Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Es war nicht leicht gewesen, doch er hatte sich dazu entschieden, den gleichen Weg einzuschlagen. Er war schweigsam gewesen und hatte Fara und Hund immer wieder die Umgebung beobachten lassen. Seine Sklaven waren recht aufmerksam, denn es roch förmlich nach Strafen. Das zeigte die Anspannung des Herren.
Er hatte den gleichen Weg genommen, wie die Flüchtlinge, doch er kam erst spät in das Dorf. Er gehörte nicht dazu, weshalb man ihn möglicherweise aufhalten würde...oder würde er passieren können? Ismar wollte einen Moment abpassen mit diesem Alarich zu sprechen. Oder war das falsch? Er winkte Hund an seine Seite, damit dieser direkt neben dem Wagen auf seiner Höhe reiten würde. Er wollte die beiden, ihm liebsten Menschen bei sich wissen. Der neue Sklave war noch immer am Wagen festgebunden und musste hinterher laufen.
Würde dieser Alarich ihm zuhören? Oder würde der hiesige Fürst ihn hinauswerfen? Würde er gar nicht so weit kommen, wie er wollte? Hatte sein Ruf einen Weg bis hierher gefunden? Und war er ihm nun im Weg? Ismar spürte zunehmend die Anspannung in sich. Sie musste raus... leise knurrte er. Heute würde jemand bluten müssen...irgendjemand.
Die beiden Wagen, flankiert von Sklaven und Hund kamen dem Tor näher und würden nur stoppen, wenn man ihn aufhalten würde. Fara und Hund gaben ihm die nötige Stärke, gerade zu sitzen und Stärke nach außen zu demonstrieren. Stärke, von der er nicht dachte, das er sie hatte.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Clodwig
pp: Gästehütte von Grimoalds Familie
Nachdem Clodwig die Gästehütte und somit auch Eila verlassen hatte marschierte er über den Dorfplatz, um eine Runde zu drehen und zu schauen, ob noch irgendjemand seine Hilfe brauchte, aber sein Gedanken waren noch immer bei der jungen, traurigen Frau. Schon kam Gisamra angelaufen, die eine ältere Frau bei sich hatte und wissen wollte, wo diese, ihr Sohn und ihre Schwiegertochter untergebracht werden sollte. Er konnte sich vielleicht nicht so gewandt ausdrücken, wie Goran, aber solche Entscheidungen traf er mit Leichtigkeit und schickte die beiden Frauen zur Gemeinschaftshütte.
Am Tor angekommen, sah er gerade zwei weitere Wagen dort stehen. "Heilsa. Gehört ihr auch zu den Flüchtlingen?", sprach er die Ankommenden an, als sein Blick auf die Menschen fiel, die die Wagen flankierten. Sie waren einfach gekleidet und einer der Männer war hinten am ersten Wagen angebunden. Nur zwei Männer trugen ein Sax und eine sehr junge Frau trug einen Bogen. Diese beiden Gespanne waren anders als der Resz des Flüchtlingstrecks, aber wenn diese Leute zu den Flüchtlingen gehörten, dann würden sie ebenfalls aufgenommen werden. Clodwig wartete auf eine Antwort, denn das Wichtigste hatte er gefragt, alles andere war zunächst überflüssig.
Beiträge: 122 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Irgendwie war Fara dies ganze Situation nicht geheuer. Am liebsten wäre ihr gewesen sie wären einfach wo anders hin gegangen und nicht dem Tross aus lauter Flüchtlingen gefolgt. Sie waren hier in einem Dorf der Germanen und Fara konnte nicht ausschließen das sie nicht irgendjemand erkennen würde. Das war das letzte was sie nun brauchen würde, ihr Vater. Er hatte ihr immer nur Dinge verboten und sie nie selbst etwas entdecken lassen. Wenn er erst einmal wissen würde wo sie sich aufhielt, dann war es nur noch eine Frage der Zeit bis er kommen und sie holen würde. Und das wollte sie nicht. So sehr sie auch ihre Heimat, ihre Mutter, ihren Bruder und ja...auch ihren Vater vermisste, so wollet sie nicht wieder dorthin zurückkehren. Die weinge Zeit die sie bei Ismar und Hund verbracht hatte, war spannender als alles andere gewesen. Sie hatte endlich Leben können.
Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen als ein unbekannter junger Mann Ismar ansprach. Fara hatte sich instinktiv etwas aufgerichtet, ihre Hand war automatisch zu dem Dolch an ihrer Seite gewandert, ruhte aber nur darauf. Wer war dieser Mann und was wollte er? Ob sie zu den Flüchtlingen gehörten? Fara hätte beinahe schon den Kopf geschüttelt, hielt sich dann aber im letzten Moment zurück, denn sie wusste nicht welche Geschichte Ismar erzählen wollte und so schwieg sie erst einmal.
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
Hund ritt neben dem Wagen her, ab und an, wenn der Weg unübersichtlich wurde, ritt er ein wenig vor, um sicherzugehen, daß alles in Ordnung war. Ach, es tat einfach gut, solche Verantwortung zu tragen. Hund hatte sich sehr gewandelt. Zumindest in den Zeiten, in denen er hier draußen seinen Dienst versah. Abends allerdings war er wieder genau der unterwürfige Sklave, den Ismar so liebte.
Die Laune Ismars war ausgesprochen schlecht, er stand ständig unter einer hohen Anspannung. Dementsprechend gründlich sorgte Hund dafür, daß niemand aus der Reihe tanzte. Und gab sich selbst besonders gehorsam, vorausschauend und demütig Ismar gegenüber.
Zwar waren sie den Marsern gefolgt, jedoch hatten sie sich etwas mehr Zeit gelassen, waren langsamer gefahren. Es war auch besser, wenn die Dorfbewohner nicht unbedingt direkt mitbekamen, wie Ismar seine Sklaven für gewöhnlich behandelte. So kamen sie viel später im Dorf des Siegmar an als die anderen. Ismar winkte ihn an seine Seite und Hund beeilte sich, dem nachzukommen. So flankierte er seinen Herrn stumm, aber durchaus mit einer Ausstrahlung von Stärke.
Ein Mann sprach sie an und Hund erwiderte leise den Gruß mit einem „Heilsa.“ Doch das Reden überließ er seinem Herrn. Wobei er ihn aufmerksam beobachtete, falls dieser doch wünschte, daß er das Wort ergriff.
Ismar war noch nicht stehen geblieben, in der Hoffnung, das man ihn nicht aufhalten würde. Doch es kam anders. Ein Mann sprach ihn an und so ließ der Händler anhalten. Die Frage war nicht überraschend. Dennoch fühlte Ismar sich unsicher. Wovon er rein gar nichts nach außen zeigte. Ismar blieb noch ruhig, es gab nichts, was ihn dazu bringen würde, seine Klinge zu ziehen. Auch wenn er so zeigen konnte, das er sich besseres leisten konnte als ein einfaches Sax. In den Schwertscheiden ruhend mochte man dies nicht erkennen, was dem Händler entgegen kam. Überraschungsmomente waren manchmal viel wert. Heilsa... er sagte es sich selber...nicht Salve... Aber zum Glück hatte er oft genug mit anderen germanischen Dörfern Handel treiben dürfen, sodass er im Umgang nicht ganz unbedarft war. Seine Wut und brodelnde Ungedult verbarg er dabei vollkommen hinter seiner Maske.
"Heilsa. ... Unbekannter. Nein, wir gehören nicht dazu. Wir trafen zufällig aufeinander. Ich habe beschlossen ihnen zu folgen. Das schien sicherer. Davon abgesehen habe ich gehofft, ein wenig meiner Ware anbieten zu können. Wenn ihr ein Platz hättet, an dem meine Wagen stehen könnten, wäre ich sehr dankbar. Mehr Platz brauchen wir nicht. Wir haben alles bei uns was wir brauchen."
