RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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(cf Nacht voll Schatten)


Obgleich sein Gespräch mit Dagny auch ihm selbst ein wenig geholfen hatte, mit den eigenen Ängsten fertig zu werden, hatte Ragnar die letzte Nacht mehr oder weniger schlaflos verbracht. Die Kopfschmerzen waren wellenartig auf- und abgeflaut, hatten immerzu dieses unterschwellige Schwindelgefühl wach gehalten und somit auch ihn. Erst gegen Morgen hatten Traumbilder und Halbschlaf seiner tiefen Erschöpfung nachgegeben. Ragnar schlief im wahrsten Sinne des Wortes wie ein Stein.
Als er am späten Vormittag wach wurde, stellte er fest, daß außer ihm niemand mehr in der Hütte war. Er konnte noch nicht einmal sagen, ob die anderen überhaupt gefrühstückt hatten. Nur, daß ihn eben keiner wachgerüttelt hatte. Sie alle hatten nach den Strapazen der letzten Tage jeden Grund, erst einmal auszuschlafen und noch dazu nahm jeder Rücksicht auf jeden. Selbst die hiesigen Dorfbewohner waren so zuvorkommend und verständnisvoll, daß es ihm schon gestern fast zuviel geworden war.

Schlaftrunken stand Ragnar von seinem Lager auf und schlurfte in Richtung Tür. Doch er hatte kaum den halben Weg hinter sich, als er merkte, wie eine Hitzewelle in seinen Kopf schoß. Schlagartig ertönte ein Rauschen in seinen Ohren und die Welt verschwamm zu einem undefinierbarem, schwarzroten Fleck.
Ragnar tat das erst beste, was ihm einfiel - er setzte sich dort, wo er stand, auf den Boden. Mit geschlossenen Augen verharrte er, bis sein schneller Herzschlag sich wieder normalisierte. Blinzelnd öffnete er die Augen, atmete noch einmal tief durch. Immer noch war die Umgebung undeutlich. Anscheinend hatten die Reise und der Schlafmangel in mehr geschwächt, als er dachte. Die Müdigkeit steckte ihm nach wie vor in den Knochen, ebenso wie der pochende Schmerz in seinem Kopf.

Ganz langsam stützte Ragnar sich mit beiden Händen am Boden ab und richtete sich auf. Vorsichtig einen Schritt vor den anderen setzend, ging er hinüber zum Tisch, wo er sich an der Kante abstützte, um nochmals inne zu halten. Ein leichtes Schwindelgefühl blieb, aber es war merklich besser geworden.
Diesmal schaffte er es ohne größere Probleme zur Hintertür hinaus. Am Brunnen schaufelte er sich erstmal ein paar Handvoll Wasser ins Gesicht. Es war eiskalt, aber tat unheimlich gut. Massierend fuhr er sich mit den nassen Händen über Stirn und Augen. Nach kurzem Überlegen schöpfte er nochmals etwas Wasser, um ein paar Schlucke gegen die Übelkeit zu trinken.

Kurz darauf sah man den jungen Mann die Gästehütte umrunden. Doch anscheinend war wirklich keiner von den anderen da, und so blieb er mißmutig neben dem Tisch stehen und lehnte sich rückwärts dagegen.
Es war vollkommen verständnlich, daß die anderen nicht hier waren. Vermutlich suchten sie in diesem fremden Dorf irgendwie Zerstreuung, oder, wenn sie es denn aushielten, die Nähe von Familie und Freunden. Ragnar konnte sich jedoch denken, daß viele gerade mit letzterem auch Probleme hatten. Jeder von ihnen suchte und fand eigene Methoden, mit dem Schmerz und den Verlusten, die ihnen widerfahren waren, umzugehen.
Er selbst sehnte sich im Moment einfach nur nach Arbeit. Ablenkung, nicht über die schrecklichen Bilder nachdenken, den Schmerz vergessen ...

Abrupt stieß er sich vom Tisch ab, trottete einfach los, ohne ein wirkliches Ziel im Sinn zu haben ...




