RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Umgebung » Erinnerungen... Das Schicksal nimmt seinen Lauf...
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Erinnerungen... Das Schicksal nimmt seinen Lauf...
Larciafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Zeno ließ es sich nicht nehmen die Tür zu Ragnars Gefängnis höchstselbst zu versperren. Er war der Meinung, dass Guntbrecht wusste, dass ihm jeder falsche Schritt in dieser Angelegenheit teuer zu stehen kommen würde, aber er wollte ihn auch nicht in Versuchung bringen und so erledigte er diese wichtige Aufgabe lieber allein. Der Römer befestigte den Schlüssel an seinem Gürtel und ging zu seiner Schwester zurück, deren verheultes Gesicht längst nicht mehr so hübsch aussah wie die Zeit es in seine Erinnerungen gemalt hatte. Ein Hauch von Mitleid zeichnete sich in seinen Augen ab. Der Wilde hatte sie verführt. Er hatte sich Larcia für seinen perfiden Racheakt zu eigen gemacht... Zenos kleine Schwester... Er hatte Larcia schon immer beschützt... Er war ein guter Bruder gewesen... und jetzt das!
Wütend trat er gegen das erstbeste, was ihm in den Weg kam, und verzog sein Gesicht schmerzverzerrt, als der Stein nicht wie geplant nachgab. Wenn Larcia doch nur früher zu ihnen zurückgezogen wäre! Wenn sie doch auf seine Verkupplungsversuche angesprungen wäre! Sie war ein hübsches Mädchen, gut erzogen, fleißig und er wusste, dass es viele gab, die sie zu sich genommen hätten.
Grober als gewollt schnappte er sich das Häufchen Elend vor ihm und verfrachtete Larcia zurück in die Villa.




Stimmen, mal laut, mal leise, geisterten durch das Haus. Es war mitten in der Nacht, aber Larcia konnte sich am Anblick des sternenklaren Himmels nicht erfreuen. Es war eine außerordentlich schöne Nacht, aber in dieser Gegend des Landes hatte man heute keinen Blick dafür, sondern harrte der Dinge, die da kommen würden. Wie ein kleines Kind hatte man die junge Frau in ein Zimmer ihres eigenen Hauses gesperrt. Sie lag wach, die Augen geschlossen, auf ihrem Bett. Noch immer hörte sie Wortfetzen der Unterhaltung, die der Wind im Haus verteilte, und konnte sich daher halbwegs zusammenreimen worum es ging. Eigentlich war es auch nicht schwer zu erraten, was das Thema dieser angeregten Diskussion war. Viel unverdünnter Wein war geflossen und die Gemüter waren erhitzt. Es stand noch nicht ganz fest, was mit Ragnar geschehen würde, ob er verkauft oder getötet werden würde und auch Larcias Schicksal war noch nicht besiegelt worden. Je mehr die junge Frau versuchte die Stimmen zu ignorieren, desto lauter, desto klarer wurden sie in ihrem Kopf. Als wenn sie sie absichtlich quälen wollten.

Kurz war ihre Mutter bei ihr gewesen, hatte sie stumm in den Arm genommen und wie ein Neugeborenes Trost spendend hin und her gewiegt. Dann hatte sie eines der Lieder gesungen, die Larcia als Kind stets nach einem bösen Traum beruhigt hatten. Ihre Mutter hatte kein Wort über das verloren, was vorgefallen war, und Larcia war dankbar dafür. Als sie zurück zu den anderen ging, hatte sie eine Wache vor Larcias Tür positioniert. Die junge Frau hatte deutlich das laute Atmen gehört und das Scharren, wenn ihr eigener Gefängniswärter seine Sitzposition wechselte. Man hatte wohl Angst, dass sie floh oder sich etwas antat. Dabei konnte sie sich genauso gut in ihrer Waschschüssel ertränken. Larcia zog sich die Decke über den Kopf. Sie hatte aufgehört zu den Göttern zu beten, als alles gesagt war, was sie zu sagen hatte und jedes neue Wort bereits so oder anders als Stoßgebet zu den Ahnen gesandt worden war.
Für einen Moment setzten die Stimmen aus - wahrscheinlich brachte die alte Alrun gerade neuen Wein - und sie bemerkte, dass sich das unruhige Atmen vor der Tür in ein gleichmäßiges Schnarchen gewandelt hatte. Ob sie es wagen sollte? Larcia schöpfte Hoffnung, wurde aber gleich wieder zurück in die Realität geholt. Es gab keinen Ort an den sie flüchten konnte und zu Ragnar konnte sie nicht, denn Zeno trug den Schlüssel zu dessen Gefängnis wie einen Schatz bei sich, hütete ihn wie seinen Augapfel. Er wollte Rache und er würde sie bekommen.

