beiden in einem unbeobachteten Moment loszumachen und mit ihnen zu fliehen.
Beiträge: 295 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
cf: Ungwisse Suche
Sie folgten dem versteckten Weg durch den tieen Wald, möglichst leise und in der Hoffnung, dass es keine Beobachter gab. Plötzlich ergriff Yngve seinen Arm und gab ihm ein Zeichen. Raban ließ sich lautlos vom Pferd gleiten, duckte sich dann gemeinsam mit dem Schmied hinter einen Busch, um die Szene auf der Lichtung zu beoabchten. Sein Herzschlag setzte einen Moment aus, als er den jungen Mann mit Isolde und Ida am Baum sah. Aus den Augenwinkeln sah er, dass es Yngve genauso ging. Raban unterdrückte ein wütendes Knurren. Erst als Yngve ihm mit Gesten bedeutete, um die kleine Lichtung herumzuschleichen, riss er sich von dem Anblick los und folgte dem Schmied. Endlich gelangten sie zu dem, zum Glück sehr großen und dichten, Strauch, der hinter dem Baum wuchs. Beinahe konnte er die Hand ausstrecken und Isoldes gefesselte Hände berühren. Aber das wäre viel zu riskant gewesen solange der fremde Mann den Schwestern so viel Aufmerksamkeit schenkte. Er lauschte den Worten und sah Yngve an. Er war sich sicher, dass die Männer im Dorf ihnen helfen wollen würden, aber....was würde Maighread denken? Sie würde niemals wollen, dass Isolde und Ida ihretwegen in Gefahr waren und vielleicht würde sie sich opfern wollen. "Wir müssen das verhindern.", wisperte Raban Yngve fast lautlos zu. Nur wie? Mit Gesten bedeutete er, dass sie die Männer ablenken mussten. Nur dann hatten sie eine Chance mit den beiden Mädchen zu fliehen.
Beiträge: 207 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Isolde zuckte zusammen als der Mann ihrer kleinen Schwester ins Gesicht spuckte. Wie konnte er es wagen! Nicht einmal ein Tier hätte sie so herablassend und erniedrigend behandelt. Dann griff er unsanft nach Isoldes Gesicht. Wütend funkelte sie ihn an. Sie wusste ganz genau, dass am Ende die Götter über ihn richten würden! Ja, dieser Mann würde das bekommen, was er verdient hatte! Griselda? Birghild? Dann verstand Isolde, das Ida ihrem Entführer ein Lügenmärchen auf die Nase band. Ihre Schwester war eben klug und gewitzt. Ihr wäre das bestimmt nicht eingefallen. Schon früher waren Idas Geschichten immer spannender gewesen, gruseliger, fröhlicher... einfach besser. „Genau! Und ein guter Fährtenleser ist er auch!“, pflichtete sie ihrer Schwester... äh Cousine Griselda bei. In einer anderen Situation hätte sie sich sofort über ihren neuen Namen beschwert, aber jetzt gerade ging es nicht um Ästhetik, sondern um die vage Chance, wenn schon nicht die eigene Freiheit, dann wenigstens das Leben ihrer Schwägerin zu retten.
Unsicher suchte Isolde Idas Blick. Eine Nachricht ins Dorf schicken? Nein, sie würde sich nicht gegen Maighread ausstauschen lassen. Niemals! Hoffentlich dachte Ida genauso, aber dieses Schicksal sollte die Jüngere nicht ereilen. „Griselda soll die Nachricht überbringen. Sonst denkt mein Bruder, das wir tot sind! Ich bin die Tochter des Richs. Reicht es nicht, wenn ihr mich habt..?!“, versuchte Isolde verzweifelt alles in eine andere Richtung zu lenken.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ida
Ida zuckte zusammen, als Foltlaig den alten Mann, der Einzige von den Räubern, der sie anständig behandelt hatte, wenn man mal davon absah, dass eine Entführung an sich schon keine anständige Behandlung war, so anfuhr. Graubart hieß er also. Das rothaarige Mädchen schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln, er war ihnen zur Hilfe gekommen und wurde dafür SO! behandelt. Dieser Foltlaig hatte keinerlei Manieren und keinen Respekt gegenüber den Älteren. Ida wusste, dass sie selbst manchmal als freches Mädchen galt, das sich auch schon mal gerne über Regeln hinwegsetzte, aber niemals hätte sie sich so respektlos einem älteren Menschen gegenüber verhalten.