18.08.2010 19:23:45   
Arvidfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nicht lange hatte er es in der Hütte des Richs ausgehalten. Arvid war Siegmar wirklich sehr dankbar dafür, das sie alle in seinem Dorf unterschlupf finden konnten und dennoch bedrückte ihn die fülle der Hütte sehr. Nachdem er sich vergewissert hatte, das Marik noch schlief und Siegmars Frau gebeten hatte ein Auge auf ihn zu haben, hatte er die Hütte ohne Ziel verlassen.
Bei jedem Schritt schrie sein Körper vor Schmerzen auf und hätte ihn eine der Heilerinnen gesehen, hätte sie ihn wahrscheinlich zurück in sein Lager geprügelt. Doch dorthin wollte Arvid nicht. Den der Schmerz war in diesen Tagen das einzige was er noch fühlen konnte. Seit er seinen Bruder und seinen Onkel mit eigenen Augen hatte sterben sehen, war er stumpf für Gefühle geworden. Denn insgeheim hatte Arvid Angst davor, das sie ihn überrennen würden. So wie sie es schon einmal getan hatten. Nach dem Tod seiner geliebten Frau war er wochenlang nicht in der Lage gewesen aus seinem Lager aufzustehen. Hatte nur die Decke und Wände angestarrt, selbst die Stimme seines Sohnes war nicht mehr zu ihm durchgedrungen. Er war es Marik schuldig sich seiner Gefühle zu verschließen und für seinen Sohn und seinen Vater da zu sein.

In Gedanken versunken trottete Arvid durch das Dorf. Er bekam nicht einmal mit ob ihn jemand grüßte oder ob überhaupt jemand seinen Weg kreuzte. Erst als er in eine andere Person hinein lief nahm er diese zur Kenntnis. "Oh...entschuldigung." murmelte er rasch und blickte nach oben. Dort erkannte er Ragnar, der Bruder der Heilerin. "Heilsa Ragnar." Arvid gab sich wirklich große Mühe freundlich zu klingen, doch er wurde das Gefühl nicht los, das alles was er sagte müde und erschöpft klang.



18.08.2010 20:37:07   
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Gedankenverloren setzte der junge Knochenschnitzer einen Fuß vor den anderen. Ohne aufzusehen, ohne hinzusehen, wo er lief. Und doch blitzten immer wieder die Bilder vor seinen Augen auf. Spritzendes Blut. Seine Axt, die sich in den Bauch des Räubers bohrte - die röchelnden Todeslaute hallten immer noch in seinem Kopf nach. Das kleine Mädchen, das weinend und zitternd im Dreck kauerte. Tierkadaver, Tote und Verwundete, auf und zwischen den Wagen. Alles Männer, Frauen und Kinder, die er gekannt hatte - mit denen er aufgewachsen war.
Ragnar wußte, weshalb er nicht aufsehen konnte. Nicht, weil ihm gerade selbst die Tränen zu kommen drohten, sondern weil ihm aus so vielen Augen, die ihm begegneten, dieselbe Verzweiflung entgegenblickte, gegen die er seit Tagen ankämpfte. Amalia - Pharamond - Athina - Larcia - Dagny ... Leere Blicke, ohne jede Hoffnung. Und doch gab es sie - irgendwo. Irgendwann ... Ein bißchen sogar in Romaeus' Augen. Wie gern hätte er jetzt seinen Kleinen in den Arm genommen ... Halt bei ihm gefunden, obwohl er wußte, daß es umgedreht sein müßte.

Rumms.
Irgend jemand rempelte plötzlich gegen ihn und Ragnar strauchelte zur Seite. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich zu fangen. Im ersten Moment war er drauf und dran, den Jemand anzuschnauzen. Dann aber sah er, daß es Arvid war. Neben Roald sein zweitbester Freund aus Kindertagen. Und er blieb stumm, murmelte nur ein kaum hörbares Heilsa zurück. Fast schon kleinlaut. Ragnar wußte, Arvid hatte am Heiligtum so viel schlimmeres gesehen als er. Er hatte seinen Onkel und seinen Bruder sterben sehen, war dabei gewesen, als so viele unschuldige Männer, Frauen und Kinder einfach niedergemetzelt wurden.

Ungeduldig wischte er sich mit der Hand über die Augen. Die aufkommenden Tränen verstärkten das schwummerige Gefühl nur noch mehr, ganz zu schweigen von dem Pochen hinter seiner Stirn. Ragnar blinzelte ein paarmal, in dem Versuch, wieder einigermaßen klar zu sehen. Allmählich bekam er den Eindruck, daß der hartnäckige Schmerz direkt zwischen seinen Augen saß. Jedes Auf und Ab verklärte ihm mal mehr, mal weniger die Sicht. Wenigstens hatte er dieses Mal noch kein Nasenbluten bekommen ...
"Tut mir leid, ich ... hab nicht aufgepaßt", entschuldigte er sich dann bei Arvid wegen dem Zusammenstoß. Nicht viel lauter als er. Teilten sie alle in diesen Tagen doch ähnliche Gefühle, wie auch die Erschöpfung. Wie viele hatten es insgeheim wohl satt, überhaupt etwas zu fühlen?


bearbeitet von Ragnar am 18.08.2010 21:01:27


18.08.2010 20:56:29   
Arvidfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Sieht ganz so aus als hätten wir beide nicht aufgepasst." erwiederte Arvid und zwang sich zu einem freundlichen Lächeln. Es war offensichtlich das es Ragnar nicht gut ging, doch wer konnte das in diesen Tagen schon von sich behaupten.
"Du siehst aus wie ich mich fühle. Wollen wir uns setzen?" Das war so ziemlich der längste Satz den er seit dem gestrigen Tag gesprochen hatte. Mit der ausgestreckten Hand deutete er auf einen Bank ganz in ihrer Nähe, bis zu welcher sie es beide wahrscheinlich noch schaffen würden, ohne zusammen zubrechen.