In diesem Moment öffnete sich die Tür zu Larcias Zimmer und eine bullige Gestalt huschte umständlich, aber dennoch ohne die Wache zu wecken, hinein.
"Guntbrecht?", fragte Larcia überrascht, aber leise.
Der Sklave legte den Zeigefinger an die Lippen und bedeutete seiner Herrin zu Schweigen.
"Ich weiß zufällig, dass ich vergessen habe das Schloss zum Keller richtig abzuschließen als ich neuen Wein für die Herren geholt habe."
Der Sklave sah so aus als wolle er noch mehr sagen, besann sich dann aber und schenkte Larcia noch ein aufmunterndes Lächeln bevor er wieder aus ihrem Zimmer huschte.
Ein guter Mann, ein treuer Sklave.

Wenn das kein Zeichen der Götter gewesen war, dann wusste sie auch nicht. Kerzengerade saß Larcia in ihrem Bett, während es in ihrem Kopf arbeitete. Das war eine vermutlich einmalige Gelegenheit und sie wusste nicht einmal, wie sie es Guntbrecht jemals danken könnte.
Rasch zog sie sich etwas über und packte das Essen, das sie selbst nicht angerührt hatte, in einem Tuch zusammen, verschnürte es zu einem handlichen Paket. Die Laterne ließ sie stehen. Zum Glück war die Nacht klar. Jedes unnötige Licht wäre zu auffällig gewesen, hätte sie verraten und über mögliche Konsequenzen ihres überstürzten Handelns wollte sie sich jetzt keine Gedanken machen.
Auf Zehenspitzen und so leise wie irgend möglich öffnete sie die Tür und stieg geräuschlos über die Wache, die ihr Vater persönlich aus seinen Männern ausgewählt hatte. Sie konnte dem Mann nicht verübeln, dass er eingeschlafen war, aber wenn man sie erwischte, würde seine Strafe hoch ausfallen. Für einen Moment schien das Mitleid sie zurückzuhalten, aber dieser Augenblick dauerte nicht lange an und so setzte sie ihren Fluchtversuch fort.
Sie kannte dieses Anwesen gut und so wählte sie einen Weg nach draußen, der möglichst einen weiten Bogen um den Raum schlug, in dem Vater, Bruder und Mutter noch immer redeten.
Doch in der Freiheit angekommen vergaß sie alle Vorsicht und rannte so schnell sie ihre Füße sie trugen zu dem schicksalträchtigen Ort, der zum Kerker ihres Liebsten geworden war.
Heiße, salzige Tränen bahnten sich einen Weg über ihre vor Aufregung geröteten Wangen als sie versuchte die schwere Tür zum Weinlager öffnete und diese tatsächlich nachgab. Der treue Guntbrecht!
Nun bereute sie ihre Entscheidung kein Licht mitgenommen zu haben, denn natürlich saß Ragnar im Dunkeln - wie ein ungeliebtes Stück Vieh eingepfercht zwischen Arbeitsgerät und mannshohen Fäßern.
Einen Moment verharrte sie auf der Türschwelle und rang nach Atem. Ob man sie verfolgt hatte? Ob man bemerkt hatte, dass sie nicht mehr in ihrem Zimmer war?
Aber es schien still zu sein, auch wenn ihr Herzschlag so laut war, das er leicht jedes andere Geräusch übertönt hätte. Endlich fasste sie neuen Mut und tastete sich langsam und vorsichtig ins Innere des Raumes vor.


