Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Der Dorfplatz war groß und in der Mitte waren halbierte Baumstämme als Sitzgelegenheiten aufgestellt worden. Großer Abstand zu den Hütten ringsum stellte sicher, dass die Menschen aus Alarichs Dorf unter sich und in aller Ruhe zu beraten. Es war wohl einmalig, dass auch die Frauen des Dorfes anwesend waren und Stimmrecht für Abstimmungen besaßen. Doch was heute hier besprochen wurde, das ging einfach alle an. Alarich wollte bei diesem Thema die Weisheit der holden Weiblichkeit nicht missen. Es war Nachmittag, alle dringenden Arbeiten waren erledigt und es war noch reichlich Zeit bis zum Abend. Auch das Wetter war ihnen hold. Die Sonne schien, nur ein laues Lüftchen wehte und schien das schlechte Wetter der letzten Tage zu verhöhnen. Nur wenige Tage waren seit ihrer Ankunft im Dorf vergangen. Alle hatten Gelegenheit erhalten, ihre Habe zu ordnen, sich von ihren Verletzungen so weit wie möglich zu erholen und auch ihre Trauer in den Griff zu bekommen. Nun wurde es Zeit, nach vorne zu schauen und über die Zukunft nachzudenken.
Nachdem sich alle versammelt hatten und Ruhe eingekehrt war, begann der Rich zu sprechen: „Freunde, in diesem Dorf, in Siegmars Dorf, sind wir in Sicherheit. Hier sind wir willkommen. Nach allem, was wir von unseren Spähern gehört haben, sind die Römer uns nicht gefolgt. Jedoch hat Siegmar weitere Späher ausgesandt, um ganz sicher zu gehen. Wir können hier also wirklich zur Ruhe kommen.“ Er fand es wichtig, dies zu versichern, denn sie mussten sich sicher und geborgen fühlen, um die richtige Entscheidung treffen zu können.
„Die Römer ziehen sich wieder zurück. Es war nur ein kurzer Schlag. Wir wussten immer, dass wir besonders gefährdet waren aufgrund der Nähe zum großen Fluß, den die Römer Rhenus nennen. Und nun stehen wir vor der Entscheidung: Wollen wir zurück zu unserem Dorf? Wollen wir unsere Häuser wieder aufbauen? Oder in der Nähe neue Häuser bauen? Wollen wir hier in der Gegend bleiben und hier ein Dorf errichten? In dem Fall stehen uns lange Verhandlungen mit den örtlichen Richs bevor, doch unmöglich ist es sicherlich nicht. Bitte sagt alle offen, was ihr meint, was ihr wünscht. Nur so können wir zu einer Lösung finden, die uns allen zusagt.“ Er machte eine auffordernde Geste in die Runde, auf dass der erste das Wort ergreifen möge.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Bernward
Auch Bernward war mit seiner Familie zu der Versammlung auf dem Dorfplatz gekommen, zu der Alarich gerufen hatte. Den verletzten Arm trug er noch immer in einer Schlinge, aber Maíghread hatte ihm versichert, dass er diese in wenigen Tagen schon nicht mehr brauchen würde. Die Ruhe und Erholung in den letzten Tagen hatte der Familie gutgetan, auch wenn Ida noch immer recht still und in sich gekehrt war.
Aufmerksam lauschte der Fischer nun den Worten des Richs und als dieser geendet hatte, erhob sich Bernward als einer der älteren Männer als Erstes, um zu den Worten von Alarich etwas zu sagen. Er ließ seinen Blick einmal kurz in die Runde schweifen, bevor er zu sprechen begann.
"Ich kann mich den Worten von Alarich nur anschließen. Hier, in diesem Dorf sind wir mit freundlichkeite aufgenommen worden und hier sind wir in Sicherheit. Hier konnten wir in den letzten Tagen ein wenig Ruhe und Erholung von den schrecklichen Ereignissen finden, die uns widerfahren sind. Und es hat mit Sicherheit jeder von uns den Dorfbewohnern hier schon für ihre Gastfreundschaft und Hilfe gedankt", Bernward sah wieder in die Runde, bevor er seinen Rich direkt ansah, "aber auch dir und da denke ich, spreche ich im Namen aller Dorfbewohner, haben wir zu danken, Alarich, denn du hast auf die Warnungen gehört und uns sicher hierhergebracht. Dir verdanken wir unser Leben. Dir werden wir folgen, egal wohin du uns auch führen wirst."