Es war nicht ungewöhnlich, das ein Händler nach dem Schutz eines Dorfes fragte. Jedoch war Ismar zum ersten mal so weit weg von der Heimat oder Mogontiacum. Das machte es schwerer die Menschen einzuschätzen. Vor allem da marser und Mattiaker ja nicht die besten freunde waren. Also hielt er es für besser recht deutlich zu sprechen, ohne einen heimatlichen Akzent zu sehr nach außen zu tragen.
Faras Befürchtungen ahnte Ismar nicht, aber er machte nicht den Anschein, als würden diese ihn interessieren. Seltenst zeigte er überhaupt Interesse für andere außer sich selbst. Allerdings stand für ihn fest, das er sie immer schützen würde. Niemand würde sie auch nur ansatzweise anfassen dürfen. Wobei er jeden Gedanken an Widar oder Fraomar verdrängte. Zu sehr hielt ihn noch immer die Angst ein wenig in Bahnen.
Hund hatte sich die ganze Zeit sehr tadellos benommen. Ismar war zufrieden. Wobei ihm damit jede Grundlage für eine Bestrafung genommen wurde... aber die musste eh warten, bis sie wieder unter sich sein würden. Am besten auf dem Weg zurück nach Mogontiacum... in mitten des dunklen Waldes... ja... darauf freute er sich schon. Auch wenn er sich für seine eigene Freude zu hassen begann. Ismar schob es beiseite. Hund war perfekt. Nach außen hin stärkte er Ismar den Rücken und hielt die anderen Sklaven gut im Zaun. Aber abends war er der ergebene Sklave und...Hund. Ismar genoß es sehr, den guten Sklaven bei sich zu wissen. Inzwischen vertraute er ihm ohne jede Einschränkung... wie war es nur so weit gekommen? Der Sklave war nicht unschuldig daran gewesen... er und Fara... irgendwie war es geschehen, das die beiden ihm wichtig geworden waren. Doch so deutlich würde er es nicht aussprechen...niemals...
Sein Blick ging kurz neben sich. Die Stärke, die Hund zeigte, gefiel dem Händler. Sein Grinsen zeugte von sehr eindeutigen Gedanken. Auch Hund überließ es Ismar zu reden. Wie gut für ihn... sein Blick ging wieder zu dem Fremden Marser. Irgendwie fühlte er sich sehr wohl von Fara und Hund umgeben und irgendwie auch beschützt. Selbstsicherheit und innere Stärke schienen nie so groß gewesen zu sein, wie in diesem Moment.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Clodwig
Clodwig nickte dem jungen Mann, der ein leises Heilsa von sich gab, kurz zu und wandte sich dann vollends an den Mann, der allem Anschein nach das Sagen hatte.
"Aha...", Clodwig nickte, ja sicherer war das auf jeden Fall, vor allem wegen der Römer..., "... ihr gehört also nicht zu Alarichs Dorf...", nachdenklich sah er den Mann an, sie hatten alles dabei..., "Ihr könnt erst einmal mit euren Wagen dorthin fahren...", er deutete auf einen Platz nahe der Palisade, wo keine Hütte in unmittelbarer Nähe stand, der Platz sollte eigentlich ausreichen, "aber unser Rich wird entscheiden, ob ihr auch bleiben dürft. Man wird dir Bescheid geben" Clodwig nickte der Torwache noch zu, dass es in Ordnung ging, dass die beiden Wagen passieren durften und wollte sich gerade schon wieder auf seinen weiteren Weg machen, da wandte er sich noch einmal an die Fremden. "Falls jemand fragt, sagt ihm einfach, Clodwig hat euch passieren lassen... Wie sind eigentlich eure Namen?", er sah einem nach dem Anderen von den Dreien fragend an, die bewaffnet waren.