Nachdem sie bei der Bank angekommen war, ließ Arvid sich seufzend nieder und blickte zu seinem alten Freund hinüber. "Du siehst wirklich bescheiden aus, Ragnar. Sollte sich nicht die Heilerin dieses Dorfes um dich kümmern?" In der Hütte des Richs untergebracht zu sein, hatte den Vorteil das man immer mitbekam was im Dorf vor sich ging und so wusste Arvid auch, das die Heilerin des Dorfes sich eigentlich um Ragnar hätte kümmern sollen. Wenn sie dies nicht getan hatte, würde er umgehend dafür sorgen das sie ihren Aufgaben nachkam.


18.08.2010 21:55:58   
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Klingt gut." Ragnar nickte zu Arvids Vorschlag. Stumm folgte er seinem Freund zu der Bank hinüber, ließ sich schwer darauf nieder und stützte sich mit beiden Händen am Rand der Sitzfläche ab.
Auf die nächste Bemerkung Arvids entfuhr ihm ein leichtes Schnauben. Beinahe wäre ihm ein zynisches Danke gleichfalls rausgeruscht, doch er wollte seinen Freund nicht verletzen und zweitens würde es ihm wohl kaum gegen seine eigenen Gefühle helfen.
"Hat sie schon, gestern", antwortete er daher nur. "Leider hat der Kräuteraufguß nicht die ganze Nacht durch gewirkt."
Sein Blick ging irgendwohin in die Ferne, doch seine Augen fanden kein Ziel. Zu sehr bedrängten ihn seine Erinnerungen und die flimmernde Umgebung schien inzwischen im selben Takt wie die Kopfschmerzen zu pulsieren.

"Meine Verletzungen sind nicht so schlimm wie deine, Arvid", meinte er schließlich müde. "Es sind nur Fleischwunden, zwei größere Kratzer. Hab verdammtes Glück gehabt!" Er deutete flüchtig auf seine linke Augenbraue. Zwar würde eine schicke Narbe zurückbleiben, aber inzwischen war sie gut verkrustet. Einzig und allein das Jucken war zeitweise unerträglich, aber das hatten heilende Wunden nunmal so an sich. Lediglich die Wunde an seiner Bauchseite war noch mit einem Verband abgedeckt, da sie tiefer war, als es zunächst ausgesehen hatte.

"Ich hab nur ... kaum geschlafen in letzter Zeit, ich hab wieder diese Kopfschmerzen wie vor ein paar Monaten. Das kommt von dem ganzen ... Streß her, nehm ich an. Die kommen immer wieder, wenn ich sie am wenigsten gebrauchen kann. Aber das letzte Mal war's noch schlimmer, da kam noch ständiges Nasenbluten dazu." Er schüttelte den Kopf. "Ich mein, ich kenn das schon und eigentlich sollte ich mir noch einen Aufguß geben lassen. Aber so viele von uns sind viel schlimmer verletzt, wenn ich jetzt mit sowas wie Kopfschmerzen extra zu dieser Heilerin gehe, stehl ich ihr nur die Zeit! Ich glaub ich leg mich nachher nochmal hin und frag Amalia oder Maíghread, wenn ich sie sehe."


bearbeitet von Ragnar am 18.08.2010 22:46:19


18.08.2010 22:45:50   
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Arvid zweifelte irgendwie daran das ein Kräuteraufguß für seinen Freund das richtige war, aber die Heilerin würde schon wissen was sie tat. Immerhin verstand diese von Kräutern und ihren Wirkungen deutlich mehr als er.
"Mach dir um meine Verletzungen keine Sorge, alter Freund. Im Augenblick sind sie das einzige das mir jeden Tag aufs neue sagt, das ich noch am Leben bin." Jeden Morgen den Schmerz zu spüren machte ihm klar wie viel Glück er gehabt hatte. Doch war es wirklich Glück oder einfach nur dummer Zufall gewesen? Wenn dieser Mann ihm nicht geholfen hätte, dann hätte er sicher das gleiche Schicksal wie sein Bruder geteilt. Arvid wusste nicht ob ihm dieser Gedanke nicht besser gefallen würde. Dann müsste er nicht mit der Schuld leben seinen Bruder und seinen Onkel im Kampf schändlich im Stich gelassen zu haben. Er wäre Seite an Seite mit zwei großen Kriegern vor die Götter getreten. Nun jedoch war er zu einem Leben mit dieser Erinnerung und den Schuldgefühlen gezwungen.