Erneut machte der Fischer eine kurze Pause, "Die Entscheidung, vor der wir nun stehen ist nicht leicht, aber wir haben so lange in den Auen des Marserflusses gelebt und uns war die Gefahr, die die Nähe zu den Römern bedeutet, immer bewusst gewesen. Dort am Marserfluss ist unsere Heimat, dort lebten unsere Väter und unsere Großväter und dorthin sollten wir zurückkehren, um dort auch mit unseren Familien zu leben. Noch ist der Winter fern und es wird uns genügend Zeit bleiben, um einige Häuser wieder aufzubauen." Noch ein kurzer Blick in die Runde und der Fischer setze sich wieder.
Beiträge: 92 Mitglied seit: 17.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Der Gang zur Versammlung war für Arvid ein schwerer Gang. Nicht nur weil seine Verletzungen ihn nach wie vor bei jedem Schritt quälten, sondern vielmehr weil er Angst vor der Entscheidung des heutigen Tages hatte. Er wusste wie wichtiges es für seinen Vater, für das Dorf war endlich mit all dem abzuschließen was in den vergangenen Tagen passiert war. Arvid hatte zu einem der ersten gehört, die den Platz erreichten an welchem die Versammlung stattfinden würde. Als Sohn des Richs verspürte er die Pflicht einer der ersten Anwesenden zu sein. Irgendetwas war er seinem Vater schuldigt. Noch immer wurde er das Gefühl nicht los, Alarich fürchterlich enttäuscht zu haben. Er hatte nichts tun können um seinen Onkel und seinen Bruder zu retten. Arvid hatte versagt, auf ganzer Linie.
Schweigend hatte er Platz genommen und lauschte den Worten seines Vaters. Arvid wusste nicht was er dazu sagen sollte. Sie waren hier sehr freundlich aufgenommen worden und man hatte sie mit allem versorgt was sie gebraucht hatten. Siegmar stand tief in ihrer Schuld. Sein erster spontaner Gedanke war es gewesen zurück in ihr altes Dorf zu kehren, doch mit diesem Gedanken kam zugleich die Angst vor den schrecklichen Bildern wieder die er dort gesehen hatte. Das Heiligtum war nahe ihrer alten Heimat und der Sohn des Richs wusste nicht ob er in der Lage war sich dieser Aufgabe zu stellen. Er wusste nicht ob er es verkraften würde noch einmal an den Ort zurück zukehren, an welchem er seinen Onkel und seinen Bruder verloren hatte, an den Ort an dem er so viele Menschen hatte sterben sehen. Aufmerksam blickte Arvid in die Richtung von Bernward, dem Fischer. Als einer der ältesten Männer im Dorf stand es ihm sicherlich zu direkt nach dem Rich zu sprechen. Zumal Arvid den Eindruck hatte, dass die anderen Menschen erst einen Moment brauchen würden, sich ihre Antwort zu überlegen. Die Argumente welche der Fischer vorbrachte, waren durchaus gerechtfertigt und seine Angst vor dem was geschehen war, wich für einen kurzen Moment seiner Verantwortung als Vater. Er war mit Marik in das Dorf seines Vaters zurückgekehrt um ihm eine schöne Kindheit zu ermöglichen. Nun vor diesem Ort zu fliehen erschien ihm falsch, denn wie Bernward bereits gesagt hatte, in diesem Dorf hatten ihre Väter und Großväter gelebt, genauso war es bei ihm auch gewesen und er wollte das sein Sohn in eben jenem Dorf aufwuchs.