09.03.2010 10:11:26  
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ragnar stand im Dunkeln, denn natürlich wollte Zeno es ihm so unangenehm wie möglich machen. Der Schmiedeeiserne Haken bohrte sich hart in seinen Rücken, und er war so eng an ihn gefesselt, daß er sich zwar leicht bewegen, aber sich unmöglich hinsetzen konnte.
Aber Ragnar wäre nicht Ragnar gewesen, wenn er nicht sofort versucht hätte, diese schmerzhafte Position zu ändern. Ihm war klar, daß er unmöglich die strengen Fesseln lösen konnte, aber sie ein wenig zu lockern mußte er einfach schaffen! Nur so konnte er in dieser Stellung länger ausharren, und das mußte er - für seine Geliebte und ihr ungeborenes Kind!

Irgendwann hatte er das Gefühl für die Zeit verloren, aber er ahnte, daß er jetzt schon stundenlang seine Hände und Arme so gut es ging gegen die verknoteten Stricke wand. Die Haut an seinen Gelenken war längst blutig gescheuert, doch der Lohn dessen war tatsächlich ein kleines, aber nötiges Stück mehr Bewegungsfreiheit.
Seine Zähne bissen hart aufeinander, als er mit den Fingern milimeterweise nach dem Eisenhaken tastete. Tatsächlich gelang es ihm, sich mit beiden Händen rückwärts am Haken abzustützen. Das kühle Metall war ein merkwürdiger Gegensatz zu seiner verschwitzten Haut, doch tat es nicht weniger gut als die leichte Gewichtsverlagerung seines Körpers.

Erschöpt schloß Ragnar die Augen und wartete ab, bis sein angestrengter Atem sich wieder beruhigt hatte. Nun, da er nichts mehr zu tun hatte, kam augenblicklich die Erinnerung an Larcia zurück. An ihre Augen, ihre Tränen, wie sie ihn dennoch voll verzweifelter Liebe angesehen hatte. An ihre Abschiedsgeste, als man ihn weggeführt hatte, die ihm selbst jetzt die Kehle noch eng werden ließ.
Und an die Wut ihrer Familie. Vielleicht hatte Zeno hiermit bezweckt, ihm einen Vorgeschmack auf die Kreuzigung zu geben ...
Der junge Marser merkte, wie sein Atem bei dem Gedanken ins Zittern geriet.
"Guntbrecht", rief er sich flüsternd in Erinnerung. Auch, wenn er vielleicht sterben würde, war immer noch sein bester Freund da! Guntbrecht würde sowohl Larcia als auch ihm treu bleiben. Er mußte nur auf eine Gelegenheit hoffen, ihm das Versprechen abzunehmen, ihr gemeinsames Kind zu retten. Und wenn das bedeutete, daß es als Sklavenkind aufwuchs, unerkannt unter den anderen Sklaven des Haushalts - oder eines anderen ... Hauptsache, es überlebte!
Tief die Luft ausstoßend, leckte Ragnar sich über die Lippen. Sie waren spröde geworden, ohne daß er es bemerkt hatte. Überhaupt wußte er weder, welche Tageszeit inzwischen war, noch wie lange er hier schon stand.
Aber er wußte, daß er trotz seiner mißlichen Lage was für Larcia und das Kind tun konnte.