bearbeitet von Geschichtenerzähler am 02.10.2010 21:09:48
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Diokles tat das, was er am besten konnte, seit er bei Ismar war: Er schwieg. Er schwieg immer und sprach nur, wenn er gefragt wurde. Eine Eigenschaft, die ihm hilfreich war, denn alles andere führte nur zu Ärger. Hund hatte ihm ja eineschärft, dass er sich unauffällig verhalten sollte. Ob dies aus Eigennutz oder aus Nächstenliebe geschehen war, war ihm ja eigentlich egal. Sie hatten beide ihren Vorteil daraus gezoge. Bislang hatte er Hunds Vorrangstellung bei Ismar nicht abgelaufen und er selbst hatte nicht ganz so viel durchgemacht wie befürchtet.
Beiträge: 122 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Fara kam nicht umhin stolz festzustellen wie soverän Ismar mit dem Fremden umging. Betrachtete man ihn genau konnte man eine kleine Unsicherheit erkennen, doch das würde dem Fremden sicher nicht auffallen. Sie war sehr erleichtert als der Fremde meinte sie dürften passieren und könnten den Wagen dort abstellen. Dass der Rich über ihren Verbleib entscheiden musste, hatte sie geahnt. Immerhin hatte man sie passieren lassen und ihnen einen Platz für den Wagen angeboten. Über alles weitere konnte sie dann nachdenken, wenn es soweit war. Als Clodwig, so hatte sich der Fremde vorgestellt, nach ihren Namen fragte, zuckte sie kurz zusammen. Fara wusste nicht wie weit die Bekanntheit ihres Vaters und dessen Familie reichte. Widar war ein skrupelloser Mensch und sicher einigen Richs in der näheren Umgebung bekannt. Ob dieser hier dazu zählte wusste sie nicht. Ismar würde schon das richtige tun, dessen war sie sich sicher. Und wenn dieser Rich wirklich irgendwie auf Widar schließen würde, so war es eben so.
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
Ismars Blicke ließen Hitze in Hund entstehen. Er wusste wohl, was diese Blicke zu bedeuten hatten. Aber er wusste auch, dass es da immer noch diesen kleinen Griechen gab. Diesen hübschen Burschen mit den vielen Talenten. Nein, jetzt durfte er nicht daran denken. Er musste jetzt stark sein, damit alles organisiert werden konnte. Als Clodwig fragte, wer sie seien, übernahm Hund die Vorstellung, wobei er sich selbst erst einmal ausließ. Er hoffte, es würde nicht weiter auffallen. „Dies ist Ismar, der Händler. Er hat alle möglichen Waren dabei, bestimmt werden sich die Leute im Dorf darüber freuen. Das dort ist Fara.“ Er stellte erst einmal nur die beiden vor, immerhin waren die anderen eher unwichtig, einschließlich ihm selbst. Sein Tonfall war höflich und zurückhaltend. Und immer wieder flog sein Blick zu Ismar, ob er sich nicht zu weit vorgewagt hatte.
Der Germane, der wohl das sagen hatte wies ihnen einen Platz zu. Ismar nickte und wollte schon den Wagen dort hin lenken. Auf die anderen Worte ging er nicht weiter ein. Das schien überflüssig zu sein. Der Rich würde entscheiden. Natürlich, so war es doch immer. Er würde bescheid bekommen? Seine Augen funkelten.
"Danke. Ich denke ich werde den Weg zu deinem Rich finden."
Soviel glaubte er von der Gastfreundschaft der Germanen zu wissen, das er sofort zum Rich würde gehen können...ja sogar gehen müssen. Widar würde es verlangen. Ganz bestimmt. Die Pferde zogen an und es ging ganz langsam voran. Um ja keine Hektik zu verbreiten. An sich war damit alles erledigt. Oder? Offenbar war da noch etwas. Clodwig. Naja, einen Namen zu haben, der verantwortlich war, war gar nicht so schlecht. Schräg grinste er und nickte als Antwort. Ihre Namen. Seine Augen verengte sich, als Hund anfing zu sprechen. Fara... das hatte er nicht vor. Seine Mundwinkel zuckten leicht. Das würde ein Nachspiel haben...ganz sicher sogar. Aber nicht hier, nicht so offen vor Fremden, die er als mögliche Kunden brauchte.