Arvid räusperte sich kurz, ehe er sich erhob und zu den Anwesenden sprach. „Im Grunde gibt es den Worten meines Vaters und denen von Bernward nicht mehr viel hinzuzufügen. Siegmar hat uns einen großen Gefallen getan und wir stehen für lange Zeit in seiner Schuld. Und auch wenn uns alle noch die schrecklichen Bilder der letzen Tage verfolgen, die Verletzungen noch nicht ausgeheilt sind und unsere Trauer noch so unendlich stark erscheint, sollten wir den Blick in die Zukunft lenken und uns darüber im Klaren werden wie es mit uns, unseren Familien, unserem Dorf weitergehen soll. Ein neues Dorf hier in der Gegend zu errichten, mag verlockend klingen, doch ist es das was wir wollen? Die Römer haben uns unsere Heimat genommen, haben uns aus unserem Dorf vertrieben. Das ist etwas das wir nicht einfach so hinnehmen können. Es wird nicht einfach sein unser Dorf wieder aufzubauen und mit den Erinnerungen an die vergangenen Tage dort weiter zu leben. Die Gefahr durch die Römer wird allgegenwärtig sein und dennoch wäre es eine Demonstration unseres ungebrochenen Willens. Der Winter ist nahe und dennoch haben wir genügend Zeit ein paar Hütten in unserem alten Dorf zu errichten und alle Familien für den Winter unterzubringen. „
Er war selbst erstaunt über die Worte die er gerade gesprochen hatte. Sie waren einfach so aus ihm herausgesprudelt und genau deswegen waren es auch die richtigen Worten. Dessen wurde er sich bewusst, als er sich wieder hinsetze und einem anderen Dorfbewohner das Wort überließ. Auch wenn er fürchtete was ihn dort erwartete, so war er bereit diesen Weg zu gehen. Für seinen Sohn, für seinen Vater, für das Dorf.
Pharamond war zunächst schweigsam und hörte ruhig allen zu. Hier und da nickte er. Dann sah er wieder zweifelnd aus. Der Krieger sah sich um. Ganz langsam stand er auf, nachdem Arvid gesprochen hatte. Er wartete den Moment ab, bis alle ihm zuhören würden. Seine Mine wirkte sehr ernst.
"Langfristig zurückzukehren halte ich für notwendig. Aber ich bin der Überzeugung, das wir die Verletzten, und zu schwachen hier lassen sollten. Eine Gruppe von Männern sollte vor reiten und alles vorbereiten. Der Rest von uns kann dann nach dem Winter nach kommen. So sichern wir unser Gebiet und gefärden nicht die schwächeren aus dem Dorf."
Davon abgesehen bezwifelte er das sie genügend Hütten für alle aufbauen konnten. Kurz sah er direkt zu Arvid. Der junge Sohn des Richs hatte gut gesprochen. Nur um recht zu haben wollte er nicht gegen ihn sprechen. Das machte keinen Sinn. Pharamond nickte ihm anerkennend zu, ebenso wie Alarich. Er wollte nicht wiederholen, das sie net aufgenommen wurden oder bestätigen wie viel Glück sie gehabt hatten... es ging ihm nur um die Zukunft an sich.
Er setzte sich wieder. Mit gerader Haltung und stechendem Blick wartete er ab, was sie alle wohl am Ende entscheiden würden.
Der Grieche hatte die Familie begleitet, die sich um ihn kümmerte. Er sah Pharamond sogar als 'sein' Familienoberhaupt an. Achodis fühlte sich geborgen und gut behandelt. Immer wieder suchte er nach Pera mit den Augen. Aber er wagte es nicht auch nur ein Wort zu sagen. Obwohl er deutlich für Pharamonds Idee war. Was sicher daran lag, das er sich selber als einen der schwächeren Menschen ansah. Nervös spielten seine Finger ineinander.
Sogar die Frauen durften dabei sein. Da konnte Marwin es sich nicht verkneifen sich dazu zu schleichen. Für den Fall, das er nicht da sein durfte, blieb er ruhig. Vorerst...denn er wollte, egal was entschieden werden würde, mit den Männern zurück gehen. Ja...wenn es um Holz ging war er doch der richtige Kerl. Und er kannte seine Holzlager, wusste, wo was war. Der Junge wusste genau, wo die guten Stämme waren, die für den Bau benötigt wurden. Er dachte nach. Nur leise murmelte er.