Dann wandte sie langsam ihr Gesicht wieder dem Caledonier zu und all ihre Verachtung hm gegenüber war in ihren Augen zu sehen. Aber wenigstens hatte er ihr die Geschichte abgekauft. Entsetzt starte sie dann aber ihre Schwester an, als diese die Geschichte weiterspann. Die Tochter des Richs? Oh Isolde!, dachte die Rothaarige verzweifelt, das wird nicht gutgehen... Nervös biss Ida auf ihrer Unterlippe herum und überlegt fieberhaft, wie sie das eben gesagt für sich nutzen konnten. Wenn sie auf Isoldes Vorschlag bestand, war das womöglich zu auffällig, also entschied sich das rothaarige Mädchen für eine andere Vorgehensweise.
„Ich kann dich doch nicht alleine lassen, Birghild. Nicht mit all diesen... diesem Gesindel...“, mit gespieltem Entsetzen deutete sie mit dem Kopf in die Richtung der Räuber hinüber und hoffte, dass Graubart ihr verzeihen würde.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Onsaker
Ein fieses Grinsen erschien auf Onsakers Gesicht, als er sich mit Ihrem Anführer endlich einig war. Er schaute hinüber zu Foltlaig, der bei den beiden Mädchen war. Was machte der Typ da denn so lange? Er sollte sich sein Weib nehmen, die Belohnung hierlassen und endlich verschwinden, damit er, Onsaker sich endlich mit der schönen Blonden vergnügen konnte. Auch Medon wurde etwas ungeduldig, auch er wollte das Geschäft jetzt so schnell wie möglich hinter sich bringen, denn so erschreckend weit weg war dass Dorf des Siegmar nicht. Wenn sie Pech hatten, war das Verschwinden der beiden Frauen längst entdeckt worden und die Krieger des Dorfes waren ihnen schon auf den Fersen.
„Hey, Caledonier!“, rief er ihn an, „Komm doch mal her! Unser Anführer hat noch etwas mit dir zu besprechen!“
Auffordernd sah Medon ebenfalls in die Richtung das Fremden. Er war es nicht gewohnt zu warten, deshalb sollte der Caledonier seiner Aufforderung lieber schnell folge leisten.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
„Das könnte Dir so passen! Damit wäre ich ja eine Geisel los! Nichts da, ihr bleibt beide hier.“ Foltlaig ließ sich doch nicht von zwei so dummen jungen Dingern an der Nase herumführen. Es war ihm im Grunde auch egal, wie ihre Namen lauteten. Die brauchte er doch nur, um den Dorfbewohnern klarzumachen, wen sie gefangen hatten, und was sie tun mussten, um die beiden Weibsbilder zurückzubekommen. „Dein Bruder wird schon tun, was wir sagen, wenn er Dich liebt.“ Der würde sich schon erpressen lassen, daran hatte Foltlaig keinen Zweifel. „Wenn Dein Vater der Rich ist, umso besser. Dann wird er sicher nicht wollen, dass Dir etwas passiert. Bestimmt hat er Dich schon lange an einen alten Fürsten verschachert. So ein Geschäft lässt man sich nicht versauen."
Diese beiden Mädchen würden keine Probleme machen. Foltlaig hatte schon beschlossen, erst eine einzutauschen und die zweite erst dann freizulassen, wenn er mit Maíghread in Sicherheit war. Wenn er eine zunächst zurückhielt, würden die Dorfbewohner nicht wagen, etwas zu unternehmen. So eine Übergabe war schließlich kein leichtes Unterfangen.