"Kopfschmerzen?" Der Sohn des Richs war Ragnar sehr dankbar dafür das dieser weitersprach und ihn so von seinen trüben Gedanken ablenkte. "Vielleicht solltest du noch einmal mit der Heilerin sprechen oder aber du fragst deine Schwester. Sie kann dir sicher auch weiterhelfen. Egal ob du glaubst die Kopfschmerzen kommen von dem was passiert ist, mit ihnen Leben musst du nicht. Schon gar nicht wenn man eine Heilerin in der Familie hat." Arvid versuchte Ragnar aufmunternd anzublicken, wusste aber nicht genau ob ihm dies gelang oder nicht. "Wie geht es deiner Schwester?" fragte er leiser und blickte nach vorne. Seit er mit Aswin zurück gekommen war, hatte er noch keine Gelegenheit gehabt mit der Heilerin zu sprechen und wenn er ehrlich zu sich selbst war, so vermied er es auch irgendwie.


20.08.2010 02:35:53   
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Ragnars Blick ging zu Boden und er mußte beklommen schlucken, als Arvid ihn nach seiner Schwester fragte.
"Gar nicht gut. Sie zieht sich vollkommen von uns zurück, so wie Pharmond damals. Vermutlich hilft die Einsamkeit ihr bei der Trauer um Aswin, also lassen wir sie auch. Ich weiß ja selbst nicht, wie ich reagieren würde, wenn Larcia oder Romaeus etwas geschieht ... Aber das schwere daran ist, selbst wenn Amalia bei uns ist, direkt neben uns, sie ist geistig vollkommen woanders ... Und ich fühl mich schuldig, weil es meiner Frau, meinem Sohn und mir gut geht."
Ein leises Seufzen entfuhr ihm, als er sich zurücklehnte und den Kopf in den Nacken legte.
"Du hast recht, aber ich denke es wäre nicht gut, Amalia damit zu belasten. Arnia wäre wohl wirklich am besten, sie hat sich gestern sowieso schon darum gekümmert."

Wieder schloß er die Augen, in dem Versuch, den Schmerz zu unterdrücken.
"Was ist mit dir?" fragte er schließlich seinen Freund. "Und Marik? Also wenn du ... jemandem zum Reden brauchst, es ist in Ordnung. Dagny hat letzte Nacht auch schon mit mir geredet. Sie ist schlaflos durchs Dorf spaziert und kam vorbei, als ich gerade vor der Hütte saß - das Mädchen ist völlig durch den Wind! Aber ich schätze, uns allen geht es irgendwie so ... " Er drehte den Kopf, kniff leicht die Augen zusammen und betrachtete Arvid nachdenklich von der Seite.
"Ich hab ihr gesagt, Reden hilft. Der Rat wurde mir nämlich auch nach der Varusschlacht gegeben." Ein tröstend gemeintes, aber etwas mattes Lächeln stahl sich auf seine Züge.




20.08.2010 14:27:24   
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Schweigend lauschte er den Worten seines Freundes. Er hatte mir so etwas beinahe gerechnet. Nach dem Tod seiner geliebten Frau hatte er sich ganz ähnlich Verhalten. Einige Wochen lang war er nicht einmal mehr in der Lage gewesen aus seinem Lager aufzustehen und sich um seinen kleinen Sohn zu kümmern. Damals hatte er nicht in Worte fassen können wie er sich fühlte und auch heute konnte er es noch nicht. Die Bilder seiner sterbenden Frau verfolgten ihn noch immer in seinen Träumen und nun waren die Gesichter seines Onkels und seines Bruders hinzugekommen.
Arvid seufzte und blickte hinüber zu Ragnar. "Du musst dich wegen nichts schuldig fühlen, Ragnar. Was passiert ist ist schlimm und wir alle würden etwas daran ändern wenn es denn in unserer Macht liegen würde. Aber das tut es nicht und du kannst froh darüber sein, dass die Götter deine Familie verschont haben. Wir alle können froh darüber sein, dass so viele den Angriff der Römer überlebt haben, aber dennoch schmälert es nicht die Verluste die wir erlitten haben." Auch wenn Arvid auf dem Schlachtfeld am Heiligtum den Göttern abgeschworen hatte, so wusste er das sie ihnen vieles zu verdanken hatten. Die Römer hätten durchaus noch mehr Menschen dieses Volkes töten können. Auch die Tatsache dass er dies wusste änderte nichts daran, das er nicht verstehen konnte wieso soviele Menschen ihr Leben lassen mussten.