Der Neue hingegen benahm sich tadellos. Ismar war recht zufrieden mit ihm. Aber er hatte ihn auch noch nicht all zu sehr getestet. Das musste noch etwas warten. Doch vergessen würde Ismar es nicht. Ganz sicher nicht.
Faras Blick gab ihm zusätzliche Kraft. Ihre Nähe half Ismar. Kurz nur legte er beruhigend eine Hand auf ihren Arm. Alles würde gut werden. Er meinte noch etwas hinzufürgen zu müssen. Etwas wichtiges. Etwas was nicht auf Widar hinweisen mochte.
"Wie mein erster Sklave unter denen bereits sagte, bin ich als Händler auf der Suche nach neuen Märkten. Ich kann beschaffen, was immer ihr braucht. Und glaubt mir, man kann vieles gebrauchen. Meine Frau, Fara, wird sich sicher gerne mit den Frauen aus dem Dorf austauschen wollen."
Er sah zu Fara. Seine Augen sagten alles. Es war ein Spiel, ein Spiel was sie schützen sollte. Denn niemand würde sich der Frau eines anderen Germanen einfach so nähern. Er hoffte das sie es mitspielen würde. Ganz gleich wie wenig es ihr gefiel...es schützte sie. Seltsamerweise war genau dies Ismar nun besonders wichtig.
Hund würde er beauftragen müssen seine neue, die einzige weitere Frau zu schützen. Das würden sie später im Wagen oder Zelt klären, je nachdem wie sie die Zeit dazu finden würden. Schließlich galt es auch noch Hund zu bestrafen. Und dabei nicht zu laut zu sein. Eine Herrausforderung. Ismar liebte Herausforderungen.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Clodwig
Clodwig hob eine Augenbraue. Hatte er sich nicht klar ausgedrückt? Es war wohl richtig und entsprach der Sitte, dass normalerweise ein Gast beim Rich vorsprach, aber der Krieger war sich nicht sicher, ob Siegmar Zeit für den Händler haben würde, wo gerade die ganzen Flüchtlinge angekommen waren. Jeder hatte jetzt viel zu tun, auch der Rich des Dorfes. "Sicher wirst du das", entgegnete Clodwig, das Dorf war ja nicht so riesig, dass man sich hier verlaufen könnte und die Hütte des Richs war auch nicht zu übersehen, "aber wie du sicherlich sehen kannst, sind alle wegen der Ankunft der Flüchtlinge sehr beschäftigt, auch Siegmar, der Rich diese Dorfes. Du wirst dich also ein wenig in Geduld üben müssen, bis man dir Beschied gibt, wann der Rich Zeit für dich haben wird." Der Tonfall des Kriegers war unmissverständlich, so würde es ablaufen und nicht anders. Dieser Händler und seine Leute waren Gast in diesem Dorf, wenn Siegmar sie denn aufnehmen würde, und dann hatten sie sich den Regeln des Dorfes anzupassen.