Erneut verschloß er die Augen vor der Dunkelheit, hielt seine Gedanken konzentriert bei Larcia. Jedes kleinste Detail von ihr rief er sich in Erinnerung. Wie sie roch, wie ihre Haare in verschiedenen Nuancen des Tageslichts schimmerten, wie weich und seidig sie sich anfühlten. Wie wundervoll sanft sich ihre Haut anfühlte. Der Glanz in ihren Augen, wenn sie sich freute, den Geschmack ihrer Lippen, wenn sie die seinen berührten ... Ihr Lachen, das ihn so oft an einen munter springenden Bach im Frühjahr erinnert hatte.
Erst, als er völlig auf Larcia konzentriert war, wagte er, seine Gedanken fortzusetzen. Er konnte seine Ängste nicht ausblenden, jedoch zur Seite schieben. Jeder noch so kleinste Hoffnungsschimmer, jeder einzelne gute Wunsch sollte seine Geliebte erreichen - und Tanfana, die er um ihren Schutz bat. Seine Stimme war kaum ein Hauch, doch jedes Wort, das ihm über die Lippen kam, kam aus tiefstem Herzen.

"Tanfana, ich bitte dich, beschütze Larcia und unser Kind! Ich kann dir nicht mehr geben, als mein Leben, aber wenn mein Schicksalsfaden hier enden soll, geb ich es gern hin!
Ihr Götter habt in eurer Weisheit entschieden, daß Naevia Larcia unser gemeinsames Kind trägt. Aber bitte erweise ihr nun die Gnade, unser Kind aufwachsen zu sehen. So wie sie mir ihre Liebe geschenkt hat, möchte ich ihr meine schenken, indem ein Teil von mir in unserem Kind weiterlebt. Es soll das Schicksal erfahren, welches ihr Götter für angemessen erachtet, nur bitte laßt die Liebe über Haß und Trauer siegen! Bitte laßt die Hoffnung auf Frieden in diesem Kind wahr werden. Tanfana, bitte nimm mein Leben zum Dank dafür, daß durch dieses Opfer neues Leben entstehen kann. Das wahre Gleichgewicht von Leben und Tod liegt in deiner Hand. Ich vertraue deiner Führung, Tanfana, denn du hast seit jeher mein Volk geführt und beschützt. Sollte mein Weg auf Hels Brücke enden, nehme ich dieses Schicksal gern an, und ich werde Guntbrecht und Larcia bitten, meinem Volk von deiner Weisheit zu berichten."

Er schreckte hoch, als ein unerwartetes Geräusch an seine Ohren drang. Verwirrt blinzelte er er in die Finsternis hinein. Noch während er auf die Schritte und halblauten Geräusche lauschte, die der Eintretende von sich gab, wurde ihm klar, daß er irgendwie eingeschlafen sein mußte.
Vorsichtig versuchte er sich aufzurichten, doch im selben Augenblick durchfuhr ein stechendes Kribbeln seine Hände.
Ragnar konnte nicht verhindern, daß ihm ein gequältes Stöhnen entfuhr. Jeder einzelne Muskel tat ihm weh, und sein Rücken fühlte sich an, als wäre Diana dort ein paarmal auf und ab gallopiert.
Konzentriert starrte er in die Richtung, aus der die leisen Geräusche kamen. Schritte, die sich ihm näherten - keine Männerschritte. Es dauerte einen Moment, ehe sich seine Augen ans spärliche Licht der Nacht gewöhnt hatten.
Auch die schattenhaften Umrisse der Gestalt waren weiblich, und Ragnar hielt unwillkürlich den Atem an. Für einen Moment war er wirklich der Überzeugung, daß dort die Göttin Hel vor ihm stand.
Doch in seinem Verstand blitzte ein anderer Name auf, kannte er doch ihre Schritte genauso in- und auswendig, wie ihre ganze wunderbare Erscheinung. Aber das konnte unmöglich sein! Mit klopfenden Herzen wartete Ragnar ab, was sich weiter tat ...