Onsaker rief ihn und Foltlaig lachte den Mädchen noch mal ins Gesicht. „Seid weiter so frech und die Männer werden sich mit euch vergnügen, bevor wir euch austauschen. Also haltet besser eure losen Mundwerke.“ Er konnte Onsaker nicht leiden. Und hätte der nicht gesagt, dass Medon ihn sprechen wollte, hätte Foltlaig sich nicht einen Fingerbreit bewegt. Doch mit Medon hatte er eine Abmachung. Sie wussten beide, was sie voneinander zu halten hatte. Und solange jeder sich an sein Wort hielt, war alles gut. Foltlaig ging auf Onsaker und Medon zu. „Das ist das falsche Mädchen. Wir werden sie austauschen müssen gegen die richtige.“
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Mit einem lautlosen Nicken stimme Yngve Raban zu. Sie mussten verhindern, dass Ida und Isolde ausgetauscht wurden. Dazu würde er es nicht kommen lassen, denn er kannte seine Frau nur zu gut. Sie würde sich opfern, damit Yngves Schwestern frei sein konnten. Und auch das war etwas, das der Schmied niemals zulassen würde. Maíghread war sein Leben und niemals würde er sie Foltlaig überlassen. Er kannte diesen Mann und wusste zu welchen Dingen er fähig war...
Mit einigen Gesten gab er dem Händler zu verstehen, dass sie sich trennen würden, um jeder von einer anderen Seite um das Lager herum zu schleichen und dabei Geräusche im Wald verursachen, die den Räubern das Gefühl geben sollten, als wären sie erheblich mehr als nur zwei Männer. Es war riskant, da Yngve nicht wusste, wieviele Männer zu dieser Bande gehörten und wieviele sich momentan im Lager befanden. Dann hielt er inne, da der besonders fies aussehende Räuber, Foltlaig zu sich und dem Anführer rief. Das war ihre Chance. Wenn sie jetzt schnell waren, konnten sie die Mädchen befreien, ohne dass es zu einem langen Kampf kam. Den alten Mann, mit dem merkwürdigen, bunten Vogel auf der Schulter, konnten sie schnell ausschalten, ohne ihn töten zu müssen. So gab der Schmied Raban ein Zeichen, ihm zu folgen.
So schnell und so lautlos es ging, umrundete Yngve die Lichtung und war schon bald in dem Gebüsch hinter dem Baum, an den seine Schwestern, gefesselt waren angekommen. Jetzt musste nur noch der Graubärtige zu Foltlaig und den anderen beiden Männern hinüberschauen und Ida und Isolde würde frei sein... denn dann wollte Yngve ihnen die Fesseln durchtrennen und mit ihnen zu den Pferden laufen, um dann so schnell wie möglich wegzureiten.
Beiträge: 295 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Vorsichtig schlich er um die Lichtung herum und folgte Yngve so auf der parallelen Seite der in etwa kreisförmigen Lichtung. Nur Sekunden später war er hinter dem Baum, an dem Ida und Isolde gefesselt waren. Ein Ruf ließ ihn aufhorchen. Einer der Räuber, der etwas weiter entfernt stand, rief Foltlaig zu sich. Raban sah kurz zu Yngve. Das war ihre Chance. Ohne zu zögern, doch trotzdem mit klopfendem Herzen und konzentriert, schlich Raban ein stück näher zu dem Baum und hoffte inständig, die beiden Mädchen würden sich nicht erschrecken. Vorsichtig zog er sein Messer aus seiner Hülle und setzte es an die rauen Stricke, die die Hände der Schwestern umfingen. Mit einem kurzen, lautlosen Schnitt waren die Seile durchtrennt und lockerten sich merklich. Noch immer saß der älteste der Räuber zu dicht an Isolde und Ida, um sie einfach mit zu den Pferden zu ziehen und zu flüchten. Doch darauf konnte er nun keine Rücksicht mehr nehmen, sonst würden die Übrigen zurückkommen.