Als der 'erste' Sklave dann seinnen Herrn und die junge Frau, die beinahe noch ein halbes Kind war, vorstellte glitt Clodwigs Blick noch einmal über die beiden. Ismar, Fara und 'erster' Sklave also. Namen, die sich der Krieger merken würde. "Mhmm", brummte Clodwig eine Zustimmung. Klar konnte man vieles gebrauchen und der Händler hatte bestimmt bessere Beziehungen, diese Dingen zu beschaffen, als die Dorfbewohner... "Dann fahrt eure Wagen jetzt da herüber und richtet euch erst einmal ein. Der Rich wird nach dir schicken lassen, wenn er Zeit für dich hat, Ismar." damit war das Thema für Clodwig eigentlich erledigt und er wartete nur noch, bis die Wagen an der angegebenen Stelle stehen würden, dann würde er sich wieder seiner eigentlich Aufgabe zuwenden. Was hatte er gerade noch erledigen wollen...? Ach, ja richtig, den Bruder von Eila suchen...
bearbeitet von Geschichtenerzähler am 25.10.2010 17:43:24
Beiträge: 122 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Fara musste sich auf die Lippen beißen um nicht laut loszulachen, als Ismar sie als seine Frau bezeichnete. Es war nicht ungewöhlich in ihrem Alter schon verheiratet zu sein, auch wenn ihr dieser Gedanke sehr seltsam vorkam. Sie konnte sich nicht vorstellen wie es sein musste in diesem ALter schon eine Familie zu haben oder das Bett mit einem Mann zu teilen. Das waren Erfahrungen auf die konnte sie getrost verzichten. Mit Müh und Not gelang es ihr ein ruhiges und gleichgültiges Gesicht aufzusetzen um nicht aufzufallen. Sie erwiederte Ismars Blick nur knapp. Sie hatte verstanden und gab sich zurückhaltend, wie man es wohl von einer guten Ehefrau erwarten würde. Irgendwie war es seltsam und der Gedanke hatte etwas erschreckendes. Doch nur so würden sie in Sicherheit sein, also musste sie dieses SPiel mispielen. Aufmerksam hielt sie ausschau nach Hund. Ihm durfte hier nichts geschehen. Fara glaubte zu wissen, das niemandem Hund etwas antun würde, doch diese Menschen hier hatten einen langen und beschwerlichen Weg hinter sich. Hatten viel erlebt und gesehen, verluste erlitten und Schmerzen erduldet. Im Grunde waren sie zu allem fähig.
Als der Wagen in einiger Entfernung zu Clodwig und den anderen Menschen war, blickte sie Ismar an und lächelte frech. "So so...deine Frau. Bist du dir sicher, dass das eine weise überlegung war mich zu deiner Frau zu nehmen?" Der Schalk stand ihr förmlich in die Augen geschrieben, als sie sprach. "Danke." fügte sie mit einem ehrlichen Lächeln hinzu, denn sie wusste warum er behauptet hatte sie wäre seine Frau.
Er nickte zu Clodwigs ersten Worten. Und wie er die Hütte finden würde. Dann sah Ismar sich um und zuckte mit den Schultern. Der Mann war ihm nicht wichtig, genausowenig wie dessen Meinung. Er würde nicht warten...wie ein kleiner unbedeutender Mensch. Er war ein Gast. Und er erwartete ebenso wie Alarich ebenfalls begrüßt zu werden. Sollte der Rich keine Zeit haben...nun gut, dann konnte er immer noch gehen. Also winkte er nur ab. Dabei stachen seine Augen dem Mann in den Rücken. Wie redete der mit ihm? Fara holte ihn zurück aus seinen düsteren Gedanken. Langsam ging es weiter. Auf den Platz den Clodwig genannt hatte. Dabei wusste Ismar schon, wie er wieter handeln würde, musste.
Einrichten? Nein, das würde er erst, wenn er sicher sein konnte, willkommen zu sein. Also doch zuerst zum Rich. Ismar entschied für sich und seine Leute, niemals andere... das machte sein entschlossener Blick deutlich.