09.03.2010 14:03:28   
Larciafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Es war so finster und das Mondlicht, das durch die Tür in den Raum fiel, erhellte nur einen schmalen Streifen. Larcias Hand glitt an der Wand entlang, tastete sich an Hindernissen vorbei. Sie blieb an Splittern hängen, dort Holz, da ein schmiedeeiserner Nagel, ihre Haut riss auf, doch die Aufregung überspielte jeden Schmerz.
Dann ein Geräusch. Ein Stöhnen. Sie spürte die Wärme eines Körpers und stolperte fast über ihn als sie sich beeilte, um schneller bei ihm zu sein. Larcia fiel auf die Knie und rappelte sich wieder auf, strich über seinen Körper, fuhr durch sein Haar und weinte wieder als sie bemerkte wie zerschunden er war.
„Ragnar.“, schluchzte sie.
So hatte es nicht enden sollen. So nicht. Aber jetzt war es egal. Jetzt war sie bei ihm, war er bei ihr, waren sie zusammen. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. Er war so schwer geworden vor all den Gedanken, den schweren, vor all den Erinnerungen, die sie mit sich trug und den Zukunftsängsten, die so real waren, dass sie sie nicht nur in den Träumen, sondern auch im Wachen verfolgten. Die Angst war greifbar, sie stand neben ihr, hatte sie beseelt.
Larcias Hände glitten immer wieder über Ragnars Gesicht. Ihre Finger fuhren seine Gesichtskonturen nach. Sie wollte ihn sehen, doch auch jetzt, wo ihre Augen sich langsam an die Dunkelheit gewöhnten, nahm sie nur vage Schemen wahr.
„Lass uns fliehen.“, flehte sie leise und weinte dann wieder, denn sie wusste, dass eine Flucht unmöglich war.



bearbeitet von Larcia am 17.03.2010 21:54:01
17.03.2010 21:25:31  
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Larcia ...?" Lautlos, ungläubig, formten seine Lippen ihren Namen. Seine Kehle war fürchterlich trocken, und der nächste Laut, der ihm entfuhr, war ein ebensolches Husten.
Als Larcia neben ihm zu Boden stolperte, sog er zischend die Luft ein. Erst jetzt merkte er, daß nicht nur seine Hände, sondern auch seine Beine gefühllos geworden waren vom langen Stehen.
Ihre Hände, die seinen Körper entlang tasteten, ließen ihn in einer Mischung aus Qual und Erleichterung schaudern.
Wie Stunden zuvor vernahm er ihr verzweifeltes Schluchzen, nur daß er ihre Tränen jetzt nicht sehen konnte, jedoch spüren. Auf der Haut und tief in sich ein körperloses Ziehen in seinem Bauch.
Ragnar bemühte sich, seinen Atem tief und gleichmäßig zu halten, er atmete gegen die Krämpfe an, die immer noch seine Glieder durchzogen. Im Grunde ein gutes Zeichen, da das Gefühl in Arme und Beine wieder zurückkam.
Fliehen? Sie wollte fliehen!?
"Larcia - Larcia, hör zu", stieß er endlich hervor. Rauh und heiser war seine Stimme, aber laut genug, daß sie ihn verstand. "Du mußt jetzt an dich denken ... und an das Kind!" Wieder kroch ein Schmerzenslaut in ihm hoch, als er versuchte, seine Hände zu bewegen. Automatisch biß er die Zähne zusammen und stieß die Luft zwischen ihnen aus.
"Wenn ... wenn wir Guntbrecht bitten, daß er uns hilft ... dann wird er das Kind retten!"
Erneut mußte er schlucken, was allerdings kaum gegen seinen Durst half. "Ich hab zu Tanfana gebetet, und selbst ..." Halb räuspernd, halb hustend unterbrach er sich einen Moment. "Selbst wenn ich sterbe, ich werd' in unser'm Kind weiterleben! Bitte - Larcia, du darfst ... du darfst nicht aufgeben!" Seine Stimme drohte zu versagen. Ganz vorsichtig wandte er den Kopf und hauchte ihr einen Kuß aufs Haar.
"Bitte versprich mir ... daß du - daß du nicht aufgibst!" flüsterte er. "Bitte ..."