"Das Holz wird nicht für so viele Hütten reichen"
Aber er hütete sich, es laut auszusprechen. Nicht so leut, das man ihm zuhören würde. Zu sehr befürchtete er, da er noch kein Krieger war, fort geschickt zu werden.
Trotz aller Bedenken kämpfte Almarius sich auf den Platz. Er hatte seine volle Rüstung an. Nicht um zu protzen. Sondern vielmehr um zu zeigen wie besonders dieses Treffen war. Davon abgesehen hielt sie ihn recht gut zusammen, sodass er nicht so schwach wirkte wie er war. Er saß bei Alarich, seinem Bruder. Und er würde sicher nicht sprechen. Dazu hatte er kein Recht. Aber er wollte da sein. Bei seiner Familie, bei seinen Leuten. Ihm war es gleich wie sie sich entscheiden würden. Er wusste nur das er das Bestreben hatte, zu helfen. Auch wenn die Schmerzen, die Hitze unter seiner Haut und die Müdigkeit es ihm schwer machte dies nach außen hin zu zeigen.
Er sah sich zwar um, würde aber sicher nicht zu einer der Heilerinnen sehen. Schon gar nicht zu Amalia. Sie würde ihm sicher böse Blicke zuwerfen. Wenn sie da war. Almarius wollte es gar nicht so genau wissen. Den Ärger den es später geben würde konnte er sich nur zu gut vorstellen.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Gemeinsam mit Maíghread und seiner restlichen Familie war Yngve zum Dorfplatz gegangen, wo Alarich heute eine Versammlung einberufen hatte, an der auch die Frauen teilnehmen sollten. Es war schon ein bisschen ungewöhnlich, aber der Rich würde sicher seine guten Gründe dafür haben. Der Schmied selbst hatte dagegen keinerlei Einwände, in der Heimat seiner Frau war es üblich gewesen, dass die Frauen an Besprechungen teilnahmen.
Seine Verletzungen heilten gut, die meisten waren nur oberflächlich gewesen, nur die am Oberschenkel und die eine Wunde am Arm waren tiefer gewesen und machten ihm noch zu schaffen und schmerzten unangenehm. So hatte Yngve sich zusammen mit Maíghread nach vorne gesetzt, damit er sein Bein ausstrecken konnte.
Aufmerksam hörte Yngve dem Rich, seinem Vater, Pharamond und Arvid, die nach Alarich das Wort ergriffen hatten, zu. Jedes der Argumente, die gesprochen wurden, hatten etwas für sich. So erhob sich der Schmied, nachdem sich Pharamond wieder gesetzt hatte. "Es ist sicherlich keine leichte Entscheidung, ob wir nun vor oder nach dem Winter in unser Dorf zurückkehren, denn vieles muss bedacht werden. Dennoch schließe ich mich der Meinung meines Vaters an, dass wir es durchaus schaffen könne, noch vor dem Winter ein ausreichende Anzahl an Häusern wieder aufzubauen. Wenn wir für das Vieh nur Unterstände bauen und in der Haushälfte, in der normalerweise die Tiere untergebracht sind, noch eine Familie unbterbringen und wir alle ein wenig zusammenrücken, sollte das zu bewerkstelligen sein." Nach diesen Worten nickte er noch einmal in die Runde und setzte sich dann wieder neben Maíghread und nahm ihre Hand in die seine. Er sah es als seine Pflicht an, bei dem Wiederaufbau der ersten Hütten dabei zu sein, aber er würde Maíghread nicht hier zurücklassen. Sie würden gemeinsam gehen.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Zusammen mit Alarich, Arvid und Almarius war Swana zum Dorfplatz gegangen, da an dieser Versammlung auch die Frauen teilnehmen sollten. Auch wenn sie ziemlich ausgelaugt und geschafft war, sah sie es als ihre Pflicht an, hierherzukommen und nachdem die Männer gesprochen hatten, auch etwas zu sagen.