"Mit mir? Ich wünschte ich könnte sagen das es mir gut geht. Aber das ist nicht so, alter Freund. Die Gesichter meines Bruders und meines Onkels verfolgen mich wohin ich auch immer gehe. Ich wünschte ich hätte sie retten können, doch ich habe auf dem Schlachtfeld schändlich versagt und den tot vieler zu verantworten. Irgendwann wird die Zeit kommen, in der ich dafür büßen muss." Arivd lehnte sich etwas nach vorne und stütze seine Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln ab. Das aufrechte sitzen bereitete ihm Schmerzen. "Marik geht es soweit gut. Es ist erstaunlich wie er all diese Dinge aufnimmt und verarbeitet. Jede Nacht sitze ich an seinem Bett und warte ob er von Alpträumen geplagt aufwacht. Doch das tut er nicht. Ich habe ein wenig Angst davor, das all das was er erlebt hat, den Tod seiner Mutter eingeschlossen, irgendwann aus ihm herausbricht. Weißt du Ragnar, ich wollte Marik hier ein neues Zuhause bieten, weit weg von all dem was passiert war. Wollte das er eine unbeschwerte Kindheit erleben kann, soweit das nach dem Verlust der Mutter überhaupt noch geht. Und kaum das wir hier sind, mussten wir auch schon wieder weg. Ist es denn zuviel verlangt einem Kind ein sicheres Zuhause zu bieten?" fragend blickte er Ragnar an, doch er wollte auf diese Frage gar keine Antwort, denn er wusste selbst das es nicht zuviel verlangt war.
"Reden macht leider nicht ungeschehen was passiert ist, doch ich werde versuchen deinen Rat zu beherzigen. Doch sag mir, wie geht es deiner Familie? Deinem Sohn und deiner Frau?"


21.08.2010 17:33:53   
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ragnar hatte erneut die Augen geschlossen. Nicht nur wegen der auf und abwogenden Schmerzen, sondern auch, weil er Arvids inneren Schmerz, der in seinen letzten Worten lag, besser als alles andere nachvollziehen konnte. Auch ihn plagte tief im Inneren das Gefühl, vor seiner Frau und seinem Sohn versagt zu haben. Obgleich er nichts dafür konnte, daß seinem Volk dieses schreckliche Schicksal widerfahren war, schaffte er es nicht, diese Bitterkeit zu unterdrücken.
"Ich weiß es nicht", er schüttelte hilflos den Kopf, hielt die Augen weiterhin geschlossen. "Ich wollte Larcia und Romaeus ebenso ein sicheres Heim bieten. Eine Familie, eine Dorfgemeinschaft, in der sie die Wärme und Azeptanz spüren, die ihre eigene Familie ihr unserer Liebe wegen verwehrt hat. Und jetzt ist alles ..." Er seufzte auf, ließ den Satz unbeendet. Arvid wußte auch so, was er damit meinte.

Die nächsten Worte des Freundes brachten ihn trotz des schwelenden Schmerzes dazu, diesen wieder anzublinzeln. Aus halb zusammengekniffenen Augen blickte er ihn an, schüttelte wieder den Kopf.
"Du hast nicht versagt, Arvid. Wir konnten wenn überhaupt nur ahnen, wie schnell und wie grausam die Römer über unser Heiligtum und all jene, die zu dieser Zeit dort waren, herfallen würden. Ich weiß, ich war weder dabei, noch hab ich das gesehen, was deine Augen sahen. Oder deine Ohren gehört haben. Aber ich kenne dich und so viele andere Krieger unseres Dorfes seit ich denken kann - und ich weiß, daß jeder von euch sein möglichstes getan hat. Arvid, du hast tapfer gekämpft. Du hast trotz deiner Verletzung deinen Bruder zu eurem Vater gebracht und ihm auf diese Weise die letzte Ehre erwiesen, so weit es dir möglich war. Das ist mehr, als die meisten hätten vollbringen können. Das ist mehr als ... ich bei Hagan vollbringen konnte ...", er stockte kurz. Dies war eine Sache, über die er kaum jemals ein Wort verloren hatte. Auch sein verstorbener Bruder hatte ihn in seinen Träumen verfolgt, doch es war besser geworden, mit der Zeit. Dennoch ahnte Ragnar, daß in den nächsten Tagen die alten Träume wieder auflodern würden. Daß der Funke Erinnerung von damals sich mit den heutigen mischen und sein schlechtes Gewissen, das ihm nach wie vor auf der Seele brannte, wieder anfachen würden.