bearbeitet von Ragnar am 17.03.2010 22:29:14


17.03.2010 22:27:57   
Larciafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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„Sie reden schon die ganze Nacht...“, schluchzte sie leise.
„Man hört ihre Stimmen im ganzen Haus. Sie sind überall...“
Larcia klammerte sich an ihrem Geliebten fest und erschrak dann, weil sie Angst hatte ihm weh zu tun. Völlig am Ende kauerte sie sich neben ihm auf den Boden.
„Ich hab Angst, dass sie... dass sie es töten...“, sprach sie ihren schlimmsten Traum zum ersten Mal laut aus.
„Immer wenn ich die Augen schließe, dann sehe ich das ganze Blut und ich sehe Vater und Zeno und...“ Sie vergrub ihr Gesicht zwischen den Knien und fing wieder an zu zittern. Dann hob sie den Kopf und taste erneut nach Ragnar, bis sie seine Fesseln spürte. Sie vergrub ihre Finger in den Seilen, die sicherlich tief in sein Fleisch schnitten, und zog und zerrte daran – erfolglos. Sie würde ihn nicht befreien können. Sie hatte keine Chance, war machtlos. Alles war kaputt. Alles war verloren.
„DU DARFST NICHT STERBEN...“, flehte sie und fluchte leise.
„Ich erlaube dir das nicht... Das geht einfach nicht... Nein...“
Erst Servius, dann Ragnar... Was noch? Was konnte man ihr denn noch nehmen?
Larcia legte die Hände auf ihren Bauch. Sie hatte Angst davor dieses Kind zu bekommen, aber noch größere Angst vor dem, was mit dem noch ungeborenen Wesen in ihrem Leib geschehen würde. Das beste, was sie sich jetzt vorstellen konnte, war, dass das Kind als Sklave in der Familie blieb, aber sie glaubte nicht, dass ihr Vater dieses Kind als Zeugnis der Schande über seiner Familie in seiner Nähe dulden würde.
Die Götter hatten sie vergessen.


24.03.2010 15:45:28  
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Ragnar preßte hart die Lippen zusammen, als Larcia das aussprach, was er ebenfalls befürchtete.
"Du mußt mit Guntbrecht reden, nur so können wir - AAHR!", er sog scharf die Luft ein, da Larcia nun vergebens an seinen Fesseln ruckte, "... das Kind retten ..." Wieder mußte er tief durchatmen, um sich den Schmerz zu verbeißen.
"Hör auf, Larcia, das bringt nichts", resignierte er leise. Froh darum, daß sie es in der Dunkelheit nicht sehen konnte, blinzelte er die Tränen aus seinen Augen. Insgeheim wollte er nicht sterben, aber er würde auch nicht darüber klagen, wenn stattdessen sein Kind überleben durfte. Stumm ließ er sich wieder zurücksinken und schloß die Augen. "Du kannst dich so hinstellen, daß ich mich abstützen kann, dann tut's nicht mehr so weh ..." Es war zwar nicht viel, aber allein wenn er sich leicht gegen sie lehnen konnte, brachte ihm in seiner unbequemen Postition schon Erleichterung.
"Was ist ... Was ist mit deiner Mutter?" wagte er schließlich zu fragen. "Ist sie genauso wütend?"




26.03.2010 21:38:19   
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Larcia sprang sofort auf und versuchte Ragnar so gut zu helfen, wie sie konnte. Sie wusste nicht genau wie er das meinte, wie er sich am besten auf ihr abstützen könnte, aber sie wollte nicht, dass er länger litt, nur weil sie zu unfähig war...
Sie war zu schwach... Sie würde es nicht schaffen... Wie sollte sie ihr Kind retten, wenn sie schon jetzt versagte?
"Mutter ist...", Larcia stockte.
"Ich... ich weiß es nicht genau." Sie unterdrückte neue Tränen.
"Sie hat mich immer unterstützt... Immer... Aber... Aber... Ich glaube nicht einmal sie könnte meinen Vater beruhigen."
Die junge Frau - am Ende ihre Kräfte längst angekommen - wusste nicht einmal mehr sicher, ob sie in ihrer Mutter, die doch immer ihre engste Vertraute gewesen war, in dieser Sache als Verbündete hatte.
"Sie haben sogar eine Wache vor meinem Zimmer postiert.", erzählte sie abwesend, obwohl es doch vollkommen egal war. Alles war egal... Einfach alles, weil alles, was ihr wichtig, lieb und teuer gewesen war, mit einem mal unwiederbringlich verloren schien.
"Ich hab dir noch was zu Essen mitgebracht...", erinnerte sie sich an das kleine Bündel, das sie bei sich hatte. Eine Henkersmahlzeit...