Auch die letzten Tage der Ruhe, in denen ihr auch noch ein großer Teil der Arbeit abgenommen worden war, hatten nicht dazu beigetragen, dass sie sich erholt hätte. Die junge Richfrau hatte nicht gut geschlafen, was vermutlich an der Sorge um ihre beste Freundin Amalia und ihren Schwager Almarius lag, dem es zwar langsam besser ging, aber eben nur langsam...
Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Arvid sich neben ihr erhob zu sprechen begann. Alarich und Bernward hatten Ähnliches gesagt? Die Imkerin biss sich auf die Lippe und lenkte ihre Aufmerksamkeit jetzt auf die Reden der Männer. Zurückkehren... das würde neuen Schmerz für diejenigen bedeuten, die durch die Römer schon geliebte Menschen verloren hatten, aber es war ihre Heimat, und auch Swana wollte nach Hause zurückkehren. Als Arvid geendet hatte, nickte sie ihm anerkennend zu, aber ohne ihr gewohntes Lächeln. Er hatte gut und weise gesprochen. Er würde eines Tages ein guter und würdiger Nachfolger seines Vaters werden, nachdem Aswin nun in Walhalla war...
Es schien, als wären viele der Männer dafür in ihre altes Dorf zurückzukehren, nur Pharamonds Worte verwirrten Swana teilweise ein wenig. Die Verletzten und zu Schwachen? Ja, sie hatten Verletzte, aber gab es wirklich jemanden, der so schwer verletzt war, dass er zurück gelassen werden musste? Selbst Almarius, der mit die schwersten Verletzungen erlitten hatte, war langsam aber sicher auf dem Wege der Besserung und war sogar mit zur Versammlung gegangen. Und zu Schwache? Die Menschen, die zu schwach gewesen waren, hatten sich dazu entschieden im Dorf zurückzubleiben. Der Vorschlag, ein paar Männer vorzuschicken und einiges vorzubereiten war wirklich gut, aber Swana bezweifelte ernsthaft, dass die Frauen und auch die Männer den Winter ohne ihre Familie verbingen wollten, wenn der Rest wirklich erst im Fühjahr zurückkehren sollte... Aber noch hatten nicht alle Männer gesprochen, so würde die junge Richfrau sich noch zurückhalten und sich die Worte merken, um später etwas dazu zu sagen.
Beiträge: 186 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(cf: Im Dorf geht ein Krieger umher)
Dank der Hilfe der Heilerinnen, seiner guten Konstitution und einigen Tagen der Ruhe, zu welchen man ihn ‚gezwungen‘ hatte, waren Einars Verletzungen – die Schnittwunden am Oberarm und in der Seite – schon auf einem guten Weg der Besserung. Der Sugambrer war ebenfalls auf den Versammlungsplatz inmitten von Siegmars Dorf gekommen, auch wenn er nicht zu den Vertriebenen gehörte. Er hielt sich jedoch am Rand, hörte nur zu und wartete, was wohl bezüglich des weiteren Verbleibs oder einer Rückkehr in die frühere Heimat von Alarichs Dorfgemeinschaft beschlossen würde. Denn danach würden sich auch seine eigenen Pläne richten … Einar war fest entschlossen noch in diesem Winter, am besten so bald als möglich hinter den Rhenus zurückzukehren und die jungen Frau aus dem Haushalt des Statthalters zu entführen, welche sein ehemals so ‚freies‘ Herz für sich eingenommen hatte – Sunna, die syrische Sklavin des Germanicus oder besser gesagt seiner Kinder. Der Knochenschnitzer rechnete sich bessere Chancen aus, mit der Liebsten durch den germanischen Winter zu entkommen und dass eine eventuelle Verfolgung durch die Römer in der kalten, weißen Jahreszeit eher unterlassen oder beendet würde. Im Frühjahr wollte er mit seiner Braut dann schon weit im Osten, im Land der chattischen Stämme sein, bei den Verwandten seiner Mutter und vor Allem – fern der Römer.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die Heilerin war etwas später als der Rest ihrer Familie zur Versammlung gekommen, da sie sich noch um ein verletzes Dorfmitglied hatte kümmern müssen. Als sie am Dorfplatz ankam, hatten sich gerade die ersten Männer erhoben um etwas zu sagen. Amalia hielt sich absichtlich im Hintergrund, denn sie wollte erst einmal hören was die anderen zu diesem Thema zu sagen hatten und außerdem wollte sie nicht von jedem gesehen werden. Während sie aufmerksam den Worten Bernwards lauschte, sah sie sich um. Amalia war überrascht auch Almarius hier zu sehen. Sie hatte gehofft er würde sich noch ein paar Tage ausruhen, denn seine Verletzungen waren noch nicht einmal im Ansatz gut verheilt und es würde sicher noch eine Weile dauern bis er sich besser fühlen würde. Sie wusste nicht genau ob sie es gut finden würde, das er hier war und somit sein Interesse an dem Dorf seines Bruders bekundete, oder aber ob sie verärgert darüber sein sollte das er ihren Rat nicht befolgt hatte.