Ragnar spürte, wie das Blut durch seine Ohren rauschte und sich zu einem harten, unbarmherzigen Puckern steigerte. Noch ehe erneut das Bild vor seinen Augen verschwamm, kniff er fest die Augen zusammen und preßte beide Hände flach gegen die Stirn.
"Oh, verdammt!" Er hatte plötzlich das Gefühl, jeden Moment müßte ihm der Schädel platzen. Tief atmete er ein und aus, versuchte wie all die Male zuvor, den quälenden Druck in seinem Kopf wegzuatmen.
Diesmal aber dauerte es etwas länger, bis das Pochen zurückging. Tief durchatmend, ließ er die Hände wieder sinken. Er hatte Arvids Frage nach Larcia und Romaeus wohl wahrgenommen, konnte jedoch erst jetzt antworten.

"Den ... Umständen entsprechend", erwiderte er matt, schüttelte zweimal heftig den Kopf hin und her, um das Schwindelgefühl zu beseitigen. "Romaeus ist total erledigt von der Reise. Tatsächlich scheint er das Erlebte einfach wegzuschlafen, seine Träume verlaufen wohl auch sehr normal. Vielleicht machen kleine Kinder das so ..." Er versuchte zu lächeln, was ihm aber nur halbwegs gelang. "Und Larcia, sie ist auch sehr erschöpft und besorgt, aber sie bemüht sich, es mit Fassung zu tragen. Sie war schon immer eine sehr starke Frau", fügte er liebevoll hinzu, bevor er abermals durchatmen mußte. Anscheinend tat der Schlafmangel der letzten Nacht sein übriges zu den Kopfschmerzen, weshalb er diese nun mit umso schlimmerer Wucht spürte.
"Arvid, entschuldige, aber ... Ich würd echt gern weiter mit dir reden, aber ich glaub, ich muß mich auch nochmal hinlegen, mir platzt gleich der Schädel ..."



bearbeitet von Ragnar am 01.09.2010 23:28:48


31.08.2010 03:13:49   
Arvidfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Du magst mich kennen Ragnar, aber wie du gesagt hast, weißt du nicht was dort geschehen ist. Es...es war schrecklich und ich vermag es nicht in Worte zu fassen was ich gesehen oder gehört habe. Aber das ist nicht der Grund wieso ich das Gefühl habe versagt zu haben. Ich hätte mehr tun können, hätte mehr tun müssen. Weißt du Ragnar, als die Römer uns angegriffen haben, waren sie nicht alleine. Sie hatten Menschen wie wir beide dabei. Doch sie waren nicht auf unserer Seite, sondern auf der Seite der Römer. Ich ...ich wurde relativ am Anfang verwundet und verlor das Bewusstsein. Ein paar dieser Männer, retteten mir das Leben indem sie mich zur Seite zogen. Hätten mich diese Männer nicht gerettet, dann wäre ich dort am Heiligtum gestorben. Hätte ich besser auf mich acht gegeben und wäre nicht gleich zu beginn verletzt worde, dann hätte ich vielen Menschen das Leben retten können."
Er hatte versagt. Statt den Menschen am Heiligtum das Leben zu retten, war er selbst von jenen gerettet worden die sich auf die Seite der Römer gestellt hatten.
"Meinem Bruder die letzte Ehre zu erweisen, war das einzige was ich noch tun konnte."
Der Sohn des Richs blickte hinüber zu seinem Freund und fragte sich wie sie beide mit dem was geschehen war leben konnten. Es stellte sich nicht die Frage ob sie es mussten oder nicht, denn das war klar. Es stellte sich die Frage wie sie damit leben würden oder konnten. Die Träume raubten ihm seinen Schlaf und selbst bei Tage hatte er das Gefühl die Gesichter der Menschen, die er hatte sterben sehen, überall um sich herum zu sehen.

"Alles in Ordnung?" Besorgt blickte Arvid seinen alten Freund an und fragte sich in diesem Moment ob er nicht besser bei einer Heilerin aufgehoben war. Als Ragnar jedoch weitersprach, schob er den Gedanken an eine Heilerin für einen Moment zur Seite.
"Bei Marik ist es das gleiche. Er ist im allgemeinen sehr erschöpft, scheint aber alles soweit zu verkraften. Nur fürchte ich, dass er irgendwann von den Geschehnissen eingeholt wird." Arvid seufzte und sah wieder zu Ragnar. Vermutlich plagten ihn als Vater die gleichen Bedenken. Arvid lächelte leicht als Ragnar so liebevoll über seine Frau sprach und dachte zugleich an seine wundervolle verstorbene Frau. "Du solltest dich nicht nur hinlegen, du solltest zu einer Heilerin gehen." entgegnete Arvid bestimmt und machte anstalten um aufzustehen und seinen Freund zu einer Heilerin zu bringen.