26.03.2010 21:52:25  
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Stell dich einfach nur dicht neben mich", wies er sie halblaut an, "dann ... kann ich mich anlehnen." Erneut mußte er ein paarmal trocken husten. Besorgt lauschte er, was Larcia über ihre Mutter zu erzählen hatte, doch diese konnte ihnen anscheinend auch nicht weiterhelfen ...
"Eine Wache?" wiederholte er ungläubig. "Wie bist du denn rausgekommen?" Ein kurzes, freudloses Lachen kroch über seine Lippen. "Und mich läßt Zeno nicht bewachen, aber kein Wunder, er hat wohl schon öfters Sklaven gefesselt -"
Verwundert hielt er inne, als Larcia nun meinte, daß sie was zu Essen mitgebracht hatte. Erst jetzt fiel ihm auf, wie hohl sein Magen sich inzwischen anfühlte. Sein Durst hatte dieses Gefühl bisher verdrängt. Ihm war hundsübel; seit seiner Gefangennahme hatte er weder Nahrung noch Wasser zu sich genommen, und mittlerweile ging es schon auf den nächsten Morgen zu.
"Was zu Trinken auch?" Diesmal schlich sich sogar eine Spur Hoffnung in seine Stimme. Wenn Larcia es unbemerkt hierher geschafft hatte, noch dazu mit ein wenig Essen, dann konnte es Guntbrecht doch auch schaffen, das Kind unbemerkt zu retten, oder?





26.03.2010 22:09:44   
Larciafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Der Tod des noch ungeborenen Kindes, Ragnar, ihr eigenes Schicksal... Larcia fühlte sich wackelig als wenn sie den Boden unter den Füßen verlor. Sie konnte nicht aufhören zu denken, aber nichts von dem, was in ihrem Kopf herumspukte, schien Sinn zu ergeben. Sie war immer schon gerne spaziergegangen, aber jetzt wünschte sie sich zu rennen, einfach fortzulaufen, um all dem hier entkommen zu können. Sie wollte schneller sein als die Zeit und dann... und dann... Resignierend senkte sie den Kopf.
Es war doch egal wie sie es geschafft hatte. Die Männer ihres Vaters waren eben keine Gefängniswärter und sie wusste, dass der Mann vor ihrer Tür, sehr großen Ärgern bekommen würde – ihretwegen – wenn man entdeckte, dass sie weg war.
„Zeno hat Vater immer gerne dabei geholfen die Sklaven zu bestrafen.“, meinte sie leise.
Sie glaubte nicht daran, dass Guntbrecht es schaffen konnte. Der treue Diener hatte schon so viel für sie getan, schon zu oft sein Leben riskiert. Sie wollte nicht denken.. Nicht länger... Sie würden es nicht schaffen... Wie auch...
„Ich... nein...“ An etwas zu Trinken hatte sie nicht gedacht.
„Aber... Warte...“ Vorsichtig löste sie sich von Ragnar und suchte nach einem Becher. Sie waren hier im Weinkeller. Neben den Fässern standen ein paar Trinkgefäße, um Proben zu entnehmen.