Das Fara sichn zusammengerissen hatte, hielt er ihr zugute. Anerkennend sah er ihr in die Augen. Ihr Blick erzeugte keine Wut in ihm. Warum nur? Sie war wirklich eine gute Frau. Ismar grinste leicht schelmisch. Faras Blick zu Hund fiel ihm auf. Er folgte diesem und nickte seinem Sklaven zu. Er würde ein gutes Auge auf die Sklaven haben, wenn er zum Rich gehen würde. Irgendwie war er sich sicher, das Hund dem ganzen bestens gewachsen war und vertraute ihm gerne all seinen Besitz an. Er lächelte sogar kurz. Die spätere Bestrafung, die zu folgen hatte, war für den Augenblick vergessen. Er sah etwas in Faras Augen. Etwas was ihm gefiel. Ihr Dank verwirrte Ismar leicht. So oft waren die Menschen ihm nicht dankbar. Hund sagte es manchmal... aber ansonsten...sonst waren es nur die Sklaven, die es sagten, um der Strafe zu entkommen. Leicht beugte er sich zu ihr rüber und flüsterte ihr zu.
"Ja, ich bin mir sogar sehr sicher, Fara. ... Ähm...Ja, schon gut... so bist du doch wenigstens immer in meiner Nähe."
Ismar zwinkerte ihr zu. Verstand sie es wohl richtig? Der Ismar der sie geschlagen hatte, die Fara die von ihm bestraft wurde...sie beide schienen in diesem Augenblick weit...weit weg zu sein. Obwohl er sich immer wieder nur zu deutlich daran erinnerte... und sich am liebsten selber dafür strafen wollte. Sagen würde er es natürlich niemals.
Kaum standen die Wagen sah er zu Hund. Er winkte ihn zu sich. Die anderen Sklaven sollten sich um die Wagen kümmern. Das diese richtig stehen würden.
"Hund. Kümmere dich darum, das dieser Abschaum von Sklaven keine Fehler macht. Und kümmere dich ein wenig um den neuen. Ich will ihn heute in unserem Zelt. Er bekommt ersteinmal keine felle...du kennst das Spiel. Ich vertraue dir, Hund. Fara? Komm, wir wollen zum Rich gehen."
Er stieg vom Wagen und reichte ihr die Arme um ihr ganz 'Ehemann' hinunterzuhelfen. Kaum ging er einen Schritt drehte er sich nocheinmal zu Hund um und grinste ihn düster an.
"Ach ja. Das war vorhin ein Regelverstoß, Hund."
Mehr musste er nicht sagen, um die drohende Strafe anzukündigen. Nun würde er mit Fara zur Hütte des Richs gehen. Für ihn war alles erledigt. Er ging davon aus, das sein Sklave die Worte des Händlers ohne weitere Fragen ausführen würde...und das Fara mitkommen würde stand doch außer frage...
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
Hund nickte gehorsam. "Ja, Herr, ich werde mich um alles kümmern." Er wollten sich schon daran machen, die anderen herumzuscheuchen, um das Lager zu errichten, als die Ankündigung der Strafe fast nebenbei erfolgte. Wieder nickte er ergeben. "Ja, Herr."
Dann erteilte er die nötigen Befehle, damit die Pferde versorgt und alles Nötige hergerichtet wurde. Diokles befahl er, das Zelt aufzubauen, während er selbst sich um die Feuerstelle kümmerte. Wenn der Herr zurückkam, würde er essen wollen.
Von der Hütte des Richs kommend, ging Ismar mit Fara zusammen direkt auf die Wagen zu. Er sprach kein Wort, seine Hände waren zu Fäusten geballt. Er wusste nicht ob Fara neben ihm ging, wusste nicht, was sie dachte, ob sie nicht gleich wieder anfangen würde auf ihn ein zu reden. Ja, er hatte Hunger...aber auf etwas ganz anderes, als Hund es sich gerade wohl dachte. Diese Unterwürfigkeit...und wenn es nur um Geschäfte ging, gefiel dem Händler ganz und gar nicht. Sie ließ Hass in ihm aufsteigen. Da machte es keinen Unterschied, das die Sklaven gut arbeiteten, das das Zelt schon fast stand, das das Essen wohl fertig sein würde... im Gegenteil, es steigerte die Wut, da er nun nach einem Grund würde suchen müssen.