06.09.2010 18:34:05   
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Stumme Bestürzung malte sich auf Ragnars Gesicht, als Arvid schließlich erzhälte, daß es offenbar Verräter in den eigenen Reihen gegeben hatte. Wieder schlossen sich seine Hände fest um den Sitzrand der Bank und sein Blick ging starr zu Boden. Unwillkürlich drängte sich ihm der Gedanke auf, ob das Aufeinandertreffen mit Ismars Troß vielleicht doch kein Zufall gewesen war. Nachdenklich lauschte er Arvids weiteren Worten, versuchte für sich zu ordnen, was seinen Freund an all dem so sehr belastete.

"Du warst bewußtlos durch deine Verletzung", langsam hob er den Kopf, um Arvid erneut anzusehen. "Aber dafür konntest du nichts! Daß die Römer von diesen Verrätern unterstützt wurden, hat euch doch bestimmt noch mehr überrumpelt, als ihr plötzlicher Angriff allein, oder?" hakte er halblaut nach. "Jeder wäre bei sowas unaufmerksam geworden."
Kurz kniff er wieder die Augen zusammen, da sein Blick erneut in einer Schmerzwelle zu verschwimmen drohte.
"Ich war auch unaufmerksam, nur eine Sekunde - wegen dem Kind. Das hat mir die hier eingebracht." Er deutete auf die Verkrustung über seinem linken Auge. "Ich hatte in diesem Moment einfach nur unheimliches Glück ... und du auch, Arvid. Die Götter wollten, daß du überlebst. Keiner kann sagen, was ihre Ziele und Beweggründe sind ..."

Er preßte für einen Moment die Lippen zusammen, da das Gespräch ihn schon wieder an das mit Dagny erinnerte. In nächster Zeit würde es viele solcher Gespräche geben ... Zwischen Freunden, zwischen Eheleuten und Geschwistern, von Erwachsenen zu Kindern, zwischen den Kriegern selbst, egal ob sie gut miteinander auskamen oder nicht. Manche würden gleich darüber reden, andere zogen es in diesen Tagen vor zu schweigen. Denn trotz ihres Zusammenhalts mußte am Ende jeder selbst mit seinem inneren Schmerz klarkommen.

Ragnar war froh, daß die ganz kleinen Kinder, wie Romaeus und Marik, all die schlimmen Erlebnisse zumindest jetzt noch hinnehmen konnten, ohne Alpträume und Angstattacken. Und doch konnte er Arvids Befürchtungen nur allzu gut nachvollziehen. Die Kinder hatten es trotz allem miterlebt und irgendwann ... irgendwann würden sie sich erinnern und vielleicht sogar noch schlimmer darunter leiden.

Matt nickte er seinem Freund zu, als dieser nun vorschlug, daß er lieber gleich zu einer Heilerin gehen sollte.
"Du hast recht", sich mit einer Hand am Tisch abstützend, richtete der junge Mann sich auf. Je schneller er zu einer der Heilerinnen ginge, desto eher würde er auch diese lästigen Schmerzen los werden. "Aber besser nicht zu Amalia, ihr wurde auch so schon viel zu viel zugemutet ..."
Unsicher ließ er seinen Blick über die Hütten schweifen, um schließlich Arvid fragend anzusehen. Er wußte nicht, wo Maíghread untergebracht war, aber Arvid lebte ja auch mit der hiesigen Heilerin unter einem Dach.
"Arnia hat mir schon gestern Abend geholfen, am besten, wir gehen zu ihr", sprach er im Weitergehen seine logische Schlußfolgerung aus.


bearbeitet von Ragnar am 07.09.2010 17:20:42


07.09.2010 14:15:13   
Arvidfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Es stimmte schon das er bewusstlos gewesen war, aber machte es das besser? Hätte er mehr auf sich Acht gegeben, dann wäre es nie zu seinen Verletzungen gekommen und er hätte seinen Onkel und Bruder retten können.
Doch es brachte nicht viel darüber nachzudenken, denn er verfügte nicht über die Kraft ungeschehen zu machen was passiert war.

"Ja, ja das hat es." fügte er leise hinzu. Auch wenn er schon immer gewusst hatte, das es auch unter den Germanen Menschen gab die den Römern sympathie entgegenbrachte, aber er hätte nie gedacht das sie sich an einem Angriff beteiligen würden. Es hatte ihn sehr überrascht aber er war ein Krieger und hätte sich eigentlich überhaupt nicht überraschen lassen dürfen.
Arvid blickte auf die Verletzung seiens Freundes und war nach wie vor der Meinung das er sich lieber noch einmal von einer Heilerin untersuchen lassen sollte. Aber er wusste auch wie störrisch Ragnar manchmal sein konnte.
Umso überraschter war er, als Ragnar dann zustimmte zu einer Heilerin zu gehen. Stumm nickte er, als sein Freund meinte das er lieber nicht zu seiner Schwester gehen wollte.
Kaum das Ragnar aufgestanden war, sprang auch Arvid auf und griff nach dem Arm seines Freundes. Nicht das Ragnar unterwegs noch hinfiel. "Dann gehen wir zu Arnia." fügte er hinzu und schlug die Richtung ein in welcher die Hütte war wo Arnia lebte.