27.03.2010 16:04:21  
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Jetzt, da sie indirekt davon sprachen, wurde Ragnar sich des unangenehmen Kratzens in seinem Hals umso mehr bewußt, und erneut hustete er im Reflex dagegen an.
"Weißt du ... hast du schon eine Ahnung, was er vorhat?" Eigentlich wußte Ragnar, daß diese Frage überflüssig war. Wenn sie etwas wüßte, hätte seine Geliebte es ihm bestimmt schon gesagt ...
"Vielleicht ... kann Guntbrecht was herausfinden." Er war die einzige Hoffnung, an die Ragnar im Moment glauben konnte. "Oder ... du redest nochmal mit deiner Mutter ...?" Hilflos verstummte er, lauschte nunmehr auf ihre Bewegungen, wie sie sich von ihm entfernte, nach irgendetwas tastete.




29.03.2010 21:48:10   
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Larcia tastete im Dunkeln nach einem Becher und schließlich schlossen ihre Finger sich um eines der glatten, kalten Trinkgefäße. Sie war schon oft hier gewesen, um Wein zu holen oder nach dem Rechten zu schauen. Es erforderte viel Geschick im Dunkeln eines der Fässer zu öffnen, aber irgendwie schaffte sie es dann doch den Becher zu füllen. Der Duft des lieblichen Getränkes nahm die Luft ein und legte sich tröstend über die Gemüter.
„Ich weiß es nicht...“
Die junge Römerin trat zurück zu ihrem gefesselten Geliebten.
„...Und es würde auch nichts ändern...“ Sie suchte nach seiner Hand, um ihm den Becher zu reichen und ihm gegebenenfalls beim Trinken zu helfen.
„Es würde mir alle Hoffnung nehmen.“ Ihre Stimme war leise, brüchig.
Sie wollte den treuen Guntbrecht nicht noch weiter mit ihrem Fluch belasten. Sie wusste, dass er ihnen helfen würde, aber sie wusste auch, dass sein Leben in den Augen ihrer Welt, ihrer Familie nichts wert war. Es würde schon genug Blut fließen... Auch ohne seines...


bearbeitet von Larcia am 02.04.2010 13:21:20
02.04.2010 13:21:04  
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Den Geräuschen nach zu urteilen werkelte Larcia an einem der Fässer herum, wie der süßlich-herbe Geruch des Weins wenig später bestätigte.
Gleich darauf spürte er erneut ihre Hand nach der seinen tasten.
"Dann ... muß ich sie dir eben wiedergeben", brachte er heiser hervor, ehe er abermals zischend einatmete, als Larcia seine wundgescheuerten Handgelenke streifte.
"Sie sind hinterm Rücken gefesselt, ich glaub nicht, daß du den Strick zerschneiden kannst." Wenigstens hatten die Krämpfe inzwischen ein bißchen nachgelassen und das Gefühl in seine Arme und Beine war zurückgekehrt.
"Larcia ... Komm her, Süße", bat er sie leise. Kaum daß er ihre Nähe spürte, beugte er sich vor und küßte sie, ganz gleich, wohin er sie traf.
"Weißt du noch, Liebe kann allen Gefahren trotzen, solange wir nur dran glauben! Wir werden das schaffen", murmelte er gegen ihre Haut. "Wir müssen es schaffen, für unser Kind! Ich werde dafür sorgen, daß es überlebt! Du kannst deine Mutter zu mir runterschicken und ich rede mir ihr, oder ich handel irgendwas mit Zeno oder deinem Vater aus ... Er kann mich behalten oder verkaufen, ganz egal wohin, solange er dir dein Kind läßt ..." Wenn Flavus aus der Schande Profit schlagen könnte, dann müßte er doch zu überreden sein ...?
Ein wenig verdutzt hielt er inne, da er unerwartet den kühlen Becher an seinen rissigen Lippen spürte. Dankbar ließ er sich von Larcia etwas Wein einflößen, wobei er sich beinahe verschluckte. Leicht hustend lehnte er sich wieder zurück gegen den Haken und nahm einen weiteren Schluck. Einerseits tat die Flüssigkeit seiner ausgedörrten Kehle unheimlich gut, andererseits war es doch etwas merkwürdig vom Geschmack her.





02.04.2010 21:45:07   
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