Ein paar der Männer, auch ihr Bruder, hatten in der Zwischenzeit gesprochen und so wie es sich angehört hatte, waren die meisten von ihnen dafür wieder zurück in ihr altes Dorf zu kehren. Amalia fühlte sich seltsam bei dem Gedanken zurück in ihr altes Dorf zu kommen. Dort wo sie das erste Mal Aswin begegnet war, ihn zum ersten Mal geküsst hatte und so viele schöne Tage mit ihm erlebt hatte. Je länger sie darüber nachdachte umso deutlicher wurde ihr bewusst, das sie das nicht konnte. Das sie nicht zurück in dieses Dorf gehen konnte. Doch die Entscheidung schien mehr oder weniger schon gefallen zu sein, auch wenn sich noch nicht alle dazu geäußert hatten. Ein letztes Mal warf sie einen Blick über die Anwesenden, ehe sie sich umwandt und leise den Dorfplatz verließt.
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Thyra war natürlich zu dieser Versammlung erschienen. Den Menschen ihres Dorfes zu liebe auch im vollen Ornat, aber sie wirkte müde und wesentlich weniger präsent als sonst. Thyra kämpfte immer noch mit dem Schweigen der Götter, damit, dass die Göttin die HAnd von ihr genommen zu haben schien. Den Verstand hatten sie ihr aber gelassen. Und so erhob sich nachdem einige Männer gesprochen hatten, auch die Wala. "Wenn wir jetzt nicht zurückkehren, werden wir immer fliehen müssen und auf die Dauer heimatlos werden, denn der Adler wird noch große Verheerungen anrichten! Aber wir sollten, egal, wie die Entscheidung nun ausfallen wird, auch bedenken, dass manchmal nicht die Konstitution eines Menschen oder seine körperliche Gesundheit sein Handeln bewegen! Bevor entschieden wird, wer geht und wer bleibt, würde ich auch jene, von denen das eine oder andere verlangt wird, anhören und irhe Entscheidung akzeptieren!"
Mit diesen wenigen Worten setzte sich die Wala wieder.
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Livia hielt sich im Hintergrund. Sie, die Römerin, fühlte sich bei dieser Entscheidung fehl am Platz. Zumal sie fürchtete, dass es relativ egal war, wohin man ging, die Römer würden sie nicht vergessen!
Ihr war wichtig, dass sie bei ihrer Familie bleiben konnte, wo war egal, das hatte sie auf der Flucht erkannt. Deshalb würde die junge Frau auch schweigen, wenn die Männer alle gesprochen hatten. zumal sie beide Seiten verstehen könnte, jene die zurükkehren wollten und jene, die in Siegmars Gaue bleiben wollten.
Beiträge: 135 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Wie für die meisten Frauen war so etwas auch für Bertrada ungewohnt. Es war das erste Mal, dass Frauen auf einem Thing anwesend sein durften und sie besaßen diesmal sogar ein Stimmrecht. Natürlich, es ging sie alle an, wo man leben sollte.