Beiträge: 207 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Hatte Isolde sich da gerade eben doch um Kopf und Kragen geredet? Sie sah zu ihrer Schwester und zu den Männer, hin und her und versuchte nachzudenken, aber das war in dieser Situation gar nicht so einfach. Nie hätte sie sich erträumt einmal gefesselt an einem Baum mitten im Wald zu sitzen. Der Schweiß ihres Räubers klebte förmlich an ihrem Körper und sie fühlte sich schmutzig. Wenn ihr Plan misslang - und genau danach sah es gerade aus - würden die Männer ihre Phantasien an ihr und Ida auslassen. Dann war jede Hoffnung gestorben. Wie hätten sie sich so jemals zurück ins Dorf begeben können... einmal davon abgesehen, dass es ihr Heimatdorf gar nicht mehr gab. Ida war stark, vielleicht konnte sie entkommen, aber Isolde war sich nicht sicher, eine solche Tortour überstehen zu können.
Während sie so dasaß und die schlimmsten Visionen sich zu düsteren Szenarien verbanden, meldeten sich ganz andere, weltliche Empfindungen zu Wort. Isolde musste sich dringend erleichtern, doch noch sträubte sie sich dagegen, sich ganz aufzugeben und der Natur freien Lauf zu lassen. Doch sagen wollte sie auch nichts. Wahrscheinlich hätte ihr Räuber nur allzu gerne dabei geholfen ihr den Rock zu halten... Außerdem wurde es allmählich kühl hier im Schatten des großen Baumes. Sie fröstelte und zog die Arme enger an den Körper... Nanu? Verwirrt betrachtete sie ihre Hände. Was war denn mit den Fesseln passiert? Hatte der Knoten sich gelöst? Schnell versteckte Isolde ihre Arme wieder hinter dem Körper und versuchte Idas Aufmerksamkeit zu erregen, ohne dass die Räuber es bemerkten. Die Geräusche im Wald! Ob Yngve wirklich hier war?! Aufgeregt versuchte Isolde sich ganz behutsam und unauffällig umzuschauen.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ida
Ida funkelte Foltlaig nur böse an. Es hatte keinen Sinn, sich mit ihm zu streiten, im Augenblick saß er am längeren Hebel, aber das rothaarige Mädchen hoffte, dass sie bald eine Chance haben würden zu fliehen. Sie sah zu ihrer Schwester rüber und versuchte ihr ein aufmunterndes Lächeln zu schenken, das besagen sollte 'Alles wird gut!'
Als Foltlaig dann endlich gegangen war, nachdem ihn dieser widerliche Räuber gerufen hatte, spuckte Ida ganz und gar nicht mädchenhaft ihren ganzen Ekel über den Caledonier vor sich auf den Boden. Am liebsten hätte sie Foltlaig ins Gesicht gespuckt, so wie er es zuvor bei ihr getan hatte. Wenn sie erst in der Nacht würden fliehen können und sie dabei irgendwie Gelegenheit haben würde an eine Waffe zu kommen, dann würde sie Foltlaig töten für das was er getan hatte. Und vielleicht würde sie diesen Widerling von Räuber, der Isolde so zugesetzt hatte auch bezahlen lassen... danach würde er nie wieder einer Frau etwas antun können... Das schwor sie sich in diesem Moment.
Das rothaarige Mädchen war so in ihre Rachegedanken vertieft, dass sie erschrocken zusammenzuckte, als sie plötzlich das kalte Metall eines Messers an ihrer Haut spürte und im selben Moment der Druck der Fesseln weg war. Sie stieß einen kleinen überraschten Laut aus und sah dann überrascht ihre Schwester an. Auch Isolde war frei, wie sie an dem Gesicht ihrer Schwester unschwer feststellen konnte. Wer hatte ihre fesseln gelöst? War Yngve da? Ida konnte nicht hinter den Baum schauen, ohne Graubart auf sich aufmerksam zu machen, so entschied sie sich kurzerhand, einfach aufzuspringen und hinter dem Baum im Wald zu verschwinden, denn von dort musste ja auch Yngve gekommen sein... Sie zerrte Isolde mit sich hoch, „Los komm...!“, zischte sie ihr zu, denn noch hatten sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite und verschwand hinter dem Baum.