21.09.2010 12:21:02   
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Anders als beim Aufstehen heute früh, achtete Ragnar diesmal darauf, nicht zu schnell aufzustehen und langsam zu gehen. Behutsam tastete er sich an der Seite seines Freundes vorwärts. Zuerst schien alles gut zu gehen. Das Schwindelgefühl blieb unterschwellig, ein dumpfer Schmerz irgendwo hinter seiner Stirn.
Sie hatten fast schon die Gästehütte erreicht, als unerwartet wieder dieses schlimme Stechen seinen Kopf durchzog. Eine Welle aus purem Schmerz, die ihm die Sicht nahm.

"Arvid, warte!"
Abrupt blieb Ragnar stehen, kniff mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen zusammen. Die besorgte Stimme seines Freundes schien von weit her zu kommen, so sehr rauschte das Blut plötzlich in seinen Ohren. Das schmerzliche Pochen steigerte sich zu einem schieren Donnerschlagen, als sein Herz zu rasen anfing.
"Ich ...", Ragnar keuchte, rang verzweifelt um sein Gleichgewicht. "Ich glaub, ichmußmichsetzen -" Noch während er dieser hektischen Worte spürte er, wie seine Beine unter ihm nachgaben.

Daß er Arvid im Fall halb mitriß, nahm er gar nicht mehr wahr. Beide Hände gegen die Schläfen gepreßt, drückte er die Stirn in die kühle, weiche Erde. Nur dies und sein angestrengter Atem verrieten, welche Schmerzen ihn in diesem Moment überkommen hatten.


bearbeitet von Ragnar am 29.09.2010 23:24:27


28.09.2010 14:25:30   
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Arvid war langsam aufgestanden, hatte den Schmerz in der Seite ignoriert, denn er sorgte sich viel zu sehr um seinen guten Freund.
Er ging dicht neben Ragnar her, für den Fall das er stolpern würde oder etwas vergleichbares. Sie hatten die Gästehütte schon fast erreicht, als Ragnar ihm zurief das er warten sollte. der Sohn des Richs wandte sich zu Ragnar um und sah wie dieser sich vor Schmerzen krümmte und seine Beine plötzlich unter ihm nachgaben.
Sofort war Arvid bei seinem Freund und ging neben ihm in die Hocke.
Die Verletzung an seiner Seite protestierte wild gegen diese Bewegung, doch er wollte Ragnar helfen.
"Ragnar...was ist?" fragend sah er seinen Freund an. Er wusste nicht wie er ihm helfen sollte. "Ragnar?" Hilfesuchend sah er sich um, doch es war keiner in der Nähe der ihnen helfen konnte. Er musste ihn schnell zu Arnia bringen. "Warte, ich helf dir auf. Wir haben es fast geschafft." Mühsam griff er Ragnar unter die Arme und zog ihn nach oben. "Stütz dich auf mich." Er schlang seinen Arm um Ragnars Hüfte und legte sich den anderen um den Nacken. So würde es gehen, bis sie die Hütte erreicht hätten.


11.10.2010 20:23:16   
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Arnia


Die älteste Tochter des Richs verließ gerade die Hütte ihres Vaters, um einen Rundgang durchs Dorf zu machen und um nach den Verletzten aus dem Dorf der Flüchtlinge zu sehen.

Mit ihrem Korb, in dem die neue Bandagen und Salben liegen hatte, über dem Arm war sie gerade erst ein paar Schritte wiet gekommen, als sie zwei der Männer aus Alarichs Dorf, von denen der eine anscheinande gestürzt war und nun von dem anderen gestützt wurde.
Mit schnellen Schritten war die junge Frau bei den beiden Männern angelangt und erkannte, dass es Arvid, der Sohn von Alarich und Ragnar waren, dessen Verletzungen sie am Tag der Ankunft versorgt hatte.

"Was ist passiert, Arvid?", fragte die Heilerin den Sohn des anderen Richs und sah die beiden Männer besorgt an. Auch sie stützte Ragnar nun von der anderen Seite her, denn auch Arvid war ebenfalls verletzt und konnte unmöglich Ragnar alleine zur Hütte bringen.


22.10.2010 12:47:30   
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