Bertrada schwankte ein wenig. Natürlich wollte sie gerne in ihre Heimat zurückkehren, denn immerhin war sie in Alarichs Dorf groß geworden. Aber andererseits wünschte sie sich Sicherheit für ihre Kinder, die schnon genug hatten erdulden müssen. War diese in der alten Heimat noch gewährleistet? Hin- und hergerissen zwischen den eigenen Wünschen und denen für ihre Kinder sah sich Bertrada etwas unsicher in der Runde um. Sollte sie wagen, die Frage bezüglich der Sicherheit zu stellen, oder sollte sie das lieber unterlassen, der Menschen wegen, die mehr an dem Dorf hingen, als sie?
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Nachdem Thyra bereits gesprochen hatte, erhob sich Swana. Auch wenn sich noch nicht alle Männer geäußert hatten, wollte die junge Richfrau nun doch schon sprechen. Etwas unsicher schaute sie einmal in die Runde, denn es war für sie sehr ungewohnt, vor so vielen Menschen zu sprechen. Auch wenn sie Alarichs Frau war und alle aus dem Dorf persönlich kannte, so war dies doch etwas anderes, als wenn ein Einzelner und ein paar Leute aus dem Dorf zu ihr kamen, um etwas mit ihr zu besprechen. Die junge Richfrau hatte sich die einzelnen Reden der Männer und auch der Wala gut gemerkt, um zu verschiedenen Dingen etwas zu sagen.
Sie schluckte, bevor sie zu sprechen begann und schaute noch einmal zu Alarich, um daraus Kraft zu schöpfen. „Ihr Männer habt gut, weise und verantwortungsbewusst gesprochen. Wie die meisten von euch, bin auch ich der Meinung, dass wir in unser Dorf, in unsere Heimat zurückkehren sollten. Und wenn es sich bewerkstelligen lässt, eine ausreichende Anzahl an Hütte zu errichten, bevor der Winter kommt, dann bin ich der Ansicht, dass wir noch vor dem Winter zurückkehren sollten. Nicht nur, weil dort unsere Heimat, unser Zuhause ist, sondern auch, weil wir, wenn es möglich sein sollte, die Gastfreundschaft Siegmars nicht über Gebühr und über den gesamten Winter strapazieren sollten. Auch wenn sie eine reiche Ernte hatten und uns für einige Zeit mit ernähren können, so ist doch etwas anderes, dies über den gesamten Winter zu tun. Es gibt kaum jemanden hier, der zu schwach für eine Reise wäre, die nur wenige Tage dauert, also sollten wir es wagen. Die meisten von uns werden den Winter, nachdem was wir erlebt und durchgemacht haben, nicht ohne ihre Familien verbringen wollen. Allerdings ist der Vorschlag, einige Männer vorab ins Dorf zu schicken und Vorbereitungen für unsere Rückkehr zu treffen, sehr vorausschauend und weise. Ich schließe mich Thyras Meinung an, wenn sich allerdings Einzelne von uns entscheiden sollten, hier zu bleiben um hier zu leben, so sollten wir auch diese Entscheidung akzeptieren.“
Erneut schaute die junge Richfrau in die Runde, bevor sie fortfuhr, „Die Gefahr durch die Römer wird immer da sein, aber das ist etwas, was uns schon unser gesamtes Leben bewusst war und uns ständig begleitet hat. Und auch wenn der Verlust, den wir erlitten haben, noch so schmerzlich ist, so sollten wir dennoch mit Stolz auf die gefallenen Krieger schauen, die ihr Leben gelassen haben und nach Walhalla gegangen sind, damit wir weiterleben können. Auch wenn die Erinnerungen an das Geschehene noch frisch sind und manchen von uns noch immer zu überwältigen drohen, so wird uns das Geschehene stärker machen, mit dem Wissen, dass die Römer uns nicht besiegt haben.“ Etwas unsicher setzte Swana sich wieder auf ihren Platz und suchte den Blick ihres Mannes.